Morphosyntax Valenz

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Morphosyntax: Valenzprogramme
3. Rektion – Übersetzen Sie (KOMMENTIERTE VERSION)
(1) J’ai une nouvelle robe.
Ich habe ein neues Kleid.
Verb „haben“: 2 Aktanten, bivalent: „haben“ verlangt ein Akkusativobjekt; ist ein
pseudotransitives Verb (nicht passivfähig)
In anderen Kontexten wäre Monovalenz denkbar: z.B. Ich habe schon. (Elision des
Objekts), aber das ist ein Ausnahmefall.
(2) Je vous remercie beaucoup !
Ich danke Ihnen / euch sehr!
Das Verb „danken“ verlangt ein Dativobjekt (intransitiv). Auch eine Kombination mit
einem Präpositionalobjekt ist möglich: Ich danke [Ihnen] für die Einladung.
Minimalvariante: Monovalenz: Ich danke.
auch möglich: Ich bedanke mich sehr bei Ihnen /euch!
Das Verb „bedanken“ mit der Präfixierung „be“ wird reflexiv: Ich bedanke mich. (das
ist die Minimalvariante)
Die Struktur lässt sich durch verschiedene Präpositionalgruppen erweitern: sich bei
jemandem bedanken / sich für etwas bedanken
(Präfixierung durch „be“ bei verschiedenen Verben möglich, dadurch verändert sich
aber die Valenz, manchmal auch die semantische Dimension: z.B.
antworten/beantworten; richten/berichten; neiden/beneiden etc.)
(3) Je me souviens de sa visite.
Ich erinnere mich an seinen/ihren Besuch.
Das Verb „erinnern“ wird hier reflexiv gebraucht: „sich erinnern“ verlangt ein
Präpositionalobjekt (sich erinnern an…) . Minimalvariante ist : Ich erinnere mich. Die
semantische Dimension verändert sich dadurch natürlich.
(4) Nous attendons l’autobus.
Wir warten auf den Bus/Autobus.
„warten“ ist ein intransitives Verb und verlangt ein Präpositionalobjekt. Das Verb
funktioniert auch monovalent: Wir warten.
[Durch Präfigierung wird das Verb transitiv: Wir erwarten…, „erwarten“ wird aber
eher für Personen oder Erwartungen (des attentes) verwendet, z.B: Wir erwarten ihn;
Wir erwarten schlechtes Wetter. ]
(5) Mes doigts sentent le poisson.
Meine Finger riechen nach Fisch.
„riechen“ verlangt hier ein Präp.objekt mit der Präposition „nach“.
In anderen Kontexten ist das Verb auch mit einem Akkusativobjekt möglich: Ich
rieche den Fisch. Ich rieche den Frühling…
„Riechen“ kann auch monovalent stehen: Ich rieche. (Minimalvariante)
(6) Il l’aide souvent.
Er hilft ihm/ihr oft.
„helfen“ gehört zu jenen Verben, die ein Dativobjekt verlangen, kann aber auch
monovalent stehen (ich helfe.)
„oft“ ist in diesem Satz eine freie Angabe (fakultativ) und dient der Modalisierung.
(7) Elle espère te revoir bientôt.
Sie hofft dich bald wiederzusehen.
Sie hofft, dass sie dich bald wiedersieht /wiedersehen wird.
Die Minimalvariante von „hoffen“ ist : Sie hofft.
In unserem Bedeutungskontext sind 2 Optionen offen: eine Konstruktion mit
Infinitivgruppe (dich bald wiederzusehen) oder mit einer Konjunktionalgruppe
(dass…). Beide Varianten haben die Funktion eines Akkusativobjekts (man kann die
Frage : (Wen oder) was hofft sie? stellen und pronominalisieren: Sie hofft es.)
(8) Il s’intéresse à beaucoup de choses.
Er interessiert sich für viele Dinge.
Das Verb „interessieren“ ist hier in reflexiver Form: „sich interessieren“ und
funktioniert in dieser Form mit einer Präpositionalgruppe, die mit „für“ eingeleitet
wird. In der Alltagssprache entspricht das der Minimalvariante des Verbs.
(9) Nous allons travailler sur la poésie contemporaine.
Wie werden zur (oder zu) / mit (der) Gegenwartsdichtung arbeiten.
„arbeiten“ wäre monovalent möglich: Wir arbeiten. Das funktioniert für ein breites
Bedeutungsspektrum. Das Verb „arbeiten“ lässt sich mit einem Präpositionalobjekt
kombinieren. Verschiedene Präp.gruppen sind dabei denkbar, z.B. eingeleitet von
„mit“ oder „zu“.
Den französischen Satz könnte man aber auch mit anderen Verben übersetzen:
z.B. Wir werden uns mit … beschäftigen / befassen.
(10)Nous allons travailler dur.
Wir werden hart arbeiten.
Hier ist das Verb „arbeiten“ durch ein Prädikativum erweitert, das Adverb „hart“.
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