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MAGAZIN VON LOSINGER MARAZZI
AKTUELLES
ÜBERSICHT
DOSSIER
REGION
MITTELLAND
N°5 / MAI 2012 - WWW.LOSINGER-MARAZZI.CH
REPORTAGE
PRIME TOWER
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Inhalt
Editorial
News
Zoom
Energieeffizienzvertrag 28 – 33
Übersicht 04 – 05
Gespräch mit Pascal Minault 06 – 07
Im Gespräch mit…
Jürg Bucher 08 – 09
Dossier Mittelland
Einleitung 10 – 13
Alexander Tschäppät 14 – 17
Beat Vonlanthen 18 – 19
Urs Berger 20 – 21
Florian Revaz 22 – 23
WankdorfCity 24 – 25
Vielfältige Projekte 26 – 27
Reportage
Weil unsere Kunden es wert sind 34 – 40
Prime Tower 42 – 45
Echte Meisterleistungen 46 – 55
Mobimo Tower 56 – 59
Leidenschaften
Vincent Jendly 60 – 63
In die Ferne
Im Zentrum des Wissens 64 – 67
Editorial
Während die durch die unsichere Lage im Euroraum bedingte Aufwertung
des Schweizer Frankens gewisse Schweizer Industriebranchen stark in Mit­
leidenschaft gezogen hat, profitierte der Hochbausektor weiterhin von ei­
nem günstigen konjunkturellen Umfeld.
Die Katastrophe von Fukushima löste eine energiepolitische Wende
aus und rückte so das Thema der Energieeffizienz unserer Gebäude
stärker in den Mittelpunkt. Die Kapitalzuflüsse und Turbulenzen auf
den Finanzmärkten regen die Investitionen in Immobilien an und die
Zinssätze bleiben tief. Die Zuwanderung, ein weiterer Wachstums­
antrieb unseres Sektors, hielt sich im Bereich der oberen sozialen
Schichten auf einem hohen Niveau.
Unter diesen noch günstigen Rahmenbedingungen blickt
Losinger Marazzi mit bemerkenswerten Übergaben, wie dem
Prime Tower in Zürich oder auch der Internationalen Schule
von Genf, auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Durch die Un­
terzeichnung zahlreicher Immobilienentwicklungsprojekte
verfügten wir am Ende des vergangenen Geschäftsjahres
über ein gut gefülltes Auftragsbuch.
2012 verfügt unser Unternehmen in einem angespann­
ten wirtschaftlischen Umfeld – insbesondere aufgrund
des erwarteten Rückgangs im Bereich der Dienstleis­
tungsgebäude – über zahlreiche Vorteile.
Wir werden uns auch in Zukunft gezielt bei Projek­
ten mit hohem Mehrwert positionieren und unsere
Wettbewerbsfähigkeit weiter optimieren indem
wir in allen Projektphasen mehr denn je Kreati­
vität an den Tag legen. Der Kunde wird wei­
terhin im Mittelpunkt unserer Strategie stehen.
Impressum
Challenges ist das Magazin der Losinger Marazzi AG.
Auflage von 6’000 Exemplaren - Alle Rechte vorbehalten.
Herausgeber: Jacky Gillmann - Pascal Minault.
Chefredakteur: Alejandro Segovia.
Redakteure: Melanie Hediger - Jacques Andlauer.
Übersetzung: Melanie Hediger - Anna Friedrich - itsa, Inter-Translations AG.
Konzeption und Grafik: franz&rené ag, Bern.
Druck: RITZ AG Print und Media, Bern.
Credits Fotos: Vincent Jendly, JF. Chapuis, Ralph Bensberg, Thies Wachter, Augusto Da Silva,
Yves Chanoit, syn für gestaltung GmbH - Silvan Bucher, Kamel Khalfi, Antoine Billaud, Chantal Michel,
Bouygues Bâtiment Île-de-France – HABITAT SOCIAL (chantier de Bobigny République), Bern Tourismus.
Freundliche Grüsse
Jacky Gillmann
Präsident des Verwaltungsrates
[email protected]
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news
news
übersicht
Ein grosses Engagement
Im Oktober 2011 feierte Losinger Marazzi die Grundsteinlegung der
Baustelle „Avenue de Provence“ in Lausanne.
Anlässlich dieses Events haben die Stadt Lausanne, Losinger Marazzi
und die Investoren – die Vaudoise Versicherungen und die Immo­
biliengesellschaft „Société Immobilière lausannoise pour le Loge­
ment SA“ (SILL) – eine Charta zur Bekämpfung von Schwarzarbeit
und zur Einschränkung von Subunternehmer-Arbeit unterzeichnet.
Das Projekt „Avenue de Provence“ umfasst 21‘000 m2, 120 Woh­
nungen sowie eine Betreuungsstätte für Schulkinder.
Aussergewöhnliche Wohnungen
im Zentrum des neuen Zürcher
Trendquartiers
Im Zentrum des neuen Zürcher Quartiers City West, realisiert
Losinger Marazzi als Totalunternehmung einen Wohnturm mit 23
Geschossen und 134 Wohnungen von 2.5 bis 4.5 Zimmern. Alle
Wohnungen verfügen über eine Loggia, einen Balkon oder eine
Terrasse. Die Vermarktung dieser Wohnungen mit Panoramaaus­
sicht auf die Stadt lief im November 2011 erfolgreich an: Bei 78
Prozent der Wohnungen verfügen wir heute über Kaufzusagen.
Weitere Informationen: www.zoelly.ch
Das grösste nachhaltige Quartier der
Westschweiz
Ende 2011 wurden im Rahmen des nachhaltigen Quartiers Eikenøtt in Gland (VD), die
Ausführungsarbeiten in Angriff genommen. Mitte März 2012 wurde mit der Erstellung der
Eigentumswohnungen auf der Baustelle eine weitere wichtige Etappe gestartet.
Auf einem Areal von 80‘000 m2, realisiert Losinger Marazzi in fünf Bauabschnitten das
grösste nachhaltige Quartier zwischen Lausanne und Genf; eine nachhaltige Antwort
auf die grosse Nachfrage nach Wohnungen in dieser Gegend. Das autofreie Quartier
wird insgesamt 450 Miet- und Eigentumswohnungen, zehn Spielplätze, zwei kollektive
Gemüsegärten, einen öffentlichen Park, eine Krippe sowie, 600 Parkplätze im Randbe­
reich des Quartiers umfassen.
Die ersten Bewohner werden im Januar 2013 einziehen können.
M Central: im Stadtzentrum
Das im Zentrum von Monthey (VS) realisierte Projekt „M Central“ ist
als innerstädtische Alternative zur Entwicklung von Einkaufszentren
in Stadtrandlage gedacht.
Dieses Projekt, dessen Ausführung Mitte Januar in Angriff genom­
men wurde, umfasst 6‘000 m² Verkaufsflächen, 1‘300 m² Büroflä­
chen und zwei Gebäude mit insgesamt 130 Wohnungen sowie eine
Seniorenresidenz. Darüber hinaus werden 450 Stellplätze realisiert,
von denen die Hälfte für eine öffentliche Nutzung vorgesehen ist.
City West läuft auf Hochtouren
Auf dem Areal von City West treibt Losinger Marazzi mit neun Krä­
nen die Realisierung des neuen Zürcher Quartiers City West voran.
Zurzeit gehen die Ausführungsarbeiten des Projektes „Pfingstweid­
park“ gut voran. Es handelt sich dabei um drei Gebäude mit ins­
gesamt 239 Wohnungen und 1‘300 m2 Verkaufsflächen im Auftrag
von Mobimo.
Insgesamt realisiert Losinger Marazzi auf dem Standort City West sie­
ben Gebäude.
Kunst auf dem Bau!
Für zwei Jahre wohnt und arbeitet die Me­
dienkünstlerin Chantal Michel in der „Villa
Gerber“, der ehemaligen Käsefabrik, auf
der Baustelle Puls und Rex Thun (siehe Seite
27). Losinger Marazzi stellt ihr diese Räum­
lichkeiten zur Verfügung, um ihr zu ermögli­
chen, durch einen Mix von Flohmarkt, Kunst,
Privatem und Kulinarischem, ihre Kunst ei­
nem breiten Publikum näher zu bringen. Die
Ausstellung ist samstags auf Anmeldung für
die Öffentlichkeit zugänglich.
Mehr dazu:
http://www.chantalmichel.ch/villagerber/
Gesundheitsschutz
und Arbeitssicherheit: Losinger Marazzi
engagiert sich
Am 15. November 2011 führte Losinger
Marazzi für seine Mitarbeitenden und
Partner eine halbtägige Veranstaltung
zum Thema Arbeitssicherheit und Ge­
sundheitsschutz durch.
Neben Aspekten wie Förderung der
Ergonomie, Suchtbekämpfung, Auf­
wärmübungen und unseren 13 un­
umgänglichen Vorschriften bot dieser
Anlass Gelegenheit, jeden Einzelnen
daran zu erinnern, sich weiterhin einzu­
setzen, denn „eine Vorschrift weniger
bedeutet einen Unfall mehr“.
Drei neue Autohäuser:
2011 läuft Losinger
Marazzi auf Hochtouren!
In der Gemeinde Aesch (BL) werden BMW und
Mini ein neues im Corporate Design der beiden
Marken gestaltetes Autohaus beziehen, das
mit Showroom, Werkstatt und Waschstrasse
ausgestattet ist.
Für den Investor Guy Bocabarteille über­
nimmt Losinger Marazzi die Renovation der
Mercedes-Autogarage des Hotels Beau-Rivage
in Lausanne. Durch die Aufstockung des be­
stehenden Gebäudes werden parallel sieben
Wohnungen im gehobenen Segment realisiert.
Das Gebäude der Autogarage Robert in der
Gemeinde Cortaillod (NE), in welchem Fahr­
zeuge der Marken Renault und Nissan verkauft
werden, umfasst 3‘470 m2 bestehend aus ei­
ner Autogarage, einer Ausstellungshalle, einer
Werkstatt und Büroräumlichkeiten.
6
news
FREUDE AN der
ZUSAMMENARBEIT
Pascal Minault, Generaldirektor von Losinger Marazzi, zieht
Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr und wirft einen Blick
auf die Perspektiven des Unternehmens.
den Hochschulen ausgebaut:
Über 100 Praktikanten wurden
2011 eingestellt und gemeinsa­
me Forschungsprojekte gestar­
tet: Beispielsweise mit der Fach­
hochschule von Biel zum Thema
Raumluftqualität, das durch die
Kommission für Technologie und In­
novation (KTI) der Eidgenossenschaft
gefördert wird.
Welche Perspektiven bieten sich Losinger
Marazzi?
Unsere Perspektiven sind günstig, unsere
Projekte rentabel, unser Portfolio an Ent­
nachhaltigen Bauens um. Zudem sind wir
im Gesundheitssektor aktiv, der interes­
sante Perspektiven bietet. Zum einen im
Krankenhaussektor, der einen sehr hohen
Investitionsbedarf aufweist. Aufbauend auf
der Erfahrung, die unser Konzern bei der
Realisierung zahlreicher Krankenhäuser in
Frankreich und in Grossbritannien erworben
hat, möchten wir unsere Kompetenzen und
unser Know-how in diesem Bereich in den
Dienst unserer Kunden stellen. Zum anderen
geht es auch um die Alters- und Pflegehei­
me, welche die Erwartungen der alternden
Bevölkerung erfüllen sollen: In Zusammen­
arbeit mit anerkannten Betreibern planen
mit Hochschulen oder mit der Industrie. Wir
sind das einzige Schweizer Unternehmen in
unserer Branche, das über derartige Kom­
petenzen und ein solches Know-how ver­
fügt und diese auch bei seinen Projekten
einbringt.
Dies ist ein bedeutender Vorteil für das Un­
ternehmen, worauf unsere Mitarbeitenden
stolz sind. So können wir im Rahmen der
Gebäudesanierung beispielsweise Energie­
effizienzverträge (siehe Seite 28) anbieten
oder auch Energiemanagementlösungen
wie Smart Grids. GREENCITY in Zürich wird
das Referenzprojekt für unser Know-how in
diesem Bereich sein.
und realisieren wir momentan bedeutende
Projekte in Bern und Delémont und dem­
nächst auch in Basel und Lenzburg. Nicht
zuletzt möchte ich auch die Industrie- und
Logistikbranche erwähnen: Es handelt sich
um einen Bereich, der hohes Reaktionsver­
mögen, Wettbewerbsfähigkeit und grosse
Transparenz erfordert und den wir dank
unserer Referenzen proaktiv angehen kön­
nen.
Selbstverständlich liegt uns daran, dass die­
ser Aufwand durch und für unsere Kunden
anerkannt wird; hierfür lassen wir die von
uns entwickelten Projekte zertifizieren: 2011
wurden bereits 80 Prozent unserer Projekte
mit einem Gütesiegel zertifiziert. Heute be­
steht die Herausforderung darin, höhere Ni­
veaus im Bereich der Minergie-Gütesiegel
zu erreichen (-ECO, -P, -A), aber auch in­
ternationale Labels wie LEED, BREEAM oder
DGNB für unsere internationalen Kunden
oder Nutzer, die sich für eine doppelte Zer­
tifizierung ihrer Projekte interessieren.
Andererseits haben wir den Zuschlag für neue innerstäd­
tische Grossprojekte wie Rex und Puls in Thun (BE) oder
M Central in Monthey (VS), grosse Wohnbauprojekte in
Lausanne und Zürich und natürlich den neuen Hauptsitz
der Post in Bern erhalten. Nicht zu vergessen sind zahl­
reiche originelle Projekte wie das Dorint Airport Hotel in
Zürich, das Kompetenzzentrum für Demenz und Palliation
Schönberg Ost in Bern oder auch das Kunstzentrum der
Internationalen Schule in Genf vom Reissbrett des Archi­
tekten Jean-Michel Wilmotte.
Diese neuen Aufträge werden in den Jahren 2012 und
2013 ein steigendes Umsatzvolumen für das Unternehmen
zur Folge haben.
Wie beurteilen Sie das vergangene Geschäftsjahr von
Losinger Marazzi?
Wir haben ein sehr gutes Jahr 2011 absolviert: Einerseits lau­
fen unsere Projekte in Ausführung reibungslos. Dabei den­
ke ich insbesondere an das Quartier City West in Zürich, wo
wir mehr als 400 Wohnungen bauen und an das nachhalti­
ge Quartier Eikenøtt in Gland (VD). Letzteres steht für unser
Know-how im Bereich der nachhaltigen Raumplanung.
In diese Aufzählung gehören aber auch die Industriepro­
jekte, die wir für das Unternehmen Volg realisieren bzw.
die Büro- und Laborgebäude, die wir auf dem Standort
Biopôle in Lausanne erstellen. Insgesamt sind unsere Teams
schweizweit auf nahezu 40 Baustellen im Einsatz.
Und welche Themen haben das Unternehmen intern ge­
prägt?
Das wichtigste Ereignis war der Abschluss der Fusion zwi­
schen den Unternehmen Losinger und Marazzi: Das Unter­
nehmen heisst nun Losinger Marazzi. Es war die Vollendung
eines seit fünf Jahren laufenden Integrationsprozesses und
ein grosser Erfolg!
Ein weiteres wichtiges Thema war unser Kampf für die Si­
cherheit auf unseren Baustellen, den wir mit markanten
Aktionen fortgesetzt haben: So etwa der europäische Si­
cherheitstag, an dem mehr als 1‘000 Mitarbeitende und
Subunternehmer auf unseren Baustellen teilnahmen,
die Suchtbekämpfung mit systematischen Alkoholund Drogentests, die Bekämpfung der Schwarzarbeit
durch das Tragen individueller Badges sowie die Zu­
gangskontrolle auf unseren Baustellen. 2012 werden
wir unsere Subunternehmer noch enger in unsere
Prozesse einbinden, damit sie sich wie unsere ei­
genen Teams weiter verbessern.
Geprägt war das Jahr 2011 auch durch eine
grosse Zahl an Neueinstellungen: Vor allem
viele junge Architekten und Ingenieure ver­
stärken künftig unsere Teams. Angesichts
des erwarteten Zuwachses an neuen Pro­
jekten haben wir eine breit angelegte
Rekrutierungsaktion gestartet und pa­
rallel dazu unsere Partnerschaften mit
wicklungsprojekten ist gut gefüllt, diver­
sifiziert und geografisch gut verteilt. Wir
positionieren uns auf Märkten, wo wir die
Kundenerwartungen im Hinblick auf Mehr­
wert, Innovation und Know-how erfüllen und
uns so von unseren Mitbewerbern abheben.
Die Immobilienentwicklung ist unsere
Haupttätigkeit mit besonderem Fokus auf
nachhaltige Quartiere, die zahlreiche Be­
dürfnisse im Hinblick auf städtische Sanie­
rung, architektonische Qualität, soziale
Durchmischung, sanfte Mobilität, biologi­
sche Vielfalt und Energieeffizienz decken.
Durch die nachhaltigen Quartiere, die wir
momentan entwickeln, wie zum Beispiel
Gleis Nord in Lenzburg (AG) auf dem ehe­
maligen Werksareal von Hero, Erlenmatt in
Basel am Standort stillgelegter Betriebshal­
len bzw. GREENCITY in Zürich am früheren
Standort des Werks Sihl Manegg machen
Industriebrachen harmonischen und nach­
haltigen Lebens- und Arbeitsorten Platz.
Hier setzen wir die gesamte Bandbrei­
te unseres Know-hows in den Bereichen
der nachhaltigen Raumplanung und des
Seit mehreren Jahren ist das nachhaltige
Bauen eines der bedeutenden und ehrgei­
zigen Ziele von Losinger Marazzi. Wie ist der
heutige Stand?
Das nachhaltige Bauen ist der zentrale
Schwerpunkt unserer Motivation und un­
serer Strategie. Hierfür tätigen wir grosse
Investitionen im Bereich F&E, um unseren
Kunden leistungsstarke, ökologische und
nachhaltige Lösungen anzubieten. Diesen
Aufwand leisten wir im Sinne der Vorgaben
unseres Mutterkonzerns, der jährlich 30 Mio.
Franken hierfür einsetzt, sei es mittels eige­
ner Ressourcen oder über Partnerschaften
Zu guter Letzt: Worauf sind Sie besonders
stolz?
Es gibt im Moment viele Gründe, mit Ge­
nugtuung und Stolz auf unsere Arbeit zu
blicken; darauf dürfen wir uns jedoch nicht
ausruhen. Ich glaube aber, dass mein gröss­
ter Stolz die Mitarbeitenden des Unterneh­
mens sind, die sich Tag für Tag mit Begeis­
terung und Kompetenz dafür einsetzen, die
Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen.
8
im gespräch mit…
Jürg
Bucher
2.4 Milliarden Briefe, 100 Millionen Pakete, 894 Millionen Trans­
aktionen, 121 Millionen beförderte Personen, rund 60‘000 Mit­
arbeitende… Mit zielgerichteten Investitionen bereitet sich der
gelbe Riese aktiv auf die Herausforderungen einer zunehmend
vernetzten und mobilen Welt vor. Wir verschaffen uns im Ge­
spräch mit Jürg Bucher, Konzernleiter der Schweizerischen Post,
einen Überblick.
Service „Scan & Pay“ kann man mit dem
Smartphone die Rechnungen fotografieren
und dann alle Daten speichern und sie per
eBanking weiterverarbeiten. Bei uns heisst das
eFinance, eine Dienstleistung, die wir als einzi­
ge anbieten.
Der zweite Innovationsbereich betrifft die
Dienstleistungen für unsere Kunden, welchen
wir den Alltag erleichtern möchten. Wir sind
innovativ tätig, indem wir die Briefkasten­
leerungszeiten optimieren, aber auch die
Verteilung der Pakete durch die PickPost Stel­
len, deren Zahl wir dieses Jahr auf 700 erhö­
hen werden. Dank dieser Dienstleistung kann
der Kunde seine Postsendung abholen wann
und wo er will.
Der dritte Innovationsbereich betrifft die Pro­
zesse, insbesondere die automatische Gang­
folgesortierung der Post. Unsere Sortiermaschi­
nen sind künftig in der Lage, die Reihenfolge
der Zustellung bis zur Briefkastenanlage von
oben nach unten und von links nach rechts
vorzusortieren. Das hat nichts mit dem Knowhow unserer Briefträger zu tun, deren Quali­
tätsarbeit allerseits anerkannt wird. Das neue
Sortiersystem ist eine zusätzliche Garantie für
Zuverlässigkeit und Effizienz, durch das wir un­
sere Wettbewerbsfähigkeit halten können.
Ist dieses System heute schon operativ?
Nachdem wir es in den vergangenen zwei
Jahren umfassend getestet haben, haben
wir entschieden, es einzuführen. Es wird sich
im Laufe der kommenden zwei oder drei Jah­
re entwickeln, so dass es in den Agglomerati­
onen und Städten uneingeschränkt zum Ein­
satz kommen wird.
Die Post betont, dass „der Brief – trotz der Entwicklung
der elektronischen Kommunikationsmittel – Zukunft
hat“. Handelt es sich dabei um einen Widerspruch
oder eine Entwicklungsmöglichkeit?
Der Brief hat Zukunft. Der Brief ist attraktiv. Er hebt sich von
der elektronischen Kommunikation dadurch ab, dass er
bei den Empfängern eine grössere Wirkung hat. Unser Ziel
ist es, den Brief innerhalb der gesamten Kommunika­tion mit
seinen Stärken zu positionieren. Das Briefvolumen wird zwar
in Zukunft noch etwas zurückgehen, aber deshalb vom Tod
des Briefes zu sprechen – wie man es manchmal hört – wäre
völlig falsch! Wir können auch mit einem etwas kleineren Volu­
men rentabel bleiben und der Brief gehört zweifelsohne zur Zu­
kunft der Post.
Hierzu verpflichten wir uns, die Qualität der Serviceleitungen hoch
zu halten und unsere Leistungen sogar noch zu verbessern, um un­
sere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Wir haben bereits mehrere
Massnahmen in diese Richtung getroffen: Wir waren bereits gut und
werden noch besser werden.
Welche Schwerpunkte verfolgt der Konzern im Bereich der Innovation?
Die Innovation ist in unserer Strategie ausschlaggebend. Wir müssen inno­
vativ sein, um den sich verändernden Kundenbedürfnissen Rechnung zu
tragen. Das ist ganz klar.
Unsere Innovationen betreffen drei Bereiche.
Was unsere Produkte anbelangt, liegen un­
sere Hauptinnovationen an der Schnittstel­
le zwischen physischer und elektronischer
Kommunikation, beispielsweise die Swiss Post
Box: Der physische Brief wird eingescannt
und dann dem Kunden auf seinem Laptop,
Smart­phone oder Tablet präsentiert. Er kann
so wählen, ob er den Brief zu gegebener Zeit
physisch oder elektronisch erhalten möchte.
Eine andere Innovation ist das Management
der internen Post, sowie der eingehenden und
ausgehenden Post für unsere Gross­
kunden.
Zudem bieten wir einen elektronischen Archi­
vierungsservice an. So verwalten wir je nach
Bedarf die physische und elektronische Post
und wandeln die eine in die andere Form um.
Ein weiterer Fortschritt: Mobile-Banking bei
der PostFinance, heute in der Schweiz der
führende Anbieter im Bereich eBanking. Die
PostFinance bewegt sich jetzt immer mehr
in die Welt der mobilen Kommunikation und
entwickelt neue Angebote. Mit dem neuen
Die PostFinance hat im Jahr 2010 über 100‘000
Neukunden gewonnen. Bis heute kamen
laufend neue Kunden hinzu. Glauben Sie,
dass dieser Erfolg neben ihrer guten Zugän­
glichkeit und der anerkannten Qualität ihrer
Dienstleistungen auch auf ein gutes Marke­
ting und ihren guten Ruf in der Öffentlichkeit
zurückzuführen ist?
Da sind verschiedene Faktoren ausschlag­
gebend und zum einen sicher das sehr hohe
Vertrauen, das die PostFinance bei ihren Kun­
dinnen und Kunden geniesst. Zum zweiten ist
es die Attraktivität unseres Angebotes und der
dritte Punkt ist unser Top-Service rund um die
Uhr und sieben Tage die Woche. Wenn ein
Kunde um drei Uhr morgens ein Problem im
Internet hat, dann findet er bei uns immer eine
hellwache Person, die ihm hilft, eine Lösung
zu finden. Der vierte Erfolgsfaktor ist ein konse­
quentes langfristig ausgerichtetes Marketing.
Wir benutzen seit langem das Bild des Fuss­
gängerstreifens, das die Qualität der Be­
gleitung unserer Kundinnen und Kunden
symbolisiert. Bei uns gibt es nicht „hype“
Werbekampagnen und dann wieder nichts,
sondern wir setzen sehr konsequent auf eine
langfristige Ausrichtung. Die Werbemacher
finden das manchmal etwas langweilig, aber
es funktioniert gut bei den Kundinnen und
Kunden. Und das ist gutes Marketing!
Kommen wir nun zu einem gemeinsamen
Thema: der zukünftige Hauptsitz der Post auf
dem Standort Wankdorf. Welches waren die
Stärken des Projektes, die den Ausschlag
dazu gegeben haben, die Lösung von
Losinger Marazzi zu wählen?
Dieses Projekt hat den anderen Varianten
ganz klar den Rang abgelaufen. Die Kapa­
zität von 1‘700 Arbeitsplätzen, interessante
Kosten und eine ausgezeichnete Erschlie­
ssung durch die öffentlichen Verkehrsmittel
haben dazu geführt, dass wir uns für diese Va­
riante entschieden haben. Wir sind uns rasch
handelseinig geworden ohne mühsame
Verhandlungen zu führen, was sich ja auch
vorteilhaft auf die Stärkung des gegenseiti­
gen Vertrauens auswirkt. Das ist ganz wichtig,
denn es geht um ein Projekt, das sich über
mehrere Jahre erstreckt.
Unsere Zusammenarbeit im Rahmen der Ver­
teilzentren in Härkingen und Eclépens hat
vielleicht als positive Erfahrung dazu beige­
tragen?
Die Post ist ein sehr grosser Akteur im Immo­
bilienbusiness und hat im Rahmen verschie­
dener Projekte mit zahlreichen Unterneh­
mungen im Bausektor, die wir gut kennen
und schätzen, Kontakte. Sagen wir einfach,
dass unsere früheren Erfahrungen mit Losinger
Marazzi uns nicht von einer erneuten Zusam­
menarbeit abgehalten haben!
Ihr zukünftiger Hauptsitz soll als Schweizer Pre­
miere eine DGNB-Vorzertifizierung (Deutsche
Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) erhal­
ten. Wieso haben Sie sich nicht für ein Miner­
gie oder Minergie-ECO-Label entschieden
wie bei anderen Gebäuden der Post?
Das DGNB-Label gehörte zum Mehrwert der
von Losinger Marazzi vorgeschlagenen Lö­
sung. Es hat uns überzeugt, da es sich um ein
umfassendes Label handelt und es werden
sich immer mehr internationale Labels auf
dem Markt durchsetzen und nicht mehr nur
Minergie. DGNB berücksichtigt mehr Kriteri­
en als nur die Energieeffizienz. Für die Post ist
es wichtig, sich konkret für den Klimaschutz
zu engagieren. Wie demnächst mehr als
zwanzig unserer Betriebsgebäude wird auch
das Dach unseres zukünftigen Hauptsitzes
im Rahmen unseres Programms „Pro Clima“
mit Fotovoltaik­paneelen ausgestattet. Dieses
Programm hat zum Ziel, unseren CO2-Ausstoss
bis 2013 um 15‘000 Tonnen zu verringern.
Werden die gesamten 30’000 Quadratme­
ter des künftigen Gebäudes von der Post
genutzt? Welche Abteilungen werden dort
zusammengelegt?
Im neuen Hauptsitz der Post werden alle zen­
tralen administrativen Abteilungen und Quer­
schnittsfunktionen zusammengelegt.
Die PostFinance wird ihren eigenen Hauptsitz
nicht weit davon haben. Dieses topmoderne
Gebäude wird ein attraktives und zukunfts­
weisendes Arbeitsumfeld bieten. Wir arbeiten
zurzeit an der internen Organisation und wer­
den in den nächsten Monaten darüber ent­
scheiden. Wankdorf und Allmend sind wichti­
ge Standorte für die Entwicklung von Bern. Sie
sind ein Schweizer Wirtschaftszentrum, wie es
kein zweites gibt; zentral gelegen und in rund
einer Stunde von den grössten Ballungsgebie­
ten des Landes aus gut erreichbar. Das hat
selbst Zürich nicht zu bieten! Das sage ich als
Berner!
10
Dossier Mittelland
Mittelland
die goldene Mitte
Blickt man auf die Karte so scheint es, als ob das
Mittelland eine Brücke zwischen den beiden Seiten des
„Röstigrabens“ und zwischen dem Jura und den Alpen
schlagen möchte, um die Schweiz zu vereinen. Seine
weitläufige mit vereinzelten Stadtgebieten verwebte
parkähnliche Landschaft vermittelt den Eindruck
einer gelassenen und bescheidenen Ausgewogenheit
und eines Bewusstseins, im Mittelpunkt jenes
Gleichgewichts zu stehen, das aus der Schweiz ein
so beneidenswertes Land macht.
12
Dossier Mittelland
DIE STADT, IN DER
SELBST BÄREN sich
glücklich schätzen
Können, LEBEN zu
dürfen…
Eine dynamische region
Zur Region Mittelland gehören die Kantone Bern, Freiburg, Solo­
thurn, Jura und ein Teil des Kantons Neuenburg. Mit 1,7 Millionen
Einwohnern generieren diese fünf Kantone zusammen an die
20 Prozent der nationalen Wertschöpfung. Der öffentliche Sektor,
der Technologiesektor (Uhren- und Investitionsgüterindustrie) sowie
Verkehr und Kommunikation spielen eine bedeutendere Rolle als
im Schweizer Landesdurchschnitt. Die starke Präsenz des öffent­
lichen Sektors hat eine stabilisierende Wirkung in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten.
Die Landwirtschaft ist vor allem im Kanton Freiburg von Bedeutung,
wo auch die Hauptbranchen des sekundären Sektors, insbeson­
dere die Nahrungsmittelindustrie, die Investitionsgüterindustrie und
Bern: eine stadt mit Charme
die Chemie- und Pharmabranche vertreten sind. Im Kanton Solo­
thurn sind die Papierindustrie und der Technologiesektor vorherr­
schend, im Kanton Neuenburg die Präzisionsmechanik und die Uh­
renindustrie. Im Kanton Jura ist der Industriesektor sehr ausgeprägt.
Die Metall- und die Uhrenindustrie stellen die bedeutendsten Bran­
chen dar. Die Wachstumszentren in der Region liegen entlang der
Hauptverkehrsachsen. So weisen zahlreiche Gemeinden entlang
der Autobahnen A1 von Härkingen bis Estavayer-le-Lac, der A12
von Bern bis Châtel-Saint-Denis und der A6 von Biel bis Thun eine
dynamische Wirtschaftsentwicklung auf.
(Quelle: Die Volkswirtschaft: Das Magazin für Wirtschaftspolitik 6-2008)
Dem Charme von Bern kann man sich nur schwer entziehen. Die
Stadt, die aufgrund ihrer Lebensqualität und ihrer kulturellen Attrak­
tivität weltweit zu den zehn lebensfreundlichsten Städten zählt und
mit ihrer über der Aare-Schlaufe thronenden Altstadt zum Weltkul­
turerbe der UNESCO gehört, besitzt jene liebenswerte Atmosphäre
einer Patrizierstadt, die heute die demokratischen Institutionen unse­
rer wohlhabenden Eidgenossenschaft beherbergt.
Kein Wunder, dass Einstein seine Relativitätstheorie und Paul Klee sei­
ne kindlich anmutende Kunst gerade in Bern hervorbrachten.
Die Bauten grosser zeitgenössischer Architekten wie Libeskind oder
Renzo Piano haben sich nicht bis ins Stadtzentrum vorgedrängt.
Denn Bern setzt trotz seiner Modernität auf zurückhaltende Eleganz.
Lichtjahre von der Zürcher Hektik, der Basler Schlichtheit und der
Genfer Schwerfälligkeit entfernt, ist Bern eine Stadt der ganz be­
sonderen Art, deren Sinn für Gemeinwohl geradezu an idealisti­
schen Perfektionismus grenzt. Es genügt, einen Spaziergang zu un­
ternehmen, um festzustellen, dass die Automobilgesellschaft den
Fussgängern das Spielfeld überlassen hat, dass Grünflächen omni­
präsent sind und Lebensqualität gross geschrieben wird.
Hier haben selbst die Bären das Recht auf ein aussergewöhnliches
Domizil (mit einem atemberaubenden Blick auf die Aare und die
Altstadt), das insbesondere mit der Unterstützung der Mobiliar und
von Losinger Marazzi angelegt wurde.
14
Dossier Mittelland
Bern
die Qualität steht
an oberster Stelle
Laut dem „Forbes-Magazine“ ist Bern in kultureller Hinsicht weltweit die
drittattraktivste Stadt. Die Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Wie lässt sich dieses unschätzbare Kapital mit der demografischen
und wirtschaftlichen Entwicklung vereinbaren? Ein Gespräch mit
Alexander Tschäppät, Stadtpräsident von Bern.
Kann Bern sich mit ihrer Rolle als Bundeshauptstadt zufrieden ge­
ben, in der es sich angenehm leben lässt?
Es ist ein Privileg in einer Stadt leben zu dürfen, die zu den zehn
Städten mit der höchsten Lebensqualität der Welt zählt. Bern be­
steht zu 45 Prozent aus bebautem Raum und zu 55 Prozent aus
Grünflächen! Das können nur wenige Hauptstädte von sich be­
haupten.
Wenn wir nur von der Gemeinde Bern sprechen, so wird ihr Wachs­
tum sich im nächsten Jahrzehnt auf 140‘000 bis 145‘000 Einwohner
beschränken. Wir wollen nicht auf Kosten der Lebensqualität zu
einer Weltstadt werden. Dazu wäre die Bevölkerung auch nicht
bereit. Der Grossraum Bern dagegen hat ein recht grosses Zu­
wachspotential und erreicht heute rund 300’000 Einwohner. Das
heisst natürlich, dass die Innenstadt als Zentrum ihre Qualität im
Kultur-, Sport- und Freizeitangebot aufrecht erhalten muss. Des­
halb muss der Rahmen der Entwicklung von Bern sorgfältig geplant
werden. Wir wollen unsere aktuelle Lebensqualität erhalten. Das
ist unser Hauptziel. Die Entwicklungsplanungen bedeuten immer
auch Volksabstimmungen und die Berner sind sehr kritisch, wenn
es darum geht, Grünflächen gegen Wohnungen oder Arbeitsplät­
ze einzutauschen.
2008 haben Sie den Wunsch geäussert, eine offensive Woh­
nungspolitik fortzusetzen, um die Steuerzahler wieder zurück in
die Stadt zu holen. Was bremst bzw. fördert den Wohnungsbau
in Bern?
Die Stadt hat in den 20 letzten Jahren ihre Hausaufgaben ge­
macht. Wer den Verkehr im Griff hat, hat auch die Lebensqualität
im Griff. Wir haben ein sensationelles Netz öffentlicher Verkehrsmittel
eingerichtet, das 70 Prozent der täglichen Bewegungen bewältigt
und wir haben den Verkehr im Griff. So haben wir die Wohnquartie­
re beruhigt und Fussgängerzonen und Spielplätze angelegt. Aber
auch den neuen Familienformen haben wir Rechnung getragen,
Kitas und Tagesschulen geschaffen. Die Ruhe ist eingekehrt, die
Luft ist gut und das Aare-Wasser trinkbar. In der Stadt zu wohnen
bedeutet kurze Wege, Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln,
Kultur- und Bildungsangeboten ohne auf das Auto angewie­
sen zu sein und eine Vielzahl logistischer Herausforderungen
meistern zu müssen... Kurz gesagt, gibt es heute einen un­
glaublichen Druck auf den Wohnungsmarkt in Bern. Was
wir bauen ist bereits weg bevor es gebaut ist.
Die Stadt bezieht ihr Einkommen zu 80 Prozent von na­
türlichen Steuerzahlern und nur zu 20 Prozent von juris­
tischen Personen, was vorteilhaft ist. So ist jede Woh­
nung, die wir bauen, auch eine gute Investition für
die Stadtfinanzen. Natürlich bauen wir Wohnungen,
aber diese liegen immer weiter vom Zentrum ent­
fernt. Im Vergleich zum Zürcher, der schon seit lan­
gem gewohnt ist, in der Nähe einer Autobahn
oder Bahnstrecke zu wohnen, ist der Berner
wählerischer und zögert noch in den Westen
zu ziehen. Aber das Quartier Bümpliz-Bethle­
hem wird in zehn Jahren das „In-Quartier“
sein. Die früher schwierigen Quartiere von
Zürich liegen heute voll im Trend und bei
Bern wird es das Gleiche sein.
Im Büro von Alexander Tschäppät ist ein von
Roger Federer unterzeichneter Tennisschläger
neben dem Berner Bären platziert; wie wenn er
daran erinnern wollte, dass seine Stadt aufgrund
ihrer Attraktivität und Lebensqualität heute mit den
Grossen mitspielt.
16
Dossier Mittelland
Die früher
schwierigen Quartiere
von Zürich liegen
heute voll im Trend
und bei Bern wird es
das Gleiche sein.
Wie kann die Stadt den Entwicklungsbedarf der Bundesverwal­ des Trams und der S-Bahn wird man den Hauptbahnhof in drei
tungen antizipieren?
Fahrminuten erreichen. So ist die Zeit, die man im Zug von Wank­
Wir haben ja sehr lange Städte wie Zürich, Genf oder Lausanne dorfCity bis Kloten braucht, gemessen an der Zeit – die man am
beneidet, weil wir im Gegensatz zu ihnen in Bern zahlreiche Ver­ Sicherheitsschalter am Flughafen verliert – vernachlässigbar. Mit
waltungen haben, die keine Steuern, ja nicht einmal Liegen­ der baldigen Niederlassung der SBB, der Post und von Losinger
schaftssteuern bezahlen. Heute sieht man das anders. Diese Ver­ Marazzi ist die Entwicklung des Standortes voll im Gange! Ein wei­
waltungen sind attraktive Arbeitgeber, sowohl hinsichtlich der teres positives Zeichen ist auch, dass es keinen Widerspruch seitens
Löhne als auch im Hinblick auf die Arbeitsplatzsicherheit; dies im der Bevölkerung gibt, ganz im Gegenteil. WankdorfCity stösst auf
Gegensatz zu Branchen, die konjunkturellen Schwankungen unter­ hohe Akzeptanz: nahe beim Zentrum und trotzdem in der Nähe
liegen. Die Service-Public-Unternehmen gewinnen immer mehr an des Naherholungsgebietes.
Bedeutung. Die PostFinance, die sich auf Berner Boden befindet,
Wie gestaltet sich Ihrer Meinung nach
ist heute eine der grössten und li­
die Partnerschaft mit einer Totalunter­
quidesten Schweizer Banken. Die­
nehmung wie Losinger Marazzi?
se grossen Arbeitgeber generieren
Die Aufgabe der Stadt besteht in der
Einkommen für viele Leute, die wie­
Planung und Gestaltung der Infrastruk­
derum Steuern an die Stadt zahlen.
Bei Totalunter­nehmerturen einschliesslich der Naherholungs­
Für uns ist das von entscheidender
Projekten stellt sich neben gebiete und Grünräume. Wir schaffen
Bedeutung.
der Kostenfrage aber auch die günstigsten Voraussetzungen für
Andererseits sind sich die Bundesbe­
hörden bewusst geworden, dass die
die Frage nach der Qualität, die Investoren. Wir sorgen dafür, dass
schnell und planmässig abläuft,
Schweiz ein echtes politisches Zen­
ein Aspekt, der für uns von alles
wenn eine Totalunternehmung be­
trum braucht. Es ist doch logisch,
grosser Bedeutung ist.
schliesst, ein Projekt zu realisieren.
dass ein moderner Staat wie die
privaten Unternehmen versucht, Sy­
Bei Totalunternehmer-Projekten stellt
nergien zu schaffen, seine Mitarbei­
sich neben der Kostenfrage aber auch
tenden auf engem Raum zu kon­
die Frage nach der Qualität, ein As­
zentrieren, um kurze Dienst­
wege
und mehr Effizienz zu schaffen. Wir holen das Bundesgericht nicht pekt, der für uns von grosser Bedeutung ist. Das kann zwar höhere
mehr aus Lausanne zurück, aber was in Bern ist, muss auch in Bern Kosten nach sich ziehen, aber wir betrachten es als langfristige In­
bleiben. Es liegt an uns, dies dann intelligent zu positionieren. Wir ar­ vestition. Ein Unternehmen wie Losinger Marazzi muss daher im Vor­
beiten eng mit dem Bundesamt für Bauten und Logistik zusammen, feld eng mit der Stadt zusammenarbeiten, um sowohl wirtschaft­
zum Beispiel im Marzili oder Wankdorf, im Kasernenareal und beim lich attraktive als auch architektonisch hochwertige Projekte zu
eidgenössischen Zeughaus. Nicht zu verwechseln mit WankdorfCity! realisieren. Es handelt sich somit um eine Win-Win-Situation.
Und so kommen wir auch gleich zur nächsten Frage: Können Sie
uns die Entwicklungsziele von WankdorfCity zusammenfassen?
WankdorfCity wird eine Erfolgsgeschichte dank seiner idealen
geografischen Lage an einem Strassen- und Bahnverkehrsknoten
im Zentrum der Schweiz und dies alles zu niedrigeren Preisen als
anderswo. Wir gestalten dort radikal um: Dank der Verlängerung
18
Dossier Mittelland
Beat Vonlanthen, Staatsrat und Volkswirtschafts­
direktor des Kantons Freiburg, war während seiner
gesamten Laufbahn für Fragen in den Bereichen
Wirtschaft und Beschäftigung zuständig, wobei
der Schwerpunkt sowohl auf der Wissenschaft und
Forschung als auch auf der Raumplanung lag.
Ein Gespräch.
Der Kanton Freiburg gilt in vielen Bereichen als Musterschüler ob
es sich nun um Demografie, Bildungssystem, öffentliche Finanzen,
Beschäftigung oder Umwelt handelt. Findet seine Attraktivität
auch wirklich breite Anerkennung? Welche Hemmnisse wären
noch abzubauen?
Ja. Die Ansiedlung neuer und die Erweiterung bestehender Un­
ternehmen belegen dies (Ladurée, Alcon, Swisspor, Sika, UCB Far­
chim usw.). Das starke demografische Wachstum ist ebenfalls ein
Indikator für die Attraktivität des Kantons.
Wir müssen fortwährend darauf achten, dass der Kanton Freiburg
gute Rahmenbedingungen bietet. Diesbezüglich haben wir noch
Spielraum zur Senkung der Steuern sowohl für natürliche als auch
für rechtliche Personen. Der Staatsrat hat einen Vorstoss in diese
Richtung beschlossen, der vernünftig und hinsichtlich der Ausge­
glichenheit der öffentlichen Finanzen annehmbar ist. Dieser vor­
sichtige Ansatz in der Politik der kantonalen Regierung spiegelt die
Bemühungen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung wider. Die
dramatische Situation, in der sich heute viele Länder befinden,
führt uns die negativen, wenn nicht sogar katastrophalen Auswir­
kungen der Überschuldung vor Augen. Parallel dazu soll die zu­
künftige Einrichtung eines Technologieparks auf dem Areal der
ehemaligen Cardinal-Brauerei den Kanton noch wirksamer im Be­
reich der Innovation positionieren. Dabei soll dem Austausch zwi­
schen den Freiburger Hochschulen und Forschungsinstitutionen,
der ETH Lausanne und der Wirtschaft des Kantons eine besondere
Bedeutung zukommen.
Welche Folgen hat diese positive Dynamik, insbesondere in Be­
zug auf den Wohnungsbau, die Infrastrukturen usw.?
Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass diese positive Dynamik
für den Kanton auch Kosten mit sich bringt. Wir müssen etwa be­
stimmte Herausforderungen meistern, um die mit dem Bevölke­
rungswachstum verbundenen Bedürfnisse zu decken (Bau von
Schulen, Krippen, Entwicklung der öffentlichen Verkehrsmittel).
Auch gesunde Finanzen sind für den Kanton eine wichtige Vor­
aussetzung, um die Herausforderungen zu meistern. Um in Zukunft
eine positive wirtschaftliche Entwicklung zu gewährleisten, ist die
Regierung dabei, eine aktive Boden-/Baulandpolitik umzusetzen,
die den Gebietskörperschaften (Staat und Gemeinden) die Ober­
hand über strategische Grundstücke zusichert. Die Unternehmen,
die sich entwickeln bzw. bei uns niederlassen wollen, müssen dies
ungehindert tun können.
Welches sind im Wesentlichen die nächsten Schritte im Rahmen
der Strategie zur Wirtschaftsförderung des Kantons?
Wir werden unser Engagement im Bereich der nachhaltigen Ent­
wicklung fortsetzen und intensivieren indem wir insbesondere ver­
suchen, zum führenden Schweizer Standort für Cleantech zu wer­
den. Um diese Entwicklung zu ermöglichen, haben wir bereits eine
ganze Reihe von Plattformen und Förderfonds eingerichtet. Und
logischerweise sind wir auch dabei, eine echte Innovationskultur
in unserem Kanton einzuführen. Der Höhepunkt dieser „grünen“
Entwicklungsstrategie ist die Gründung des Technologie- und In­
novationsparks auf dem ehemaligen Cardinal-Gelände. Unser Ziel
ist es, das erste „Null-Kohlenstoff-Quartier“ der Schweiz entstehen
zu lassen.
Die Ansiedlung von Alcon auf dem Standort Freiburg ist ein wich­
tiger Meilenstein. Was hat den Ausschlag dazu gegeben?
Freiburg ist ein weltoffener Kanton, der auf eine lange Tradition
der Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn zurückblicken kann.
Beim vorliegenden Fall handelt es sich um einen Sieg, der insbe­
sondere unserer Kooperation mit dem Kanton Genf zu verdanken
ist. Aber Alcon haben vor allem die zentrale Lage unseres Kantons,
eine günstige Besteuerung, leistungsstarke Infrastrukturen und die
Verfügbarkeit qualifizierter zwei- bzw. dreisprachiger Arbeitskräfte
überzeugt. Ich weiss auch, dass die hohe Lebensqualität, die der
Kanton seinen Einwohnern zu bieten hat, zu Alcons Entscheidung
beigetragen hat.
Ist eine Partnerschaft mit einer Total- und Generalunternehmung
wie Losinger Marazzi eine Trumpfkarte in Ihrer Strategie?
Ganz klar. Um ein solches Vorhaben erfolgreich zu realisieren, ist
die Fähigkeit eines solchen Unternehmens, ein komplexes Gross­
projekt wie Agora effizient abzuwickeln, unverzichtbar.
Welches ist Ihrer Ansicht nach das Hauptmerkmal dieser Zusam­
menarbeit und wie kann diese noch verbessert werden?
Die Tatsache, dass die Gesellschaft eine Niederlassung im Kanton
Freiburg in unmittelbarer Nähe des Grundstücks hat, ist für mich
wesentlich. So kennen die Mitarbeiter den Markt und seine Akteu­
re, wodurch potentielle Probleme rasch erkannt und angemes­
sene Lösungen mit den betroffenen Partnern gefunden werden
können. Die Bereitschaft und die Fähigkeit schnell zu reagieren,
sind wesentliche Aspekte bei Projekten dieser Grössenordnung.
Freiburg
Die Zeit
der Gross­
projekte ist
gekommen
20
Dossier Mittelland
Urs Berger ist nach seinem vorherigen Amt als
CEO nun Verwaltungsratspräsident der Mobiliar.
Die Mobiliar ist nicht nur die älteste private
Versicherungsgesellschaft der Schweiz, sondern
auch ein genossenschaftliches Unternehmen, das
Kundennähe pflegt und eine langfristige Vision
vertritt: Ein Gespräch.
Als Versicherer muss die Mobiliar ihre Anlagevehikel für ihre Li­
quiditäten sorgfältig auswählen. Wie sieht in groben Zügen Ihre
Anlagephilosophie aus und wie hoch ist der Immobilienanteil?
Die Mobiliar ist ein besonnener Investor am Kapitalmarkt. So ist uns
die Sicherheit der Anlagen wichtiger als der kurzfristige Gewinn.
Deshalb haben wir schwergewichtig in Obligationen, Hypothe­
ken, Darlehen und Geldmarktpapiere investiert, damit wir unsere
versicherungstechnische Verpflichtung absichern können. Bei den
Sachwerten haben wir nebst einer physischen Goldposition auch
in Schweizer Immobilien investiert. Wir sind mit rund zehn Prozent
unseres Portfolios direkte Eigentümer und halten zusätzlich fünf
Prozent des Portfolios in Form von Immobilienfonds und Immobi­
lienaktien. Rechnet man den Bestand an Hypotheken und Pfand­
briefen dazu, so bestehen 40 Prozent unseres Portfolios in Anlagen
auf dem Schweizer Immobilienmarkt.
Bei Investitionen in Immobilien ist die Rendite von grosser Be­
deutung. Welche Erwartungen haben Sie an ein Projekt, um die
Rendite zu gewährleisten? Glauben Sie, dass sich die bautechni­
schen Eigenschaften nachhaltiger Bauweise positiv auf die Ren­
dite auswirken?
Um die Wirtschaftlichkeit eines Immobilieninvestments beurteilen
zu können, analysieren wir verschiedene wertrelevante Faktoren
wie beispielsweise die Lage (Mikro- und Makrolage), die Marktfä­
higkeit (Angebot und Nachfrage), die Angemessenheit des Nut­
zungskonzepts, die nachhaltige Bauqualität und die Architektur.
Die Renditeerwartungen hängen vom zu Grunde liegenden
Chancen- und Risikoprofil der Immobilie ab. Dabei differenzieren
wir beispielsweise nach Zentralität der Lage oder Nachhaltigkeit
der Bauqualität. Demzufolge erwarten wir eine entsprechend hö­
here oder niedrigere risikoadjustierte Rendite.
Entsprechend unserer Anlagephilosophie gewichten wir die Si­
cherheit höher als den kurzfristigen Gewinn. Dies gilt auch für un­
sere Immobilienanlagen. Deshalb sind wir klassische Core/Core+
Anleger (sicherheitsorientierte Anleger), bevorzugen regelmässi­
gen Cashflow und legen bei unserer langfristigen Strategie Wert
auf Nachhaltigkeit.
Welchen Mehrwert kann ein Totalunternehmer und Immobilien­
entwickler wie Losinger Marazzi Ihnen als Investor bringen?
Wir wägen jeweils sorgfältig zwischen den Vor- und Nachteilen einer
Zusammenarbeit mit einem Architekten oder einer Totalunterneh­
mung ab. Die Höhe und Fristen des Investments, die Komplexität
des Projekts, nicht zu vergessen seine geografische Lage sind die
wichtigsten Anhaltspunkte für die Wahl eines der beiden Model­
le. Unabhängig von dieser Wahl schenken wir der gestalteri­
schen Qualität grosse Aufmerksamkeit.
Wir legen
grössten Wert auf
verlässliche und
transparente
Partner­
schaften. Die Partnerschaft mit einer Total-/Generalun­
ternehmung hat für uns zahlreiche Vorteile.
Abgesehen vom Fachwissen im Bereich
von anspruchsvollen Projektentwicklun­
gen bietet uns Losinger Marazzi komplexe
Grossinvestments. Eine weitere Stärke,
die aus dieser Zusammenarbeit her­
vorgeht, ist, dass sich Losinger Marazzi
im Hinblick auf Kosten, Termine und
hohe Qualität verpflichtet.
Abschliessend legt die Mobiliar
als genossenschaftlich ausge­
richtete Versicherung grössten
Wert auf verlässliche und trans­
parente Partnerschaften. Wir
haben bei den gemeinsa­
men Projekten mit Losinger
Marazzi gute Erfahrungen
gemacht.
Die Mobiliar
kooperativ
gesinnt
22
Dossier Mittelland
Globaler Akteur
lokale
Verankerung
Kann sich eine Tochtergesellschaft eines
internationalen Konzerns lokal verankern?
Florian Revaz, Leiter der Region Mittelland bei
Losinger Marazzi, bejaht diese Frage! Vor allem
da die Total- und Generalunternehmung ihre
Wurzeln in Bern hat.
Gleichgewicht und Lebensqualität Nahe am lokalen Bedarf
Die Region Mittelland verfügt aufgrund ihrer zentralen Lage über
ein gut ausgebautes Verkehrsnetz in Ost-West- und Nord-Süd-Rich­
tung, was die Mobilität erleichtert und die Ansiedlung bedeuten­
der Logistikplattformen fördert, insbesondere entlang der A1 im
Kanton Solothurn. Schliesslich spiegelt sich die Attraktivität der Um­
welt in diesem Landstrich zwischen den Alpen und dem Jura mit
seinen überschaubaren Städten im hohen Stellenwert wider, den
die Lebensqualität in dieser Region hat.
Ein für den Wohnungsbau
günstiger Markt
„Generell sind wir hier auf einem weniger urbanisierten, weniger
von Spekulation und Wettbewerb beherrschten und folglich sta­
bileren Markt tätig“, erklärt Florian Revaz. „Das demografische
Wachstum in Verbindung mit der zentralen Lage wirkt sich indes­
sen günstig auf den Wohnungsmarkt aus. So ist die Entwicklung von
Freiburg aufgrund seiner moderaten Grundstückspreise und seiner
zentralen Lage zwischen dem Genfersee und den Deutschschwei­
zer Städten dynamisch. Die Stadt Bern profitiert zusätzlich von den
Bundesverwaltungen, was den Markt sowohl für Büroimmobilien
als auch für Wohnungen belebt. Zudem beobachten wir stets auf­
merksam das Entstehen neuer Bedürfnisse, wie beispielsweise be­
treutes Wohnen für Senioren. Es handelt sich um ein Wohnkonzept
ohne medizinische Pflege, das dem Wunsch älterer Menschen
nachkommt, weiterhin ‚zu Hause‘ in einem geschützten Umfeld zu
leben, was die sozialen Bindungen fördert.“
Florian Revaz setzt fort: „Die Immobilienentwicklung stellt quasi die
Gesamtheit unserer Geschäftstätigkeit dar. In seinen Geschäfts­
feldern ist Losinger Marazzi ein führender Akteur in Bern wie auch
in Freiburg, was eine enge Partnerschaft mit den kantonalen und
kommunalen Behörden aber auch mit vielen lokalen institutionel­
len Investoren impliziert.
Neben weiteren Projekten beteiligen wir uns in Bern aktiv an der
Entwicklung von WankdorfCity in enger Zusammenarbeit mit der
Stadt Bern. Dort werden wir den neuen Hauptsitz der Post realisie­
ren. Zudem haben wir im Dezember 2011 mit der Bernischen Pen­
sionskasse den Totalunternehmer-Werkvertrag für die Realisierung
des Projektes Schönberg Ost unterzeichnet. Diese hat im Rahmen
dieses Projektes mit der Burgergemeinde Bern einen Baurechtsver­
trag für das entsprechende Grundstück abgeschlossen.
In Freiburg haben wir das Grossprojekt Agora fertiggestellt, ein Ge­
bäude neben dem Bahnhof, in welches das Grossunternehmen
Alcon einziehen wird.
Daneben vernachlässigen wir keinesfalls Städte wie Thun, wo wir
im Herbst 2011 zwei Totalunternehmer-Werkverträge in Höhe von
mehr als 112 Mio. Franken mit der Credit Suisse Anlagestiftung ab­
geschlossen haben. Es ist das Zeichen für eine Dynamik, die nicht
nur die Grossstädte betrifft, sondern auch regionale Ballungsräu­
me, die einen grossen Bedarf an Wohnungen sowie kulturellen und
kommerziellen Einrichtungen aufweisen.
Zukunft verpflichtet
„Was unseren Beruf so spannend macht, ist, dass jedes Projekt eine
neue technische, architektonische, finanzielle und menschliche
Herausforderung darstellt. Wir stellen jedes Mal ein neues Produkt
her, das die Umwelt und die künftigen Generationen schützen
soll. Dies ist eine Verantwortung, die uns enorm motiviert.“ betont
Florian Revaz abschliessend.
Wir stellen jedes Mal
ein neues Produkt her,
das die Umwelt und die
künftigen Generationen
schützen soll. Dies ist eine
Verantwortung, die uns
enorm motiviert.
24
Dossier Mittelland
WankdorfCity
WankdorfCity
WankdorfCity ist der Entwicklungsschwer­
punkt von Bern. Hier im Norden der Stadt
entsteht ein neues Quartier entlang der
grossen Bahn- und Strassenverkehrsinfra­
strukturen. Es handelt sich um eines der
bedeutendsten Immobilienentwicklungs­
projekte auf der Ebene des Kantons Bern.
WankdorfCity, das an die Gemeinden Itti­
gen und Ostermundigen grenzt, befindet
sich an einem der neuralgischen Knoten­
punkte der Berner Metropole. Ein idealer
Standort für ein Businessviertel, das höchs­
te Ansprüche an Qualität einschliesslich
Umweltqualität und architektonische
Standards stellt.
Es handelt sich um
eines der bedeutend­
sten immobilienentwicklungsprojekte
auf der Ebene des
Kantons Bern.
Die erste Entwicklungsphase betrifft den
Westteil und wird sich bis 2014 mit der
Errichtung des Hauptsitzes der Post und
der Verwaltungsabteilungen der SBB kon­
kretisieren. Ab 2015 wird in einer zweiten
Phase die Entwicklung in östlicher Rich­
tung fortgesetzt und es werden je nach
Marktnachfrage Objekte mit Mischnut­
zung angeboten.
Ganz nach Berner Tradition nehmen land­
schaftsarchitektonisch gestaltete Flächen
und Grünanlagen in diesem Entwicklungs­
gebiet einen Löwenanteil ein.
4a
4b
1.
2.
3.
1. Majowa, zukünftiger Hauptsitz der Schweizerischen Post
2. Twist Again, zukünftiger Hauptsitz von Losinger Marazzi
3. Dienstleistungsgebäude
4 a und b. Zukünftiger SBB-Hauptsitz
26
Dossier Mittelland
vielfältige
Projekte
Nautilus, Bern
• Bauherr:
Interswiss BE Immobilien
• Mieter: IV-Stelle Bern
• Projekt: Büroflächen
Agora, Freiburg
• Bauherr: OROX Asset
Management
• Hauptmieter: Alcon
• Projekt: 12‘000 m2 Büroflä­
chen, 600 m2 Handelsfläche,
15 Duplex-Wohnungen
Les Résidences du Campus,
Freiburg
• Bauherren:
Stiftung für Studentisches
Wohnen Apartis, Realstone SA
• Projekt: Wohnungen für
Studenten, Mietwohnungen,
Verkaufsflächen
Häberlimatte, Zollikofen (BE)
• Bauherr: Visana Services AG
• Projekt: Mietwohnungen
Selecta, Kirchberg (BE)
• Bauherr:
Credit Suisse Anlagestiftung
• Mieter: Selecta AG
• Projekt: Bürogebäude,
Logistikzentrum
Villars Chocolaterie, Freiburg
• Bauherr: Sofavi SA (Bongrain SA)
• Betreiber: Villars Maître
Chocolatier SA
• Projekt: Renovation und Erweite­
rung einer Schokoladenfabrik
am Hof, Köniz (BE)
• Bauherr: GVB (Gebäudeversiche­
rung Kanton Bern)
• Mieter: Genossenschaft AM HOF
Köniz
• Projekt: Wohnungen für Personen
in der zweiten Lebenshälfte und
1‘000 m2 Handelsfläche.
Schönberg Ost, Bern
• Bauherr: Bernische Pensionskasse
• Betreiber: Zentrum Schönberg AG
(Tilia und Spitex)
• Projekt: Kompetenzzentrum für
Demenz und Palliation
Zentrum Moos, Gümligen (BE)
• Bauherr: Mobiliar Versicherung
• Hauptmieter: Coop und Migros
• Projekt: Verkaufsflächen,
Mietwohnungen
Ein neues
Stadtzentrum
für Thun
Am 17. März 2012 hat Losinger
Marazzi mit der Realisierung der
beiden Grossprojekte Puls Thun und
Rex Thun, die es mit dem Zürcher Ar­
chitekturbüro Holzer Kobler Archi­
tekturen entwickelt hat, gestartet.
Bauherrin ist die Credit Suisse Anla­
gestiftung.
Bei der Fertigstellung im Jahr 2014 wird Thun über ein neues,
städtebaulich nachhaltig konzipiertes Stadtzentrum verfü­
gen, das sich zum Arbeiten und Einkaufen genauso eignet
wie zum Wohnen und zur Freizeitgestaltung. Während das
Projekt Puls Thun 151 Mietwohnungen und über 10‘000 m2
Wohn-, Büro-, Verkaufs- und Gewerbeflächen aufweisen
wird, setzt das neue Multiplexkino des Projekts Rex Thun die
60-jährige Kinotradition fort. Zudem werden verschiede­
ne Flächen für weitere urbane Nutzungen erstellt. Neben
dem Neubau von Rex und Puls werden schützenswerte
Bestandsbauten renoviert, in welchen Verkaufs- und Gas­
tronomieflächen vorgesehen sind. Alle Bauten werden im
Minergie-Standard erstellt.
28
ÉNERGÉTIQUE
Zoom
der
energieeffizienz­
VERTRAG
Ziel: Halbierung der Energiekosten
ZIEL ÜBERSCHRITTEN:
Bei einer Energieeinsparung, die über
das im Energieeffizienzvertrag
festgelegte Ziel hinausgeht, gibt es
einen Bonus für Losinger Marazzi. *
Losinger Marazzi betrachtet die Energieeffizienz
von Gebäuden als Schlüsselelement seiner
Totalunternehmerstrategie. Hierzu werden die eigenen
Fachkompetenzen und das Know-how von MIBAG
Property + Facility Management gezielt gebündelt, um
den Bauherren die Energieeffizienz ihrer neuen bzw.
renovierten Immobilien zu garantieren.
Schon seit mehreren Jahren setzt Losinger Marazzi eine konsequent
auf das nachhaltige Bauen ausgerichtete Strategie um. Diese er­
streckt sich von der Bedarfsplanung und Projektierung über die
Realisierung bis hin zum Betrieb des Bauwerks. Dabei kommt der
energetischen Gebäudesanierung besondere Aufmerksamkeit zu.
Denn nur durch die drastische Verbesserung der Energieeffizienz
der Bestandsbauten kann es gelingen, die ökologischen und finan­
ziellen Herausforderungen unserer Kunden effizient zu meistern.
Damit betritt Losinger Marazzi Neuland. Die Impulse hierfür gehen
zum einen von der Akquisitionsvorgehensweise und zum andern
von der Direktion Technik aus. Unterstützung leistet auch die F&EAbteilung des Konzerns Bouygues Construction. Das umfassende
Verständnis und Beherrschen dieser neuen Bereiche sind unver­
zichtbar, um die Zielvorgaben bezüglich verringerter Energiekos­
ten und CO2-Emissionen zu erreichen.
Jean-Yves Coste und Patrick Japhet, Mitarbei­
tende der Genfer Akquisition arbeiten an der
Umsetzung des ersten Energieeffi­zienzvertrags für
Losinger Marazzi.
„Um unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihren Energieverbrauch
zu senken und zu optimieren und dabei gleichzeitig den Wert ihrer
Immobilien zu steigern“, so erklärt Antoine Rérolle, Direktor Technik,
„bieten wir ihnen einen ganzheitlichen und integrierten Energie­
effizienzansatz für ihre Gebäude an. Dieser bündelt mehrfache
Kompetenzen: präzises Management des Energiebedarfs der
Gebäude, der Anlagen und Leitungsnetze, neue Projektie­
rungs- und Baumethoden, intelligente Technologien zum Mo­
nitoring und Steuern der Verbrauchsdaten und schliesslich
der Ausbau von erneuerbaren Energien, die direkt vor Ort
erzeugt werden“.
Jean-Yves Coste, Direktor Akquistion in der Niederlas­
sung Region Genf erläutert: „Bei den Investoren bzw.
Vermietern wirken Standardargumente für Energieein­
sparungen keineswegs revolutionär. Sie sind nämlich
alle davon überzeugt, Einsparungen von zirka 10 bis
15 Prozent erzielen zu können. Dank unseres Knowhows bei Projektierung und Betrieb können wir ih­
nen aber bei der Sanierung Zielgrössen von 50
oder gar 60 Prozent anbieten. Unsere Botschaft,
dass wir ihnen dies ‚nicht nur ankündigen, son­
dern auch garantieren‘, weckt schliesslich ihr
Interesse. Und genau darum geht es ja beim
Energieeffizienzvertrag, in welchem unsere
Verpflichtung festgehalten wird“.
Angestrebte
Energiekosten
Aktuelle
Angestrebte
Energiekosten
Energiekosten
ZIEL NICHT ERREICHT:
Effektive
Kosten
Angestrebte
Energiekosten
Auch wenn gegenüber der
Ausgangssituation eine
effektive Energieeinsparung
vorliegt, gibt es einen Malus
für Losinger Marazzi, wenn
das im Energieeffizienzvertrag festgelegte Ziel nicht
erreicht wird. *
Effektive
Kosten
VORHER
EEV
(Energieeffizienzvertrag)
*Der „Gewinn“ wird stets durch Gegenüberstellung mit den
Energiekosten vor dem Energieeffizienzvertrag berechnet.
DAS PRINZIP DES ENERGIE­
EFFIZIENZVERTRAGS
Ob Neubau oder Renovation, die Optimierung der Energieeffi­
zienz eines Gebäudes generiert Mehrkosten, die langfristig durch
die eingesparten Energiekosten amortisiert werden. Der Energie­
effizienzvertrag ist das Instrument, das dem Bauherrn das Erreichen
dieser Zielsetzung garantiert.
Mit einem Energieeffizienzvertrag, der vom Bauherrn und Losinger
Marazzi als Totalunternehmung in Kooperation mit MIBAG als Ge­
bäudebetreiber abgeschlossen wird, verpflichten sich letztere, die
Energieeffizienzziele zu erreichen. Mit anderen Worten unterliegen
die Unternehmer, die das Bau- bzw. Sanierungsverfahren des Ge­
bäudes geleitet haben und den Betrieb übernehmen, einer Ergeb­
nispflicht.
„Der Energieeffizienzvertrag führt zu einer Win-Win-Situation für alle
Beteiligten“, betont Jean-Yves Coste: „Der Investor freut sich über
die Wertsteigerung seines Gebäudes und der Mieter über eine
spürbare Verringerung seiner Energiekosten. Für Losinger Marazzi
und MIBAG generiert der Vertrag einen effektiven Mehrwert und
stellt eine Dienstleistung für den Kunden dar. Diese beginnt mit der
Projektierung, erstreckt sich über die Realisierung und wirkt sich vor
allem während der gesamten Dauer des Gebäudebetriebs ge­
winnbringend aus“.
30
Zoom
DIE GEBÄUDESANIERUNG: EIN
GEWALTIGES POTENZIAL IM
HINBLICK AUF ENERGIEEFFIZIENZ
Zu sanierende Altbauten stellen aufgrund ihrer Vielzahl
verbunden mit einer unzulänglichen Energieeffizienz ein
breites Anwendungsgebiet für Energieeffizienzverträge dar.
„Was den Sanierungsbereich betrifft“, betont Jean-Yves
Coste, „so haben wir es mit derart veralteten Gebäuden zu
tun, dass Bauarbeiten ohnehin fällig sind. Wir regen an, diese
Bauarbeiten zu nutzen, um Einsparungen anzuzielen und schla­
gen eine Garantie in Form eines Energieeffizienzvertrags vor. Im
Falle eines Eigentümers von Immobilien beginnen wir beispiels­
weise mit einer Diagnose seines Immobilienbestands, die in Zusam­
menarbeit mit einem Spezialisten für Energiediagnose realisiert wird.
So wird unsere Position im Hinblick auf den Energieeffizienzvertrag in
grossem Masse vom Zustand des Gebäudes und unserer Fähigkeit ab­
hängen, Mehrwert für seinen Eigentümer bei gleichzeitiger Senkung der
Nebenkosten für die Mieter und Verkleinerung des CO2-Fussabdrucks
des Gebäudes zu generieren. Wir identifizieren also das bzw. die Gebäu­
de, die bereits amortisiert sind und bei denen die Sanierungsinvestition
den grössten Gewinn in puncto Wertsteigerung und Energieeinsparung
abwerfen wird“.
„Wenn wir überzeugt sind, dass wir einen signifikanten Mehrwert bieten
können, so schlagen wir dem Kunden das Modell des Energieeffizienz­
vertrags vor. Dies erfordert natürlich auch eine Verfeinerung des Modells,
eine Phase in der wir daran arbeiten, das Verhältnis zwischen Ergebnis
und Investition zu optimieren“.
UNE VALEUR
Caroline Loeper, MIBAG
FACHKOMPETENZEN
BÜNDELN
PATRIMONIALE
AUGMENTÉE
Energetische Gebäudesanierung +
Energieeffizienzvertrag = Erhöhung des
Immobilienwertes
Energieeinsparung
Investition
Erhöhter
Wert
IMMOBILIENWERT
Das Energieeffizienz-Management eines
Neubau- bzw. Sanierungsvorhabens bün­
delt zwei verschiedene Fachkompetenzen,
nämlich die von Losinger Marazzi als Total­
unternehmung und die von MIBAG als Spe­
zialist für Betrieb und Unterhalt. Aufgrund
dieser gegenseitigen Ergänzung der bei­
den Unternehmen kann der Kunde langfris­
tig und somit über die gesamte Wertschöp­
fungskette von Planung über Realisierung
bis hin zum Betrieb und Unterhalt betreut
werden.
Caroline Loeper, Project Manager Sales bei
MIBAG erläutert: „Natürlich hängt unser Ein­
satzspektrum von der Art des Projekts und
den Kundenwünschen ab. Wir beteiligen
uns möglichst früh im Vorfeld in Zusammen­
arbeit mit Losinger Marazzi am Projekt, d.h.
bereits ab dem Planungsprozess. Dies ist
wichtig, damit wir danach in der Lage sind,
verbindliche Leistungen bei der Betriebsfüh­
rung des Gebäudes zu garantieren. Darü­
ber hinaus können wir auch im Rahmen der
Ausführung der Gewerke Heizung, Elektro­
installation, Lüftung und Erzeugung von
Warmwasser die Leitung übernehmen“.
Caroline Loeper fährt fort: „Bei einem Sanie­
rungsvorhaben verpflichten wir uns zu einer
bestimmten Reduzierung des Verbrauchs
gegenüber dem aktuellen Stand. Bei ei­
nem Neubau verpflichten wir uns zu einem
bestimmten Verbrauchswert, der durch
den geplanten Baustandard, beispielswei­
se Minergie P und durch die Berechnungen
der Projektierung festgelegt wird.“
ENERGYPASS, ein ergänzendes Instrument zum Ener­
gieffizienzvertrag, ist ein in jeder Wohnung installiertes
Tool, mit dem der Bewohner seinen Energieverbrauch
steuern und somit optimieren kann.
EIN GANZHEITLICHER EINSATZ,
GETEILTE VERANTWORTUNG
Projektierung eines Neubaus bzw. eines
Sanierungsvorhabens
• Entwurfsplanungen durch die Direktionen
Technik von Losinger Marazzi und MIBAG mit Unterstützung von Fachplanern, mit Simulationen von Energieverbrauchsszenarien und CO2-Emissionen
• Entwicklung von Niedrigenergie- und/oder Positivenergiegebäuden
• Bioklimatische Architektur (Ausrichtung, kompakte Bauform usw.)
• Kontrollierte Lüftung und hohe Raumluftqualität
• Auswahl umweltschonender Baustoffe
• Natürliche Beleuchtung und künstliche Beleuchtung mit Einzelsteuerung
• Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien
• Systeme der Mess-, Steuer- und Regeltechnik
• Auswahl der energetischen Zielvorgaben und gegebenenfalls eines Umweltlabels
Betrieb des Gebäudes
Wert
VOR DER
SANIERUNG
Wert
WÄHREND DER
SANIERUNG
Wert
NACH DER
SANIERUNG
• Mitwirkung bereits bei der Projektierung
• Leitung der Haustechnik-Gewerke
• Sensibilisierung und Beratung der Nutzer zwecks Sicherstellung der Energieeffizienz der Gebäude
• Betrieb des Gebäudes unter Einhaltung der Umweltzertifizierungen
• Präventive und korrektive Wartung der Gebäude
• Prädiktive Wartung
• Fernsteuerung und Fernüberwachung der Anlagen
• Betriebsbereitschaft und Performance der Anlagen
• Management des Medienverbrauchs
MIBAG: NACHHALTIGE LÖSUNGEN
MIBAG Property + Facility Management AG ist das
Schweizer Tochterunternehmen von ETDE innerhalb
des Konzerns Bouygues Construction. Ihre Tätigkei­
ten im Bereich des Property und Facility Manage­
ments sind konsequent auf nachhaltige Betriebs­
führung und nachhaltiges Gebäudemanagement
ausgerichtet.
Mehr dazu: www.mibag.com
32
Zoom
RISIKOMANAGEMENT
Caroline Loeper betont:
„Sicherstellen, dass die Ziel­
vorgaben wirklich erreicht
wenn nicht sogar übertroffen
werden, ist der anspruchs­
vollste Aspekt unserer Arbeit,
denn dies hängt nicht nur von
den eingesetzten Mitteln ab,
sondern auch vom Verhalten der
Gebäudenutzer, egal ob es sich
um ein Wohn- oder Bürogebäude
handelt. Unsere Erfahrung hat aller­
dings aufgezeigt, dass es faktisch ein
sehr homogenes, vom Gebäudetyp
unabhängiges Verhalten gibt, was sich
günstig auf den Entwurf von durchaus
realis­tischen Szenarien auswirkt“.
„Die grössten Abweichungen, die wir
beobachten, hängen eher von externen
Faktoren besonders meteorologischen Ein­
flussgrössen ab, wie etwa die registrierten
mittleren Wintertemperaturen. Ein anderes Bei­
spiel wäre ein Bürogebäude, das für eine be­
stimmte Anzahl an Arbeitsplätzen ausgelegt ist.
TRANSPARENZ DER ERGEBNISSE
„Es besteht auch das mit der Energiekostenentwicklung zu­
sammenhängende Risiko“, so Caroline Loeper weiter. „Ge­
genüber unseren Kunden verpflichten wir uns als transparent
arbeitende Gebäudebetreiber bezüglich der verbrauchten
Endenergiemengen. Diese werden in kWh und nicht in Fran­
ken angegeben, so dass wir völlig unabhängig von den Ener­
gielieferanten sind. Wir beraten unsere Kunden aber gerne bei
deren Auswahl, denn nur der Lieferant kann verbindliche Ener­
giekosten zusagen“.
Jean-Yves Coste ergänzt: „Allerdings kann die Primärenergie
auch von erneuerbaren Energiequellen stammen und vor Ort
erzeugt werden, sei es durch Erdwärme oder Solarmodule.
In diesem Fall kann die Abhängigkeit vom Energielieferanten
noch weiter verringert werden“.
Caroline Loeper: „Jedes Jahr legen wir dem Kunden eine Jah­
resverbrauchsbilanz vor, die dem verbindlich zugesagten Re­
ferenzverbrauch gegenübergestellt wird“.
Es liegt auf der Hand, dass der Energieverbrauch
steigt, wenn nicht geplante Arbeitsplätze hinzu­
gefügt werden“.
Um solche Situationen optimal vorauszuplanen, rea­
lisieren die Direktionen Technik von Losinger Marazzi
und von MIBAG zusammen mit den Fachplanern
dynamische thermische Gebäudesimulationen.
Damit können die zukünftigen Verbrauchsdaten
in Abhängigkeit von verschiedenen Entwurfs-,
Installations- und Belegungsszenarien bestimmt
werden.
Die Ergebnisse werden anschliessend mit vorhan­
denen Erfahrungsfeedbacks abgeglichen und
der Kunde erhält entsprechende Verbesserungs­
vorschläge.
„Dank dieser in der Schweiz einzigartigen Part­
nerschaft zwischen MIBAG und Losinger Marazzi,
unserer jeweiligen unternehmensspezifischen
Kompetenzen, unserer Erfahrung und unseren Re­
ferenzen sind wir in der Lage, eine im Hinblick auf
die Technik hieb- und stichfeste Offerte auszuar­
beiten.
DIE ENERGIEEFFIZIENZ EINES
GEBÄUDES HÄNGT STARK VOM
VERHALTEN DER NUTZER AB
1 + 1 = C9H13NO3
(Adrenalin)
EINE ANREGENDE VERBINDUNG
Für mehr Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.
Die Information der Nutzer ist das beste Mittel, sie in den Pro­
zess zur Reduzierung des Energieverbrauchs einzubinden. „Den
Gebäudenutzern fällt es häufig schwer, einen Zusammenhang
zwischen ihrer Nutzung des Gebäudes und den Endkosten
herzustellen“, erklärt Caroline Loeper. „Wir sensibilisieren sie
deshalb anhand sehr konkreter Beispiele. So begreifen sie, wie
sie die Energie intelligenter verbrauchen und ihre Kosten sen­
ken können“. Die Herausforderung besteht darin, ihnen diese
Proble­matik bewusst zu machen und keine autoritären Ver­
haltensregeln zu verhängen, was kontraproduktiv wäre. Denn
neben einem optimalen Betrieb sind die Gebäudenutzer die
wichtigsten Verbündeten des Betreibers, um seine verbind­
lichen Effizienzziele zu erreichen.
Wie bei Haushaltsgeräten bereits üblich, wurde der Energieausweis nun auch für
Gebäude eingeführt. Ein Blick genügt, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu
erfassen.
Zwei bedeutende Akteure aus der Immobilien- und Baubranche vereint: Losinger Marazzi setzt auf Innovation,
um bei der Realisierung seiner Projekte erstklassige Leistung und hochstehende Qualität anzubieten.
ZUKUNFT VERPFLICHTET.
www.losinger-marazzi.ch
Abbildung: symbolische Darstellung eines Moleküls
IN DER SCHWEIZ ENTSPRICHT
DER ENERGIEEFFIZIENZVERTRAG
EINER KONKRETEN NACHFRAGE
„In unserem Land“, so erachtet Jean-Yves Coste, „ist man
stark für energetische und ökologische Fragen sensibilisiert.
Ehrgeizige Richtlinien sind für uns der Beweis, dass die Energie­
effizienz der Marktnachfrage entspricht und notwendig ist, um
die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft umzusetzen, die von der
Eidgenossenschaft für 2050 beschlossen wurde“.
„Nichts steht langfristig der Möglichkeit im Wege, dass unser Knowhow im Bereich des Energieeffizienzvertrags auch auf mehrere Ge­
bäude wie ein Ökoquartier oder eine Gemeinde anwendbar ist“,
fügt Caroline Loeper hinzu. „So wie das nachhaltige Bauen ist auch
der nachhaltige Betrieb ein zentraler Entwicklungsschwerpunkt, zumal
dieser den Zielsetzungen unserer Kunden, d.h. öffentlichen oder priva­
ten Eigentümern und Investoren, entspricht“.
Jean-Yves Coste schliesst ab: „Mit der Einführung des Energieausweises für
Gebäude gilt bereits heute die Behauptung: Je höher die Energieeffizienz
einer Immobilie ist, desto höher ist auch ihr Marktwert. Und im Laufe der Zeit
wird diese Aufwertung zunehmend rentabel sein“.
34
Reportage
WEIL UNSERE KUNDEN es
WERT SIND!
Losinger Marazzi stellt die kontinuierliche Verbesserung der
Organisation und Arbeitsmethoden in den Mittelpunkt der auf
die Kundenzufriedenheit ausgerichteten Strategie. Das Ziel? Die
vollkommene Zufriedenheit unserer Kunden. Ohne Vorbehalt!
Losinger Marazzi erhielt im Mai 2005 als erstes führendes Schwei­
zer Unternehmen der Baubranche die dreifache SQU-Zertifizierung
(Sicherheit, Qualität und Umwelt). Die SQU-Vorgehensweise von
Losinger Marazzi erstreckt sich über alle Unternehmensprozesse
und soll seinen Kunden ein perfektes Management der Projekte
sowohl in der Akquisitionsphase als auch während der Ausführung
sowie nach der Übergabe garantieren.
Eine solche Strategie ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Sie wird ent­
sprechend der Kundenerwartungen und -anforderungen sowie
auf der Grundlage der Erfahrungen und Innovationen, die das
Know-how des Unternehmens ständig erweitern, weiterentwickelt
und optimiert. Das interne Engagement im Unternehmen ist kon­
stant und erzeugt eine Dynamik, zu der jeder Einzelne in seinem
Geschäfts- und Kompetenzbereich beiträgt.
Aber auch die Konkurrenz schläft nicht. Deshalb steht für die Teams
von Losinger Marazzi der Kunde zu Recht nach wie vor im Mittel­
punkt. Die Herausforderung besteht darin, sich von den Mitbewer­
bern abzuheben und den Vorsprung zu halten, um mit unseren
Kunden nachhaltige Beziehungen zu pflegen und mit potentiellen
neuen Kunden Kontakt aufzunehmen und diese zu überzeugen.
Dieser Kampf um die Kunden findet aber nicht nur in den Büros
oder auf den Baustellen statt, sondern tangiert auch eine immate­
rielle Dimension: den Ruf des Unternehmens.
Obwohl man eine Losinger Marazzi Baustelle heute an ihrer Orga­
nisation und Sauberkeit erkennt und obwohl die SUVA den Erfolg
unserer sehr aktiven Sicherheitspolitik mit einer deutlichen Senkung
der Versicherungsprämien belohnt, ruhen wir uns nicht auf unseren
Lorbeeren aus. In welche Richtungen sollen unsere Anstrengun­
gen zielen? Welche Ideen machen den Unterschied aus? Um die­
se Fragen geht es in diesem Kapitel rund um das Thema Qualität,
welches wir zusammen mit Etienne Bléhaut, dem stellvertretenden
Generaldirektor von Losinger Marazzi, erörtern.
Null Unfälle: ein erreichbares Ziel
Im Bereich der Arbeitssicherheit hat sich Losinger Marazzi „Null
Unfälle“ zum Ziel gesetzt. In allen Unternehmenseinheiten wurden
entsprechende Massnahmenpläne sowie Sensibilisierungs- und In­
formationsmassnahmen eingeführt. Seit 2007 führt Losinger Marazzi
auf jeder Baustelle eine professionelle und systematische Analyse
sämtlicher Sicherheits- und Umweltrisiken durch. Der sogenannte
„PASSE“ (Aktionsplan Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz),
eine Voraussetzung für den Start jeder Baustelle, wird regelmässig
anhand der Ereignisse im Laufe des Baustellenfortschrittes aktuali­
siert. Auf den Baustellen sind die Mitarbeitenden mit einer zeitge­
mässen persönlichen Schutzausrüstung ausgestattet, die jährlich
erneuert wird. Bei der Aufnahme jeder Baustelle finden Kontrollen
statt; fehlende, abgenutzte oder defekte Ausrüstungen werden
unverzüglich ausgetauscht.
Blau... wie eine Baustelle von
Losinger Marazzi
Zukunft verpflichtet! Deshalb macht Losinger Marazzi
verbindliche Zusagen hinsichtlich der Zielvorgaben im
Bereich des nachhaltigen Bauens. Das Unternehmen
arbeitet an der Projektierung von Bauwerken, die we­
niger Energie verbrauchen und sich harmonisch in den
Lebensraum einfügen. Seit 2004 sticht das Unterneh­
men auch mit seinen „blauen Baustellen“ hervor. Die
Fahne „Chantier Bleu“ wird auf den Losinger Marazzi
Baustellen gehisst, wenn diese die folgenden Kriterien
einhalten:
• Regenwasserrückgewinnung und Aufbereitung des
Baustellenabwassers
• Wiederverwendung des Aushubmaterials
• Sortenreine Trennung der anfallenden Abfälle bereits
auf der Baustelle
• Kontrolle und Begrenzung der Lärmbelästigung
• Nutzung erneuerbarer Energien
36
Reportage
KUNDENBEZIEHUNG
UND PRODUKT­
QUALITÄT HABEN
OBERSTE PRIORITÄT!
Von Etienne Bléhaut, stellvertretender Generaldirektor
von Losinger Marazzi
Die Kundenzufriedenheit hängt von zwei grundlegenden Faktoren
ab, nämlich zum einen wie treffgenau die Erwartungen des ent­
sprechenden Kunden erfüllt werden und zum andern die „gefühl­
te“ aber auch tatsächliche Qualität des übergebenen Produktes.
Beides trägt zu unserem Image bei, das uns im Bereich der Immo­
bilienentwicklung und des Bausektors von unseren Mitbewerbern
abhebt. Diese Lehren haben wir aus den Zufriedenheitsumfragen
gezogen, welche wir regelmässig durchführen, um die Meinung
unserer Kunden in der ganzen Schweiz in Erfahrung zu bringen.
So wie man unsere Baustellen am Wert erkennt, den wir auf die
sorgfältige Organisation der Sicherheit und des Umweltschutzes
legen, so muss man langfristig auch erkennen, dass man in einem
Losinger Marazzi Gebäude lebt oder arbeitet. Während wir für
unser effiziente Abwicklung komplexer Bauvorhaben anerkannt
sind, sind wir dies noch nicht ausreichend bei Standardgebäuden.
Wir müssen uns daher bemühen, uns in diesem Segment stärker
von unseren Mitbewerbern abzuheben, um zu einer Referenz im
Bausektor zu werden; so wie bestimmte Marken es im Automobil­
sektor sind.
Die Wettbewerbsfähigkeit hängt nicht allein von der Höhe des
Endpreises ab. Für uns geht es vielmehr um das richtige Verhältnis
zwischen den von den Kunden festgelegten Zielen und den dazu
eingesetzten Mitteln. Dieser Mehrwert muss darüber hinaus auch
in der Qualität der Kundenbeziehung wie auch in der Qualität der
von uns übergebenen Produkte spürbar sein. Im Rahmen unserer
Qualitätspolitik der ständigen Verbesserung wollen wir einen klaren
Vorsprung in diesen beiden Schwerpunkten erzielen.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auf Transparenz. Wir sagen
unseren Kunden:“Wir hören Ihnen aufmerksam zu, um Ihre Erwar­
tungen und Anforderungen besser zu verstehen und die verbesse­
rungswürdigen Aspekte festzulegen. Und wir teilen Ihnen mit, was
wir aufgrund Ihrer Bemerkungen unternehmen werden“. Unser Ziel
ist es, ein gutes, konkretes, auf Kundenorientierung, Austausch und
Verständnis basierendes Verhältnis aufzubauen. MIT JEDEM KUNDEN BESSER
KOMMUNIZIEREN
Aus den Qualitätsumfragen geht hervor, dass sich unsere Kunden
ausdrücklich wünschen, in die Projektierung und Realisierung ihrer
Projekte eingebunden zu werden. Dieser Wunsch unterscheidet
sich natürlich von Kunde zu Kunde. Einige möchten bei nur einer
oder zwei Etappen des Projekts mitwirken, andere weitaus mehr.
Den Erwartungen unserer Kunden
gerecht werden
Transfer und Übergabe:
alles klar!
Unsere Kunden verfügen über sehr unterschiedliche Profile mit
sehr verschiedenartigen Produktansätzen. Ein Kunde, der das Ge­
bäude selbst als Arbeitswerkzeug benutzt, wird fordern, bereits
weit im Vorfeld der Projektierungsphase mit einbezogen zu wer­
den. Ein anderer wiederum, der eine Immobilie als Anlage­objekt
bauen lässt, wird der Übergabephase des Projektes erhöhte Auf­
merksamkeit schenken, um die ge­
planten finanziellen Ergebnisse zu
erreichen. Wir müssen daher diesem
Wunsch nach Beteiligung jedes Kun­
den bedarfsgerecht nachkommen.
Heute erfolgen die Transfers der Projektunterlagen zwischen je­
der Phase eines Projektes streng unternehmensintern. In Zukunft
wird die Akquisition die Unterlagen im Beisein des Kunden an die
Ausführung übergeben. So kann der Kunde den Ausführungs­
verantwortlichen auf die Aspekte aufmerksam machen, die für
ihn besonders wichtig sind. Natürlich steht es dem Kunden frei,
nicht in diesen Transfer einbezogen
zu werden, aber wir werden ihm die
Möglichkeit dazu geben; wir wer­
den ihm eine Tür öffnen, die zuvor
verschlossen blieb.
Bei Abschluss einer Baustelle über­
gibt der Ausführungsverantwortliche
das Projekt an den Kunden, der von
nun an mit der Garantieabteilung
zu tun hat. Bei der Abnahme des
Gebäudes durch den Kunden ist
der im Anschluss für die Garantie zu­
ständige Mitarbeitende anwesend.
So kann der Kunde ihm mitteilen, mit
welchen Aspekten er unzufrieden ist
und entsprechende Korrekturmass­
nahmen anfordern. Um die Zweijah­
res-Garantiephase zu optimieren,
ist die Ausführung sechs Monate
lang für die Betreuung der Kunden
und die Mängelbehebung zustän­
dig, bevor die definitive Übergabe
an die Garantieabteilung erfolgt.
An dieser Sitzung kann der Kunde
ebenfalls teilnehmen.
Aufgrund dieser Organisation hat
der Kunde die Gewissheit, dass wir
im Stande sind, die Hauptanforde­
rungen der folgenden Phase ge­
meinsam mit ihm festzulegen.
Transparente
und nachhaltige
Beziehungen
Manche Kunden bitten uns, mehr zu
kommunizieren. Sie erwarten mehr
Transparenz bei der Projektent­
wicklung, der Auswahl der Produk­
te, den Beschreibungen. Sie wün­
schen, dass diese Entscheidungen
gemeinsam getroffen werden und
wollen nicht vor vollendete Tatsa­
chen gestellt werden. Wir möchten
sie daher besser in die wichtigen
Etappen und grundlegenden Ent­
scheidungen im Laufe der Projekt­
entwicklung miteinbeziehen.
Eine weitere Erwartung unserer Kun­
den betrifft den Wechsel des An­
sprechpartners. Sie haben einen
Ansprechpartner in der Akquisitions­
phase, einen anderen in der Ausfüh­
rungsphase und einen dritten in der
Garantiephase. Die Herausforde­
rung besteht darin, die Kontinuität
der Kundenbeziehung sicherzustel­
len und dabei gleichzeitig unser Unternehmensmodell beizube­
halten, das sich in puncto Effi­zienz und Produktivität bewährt hat.
Losinger Marazzi muss diese personellen Wechsel beim Transfer so
gestalten, dass kein Bruch in der Beziehung zum Kunden entsteht.
Die Idee besteht folglich darin, den Kunden bei der Organisation
dieser Kontinuität miteinzubeziehen.
Unsere Kunden
verfügen über sehr
unterschiedliche Profile
mit sehr verschiedenartigen
Produktansätzen.
Auch die Kunden unserer Kunden
sind unsere Kunden
Ein zufriedener Kunde bedeutet auch zufriedene Nutzer. Neh­
men wir den Fall der Bewohner eines Projektes mit Mietwohnun­
gen in der Garantiephase. Der Mieter kennt uns nicht. Er wird den
Schweregrad eines eventuellen Problems anders einschätzen
als ein Fachmann. Er verlangt lediglich, dass die Anlagen seiner
Wohnung funktionieren. Für ihn ist es wesentlich, schnell einen
Ansprechpartner zu finden, der sich in der Garantiephase prag­
matisch um sein Problem kümmert. Deshalb sorgen wir für die Be­
reitstellung von Mitteln wie Hotline, E-Mail-Adresse usw., um ent­
sprechende Anfragen besser bearbeiten und die Kommunikation
zwischen dem Mieter, seiner Verwaltung und uns zu vereinfachen.
38
Reportage
DIE QUALITÄT
DES ÜBERGEBENEN
PRO­DUKTES GARANTIEREN
Sanitäranlagen: vorge­
fertigter Installations­
strang als Halbfertig­
erzeugnis, Lancy
Square, Genf.
Die Wohnungen werden 100 Prozent fertig­
gestellt übergeben
• Mängelfreie Übergabe (keine Reparatur
bei der Inbesitznahme der Wohnung) und
ein wartungsfreundliches Bauwerk.
Der zweite grundlegende Faktor für
die Kundenzufriedenheit beruht neben
den zu erfüllenden Erwartungen auf
der Qualität des Endproduktes. Wir haben
drei Bereiche festgelegt, in denen wir uns
radikal abheben können.
Innovation in der Ausführung
Die Art und Weise, wie wir unsere Projekte realisieren, wurde kom­
plett überarbeitet. Diese Vorgehensweise mit dem Namen Inov­
pac betrifft vorerst den Wohnungsbau.
Die Idee besteht darin, mit möglichst vielen Fertig- bzw. Halbfertig­
erzeugnissen nach einem spezifischen Ablauf der Arbeitseinsätze
zu bauen. Was nämlich viele Qualitätsmängel auf den Baustellen
hervorruft, ist die gleichzeitige Tätigkeit der verschiedenen Gewer­
ke, was die Ausführungsbedingungen verschlechtert. Im Rahmen
von Inovpac werden all diese Phasen der gleichzeitigen Tätigkeit
festgelegt, um sie möglichst zu vermeiden.
Alles was ausserhalb der Wohnung gemacht werden kann, soll
entweder auf einer Arbeitsplattform im Freien oder im Werk aus­
geführt werden. Das Bauteil wird vormontiert auf die Baustelle
gebracht, wodurch beispielsweise Schweiss- oder Zuschneidear­
beiten vor Ort, welche die Wände beschädigen oder Staubabla­
gerung verursachen können, entfallen.
Inovpac führt nicht nur zur Weiterentwicklung unseres Geschäfts­
feldes, sondern setzt auch grosse Sorgfalt bei der Ausarbeitung
des Ablaufplans und seines Follow-ups voraus. So werden wir beim
Feststellen eines Qualitätsmangels im Laufe der Baustelle die Bau­
arbeiten lieber stoppen, um das Problem zu lösen, als auf Biegen
und Brechen weiterzumachen und dabei die Gefahr in Kauf zu
nehmen, den Mangel danach nicht mehr beheben zu können.
Inovpac wurde vom Konzern Bouygues Construction konzipiert
und erfolgreich getestet. Wir haben beschlossen, das Verfahren
in der Schweiz einzuführen. Zurzeit realisieren wir nach dieser Me­
thode eine Pilotbaustelle in Meyrin (GE) und fassen ins Auge, sie
bereits dieses Jahr auf all unsere Wohnbauprojekte auszudehnen.
Genehmigung jeder Etappe in der
Projektierungsphase
Wird in der Automobilindustrie ein Fehler festgestellt, so wird das
betroffene Fahrzeug aus der Fertigungslinie genommen. Wir fin­
den, dass dieses Prinzip auch beim Bau zur Anwendung kommen
müsste. Wie in der Industrie müssen die Probleme in dem Moment
korrigiert werden, indem sie sich stellen anstatt sie sich anhäufen
zu lassen und bis zum Baustellenende vor sich her zu schieben. Um
„Null Mängel“ bei der Übergabe zu erreichen, müssen potentiel­
le Probleme vorhergesehen werden, um sie zu vermeiden. Ist dies
nicht der Fall, so dürfen keine Kompromisse bei deren Korrektur ge­
macht werden.
Wir werden daher die Freigabeschritte im Laufe der Herstellung un­
serer Produkte von der Projektierung bis zur Übergabe in diesem
Sinne verstärken. Diese Vorgehensweise tritt bereits in den nächsten
Monaten in Kraft.
Erfahrungsfeedbacks besser
nutzen, da sie zur ständigen
Verbesserung beitragen
Bei Losinger Marazzi sorgen wir für eine umfassende Rückverfolg­
barkeit unserer Projekte. Bei Abschluss jeder Baustelle werden die
Erfahrungsfeedbacks archiviert. Auch in diesem Bereich setzen wir
Tools ein, die dafür sorgen, die Erfahrungen gezielter auszuwerten,
damit Fehler nicht wiederholt werden.
All diese Verbesserungsmassnahmen zielen auf Kontinuität ab.
Denn wenn es um die Zufriedenheit unserer Kunden geht, werden
wir unermüdlich nach den besten Mitteln und Wegen suchen, um
diese nachhaltig sicherzustellen.
Ergebnisse, die für sich
sprechen
• Übergabe zum geplanten Termin (oder
sogar davor) sowie geringe Instandhal­
tungskosten.
• Verbessertes Unternehmensimage und
zunehmende Zufriedenheit: ein sauberes,
zuverlässiges und hochwertiges Quali­
tätsprodukt, Aussenanlagen, die bereits
Wohnqualität (bepflanzte Grünanlagen)
aufweisen.
INOVPAC: DEM KUNDEN EINEN
VORSPRUNG VERSCHAFFEN
Eine Methode – drei Schwerpunkte
1.Der Baustellenablauf basiert auf zwei verschiedenen Se­
quenzen – eine Revolution auf dem Markt!
Sequenz 1 – „Graue Phase“: Rohbau, geschlossene Ge­
bäudehülle, vertikale Leitungsstränge, Abdichtung,
Dispersions­spachtel, Wohnungseingangstür (parallel dazu:
Fassadenbe­kleidung, Versorgungs-, Abwasser-, Verkehrs- und
Grünanalagen, die mehrere Monate vor der Übergabe realisiert
werden.)
Sequenz 2 – „Weisse Phase“: alle Leistungen des Innenaus­
baus und der -einrichtung bis zu den technischen Tests und der
Schlüsselübergabe.
2. Sorgfältige Baustellenvorbereitung: mehr Zuverlässigkeit
durch Vorausschauen
• Die Projektierung erfolgt gemeinsam (Architekt, Unternehmen, Bauherr, Bauherrenvertretung).
•Ihre Vorbereitung erfolgt minutiös und bis ins kleinste Detail, um die Baustelle zu optimieren (Planungsgruppen, extrem genaue Terminplanungen).
•Die Baustellen werden bereits früh im Vorfeld modellisiert.
•Die Bestellungen von Bausätzen werden über „intelligente“ Logistikplattformen Wohnung für Wohnung angeliefert.
40
Reportage
1 + 1 = C7H8N4O2
(Schokolade)
Ein Fortschritt für das
nachhaltige Bauen
• Umweltqualität der Produkte
•Bedeutende Abfallreduzierung
•Leichtere und erweiterte Abfalltrennung
•Geringerer Energieverbrauch in allen Gewerken
(weniger Baustellenverkehr, Einsatz von vorgefertig­
ten oder schnell montierbaren Bauteilen usw.)
•Vereinfachte Berücksichtigung der Umweltnormen
und sozialen Standards
3. Tiefgreifende Reorganisation der Baustelle: millimeter­
genauer Arbeitseinsatz der Gewerke
EINE GROSSZÜGIGE VERBINDUNG
Für mehr Freude bei der Zusammenarbeit.
• Bestimmte Leistungen werden neu organisiert, um die Anzahl der gleichzeitig anwesenden Unternehmen zu begrenzen.
•Jeder ausführende Baubeteiligte ist nur ein einziges Mal im Einsatz.
•Die Verwendung von Fertigerzeugnissen oder werkmässig hergestellten Halbfertigerzeugnissen verringert die Anzahl der Arbeitseinsätze. Die Produkte verfügen über Güte­-
zeichen und Artikelnummern und sind für die Anforderun-
gen hinsichtlich der Qualität und des nachhaltigen Bauens geeignet.
•Auswahl von Geräten und Fertig- bzw. Halbfertig­
produkten mit geringer Instandhaltung
•Verstärkte Sicherheit: verringerter Einsatz tragbarer
Geräte und gefährlicher Stoffe
•Begrenzte zeitlich parallele Tätigkeit mehrerer
Unternehmen: weniger überflüssige Arbeitsschritte
und Qualitätsmängel
Vorgefertigte Tribüne der Sport­
halle „Aux îles“, Yverdon.
Abbildung : symbolische Darstellung eines Theobromin-Moleküls (Schokolade)
•Gewährleistung der Sauberkeit über die gesamte
Bauzeit
Inovpac ermöglicht eine qualitativ
hochstehende Fertigstellung.
Zwei bedeutende Akteure aus der Immobilien- und Baubranche vereint: Losinger Marazzi engagiert
sich voll und ganz für seine Kunden und Partner, um mit diesen ein nachhaltiges Vertrauensverhältnis
aufzubauen.
ZUKUNFT VERPFLICHTET.
www.losinger-marazzi.ch
42
Reportage
Ein Juwel in
Zürichs Himmel
Reportage
Prime TOWER
Keine andere Schweizer Stadt polarisiert
so sehr wie Zürich. Egal ob es sich um
Kultur, Wirtschaft, Sport, Lebensqualität,
Städtebau, Luxus usw. handelt… Zürich
setzt in all diesen Bereichen Massstäbe.
Als Symbol für die Dynamik des Quartiers City
West, bereichert der 126 m hohe Prime Tower
mit seinen Umrissen das Stadtbild von Zürich.
44
Reportage
Grün oder blau: Je nach Tageszeit und Lichtverhältnis­
sen sticht die kristallin wirkende Fassade des
Prime Towers markant hervor.
Im Gegensatz zur Gebäudeform
erinnert die Skulptur Skydream der
deutschen Künstlerin Maritta Win­
ter an eine schwebende Wolke.
Das Restaurant CLOUDS im 35. Stock­
werk des Prime Towers bietet eine atem­
beraubende Sicht auf Zürich.
46
Reportage
Maison de l’écriture
ECHTE
MEISTERLEISTUNGEN
Nicht nur in der Ausführung geht es darum, technische
Herausforderungen zu meistern. Auch für viele
Architekten, Ingenieure und Spezialisten gilt heute
diese Devise. Jedes aussergewöhnliche Projekt stellt
eine Herausforderung dar und somit wiederum
ein spannendes zwischenmenschliches Abenteuer.
Hohe Motivation und kollektive Intelligenz
können dabei kleine Wunder bewirken. Im
folgenden Beitrag präsentieren wir Ihnen einige
unserer emblematischen Projekte, die diese
herausragenden Leistungen in beeindruckender
Weise veranschaulichen.
Prime Tower
Rolex Learning CEnter
48
Reportage
Rolex learning center,
Lausanne
Das Rolex Learning Center auf dem Cam­
pus der Eidgenössischen Technischen Hoch­
schule (ETH) in Lausanne wurde im Februar
2010 eröffnet. Seither hat es mehr als eine
Million Besucher zu verzeichnen. Seine Archi­
tekten, Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa
(SAANA), wurden 2010 dafür mit dem Pritz­
ker Preis – dem renommiertesten Architektur­
preis – ausgezeichnet.
Achtmonatige Forschungsarbeiten waren
notwendig, um das Konstruktionsprinzip zu
entwickeln, was das Rolex Learning Center
zu einem experimentellen Gebäude macht.
Man müsste ein ganzes Buch schreiben, um
den unglaublichen Erfindungsreichtum zu
beschreiben, der auf dieser herausragen­
den Baustelle unter Beweis gestellt wurde.
Wir möchten uns an dieser Stelle mit Eric
Maïno, Direktor Ausführung Grossprojekte
bei Losinger Marazzi und Gesamtprojektlei­
ter des Rolex Learning Centers, auf einige
charakteristische Beispiele beschränken.
„Was die Machbarkeit betrifft, mussten be­
stimmte Kalkulationen oder Planungsan­
nahmen zunächst faktisch geprüft werden“,
berichtet Eric Maïno. „Wir haben daher für
praktisch alle Bauteile des Gebäudes Mus­
ter in Originalgrösse angefertigt, um Prob­
lemen beim Einbau vorzubeugen. So stellte
sich etwa die Frage, wie die Dehnung der
Bewehrungen im Falle des Verlegens bei
starker Sonneneinstrahlung zu verhindern
ist? Wie sollte die Rezeptur für den Beton, an
den ganz spezifische Anforderungen gestellt
wurden, ausgelegt werden?“
„Ein weiteres Beispiel“, so Eric Maïno, „ist die
Ausführung der beiden gewölbten Beton­
schalen von 2‘100 m3 und 4‘500 m3, die eine
grosse Premiere darstellten. Wir haben zwar
Erfahrung mit Brücken, haben aber noch nie
Bögen mit einer so grossen Spannweite be­
toniert. Das Verhältnis zwischen Spannweite
und Höhe betrug 1:18, was wiederum mehr
als das Doppelte des üblichen Grenzwertes
darstellt! Dank der ständigen Anwesenheit
eines Teams von 22 Ingenieuren und Archi­
tekten von Losinger Marazzi und Vertretern
der Fachplaner konnten wir glücklicherwei­
se Planungsteams vor Ort bilden, was den
Austausch förderte und Zeitverluste ver­
mied.“
Ein weiteres Lehrstück ist die 15‘000 m2 gro­
sse Dachkonstruktion. Das Tragwerk soll­
te wegen der von SAANA gewünschten
Transparenz sehr schlank werden; eine
Anforderung, die allerdings das Risiko von
Verformungen durch Windeinwirkung und
Temperaturschwankungen barg. Zudem
galt es, den Eindruck eines „Säulenwaldes“
im Gebäude­inneren zu vermeiden und die
Der Ansatz von Losinger
Marazzi wurde gewählt,
weil er das Wesen des
Architekturentwurfs
respektierte.
Aussteifung möglichst diskret und fein zu hal­
ten. Eric Maïno: „Nach langwierigen Planun­
gen haben wir einen Kompromiss gefunden:
ein Tragwerk in Stahl/Holz-Mischbauweise,
das sich den Wölbungen der Betonschalen
passgenau anschmiegt. Die Dachkonstruk­
tion ruht auf schlanken Säulen mit einem
Durchmesser von 12,7 cm, die in einem Ras­
ter von 9 x 9 m angeordnet sind. Die Fassa­
den der kleinen Patios wurden von dieser
entkoppelt, da sie nur eine geringe Toleranz
gegenüber der horizontalen Verformung
der Tragkonstruktion aufweisen“.
„Darüber hinaus mussten sich auch die
1‘600 m langen Glasfassaden zwischen der
Dachkonstruktion und der Betonbodenplat­
te an die Kurven des Gebäudes anschmie­
gen und zu dessen thermischer Behaglich­
keit beitragen. Die in 600 unterschiedlichen
Formen angefertigten Verglasungselemen­
te mussten an einer Tragkonstruktion befes­
tigt werden, die wiederum Verformungen
ausgesetzt ist. Wir haben daher komplexe
Rahmenelemente anfertigen lassen, die in
der Lage sind, diese Bewegungen und das
Gewicht der Hochleistungsfunktionsvergla­
sungen aufzunehmen.“
Die Liste der technischen Herausforderun­
gen beim Bau dieses Giganten, dessen Kur­
ven sich über eine Länge von mehr als 160
Meter ziehen, ist beeindruckend und hat In­
genieure und Baufachleute gezwungen, ge­
meinsam neue Lösungen zu finden. Es lohnt
sich, dieses aussergewöhnliche Gebäude zu
besichtigen und sich von der beeindrucken­
den Gelassenheit dieses Ortes verzaubern
zu lassen. Das Rolex Learning Center ist täg­
lich von sieben Uhr morgens bis Mitternacht
für die Öffentlichkeit zugänglich.
Mehr zu diesem Thema:
www.rolexlearningcenter.epfl.ch
Rolex Learning Center, Francesco della Casa
& Eugène, Presses Polytechniques
et Universitaires Romandes, 224 Seiten,
59 Franken.
Tracés, N°12, 2. Juli 2008 und 1. Juli 2009
www.revue-traces.ch
50
Reportage
In sämtlichen Phasen bietet das digitale Modell die
Möglichkeit, eine 3D-Modellierung des Projektes zu
generieren. So können von der Projektierung bis zur
Ausführung Risiken frühzeitig erkannt werden. Dieses
Tool bietet den Ausführungsteams genaue Informa­
tionen über die quantitativen Aspekte und verbessert
die Lesbarkeit von Aussparungsplänen, Schnitten,
Einlageplänen usw. Zudem erleichtert es im Vorfeld
der Ausführung die Koordinationsplanung des Bauvor­
habens.
Das digitale Modell wurde von der Direktion Technik bei
Bouygues Entreprises France-Europe auf den Hochbau
angepasst. Die Teams von Norpac (nordfranzösisches
Tochterunternehmen) haben es zum ersten Mal anlässlich
des Projekts „Béthune 47“, ein ehrgeiziges und komplexes
Bauvorhaben, eingesetzt.
1. Modellierung des Schalungsplans und der Wände
2. Modellierung der verschiedenen Stärken der Bodenplatten
3. Modellierung des gesamten Gebäudes
1.
2.
3.
Der Prime Tower in Zürich und das Rolex Learning Center
in Lausanne sind aus ihrer Umgebung heute kaum noch
wegzudenken, ebenso wie das Projekt „Maison de l’Écriture“
in Montricher (VD). Die Tatsache, dass diese Gebäude die
jeweilige Umgebung durch ihre Präsenz aufwerten, verdanken
sie ihrer anspruchsvollen Architektur, wenn nicht sogar
einer gehörigen Portion konzeptioneller Kühnheit. Hat man am
Ende das vollendete Objekt vor Augen, so fällt es schwer, sich
vorzustellen, dass zigtausend Stunden für Planung und Kalkulation,
für Diskussionen und den Austausch von Ideen notwendig waren,
um immer wieder aufs Neue zu konsensfähigen Entscheidungen zu
gelangen. Kurz: All das, was eine effiziente Teamarbeit ausmacht.
Das Team steht im Mittelpunkt
der Vorgehensweise, die Losinger
Marazzi für komplexe Projekte
wählt. „Der Mehrwert, den wir
unseren Kunden bieten“, erklärt
Antoine Rérolle, Direktor Technik,
„besteht in einer starken Direk­
tion Technik mit etwa hundert
Mitarbeitenden und in unserer
Fähigkeit, für jedes Projekt über
die passenden Kompetenzen zu
verfügen. Unserer Ansicht nach
ist es ausschlaggebend, die
technische Kontinuität bei jedem
Ausführungsschritt sicherzustellen. Die Herausforderung be­
steht nicht nur darin, die technische Qualität zu garantie­
ren, sondern auch in der Einhaltung unsere vertraglichen
Verpflichtungen dem Kunden gegenüber.“
Wie sind diese Projektteams zusammengesetzt? Sie beru­
hen jeweils auf drei Hauptakteuren: dem Projektleiter, der
für das Gesamtprojekt verantwortlich ist, dem Site Mana­
ger, der für die Ausführung zuständig ist und dem Design
Manager, der für die technische Planung verantwortlich
zeichnet. Betrachten wir kurz die Rolle des letzteren. „Der
Design Manager muss fähig sein, mit allen Projektbeteilig­
ten einen konstruktiven Dialog zu führen und zu veranlas­
sen, dass jeder Fachplaner zu einem bestimmten Zeitpunkt
koordinierte und genaue Pläne anfertigt“, fügt Antoine
Rérolle hinzu. „Der Design Manager kann je nach Projekt
Architekt oder Ingenieur sein“.
Diese Arbeitsweise, die in der Schweiz erstmals von Losinger
Marazzi angewendet wurde, hat sich so gut bewährt, dass
sie Nachahmer gefunden hat. „Wir bemühen uns, bei un­
serer Arbeitsweise“, fährt Antoine Rérolle fort, „hohen An­
sprüchen gerecht zu werden, auch gegenüber unseren
Fachplanern und Subunternehmern.
Zu Beginn hat dies hin und wieder zu
Reibereien geführt. Heute aber bil­
den wir im Rahmen unserer Projekte
ausserordentlich effiziente Teams mit
unseren Partnern. Es ist wichtig, dass
jeder den Beruf des anderen kennt,
um einen effizienten Dialog zu führen.
Auf diese Weise können wir bereits in
der Planungsphase zielführend arbei­
ten, die Schwierigkeiten bei der Bau­
stellenvorbereitung erkennen und
schliesslich ein optimales Zeit- und
Kostenmanagement gewährleisten.“
Das Aufkommen der digitalen Tech­
nologien wird in naher Zukunft eine
wichtige Rolle für komplexe Baustel­
len und bei der Entscheidungsfin­
dung spielen. „Wir stellen zurzeit Über­
legungen und Versuche zu digitalen
Modellen an“, verrät Antoine Rérolle.
„Es geht um die erweiterte virtuelle
Realität, die noch einen Schritt wei­
ter gehen würde als die bereits gebräuchlichen 3D-Visu­
alisierungen. Dadurch wird es beispielsweise möglich, sich
in der Phase der Projektoptimierung von einem Raum in
den nächsten zu bewegen und dabei sofort zu sehen, wie
sich eine Änderung konkret auswirkt. Die Dokumentation
würde sich bei jeder Änderung automatisch aktualisieren.
Dadurch würden der Dialog und die Entscheidungsfindung
aufgrund grösserer Flexibilität vereinfacht. Ich denke dabei
insbesondere an Krankenhausprojekte, die aufgrund ihrer
Anforderungen an Hygiene und Logistik sehr komplex sind.“
Für einen effizienten
Dialog ist die Kenntnis
über die Aufgaben der
anderen Projektbeteiligten
unerlässlich.
52
Reportage
Manche sogenannten „komplexen“
Projekte sind dies weniger aufgrund ihrer
aussergewöhnlichen Grösse, sondern wegen
ihrer innovativen Architektur. Dazu gehören die
Schriftstellerresidenz „Maison de l’écriture“ sowie
das zirka 20 km davon entfernte Rolex Learning
Center. Paradoxerweise veranschaulichen diese
beiden Projekte, die Architekturgeschichte
schreiben werden, die Flexibilität, mit der sich
die von Losinger Marazzi entwickelte Methode
an die unterschiedlichen Anforderungen
ihrer jeweiligen Bauherren anpasst.
Das Projekt „Maison de l’écriture“ in Montricher am Fusse des Juragebirges wurde von der
„Fondation Jan Michalski pour l’écriture et la littérature“, die sich für die Förderung des
literarischen Schaffens einsetzt, in Auftrag gegeben. Die Ausführung erfolgt nach einem
atypischen Ablauf mit schrittweisen Anpassungen, die nicht etwa einer mangelhaften
Planung zuzuschreiben sind, sondern der Freiheit, die sich der Architekt und der Bau­
herr nehmen wollten. Dies um direkt „auf der Baustelle“ zu prüfen, ob das Ergebnis
auch wirklich ihrer gemeinsamen Vorstellung entspricht.
Das zeitlich vor dem Projekt „Maison de l’écriture“ realisierte Rolex Learning Center
auf dem Campus der ETH Lausanne unterlag hingegen den üblichen Termin- und
Kostenzwängen und wurde eher traditionell abgewickelt. Aufgrund seiner un­
konventionellen Architektur stellte es eine enorme technische Heraus­forderung
dar, bei welcher in praktisch jeder Phase innovative Arbeitsverfahren entwi­
ckelt werden mussten.
Kehren wir nun zum Projekt „Maison de l’écriture“ zurück, dessen Eröffnung
im Jahr 2013 vorgesehen ist: Der inzwischen abgeschlossene Rohbau gibt
die Sicht auf zwei Gebäude frei, vor allem aber auf eine 4‘500 m2 gro­
sse Pergolakonstruktion aus Beton, die auf 96 Säulen mit einer Höhe von
9 bis 18 Metern ruht. Später sollen an dieser Pergolakonstruktion „Wohn­
hütten“ montiert werden, in denen die Schriftsteller während ihrer Re­
sidenzzeit zu Hause sind.
„Eine der Schwierigkeiten“, verrät Nicolas Fulcrand, Tiefbauingenieur
(Absolvent der Hochschule ESTP Paris) und Projektleiter, „bestand
darin, die 96 tragenden Pfeiler der Pergolakonstruktion einzubringen. Die Verschalung
der Pergola wurde als erstes ausgeführt. Sie wurde auf Stütztürmen aufgelagert, die die
Einfassung der für die Pfeiler vorgesehenen Standorte ausbildeten. Diese wurden dann
an der Verschalung montiert, bevor sie endgültig im Baugrund verankert wurden. Auf
diese Weise konnten beim Betonieren der Pergola potentielle Setzungen des Bodens
und der Abstützung neutralisiert werden.“ Bevor diese Pfeiler aber vom Kran an ihren
Aufstellort befördert werden konnten, musste jeder einzelne davon zunächst aufgerich­
tet werden.
Weil einige Pfeiler eine Länge von 18 Metern erreichten, war es notwendig deren
übermäs­sige Beanspruchung auf Biegung ausschliessen zu können. Um sie aufzurichten,
wurden sie im Kopfbereich aufgenommen. „Dabei kamen uns die Synergien mit dem
Konzern Bouygues Construction zugute“, fährt Nicolas Fulcrand fort. „Unsere Abteilun­
gen für Baumethodik haben zusammengearbeitet und hierzu eine ,Aufstellvorrichtung‘
konzipiert. Es handelt sich um ein Spezialwerkzeug, anhand von welchem der Säulen­
schaft (in einem Abstand von 1/5 seiner Länge vom Kopf und Fuss entfernt) aufgenom­
men werden kann, um den Pfeiler gefahrlos aufzurichten und am Kran zu befestigen.
Somit konnte der Pfeiler an der vorgesehenen Stelle in Position gebracht werden.“
Bereits heute, vor der Fertigstellung des Projektes „Maison de l’écriture“ und vor der
Befestigung der „Baumhäuser“, welche zurzeit ausgeführt werden, kann man die Per­
golakonstruktion und ihre Kolonnade bewundern. Die Schriftsteller, die demnächst hier
wohnen dürfen, sind wirklich zu beneiden!
Eine aussergewöhnliche
Architektur
Im Projekt „Maison de l’écriture“, das für die Fon­
dation Jan Michalski realisiert wird, sollen sämtliche
Aktivitäten der Stiftung in Montricher (VD) zentral
zusammengelegt werden; insbesondere entstehen
dort Schriftstellerresidenzen. Ihre Architektur ist einer
kleinen Stadt in den Bäumen nachempfunden. Die
Wohnhütten werden an einer Bedachung in Form
einer skulpturalen Pergolakonstruktion angebracht,
welche die gesamte bebaute Fläche überspannt.
Dieses Projekt stammt vom Reissbrett des Architek­
turbüros Mangeat & Wahlen.
Wir haben eine
Methode entwickelt,
um mit achtzehn Meter
langen Pfeilern zu
jonglieren.
Nicolas Fulcrand
Projektleiter
der „Maison de l’écriture“
Mehr dazu:
www.fondation-janmichalski.com
Tracés N° 09, 18. Mai 2011.
www.revue-traces.ch
Reportage
Der Prime Tower, mit seinen stolzen 126 Metern, der
bisher höchste Turm der Schweiz, passte mit seinen
Projektvorgaben genau zur Erfahrung, die der
Konzern Bouygues Construction in der Realisierung
von Hochhäusern aufzuweisen hat. Alain Capt,
Gesamtprojektleiter des Prime Towers bestätigt: „Unsere
Auswahl als technischer Federführer der mit diesem Projekt
beauftragten ARGE, ist ganz klar auf unsere technischen
Kompetenzen und internationalen Referenzen zurückzuführen.“
Prime
Tower
Hohe Anforderungen,
dem höchsten Turm der
Schweiz entsprechend.
„Unsere Anforderungen waren, wenn ich
es so sagen darf, so hoch wie der höchste
Turm der Schweiz“, erzählt Alain Capt. Dies
galt auch im Hinblick auf die Arbeitssicher­
heit. Wir haben in Absprache mit der SUVA
Absturzsicherungen installiert, an denen sich
die Fassadenmonteure, die mehrere hun­
dert Kilo schwere Elemente zu befestigen
hatten, anseilen mussten; eine Schweizer
Premiere!“
„Ein weiteres Problem“, führt Alain Capt aus
„bestand in der Logistik auf einer beengten
Bodenfläche“. Daher haben wir eine Inter­
net-Plattform zum Management der Anlie­
ferungen entwickelt, um den Lieferanten zu
ermöglichen, zum vereinbarten Zeitpunkt
am richtigen Ort vorzufahren und sogleich
entladen zu werden, um für die nächsten
Platz zu machen.“
Mit einem Bautakt von einem Geschoss pro
Woche wurden die Rohbauarbeiten auf vier
bis fünf Geschossen gleichzeitig ausgeführt,
wobei der Fassadenbau sechs Geschosse
weiter unten nachkletterte. Trotz vorberei­
tender Planungen galt es auch, schnell auf
unvorhergesehene Probleme zu reagieren.
Als die Baustelle bereits weit fortgeschritten
war, fasste der Bauherr den Beschluss, die
Umwelteffizienz des Gebäudes nach dem
amerikanischen Gütezeichen LEED (Leader­
ship in Energy and Environmental Design)
zertifizieren zu lassen, da es einen höheren
internationalen Bekanntheitsgrad als das
Schweizer Minergie-Label aufweist. „Dieser
Beschluss lässt sich durch das internationale
Renommee der Mieter des Towers erklären“,
erläutert Alain Capt. „Aus der Sichtweise un­
seres Kunden, dem Investor, trägt diese Zer­
tifizierung zur Aufwertung seines Angebots
auf dem Markt bei“.
Die für den Tower gewählte Zertifizierungs­
stufe „Gold“ betrifft die Gebäudehülle, die
Tragkonstruktionen und die gebäudetech­
nischen Installationen. Wie lässt sich eine
solche, im Laufe der Ausführung eintreten­
de Änderung bewältigen? „Wir haben un­
verzüglich ein Ad-hoc-Team aufgestellt, um
das Zertifizierungsverfahren zu managen
und es in die Planungs- und Ausführungsver­
fahren zu integrieren“, betont Alain Capt.
„Dessen erste Aufgabe bestand darin, die
Abweichungen gegenüber den normativen
Anforderungen festzulegen, die demnach
notwendigen Massnahmen zusammenzu­
stellen und deren Einfluss auf die Kosten und
Fristen zu ermitteln.“
„Erfreulicherweise wies die Fassade bereits
ausgezeichnete Eigenschaften auf“, erin­
nert sich Alain Capt. „Eine der grossen Fra­
gen betraf die Elektroinstallation. LEED for­
dert eine Begrenzung der Leistungsverluste
auf 3 Prozent während der Schweizer Stan­
dard 4 Prozent beträgt. Folglich mussten
36 Technik
35 Clouds: Restaurant, Bistro/Bar,
Cocktailbar/Lounge
35
34 Conference Center/
Infrastruktur Restaurant
34
33 Deutsche Bank (Schweiz) AG
33
32
31
30
25–32 Homburger AG,
Wirtschaftsanwaltskanzlei
29
28
27
26
25
24
21–24 Swiss & Global
Asset Management AG
23
22
21
19–20 Unternehmensberatung
20
19
17–18 Internationales
Handelsunternehmen
18
17
16
13–16 Deutsche Bank
(Schweiz) AG
15
14
13
12 Zuteilung offen
12
11
8–11 Citibank
(Switzerland) AG
10
9
8
7 Zuteilung offen
7
6 Diverse
Dienstleistungen
6
5 Zuteilung offen
5
4
1–4 Zürcher
Kantonalbank
die Elektroleitungen des Prime Towers von
Grund auf neu bemessen werden. Wir ha­
ben die Kabelquerschnitte vergrössert und
Unterverteiler hinzugefügt, um die Kabellän­
ge zu verkürzen. Bei einem Gebäude dieser
Höhe bedeutet das, viele Kilometer Kabel
auszutauschen!“
Es wurden noch andere „Details“ geändert,
um den Anforderungen von LEED gerecht
zu werden, was einen mehrwöchigen Ver­
zug gegenüber der ursprünglichen Planung
nach sich zog. Dieser Nachteil trat aber
schnell in den Hintergrund. Er wurde durch
das Gefühl ersetzt, ein privilegierter Partner
bei einem spannenden Projekt zu sein, das
auf der Höhe der Ambition einer Wirtschafts­
metropole ist.
EG Zürcher
Kantonalbank /
Raumzuerich 05 AG,
Cafébar
3
2
1
EG
© Neue Zürcher Zeitung AG, www.nzz.ch
54
Mehr zu diesem Thema:
www.primetower.ch
www.stadt-zuerich.ch/hbd
56
Reportage
Mobimo
Tower
Das 5-Sterne-Hotel „Renaissance by Mariott“, umfasst in den ersten
14 Geschossen des Towers 300 Zimmer, ein Konferenzzentrum,
einen Fitnessbereich und eine Bar.
IM ZENTRUM DES NEUEN ZÜRCHER QUARTIERS
WERTET DER MOBIMO TOWER DAS HOTELUND WOHNANGEBOT IM HÖHEREN
SEGMENT AUF UND TRÄGT DAZU BEI,
CITY WEST ZUM TRENDQUARTIER DER
WIRTSCHAFTSMETROPOLE ZU MACHEN.
58
Reportage
Mit einem atemberaubenden Blick auf die
Stadt, den See und die Alpen bieten die
53 Luxuswohnungen in den neun obersten
Geschossen ein zeitgemässes und sehr
exklusives Wohnkonzept.
www.mobimotower.ch
60
leidenschaften
„LEIDENSCHAFTen“ ist eine neue Rubrik
unseres Magazins, die Ihnen die Leidenschaft
von Menschen, die uns begeistert oder in
besonderer Weise geprägt haben, vorstellt
und sie daran teilhaben lässt. Im Rahmen dieser
Premiere präsentieren wir Ihnen die Arbeit des
Lausanner Fotografen Vincent Jendly, mit dem wir
zusammenarbeiten und der uns in seinen Bildern, New
York auf eine aussergewöhnliche Weise zeigt.
Postwar oder der Reflex der
Rekonstruktion
Vor kurzem hat Vincent Jendly Postwar und Post­
war Twins geschaffen: zwei Meter hohe Leuchten,
welche die Geräuschkulisse von New York wieder­
geben. Diese in der Fortsetzung seiner fotografi­
schen Arbeit entstandenen Objekte erinnern an
die Proportionen der beiden Türme des World
Trade Centers, die am 11. September 2001 zerstört
wurden und greifen die „Postwar“-Architektur sehr
vieler New Yorker Gebäude aus der Nachkriegszeit
auf. Die Leuchten stellen eine Art logisch rekons­
truierte Realität dar, eine imaginäre Momentauf­
nahme, die Zeugnis von der für die Amerikaner so
bezeichnenden Energie und ihrem unerschütterli­
chen Zukunftsglauben ablegen.
Vincent Jendly
Vincent Jendly (Franko-Schweizer, geboren 1969) lebt
und arbeitet in Lausanne. Als Autodidakt widmet er sich
seit 2008 voll und ganz der Fotografie. Seine Bilderserien
New York zeugen von der Faszination, die New York mit
seinen Paradoxen auf ihn ausübt. Auf den ersten Blick wir­
ken diese Bilder wie eine Hommage an die Avant-Garde, die
der Stadt ihr zeitgenössisches Gesicht verliehen hat. Mit einer
scheinbar genetisch veranlagten Energie erbaut, stellen die
New Yorker Wolkenkratzer jenseits ihrer eigentlichen Nutzfunktion
sichtbare Symbole für die Inspiration, die Kühnheit und den Zu­
kunftsglauben dar, die das amerikanische Volk auszeichnen.
Einige dieser Bilder wirken völlig leblos, sie drängen
den Menschen – sofern er nicht völlig abwesend ist – in
den Hintergrund. Mit diesem quasi Entschwinden des
Menschen aus seinem Lebensraum zeichnet Vincent
Jendly ein objektiveres Portrait jenes „anderen Ameri­
kas“: Die nüchternen und gigantischen Fassaden, die
menschenleeren Strassen betonen die Grausamkeit
des amerikanischen Modells.
„New York“ oder
die Realität des
amerikanischen Traums
62
leidenschaften
Aus grosser Höhe gelang es dem Fotografen, die Stadt als einen gewaltigen und kalten Stahl- und Glaswald
einzufangen. Die Fotos der Bilderreihen New York erreichten das Finale des Preises „Prix Voies Off“ der „Ren­
contres Photographiques d’Arles“ (Frankreich) und wurden durch eine Nennung bei den International Photo­
graphy Awards von Los Angeles ausgezeichnet. Einige von ihnen wählte auch Joseph Deiss, Präsident der 65.
Session der UNO-Generalversammlung, für seine Büros in New York aus.
Die Fotoserien New York wurden bereits vermehrt in der Schweiz, in Europa und in den Vereinigten Staaten
ausgestellt. Mehr zur Arbeit von Vincent Jendly finden Sie auf www.vincentjendly.com
64
in die ferne
Im zentrum
des wissens
Die Schule ist ein Ort, wo die Talente der Jugend gefördert
werden. Im Rahmen der Bildung – bei der Aneignung von
Wissen und Erfahrung – stellen Bildungsstätten einen
Ort des Austauschs, der Entfaltung und der Begegnung
dar. Mit seiner breitgefächerten Erfahrung bei der
Projektierung, der Realisierung und der Renovation
von Bildungseinrichtungen beteiligt sich Bouygues
Construction an der Schaffung unterschiedlichster
Infrastrukturen in diesem Bereich. Wir statten einigen
Klassenbesten einen Besuch ab.
Enim
Campus Jussieux
Die Nationale Ingenieurfachhochschule von Metz (F)
bietet auf fast 20‘000 m2 grosszügige Unterrichtsräume
auf die Bedürfnisse der Forscher zugeschnittene Labors
und Werkstätten. Auch ein Bereich für das studentische
Leben mit Räumen für dessen Vereine, einer Cafeteria
und einem Hörsaal sind Teil dieses Projektes.
Nach seiner Sanierung und seinem
Ausbau bietet das neunstöckige Ge­
bäude auf dem Campus der Pariser
Universität Jussieu zeitgemässe und licht­
durchflutete Räumlichkeiten.
66
Schulkomplex Lavoisier
in die ferne
Nicht für die
Schule, sondern
fürs Leben lernen
wir!
Westminister City School
St. Marylebone School
Im Rahmen des Regierungsprogramms „Building Schools for the Future“ hat Bouygues UK in Westminster die Schu­
len Westminster City School, Pimlico School und St. Marylebone erstellt bzw. renoviert. Insgesamt hat Bouygues UK
in den vergangenen sechs Jahren 24 Schulen realisiert.
Der Schulkomplex Lavoisier, der von DV
Construction im Auftrag der Stadt Chartres
(F) realisiert wurde, umfasst eine Krippe mit
einer Kapazität für 55 Kinder, einen Kindergar­
ten mit neun Klassen, eine Primarschule mit
14 Klassen, eine Schulkantine, Mehrzweckhal­
len, drei Pausenplätze sowie Büroräumlichkeiten.
Der Architekt Edouard François hat das Ge­
bäude, das aussen wie eine Steinmauer wirkt,
als einen riesigen flachen Baukörper konzi­
piert, der durch drei Innenhöfe und Grünflä­
chen aufgelockert ist.
Neben den begrünten Dächern, auf denen
die Kanäle der Be- und Entlüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung verlaufen, tragen Son­
nenkollektoren für Heizung und Warmwasser,
Sonnenschutz, Tageslichtbeleuchtung und
Temperaturkontrolle zur ökologischen Effi­
zienz dieses Projektes nach dem (mit Minergie
vergleichbaren) französischen Ökostandard
Haute Qualité Environnementale bei.
(Chlorophyll)
Abbildung: symbolische Darstellung eines Moleküls
EINE NATÜRLICHE VERBINDUNG
Für eine führende Position im nachhaltigen Bauen.
Zwei bedeutende Akteure aus der Immobilien- und Baubranche vereint: Losinger Marazzi erarbeitet
für seine Kunden nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen.
ZUKUNFT VERPFLICHTET.
www.losinger-marazzi.ch
CHALLENGES MAGAZIN VON LOSINGER MARAZZI N°5 / MAI 2012
1 + 1 = C55H72O5N4Mg
La tranche
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