2007 Bauidee-2 Haus-Becker

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TEXT: Angelika Polle FOTOS: Baumeister-Haus
Offen, modern, lichtdurchflutet, aber auch puristisch – das stand auf der
Wunschliste eines Ehepaares, als die beiden ihr Traumhaus definierten.
Per Zufall fanden sie vorher das passende Grundstück mit traumhaftem Ausblick
W
enn die Sonne am Abend untergeht und das Abendrot den
Hafen in eine spektakuläre Kulisse verwandelt, genießen die
Bauherren diesen Blick und freuen sich immer wieder, genau diesen
Bauplatz gefunden zu haben. Die schöne Aussicht auf den kleinen
Segelhafen, gute Freunde als Nachbarn und ein großer Garten mit
altem Baumbestand – das waren die Gründe, warum sich die Eheleute doch für ein Haus im Grünen entschieden haben. Denn ein
eigenes Haus stand eigentlich gar nicht auf ihrer Wunschliste, dafür
lebten sie viel zu gerne in ihrer großen Maisonette-Wohnung direkt
im Zentrum des kleinen norddeutschen Städtchens.
Das Traumgrundstück war zwar bereits bebaut, aber eine Komplettsanierung des baufälligen Gebäudes lohnte sich nicht. „Unsere
Devise war: Wenn wir uns auf das Abenteuer Bauen einlassen,
möchten wir auch keine Kompromisse eingehen“, erzählen die Bauherren. Das Ehepaar hatte bereits genaue Vorstellungen von seinem
zukünftigen Haus: Sie wünschten sich ein modern-puristisches und
vor allem lichtdurchflutetes Gebäude mit einer klaren, durchgängigen Material- und Formensprache.
Doch wie und mit wem bauen? Sie entschieden sich für das Angebot eines etablierten Hausherstellers. Im Bekanntenkreis hatten
bereits einige Familien gute Erfahrungen mit dem Unternehmen
gemacht. Sie wählten ein individuell geplantes, schlüsselfertiges
massiv erbautes Haus. Da beide Ehepartner berufstätig sind, blieb
für Bauaufsicht oder Eigenleistung keine Zeit. Von der Planung bis
zur Abnahme hatten sie lediglich einen Ansprechpartner, der die
fachgerechte Umsetzung der Gewerke überwachte.
➤
4
2
3
1 Die Fassade besteht
aus weiß geschlämmten Klinkerflächen,
Fenster und Tür heben
sich durch ihren hellgrauen Anstrich ab.
Haus mit
Symmetrie
Große Fenstertüren
verbinden den Wohnraum mit der Terrasse
2/3 Freisitz mit Blick
zum kleinen Hafen
4 Carport: Unter
dem verlängerten
Dach parkt das Auto
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Und ihre ganz speziellen architektonischen Vorstellungen wollten
sich die designinteressierten Bauherren nicht nehmen lassen, zumal
das schmale Areal bereits einen rechteckigen Grundriss vorgab:
Betritt man das Gebäude, erstreckt sich eine Sichtachse von fast
zwölf Metern, in Richtung Garten öffnen große Fensterflächen das
Gebäude. Das Erdgeschoss ist weitgehend offen und hell gestaltet.
Und durch die 2,75 Meter hohen Decken wirken die Räume zusätzlich
sehr viel großzügiger als mit der sonst üblichen Standardhöhe von
2,50 Meter. Ausdrücklicher Wunsch der Bauherren war, dass alle
Räume bewohnt werden sollten. Deshalb gibt es auch kein leerstehendes Gästezimmer. Auch auf einen Keller verzichteten die Bauherren und sparten so etwa 20 000 Euro. Als Alternative nutzen sie im
Erdgeschoss einen etwa 15 m2 großen Hauswirtschaftsraum und im
Obergeschoss einen ca. 10 m2 großen Abstellraum.
Im Erdgeschoss wird gewohnt und gekocht. Insgesamt 71 m2
misst der Allraum. Eine Theke trennt die offene Küche vom Wohnund Essbereich. Durch die südwestliche Ausrichtung genießen die
Bauherren im Sommer ab dem späten Vormittag Sonnenstrahlen
auf der Terrasse. Bodentiefe Fenstertüren verbinden den Wohnraum
mit dem Garten. Über die Farbe des auffällig roten Kamins im Wohnbereich hatten sich die Bauherren lange Gedanken gemacht. Bei
ihrer ansonsten konsequent schwarz-weiß-grau gehaltenen Einrichtung suchten sie nach einem Farbakzent, und eine ganze Wand
erschien zu aufdringlich. Schließlich entschieden sie sich bei dem
gemauerten Kamin für einen sattes Rot – wohl wissend, dass er
jederzeit und einfach umzustreichen ist.
Im Obergeschoss sind Arbeitszimmer, Schlaf- und Ankleideraum
untergebracht. Bis auf das Arbeitszimmer wurde durch alle Räume
eine Zwischendecke gezogen, wodurch zusätzliche Staufläche
unterm Giebel entstand. Das Arbeitszimmer mit Schreibtisch, ➤
1
Im Sommer scheint ab Mittag die Sonne ins Haus
Mit Liebe zum
Detail: Das Dach
erhält durch die
Zinkeinfassung
am Giebel besondere Akzente
DER BAUDIENSTLEISTER
Sie sollten die Zuverlässigkeit, Qualität
und Zahlungsfähigkeit eines Bauträgers
oder Generalanbieters grundsätzlich vor
Vertragsabschluss überprüfen. Wichtige
Punkte sind: Ist die Firma neu auf dem
Markt oder bereits langjährig in diesem
Segment tätig? Wie ist die Zufriedenheit
von Käufern, die vor drei bis fünf Jahren
ein Objekt gekauft haben? Besichtigen
Sie Referenzobjekte des Herstellers, die
innerhalb der letzten fünf Jahre erstellt
wurden. Es empfiehlt sich, mit einigen
Erwerbern dieser Objekte zu sprechen.
So erfährt man vieles über den Umgang
des Anbieters mit auftauchenden Mängeln. Außerdem sollten Sie auf folgende
Punkte achten: Hat das Unternehmen
einen guten Ruf auf dem Markt? Gibt es
3
2
1 Der Allraum im Erdgeschoss misst ca. 71 m2.
Bodentiefe Fenster verbinden Innen und Außen.
Hingucker: Der knallrote Kamin zieht die Blicke
auf sich. Im Hochsommer genießen die Bauherren ab dem späten Vormittag die Süd-WestSonne 2 Großzügig: Eine Raumhöhe von 2,75 m
besitzen die Zimmer im Erdgeschoss. Im gesamten Erdgeschoss wurden Schieferplatten verlegt,
eine Fußbodenheizung verbreitet wohlige Wärme
3 Eine Theke trennt die offene Küche vom Wohnund Essbereich ab, schließlich möchte die
begeisterte Hobbyköchin nicht hinter verschlos-
Festpreis- und Bauzeitgarantie? Gibt es
Ansprechpartner in Ihrer Nähe?
Unser Beispiel: Baumeister-Haus ist eine
Kooperation von über 60 Bauunternehmen in Deutschland und Österreich.
Neben dem Schwerpunkt Neubau bieten
die Partnerbetriebe auch Sanierungen und
Modernisierungen von Wohnhäusern an.
senen Türen arbeiten
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Im Arbeitszimmer bietet ein giebelhohes Bücherregal viel Stauraum. Eine
vorgespannte Fertigbetonteildecke verteilt die Lasten auf die Außenwände
Sofa und Bibliothek ist bis unters Dach ausgebaut; die Wand
bedeckt ein giebelhohes Bücherregal. Die Herausforderung dieser
Konstruktion war, dass das Regal genau mittig über dem Wohn-/
Essbereich im Erdgeschoss steht. Darunter befindet sich keine tragende Wand, um diese Lasten abzufangen. Die Planer lösten das
statische Problem mit einer vorgespannten Fertigbetonteildecke.
Auch die Gestaltung und das Material des Gebäudes spielte für
die Bauherren eine entscheidende Rolle. Die Außenwände bestehen
aus 17,5 cm starken Porenbetonsteinen, 8 cm Wärmedämmung mit
einer Luftschicht und einem 11,5 cm starken Vormauerziegel. Zu den
herausragenden Eigenschaften von Porenbeton gehört eine hohe
Festigkeit bei einer relativ geringen Rohdichte. Das Material wird
aus quarzhaltigem Sand sowie den Bindemitteln Kalk und Zement
hergestellt. Damit sich Millionen kleiner Luftporen bilden, fügt man
geringe Mengen Aluminium hinzu. Diese sorgen für die hervorragenden Wärmedämm-Eigenschaften.
Die Fassade besteht aus weiß geschlämmten Klinkerflächen,
Fenster und Tür heben sich durch ihren hellgrauen Anstrich ab. Die
gegenüber den Seitenwänden und dem Satteldach vortretenden
Giebelscheiben erhielten an den Ecken eine pfeilerartige Verstärkung. Das Gebäude bekommt eine symmetrische Gliederung durch
䡺
den mittig angeordneten Kaminzug.
DATEN & FAKTEN
Große Fensterflächen und an den
Ecken vortretende
Pfeiler betonen
die strenge Symmetrie der Fassade
SCHLAFEN
ANKLEIDE
ARBEITEN
FLUR
BAD
OG
Borsigallee 18
12,60
G E R ÄT E
Baumeister Haus Aufgabe:
CARPORT
Einfamilienhauses
60388 Frankfurt/Main Grundstücksgröße:
ca. 560 m2
Telefon 069/631553-0 Wohnfläche
170 m2
Fax 069/631553-20 Anzahl Bewohner:
www.bmh-pr.de Baukosten:
7,85
WOHNEN
Neubau eines
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ca. 1265 Euro/m2
Bauzeit:
ca. 5,5 Monate
Bauweise:
Massivbauweise
Außenwände Porenbeton
DIELE
Vorsatzschale:
Ziegelmauerwerk
ESSEN
BAD
Besonderes:
KÜCHE
EG
Fußbodenheizung,
Deckenhöhe EG:
2,75 m
Zeichnungen: Malcolm Powell
ABST.
104 BAUIDEE 02_2007
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27.03.2007, 17:14:56 Uhr
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