Bauforschung Kostendämpfung durch innovative Energiesparmassnahmen F 2054 Fraunhofer IRB Verlag F 2054 Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Kopie des Abschlußberichtes einer vom Bundesmini sterium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen -BMVBW- geförderten Forschungsarbeit. Die in dieser Forschungsarbeit enthaltenen Darstellungen und Empfehlungen geben die fachlichen Auffassungen der Verfasser wieder. Diese werden hier unverändert wiedergegeben, sie geben nicht unbedingt die Meinung des Zuwendungsgebers oder des Herausgebers wieder. Dieser Forschungsbericht wurde mit modernsten Hochleistungskopierern auf Einzelanfrage hergestellt. Die Originalmanuskripte wurden reprotechnisch, jedoch nicht inhaltlich überarbeitet. Die Druckqualität hängt von der reprotechnischen Eignung des Originalmanuskriptes ab, das uns vom Autor bzw. von der Forschungsstelle zur Verfügung gestellt wurde. © by Fraunhofer IRB Verlag Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Verlages. Fraunhofer IRB Verlag Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau Postfach 80 04 69 70504 Stuttgart Nobelstraße 12 70569 Stuttgart Telefon (07 11) 9 70 - 25 00 Telefax (07 11) 9 70 - 25 08 E-Mail [email protected] www.baufachinformation.de INSTITUT FOR INDUSTRIALISIERUNG DES BAUENS Forschung • Entwicklung • Planung • Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Helmut Weber RUF: (0511) 79 60 88 • FERNSCHREIBER: 09-23868 (TECHNISCHE UNIVERSITÄT HANNOVER) Hannover, 22. August 1986 29. U-We-Hu/me ABSCHLUSSBERICHT KOSTENDAMPFUNG DURCH INNOVATIVE ENERGIESPARMASSNAHMEN ( Querschnittsbericht ) Forschungsarbeit im Auftrage des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Bonn Geschäftszeichen B I - 80 01 85 - 201 Bearbeitet im Institut für Industrialisierung des Bauens, Hannover durch Dr.-Ing. habil. Heinz Hullmann POSTANSCHRIFT DES INSTITUTS: POSTFACH-NR. 21 0560 D-3000 HANNOVER 21 (HERRENHAUSEN) FORSCHUNGSGRUPPE A: SCHLOSSWENDER STRASSE 1 FORSCHUNGSGRUPPE B: BUSSILLIATWEG24 FORSCHUNGSGRUPPE C: HEGEBLACH 11 • FORSCHUNGSGRUPPE D: MORGENSTERNWEG 8C 2 GLIEDERUNG A. EINLEITUNG 1. Ziel der Untersuchung 2. Eingrenzung des Themenbereiches Methodik und Umfang 3. B. INNOVATIVE ENERGIESPARMASSNAHMEN 1. MASSNAHMEN ZUR WÄRMEDÄMMUNG 1.1 Vakuum-Isolation 1.1.1 Vakuum-Isolation für geschlossene Bauteile 1.1.2 Transparente / transluzente Vakuum-Isolation 1.2 Variable Wärmedämmung 1.2.1 Folienrollo 2. MASSNAHMEN ZUR WÄRMESPEICHERUNG 2.1 2.2 2 . 3 Sensible Wärmespeicherung Latent- Wärmespeicher Thermochemische Wärmespeicherung 3. MASSNAHMEN ZUR ENERGIEGEWINNUNG 3. 1 Transparente Wärmedämmung 3.1.1 Lichtdurchlässiges energiegewinnendes Isolationssystem (LEGIS) 3.2 Fluoreszenz-Kollektor 3 . 2 . 1 Tageslichtbeleuchtungssysteme mit Fluoreszenzkollektoren 3.2.2 Fluoreszenzkollektor zur photovoltaischen Energieumwandlung 4. MASSNAHMEN ZUR WÄRMERÜCKGEWINNUNG 4. 1 Poröse Außenbauteile 4.1.1 Porenlüftung 4.1.2 SOLPOR-System 4.1.3 Atmungslüftung 4.2 Belüftete Fenster und Fassaden 3 5. SONSTIGE MASSNAHMEN 5. 1 Luftdurchströmte Bauteile 5.1.1 Air-Therm-Wärmerückgewinnungssystem 5.2 Flüssigkeitsdurchströmte Bauteile 5.2.1 Wasserdurchströmte Außenbauteile zur Raumheizung und -kühlung 5 . 2 . 2 Massiv-Absorber 5.3 Infrarotreflexion. 5.3.1 Infrarot-reflektierende Schichten 5.3.2 Außenwand mit richtungsabhängiger Strahlungscharakteristik 5 . 3 . 3 Infrarot-reflektierende Verglasungen C. ERGEBNIS 1. 2. 3. 4. D. Forschung und Entwicklung Technische Konsequenzen Ökonomische Konsequenzen Zusammenfassung ANHANG I II Literatur Konzept für ein Verbundprojekt 5 1. ZIEL DER UNTERSUCHUNG Die Bemühungen um eine Reduzierung des Primärenergieverbrauchs und gleichzeitig um einen Schutz der Umwelt vor Belastungen haben in den vergangenen Jahren zu vielerlei Ansätzen geführt, die auch zum Teil bei Neubau- und Modernisierungs-Vorhaben Berücksichtigung gefunden haben. Weitgehend sind diese Maßnahmen in der einschlägigen Fachliteratur sowie in der Schriftenreihe des BMBau dokumentiert. Darüber hinaus wurden weitere mögliche Maßnahmen zur Energieeinsparung in Gebäuden entwickelt, die aber 'aus unterschiedlichen Gründen noch nicht zu einer breiten Anwendung kommen konnten. Solche neue, bisher im wesentlichen aus Versuchen bekannte Maßnahmen zur Energieeinsparung werden hier in einem Querschnittsbericht zusammengestellt und erläutert. Damit sollen der Fachwelt die nötigen Informationen gegeben sowie Weiterentwicklungen und Innovationen angeregt werden. Dies ist besonders wichtig, weil die angesprochenen Entwicklungen vielfach in solchen Bereichen erfolgen, die keine unmittelbare Verbindung zum Bauwesen haben • 2. EINGRENZUNG DES THEMENBEREICHES Maßnahmen zur Energieeinsparung sind nicht nur in weiten Bereichen des Bauwesens, sondern in fast allen heute angewandten Technologien denkbar und möglich. Im Rahmen dieses Querschnittsberichtes sollen solche Maßnahmen insbesondere nach den folgenden Kriterien angesprochen werden: es soll sich um Maßnahmen und/oder Bauteile handeln die in den Bereichen des Rohbaus und des Ausbaus von Gebäuden anwendbar sein können; 6 - die Maßnahmen /Bauteile ollen für diese Bereiche des Bauwesens neuartig sein, sei es im Sinne einer völligen Neuentwicklung oder auch im Sinne einer Anpassung von Technologien, die in anderen Bereichen bereits angewendet werden; - die Maßnahmen/Bauteile sollen die Chance einer Kostendämpfung im Bauwesen bieten, sei es auf der Seite der Investition durch preiswerte Herstellung der Energiesparmaßnahmen oder auch auf der Seite der Betriebskosten durch einen besonders hohen Einsparungseffekt für Energie bei vertretbarem Aufwand. Die Maßnahmen werden in diesem Sinne ausgewählt und, ihrer Funktion entsprechend, den Gruppen - Wärmedämmung - Wärmespeicherung Energiegewinnung Wärmerückgewinnung zugeordnet (s.Abb.A.1). Dabei handelt es sich bei den "Energiesparmaßnahmen" in der Mehrzahl der Fälle um solche Maßnahmen, die eine Einsparung von Wärmeenergie bewirken. Aber auch Maßnahmen zur Energiegewinnung werden erfaßt, z.B. bei der Umwandlung von Strahlungsenergie in Wärme oder in elektrische Energie, sofern eine Integration in Gebäudestrukturen möglich und sinnvoll erscheint. Energiegewinnung WärmeRückgewinnung Wärmedämmung Wärmespeicherung Abb. A.1: Prinzipdarstellung der erfaßten Energiesparmaßnahmen (Wärmedämmung, Wärmespeicherung, Wärmerückgewinnung und Energiegewinnung ) 7 3. METHODIK UND UMFANG Basis der Arbeit sind umfangreiche Recherchen sowie für die ausführlicher dargestellten Entwicklungsansätze auch Kontakte und Abstimmungen mit Forschern und Institutionen, die an diesen Ansätzen arbeiten. So wurden allein im Rahmen einer Recherche in der Bauforschungs-Datenbank des Informationszentrums RAUM und BAU (IRB) der Fraunhofer-Gesellschaft ca. 1.700 Hinweise auf Veröffentlichungen und Forschungsprojekte durchgesehen. Einzelne Ansätze aus dem angesprochenen Themenbereich werden an Hand eines für die Untersuchung entwickelten Beschreibungsmusters in vergleichbarer Form beschrieben. Das, Beschreibungsmuster ist in Abb. A.2 dargestellt. Im Bereich der Darstellung der physikalischen Eigenschaften (S. 2 des in Abb. A.2 dargestellten Beschreibungsmusters) muß die Beschreibung häufig den besonderen Eigenschaften des jeweiligen Entwicklungsansatzes angepaßt werden, da eine unmittelbar vergleichbare Beschreibung hier nur ausnahmsweise möglich ist. Für die Beschreibung der einzelnen Ansätze wird eine knappe, stichwortartige Form gewählt, um eine möglichst gute Übersichtlichkeit des Querschnittsberichtes zu gewährleisten, dennoch aber dem Leser die Möglichkeit einer umfassenden Information, ggf. auch auf dem Weg über weitere angegebene Informationsquellen zu geben. Die Aussagen dieses Querschnittsberichtes geben zunächst die Darstellung des jeweiligen Forschers wieder, wie sie in den jeweils benannten Quellen beschrieben ist oder aber unmittelbar vom Forscher mitgeteilt wurde. Dies betrifft auch die Aussagen zur Effizienz der einzelnen Maßnahmen. Die als "Ergebnis" (Teil C des Querschnittsberichtes) dargestellten technischen und ökonomischen Konsequenzen sowie die Hinweise für Forschung und Entwicklung sind eine Beurteilung durch den Verfasser auf der Basis der Recherche sowie eigener Erfahrungen in der Entwicklung von Bauteilen und Konstruktionen. 8 NSTIM FOR INDUSTRIALISIERUNG DES BAUENS • Professor Dr: Inst. Dr. Ao. Helmut Weber • HANNOVER 29,U-19.07.85 INNOVATIV E ENERGIESPARMASSNAHMEN Ansatz/Bezeichnung: (INSTITUT FOR INDUSTRIALISIERUNG DE8 BAUENS • Proleesor Dr; (n 0. Dr.h. c Helmut Weber • HANNOVER Innovative Energiesparmaßnahmen 2 Kurzbeschreibung: (Funktion) EIGENSCHAFTEN (soweit zutreffend) WSrme (DIN 4108): INSTITUT FOR INDUSTRIALISIERUNG DES BAUENS • Prof Dr.•In0. Dr.Rc Helmut Weber • Innovative Energiesparmaßnahmen HANNOVER 9 HERSTELLUNG Ausgangsmaterialien: Rohstoffe: Forschung: I ^ INSTITUT FOR INDUSTRIALISIERUNG DES BAUENS • Professor Dr.- n 0. Dr.ßa Helmut Weber • HANNOVER 'Innovative Energiesparmaßnahmen Name: Anschrift: ANWENDUNG Tel.: Feuchtigkeit: Entwicklung: Name: Anschrift: Herstellung: Name: Anschrift: Haibzeugherstellung: Anwendungsbereiche: Tel.: Feuer: (DIN 4102) Tel.: Schall: (D IN 4109) Schutzrechte, Patente: Literatur: Bautenherstellung: Evtl. Hemmnisse fOr die Anwendung: Bestondigkeit gegen Hygiene: Gebäudeintegration, Endverarbeitung, Vergleichbare vorhandene Produkte Mechanische Festlgke it: :'Aufwand/Nutzen: i Bemerkungen: Abb. A.2 Beschreibungsmuster zur Erfassung der Entwicklungsansätze 4 11 1. MASSNAHMEN ZUR WÄRMEDÄMMUNG Wesentliche Maßnahme zur Energieeinsparung in Gebäuden ist der Wärmeschutz - die Verminderung der Wärmeverluste aus geheizten Räumen an die Umwelt. Dem beachtlichen Einsparungspotential entspricht die Wärmeschutzverordnung (in der jüngsten Fassung vom 24.02.82 . ) , in welcher der Wärmeschutz von Außenbauteilen festgelegt wird. Die Verordnung bezieht sich (neben der Begrenzung von Wärmeverlusten bei Undichtigkeiten) auf den Wärmedurchgang geschlossener und transparenter Bauteile. Der Wärmedurchgang durch geschlossene Bauteile - Außenwände, Decken, Dächer und an das Erdreich angrenzende Bauteile - erder verwendeten Baustoffe gibt sich aus der Wärmeleitfähigkeit und deren Dicke. Um den erforderlichen Wärmeschutz zu erreichen, werden überwiegend mehrschichtige Konstruktionen eingesetzt, bei welchen einer Schicht in besonderem Maße die Funktion der Wärmedämmung zugewiesen wird. Bei transparenten Bauteilen - Fenstern, Fenstertüren und großflächigen Verglasungen - werden in der Regel Doppel- oder Dreifachverglasungen eingesetzt, bei welchen der Wärmedurchgang durch die dämmende Wirkung des Luftraumes zwischen den Scheiben begrenzt wird. Die k-Werte von transparenten Bauteilen liegen, materialbedingt, deutlich über denen geschlossener Bauteile. sind also im Sinne des Wärmeschutzes ungünstiger. Ansätze zur Innovation beziehen sich u.a. auf die Verbesserung der Wärmedämmschicht durch eine weitere Verringerung der Wärmeleitfähigkeit bei geringer Dicke. Hier ist besonders der Einsatz des Vakuums zur Wärmedämmung zu nennen, für den Konzepte sowohl für geschlossene als auch für transparente Bauteile dargestellt werden (Kap . 1.1 Vakuumisolation) 12 Ein weiterer innovativer Ansatz beruht auf dem Gedanken, insbesondere transparente Bauteile als thermische Gleichrichter auszubilden. Dies ist bei Verglasungen in gewissem Maße bereits dadurch gegeben, daß Glas eine unterschiedliche Durchlässigkeit für Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen aufweist. Dieser Effekt kann verbessert werden durch infrarot-reflektierende Verglasungen (s . Kap . 5.2.3) , durch temporären Wärmeschut z z . B . in Form von gedämmten Roll- oder Schiebeläden, oder auch durch die Anordnung infrarot-reflektierender Folienrollos in Abhängigkeit von den jeweiligen Strahlungsbedingungen, wie sie im Kap. 1.2.1 dargestellt ist. Der Gedanke der Gleichrichterfunktion liegt auch den im Kap. 3 (Maßnahmen zur Energiegewinnung) dargestellten Maßnahmen zugrunde . 13 1.1 VAKUUMISOLATION Während im technischen Bereich das Vakuum seit langem als wirksamste Form des Wärmeschutzes eingesetzt wird - erwähnt sei hier nur der nach dem Prinzip der "Thermoskanne" konstruierte Behälter - konnte es im Bauwesen bisher kaum Anwendung finden. Eine solche praktische Anwendung setzt die Lösung folgender Problembereiche voraus: - Formgebung, die den vorwiegend flächigen Genmetrien angepaßt werden kann; - Vermeidung von Wärmebrücken an Anschluß- und Verbindungsstellen; Ggf. Ausgleich der für das Vakuum notwendigen Dampfdichtigkeit mit anderen Mitteln (z. B. mechanische Lüftung) . Im Bauwesen einsetzbare Vakuum-Isolationen für geschlossene und für transparente Bauteile werden im folgenden dargestellt. 14 1.1.1 Vakuum-Isolation für geschlossene Bauteile a) Funktion Die VSI (Vakuum-Super-Isolation) ist eine hochwertige Wärmeisolierung, basierend auf dem Isolationseffekt des Vakuums. Metallische Hüllen verschiedenster Geometrien werden vakuumdicht verschweißt. Die sich bildenden Hohlräume werden mit einem anorganischen Pulver gefüllt und evakuiert. Da das Pulver druckfest ist, braucht der Umgebungsdruck, im Gegensatz zu herkömmlichen Vakuumisolierungen, nicht von einer druckfesten Hülle, aufgenommen werden, so daß die Wandstärken bis auf Folienstärke herabgesetzt werden können. b) Eigenschaften - Wärme: Wärmeleitfähigkeit: 0,008 W / mK Rohdichte: systemabhängig Wasserdampfdiffusionswiderstand: praktisch dampfdicht Wärmeausdehnung: systemabhängig Spez. Wärmekapazität: 960 J/kg K Feuchtigkeit: Wasser-undurchlässig keine Wasseraufnahme frostbeständig Feuer: unbrennbar (Baustoffklasse A 1 gem.DIN 4102) Beständigkeit gegen Korrosion, Licht und Verrottung ist vorhanden. Hygiene: Die metallische Oberfläche ist lebensmittelsauber. Mechanische Festigkeit: Das Material ist druckfest bis weit über 100 bar und in sich steif. Festigkeitswerte (äußere Belastung) werden z. Zt. im Labor ermittelt. 15 c) Herstellung Ausgangsmaterialien : Rohstoffe: Stahl (Edelstahl), anorganisches Pulver - Bauteilherstellung: Es werden doppelwandige Körper (z.B. Rohre, Behälter, Paneele) aus Edelstahl hergestellt. Der verbleibende Hohlraum wird mit einem anorganischen Pulver gefüllt und evakuiert. Die für die Einbausituation erforderliche Formgebung muß bei der Herstellung berücksichtigt werden, da eine nachträgliche Bearbeitung aufgrund des Vakuums nicht möglich ist. Gebäudeintegration, Endverarbeitung, Montage: systemabhän gig d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Energieversorgung und -gewinnung - Fernwärmerohre - Pipelinerohre - Kühlleitungsrohre - Darnpfinjektionsrohre Energiespeicherung - Warmwasserspeicher - Kühlhäuser - Paneele - Abdeckungen Logistik - Fahrzeugaufbauten - Tankcontainer - Container - Thermalboxen Vergleichbare vorhandene Produkte bekannte Wärmedämm-Materialien haben wesentlich höhere Wärmeleitzahlen (z . B . Polyurethan-Hartschaum minimal AR = 0.020 W/mK ) Aufwand/Nutzen: systemabhängig 16 Als Beispiel wird ein Fall gewählt, bei welchem eine 4 cm dicke Schaumstoff-Dämmschicht durch eine gleich dicke Vakuum-Außen-Isolation ersetzt wird. Der k-Wert der Ausgangsversion beträgt: ki = 1 : (1.+ d + ,1 ) = 1 : (0.13+ 0.02 + 0.04 ) = 0.46 W/m2K Der k-Wert der Version mit Vakuum - Außen -Isolation beträgt: k2 = 1 • ^(1 .^ . + 1 /^ = 1 ^ :.(0.13 0.04 T 0.008p 0.04 ) = 0.19 W /m2K Die Differenz (Verbesserung) beträgt kl - k2 = 0.46 - 0.19 = 0.27 W /m2K. Hieraus ergibt sich eine jährliche Energieeinsparung in Höhe von c _ 0.271.000 800 24 = 24.62 kWh/m.a unter Voraussetzung der Klimabedingungen von Hannover. Die Effizienz der Maßnahme ist umso größer je schlechter die Wärmedämmung in der Ausgangsversion ist. e) Forschung, Entwicklung, Herstellung MBB Energie- und Prozeßtechnik, Außenstelle Hoykenkamp, 2870 Delmenhorst, Fockestr. 53 Schutzrechte, Patente: Europäisches Patent 0 017 095 -weitere "Päterite wertweit, z.B. USA, Japan, Kanada 17 Komprimie rt es Füllmaterial unter Vakuum Membran Vakuumhülle Abb. 1.1.1-1 Vakuum -Super-Isolation (nach MB-86) 18 1. 1.2 Transparente /transluzente Vakuum -Isolation a) Funktion Durch die Anordnung von evakuierten Glas-Zylindern im Hohlraum eines Zwei-Scheiben-Isolierglases wird der k-Wert verbessert. Der atmosphärische Druck wird durch die Glaszylinder aufgenommen, so daß die äußeren Glasscheiben unbelastet bleiben (VEGLA-Solar-Wand) . Bei einer anderen Ausführungsform wird im evakuierten Raum zwischen zwei Glasscheiben eine transluzente Schaumstruktur angeordnet, die bei geringer eigener Wärmeleitfähigkeit die Abstützung der Glasscheiben gegen den atmosphärischen Druck übernimmt. Zusätzlich kann bei beiden Ausführungsformen eine Infrarot-reflektierende Beschichtung angeordnet werden ( s . a. Kap. 5.2.3 Infrarot-re fl ektierende Verglasungen) . b) Eigenschaften (Durch Forscher nicht benannt) c) Herstellung (Durch den Forscher wurden keine detaillierten Angaben gemacht) . d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Ein hoher Gesamt-Energiedurchlaß grad bei gleichzeitig niedrigem k-Wert legt den Einsatz im Sinne einer passiven Solarenergienutzung nahe. Damit wäre die Konstruktion sowohl im Wohnbau als auch in anderen Bereichen des Bauwesens einsetzbar. - Evtl. Hemmnisse für die Anwendung: nicht transparent im Sinne des Fensters, sondern lediglich transluzent. 19 Vergleichbare vorhandene Produkte: gute Isoliergläser mit Infrarot-Reflektion (z.B. CLIMAPLUS N der VEGLA) erreichen bereits mit vergleichsweise geringerem Aufwand ähnliche Daten. Bemerkungen: nach Angaben des Forschers wird die erstgenannte Konstruktion (VEGLA-Solarwand) nicht weiter verfolgt, da sie gegenüber guten Isoliergläsern mit Infrarotreflexion keinen wirtschaftlichen Vorteil bietet, während die schaumgeschützte Konstruktion noch in der Entwicklung ist. e) Forschung, Entwicklung, Herstellung VEGLA, Vereinigte Glaswerke GmbH Viktoriallee 3-5, 5100 Aachen GLAS GLAS ZYLINDRISCHES ROHR EVAKUIERTER ZWISCHENRAUM MIT TRANSLUZENTEM SCHAUM ALS STÜTZSTRUKTUR VAKUUM LUFT METALLOXIDBESCHICHTUNG Abb. 1.1.2-1 Zwei mögliche Ausführungsformen eines transparenten bzw. transluzenten Bauteils mit Vakuum-Isolierung I VEGLA-Solar-Wand mit evakuierten Glaszylindern II Evakuiertes Glasbauteil mit Stützstruktur aus transluzentem Schaum (nach NN-83 und Hinweisen des Forschers) 21 kann, während man ihn nachts schließt, um die Wärme "gefangenzuhalten". Durch zeitlich richtiges Öffnen und Schließen kann also der temporäre Wärmeschutz eine Gleichrichterfunktion erfüllen, wobei die Richtung des Energiestroms durch die Bedingungen des Öffnens und Schließens auch umgekehrt werden kann. Bei den hier behandelten Ansätzen zur " variablen Wärmedämmung" handelt es sich um die Ausnutzung des "Gleichrichtereffektes" in der zuletzt beschriebenen Form. Dabei soll allerdings auf bekannte und bereits ausführlich beschriebene "Temporäre Wärmeschutzmaßnahmen" nicht eingegangen werden. Solche Maßnahmen sind z.B.: - Wärmegedämmte Klapp-, Roll- oder Schiebeläden, - Wärmedämmende Abdeckung von Teilen großer Fensterflächen im Winter, - , Innenliegende dämmende Vorhänge, Klapp-, Falt- oder Schiebeläden oder auch Rollos, - die sog. "Bead Wall", bei welchen mit Hilfe eines Gebläses bei Bedarf Polystyrol-Streusel in den Raum zwischen zwei Glasscheiben geblasen und auch wieder abgesaugt werden können. Hinweise zum temporären Wärmeschutz finden sich u.a. bei BB-84, S. 181 bis 190, ZE-82, FS-85. Im folgenden wird eine Entwicklung dargestellt, bei der sich die Variabilität auf die Steuerung der Durchlässigkeit für langwellige Strahlung bezieht. 22 1.2 VARIABLE WÄRMEDÄMMUNG Durch Bauteile, welche den Innenraum gegen die Umwelt abschließen, fließen Energieströme, die erwünscht sind, wenn sie dazu beitragen, den erwünschten raumklimatischen Zustand herzustellen, unerwünscht jedoch, wenn sie diesem entgegenwirken. Unter winterlichen Klimabedingungen (Außentemperatur wesentlich geringer als die gewünschte Raumtemperatur) ist es unerwünscht, daß Wärme an die Umgebung abgegeben wird (Wärmeleitung, Konvektion, Wärmestrahlung) und erwünscht, daß möglichst viel Wärme aus der Umwelt gewonnen wird (Strahlung) . Unter extremen sommerlichen Klimabedingungen (Außentemperatur deutlich höher, als die gewünschte Raumtemperatur) ist es hingegen unerwünscht, daß Strahlung in den Aufenthaltsraum eintritt. So werden Bauteile angestrebt, welche je nach der klimatischen Konstellation die Funktion eines "Gleichrichters" in Bezug auf den Energiestrom übernehmen. Technische Möglichkeiten für die Konzeption eines solchen "Gleichrichters" sind z. B.: Glas, insbesondere mit infrarot-reflektierender Beschichtung. Glas ist für Strahlung im Wellen-Längenbereich der Sonnenstrahlung (ca. 0.3 bis 3.0/"m) durchlässig, während es für Wärmestrahlung (ca. 3.0 bis 60.0' m) kaum durchlässig ist. So wirkt es als "Wärmefalle", wenn die kurzwellige Strahlungsenergie die Gegenstände im Raum erwärmt und zum Teil als langwellige Wärmestrahlung von dieser wieder abgegeben wird. Dieser Effekt kann erwünscht sein, wie z. B. unter winterlichen Bedingungen im sog. "Wintergarten", er kann aber unter sommerlichen Bedingungen auch unerwünscht sein bzw. zur Überhitzung des Raumes führen. Veränderliche Wärmeschutzeinrichtungen (sog. "temporärer Wärmeschutz") , üblicherweise in Form wärmegedämmter "Deckel" für Fenster. Durch Öffnen oder Schließen des temporären Wärmeschutzes kann die Transmission je nach Bedarf zugelassen oder wesentlich eingeschränkt werden . Im Winter wird man einen temporären Wärmeschutz so öffnen, daß Sonnenstrahlung am Tag eindringen 23 1.2.1 Folienrollo a) Funktion Passive Solarenergienutzung mit großflächigen Verglasungen erfordert einen wirksamen temporären Wärme- und Sonnenschutz. Das hier vorgestellte System reduziert die Wärmeverluste eines Fensters durch Verringerung der Konvektions- und Strahlungsverluste und erlaubt gleichzeitig die volle Nutzung der Solarstrahlung für Heizzwecke durch Verwendung selektiv beschichteter, beweglich angebrachter Folien. Mit diesem System konnten die Wärmeverluste eines zweifach verglasten Fensters auf ca. 1/3 des ursprünglichen Wertes verringert und die Energiebilanz eines Fensters wesentlich verbessert wer den . Zusätzlich hat sich dieses System auch als wirksamer Sonnen- und Sichtschutz erwiesen. b) Eigenschaften Es werden Rollos mit einer Kombination mehrerer unterschiedlich beschichteter Folien vorgeschlagen. "Wintertagfolie" - hochtransparent für das Solarspektrum, Reflexion des langwelligen Infrarotbereiches der Wärmestrahlung aus dem Raum, "Winternachtfolie" - Reflexion aller Strahlungsanteile, dadurch gleichzeitig Sichtschutz, "Sommertagfolie" - transparent nur im sichtbaren Bereich des Solarspektrums, dadurch Überhitzungsschutz, "Sommernachtfolie" - transparent nur für Infrarotstrahlung, da durch mit einem Kühleffekt bei gleichzeitigem Sichtschutz. Die letztgenannte "Sommernachtfolie" ist nach Angabe des Forschers nur eine theoretische Ergänzung, da eine entsprechende selektive Beschichtung derzeit nicht erhältlich ist. 24 c) Herstellung - Ausgangsmaterialien, Rohstoffe: Transparente KunststoffFolie, metallbedampft, mit Vorrichtungen zum Auf- und Abrollen sowie Antrieb. - Gebäudeintegration, Endverarbeitung, Montage: Einbau des Rollos in dem Zwischenraum eines Verbundfensters oder an die dem Raum zugewandte Seite eines mehrfach verglasten Fensters. Solarzellen für den Antrieb können an der Außenseite des Rollo-Kastens angebracht werden. d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Fenster, insbesordere bei internen Wärmelasten. Automatische Funktion oder manuelle Verstellung. - Evtl. Hemmnisse für die Anwendung: Farbe der metallbedampften Folie. - Vergleichbare vorhandene Produkte: Rolladen IR-re fl ektierende Gläser IR-re fl ektierende Folien (auf Glasscheiben). Unter der Bezeichnung "Warmhang" wird ein raumseitig installiertes Rollo angeboten, das wahlweise aus äußeren, dekorativen, textilfarbigen Folien und einer oder zwei Folien mit besonders hohem Reflektions- und geringem Emissionswert besteht. In geschlossenem Zustand füllen sich die Zwischenräume zwischen den Folien bis zu einer vorgegebenen Grenze mit Luft. Der "Warmhang" ist seitlich geführt, so daß ein Luftaustausch mit der Raumluft weitgehend unterdrückt ist. Der erreichbare k-Wert wird angegeben mit : 25 - in Verbindung mit Einfachverglasung k = 1.3 bzw.0.64 W/m2K (Ausgangswert k = 5.2 W /m2K) - in Verbindung mit Doppelverglasung k = 1.1 bzw. 0.59 W/m2K (Ausgangswert k = 2.5 ... 3.7 W /m2K) (Dr.-Ing. Roderich W. Gräff, KBE Kunststoff-Bau-Elemente, Egerländer Str. 2-4, 6108 Weiterstadt 2) . - Aufwand/Nutzen: Einsparungspotential bei Doppelverglasung ca. 10 kWh/m 2 a (nach Angabe des Forschers). (s. hierzu auch Kap. C.2 "Ökonomische Konsequenzen") e) Forschung, Entwicklung Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme Oltmannstr. 22, 7800 Freiburg 26 Fensterrahmen Solarzellen Gehäuse + Steuerelektronik Feder Abb. 1.2.1- 1 Zwei Möglichkeiten der Montage des Folienrollos an ein Fenster (Schnittbild) 27 28 2. MASSNAHMEN ZUR WÄRMESPEICHERUNG Es ist häufig dargestellt worden, daß die im Jahreszyclus auf ein Gebäude eingestrahlte Energie ausreicht, um den Energiebedarf für Heizung, Warmwasserbereitung und sonstige Energieverbraucher im Haushalt zu decken - vorausgesetzt, daß es gelingt, die in der strahlungsreichen Jahreszeit eingestrahlte Energie bis in die Heizperiode zu speichern. Eine solche "saisonale Speicherung" konnte bisher mit herkömmlichen Mitteln und vernünftigem Aufwand nicht realisiert werden (HR-80). Ansatzpunkte für die Konzeption von Wärmespeichern sind - großvolumige Speicher sensibler Wärme, z. B. in Form von Wasserspeichern, - Latentwärmespeicher, bei welchen die Umwandlungswärme für die Speicherung genutzt wird, - chemische Speicher, bei welchen in reversiblen chemischen Reaktionen Wärme aufgenommen bzw. abgegeben wird. Entsprechend seiner Masse und seiner spezifischen Wärmespeicherkapazitäten wird in jedem Bauteil sensible Wärme gespeichert. Aus dieser Wärmespeicherung ergibt sich das thermische Verhalten des Gebäudes im Sinne einer "leichten" oder einer "schweren" Bauweise. Die oben genannten Gruppen von Speichern werden im folgenden im Hinblick darauf beschrieben, inwieweit sie in Bauteile integriert werden können. Speicher, welche eindeutig nur als Komponenten technischer, insbesondere haustechnischer Systeme einsetzbar sind, werden lediglich erwähnt. 29 SENSIBLE WÄRMESPEICHERUNG 2.1 Speicherung von Wärme in fühlbarer - sensibler - Form ist die bislang gebräuchlichste Form der Wärmespeicherung. Im Bauwesen werden im wesentlichen zwei Medien für die sensible Wärmespeicherung verwendet: Wasser und mineralische Stoffe. - Wasser weist mit einer spezifischen Wärmekapazität von c = 4.19 kJ/kgK den mit Abstand günstigeren Wert auf. Diese Tatsache sowie die allgemeine Verfügbarkeit und günstige Voraussetzungen in Bezug auf die Wärmeaufnahme und Wärmeabgabe (u. a. Konvektion) bedingen seinen verbreiteten Einsatz in haustechnischen Systemen (Heizung, Warmwasserbereitung) . Wasser-Wärmespeicher sind theoretisch im Temperaturbereich von 0°C (Gefrierpunkt) bis 100°C (Siedepunkt) einsetzbar. - Mineralische Stoffe haben eine spezifische Wärmekapazität in der Größenordnung von ca. c = 0.80 bis 1.30 kJ/kgK. In haustechnischen Systemen werden sie im Zusammenhang mit solaren Luftheizungssystemen als "Schotterspeicher" eingesetzt. Ein anderer Anwendungsbereich sind Nachtstromspeicherheizungen, in welchen Keramikziegel bis auf 800°C erhitzt werden. Der weitaus häufigste Einsatzbereich ist jedoch der in tragenden und nichttragenden Bauteilen, welche je nach ihrer Lage in Bezug auf die Wärmedämmung Raumwärme oder auch Wärme aus der Umwelt speichern können. Für beide Medien ist die Technik der sensiblen Wärmespeicherung bekannt - ebenso, wie ihr wesentlicher Nachteil, der darin besteht, daß die Ladung des Speichers mit einer Erhöhung des Temperaturniveaus verbunden ist und daß die Speicherverluste mit der Temperaturdifferenz zur Umgebungstemperatur steigen. Dieser Nachteil kann durch zwei Ansätze zumindest teilweise ausgeglichen werden, die an anderer Stelle in diesem Querschnittsbericht beschrieben sind : - eine besonders hochwertige Wärmedämmung, wie sie z.B. durch die Vakuumisolation (s . Kap . B .1.1.1) gegeben ist ; hier werden die Wärmeverluste möglichst gering gehalten; 30 eine transparente Wärmedämmung (s. Kap. B.3.1.1), insbesondere für einen Warmwasserspeicher, wenn dieser der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist; hier werden die Wärmeverluste durch Wärmegewinne aus der Sonnenstrahlung mehr oder weniger ausgeglichen. Das oben Gesagte gilt prinzipiell für Speicher sensibler Wärme in allen Größen. Allerdings ist bei großen Speichern in der Regel das Verhältnis von Ober fl äche zu Volumen günstiger, als bei kleinen Speichern. Dadurch werden auch die spezifischen, auf die Volumeneinheit bezogenen Verluste geringer. Eine Sonderform des Speichers sensibler Wärme ist der Erdspeicher. Dabei handelt es sich um Erdreichvolumina, die gegen das umgebende Erdreich nicht gedämmt sind. Primär wird aus ihnen mit Hilfe von Sonden oder horizontal verlegten Rohrschlangen Wärme entzogen und mit Hilfe von Wärmepumpen für die Raumheizung genutzt. Der Speicher wird regeneriert aus der über das Jahr hinweg praktisch gleichbleibenden Temperatur des umgebenden Erdreichs. Sekundär ist es auch möglich, über das gleiche Wärmetauscher-System den Speicher zu laden; dabei muß allerdings berücksichtigt werden, daß auch eine Wärmeabgabe an das (in dem Fall kältere) umgebende Erdreich stattfindet, so daß eine Nutzung als " Saisonaler Speicher" (Ladung im Sommer, Entladung im Winter) nur sehr begrenzt möglich scheint. 31 2.2 LATENT - WÄRMESPEICHER Seit Jahren wird an vielen Stellen daran gearbeitet, die von Stoffen zur Phasenänderung zwischen dem festen und dem flüssigen Zustand aufgenommenen bzw. beim umgekehrten Vorgang wieder abgegebene Energie zur Speicherung von Wärme zu nutzen (TS-74, VD-77). Im Gegensatz zur sensiblen Wärmespeicherung (z.B. in Wasser-, Erd- oder Steinspeichern) hat diese Form den Vorteil, daß sich das Temperaturniveau während der Phasenumwandlung nicht ändert, so daß eine vergleichsweise große Wärmemenge bei gleichbleibender Speichertemperatur aufgenommen bzw. abgegeben werden kann. Im Rahmen dieses Querschnittsberichtes, der innovative Maßnahmen im bautechnischen Bereich zum Gegenstand hat, sind im wesentlichen diejenigen Formen des Latentspeichers zu behandeln, die eine Wärmespeicherung unmittelbar in Bauteilen ermöglichen. Damit werden diejenigen Stoffe besonders interessant, bei welchen die Phasenumwandlung in dem Temperaturbereich zwischen etwa 20 und 50°C sich vollzieht. Für diesen Anwendungsbereich gilt in besonderem Maße, daß zwar viele Entwicklungsansätze bekannt geworden sind, eine breitere Anwendung jedoch aus verschiedenen Gründen noch ausblieb. Der Komplex des Latentspeichers in Bauteilen soll daher hier als Gesamtes behandelt werden. Auf konkrete Forschungs- und Entwicklungsansätze wird jeweils im Zusammenhang hingewiesen. a) Funktion Die dem Speicher zugeführte Wärme bewirkt ein Schmelzen des Speichermediums. Während des Schmelzvorganges, der Phasenumwandlung von der festen zur flüssigen Phase, bleibt die Temperatur des Speichermediums nahezu konstant. Erst nach völliger Verflüssigung bewirkt eine weitere Wärmezufuhr auch eine Erhöhung der Temperatur. Umgekehrt kann beim Übergang von der flüssigen zur festen Phase im Idealfall die Wärme wiederum bei konstanter Temperatur abgegeben werden, bis die gesamte Speichermasse wieder den festen Zustand erreicht hat (Abb. 2.2.-1) 32 Die Vorteile der latenten Wärmespeicherung sind demnach (MB-85) : - Gegenüber sensiblen Wärmespeichern kann die gleiche Wärmemenge auf niedrigerem Temperaturniveau gespeichert werden; - die Nutzwärme kann auf konstantem Temperaturniveau bereitgestellt werden; - die Betriebstemperatur kann durch die Auswahl geeigneter Speichermedien dem Einsatzbereich angepaßt werden; - das Temperaturniveau ermöglicht eine unmittelbare Speicherung von Wärme aus solarer Einstrahlung; - das Speichervolumen ist .kleiner als bei sensiblen Speichern. Die Energiedichte eines Latentspeichers im Vergleich zu Wasser ist in Abb. 2.2-1 dargestellt. In der Praxis hat die Zufuhr bzw. Abführung der Wärme insofern eine besondere Bedeutung, als die Wärmeleitfähigkeit des Speichermediums in der festen Phase schlechter ist als in der flüssigen . Daraus ergeben sich unterschiedliche Konzepte für die Speicherkonstruktion: - Statische Speicher. Hier werden konventionelle Wärmeaustauscher eingesetzt. Das Speichermedium wird nicht bewegt. Diese Form des Speichers ist am ehesten für eine unmittelbare Integration in Gebäude geeignet. - Hybride Speicher. Auch hier wird das Speichermedium nicht bewegt. Es befindet sich aber, abgekapselt in kleinen Einheiten in einem bewegten Medium (z . B . Wasser) , das die Zu- und Abfuhr der Wärme übernimmt. - Dynamische Speicher . Hier wird das Speichermedium unmittelbar von einer Flüssigkeit durchströmt, mit der es nicht mischbar ist. Hybride und dynamische Speicher eignen sich eher für einen Einsatz in technischen Systemen (z .B . auch als Komponenten von Heizungssystemen) und sollen daher hier nur erwähnt werden. Das gleiche gilt für solche Speicher, bei welchen der gesamte Speicherbehälter bewegt wird, um dadurch einen gleichmäßigen Schmelz- oder Erstarrungsprozeß zu erreichen (NN-78). 33 b) Materialien Die als Latent-Wärmespeicher eingesetzten Materialien müssen, entsprechend dem spezifischen Einsatzbereich, u.a. die folgenden Bedingungen erfüllen (nach LG-74, AT-83): - Phasenumwandlungstemperatur im Bereich der Betriebstemperatur, - hohe Phasenumwandlungsenthalpie (je höher, umso mehr Wärme kann gespeichert werden) , - hohe Dichte (je höher, umso kleiner kann der Speicher sein) , - hohe spezifische Wärmekapazität im geladenen und im ungeladenen Zustand (je höher, umso mehr Wärme kann auch über oder unter der Phasenumwandlungstemperatur gespeichert werden), - gute Wärmeleitfähigkeit (je besser, umso einfacher kann Wärme zugeführt und entnommen werden) , - geringe Dichte- und damit Volumenänderung beim Phasenübergang (je geringer die Dichteänderung, umso einfacher ist die Behälterkonstruktion) , - einheitlicher Schmelzpunkt (damit sich das Material im Phasenübergang nicht entmischt) , - keine Unterkühlung (Unterkühlung verhindert die Wärmeabgabe auf dem gewählten Temperaturniveau) , - chemische Stabilität während der Lebensdauer des Speichers, keine Reaktion mit Luft, - nicht-korrosives Verhalten mit üblichen Behälter-Werkstoffen, ungiftig, - nicht brennbar - nicht explosiv, - preiswert und in großen Mengen verfügbar. Materialien, die alle genannten Bedingungen erfüllen, sind bisher nicht bekannt. So werden jeweils besondere Vorkehrungen erforderlich, um einzelne negative Eigenschaften auszugleichen. 34 Mögliche Speichermaterialien lassen sich in folgenden Gruppen zusammenfassen (AT-83) : - Paraffine sind für einen weiten Bereich von Arbeitstemperaturen verfügbar, haben eine hohe Umwandlungsenthalpie und neigen nicht zur Unterkühlung (Abb. 2.2-2) - Fettsäuren haben ebenfalls eine hohe Umwandlungsenthalpie und keine oder geringe Neigung zur Unterkühlung; ihre Kosten liegen deutlich höher als bei Paraffinen; (Abb .2.2-3) - Salzhydrate haben eine hohe Umwandlungsenthalpie sie neigen aber zur Entmischung und zur Unterkühlung der Schmelze, so daß zum Ausgleich zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind (Abb. 2.2-4) ; Eutektika organischer und anorganischer Substanzen haben einen exakten Schmelz- und Kristallisationspunkt (Abb .2 2-5) ; hier sind noch vergleichsweise wenig Gemische in Bezug auf ihre Eignung als Latent-Wärmespeicher untersucht. Für eine Integration in Bauteile muß im Gegensatz zur Anwendung im technischen Bereich besonders auch auf die Bedingungen der Ungiftigkeit, Unbrennbarkeit und der niedrigen Kosten Wert gelegt werden. Aus diesem Grunde wurde bei vielen versuchsmäßigen Anwendungen das Natriumsulfat-Dekahydrat (Na2 SO4 . 10H20) - Glaubersalz - verwendet (TS-74) , bei dem allerdings besondere Maßnahmen erforderlich sind, die ein Entmischen verhindern und damit eine häufige Wiederholung der Phasenumwandlung erlauben. Bauteile Die Integration von Latentspeichern in Bauteile bedarf, mehr noch als die Konstruktion von Speicherbehältern als Komponenten heizungstechnischer Anlagen einer besonders sorgfältigen Lösung sowohl der physikalischen und chemischen Aspekte (u. a. Zyklenfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Brandschutz) als auch der Herstellung, wenn nicht eine Unwirksamkeit oder auch schwerwiegende Bauschäden auftreten sollen. Hierin liegt der Grund dafür, daß seit langem immer wieder Konzepte für Bauteile mit Latentspeichern vorgestellt werden, ohne daß sich diese vom Ansatz her 35 einleuchtende Technik durchsetzen konnte. Drei Grundkonzepte sollen im folgenden kurz dargestellt werden: Bereits 1947 stellt Telkes (TS-47) ein Außenwand-System vor. Hinter einer Doppelverglasung ist eine Latent-SpeicherWand mit Glaubersalz (Na2 SO4 • 10H20) angeord n et. Zwischen Verglasung und Speicher kann während der Nacht eine zusätzliche Wärmedämmung eingebracht werden. Ebenso ist zwischen Speicher und Raum eine veränderliche Dämmung zur Steuerung der Wärmeabgabe vorgesehen (Abb.2.2-6a) . In einer modifizierten Ausführung (Abb. 2.2-6b) liegt der Speicher an der Raumseite hinter einer gedämmten Wand, so daß sich eine Trennung zwischen dem Kollektorteil außen und dem Speicherteil innen ergibt. Der Wärmetransport zwischen Kollektor und Speicher geschieht mit Hilfe von Luft, so daß eine bessere Steuerung möglich wird. In ähnlicher Form stellen Bourdeau, Jaffrin und Moisan (BJ-78) eine "Dioden-Wand" vor. Hier sind mit einer Speichermasse auf der Grundlage von Kalziumchlorid (Ca C12 • 6 H2O) gefüllte Kunststoffrohre durch eine Wärmedämmung von dem Kollektorteil getrennt. Der Wärmetransport vom Kollektor zum Speicher erfolgt über einen kontrollierten Luftstrom. Über die Wärmeabgabe sind detaillierte Angaben nicht gemacht (Abb.2.2-7). Auch das von Malatidis und Bertsch (MB-85) dargestellte Schema läßt sich als Teil einer Außenwand interpretieren. Speicher (Mg(NO3)2 • 6H20 + NH4NO3) und Absorber stehen in unmittelbarer Verbindung. Die Wärmeabfuhr (Entladung) geschieht über es U^1Cll:herS einen Wasserkreislauf an der Rückseite li%I1JC1lC ddes Speichers (Abb (AUU.2.G-Of .2.2-8). Diese Systeme sind dadurch gekennzeichnet, daß eine Kontrolle von Wärmeaufnahme und/oder Wärmeabgabe möglich ist, die Bauintegration des Speichers als isoliertes Bauteil im Bereich der Außenwand eine Kontrolle und ggf. auch Wartung (z.B. bei Undichtigkeiten) ermöglicht. Angesichts der noch offenen chemischen und physikalischen Fragen (s.o.) erscheint eine Integration in dieser Form sinnvoll. 36 Die unmittelbare Integration von Latentspeichern in Bauteile wird z. B. von Brehler und Cekel (BC-83) vorgeschlagen. Hier werden Metallbehälter mit Glaubersalz in die Hohlräume von Mauersteinen eingebracht, bevor diese dann vermauert werden. Ziel ist es, damit der Wand eine zusätzliche WärmeSpeicherkapazität zu geben. Wärmezufuhr und Wärmeabgabe können bei dieser Form der Integration nicht kontrolliert werden. Schäden am Speicher, die auch schon aus dem Einbau der Einheiten unter Baustellenbedingungen resultieren können, würden einen Abriß des gesamten Bauteils erforderlich machen (Abb. 2.2-10) . Bei der durch Bourdeau, Jaffrin und Moisan (BS-78) vorgeschlagenen Deckenplatte sind in die Betonplatte Rohre eingebettet, bei welchen ein vom Wärmeträger durchströmtes Rohr von einem Mantelrohr umgeben ist. Der Raum zwischen Wärmeträger-Rohr und Mantel-Rohr ist mit Latentspeichermasse (auf der Grundlage von Kalziumchlorid) gefüllt. Die Wärmezufuhr kann kontrolliert über den Wärmeträger erfolgen, während die Wärmeabgabe über die Betonplatte, z. B. im Sinne einer Fußboden- oder Deckenheizung erfolgen kann (Abb.2.2-11). Auch bei dieser Form der Bauintegration ist eine Kontrolle des Speichers in Bezug auf eventuelle Schäden nicht möglich. Entsprechend ist eine große Sicherheit sowohl in Bezug auf die Funktion des Speichers als auch in Bezug auf die Sorgfalt beim Einbau erforderlich. d) Anwendung Anwendungsbereiche: Erhöhung der Speicherfähigkeit von Bauteilen. Passive Systeme zur Solarenergienutzung, Wärmespeicher in Heizungssystemen. Hemmnisse für die Anwendung: Identifikation von Speichermaterialien mit den für einen Einsatz in Bauteilen erforderlichen Eigenschaften. Vergleichbare Konzepte: sensible Wärmespeicher. 37 Aufwand/Nutzen: Angesichts der offenen Fragen zu Material, Konfektionierung und Einbaubedingungen sind Aussagen zum effektiven Aufwand kaum möglich (s . a. Kap . C .2 "Ökonomische Konsequenzen"). e) Forschung, Entwicklung - Laboratoire C. N . R . S . d' Ecothermique Solaire L.Bourdeau, A.Jaffrin, A. Moisan Observatoire de Nice, Frankreich Fachhochschule Hamburg Fachbereich Bio- Ingenieurwesen, Produktionstechnik und Verfahrenstechnik Prof. Dr. R. Brehler Lohbrügger Kirchstraße 65 2050 Hamburg 80 Fraunhofer - Institut für Bauphysik N. A. Malatidis, K. Bertsch Nobelstr . 12 7000 Stuttgart 80 Institut für Kernenergetik und Energiesysteme (IKE) Universität Stuttgart A. Abhart 7000 Stuttgart 38 120 / ‚//// / / ^ Wasse r / ,' / / / / / anorganisches 20 / _ aus Eutektikum_ Mg(NO 3 ) 2 . 6H2O + NH 4 NO3 ^^ ^ 20 40 60 80 100 Temperatur [°C] Abb. 2.2-1: Energiedichte eines Latentspeichermediums im Vergleich zu Wasser in Abhängigkeit von der Temperatur (nach MB-85) 39 PARAFFIN DISTRIBUTION • OF C-ATOMS - 1) FEAT OF FUSION OIL CONTENT FREEZING POINT/RANGE X 'C KJ/KG KJ/m s DENSITY AT SPECIFIC FEAT KG/E& KJ/KG.K W/M.K THERMAL CONDUCTIVITY (SOLID PHASE) 70'C AT 100 'C 20 'C COST (1979) REF. DM/KG C14 - 4.5 165 - - - - 1.20 2) 20 - 05 - 6.16 - 8 153 - - - - 0.50 2) 20 5913 3) C13 - C24 20 22 - 24 189 144 0.930 0.760 2.1 0.21 C18 0 28 244 189 0.814 0.774 2.16 0.15 6106 3) C16 - C28 5 42 - 44 189 145 0.910 0.765 2.1 0.21 0.70 P116 4) - - 45 - 48 210 165 0.817 0.786 2.5 5838 3) 6035 3) 6103 6499 3) C20 - C33 C22 - 645 C23 - C45 C21 - C50 <0.5 4 <0.5 3 48 - 50 58 - 60 62 - 64 66 - 68 189 189 189 189 145 150 150 157 0.912 0.920 0.915 0.930 0.769 0.795 0.790 0.830 2.1 2.1 2.1 2.1 0.21 0.442) 1.00 0.21 0.21 0.21 0.60 1.01 0.80 OCTADECANE 1) - IMPLIES DATA NOT AVAILABLE 0,50 150.0 3) MANUFACTURERS OF TECFNICAL GRADE PARAFFINS 5913, 6106, 5838, 6035, 51 03 AND 6499: 'TER HELL PARAFFIN, HA"BLRG, FRG 2) COST ESTIMATES ARE FOR 1974 (REF. 20) 4) MANUFACTURERS OF PARAFFIN P116: SLN OIL COMPANY, USA Abb. 2.2-2: Physikalische Eigenschaften und Kosten einiger Paraffine (nach AT-83) MELTING POINT/RANGE 'C MATERIAL HEAT OF FUSION KJ/KG KJ/DM S DENSITY KG/DM 3 SPECIFIC HEAT KJ/KG.K THERMAL CONDUCTIVITY N/M.K COST REF. (1979) DM/KG CAPRILIC ACID 16.5 149 128 1.033(10 'C) 0.862(80 °C) - 1) 0.148(20 °C) - 4 CAPRIC ACID 31.5 153 136 0.886(40 °C) - 0.149(40 °C) - 4 42 - 44 178 155 0.870(50 'C) 1.6 0.147(50 °C) 2.50 4 1.6(5) 2) 2.50 4 0.165(70 'C) 2.30 4 0.172(70 'C) 2.00 4 LAURIC - ACID MYRISTIC ACID 54 187 158 0.844(80 'C) PALMITIC ACID 63 187 159 0.847(80 'C) STEARIC ACID 70 203 191 0.941(40 'C) 2.35(125'C) - 2.7(L) - 1) -IMPLIES DATA NOT AVAILABLE - SOLID; L - LIQUID 2) Abb. 2.2-3: Physikalische Eigenschaften und Kosten einiger Fettsäuren (nach AT-83) 4 4 4 20 4 4 4 4 40 MATERIAL MELTING POINT HEAT-OF-FUSION 'C KJ/KG DENSITY KJ/DMS SPECIFIC HEAT THERMAL CONDUCTIVITY KJ/KG.K W/M.K 2.09 (5) 2) 4,18 (U 2) 2.2 (s)2) 0.6 (20'C) KG/DMS H2 O 1) 0 333 306 0.917 (0 'C) 0.998 (20'C KF.4H 20 18.5 231 336 1.455 (18%)--- 1.84 (s) 1.447 (20'C) 2.39 (L) _4) CACL 2 .6H2 0 29.7 171 256 1.710 (25'C) 1.496 (L) - NA 2 SO 4 ,10H 2 0 32.4 254 377 1.485 (s) 1.93 (5) 1.70 (5) 1.95 (L) COST REF. (1979) DM/KG °3) 23 - 23 0.36 4 0.544 0.10 4 0.514 (32'C) 0.476 (49'C) 0.95 16 2.40 4 1.45 (S) NA2 HPO 4 .12H 2 0 35.0 281 405 1.520 (s) 1.442 (L) ZN(NO 3 ) 2 .6H 2 0 36.4 147 304 2.065 (14'0 1 ' 34 (5) 2.26 (L) NA2 S 20 3 .5H 2 O 48.0 201 322 1.73 (S) 1.67 (L) 1.46 (s) 2.39 (L) - 0.30 4 BA(OH) 2 ,8H 2 0 78.0 267 581 2.180 (s) 1.17 (s) - 1.75 4 116.0 165 239 1,57 (20°C) 1.442(78°C) 1.72 (s) 2.82 ( U - 0.20 23 MGCL2 .6H2 O 13 DATA FOR H 2 O 2) S - IS INCLUDED FOR THE SAKE OF COMPARISONS SOLID; L - LIQUID 3) NEGLIGIBLE 4) - IMPLIES DATA NOT AVAILABLE Abb. 2.2-4: Physikalische Eigenschaften und Kosten einiger Salzhydrate (nach AT-83) MATERIAL (WEIGHT I OF COMPOUND IN BRACKETS) MELTING POINT NA2 SO 4(31 S) (13 X) NACL KCL (16 S) H2 O (40 S) HEAT-OF-FUSION SPECIFIC HEAT KJ/KG K 'C KJ/KG KG/DM' 4 234 - 1) CACL2(48 S) (4.3 I) NACL KCL (0.4 S) H 2 O (47.3 I) 26.8 CA(NO 3 ) 2 .4H2 0 (67 1) MG(NO 3 ) 2 .6H2 0 (33 S) 30 136 50 192 MG(NO 3) 2' 6H20 (53 Z) 2) (47 X) MGCL 2 .6H 2 0 59.1 144 232 MG(NO 3 ) 2 .6H 20 (53 I)2> AL(NO 3 ) 2 .9H 2 0 (47 Z) 61 148 249 LINO 3(27 I) 2 > NH 4 NO 3(68 S) NH 4 CL (5 X) 81.6 111 205 PROPIONAMIDE (25.1 X) PALMITIC ACID (74.9 X) COST DM/KG 16 - 1) 1) IMPLIES DATA NOT AVAILABLE 4) 2) PROPORTIONS ARE IN MOL I 3) S - REFERENCE 20 228 1.96 (S) 2.40 (L) 1.34 (5) 3) 3.16 (L)3) 1.07 (s)3) 2.20 (03) 0.324) 0.44 5) - 3,u0 5) 20 7, 19 29 20 29 COST DATA IS FOR 1974 COST DATA IS FOR 1977 (JAPANESE MARKET) 5) SOLID; L - LIQUID Abb. 2.2-5: Physikalische Eigenschaften und Kosten einiger organischer und anorganischer Eutectika (nach AT-83) 41 Double Double G/ass G/oss Insulating Parlition Lowered of Night ©Heat Control un =/00b Heat Storage Wa//at 90'F with Chemical Heat Storage Absorbed. 720 f/eat Co^trol Insulated IYa/^ Heat SUS : /000 /Storage _ Room Temp 70°F Out.vord Loss :350 Net Goias 320 Eff/ciency 32X Floor- Abb. 2.2 -6: Air Duct ^ Room Temp_ 70?- N/a/! nf. _ a+• s / miJ/r /Chemical Storage / Heat // Net Gain Co/lector -Temp. > /00"1- 370 Efficiency 377 Fan Wand mit Latent-Wärmespeicher (nach TS-47) a) Speicher-Wand nach dem Prinzip der Trombe-Wand b) Speicher-Wand mit kontrollierter Wärmezuführung vent Feu- Abb. 2.2-7: Schema einer "Dioden- Wand" mit LatentWärmespeicher (nach BJ-78) Floor 42 Beladesystem Speicherkammer Entladesystem Glasabdeckung Wärmedämmung Luftspalt Wasserkanal Absorber Wärmeübertragungsrippen Speichermedium Abb. 2.2-8: Prinzipieller Aufbau eines solaren Latent- speichersystems zur Warmwasserbereitung (nach MB-85) Deckel Wasseraustritt Seitenwand Innenberippung Seitenwand Rückwand (mit integriertem Kanalsystem zur Speicherentladung Absorber (Speicherbeladefläche) -Wassereintritt Boden Abb. 2.2 -9: Schematische Darstellung eines solaren Latent-Wiirmespeicher-Moduls mit Wasserentladesystcm (nach MB-85) 43 Behälter mit Glaubersalz (Na2 SO4 • 10 H2O) Abb. 2.2-10: D reikammerstein mit Latentspeicher (nach BC-83) Beton Mantelrohr Latentspeicher (Kalziumchlorid CaC12 • 6 H2O) Rohr Wärmeträger (Wasser) Abb. 2.2-11: Vereinfachter Schnitt durch eine Deckenplatte mit Latent-Speicher (nach BJ-78) 44 2.3 THERMOCHEMISCHE WARMESPEICHERUNG Das Grundproblem bei der Nutzung regenerativer Energieformen, insbesondere der Sonnenenergie, liegt in dem Fehlen einer praktikablen Möglichkeit verlustfreier Speicherung - und gegebenenfalls Transportfähigkeit der gewonnenen Energie. Unabhängig vom Problem der ungewollten Entladung und der Reversibilität des Prozesses weisen herkömmliche Wärmespeicher eine im Vergleich zu fossilen Brennstoffen unbefriedigende Energiedichte auf. Hierzu ein Vergleich: - ein m 3 Wasser, auf 90°C erhitzt, kann bei seiner Abkühlung auf 30°C eine Wärmemenge von 251 MJ/m 3 (entspr.69,7 kWh/m3) abgeben, ein m 3 Glaubersalz gibt bei der Umwandlung von der flüssigen in die Kristallin-Phase 377 MJ/m 3 (entspr. 104,7 kWh/m 3 ) auf einem Temperaturniveau von ca. 30°C ab, - ein m 3 Erdöl, einer der heute gebräuchlichsten Energiespeicher, gibt bei seiner Verbrennung ca. 36.120 kWhth frei; dieser Prozeß ist allerdings nicht reversibel. Es liegt also nahe, einen reversiblen thermochemischen Prozeß zu finden, der eine Energiespeicherung mit einer dem Erdöl vergleichbaren Energiedichte erlaubt. Beispiele für solche Prozesse sind: - Wasserstoff, der, aus einer Spaltung von Wasser in Wasser- stoff und Sauerstoff gewonnen, beliebig transportiert und an beliebigem Ort wieder verbrannt werden kann, wobei das Verbrennungsprodukt -w-reci-e-rum Wasser ist (tsd-80) . - einstufige oder hybride Reaktionen von Metallen (z.B.Aluminium oder Magnesium) , welche durch Wärmezufuhr auf hohem Temperaturniveau aus Verbindungen isoliert und dann zu beliebigem späteren Zeitpunkt wieder unter Wärmeabgabe verbrannt werden können (VN-78, WR-85). Zeolithe, aus welchen durch Zufuhr von Wärme bei ca.300°C Wasser ausgetrieben wird (Desorption) und welche dann zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt wiederum Wasser aufnehmen und dabei nutzbare Absorptionswärme wieder freigeben können (ZR-84) . 45 Für diese und ähnliche thermochemische Speicher gilt, daß sie, bedingt durch hohe Temperaturen und aufwendige thermodynamische Prozesse, eher in technischen Systemen als unmittelbar in Gebäuden zur Anwendung kommen können, und daß sie damit nicht zum eigentlichen Themenbereich dieses Querschnittsberichtes gehören. Aus Gründen der Vollständigkeit wurden sie dennoch erwähnt. Hinzu kommt, daß Prozesse, die sowohl aus energetischer, als auch aus ökonomischer Sicht und in Bezug auf eine problemlose Anwendung in Frage kommen, bisher nicht bekannt sind (BI-82). 46 47 3. MASSNAHMEN ZUR ENERGIEGEWINNUNG Neben der Wärmedämmung und der Wärmespeicherung als Maßnahmen zur Energieeinsparung in Gebäuden ist der Aspekt des Energiegewinns aus der Umwelt - insbesondere aus der Sonnenstrahlung in den vergangenen Jahren immer mehr berücksichtigt worden. Die sogenannte "aktive" Nutzung der Sonnenenergie mit Hilfe von Kollektoren (photothermisch) und Generatoren (photovoltaisch) hat einen Entwicklungsstand erreicht, der den Einsatz entsprechender Systeme in der Praxis für viele Aufgabenstellungen erlaubt. Innovationen in diesem Bereich sind allerdings eher der Haustechnik zuzuordnen und damit nicht Thema dieses Querschnittsberichtes, der solche Maßnahmen darstellen soll, die Innovationen im Rohbau und im Ausbau betreffen. Dennoch sind auch hier die Übergänge häufig fließend - so z. B., wenn kleine photovoltaische Anlagen benutzt werden, um eine noch bessere Regelung passiver Maßnahmen zu erreichen (s. hierzu das im Kapitel 1.2.1 beschriebene Folienrollo, das über einen photovoltaisch betriebenen Motor verstellt wird) . Auch der unter 3.2 beschriebene Fluoreszenzkollektor könnte sowohl den aktiven als auch den passiven Maßnahmen zugeordnet werden. Er wird hier mit dargestellt, weil seine Einsatzmöglichkeit im Sinne eines transparenten Bauteiles auch die Zuordnung zum Ausbau nahelegt. Auch bei anderen in diesem Bericht dargestellten Maßnahmen spielt der Aspekt des Energiegewinnes eine Rolle, obgleich dann andere Aspekte im Vordergrund stehen und diese Maßnahmen deshalb anderen Kapiteln zugeordnet wurden. Dazu gehören insbesondere das Folienrollo (Kap. 1.2.1), das Solpor-System (Kap. 4.1.2), die belüfteten Fenster (Kap. 4.2) und die Infrarotverspiegelung bei Fenstern (Kap. 5.2.3). 48 3.1 TRANSPARENTE WÄRMEDÄMMUNG Das Grundprinzip der transparenten Wärmedämmung wird bei der photothermischen Nutzung der Sonnenenergie sowohl bei aktiven als auch bei passiven Systemen angewendet: Beim Solarkollektor als Komponenten aktiver Systeme ist der Absorber durch eine oder mehrere transparente Schichten (z .B . aus Glas, Acrylglas oder transparenten Folien) abgedeckt. Diese transparente Abdeckung hat die Funktion, die Strahlung zu einem möglichst großen Anteil auf den Absorber treffen zu lassen, gleichzeitig aber die Wärmeverluste des Absorbers aus Wärmestrahlung und Konvektion so gering wie möglich zu halten. Auch bei einem passiven System, der sogenannten "Trombewand", bei welcher die Außenwand selbst die Funktion von Absorber und Speicher übernimmt, hat die äußere Verglasung die gleiche Aufgabe: Minimierung der Wärmeverluste aus Abstrahlung und unerwünschter Konvektion. Während nun beim Kollektor und auch bei der Trombe-Wand die Wärme mehr oder wenige kontrolliert abgeführt und unmittelbar z. B. zur Warmwasserbereitung oder zur Raumheizung genutzt wird, ist die Außenwand mit transparenter Wärmedämmung so aufgebaut, daß der Wärmehaushalt der Außenwand selbst im Sinne des Energiegewinns beeinflußt wird. 49 3.1.1 Lichtdurchlässiges energiegewinnendes Isolationssystem (LEGIS) a) Funktion Ein sehr einfaches und effektives Konzept ist das der lichtdurchlässigen Wärmedämmelemente an Fassaden. Es ist in der Funktion der Trombewand sehr ähnlich, unterscheidet sich aber dadurch, daß es an nahezu allen Fassaden von außen angebracht werden kann. Insbesondere ist es zur Nachrüstung von Altbauten geeignet. Eine Schicht aus lichtdurchlässigem Wärmedämmaterial wird vor einer Fassade angebracht. Sonnenstrahlung kann das Material ungehindert durchdringen und wird an der als Absorber ausgebildeten Wandoberfläche absorbiert. Von der so gewonnenen Wärmeenergie fließt je nach den Wärmetransporteigenschaften von Isolation und Wand ein entsprechender Anteil nach innen und dient zum Ausgleich der Wärmeverluste oder sogar als Beitrag zur Gebäudeheizung. b) Eigenschaften Die bauphysikalischen Eigenschaften des Systems sind abhängig von der gewählten Materialkombination: - die zu isolierende Außenwand kann aus nahezu beliebigen konventionellen Materialien bestehen, - für die transparente Dämmschicht werden sowohl organische als auch anorganische Materialien untersucht, deren Eigenschaften ebenso unterschiedlich sind (s. Abb. 3.1.1-2) - für den erforderlichen Witterungsschutz kommt aus feuertechnischen Gründen im wesentlichen Glas in Frage. Drei mögliche Materialien sind im folgenden nach (GS-84.2) dargestellt : - Goetzberg.er u.a. PMMA-Schaum Dieses Produkt ist bereits auf dem Markt erhältlich. Es besteht aus expandiertem PMMA. Große Luftblasen im Inneren des Materials gewährleisten gute Lichttransmission und geringe Wärmeleitung. In größerer Dicke wird die Lichttransmission allerdings durch starke Grenzflächenreflexion beeinträchtigt. 50 Waben- bzw. Kapillarstrukturen Bei diesen Strukturen verlaufen Kunststofflamellen im wesentlichen senkrecht zur Absorberfläche. Auf diese Weise werden alle Lichtstrahlen, die eine Richtungskomponente senkrecht zur Horizontale haben, auf den Absorber gelenkt. Durch Reflexionen an Ober fl ächen der (transparenten) Lamellen treten nur geringe Verluste auf, da diese Art der Reflexion (FresnelReflexion) im Prinzip verlustfrei ist. Wenn weiterhin gewährleistet ist, daß das Verhältnis h/d groß ist (in der Praxis h/d > 5), dann wird die Konvektion der Luft weitgehend unterbunden. Je nach den optischen Eigenschaften des Absorbers und des Kunststoffmaterials können auch Verluste durch Wärmestrahlung reduziert werden. Wichtig bei diesen Strukturen ist, daß die Lichttransmission praktisch unabhängig von der Schichtdicke ist, so daß man optimale Transmission bei fast frei wählbarer Wärmedämmung erhält. Aerogel Das Material, das heute nur in Form von kleinen Proben aus Laborversuchen erhältlich ist, verspricht in der Zukunft äußerst interessant zu werden. Es besteht aus einem porösen Gerüst von mikroskopischen SiO2-Kügelchen und wird durch einen chemischen Ausfällprozeß mit nachfolgender überkritischer Trocknung erhalten. Seine Wärmedämmeigenschaften sind ausgezeichnet, jedoch tritt im blauen Wellenlängenbereich noch merkliche Lichtstreuung auf. Als Silikat ist es extrem temperaturstabil. Im Hinblick auf eine sommerliche Überhitzung der Außenwand ist zusätzlich ein wirksamer veränderlicher Sonnenschutz erforderlich. Für dieses Regelungssystem kommen z. B. Rollos, Lamellen oder Folien in Frage. c) Herstellung - Ausgangsmaterialien sind z. B. Kunststoff-Folien und -Schäume, Aerogel und Glas. 51 - Halbzeugherstellung als vorkonfektionierte Platten mit standardisierten Dicken und Abmessungen. Mit Ausnahme der in Abb. 3.1.1-2 genannten Aerogel-Bauteile auch für den Einbau anpaßbar. - Bauteilherstellung sowohl analog zu konventionellen Wärmedämmschichten auf Außenwänden als auch als vorgefertigte Elemente in einer tragenden Struktur. - Gebäudeintegration: Die transparente Wärmedämmung bildet eine zusätzliche Außenhaut, welche sowohl bei Neubauten als auch bei bestehenden Gebäuden angeordnet werden kann. Während im konstruktiven und bauphysikalischen Bereich im wesentlichen auf bekannte Lösungen zurückgegriffen werden kann, ergeben sich für die architektonische Integration zwingende Vorgaben (z . B . aus Material, Farbe , Gliederung) . Aus der erforderlichen Kombination mit Sonnenschutzmaßnahmen (z.B. Rollo) ergibt sich zusätzlich die Notwendigkeit einer weitgehenden Standardisierun g. d) Anwendung - Anwendungsbereiche : Gebäude aller Art (Außenwände) - Eventuelle Hemmnisse für die Anwendung: Eigenschaften der Materialien bezüglich Transparenz, Brandschutz, Schallschutz, Lebensdauer usw. , Erforderlicher Überhitzungsschutz für sommerliche Strah- lungsbedingungen im Sinne eines Regelsystems, Akzeptanz z. B. in Bezug auf Oberfläche, Farbe, Gliederung Bauphysikalische Eigenschaften, insbesondere in Bezug auf die Dampfdiffusion - Vergleichbare Konzepte: Trombe-Wand 52 - Aufwand/Nutzen: Beispiel: Die nachträgliche Ausstattung einer schlecht gedämmten Außenwand mit einer transparenten Wärmedämmung würde etwa zu folgenden Ergebnissen führen können: Wärmedurchgangskoeffizient k: - vorhandene Wand: k = 0.90 W /m2K (30 cm Leicht-Hochlochziegel beidseitig geputzt) - vorhandene Wand, zusätzlich mit transparenter Wärmedämmung (10 cm) k = 0.45 W/m2K - Zum Vergleich: vorhandene Wand, zusätzlich mit konventioneller Wärmedämmung (10 cm) k = 0.25 W/m2K Energiebilanz C (negative Werte: Energieverluste; positive Werte: Energiegewinne) : - Vorhandene Wand: Cl = - 82 kWh/m2a - Vorhandene Wand, zusätzlich mit transparenter Wärmedämmung: C2 = - 41 + 149 = 108 kWh/m2a (Wärmegewinn aus der durchschnittlichen Einstrahlung auf eine Südwand in Braunschweig-von Oktober bis März einschließlich, bei Nutzung von 60 dieser Einstrahlung als Wärmegewinn) . - Zum Vergleich: vorhandene Wand, zusätzlich mit konventioneller Wärmedämmung: C3 = - 23 kWh/m2a e) Forschung und Entwicklung - Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme Oltmannstr. 22 7800 Freiburg - Fraunhofer-Institut für Bauphysik Nobelstr. 12 7000 Stuttgart in Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen. 53 aulien Boden innen Abb. 3.1.1-1 Prinzip der lichtdurchlässigen Wärmedämmung an einer Außenwand (nach GS-84.2 ) 54 TABELLE I Material PMMA-Schaum (2 Schichten) Dicke (cm) Diffuse Transmission (%) Wärmeverlustkoeff i zi ent selekt. Absorber (W/m2K) 5 45 - 50 1,8 Kapillarstruktur 10 60 - 65 1,0 Wabenstruktur aus dünnen Folien 10 70 - 80 1,4 Wabenstruktur aus dünnen Folien 10 70 - 80 2,2 Aerogel zwischen 2 Glasplatten 1 60 - 70 2,0 Aerogel evakuiert 1 60 - 70 1,5 Abb. 3.1.1-2 Transmissions- und Dämmeigenschaften unterschiedlicher Materialien für die transparente Dämmschicht (nach GS-84) 55 Heizenergiebeda rf kw _1, 3 W/m 2 K; Feb. 1984 Westfassade kt _1 W/m2 K; fineriternperatvr 20°C 7,2 ^4E 3 1 opake isolation; 2 transparente Isolation; 3 Energieeinsparung Abb. 3.1.1-3 Kumulative Energiebilanz (Februar 1984) des Systems bezogen auf eine Außenwand flache von 1 m 2 (nach GS-84) 56 3.2 FLUORESZENZ-KOLLEKTOR Eine wenige mm dicke und bis zu einigen m 2 große Platte aus hochtransparentem Material mit Ober flächen von optischer Qualität (z.B. Plexiglas) ist mit fluoreszierenden (z.B. organischen) Farbstoffen dotiert. Diese absorbieren das großflächig einfallende Sonnenlicht teilweise und strahlen es in erster Näherung isotrop als spektral leicht langwellig verschobenes Fluoreszenzlicht innerhalb der transparenten Platte wieder ab. Durch Totalreflexion an den inneren Plattenoberflächen werden 75 % des Fluoreszenzlichtes in der Platte gehalten und an die Plattenkanten gebracht. Dort tritt es in konzentrierter Form aus und kann genutzt, also z. B. durch photovoltaische Zellen in elektrische Energie umgewandelt werden. Der Einsatz von Fluoreszenzkollektoren wurde im wesentlichen für zwei Anwendungsbereiche untersucht: - als Lichtsammler außerhalb von Gebäuden zur Weitergabe des Tageslichtes über ein Licht-Transport- und Verteilsystem zur Belichtung innenliegender Räume, - als Konzentratoren auch für diffuses Tageslicht für die photovoltaische Energieumwandlung mit Hilfe von Sonnenzellen. Beide Anwendungen sind im Zusammenhang mit einer Integration in Gebäude denkbar, wenngleich insbesondere bei der photovoltaischen Energieumwandlung zunächst eher ein rein technischer Einsatz naheliegt. Eine weitere Möglichkeit bietet der Fluoreszenzkollektor als Konzentrator für die photothermische Energieumwandlung. Hier werden Fluoreszenzkollektorplatten in Verbindung mit einem Vakuum-Kollektor-Rohr eingesetzt (s.Abb. 3.2.2-3) . Auf diese Weise wurde eine maximale Leerlauftemperatur von 555°C erreicht, die bei herkömmlichen Kollektoren nur mit nachgeführten konzentrierenden Systemen möglich ist, welche lediglich direkte, nicht aber den diffusen Strahlungsanteil nutzen können. Das Konzept ist in Bezug auf seinen Wirkungsgrad noch verbesserungsfähig. Die Möglichkeiten einer Gebäudeintegration entsprechen im Prinzip denen, die für den photovoltaischen Fluoreszenzkollektor im Kap.3.2.2 dargestellt werden, wobei die Abführung der thermischen Energie technisch aufwendiger ist. 57 3.2.1 Tageslichtbeleuchtungs Systeme mit Fluoreszenzkollektoren a) Funktion Bei den Tageslichtbeleuchtungssystemen geht es darum, aus gut belichteten Bereichen außerhalb oder auch innerhalb von Gebäuden oder auch z. B. Schiffen Tageslicht in sonst nicht natürlich belichtbare Räume weiterzuleiten. Die Notwendigkeit einer solchen Belichtung kann sich daraus ergeben, daß in der Außenhaut eine Anordnung von Fenstern nicht möglich ist oder daraus, daß die zu belichtenden Räume keine unmittelbare Verbindung zur Außenhaut haben. Die wesentlichen Komponenten des Tageslichtbeleuchtungssystems sind: - der Fluoreszenzkollektor als Licht-Sammler an einer vom Tageslicht gut ausgeleuchteten Stelle, - das Lichttransport- und Verteilungssystem, zum Beispiel aus klaren Plexiglasplatten, die optisch an die Kante des Fluoreszenzkollektors angekoppelt sind. Prinzip und Realisierungsmöglichkeiten von Tageslichtbeleuchtungssystemen sind in den Abbildungen 3.2.1-1 und 3.2.2-2 dargestellt. b) Eigenschaften Das für die Systeme eingesetzte Material ist klares bzw. farbdotiertes Plexiglas. Die für die Gebäudeintegration wesentlichen Materialeigenschaften sind: - Plexiglas ist ein brennbarer Baustoff (Brennbarkeitsklasse B2 bzw. B1 nach DIN 4102, Teil 1), entsprechend sind ggf. Vorkehrungen im Hinblick auf den Brandschutz erforderlich, - die für die Fluoreszenz verwendeten Farbstoffe müssen dauerhaft lichtstabil sein. c) Herstellung - Ausgangsmaterialien: Acrylglas, das für den Fluoreszenzkollektor mit fluoreszierenden Farbstoffen dotiert wird, z. B. BASF 241, 58 - Halbzeugherstellung: plattenförmige Materialien nach bereits üblichen Verfahren, - Bauteilherstellung: Vorkonfektionierung zu funktionsfähigen Komponenten in den endgültigen Abmessungen, im wesentlichen nach Verfahren der Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe, - Gebäudeintegration: Montage funktionsfähiger Komponenten d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Belichtung innenliegender Räume in Gebäuden oder in Räumen, in denen eine Belichtung durch Fenster ausgeschlossen ist, - mögliche Hemmnisse für die Anwendung: Es steht i. a. nur farbiges Licht (z.B_ gelb-grüner Spektralbereich) zur Verfügung, das entweder durch Filterung (Lichtverluste !) oder durch die Kombination verschiedenfarbiger Fluoreszenzkollektorplatten (erhöhter Aufwand, allerdings auch erhöhter Wirkungsgrad) dem weißen Licht angenähert werden kann. Die Brennbarkeit des verwendeten Materials kann insbesondere bei der Durchführung durch feuerhemmende oder feuerbeständige Bauteile zusätzlichen Aufwand erfordern. - Vergleichbare vorhandene Produkte: Lichtschachtsysteme, künstliche (elektrische)Beleuchtung - Aufwand/Nutzen: Der Forscher errechnet je m 2 Fluoreszenzkollektorfläche bei einer Einstrahlung von 1.000 kWh/m z a entsprechend 7 • 107 lumen h/m z a eine Lichtausbeute im Raum von 5 %, d.h. 3,5 • 106 lumen h/m z a. Dies entspreche bei einer elektrischen Beleuchtung mit einer Lichtausbeute von 20 lumen/W einer Energiemenge von 175 kWh/mza. (s . a. Kap . C . 2 "Ökonomische Konsequenzen") . 59 e) Forschung und Entwicklung - Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme Oltmannsstr.22 7800 Freiburg 60 Tageslicht optische Ankopplung Fluo re szenz kotlektor Lichtleitplatte außen (hell) innen (dunkel) Wand Abb. 3.2.1-1 Prinzip eines Tageslichtbeleuchtungssystems mit Fluoreszenzkollektor L L ra^ f4‘ a b d c Abb. 3.2.1-2 Verschiedene Realisierungsmöglichkeiten von Fluoreszenzkollektor-Tageslichtbeleuchtungssystemen. a) Beleuchtung von der Fassade, b) vom Dach aus, c) Treppenhausbeleuchtung, d) Ausnutzung des Lichtes in einem hellen Raum. F = Fluoreszenzkollektor, L = Lichtleitsystem 61 BASF 241 Abb. 3.2.1-3 Absorptions- und Emissionsspektrum des Farbstoffs BASF 241 sowie Augenempfindlichkeitskurve 62 3.2.2 Fluoreszenzkollektor zur photovoltaischen Energieumwandlung Funktion a) Als Konzentratoren für gerichtetes und für diffuses Licht dienen Fluoreszenzkollektoren dazu, den Solarzellen-Bedarf pro installierte Leistung zu reduzieren. Sie bedürfen keiner Nachführung. b) Eigenschaften Nach Angaben des Forschers hat der Fluoreszenzkollektor ohne Solarzellen einen internen Wirkungsgrad von 40 der die Verluste von Lichtumwandlung in Fluoreszenzlicht, Einfang des Fluoreszenzlichtes und die Lichtleitung berücksichtigt. Der Absorbtionsgrad für die einfallende Solarstrahlung beträgt ca. 15 Hinzu kommt der Wirkungsgrad der Solarzellen, so daß sich insgesamt ein Wirkungsgrad von 1 bis 2,5 % je nach Art der Solarzellen ergibt. Das verwendete Material (Acrylglas) ist ein brennbarer Baustoff nach DIN 4102, was bei einer Gebäudeintegration zu berücksichtigen ist. c) Herstellung - Halbzeugherstellung Aus Acrylglas, das mit fl uoreszierenden Farbstoffen dotiert ist, werden dünne Platten hergestellt. - Bauteilherstellung: Die Kollektorplatten erhalten einen Rahmen sowie an einer oder zwei Kanten Solarzellen zur Umwandlung des konzentrierten Lichtes in Elektrizität. Zur Stabilisierung und für den Kantenschutz ist der Rahmen in der Regel erforderlich. - Gebäudeintegration: Der Fluoreszenzkollektor kann im Gebäude gleichzeitig die Funktion eines transluzenten Bauteils in solchen Anwendungsfällen übernehmen, bei welchen die Lichtfarbe eine untergeordnete Rolle 63 spielt. Die Integration kann dann in Form einer festen Verglasung z. B. in Brüstungsfeldern oder auch eines Oberlichtes erfolgen. Wegen des Kantenschutzes und der an den Kanten angebrachten Solarzellen sind angepaßte Konstruktionen erforderlich. Ggf. kann auch die Kombination mit Glas sinnvoll sein. d) Anwendung - Anwendungsbereiche unabhängig von Gebäuden als elektrisches Versorgungssystem, z. B. als Ladegerät für Akkumulatoren (s.Abb. 3.2.2-2) in Gebäuden an Stelle fester Verglasungen (transluzent) ohne besondere Ansprüche an die Lichtfarbe, z. B. im Brüstungsbereich, bei Treppenhausverglasungen oder als Oberlicht - - an der Außenseite von Gebäuden vor geschlossenen Bauteilen im Sinne der hinterlüfteten Fassade. Mögliche Hemmnisse für die Anwendung Brennbarkeit des Ausgangsmaterials (Brennbarkeitsklasse B2 bzw. B1 nach DIN 4102 Teil 1) Funktionsbedingte Farbe, insbesondere beim Einsatz in transluzenten Bauteilen - Vergleichbare vorhandene Produkte für die Lichtkonzentration optische Konzentratoren, die allerdings nur gerichtete Strahlung (direkte Sonnenstrahlung) konzentrieren. - Aufwand/Nutzen Bei einem Wirkungsgrad von ca. 2 (s.vorn) und einer jährlichen Einstrahlung von 1.000 kWh/m 2 ergibt sich ein Energiegewinn von ca. 20 kWh/m 2 a. Dies betrifft allerdings ausschließlich die energetische Funktion. Der Nutzen kann bei einem Einsatz als mehrfunktionales Bauteil wesentlich größer sein. 64 Außerdem kann, bezogen auf die Kollektorfläche, der Energiegewinn dadurch verbessert werden, daß mehrere Kollektorscheiben mit unterschiedlichen spektralen Absorbtionsbereichen übereinander angeordnet werden (s.a. Kap. C.2 "Ökonomische Konsequenzen"). e) Forschung und Entwicklung - Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme Oltmannsstraße 22 7800 Freiburg 65 einfallende Solarstrahlung (100 %) Im Kollektor eingefangenes Fluoreszenzlicht Reflektor Solarzelle transmittierte Solarstrahlung ( 80 %) Abb. 3.2.2-1 Funktionsprinzip des photovoltaischen Fluoreszenz (nicht maßstäblicher Schnitt) -koletrs Akku -Hatz efunoen Kante mrt Renekta Anzen e 1 1 , " . . L .`.i••^f . • • ^. '.:':1:.: . • ... • •^^•^• . •^, . . . r:' 'fi^ '''> .:: . .'.^ • (-:^ r.• •^:•^.q:!:N • ' . ';:^.•-;^ >:< <. .^M . • • ...^(v`• I^"^ . •::^'•' ^^'•^'•'.'^ ^^'!:•;A ^ ^?: . ' .'1.y.^-' .. . . ... (' - . . ..f "..' :. t :^;F{ :` Y .:gc :c }S ` . . . - .,^ . ^: ^-^<>:. ;-^: • . .a. Kahle •'r { ti mit So6aiz LAKi Tr>wqnn ' r J . . + ':.•<\ - ¢ ':'•:.^-•::i}'"•:.;i '''?:^i:^>.' • v:^!^?^ '. : ,}': •:.' `..-:-} •.^"., ^^^ A •.' f ^ t •L `^ { f . ;;: ^ < •'.; <> ' .:- ?,•T±'• . ^ -i. '•::4>.. ^^}J • y•.• <: = <' ^' l Sd 1a+t er Buchse FluaeszenzWatte Abb. 3.2.2-2 Fluoreszenzkollektor als Ladegerät für NickelCadmium-Akkumulatoren für net zunabhängigen Betrieb (nach NN-86) 66 reflector collector ,col lecto glasstube evacuated glasstube collector col lector vacuums absorber Abb. 3.2.2-3: Versuchsanordnung für die photothermische Energieumwandlung mit Hilfe von Fluoreszenz-Kollektoren (nach SW-86) 67 68 4. MASSNAHMEN ZUR WÄRMERÜCKGEWINNUNG Unter den Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung sind im folgenden solche Entwicklungsansätze zusammengefaßt, bei welchen in Bauteilen - im wesentlichen Außenwände und Fenster - Wärme aus der Abluft und/oder dem Transmissions-Wärmestrom zurückgewonnen wird. Konventionelle Anlagen zur Wärmerückgewinnung werden im Bereich der Lüftungs- und Klimatechnik eingesetzt. Es handelt sich dabei um eine rekuperative Rückgewinnung, bei welcher die Temperatur der Luft ausgetauscht wird, oder um regenerative oder Enthalpie-Rückgewinnung, bei welcher neben der Temperatur auch die Feuchte ausgetauscht wird. Diese lüftungs- und klimatechnischen Anlagen sind nicht Gegenstand dieses Querschnittsberichtes, wenngleich bei einigen der dargestellten Ansätze auch der Einsatz mechanischer Lüftungsaggregate erforderlich wird. Wesentliches Kriterium soll hier sein, daß der Wärmeaustausch unmittelbar in Außenbauteilen - Außenwänden, Fenstern und Fassaden - vollzogen wird. Eine andere Form der Wärmerückgewinnung, die Reflexion von Wärmestrahlung wird an anderer Stelle dargestellt (s. Kap. 5.2 "Infrarotverspiegelung" und Kap. 1.2.1 "Folienrollo"). Bei der Reflexion von Wärmestrahlung wird die von den Gegenständen im Raum bei einer Oberflächentemperatur von 20 • • • 30°C abgegebene Strahlung im Wellenlängenbereich von ca. 3.0 bis 60.0 m durch besondere Beschichtungen der Außenbauteile reflektiert. Dies bewirkt eine Verbesserung der Behaglichkeit bei gleicher Raumlufttemperatur. Erwähnt werden diese Maßnahmen auch, weil es häufig sinnvoll sein kann, durch die Kombination unterschiedlicher Ansätze eine Ergänzung der jeweiligen Energiespareffekte zu erreichen und damit ein energetisches Optimum, das mit isolierten Maßnahmen nur selten möglich ist. 69 4.1 PORÖSE AUSSENBAUTEILE Bei konventioneller Konzeption von Gebäuden sind die geschlossenen Bauteile (Wände, Decken) praktisch luftdicht ausgebildet. Der für die Räume erforderliche Luftwechsel wird durch das Öffnen von Fenstern, durch Undichtigkeiten und gegebenenfalls durch Lüftungsanlagen erreicht. Dabei setzen sich die Wärmeverluste aus den Transmissions-Wärmeverlusten und den Lüftungs-Wärmeverlusten zusammen. Bei den heute üblichen gut wärmegedämmten Außenwänden haben die Lüftungs-Wärmeverluste einen bedeutenden Anteil an dem Gesamt-Wärmeverlust. Bei der Lüftung wird warme Raumluft an die Umgebung abgegeben und durch kalte Frischluft ersetzt. Der Einsatz poröser Außenbauteile beruht auf dem Gedanken, zwischen den genannten Wärmeströmen einen Austausch in der Form herbeizuführen, daß die Fristluft aus der Transmissionswärme oder auch aus der Restluft vorgewärmt wird. Das bedeutet, daß die sonst durch Transmission oder Lüftung verlorene Wärmemenge teilweise dem Raum wieder zugeführt werden kann. Roetzel (RO-81) weist nach, daß bei natürlicher Lüftung unter Ausnutzung von Wind und Dichteunterschieden der Lüftungswärmebedarf bei gleicher Außenluftmenge dadurch verringert werden kann, daß die Lüftung durch feinporöse, luftdurchlässige Außenwände erfolgt. Gilli (GI-82) stellt dar, daß der Energiespareffekt sowohl bei Verwendung von Frischluft(Luftströmung entgegengesetzt dem Wärmestrom) als auch von Abluft (Luftströmung parallel zum Wärmestrom) möglich ist. Die Verwendung von Abluft bedingt allerdings eine Umkehrung der Luftströmung in gewissen Abständen, um entstehendes Kondensat wieder zu entfernen. Außerdem beschreibt er eine mit einer transparenten Außenhaut versehene poröse Außenwand, die zusätzlich die Funktion eines Luftkollektors übernimmt. Fiala (FI-83) dagegen errechnet, daß der Wärmeverlust einer von außen nach innen durchströmten Wand größer ist, als bei einer konventionellen Wand mit gleicher Dämmung und daß durch die niedrigere Oberflächentemperatur der Wand die Behaglichkeit im Raum 70 herabgesetzt wird. Erst eine zusätzliche Berücksichtigung beim Luftwechsel macht eine Verringerung des Gesamtwärmebedarfs um ca. 30 % möglich. Insgesamt kommt er zu dem Ergebnis, daß der Gesamtwärmebedarf bezogen auf eine gleiche Innenraumtemperatur zwar niedriger, bei Berücksichtiung gleicher Behaglichkeit und gleicher Lüftungsrate aber höher ist, als bei einem konventionellen Gebäude mit sonst gleichen Parametern. Lediglich in einer äußeren Verglasung der Außenwand und damit ihrer Funktion als Luftkollektor ähnlich der Trombewand sieht er einen Vorteil für den Gesamtwärmebedarf. In den folgenden Kapiteln werden Entwicklungen dargestellt, welche die oben beschriebenen Ansätze weiter verfolgen. Forschungsansätze und Ausführungen für landwirtschaftliche Einsatzbereich sind auch aus Schweden bekannt (AJ-83). 71 4.1.1 Porenlüftung a) Funktion Über luftdurchlässige (offenporige) Außenflächen strömt Frischluft in den Raum. Die Außenflächen wirken dabei als großflächige Wärmetauscher. Die Transmissionswärme dient zur Erwärmung der Zuluft. Dadurch sind effektive Wärmedurchgangskoeffizienten von 0 W/m 2 K möglich. Die für den Luftdurchgang erforderlichen Druckunterschiede können durch mechanische Anlagen hervorgerufen werden. b) Eigenschaften abhängig von den verwendeten porösen Materialien.( s.u.) c) Herstellung, Ausgangsmaterialien, Halb zeugherstellung und B auteilherstellung: - Poröse Dämm-Materialien in üblicher Ausführung als Filze oder Platten (z.B. Glaswolle, Mineralwolle, Kokosfaser), lose Schüttungen (z.B. Perlite, Leca, haufwerksporige Betone, Sägespäne) - Gebäudeintegration , Endverarbeitung, Montage: Einbau konventioneller poröser Dämm-Materialien (z. B. Glaswolle, Mineralwolle, Kokosfasern) in Außenwände und Decken. Zusätzlich erforderlich ist eine geschlossene Außenhaut sowie ggf. Filter und mechanische Luftumwälzung. d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Stallungen Wohnbauten (Einfamilienhäuser) Geschoßwohnbauten Bürobauten 72 Krankenhäuser Hallen und Säle Altbaumodernisierung - Evtl. Hemmnisse für die Anwendung: Freisetzung von feinen Fasern Freisetzung von Formaldehyd Verschmutzung des Filters (Poren) Brandschutz Schallschutz - Aufwand/Nutzen: Unter der Annahme, daß die Lüftungs-Wärmeverluste eines Wohngebäudes etwa 30 kWh/m 2 a betragen und daß durch das System der Porenlüftung diese etwa um ein Drittel reduziert werden können dadurch, daß die Zuluft vorgewärmt wird, ergibt sich eine Einsparung von ca. 10 kWh/m 2 a. Dieser Wert bezieht sich auf die beheizte Wohn- und Nutzfläche des Gebäudes. Für eine Wohnung von 100 m 2 ergibt sich daraus eine mögliche Einsparung von 1.000 kWh/a. (s.a. Kap. C.3 "Ökonomische Konsequenzen") - Weiterentwicklung - "SOLPOR-System" (s.Kap.4.1.2) - "Atmungslüftung" (s.Kap. 4.1.3). e) Forschung, Entwicklung: Univ. Doz. Dipl.-Ing. Dr.techn. Helmut Bartussek Falkenburg 134 A 8952 Irdning 73 nachträglicher Einbau (außen) Offener Frst dichte Fassade bei Feuchträumen: ev. Kondensatfarg wärmmegedärrmt Abiuttkamin Regelklappe eventuell Wärmepumpe gier -Lauscher y.5rrt3/m2hPa NL PORENLÜFTUNG wärmeökonomische Verbesserung äußerer Zuluftkanal duftdurchlässige Dämmplatte innerer Zulu ftkanal sY vorhandene Mauer \&///////j..Bohrungen i. 0,t ry • für Zulu! I Anzahl, Größe, Verteilung nach Erfordernis l-fmind. 5cm d nach Bemessung für 1(0 nd.5 cm ly Abb. 4.1.1-1 Prinzip der Porenlüftung für einen Dachausbau (I) und eine Außenwand (II) (nach BA-81) 74 FORSCHUNGSPROJEKT "PORENLÜFTUNG' . BMfBuT F511:V0RSCHLAG FÜR EINEN SAALNEUBAU Porendecke auf Brettbinder. ALTERNATIVE : abgehängte Porendecke unter Betonschale ^ _ Crurdgrenzen Garten _^ ( — neu I • wni Blechdach Hintert0ftung Zulu' traum +-^.^ eck e Einstieg 60/60 ZULUFT ^ ^y^}^j{ }^ ^, M w'^^^► ti"''si7!u^ '=t•li ulufl 111 11Mal ltin p rru Leimbirde' 20/116 &ettbinder t- SORE N SCHNITT A-A 1 100 SCHNITT B-B 1100 (t. EROGESCHOSS 1100 FORTLUFT GUMPENSTE IN Referat Bauwesen NVA- IlL . .... a^q` ^^v^' ^2::^fF^^ 1^ ^- SCHNITT 0-0 1 : 10 Blechdach 2' Holzschalung 5 Hint erliiftun Alutolie verkebt 2s Holzschalung 0 ETAILC 110 •Brett binder T2 Mineralvolle 2s min. Holzvoller ilte .wmw.y Rabi ^nrw.w^.v 'tie: Sichtschalung w^^e- a luftdurchlässige PCRENOECKE Abb. 4.1.1-2 Vorschlag einer Porenlüftung für einen Saalneubau (nach BA-81) 75 Schwerkraft -Porenlüffund bei Gescho(3wohnbauten-Prinzip innen vorgesetzte Porenwände Apluft I SOMMER WINTER 44 gig offener First reegqelbare At ftfän ...^:. , aatusa e lzli 'aiäiiiit Zuluftteitung oder im Deck schatloedäm abgehängte Decke J ein schatt9edämmtesf/ zentrale Zuluftgerät pra Wohn- Filterung einheil Abb. 4.1.1-3 Alternativen der Porenlüftung für den Wohnungsbau mit Darstellung des Sommer/Winterbetriebes (I) und einer Luftführung im Inneren des Gebäudes (nach BA-81) 76 4.1.2 SOLPOR-System a) Funktion Belüftung von beheizten Aufenthaltsräumen, indem die Zu- und Abluft großflächig durch luftdurchlässig ausgebildete (feinporöse) Außenbauteile zu- oder abgeführt wird (s.a. "PORENLÜFTUNG" Kap. 4.1.1). Zusätzliche Nutzung von Solarenergie durch verglaste, luftdurchlässige Südwände. b) Eigenschaften Die Eigenschaften sind abhängig vom verwendeten Material für die poröse Schicht, z. B. Mineralfaserplatten. Bei Mineralfaserdämmstoffen ist nach Angabe des Forschers auf Grund von Versuchsergebnissen ein Austrag von Fasern nicht zu erwarten. Herstellung - Ausgangsmaterialien, Halbzeugherstellung und Bauteilherstellung : Poröse Dämm-Materialien in üblicher Ausführung als Filze oder Platten (z.B. Glaswolle, Mineralwolle, Kokosfaser), lose Schüttungen (z.B. Perlite, Leca, haufwerksporige Betone, Sägespäne). - Gebäudeintegration , Endverarbeitung, Montage : Einbau konventioneller poröser Dämm-Materialien (z . B . Glaswolle , Mineralwolle, Kokosfasern) in Außenwände und Decken. Zusätzlich erforderlich ist eine transparente Außenhaut sowie ggf. Filter und mechanische Luftumwälzung. d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Stallungen Wohnbauten (Einfamilienhäuser) Geschoß wohnbauten B ürobauten 77 - Evtl. Hemmnisse für die Anwendung: Die Abstimmung von Baudetails, Lüftungsplanung, Bauausführung, Installationstechnik und Nutzerverhalten entscheidet über die Funktion. - Aufwand/Nutzen: Der Verfasser errechnet am Beispiel eines Wohnhauses mit 721 m 3 umbautem Raum und einem mittleren k-Wert (ohne Porenlüftungseffekt von k = 0.4 W/m 2 K eine Energieeinsparung von ca. 5.500 kWh/Heizsaison. (s.a.Kap. C.2 "Ökonomische Konsequenzen") - Weiterentwicklung: - "Atmungslüftung" (5. Kap . 4.1.3 ) e) Forschung, Entwicklung Univ. Doz. Dipl.-Ing. Dr. techn. Helmut Bartussek Falkenburg 134 A 8952 Irdning 78 Abb. 4.1.2-2 Varianten der Luftführung beim Solporsystem für Zuluft- und Umluftführung sowie für den Sommerbetrieb (nach BA-85) konditionierte Zuluft poröse Speicherwand Luftdurchlässige Solarwand - Prinzip Abb. 4.1.2-1 Prinzip des Solpor-Systems (nach BA-85) 79 4.1.3 Atmungslüftung a) Funktion Die Atmungslüftung ist eine Weiterentwicklung der in den vorangegangenen Kapiteln dargestellten "Porenlüftung" und des "Solpor-Systems". Beheizte Aufenthaltsräume werden belüftet, indem Zu- und Abluft großflächig durch luftdurchlässige, feinporöse Außenbauteile (Wände und Decken) geführt wird. Diese Luftführung vollzieht sich in periodischem Wechsel der Strömungsrichtung. Durch einen zusätzlichen regenerativen Rückgewinnungseffekt wird so im Vergleich mit der einfachen Porenlüftung zusätzlich Wärme eingespart, die sonst mit der Abluft verlorengeht. b) Eigenschaften Es wurden Versuche an einem Modell aus 10 cm dicken luftdurchlässigen Steinwolleplatten durchgeführt. Nach den Versuchsergebnissen können die Phasen der Strömungsrichtungen bei 1 bis 30 Minuten liegen, ohne daß deren Länge einen wesentlichen Einfluß auf das Ergebnis hätte. Die Reduktion der Gesamt-Wärmeverluste lag bei ca. 50 c) Herstellung Bei der Atmungslüftung handelt es sich um ein System, das eine ganzheitliche Integration in das Gebäude und damit eine koordinierte Planung voraussetzt. Die einzelnen Bauteile und Komponenten können dann nach üblichen Verfahren hergestellt und eingebaut werden. d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Wohnungsbau, Bürobau, Schulen, Stallungen 80 Hemmnisse für die Anwendung: Sorgfältig abgestimmte Planung des gesamten bau- und installationstechnischen Systems erforderlich. Nutzerverhalten muß auf das System abgestimmt sein. Festlegungen in Bezug auf die Ober fl ächenbehandlung der raumseitigen Ober fl ächen der durchströmten Außenbauteile. Filterwirkung der durchströmten Bauteile kann langfristig zu Verschmutzungen führen. Aufwand/Nutzen: Der durch den Forscher benannte Effekt einer 50 eigen Reduktion der Gesamtwärmeverluste (aus Lüftung und Transmission) entspricht bei einem Wert von k 0 0.35 W/m 2 K (entsprechend einer Außenwand in Leichtbauweise mit einer Wärmedämmschicht aus einer 100 mm dicken Mineralfaserplatte) bezogen auf die Wandfläche und bei einer Gradtagszahl von Gt = 3.800 dK/a (Hannover einer jährlichen Reduktion der Transmissionswärmeverluste um GT = 0.5 • 0.35 • 3.800 . 24 : 1.000 = 15.96 kWh/m2a und der Lüftungswärmeverluste ( die der Forscher mit dem 4- bis 7-fachen der Transmissionswärmeverluste ansetzt ) um Gl = 4 • 16 = 64 kWh/m2a, also insgesamt um G = GT + Gl = 16 + 64 = 80 kWh/m2a. e) Forschung, Entwicklung Erfindergemeinschaft "Stute-Klänsberg-Bartussek" c/o Hans Joachim Stute, St. Helenen-Str. 14, 5963 Wenden-Elben Europäische Patentanmeldung 831 060 40.5 vom 21.06.1983 Deutsche Patentanmeldung P 3441597.1 vom 14.11.1984. 81 4.2 BELÜFTETE FENSTER UND FASSADEN Fenster haben viele Funktionen zu erfüllen, die sich oft widersprechen und im Grunde abhängig von den jeweiligen äußeren und inneren Klimabedingungen unterschiedliche konstruktive Lösungen für ein und dasselbe Fenster erfordern. Das ist in der Praxis nicht durchführbar, und so kommt es darauf an, für die jeweilige Gebäudefunktion ein Optimum zu finden. Dieses Optimum ist z. B. davon abhängig, ob der Innenraum klimatisiert ist oder nicht. Bei klimatisierten Gebäuden entsteht der größte Energiebedarf durch die Kühlung in der Übergangszeit und im Sommer, während bei nicht klimatisierten Gebäuden der Energiebedarf aus der Heizung im Winter und in der Übergangszeit entsteht. Naheliegend ist zunächst der Gedanke, den Wärmeinhalt der Abluft (bei beheizten Gebäuden im Winter) nicht durch einfaches Öffnen der Fenster verlorengehen zu lassen, sondern die Abluft über einen Wärmeaustauscher zu führen und mit der zurückgewonnenen Wärme die Frischluft vorzuwärmen. Entsprechende Aggregate zum Einbau im Fenster oder Fensterrahmen sind im Handel. Sie sind neben dem Wärmeaustauscher mit einem Ventilator und mit Einrichtungen zur Schalldämmung ausgestattet. Bei entsprechender konstruktiver Ausbildung sind sie in der Lage, auch Luft aus dem Zwischenraum einer hinterlüfteten Außenwand anzusaugen und damit Frischluft zu verwenden, die bereits aus der Abwärme des Gebäudes, besonders aber durch den Einfluß der Sonnenstrahlung vorgewärmt ist. Einem ähnlichen Grundgedanken folgt das sogenannte "Abluftfenster". Bei diesem wird die Abluft des Raumes von oben nach unten durch das Fenster im Zwischenraum zwischen einer raumseitigen Einfachverglasung und einer äußeren Doppelverglasung geführt. In dem Zwischenraum kann gleichzeitig eine Jalousie angeordnet sein. Die energetischen Vor- und Nachteile des Abluftfensters stellt Reinmuth ausführlich dar (RE-84). Nach seiner Darstellung sind die Vorteile: - extrem niedriger k-Wert für die vom Raum an das Fenster abgegebene Wärme, - hohe Oberflächentemperatur der raumseitigen Scheibe, - gute Wärmedämmung als 3-fach-Verglasung bei abgeschalteter Lüftungsanlage, 82 - Wirkung mit Zwischenjalousie als Sonnenkollektor bei Rückgewinnung der erzeugten Wärme, - gute Wirkung der Zwischenjalousie als Sonnenschutz bei Abführung der Abluft. Diesen Vorteilen stehen aber nach Reinmuth deutliche Nachteile gegenüber: - Notwendigkeit mechanischer Lüftungseinrichtungen, - Wertlosigkeit der bereits abgekühlten Abluft für eine Wärmerückgewinnung im Winter, Wertlosigkeit der erwärmten Abluft für eine Kälterückgewinnung im Sommer, - höherer Aufwand für die Abluftführung und höherer Aufwand für die Beleuchtung, - höhere Bau- und Unterhaltungskosten. Abschließend kommt er zu dem Ergebnis, daß, verglichen mit einem konventionellen 3-fach isolierverglasten Fenster der Aufwand sowohl für die Heizung als auch für die Kühlung höher liegt, daß allerdings durch die Oberflächentemperatur der raumseitigen Scheibe die Behaglichkeit im Raum deutlich verbessert wird. Hier könnte ergänzt werden, daß diese höhere Oberflächentemperatur, insbesondere bei einer grossen Fensterfläche, in gewissen Grenzen eine Absenkung der Raumlufttemperatur erlaubt. Reinmuth stellt außerdem die energetischen Zusammenhänge beim sogenannten "k-Wert-veränderlichen Fenster" dar, die auch auf ganze verglaste Fassaden übertragen werden können. Das k-Wert-veränderliche Fenster ist dadurch gekennzeichnet, daß Außenluft bei Bedarf durch den Zwischenraum zwischen einer inneren Einfachverglasung und einer äußeren Doppelverglasung strömen kann. Der Zwischenraum enthält eine Jalousie mit senkrechten Lamellen. 83 Die Außenluft tritt unterhalb des Fensters ein und oberhalb des Fensters wieder aus. Die Öffnungen hierfür können bei Bedarf geschlossen werden, so daß zunächst wärmetechnisch das Fenster entweder den Wärmedurchgangswert einer Einfachverglasung oder den einer Dreifachverglasung annehmen kann. Hinzu kommt die Wirkung der Jalousie, gegebenenfalls sogar im Sinne eines primitiven Sonnenkollektors. Insbesondere sieht er folgende Vorteile des k-Wert-veränderlichen Fensters: - Anpassung des k-Wertes an die jeweiligen Erfordernisse, - Einsparung von Energie zur Lüftung oder Klimatisierung, Fortfall der beim Abluftfenster erforderlichen mechanischen Lüftungsanlage, - Selbstregelung der natürlichen Durchlüftung, - anwendbar auch bei Gebäuden mit natürlicher Be- und Entlüftung. Abschließend sieht er den wichtigsten Vorteil dieser Konstruktion im Sommerfall bei Gebäuden mit inneren Wärmeleitern, die durch die Anpassung des k-Wertes besser abgeführt werden können. 84 Innere Scheibe Au(kre Isofierscne+be 2 ^ Abb. 4.2-1 Temperaturverlauf im Abluftfenster im Winterauslegungsfall bei einer Außentemperatur von -15°C ohne Sonneneinstrahlung (nach RE-84) od^r kM^tn Abb. 4.2-2 k-Wert- veränderliches Fenster (nach RE-84) 86 SONSTIGE MASSNAHMEN 5. Im folgenden sind insbesondere solche Maßnahmen dargestellt, bei welchen die Aspekte der Wärmedämmung, der Wärmespeicherung, des Energiegewinns und der Wärmerückgewinnung gleichermaßen bedeutend sind, so daß die Zuordnung zu einem einzigen dieser Aspekte nicht sinnvoll erscheint. Dies gilt für die im Kap. 5.1 benannten Maßnahmen, bei welchen luftdurchströmte Bauteile sowohl Energie aus der Umwelt gewinnen als auch Abwärme des Gebäudes rückgewinnen können und bei denen auch eine Zwischenspeicherung der Wärme in Bauteilen erfolgt. Auch die von Wasser oder einem, an deren flüssigen Wärmeträgermedium durchströmten Außenbauteile, die im Kapitel 5.2 dargestellt sind, werden so ausgelegt, daß sie jede dieser drei Funktionen in gewissem Maße übernehmen können. Außerdem werden Maßnahmen erwähnt, die im wesentlichen dem Schutz vor unerwünschter Einstrahlung dienen und die in der Regel glechzeitig die Funktion eines thermischen Gleichrichters (Energiedurchlässigkeit, z. T. regelbar, in einer gewünschten Richtung) übernehmen können. Die im Kap. 5.3 dargestellten Maßnahmen basieren auf einer im Bereich der Wärmestrahlung reflektierenden Beschichtung von Fenstern und von nicht transparenten Bauteilen. Weitere Maßnahmen zur Steuerung der Energiedurchlässigkeit, hier im wesentlichen im sichtbaren Bereich des Sonnenspektrums, sind u. a. : - die Anordnung von richtungsabhängigen Verspiegelungen im Zwischenraum von Isolierverglasungen, welche für steil einfallendes Licht (Sommer) undurchlässig, für die flach einfallende Sonnenstrahlung im Winter jedoch durchlässig sind (K0-83, AL-83) ; - die temperaturabhängige Lichtdurchlässigkeit von Baumaterialien, insbesondere von Verglasungen (IB-83) und die Steuerung der Lichtdurchlässigkeit durch andere physikalische Einflüsse; - verstellbare Blendensysteme (Louver) , welche, vor transparenten oder geschlossenen Bauteilen angeordnet, den Durchgang der Sonnenstrahlung regeln (WI-82). 87 Diese Maßnahmen sollen hier lediglich erwähnt werden. Ihre Wirksamkeit hängt in besonderem Maße von der Abstimmung mit den übrigen Bauteilen im Sinne einer ganzheitlichen Optimierung ab. Im gleichen Sinne kann auch der energetische und wirtschaftliche Effekt nur im Zusammenhang beurteilt werden. Im Zusammenhang mit der Führung der Zuluft in Büroräumen und der Abfuhr von erwärmter und mit Schadstoffen angereicherter Luft wurde das Konzept für eine Luftführung von unten nach oben entwickelt (BH-82). Hierdurch ist ein reduzierter Energieeinsatz für raumlufttechnische Anlagen möglich. Da es nicht unmittelbar das Thema dieses Querschnittsberichtes betrifft, soll dieses Konzept hier nur erwähnt werden. Eine. Kombination mit den unter 5.1 dargestellten Ansätzen ist denkbar. Besonders ist hier auch, obgleich er nicht Gegenstand dieses Querschnittsberichtes ist, auf den Bereich der Meß- und Regeltechnik hinzuweisen. Der Einsatz der Mikroelektronik erlaubt bei der Regelung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen wesentliche Energieeinsparungen und damit Senkungen der Betriebskosten von Gebäuden. Darüber hinaus können aber auch hybride Systeme und Systeme zur passiven Nutzung der Solarenergie in ihrem Komfort verbessert und so in Bezug auf ihre Wirksamkeit durch den Einsatz von Regeleinrichtungen optimiert werden. Ein Beispiel hierfür ist das im Kap. B.1.2 beschriebene Folienrollo. 88 5.1 LUFTDURCHSTRÖMTE BAUTEILE Häufig werden in Gebäuden für Außenwände, aber auch für Decken, Bauteile mit Hohlräumen eingesetzt. Dies geschieht zunächst aus Gründen der Gewichts- oder Materialeinsparung. Es liegt nahe, diesen Hohlräumen bei nur geringfügiger Modifikation durch die Herstellung zusammenhängender Kanalsysteme eine zusätzliche Funktion zuzuweisen. Führt man durch solche Hohlräume Luft, so kann diese entsprechend ihrer Temperatur an die umgebenden Bauteile Wärme abgeben oder aber aus diesen Bauteilen Wärme aufnehmen. Entsprechend können die umgebenden Bauteile zusätzlich die Wärme speichern (HA-86). Das im folgenden dargestellte System basiert darauf, aus den Außenbauteilen des Gebäudes Wärme aufzunehmen. 89 5.1.1 Air-Therm-Wärmerückgewinnungssystem a) Funktion Das Gebäude ist in seiner gesamten Außenhaut (Dach, Außenwände, Kellersohle) zweischalig ausgeführt. Der Luftraum zwischen beiden Schalen ist durchgehend. Aus diesem Luftraum wird die Luft vom Dach her durch die Außenwände und durch die Kellersohle angesaugt. Dabei nimmt sie Wärme aus der Abwärme des Gebäudes und aus dem Erdreich auf. Diese Wärme wird ihr durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entzogen und mit höherer Temperatur der Fußbodenheizung zugeführt. Die entsprechend abgekühlte Luft wird durch einen Schacht wieder in den Dachraum geblasen, von wo aus sie von neuem zur Wärmeaufnahme angesaugt werden kann (Abb. 5.1.1-1) . In dem Luftspalt wird die Temperatur im Vergleich zu einem stationären Zustand abgesenkt. Dadurch wird die Wärmeabgabe an die Umwelt verringert. Zusätzlich wird Wärme aus dem Erdreich gewonnen. b) Eigenschaften Die Außenbauteile können mit herkömmlichen Materialien erstellt werden. Entsprechend ergeben sich keine Besonderheiten in Bezug auf den Schall-, Brand- und Feuchtigkeitsschutz (s. Abb. 5.1.1-2). c) Herstellung Entsprechend der gewählten Konstruktion werden herkömmliche Verfahren (Mauerwerk, Stahlbeton, Stahlbetonfertigteile u.a.) eingesetzt. Anschlüssen wie Deckenauflagern, Fensteranschlüssen, Gebäudeecken u.a. ist, insbesondere in Bezug auf die ununterbrochene Durchführung der Wärmedämmung, besondere Sorgfalt zu widmen, da diese Punkte bei mangelhafter Ausführung leicht zu Bauschäden führen können. Dies gilt auch für die konstruktive Verbindung der beiden Schalen untereinander. 90 d) Anwendung - Anwendungsbereiche: beheizte Gebäude allgemein, insbesondere Wohnungsbauten - Mögliche Hemmnisse für die Anwendung: Erhöhter Aufwand im Rohbau (zweischalige Außenbauteile mit durchgehendem Luftraum) , nachträgliche Installation bei bestehenden Gebäuden kaum möglich, Absenkung der Oberflächentemperatur an der inneren Oberfläche der Außenbauteile, - vergleichbare Konzepte: Belüftete Fassade (s .Kap . 4.2) Massiv-Absorber (s.Kap.5.2.2) - Aufwand/Nutzen: An einem ausgeführten Gebäude wurden Vergleichsmessungen durchgeführt (KO -83) : - mit entsprechend dem Air-Therm-System betriebener Luftumwälzung und Einsatz der Wärmepumpe - als Vergleich ohne Luftumwälzung mit elektrischer Widerstandsheizung. Aus der Hochrechnung der Ergebnisse ergab sich für das gleiche Gebäude ein Jahresenergieverbrauch von 8.300 kWh elt/a für das Air-Therm-System gegenüber 19.600 kWhelt/a bei konventioneller Beheizung. Der spezifische Heizwärmebedarf des Hauses bei konventioneller Beheizung beträgt ca. 50 W/m2 beheizte Wohn- und Nutzfläche bei einer Außenlufttemperatur von -12°C. Das bedeutet für das Wohnhaus (beheizte Wohnund Nutzfläche ca. 170 m 2 ) eine Energieeinsparung von ca. 11.300 kWh/a. Die Gebäudeaußenfläche oberhalb des Erdreichs (Außenwände abzüglich Fenster und Türen Dach) beträgt ca. 220 m 2 . Daraus ergibt sich eine systembedingte Energieeinsparung von ca. 50 kWh/m 2 a bezogen auf die Gebäudeaußenfläche. e) Forschung, Entwicklung - Air-Therm GmbH + Co KG Im Oberdorf 1 a 3306 Lehre-Wendhausen 91 Abb. 5.1.1-1 Air-Therm-Wärmerückgewinnungssystem, Funktionsschema 30 4^5 ® ^,5 ^3^ 115 1 ^ INNEN limy --- s^i® , , , , , ^ ^ ^ Abb. 5.1.1-2 Außenwand bei Air-Therm-System als Außenwand (a) und als Kelleraußenwand mit Anschluß an die Sohlplatte (b) (nachNN-85) (1) Tragendes Innenmauerwerk, (2) Vormauerwerk, (3) Air-Therm-Dämmplatten, (4) Air-Therm-Abstandhalter, (5) Luftraum, (7) Putz, (9) Air-ThermDoppelboden, (10) Air-Therm- Au flager, (11) Schwimmender Estrich, (12) Wärmedämmung, (14) Innere Vormauerschale, (15) Kelleraußenmauerwerk 92 5.2 FLUSSIGKEITSDURCHSTRGMTE AUSSENBAUTEILE Es sind drei unterschiedliche Intentionen, die dazu geführt haben, Außenbauteile vorzuschlagen, welche von Flüssigkeiten (Wasser oder Sole) durchströmt werden: - Die geringe Wärmekapazität leichter, vorgefertigter Bauteile kann sich unter sommerlichen Klimabedingungen ungünstig auf das Raumklima auswirken. Stark schwankende Raumlufttemperaturen und Uberhitzung können die Folge sein. Wasser mit seiner hohen spezifischen Wärmekapazität kann in solchen Bauteilen die Funktion des Wärmespeichers übernehmen und sich so stabilisierend auf das Raumklima auswirken (K0-78). - Außenbauteile sind, auch bei guter Wärmedämmung, diejenigen Flächen, über welche unter winterlichen Klimabedingungen die Wärme aus dem Raum abfließt. Mit der dadurch verursachten niedrigen Oberflächentemperatur wird auch das Behaglichkeitsgefühl in der Nähe dieser Bauteile reduziert. Eine Durchströmung mit Heizungswasser macht die Außenbauteile zu Heizflächen und hebt den oben dargestellten Nachteil auf. Außerdem kann unter sommerlichen Klimabedingungen die Speicherwirkung des Wassers das Raumklima stabilisieren (HA-80). - Als Kontaktflächen zur Außenluft sind Außenbauteile in der Lage, dieser Wärme zu entziehen, wenn sie über einen Sole-Kreislauf mit der kalten Seite einer Wärmepumpe verbunden sind. In dieser Form können sie außerdem auch Wärme aus der Sonnenstrahlung aufnehmen und über die Wärmepumpe an das Heizsystem abgeben. Das Außenbauteil wird damit zum Absorber im Sinne des Energiedaches oder der Energiefassade (HU-84) . Die hier aufgeführten Ansätze können einzeln oder auch miteinander kombiniert in Bauteilen angewandt werden. Entsprechende Entwicklungen werden im folgenden kurz dargestellt. 93 5.2.1 Wasserdurchströmte Außenbauteile zur Raumheizung und -kühlung a) Funktion An der dem Raum zugewandten Seite vornehmlich leichter, geschlossener Außenbauteile ist ein Kanalsystem angeordnet, das wahlweise von warmem oder auch von kaltem Wasser durchströmt werden kann. Aufgrund der besonderen Konstruktion (s. Abb. 5.2.1-1) erfolgt die Wärmeabgabe an den Raum oder auch der Wärmeentzug aus dem Raum sowohl in Form von Strahlung als auch in Form von Konvektion. Das Konzept beinhaltet die Versorgung mit warmem und kaltem Wasser aus jeweils einem warmen und einem kalten Tank, deren Temperatur mit Hilfe einer Wärmepumpe geregelt werden kann. Zur Versorgung mit Wärme aus der Umwelt können Sonnenkollektoren, Absorber, Erdreich- und Grundwasser-Wärmetauscher in das System integriert werden. Die folgenden Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf die Außenbauteile und gehen nicht weiter auf die übrigen Komponenten des Systems ein. b) Eigenschaften Es werden zwei Grundausführungen dargestellt, welche dann auf ähnliche Weise modifiziert und ergänzt werden. Außenwandelement mit metallischen Komponenten Ein Sandwichelement aus zwei ebenen, an den Rändern verformten Blechen und einer dazwischen liegenden Wärmedämmschicht ist an der Innenseite mit einem Trapezblech und dieses wieder mit einem zusätzlichen ebenen Blech verbunden (Abb. 5.2.1-2). Dadurch entsteht ein doppeltes Kanalsystem, bei welchem abwechselnd ein Kanal über dazu senkrecht verlaufende Verteiler mit Heizungswasser durchströmt wird, während die dazwischenliegenden Kanäle an ihren Enden zum Raum hin geöffnet sind und so von der Raumluft durchströmt werden können. 94 - Außenwand in Holzrahmenbauweise Das außen mit einer hinterlüfteten Schale versehene Element erhält zwischen den Rahmen eine Wärmedämmschicht mit innenseitig aufkaschierter Alu-Folie als Dampfsperre. Zum Raum hin ist dann ein Hohlraum angeordnet, welcher durch eine Gipskartonplatte abgeschlossen wird. In dem Hohlraum befindet sich ein Rohrregister, das von dem Heizungswasser durchströmt wird (Abb. 5.2.1-3). Über oben und unten angeordnete Schlitze kann die Raumluft durch den Hohlraum zirkulieren und dort erwärmt werden. Ergänzungen bzw. Modifikationen erlauben bei beiden Ausführungsarten - die Erweiterung der Heiz fläche und der Luftzirkulation auf die Decke und/oder den Boden, - den Einsatz einer mechanischen Luftumwälzung, - die Anordnung von Solarabsorbern an der Außenseite der Elemente, - die Einbeziehung der Fenster als belüftete Elemente in das Umluftsystem. Die bauphysikalischen Eigenschaften entsprechen denen sinngemäß gleich ausgeführten konventioneller Außenbauteile in Bezug auf den Wärme-, Schall-, Feuchtigkeits- und Brandschutz. Beim Einsatz des Systems zur Kühlung im Sommer kann Kondensat entstehen. Dieses muß sicher abgeführt werden. Außerdem sind Vorkehrungen zur Vermeidung von Korrosion besonders an den mit der Raumluft in Kontakt stehenden metallischen Bauteilen erforderlich. c) Herstellung - Halbzeuge: Übliche Materialien für Metall-Fassaden bzw. für Fertigteile aus Holz und Holzwerkstoffen sowie in der Heizungstechnik übliche Bauteile. 95 - Bauteilherstellun g : Bei den metallischen Außenwandelementen sind zusätzlich zu der üblichen Herstellung eine wasserdichte Verschweißung ein wirksamer Korrosionsschutz sowie Anschlüsse an das Heizungssystem herzustellen. Bei der Holz-Rahmenbauweise ist ein Heizregister mit Anschlüssen an dos Heizsystem in das Bauteil zu integrieren. In beiden Ausführungsformen ist für den Fall der sommerlichen Kühlung eine wirksame Kondensat-Ableitung erforderlich. - Gebäudeintegration: Entsprechend konventionellen Bauteilen vergleichbarer Bauweise. Zusätzlich Anschluß an das Heizungssystem und ggf. an eine mechanische Luftführung. d) Anwendung: - Anwendungsbereiche : beheizte Gebäude mit leichten Außenwänden, Neubauten - vergleichbare Produkte: "Integrierte Fassade" (Gartner, Gundelfingen) (NN-85) - Aufwand/Nutzen: Der Vorteil des Systems liegt im wesentlichen in der grösseren Behaglichkeit durch Vermeidung von Abkühlungsflächen im Raum. Hinweise zur Energieeinsparung werden durch den Forscher nicht gegeben. In Analogie zu den an anderer Stelle gemachten Ausführungen (z . B . Kap . B . 5.3) kann an genommen werden , daß die Raumlufttemperatur um 1... 3 K abgesenkt werden kann. Ein Teil des daraus resultierenden Energiegewinns wird allerdings wieder durch die Anordnung des Heizregisters in der Außenwand verlorengehen. Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1 K entspricht einer Energieeinsparung von ca. 5 Dies würde bei einer 100 m2 großen Wohnung und einem Außenflächenanteil von 50 m 2 , davon 25 m 2 geschlossen, und einem spezifischen Heizenergieverbrauch von 160 kWh/m 2 a (bezogen auf die Wohnfläche) ca. 16 kWh/m2a Außenwandfläche entsprechen. 96 e) Forschung, Entwicklung: Prof. Dr.-Ing. Friedrich Haferland Technische Hochschule Delft/NL. Auf die Konstruktonen sind Schutzrechte angemeldet. 97 VARIANTEN NATÜRLICHER WASSERKÜHLUNG DURCH EXTERNE WÄRMETAUSCHER GEBÄUDEQUERSCHNITT MIT LUFTFÜHRUNG a ) LUFT-WÄRMETAUSCHER--^ LUFTZIRKULATION BEI KÜHLUNG IM SOMMER —^ LUF TZIRKULATICN BEI HEIZUNG IM WINTER • OOnnrnu UMWÄLZPUMPE UND THERMOSTATMISCHVENTIL b) WASSERWÄRMETAUSCHER 0-11—.I VOR-UND RÜCKLAUF RINGLEITUNGEN WJA R^•il^'C.t! VP.I.VIMYY.M•.TN.Y1 T{ FLUSSWASSERABZWEIGKANAL 11-11-1-1+-141-1-1411-11-H ^E'.ii{r^dl ^wavwl ^v:^w ^..^► GRUNDWASSERBRUNNEN KALTWASSERTANK WÄRMETAUSCHER FÜR: KUHLWASSERENTNAHME ^—KÜHL- BZW, WÄRMEPUMPE EXTERNE KÜHLQUELLEN `WARMWASSERTANK CaCIa SCHMELZWÄRMESPEICHER WÄRMETAUSCHER FÜR: HEIZWASSER ENTNAHME KÜHL- BZW. WÄRMEPUMPE Abb. 5.2.1-1 Gebäudequerschnitt mit Darstellung der Funktion als Grundausführung (nach HA-80) ^ 98 VERTIKALSCHNITT PANEELBLECH AUSSEN WARMED XMMSCHIC HT PANEELBLECH INNEN FALZBLECH FUR KANXLE LUFT- (ODER WASSER-I KANAL BLECHVERKLEIDUNG INNEN HORIZONTALSCHNITTE ELEM EN TA NSCH LU SS UNTERE LUFTSCHLITZE InA YRIMMilla I til nM STÜTZE NEOPR ENEPROFILE _swomotetwavomit.y.v.y.mi ST U T ZE NA NSCHLUSS DETAILS • N • \ • \\•\ ‘,_‘\‘• • \ WASSERKANÄLE LUFTKANÄLE DECKE 0 OBERE tr Abb . 5.2.1-2 I 0 ..,01A4 LUFTSCHLITZ E FENSTERELEMENT it- Flu II — VOR-UND RÜCKLAUFST EIGELEIT UNGEN THE RMOSTATVENTIL KONDENSRINNE _O NI Wasserdurchströmte metallische leichte Außenwand - Wärmeabgabe über Strahlung und Konvektion (nach HA-80) a VERTIKALSCHNITT 111*". ...41017§ weir ir VERTIKALE HOLZ SCHALUNG HORIZONTALE LATTUNG PU-SCHAUM-WARMEDXMMUNG AUFKASCHIERTE ALUFOLIEN GIPSKARTONPLATT EN PE - KUNSTSTOFFRÖHREN 0.47. HORIZONTALSCHNITTE UI i,u paioN ,P - 41; 4.2 - - UNTERE LIFTSCHLITZE SCHLITZMECH. 11&711(.. • J.., \\ \, .g _ _ WaagaMP_UOWN _ RAWASTRIMIt NUM= STÜTZE NDENSRINNE 411 „eh= IFIASSOMFACAVASCIAMINIF '."0"Activaxammismairmers rtiA ELEMENTANSCHLUSS haaimmatawsw assaaammomat. N,•.s-arsixase ,:uawataavp,.., ‘ ..,‘ .\ \L ST UT Z ENANSCHLU SS ., \ \ \ .., '' ‘:\). , ‘ \ , .‘ s , ,. \ \• DETAILS LUFTSCHLITZ •• PE-LEITUNGEN DECKE OBERE ST EIGEL EITUNGEN 11. 1"!. .9 9.41 %LA 1 6 fiN nelti IOWA LUFTSCHLITZE FE NS FENSTERELEMENT T HERM :aua strAn„.. , a" viloweammeamer Abb . 5.2.1-3 OSTATVE M IL ; ANONNMINIONMWMWMINIfiii vanitliNiaarik Wasserdurchströmte leichte Auß en wand als Holzkonstruktion - Wärmeabgabe im wesentlichen über Konvektion (nach HA-80) 99 5.2.2 Massiv -Absorber a) Funktion In freistehenden Betonbauteilen (z. B . Balkonbrüstungen oder Gartenmauern) oder in der Außenschicht mehrschichtiger BetonAußenwandteile befindet sich ein Rohrsystem, das von einer Wärmeträgerflüssigkeit durchströmt wird und mit der kalten Seite einer Wärmepumpe in Verbindung steht. Das Bauteil wird durch die Wärmepumpe unter die Umgebungstemperatur abgekühlt und kann dadurch Wärme aus der Umwelt (Luft und Strahlung) aufnehmen. Die Wärmepumpe kann die Wärme neben dem NiedertemperaturHeizsystem auch der Beton-Bodenplatte des Gebäudes zuführen, die als Speicher wirkt. In Zeiten mit zu geringem Angebot von Umweltwärme kann dann die für die Heizung erforderliche Wärme der Bodenplatte wieder entzogen werden (s. Abb. 5.2.2-1). Durch diese Kombination von Absorber und Speicher ist ein monovalenter Betrieb der Wärmepumpe möglich. b) Eigenschaften Die technischen und bauphysikalischen Eigenschaften entsprechen weitgehend denen konventioneller Beton-Fertigteile. Durch die Kombination des Absorbers mit dem Betonteil kommt auch die Speicherfähigkeit des Betons zur Wirkung, so daß das Heizsystem insgesamt träge reagiert. Dieser Umstand wirkt sich besonders positiv aus, wenn man berücksichtigt, daß für elektrisch betriebene Wärmepumpen durch die Elektrizitätsversorgungsunternehmen Abschaltzeiten festgelegt werden, so daß sich ein unterbrochener Heizbetrieb ergibt. Herstellung Auch die Herstellung entspricht der konventioneller StahlbetonFertigteile. Das Rohrsystem wird in die äußere Schicht des Bauteils vor dem Betonieren eingelegt. Nach der Montage werden die Elemente an den Wärmeträger-Kreislauf angeschlossen. 100 d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Außenwandelemente beheizter Gebäude aller Art, Außenwände unbeheizter Gebäude (z.B. Garagen), gebäudeunabhängige Betonbauteile (z.B. Gartenmauern) - Vergleichbare Konzepte: Metallische Absorber im Sinne des Energiedaches oder der Energiefassade; Air-therm-System (s. Kap. 5.1.1) - Aufwand/Nutzen: Eine Energieeinsparung ergibt sich in Verbindung mit dem = 3.0 Wärmepumpen-Heizsystem (mittlere Leistungsziffer (SN-81). Der Massiv-Absorber als solcher kann mit anderen Absorber-Systemen verglichen werden. Aufgrund der vergleichsweise einfachen Herstellung (Einlegen von Kunststoffrohren in den Beton) ist ein wirtschaftlicher Vorteil zu erwarten, der allerdings hier nicht quantifiziert werden kann. Der Hersteller gibt unter Berücksichtigung von Steuervergünstigungen nach § 82 a EStDV Amortisationszeiten von 5 bis deutlich unter 10 Jahren für das Gesamtsystem an. - Evtl. Hemmnisse für die Anwendung: Notwendige Bindung des Massiv-Absorbers an den Werkstoff Beton. c) Forschung, Entwicklung, Herstellung - Fraunhofer-Institut für Bauphysik Außenstelle Holzkirchen 8150 Holzkirchen (Obb. ) - Seemann Systembau GmbH 7730 Villingen-Schwenningen und Lizenznehmer 101 Abb. 5.2.2-1 Funktion des Massiv-Absorber-Heizsystems (nach SN-81) (1) Massiv-Absorber, (2) Regler, (3) Wärmepumpe, (4) Heizung, (5) Massivspeicher 102 Wärmeströme ohne Absorber +20 'C Wärmeströme mit Absorber 100 W/m2 Abb. 5.2.2-2 Typische Energieströme in mehrschichtigen Außenwandelementen ohne (a) und mit (b) Massiv-Absorber unter Vernachlässigung von Energiegewinnen aus Sonneneinstrahlung und Phasenumwandlungen (vereinfachte Darstellung nach SN-81) 103 5.3 INFRAROTREFLEXION Transmissions-Wärmeverluste an transparenten und nicht-transparenten Außenbauteilen werden bestimmt durch - den Wärmedurchlaßwiderstand den konvektiv bedingten Wärmeübergang sowie den strahlungsbedingten Wärmeübergang. Beim Einsatz infrarot-reflektierender Schichten geht es darum, den strahlungsbedingten Wärmeübergang zu reduzieren. Die Wirkung einer infrarot-reflektierenden Schicht auf den Wärmeverlust des entsprechenden Bauteils wird bei sonst gleicher Ausführung mit bis zu ca. 15 % Reduzierung der Transmissions-Wärmeverluste angegeben (Finger u.a. benennen eine mögliche Verminderung der Transmissions-Wärmeverluste bis zu 23 % (FK-79)) . In der Praxis ist diese Reduzierung sehr stark davon abhängig, wie die übrigen Einflußfaktoren auf den Wärmeverlust anzusetzen sind. Je besser bereits ein Außenbauteil in Bezug auf seinen Wärmeschutz ausgebildet ist, umso geringer ist der zusätzliche Gewinn durch die Anordnung einer infrarot-reflektierenden Schicht. Infrarotreflexion wird im folgenden allgemein als die Wirkung von reflektierenden Schichten sowie bei der Anwendung in Außenwänden und in Fenstern dargestellt. 104 5.3.1 Infrarot reflektierende Schichten a) Funktion Für das thermische Behaglichkeitsempfinden von Menschen innerhalb eines Raumes, gekennzeichnet durch das erreichte Maß thermischen Gleichgewichtes zwischen dem menschlichen Organismus und den raumklimatischen Einflüssen, sind konvektive und radiative Wärmeabgabe von etwa gleicher Bedeutung (in Ruhe jeweils ca. 5 W/m 2 K) . So kann in gewissen Grenzen eine gleiche Behaglichkeit bei abgesenkter Lufttemperatur durch eine höhere Wärmestrahlung erreicht werden . Übliche Baumaterialien (außer Aluminium und Edelmetallen) haben für Infrarotstrahlung im Wellenlängenbereich von A = 0,3 bis 3, O j m ein hohes Emissionsvermögen entsprechend dem Absorptionsvermögen von E = 0,9 (-) . Infrarotreflektierende Schichten , wie z . B . Aluminiumfolien , aluminium-pigmentierte Gummierungen oder Kunststoffpolymerbeschichtungen mit Aluminiumpigmenten hingegen weisen ein Emissionsvermögen von £. = 0,2 (-) auf. Durch die Reflexion der Infrarotstrahlung an den kälteren Raumbegrenzungsflächen tritt bei sonst gleichen Bedingungen eine Rückerwärmung des Menschen im radiativen Bereich ein - die Wärmeabgabe verringert sich. Untersuchungen der Wirksamkeit infrarot-reflektierender Schichten gehen von unterschiedlichen Ansätzen aus: - Dieb.schlag (DI-85) ^, ur^^ersuc^^^ untersucht experimentell ex erimentell die Auswirkun Auswirkung im Infrarotbereich unterschiedlich re fl ektierender Tapeten auf die Temperaturempfindung und Thermoregulation von Versuchspersonen. - Kast und Klan (KK-83) ermitteln rechnerisch den Wärmeaustausch in einem Wohnraum mit unterschiedlichen Wandoberflächen und unterschiedlichen Heizungsarten. Dabei wird der Mensch als Rechteckfläche mit einer Temperatur von 26° C angenommen. 105 - Gertis (GE-82) ermittelt ebenfalls rechnerisch den Einfluß infrarotreflektierender Schichten in unterschiedlicher Anordnung an Außenbauteilen. Über infrarotreflektierende Gläser und deren Wirksamkeit wird im Kapitel B .5.3.3 "Infrarot-re fl ektierende Verglasungen" berichtet. Eigenschaften b) Wasserdampfdiffusionswiderstandi bis unendlich, bei Verwendung von Folien. Er kann durch Perforation oder durch Verwendung von Pigmenten verringert werden, ohne daß dadurch die Infrarotreflexion wesentlich beeinflußt wird. c) Herstellung - Ausgangsmaterialien, Halbzeuge : Die günstigsten Reflexions- bzw. Emissionszahlen weisen Edelmetalle mit polierten Ober fl ächen auf. Für die praktische Anwendung kommen Aluminium-Folien, mit Aluminium beschichtete Kunststoff-Folien sowie aluminiumpigmentierte Gummierungen in Frage. Hiermit können Emissionszahlen von ca. (.,= 0.2 erreicht werden. - Gebäudeintegration, Endverarbeitung : Infrarotreflektierende Schichten werden wirkungsvoll an Innenoberflächen von Bauteilen oder aber in luftdicht abgeschlossenen Hohlräumen angebracht, da ihre Wirksamkeit durch Konvektion stark beeinträchtigt wird (GE-82). Die Anbringung von Folien oder Anstrichen kann nach hierfür üblichen Verfahren erfolgen. Zu beachten ist der hohe Wasserdampfdiffusionswiderstand bei der bauphysikalischen Konzeption des entsprechenden Bauteils. d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Zusätzlicher Wärmeschutz von Außenwänden und von Elementen für temporären Wärmeschutz, besonders wirksam bei thermisch schlecht gedämmten Außenbauteilen. 106 - Vergleichbare vorhandene Produkte: Folienrollos "AGERO-SYSTEM" aus metallbedampften Polyesterbahnen (Ingenieurbüro Günter Lenze, Hanistr. 1,6304 Salzböden) - Aufwand/Nutzen: Lt. Kast und Klahn: Heizenergieeinsparungen von ca. 10..15% unter realistischen Annahmen (auch Schutz der Fenster !) Lt. Diebschlag: Absenkung der Lufttemperatur um 1..3 K entsprechend einer Heizenergieeinsparung von 5..15%. Lt. Gertis: Im Altbaubereich ("Mindestwärmeschutz") Heizenergieeinsparungen bis ca. 12 %. Bei infrarotreflektierenden Fensterabdeckungen außen oder innen ca. 15..40% Reduzierung der Transmissionsverluste. Ein Vergleich schlecht gedämmter mit gut gedämmten Bauteilen (k < 0.5 W/m 2 K) ergibt nach Gertis sowohl für infrarotreflektierende Außenwände als auch für Fensterabdeckungen, daß bei gut gedämmten Bauteilen eine infrarotreflektierende Beschichtung praktisch ohne Wirkung ist. Gemessen bzw. berechnet wurde hier der Ab fl uß von Wärme durch das entsprechende Bauteil. Mit modifizierter Versuchsanordnung, durch Messungen an Versuchspersonen, stellt Diebschlag fest, daß bei gleicher thermischer Behaglichkeit die Raumtemperatur um 1..3 K abgesenkt werden kann, wenn die Außenbauteile mit einer infrarot-reflektierenden Schicht ausgestattet sind. Bei Räumen mit hohen Raumtemperaturen (z. B. Hallenbädern) sei ein noch deutlicherer Effekt zu erwarten. Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1 K entspricht einer Dies würde bei einer 100 m2 Energieeinsparung von ca. 5 großen Wohnung und einem Außenflächenantei.l von 50 m 2 , davon 25 m 2 geschlossen, und einem spezifischen Heizenergieverbrauch von 160 kWh/m 2 a (bezogen auf die Wohn fläche) ca. 16 kWh/m 2 a Außenwandfläche entsprechen. (s.a. Kap. C.3 "Ökonomische Konsequenzen") 107 e) Forschung Prof. Dr. med. Dr.-Ing. W. Diebschlag Lehrstuhl und Institut für Arbeitsphysiologie Technische Universität München Barbarastr. 16 8000 München 40 - Prof. Dr.-Ing. W. Kast, Dr.-Ing. H. Klan Fachgebiet Thermische Verfahrenstechnik Technische Hochschule Darmstadt Petersenstr. 30 6100 Darmstadt - o. Prof. Dr.-Ing. habil. K. Gertis Lehrstuhl für konstruktive Bauphysik Universität Stuttgart Pfaffenwaldring 7 7000 Stuttgart 80 108 5.3.2 Außenwand mit richtungsabhängiger Strahlungscharakteristik a) Funktion Ein Teil der Transmissions-Wärmeverluste eines Gebäudes wird in Form von Wärme-(Infrarot)-Strahlung an die Umwelt abgegeben. Andererseits empfängt das Gebäude Wärmestrahlung aus der Umwelt. Abstrahlung und Einstrahlung sind in ihrer Intensität abhängig von der Strahlungsrichtung und von der Wellenlänge. Es werden Außenwandprofile vorgeschlagen, welche - gegen den Zenit verspiegelt sind und damit eine geringe Wärmeaufnahme bei sommerlicher Sonneneinstrahlung haben, aber auch eine geringe Wärmeabstrahlung in der Nacht und in der kalten Jahreszeit; - gegen den Horizont besonders in dem Bereich des Sonnenspektrums absorbierend sind und damit Energie aus der Strahlung der tiefstehenden Wintersonne aufnehmen können; - außerdem gegen den Horizont im Infrarotbereich reflektierend sind und damit gleichzeitig eine geringe Emission für Wärmestrahlung haben. Sie sind gekennzeichnet durch eine entsprechende Formgebung (s.Abb.5.3.2-1) sowie durch die Materialwahl (Verspiegelung von eloxiertem AC (Anticorodal) mit ca. 2.000 A Cr (Crom)) b) Eigenschaften Der Forscher geht von einer metallischen Außenhaut aus, ohne den Aufbau der Wand näher darzustellen. Thermisch sinnvoll erscheint eine Konzeption, bei welcher die Energiegewinne der Aussenhaut auch dem Gebäude selbst zugute kommen. Die bei metallischen Fassaden gebräuchliche Hinterlüftung schließt sich damit aus. Eine Kombination mit dem Konzept der belüfteten Fassade (s. Kap. 4.2) erscheint sinnvoll, bedarf aber in Bezug auf die effektiven thermischen Eigenschaften noch einer genaueren Untersuchung. 109 Für die weitere bauphysikalischen Eigenschaften (Feuchtigkeitsschutz, Schallschutz, Brandschutz, Beständigkeit gegen Korrosion etc.) dürften die für Metallfassaden geltenden Regeln auch für diese Konstruktion anwendbar sein. c) Herstellung Über die Herstellung werden in den Veröffentlichungen kaum Angaben gemacht. Die folgenden Hinweise ergeben sich in Analogie zu Metallfassaden aus Aluminium. - Ausgangsmaterialien, Rohstoffe: Anticorodal (AC) , beschichtet mit ca. 2.000 AXChrom (Cr)mit einem Reflexionsvermögen von ca. 80 ... 85 %, teilweise schwarz gefärbt (z.B. lackiert oder eloxiert) . - Halbzeugherstellung, Bauteilherstellung, Gebäudeintegration: Halbzeug- und Bauteilherstellung sowie die Gebäudeintegration und Montage kann weitgehend an die Technologie von Außenwänden aus Aluminium angelehnt werden. Der Einsatz von Verbundbaustoffen mit einer Außenhaut aus Anticorodal ist ebenfalls denkbar. Wichtig erscheint eine Formgebung, die den Selbstreinigungseffekt der Außenwand unterstützt, besonders in Gegenden, in denen mit starken Staubablagerungen auf den schrägen (verspiegelten) Flächen gerechnet werden muß . d) Anwendung - Anwendungsbereiche: Außenwände von Gebäuden jeglicher Art - Hemmnisse für die Anwendung: Ungewohnte Formgebung, die ausschließlich aus der thermischen Funktion abgeleitet ist und wenig gestalterischen Spielraum, auch bei der Anpassung an umliegende Bebauung, offenläßt. Die Eigenschaften der Ober fl ächen werden durch Verschmutzung und Korrosion beeinträchtigt. 110 - Vergleichbare vorhandene Produkte: Abgesehen von der thermischen Funktion sind geschlossene Außenwände aus Aluminium vergleichbar. - Aufwand/Nutzen: Die theoretisch mögliche Energieeinsparung (bis zu 23% unter bestimmten angenommenen winterlichen Bedingungen und bei einem k-Wert von 0.8 W /m z K entsprechend Abb .5.3.2-2 ) wird reduziert durch Konvektionsverluste, Verschmutzung und nicht optimale geometrische Bedingungen in der Praxis. Erfahrungen aus praktischer Anwendung gehen aus den Veröffentlichungen nicht hervor. Anhand eines durchschnittlichen Wertes der in Abb . 5.3.2-2 dargestellten Tabelle soll der winterliche Wärmegewinn überschläglich ermittelt werden. Die Annahmen sind: Außentemperatur 0 20 Innentemperatur: Wärmedurchgangskoeffizient (k), 0.8 Wärmeübergangskoeffizient (a ) 8 °C °C W/mzK W/m2K Infrarotstrahlung aus Atmosphäre und Erdoberfläche: Globalstrahlung: Dauer/Heizperiode: Emissivität (-) 250 W/m2 0 5 W/m2 Monate je 30 10 1.500 Tage je Stunden entsprechend Stunden 0.2 Differenz des Wärmeverlustes 3.21 18.98 - 15.77 = W/m2 Der Wärmegewinn beträgt demnach: 3.21 W/m 2 • 1.500 Stunden/a 5.0 4.815 Wh/m 2 a kWh/m2a Der sommerliche Wärmeschutz aufgrund der Reflexion der Fassade dürfte über diesem Wert liegen, wird aber in Bezug auf den ökonomischen Effekt nur bei klimatisierten Gebäuden meßbar. 111 WANDPROFIL 1 WANDPROFIL 2 C =0 C =I Wandprofile mit richtungsabhängiger StrahlungsAbb.5.3.2-1 charakteristik . Schwarze Flächen sind durch E = c . = 1, ideal spiegelnde Flächen durch E = oc = 0 charakterisiert. 112 Abb.5.3.2-2 E T,,.(° C) Q(E) (W m-'- ) G(%) I, 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,15 0,10 0,05 0,00 -3,73 -3,35 - 2 ,94 18,98 18,68 18,35 18,00 17,62 17,22 16,78 16,29 15,77 15,48 15,18 14,87 14,54 0 2 3 5 7 9 12 14 17 18 20 22 23 -2,50 -2,30 -1,52 -0,97 -0,36 -0,29 -0,65 1,02 1,41 1,82 Einfluß der IR-Verspiegelung auf den Wärme- verlust pro m 2 Wandfläche. Die Außenwandtemperatur Tw (°C) der Wärmeverlust Q (W m- 2 und die relative Einsparung an Heizenergie pro m 2 Wandfläche G(%) sind für verschiedene Emissivitäten der Fassadenoberfläche angegeben. Die Tabelle gilt für folgende Bedingungen: k = 0.8 Wm- 2 K-1, °= 8 W m-2 K -1, Ti = 20°C TL = 0°C, IA = 250 Wm-2, IS=0 klare Winternacht sonniger Wintertag T,,.(° C) schwarze Fläche Profil 1 Profil2 verspiegelte Fläche Q Tw(°C) (Wm-2 ) Q (Wm-2) -3,7 19,0 38,0 -14,4 -0,7 -0,2 1,8 16,6 16,1 14,5 18,4 13,7 1,8 1,3 5,5 14,5 Abb.5.3.2-3 Vergleich der Wärmeverluste Q (Wm- 2 ) einer ebenen schwarzen und einer ebenen verspiegelten Wandoberfläche mit dem Wärmeverlust der Wandprofile 1 und 2. Der Öffnungswinkel für Wandprofil 1 ist r = 90°. Für das Wandprofil 2 ist der Öffnungswinkel = 30° und das Verhältnis d/1 = 0.5. Innen und Außentemperaturen T i und TL sowie der k-Wert k' der Außenwand entsprechen den Werten der Tabelle 1. Für diese Tabelle wurde mit einer Sonneneinstrahlung von 600 W m- 2 gerechnet. 113 5.3.3 Infrarot-re fl ektierende Verglasungen a) Funktion Verglasungen haben in Bezug auf den Energiehaushalt von Gebäuden neben dem Nachteil eines im Vergleich zu nicht transparenten Bauteilen schlechteren k-Wertes den Vorteil, Wärmeenergie aus direkter und diffuser Sonnenstrahlung gewinnen zu können. Dies gilt umso mehr, je mehr Sonnenstrahlung ( ? 0.3...3.0 »um) die Verglasung durchdringt, während Wärmestrahlung aus dem Inneren des Gebäudes (A x,6.0...60 /.,m) wieder nach innen reflektiert wird. Eine so wirksame "Infrarotverspiegelung" wird durch Beschichtungen mit Edelmetallen erreicht, die im sichtbaren Spektralbereich nicht wahrnehmbar sind. b) Eigenschaften Folgende Ausführungsformen wurden untersucht bzw. vorgeschlagen (s.Abb.5.3.3-1): - 2-Scheiben-Isolierglas (I in Abb.5.3.3-1 VEGLA, INTERPANE) (Dicke, Material und Abstand der Scheiben nach Erfordernis), infrarotreflektierende Schicht an der dem Spalt zugewendeten Seite der Innenscheibe. - 3-Scheiben-Isolierglas (II in Abb.5.3.3-1 , VEGLA) (Dicke, Material und Abstand der Scheiben nach Erfordernis) , infrarotreflektierende Schicht an der dem Spalt zugewendeten Seite der Innenscheibe. - Folienverglasung (III in Abb.5.3.3-1 , Schott) (Dicke, Material und Abstand der Scheiben nach Erfordernis), infrarotreflektierende Schicht auf einer zwischen den Scheiben gespannten Folie . Für die auf dem Markt befindlichen Produkte werden Reduktionen des Wärmeverlustes aus Konvektion und Abstrahlung auf ca. 50 % benannt (z.B. VEGLA). Die übrigen Eigenschaften entsprechen denen von Isoliergläsern. 114 c) Herstellung Ausgangsmaterialien, Rohstoffe: unterschiedliche Glasarten Indium Zinn Silber Gold - Halbzeugherstellung: Je nach Verfahren Aufbringen der IR-Reflexschicht durch Bedampfen, Besprühen oder Tauchen - Bauteilherstellung: Kombination von Einzelscheiben zu Isoliergläsern, auch mit speziellen Anforderungen - Gebäudeintegration, Endverarbeitung, Montage: Isolierverglasung mit der entsprechenden (bekannten) Technologie . d) Anwendung - Anwendungsbereiche : Transparente Bauteile bei Gebäuden aller Art - Evtl. Hemmnisse für die Anwendung: In einzelnen Fällen (Schott Glaswerke, VEGLA-Solarwand) wurden die im Vergleich zum Nutzen zu hohen HerstellungsKosten als Hemmnis genannt . - Vergleichbare vorhandene Produkte CLIMAPLUS N (VEGLA, Aachen) iplus neutral (INTERPANE, Lauenförde) - Aufwand / Nutzen: (s . Kap . C .3 "Ökonomische Konsequenzen") - Bemerkungen : Eine Weiterentwicklung der VEGLA, Aachen, bei welchen man das Prinzip der Vakuum-Isolierung durch evakuierte Glasröhren mit dem der Infrarotverspiegelung verband, wurde wegen des zu hohen Aufwandes bei geringem Nutzen nicht weiter verfolgt (lt. mündlicher Auskunft) . 115 Der gleiche Zusammenhang bei infrarotreflektierenden Scheiben wird auch durch Deuble und Schmid (DS -84) dargestellt (s . a. Kap . 1.2.2 "Folienrollos") . Sie gehen davon aus , daß durch die Anordnung der infrarot-reflektierenden Beschichtung auf einem veränderbaren Rollo der Effekt der Infrarotreflektion noch selektiver und damit wirkungsvoller genutzt werden kann . e) Forschung, Entwicklung, Herstellung u. a. : Schott Glaswerke Hattenbergstr. 10, 6500 Mainz 1 VEGLA, Vereinigte Glaswerke GmbH Viktoriaallee 3-5, 5100 Aachen INTERPANE Sohnreystr. 21, 3471 Lauenförde Schutzrechte, Patente (u. a.) : 33 00 589.4-45 (Schott-Glaswerke, Mainz) 116 I II Abb. 5.3.3-1 Infrarot-re flektierende Verglasungen I 2-Scheiben-Isolierglas (VEGLA, INTERPANE) II 3-Scheiben-Isolierglas (VEGLA) III 2-Scheiben-I solierglas mit infrarot-reflektierender Folie (SCHOTT) III 117 118 C.1 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Die folgende Gruppierung der im Abschnitt B. dargestellten Maßnahmen soll eine Orientierungshilfe in Bezug auf deren praktische Realisierbarkeit geben. Dabei ist zu berücksichtigen, daß im Einzelfall der noch ausstehende Entwicklungsaufwand nicht immer exakt zu beurteilen ist und daß er teilweise aus den zur Verfügung stehenden Unterlagen auch nur grob abgeleitet werden kann. Die daraus resultierenden Vereinfachungen sind andererseits hilfreich, den Trend deutlich werden zu lassen. Hierzu werden die Maßnahmen in folgenden drei Gruppen zusammengefaßt: - anwendungsreife Maßnahmen, bei welchen Forschung und anwendungsbezogene Entwicklung weitgehend abgeschlossen sind, - Maßnahmen, bei welchen zwar die Basisforschung abgeschlossen ist, aber eine anwendungsbezogene Entwicklung noch aussteht, - Maßnahmen, bei welchen auch im Bereich der Basisforschung noch Fragen zu klären sind. Der mögliche energetische oder ökonomische Effekt der Maßnahmen bleibt bei dieser Gruppierung unberücksichtigt, desgleichen der Aufwand für die noch ausstehenden Schritte. Eine Beurteilung, welcher Entwicklungsaufwand im Einzelfall sinnvoll wäre, würde eine Abschätzung des Marktpotentials erfordern, die jedoch nicht im Rahmen dieses Querschnittsberichtes gegeben werden kann. C.1.1 ANWENDUNGSREIFE MASSNAHMEN In dieser Gruppe sind solche Maßnahmen zusammengefaßt, bei denen sowohl die Forschung als auch die anwendungsbezogene Entwicklung abgeschlossen sind. Dies bedeutet jedoch nicht, daß nicht weitere Verbesserungen vorgenommen werden können, für die ggf. auch eine zusätzliche Basisforschung erforderlich werden kann. Darüber hinaus ist in den meisten Fällen noch eine Erarbeitung exakter und ausführlicher Dokumentationen als Planungs- und Ausführungshilfe für den Anwender erforderlich, ähnlich denen, wie sie für konventionelle Materialien und Konstruktionen bis hin zu Normen und Vorschriften vorliegen. Dies entspricht aber durchaus dem Charakter der "innovativen" Maßnahme, 119 deren breite Einführung in das Bauwesen noch bevorsteht. Maßnahmen, die in diesem Sinne anwendungsreif sind und die auch bereits angewendet werden, sind das Air-therm-System (s Kap B.5.1.1) und der Massiv-Absorber (s. Kap. B.5.2.2). C.1.2 MASSNAHMEN MIT ABGESCHLOSSENER BASISFORSCHUNG Bei den im folgenden aufgeführten Maßnahmen steht im wesentlichen die anwendungsbezogene Entwicklung und Erprobung ganz oder in wesentlichen Teilen noch aus. Diese umfaßt u. a.: - die Klärung konstruktiver und materialbezogener Standards , - eine Erprobung in solchem Umfang, daß auch eine Gewährleistung in dem im Bauwesen üblichen Umfang ohne Risiko übernommen werden kann, - Planungshilfen, insbesondere in Bezug auf eine sichere Dimensionierung und in Bezug auf die Wechselwirkungen z. B. mit den Heizungs- und Lüftungssystemen des Gebäudes, - Beispiele und Vorschläge auch für die gestalterische Integration. In dieser Gruppe sind die folgenden Maßnahmen zusammenzufassen: - Die transparente/transluzente Vakuumisolation (s. Kap. B. 1.1.2) konnte bisher nicht angewendet werden, weil die Herstellungstechniken gegenüber vergleichbaren Konstruktionen (z. B. hochwertigen Verbundglasscheiben) keinen wesentlichen Vorteil versprachen. - Das Folienrollo (s . Kap . B .1.2.1) bedarf noch der anwendungsbezogenen Entwicklung und breiten Erprobung. Es erscheint in besonderem Maße geeignet für eine industrielle Herstellung im Zusammenhang mit Fenstern. - Für Fluoreszenzkollektoren zur photovoltaischen Energieumwandlung (s. Kap. B.3.2.2) ist der gesamte Bereich der baulichen Integration noch zu entwickeln bzw. zu erproben. Hierzu gehören insbesondere die Aspekte des Brandschutzes sowie der konstruktiven und gestalterischen Verträglichkeit. Hinzu kommt, daß geeignete Anwendungsmöglichkeiten für den Einsatz der Photovoltaik im Bauwesen identifiziert werden müssen. 120 - Die Ansätze Porenlüftung (s . Kap . B . 4.1.1) , Solpor- System (s . Kap . B . 4.1.2) und Atmungslüftung (s . Kap . B . 4.1.3) können in Bezug auf den Entwicklungsstand zusammen dargestellt werden, da sie auf gleichen bzw. sich ergänzenden Grundlagen aufbauen und auch vom gleichen Forscher vorgeschlagen wurden . Die anwendungsbezogene Entwicklung und Erprobung müßte sich hierbei besonders auf das Materialverhalten (Porosität, Filterwirkung, Verschmutzung) beziehen. Da es sich um Maßnahmen handelt, die im Einzelfall mit konventionellen Komponenten und Materialien realisiert werden können, sind in besonderem Maße Planungsrichtlinien erforderlich, die außer Fragen der Dimensionierung und Auslegung auch den formalen Bereich abdecken müssen (Akzeptanz ?) . - Belüftete Fenster und Fassaden (s. Kap. B.4.2) bedürfen in Bezug auf den innovativen Anteil weiterer praxisbezogener Erprobung, insbesondere auch der Wechselwirkungen dieser Maßnahme mit dem Lüftungs- und dem Heizungssystem des Gebäudes. Hieraus sollten technische Standards und Planungshilfen abgeleitet werden. - Auch bei wasserdurchströmten Außenbauteilen zur Raumheizung und -kühlung (s . Kap . B . 5.2.1) ist noch eine anwendungsbezogene Entwicklung und Erprobung erforderlich, insbesondere im Hinblick auf ausführliche Planungsrichtlinien. - Bei infrarotreflektierenden Schichten (s . Kap . B . 5.3.1) wären insbesondere solche Hinweise hilfreich, mit welchen besonders sinnvolle Anwendungsbereiche identifiziert und die Kombination mit anderen Maßnahmen zur Energieeinsparung vollzogen werden kann. - Die anwendungsbezogene Entwicklung und Erprobung, ggf. auch noch ergänzende Untersuchungen im Bereich der Basisforschung sollten sich bei der Außenwand mit richtungsabhängiger Strahlungscharakteristik (s . Kap . B .5.3.2) , insbesondere auf Materialfragen (Absorptions- und Emissionseigenschaften, auch im Zusammenhang mit Veränderungen der Ober fl äche durch Umwelteinflüsse und Verschmutzung) , Konstruktionsalternativen sowie auf die Kombination dieser Maßnahme mit anderen beziehen. - Für infrarotreflektierende Verglasungen (s. Kap. 5.3.3) müßte sich die noch ausstehende Entwicklung im wesentlichen auf den Herstellungsprozeß beziehen, damit die Produkte gegenüber Ver- 121 glasungen mit einer ähnlichen Wirksamkeit noch kostengünstiger angeboten werden können. C.1.3 MASSNAHMEN MIT TEILERGEBNISSEN IN DER BASISFORSCHUNG Einzelne der im Kapitel B beschriebenen Maßnahmen sind, jedenfalls für eine Anwendung im Bauwesen, in Bezug auf ihren Entwicklungsstand eher als Prinziplösungen zu bezeichnen. Hier ist ein Prinzip der Anwendung dargestellt, das sowohl in wichtigen Bereichen der Basisforschung als auch in der anwendungsbezogenen Entwicklung wichtiger Ergänzungen bedarf. Dieser Gruppe sind die im folgenden aufgeführten Maßnahmen zuzuordnen. - Die Vakuum-Isolation für geschlossene Bauteile (s.Kap.B.1.1.1) bedarf insbesondere einer Klärung der Fugenausbildung sowie der Befestigungs- und Montagetechnik. Hieraus ergeben sich möglicherweise auch Änderungen für den Herstellungsprozeß. - Beim Latentwärmespeicher (s . Kap . B . 2.2) sind Materialien zu entwickeln, die eine problemlose Integration dieses Speichers in Bauteile z. B. zur Dämpfung der Temperaturamplituden erlauben. Damit im Zusammenhang stehen dann Fragen der Umhüllung, der Herstellung und der Konstruktion. - Für die transparente Wärmedämmung (s. Kap. B.3.1.1) sollte sich eine zusätzliche Basisforschung auf das Beschattungssystem beziehen, das möglichst ohne bewegliche Teile in Abhängigkeit vom Wärmebedarf des Gebäudes in Funktion treten sollte. Darüber hinaus sind materialtechnische und konstruktive Fragen des Brandschutzes und der Gestaltung zu lösen. - Die offenen Fragen bei Tageslichtbeleuchtungssystemen mit Fluo- reszenzkollektoren (s. Kap. B.3.2.1) betreffen insbesondere den Brandschutz , die Vorkonfektionierung, die Montage sowie die Entwicklung einer für das menschliche Auge angenehmen, dem Weiß angenäherten Farbe (Akzeptanzproblem !) . 122 C.2 TECHNISCHE KONSEQUENZEN Bei fast allen in diesem Querschnittsbericht dargestellten innovativen Energiesparmaßnahmen steht eine praktische Erprobung noch aus jedenfalls eine Erprobung in dem Umfange, wie er für die Formulierung exakter Richtlinien zur Anwendung erforderlich wäre. Dem entsprechend können auch technische Konsequenzen eher im Sinne einer Tendenz angegeben werden, ohne daß dabei auf Einzelheiten der funktionalen, konstruktiven, herstellungstechnischen und formalen Aspekte näher eingegangen werden kann. Die benannten Maßnahmen werden hier in drei Gruppen gegliedert: - leicht applizierbare Maßnahmen, deren Einsatz auch im Bereich von Gebäudemodernisierungen ohne großen Aufwand möglich ist; - Maßnahmen, die einen wesentlichen Eingriff in die Konstruktion von Bauteilen erfordern und deren Einsatz daher im wesentlichen bei Neubauten in Frage kommt; - Maßnahmen, die über die Konstruktion von Bauteilen hinaus ein besonderes Gebäudekonzept erfordern, und die daher bereits bei der Planung des Gebäudes berücksichtigt werden müssen. In die Beurteilung der technischen Konsequenzen fließt auch die Frage nach der Akzeptanz ein. Diese ist ein häufig unbewußtes Entscheidungskriterium sowohl bei Nutzern (Bauherren z. B. bevorzugen "problemlose" Lösungen) als auch bei Planern (sie bedürfen einer aufbereiteten Information und der Sicherheit in Bezug auf die Auswirkungen) und Handwerkern (scheinbar geringfügige Einbauprobleme können zu einer stillen Ablehnung führen, an der eine Einführung der Maßnahme scheitert ) . Die Gruppierung erfolgt hier unabhängig davon, welcher wirtschaftliche Effekt der einzelnen Maßnahme zuzuordnen ist, und auch unabhängig vom jeweiligen Entwicklungsstand. Häufig wird es im Sinne einer Energieeinsparung sinnvoll sein, innerhalb eines Gebäudes mehrere Maßnahmen miteinander zu verbinden - dies wird dann ein besonderes Gebäudekonzept erfordern, also wesentliche technische Konsequenzen haben, auch wenn jede Maßnahme für sich leicht applizierbar ist oder nur die Konstruktion einzelner Bauteile betrifft. Im Bereich 123 der Energieeinsparung gilt in besonderem Maße, was dem erfahrenen Planer auch aus anderen Bereichen der Planung bekannt ist, daß nämlich die wesentlichen Einflußmöglichkeiten auf den Energiebedarf eines Gebäudes in der Phase der Konzeption liegen. C.2.1 LEICHT APPLIZIERBARE MASSNAHMEN Ohne besondere Vorkehrungen und ohne konstruktive Eingriffe in Bauteile können infrarot-reflektierende Schichten und Verglasungen angebracht werden. - Infrarot-re fl ektierende Schichten (s. Kap. B.5.3.1) werden in Form von Folien oder Anstrichen in Außenwänden angeordnet. Dabei ist gegebenenfalls eine Veränderung im Dampfdiffusionsverhalten dieser Bauteile zu berücksichtigen . - Infrarot-reflektierende Verglasungen (s. Kap. B.5.3.3) können wie konventionelle Verglasungen in Fensterrahmen eingesetzt werden. Bei größeren Glasdicken (Drei-Scheiben-Verglasung, Zwei-Scheiben-Verglasung mit zusätzlicher Folie) ist ggf. ein entsprechend konstruierter Fensterrahmen erforderlich. Das Folienrollo (s. Kap. B.1.2.1) nimmt insofern eine Sonderstellung ein, als es in einer einfachen Form auch wie gebräuchliche Rollos nachträglich an Fenstern angebracht werden kann. Dies wird allerdings sowohl technisch als auch formal eher eine provisorische Lösung sein. C.2.2 MASSNAHMEN MIT EINGRIFFEN IN DIE KONSTRUKTION Die Mehrzahl der in diesem Querschnittsbericht aufgeführten Maßnahmen erfordert einen Eingriff in die Konstruktion der entsprechenden Bauteile - in der Regel Außenwände und Fenster - welche ihre Anwendung bei Neubaumaßnahmen und bei umfangreicheren Sanierungen sinnvoll erscheinen läßt. Bei Modernisierungen setzen diese Maßnahmen eine Neukonstruktion der betroffenen Bauteile und einen dementsprechenden Aufwand voraus. 124 - Die Vakuum-Isolation (s. Kap. B.1.1.1) kann bei haustechnischen Maßnahmen, insbesondere zur Isolierung von Speicherbehältern und evtl. auch von Rohrleitungen eingesetzt werden. - Das Folien-Rollo (s. Kap. B.1.2.1) setzt eine besondere Verbundfenster-Konstruktion voraus, bei welcher das Rollo einschließlich der erforderlichen Trommeln und des Antriebes im Raum zwischen den Glasscheiben angeordnet werden kann. Die vom Forscher auch vorgeschlagene Anordnung an der Raumseite eines herkömmlichen Fensters stellt eher eine provisorische Lösung dar. - Latent-Wärmespeicher (s. Kap. B.2.2) können - eine Lösung der noch offenen Fragen vorausgesetzt - im haustechnischen Bereich als kompakte Speicher eingesetzt werden. Sie erfordern dann eine entsprechende Auslegung der Heizungs- oder Warmwasseranlagen. Die Integration von Latentspeichern in Außenwände und Decken, wie sie insbesondere zur passiven Nutzung der Solarenergie vorgeschlagen wird, erfordert speziell konstruierte Bauteile, in welchen auch die Fragen der Wärmezufuhr und der Wärmeabgabe, des Korrosionsschutzes, des Brandschutzes und der Dampfdiffusion, um nur die wichtigsten zu nennen, angemessen zu berücksichtigen sind. Eine Anpassung des Heizsystems wird zusätzlich erforderlich werden. So wäre ein baulicher Einsatz des Latentwärmespeichers im wesentlichen Neubauten vorbehalten. Die transparente Wärmedämmung (s. Kap. B.3.1.1) erfordert ebenfalls eine in Bezug auf das Speichervermögen und die Dampfdiffusion sowie auf die konstruktive Verträglichkeit mit hohen Temperaturen angepaßte Konstruktion der Außenwand, so daß ihre Anwendung im wesentlichen bei Neubauten in Frage kommt. Zu beachten ist darüber hinaus der formale Aspekt (das Erscheinungsbild des Gebäudes wird ganz wesentlich beeinflußt) sowie die Tatsache, daß nach dem derzeitigen Entwicklungsstand bewegliche Teile zur Abschattung erforderlich werden. - Tageslichtsysteme mit Fluoreszenzkollektoren (s. Kap. B.3.2.1) bedingen die Anordnung der Kollektoren an oder in der Außenhaut des Gebäudes, die optische Ankopplung an das Lichtleitsystem sowie die Führung des Lichtleitsystems innerhalb des Gebäudes. 125 Dadurch werden sowohl außen- als auch innenliegende Bauteile beeinflußt. Diese Konsequenzen können bei Neubauten und umfassenden Sanierungen gut berücksichtigt werden, während sie bei Modernisierungen zu einem unverhältnismäßig hohen Aufwand führen. - Fluoreszenzkollektoren zur photovoltaischen Energieumwandlung (s. Kap. B.3.2.2) werden ebenfalls an oder in der Außenhaut von Gebäuden anzuordnen sein. Die besonders interessante Anordnung im Sinne eines mehrfunktionalen Bauteils anstelle von festen Verglasungen setzt die Beachtung der Brandschutzvorschriften voraus, was zu Einschränkungen der Einsatzmöglichkeiten oder zu Sonderkonstruktionen führen kann. Der Anwendungsbereich liegt daher im wesentlichen bei Neubauten, kann aber bei entsprechendem Aufwand auch bei Modernisierungsmaßnahmen sinnvoll sein. Auch die Porenlüftung erfordert einen an die spezielle Funktion angepaßten Wandaufbau (s.Kap.B.4.1.1). Zusätzlich wird eine mechanische Lüftungsanlage erforderlich. Diese Konsequenzen können bei Neubaumaßnahmen mit angemessenem Aufwand berücksichtigt werden. - Das Solpor-System (s. Kap. B.4.1.2) erfordert über die Bedingungen der Porenlüftung hinaus die Anordnung einer transparenten Außenhaut. Dies kann zu Akzeptanzproblemen führen. In besonderem Maße sind die Anlagen zur Belüftung und zur Raumheizung respektive -kühlung auf das Solporsystem abzustimmen. Das Anwendungsfeld wird daher bei Neubauten liegen. - Belüftete Fenster und Fassaden (s. Kap. B.4.2) erfordern jeweils eigene Konstruktionen, die darüber hinaus eine sorgfältige Abstimmung des Lüftungs- bzw. Klimatisierungsystems für das Gebäude notwendig machen. Diese Konsequenzen werden fast aussschließlich bei Neubaumaßnahmen angemessen berücksichtigt werden können. - Das gleiche gilt für wasserdurchströmte Außenbauteile (s. Kap. B.5.2.1), bei welchen zusätzlich ein Anschluß an die Warmwasserheizung und eine entsprechende Auslegung der Heizung erforderlich wird. Eine mechanisch unterstützte Luftführung kann zusätzlich sinnvoll sein. 126 MASSNAHMEN MIT BESONDEREM GEBÄUDEKONZEPT C.2.3 Über eine entsprechende Konstruktion von Gebäudeteilen hinaus muß bei einzelnen Maßnahmen auch das Konzept des gesamten Gebäudes angepaßt werden. Dies setzt in der Regel eine Berücksichtigung bereits im ersten Entwurfsstadium voraus. Neben den rein technischen Konsequenzen einer weitgehenden Abstimmung des gesamten Gebäudes auf diese Maßnahme ergeben sich hier leicht auch Probleme der Akzeptanz, weil zugunsten der energetischen Funktion ggf. auch ungewohnte Formen gewählt und Materialien eingesetzt werden müssen. Maßnahmen, die dieser Gruppe zugeordnet werden können, sind im folgenden aufgeführt: - Die transparente/transluzente Vakuum-Isolation (s. Kap .B.1.1.2) wird als Bauteil am sinnvollsten im Sinne einer passiven Nutzung der Solarenergie eingesetzt. Das bedeutet Festlegungen in Bezug auf Größe und Orientierung des Bauteils sowie in Bezug auf die räumliche Kombination mit speicherfähigen anderen Bauteilen und ggf. auch mit Sonnenschutzeinrichtungen. - Bei der Atmungslüftung (s.Kap. B.4.1.3) muß die gesamte Konstruktion des Gebäudes dem System angepaßt werden, außerdem bedarf es einer entsprechend ausgelegten Lüftungsanlage . - Ähnliches wie für die Atmungslüftung gilt auch für luftdurchströmte Bauteile im Sinne des Air-therm-Systems (s. Kap. B.5.1.1), da hier in allen Außenbauteilen einschließlich der Kellersohle zusammenhängende Hohlräume geschaffen werden müssen. Für die Beheizung des Gebäudes ist ein Wärmepumpensystem erforderlich. - Beim Massiv-Absorber (s . Kap . B .5.2.2) sind in Außenbauteilen soleführende Rohrsysteme angeordnet, die ebenfalls mit einer Wärmepumpe verbunden sind. Auch hier müssen die Bedingungen des Systems bereits in die Konzeption des Gebäudes einfließen. - Die Außenwand mit richtungsabhängiger Strahlungscharakteristik (s. Kap. B.5.3.2) bedingt neben der entsprechend konzipierten Außenwand ein extrem ungewohntes Aussehen des Gebäudes, das besondere Anstrengungen im gestalterischen Bereich erfordert. 127 Darüber hinaus erscheint es sinnvoll, im Sinne einer besseren Effizienz diese Maßnahme mit anderen (wie z. B. der in Kap. B.4.2 dargestellten belüfteten Fassade) zu kombinieren. Die Konsequenzen betreffen also auch hier die Konzeption des gesamten Gebäudes. 128 C.3 ÖKONOMISCHE KONSEQUENZEN Was schon bei der Abschätzung der technischen Konsequenzen angeführt wurde, gilt in besonderem Maße auch für eine ökonomische Abschätzung: fast alle aufgeführten Maßnahmen befinden sich in einem Entwicklungsstadium, bei welchen eine breite praktische Erprobung noch aussteht. Dadurch können Kosten für die Durchführung dieser Maßnahmen kaum benannt werden. Ähnlich verhält es sich mit der Ermittlung möglicher Energiegewinne. Hier werden zwar in vielen Fällen durch die Forscher Hinweise gegeben, die dann aber häufig! auf unterschiedlichen oder nicht näher definierten Grundlagen beruhen. Um dennoch im Rahmen dieses Querschnittsberichtes eine grobe Beurteilung der ökonomischen Konsequenzen zu ermöglichen, werden im folgenden die erfaßten Maßnahmen drei Gruppen zugeordnet: - Maßnahmen, die im Wettbewerb bereits mehrfach realisiert werden konnten und von denen daher angenommen werden kann, daß sie unter heutigen Bedingungen bereits wirtschaftlich sind oder doch der Grenze der Wirtschaftlichkeit nahekommen; - Maßnahmen mit absehbarer Wirtschaftlichkeit, bei welchen der zusätzliche Aufwand unter der Annahme heutiger Energiekosten bis hin zu einer Steigerung auf das Zweifache dieses Betrages im Bereich der Wirtschaftlichkeit liegen kann; - Maßnahmen, welche erst bei wesentlich höheren Energiekosten in den Bereich einer Wirtschaftlichkeit kommen können und die damit zunächst für solche Anwendungsfälle sinnvoll erscheinen, bei welchen die Energieeinsparung eine besonders große Bedeutung hat. Bei der Zuordnung dienen die Angaben der jeweiligen Forscher als Basis. Diese Angaben konnten im Rahmen dieses Querschnittsberichtes nicht überprüft werden. Als vergleichbarer Rechenwert wurde die unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten "sinnvolle Investition" (I) für die Durchführung der Maßnahme nach der Formel I=Ä gewählt. Darin bedeuten: [ DM /Einheit] 129 I [DM /Einheit] unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvole Investition für die Durchführung der Maßnahme, E [DM/Einheit• Jahr] jährliche Kosten der eingesparten Energiemenge bezogen auf die jeweilige Einheit; als Ausgangswert werden -,25 DM/kWh gewählt, welche unter heutigen Bedingungen als Orientierungswert für die Bereitstellung von Heizwärme gelten können (Mittelwert aus unterschiedlichen Energieformen unter Berücksichtigung der erforderlichen Investition für die Anlage und der Energiekosten) A [ - ] Annuität für eine Verzinsung des einzusetzenden Kapitals. Die Annuität wird nach folgender Formel ermittelt: A = qn(q-1) [-] gn-1 Darin bedeuten: A [ - ] Annuität = p 1+100 kalkulatorischer Zinsfuß; für die Rechnung wird ein Zinsfuß von 10 % p.a. [a] angenommen Abschreibungszeitraum der Abschreibungszeitraum wird hier gleichgesetzt mit einer angenommenen Lebensdauer von 10 Jahren für technische Anlagen für Ausbaumaßnahmen 20 Jahren für Rohbaumaßnahmen 15 Jahren In dieser angenommenen Lebensdauer ist mit berücksichtigt, daß der Verbraucher kaum bereit sein wird, höhere Amortisationszeiten für entsprechende Investitionen in Kauf zu nehmen. 130 Die so ermittelte "sinnvolle Investition" (I) wird jeweils einem geschätzten Kostenwert für die Durchführung der Maßnahme, ggf. abzüglich des entfallenden Aufwandes bei konventioneller Ausführung, gegenübergestellt. Aufgrund der Relation beider Werte erfolgt die Zuordnung der Maßnahme zu einer der oben genannten Gruppen. Für eine Reihe der aufgeführten Maßnahmen liegen keine Angaben der Forscher oder Entwickler vor, aus welchen sich Hinweise zur Zuordnung in Bezug auf ökonomische Konsequenzen ableiten ließen. Diese Maßnahmen wurden daher auch keiner Gruppe zugeordnet. Es sind dies: - Transparente /transluzente Vakuum- Isolation (Kap .B.1.1.2) Sensible Wärmespeicherung (Kap. B.2.1) Latent- Wärmespeicher (Kap .B.2.2) Thermochemische Wärmespeicherung (Kap . B .2.3 ) Belüftete Fenster und Fassaden (Kap . B . 4.2) irifrarotreflektierende Verglasungen C.3.1 MASSNAHMEN AN DER GRENZE ZUR WIRTSCHAFTLICHKEIT Dieser Gruppe werden solche Maßnahmen zugeordnet, die im Wettbewerb bereits mehrfach realisiert wurden. Bei ihnen kann daher angenommen werden, daß sie unter heutigen Bedingungen bereits wirtschaftlich anwendbar sind oder aber zumindest der Grenze zum wirtschaftlichen Bereich nahekommen. - Air-Therm-Wärmerückgewinnungssystem (s. Kap. B.5.1.1). Das System wird am Markt angeboten. Aus der systembedingten Energieeinsparung von 50 kWh/m 2 für die Außenwandfläche ergibt sich bei einer angenommenen Lebensdauer von 20 Jahren eine sinnvolle Investition (Mehrkosten) für das System in Höhe von I = • 50 0.1 0175 5 - 106.38 DM/m 2 Außenwandfläche Es erscheint denkbar, daß die erforderlichen Hohlräume in der Gebäudeumhüllung sowie die zusätzlich erforderlichen Luftkanäle in diesem Kostenrahmen erstellt werden können. Die Wirtschaftlichkeit der für das System erforderlichen Wärmepumpe wäre davon unabhängig nachzuweisen. 131 - Massiv-Absorber (s . Kap . B .5.2.2) Das System wird am Markt angeboten mit dem Hinweis, daß sich unter Ausnutzung der möglichen Steuervergünstigungen für das Gesamtsystem (Absorber, Speicher, Wärmepumpe) Amortisationszeiten von 5 bis unter 10 Jahren ergeben. Damit liegt das System an der Grenze zu einer wirtschaftlichen Anwendung. - Infrarotreflektierende Schichten (s . Kap . B . 5.3.1) Aus der vorn errechneten Energieeinsparung von ca. 16 kWh/m2a ergibt sich eine "sinnvolle Investition" bei einer (einem Ausbauteil entsprechend) mit 15 Jahren angenommenen Lebensdauer in Höhe von I 16 • 0.25 30.42 DM/m 2 Außenwandfläche 0.1315 Mit steigendem , d. h. sich verschlechterndem k-Wert erhöht sich diese "sinnvolle Investition" unabhängig davon, daß auch die Wirksamkeit der Maßnahme selbst zunimmt. Damit liegt die Maßnahme für viele Anwendungsbereiche (insbesondere bei schlecht gedämmten Au ß enbauteilen) im wirtschaftlichen Bereich. C.3.2 MASSNAHMEN MIT ABSEHBARER WIRTSCHAFTLICHKEIT In dieser Gruppe werden solche Maßnahmen zusammengefaßt, bei welchen eine Wirtschaftlichkeit bei einer Steigerung der Energiekosten bis auf etwa das Zweifache des heutigen Niveaus erreichbar erscheint. Die unten errechnete "sinnvolle Investition" geht daher von Energiekosten in Höhe von 0,50 DM/kWh aus. - Vakuum-Isolation für geschlossene Bauteile (s . Kap . B .1.1.1) Aus der in dem Beispiel errechneten Energieeinsparung von ca. 25 kWh/m 2 a ergibt sich bei einer angenommenen Lebensdauer von 15 Jahren eine "sinnvolle Investition" von I 20.1315 = 95,05 DM/m2 für die Vakuum-Super-Isolation abzüglich der eingesparten Kosten der konventionellen Wärmedämmung. Dieser Wert scheint erreichbar zu sein. 132 - Folienrollo (s . Kap . B .1.2.1) Dem durch den Forscher benannten Einsparungspotential bei einer Doppelverglasung in Höhe von 10 kWh/m 2 a entspricht eine "sinnvolle Investition" bei 10-jähriger Lebensdauer von I 10.162750 = 30.73 DM/m2 Dies erscheint, da es sich um ein bewegliches Bauteil handelt, als ein eher niedriger Wert, zumal er den Aufwand für Montage, Wartung, Randanschlüsse mit einschließen muß. - Lichtdurchlässiges energiegewinnendes Isolationssystem (s. Kap. B.3.1.1) Für das vorn dargestellte Beispiel ergibt sich bei Annahme einer 15-jährigen Lebensdauer eine "sinnvolle Investition" von + 108) 0.50 = 722,43 DM/m2. I - (820.1315 Kosten in dieser Größenordnung erscheinen für das System mit Wärmedämmung, transparentem Wetterschutz, Sonnenschutz und Halterung realisierbar. Zum Vergleich: für die konventionelle Wärmedämmung ergäbe sich unter sonst gleichen Annahmen eine "sinnvolle Investition" von I - (82-25) • 0.50 = 216.73 DM/m2 0.1315 Alle hier benannten Werte für die sinnvolle Investition werden umso kleiner, je besser die Dämm-Eigenschaften der Ausgangskonstruktion sind. - Tageslicht-Beleuchtungssysteme mit . Fluoreszenzkollektoren (s.Kap. B.3.2.1) Der durch den Forscher benannten Energiemenge von 175 kWh/m2a entspricht bei einer angenommenen Lebensdauer von 15 Jahren eine "sinnvolle Investition" in Höhe von 1051315.50 - 665,40 DM/m2 I Eine Erstellung der Kollektorfläche und des anteiligen LichtLeitsystems in diesem Kostenrahmen erscheint möglich. 133 - Porenlüftung (s. Kap. B.4.1.1) Der vorn errechneten Energieeinsparung von ca. 1.000 kWh/a für eine 100 m 2 große Wohnung.entspricht bei einer Lebensdauer von 15 Jahren eine "sinnvolle Investition" in Höhe von 10003150.50 = 3.802,28 DM. I Die Erstellung der porösen Wärmedämmung und eines einfachen Luftschachtsystems in diesem Kostenrahmen erscheint möglich. - Solpor-System (s .Kap . B.4.1.2) Die durch den Forscher benannten 5.500 kWh/a als Energieeinsparung entsprechen, umgerechnet auf eine Wohnung von 100 m2 Wohn fläche einem Wert von ca. 3.000 kWh/a. Hieraus ergibt sich bei einer Lebensdauer von 15 Jahren eine "sinnvolle Investition" in Höhe von 30001315.5 - 11.406, 85 DM für die o. g. Wohnung I Es erscheint möglich, in diesem Kostenrahmen einen Teil der nach Süden orientierten Außenwand entsprechend auszuführen und die zusätzlichen, zur Luftführung erforderlichen Einrichtungen zu erstellen. - Atmungslüftung (s . Kap . B . 4.1.3 ) Der vorn errechneten Einsparung von 80 kWh/m 2 a bezogen auf die Außenwandfläche entspricht bei einer angenommenen Lebensdauer von 10 Jahren eine "sinnvolle Investition" in Höhe von 80.160750 - 245.85 DM/m2. I Unter der Annahme, daß für eine 100 m 2 große Wohnung ca. 25 m2 Außenwandflächen entsprechend dem System angeordnet würden, ergäbe sich für die Wohnung eine Investition in Höhe von 6.146, 25 DM. Es erscheint möglich, im Rahmen einer sorgfältigen Planung diesen Kostenrahmen für die Mehrkosten gegenüber einer herkömmlichen Ausführung einzuhalten. Der erforderliche Wartungsaufwand wurde durch die Annahme der kurzen Lebensdauer von 10 Jahren berücksichtigt . - Wasserdurchströmte Außenbauteile (s. Kap. B.5.2.1) Der vorn benannten möglichen Einsparung von ca. 16 kWh/m2a entspricht eine "sinnvolle Investition" in Höhe von • 0.50 49,17 DM/m 2 geschlossene Außenwandfläche. I 160.1627 0.162750 134 Der erforderliche Wartungsaufwand wurde durch die Annahme der kurzen Lebensdauer von 10 Jahren berücksichtigt. Es wird schwierig sein, den Mehraufwand für eine Ausbildung der geschlossenen Außenwandflächen als großflächige Heizung in diesem Kostenrahmen auszuführen. C.3.3 MASSNAHMEN FUR BESONDERE ANWENDUNGSBEREICHE In dieser Gruppe sind solche Maßnahmen zusammengefaßt, bei welchen eine vergleichsweise hohe Investition die Anwendung in solchen Bereichen nahelegt, in welchen andere als wirtschaftliche Kriterien ausschlaggebend sind (wie z. B. ein absoluter Zwang zur Energieeinsparung oder zum Energiegewinnen). Das Niveau der Energiekosten, oberhalb dessen diese Maßnahmen in den Bereich der Wirtschaftlichkeit kommen, dürfte oberhalb von 1,-- DM/kWh liegen. Im Bauwesen sind solche Anwendungsfälle selten, aber z. B. bei Bauten in abgelegenen Gebieten und unter extremen klimatischen Bedingungen durchaus möglich. Diese Maßnahmen können im Rahmen eines Technologietransfers durchaus für eine Anwendung in Ländern mit anderen Klimabedingungen interessant sein, auch wenn sie im mitteleuropäischen Raum nur selten einsetzbar sind. Im einzelnen sind dieser Gruppe die im folgenden angeführten Maßnahmen zuzuordnen: - Fluoreszenzkollektoren zur photovoltaischen Energieumwandlung (s.Kap. B.3.2.2) - Außenwand mit richtungsabhängiger Strahlungscharakteristik (s. Kap. B. 5.3.2) 135 ZUSAMMENFASSUNG C.4 In den vorangegangenen Kapiteln wurde versucht, die einzelnen Maßnahmen zur Energieeinsparung in Bezug auf die technischen und ökonomischen Konsequenzen sowie auf ihren Entwicklungsstand bestimmten Gruppen zuzuordnen. So wurden jeweils die schnell realisierbaren von denjenigen Maßnahmen getrennt für deren Realisierung noch wesentlicher zusätzlicher technischer oder ökonomischer Aufwand erforderlich ist oder für die auch noch zusätzliche Anstrengungen im Bereich der Forschung und Entwicklung unternommen werden müssen. Zu den Maßnahmen, die sowohl unter technischen und ökonomischen Gesichtspunkten als auch in Bezug auf noch anstehende Entwicklungsschritte die Möglichkeit einer baldigen Realisierung bieten, gehören insbesondere: - das Folienrollo (s . Kap . B .1.2.1) die Luftdurchströmten Bauteile (s . Kap . B . 5.1) der Massiv-Absorber (s.Kap. B.5.2.2) infrarotreflektierende Schichten (s . Kap . B . 5.3.1) . Maßnahmen, die mittelfristig, besonders bei steigenden Energiekosten, aber auch mit entsprechend durchgreifenden technischen Konsequenzen und mit weiterem Entwicklungsaufwand realisierbar erscheinen, sind: - die Porenlüftung (s . Kap . B . 4.1.1) - das Solpor-System (s .Kap .B .4.1.2) Wasserdurchströmte Außenbauteile (s . Kap . B . 5.2.1) . Bei den im folgenden genannten Maßnahmen sind sowohl völlig andere ökonomische Randbedingungen als auch bedeutende technische Konsequenzen und erheblicher weiterer Aufwand in Bezug auf Forschung und Entwicklung Voraussetzung für eine mögliche Realisierung: - die Vakuum-Isolation für geschlossene Bauteile (s.Kap.B.1.1.1) - die transparente Wärmedämmung (s . Kap .B .3.1.1) Tageslichtsysteme mit Fluoreszenzkollektoren (s. Kap. B. 3.2. 1) Fluoreszenzkollektoren zur photovoltaischen Energieumwandlung (s.Kap. B.3.2.2) - die Atmungslüftung (s . Kap . B .4.1.3) die Außenwand mit richtungsabhängiger Strahlungscharakteristik (s. Kap .B.5.3.2) 136 Im Rahmen dieses Querschnittsberichtes mußte allerdings ein Aspekt unberücksichtigt bleiben, der sicherlich eine wesentliche zusätzliche Anstrengung im Bereich der Forschung und Entwicklung erfordert, der aber andererseits auch die Aussicht auf bedeutendere, Energieeinsparungen beinhalten würde: die wechselseitige Beeinflussung und Ergänzung der hier aufgeführten und anderer Maßnahmen untereinander sowie im Hinblick auf ihre Effizienz unter dem Einfluß weiterer Faktoren. Eine Untersuchung solcher Wechselbeziehungen, auch in Abhängigkeit von äußeren Einflüssen aus technischen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen könnte dann Maßnahmenpakete identifizieren, deren Entwicklung und Förderung im Hinblick auf eine Einsparung konventioneller Energieformen durch noch intensivere Nutzung regenerativer Energien und durch Energieeinsparungen besonders sinnvoll erscheint. Das Konzept zu einem entsprechenden Verbundprojekt ist im Anhang II zu diesem Querschnittsbericht dargestellt. 137 Anhang I LITERATUR Die Literaturhinweise sind im Folgenden zur besseren Auffindbarkeit bereits den einzelnen Kapiteln bzw. Entwicklungsansätzen zugeordnet. Weiterführende Literatur findet sich in der Regel bei den hier genannten Quellen. 138 I LITERATUR Die Literaturhinweise sind im Folgenden zur besseren Auffindbarkeit bereits den einzelnen Kapiteln bzw. Entwicklungsansätzen zugeordnet. Weiterführende Literatur findet sich in der Regel bei den hier genannten Quellen. 139 Zu Kap. B.1.1 "Vakuum- Isolation" ER-82 ERNO Raumfahrttechnik GmbH : Optimierung des Systems 2 der Vakuumsuperisolation am Vorhaben KT 76030 (12.79-02.82) In: AGB Mitteilungsblatt Nr. 68 s.a. BMFT Proj. Nr. 5-ET 5139 A ME-83 MBB-ERNO: Firmeninformation der MBB-ERNORaumfahrttechnik GmbH, Bremen MB-86 MBB: Vakuum -Super-Isolation (VSI) Firmeninformation der Messerschmitt -Bölkowhm GmbH München 1986 NN-83 NN: Glasbauelement für passive Solarenergienutzung (dt.) In: Detail (1983) Nr. 1, S. 90, Abb. Zu Kap. B.1.2 "Variable Wärmedämmung" DS-84 Deuble, W.; Schmid, J.: Temporärer Wärme- und Sonnenschutz mit Folienrollos In: arcus 1984/1, S. 37 ff FS-85 Frank, R.; Schmid, J.: Temporärer Wärmeschutz von Fenstern Forschungsbericht im Auftrage des BMBau, Bonn In: Kurzberichte aus der Bauforschung April 1985, Bericht Nr. 49 ZE-82 Zapke, W.; Ebert, H.; Friedrich, H.: Die temporäre Verbesserung des Wärmeschutzes im Fensterbereich durch Rollläden und anderen Vorkehrungen Unveröffentlichter Forschungsbericht im Auftrage des BMBau, Bonn, Hannover 1982 140 Zu Kap . B . 2.1 "Sensible Wärmespeicherung" BB-84 BMBau (Hrsg.): Handbuch Passive Nutzung der Sonnenenergie Im Auftrag des BMBau vorgelegt von Koblin, W., Krüger, E., Schuh, K. Heft Nr. 04.097 der Schriftenreihe des BMBau - Bonn 1984 GO-84 Goetzberger, A.: Saisonale Wärmespeicherung mit strahlungsbeheizten Speicherwänden In: Fünftes Internationales Sonnenforum Berlin, DGS, 1984 LO-85 Lund, P.D.; tstmann,M.B.: A numerical Model for Seasonal Storage of Solar Heat in the Ground by Vertical Pipes In: Solar Energy Vol. 34 (1985) No 4/5 pp.351-366 SL-74 Schöll, G.: Warmwasser-Großwärmespeicher In: VDI-Berichte Nr. 223, 1974 SZ-83 Schulz, H.: Sonden-Erdspeicher für Wärmepumpen In: Sonnenenergie + Wärmepumpe Jg. 8 (1983) Heft 6 VL-79 vom Lehn, H.: Sonnenenergie-Wärmespeicher In: Elektrowärme im Technischen Ausbau elektrowärme international Edition A 37 (1979) A 2 - März 141 Zu Kap . B .2.2 "Latent-Wärmespeicher" AT-83 Abhat, A.: Low Temperature Latent Heat Thermal Energy Storage: Heat storage Materials In: Solar Energy, Vol 30 No 4, 1983 pp . 313-332 BC-83 Brehler, R. ; Cekel, 0.: Latentspeicherwände, eine beachtenswerte Komponente zur passiven Solarenergienutzung In: Sonnenenergie 6/83, S. 16-19 BJ-78 Bourdeau, L. ; Jaffrin, A. ; Moisan, A.: Etude experimentale de parois a chaleur latente pour l'Habitat In: DGS, 2. Internationales Sonnenforum München 1978 DA-84 Danc, Edna, A.: The behaviour of saturated solutions of trisodium phosphate dodecahydrate as heat storage media In: Solar Energy Vol. 33, No 1 (1984) pp. 41-48 EL-0J Elektrowärme-Institut Essen e. V.: Grundsätzliche Untersuchung an Materialien auf ihre Verwendbarkeit zur Wärmespeicherung In: AGB-Mitteilungsblatt Nr. 47 Nr. 4729 GR -84 Goetzberger , A . : Saisonale Wärmespeicherung mit strahlungsbeheizten Speicherwänden In: DGS - 5. 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Internationales Sonnenforum Berlin 1984 144 VD-77 VDI Verein Deutscher Ingenieure Rationelle Energiespeicherung durch Wärme-Speicherung VDI-288, Stuttgart 1977 VF-83 Vaccarino, D. ; Fioravanti, T . : A new system for heat storage utilizing salt hydrates In : Solar Energy Vol. 30 , No 2 (1983) pp. 123-125 WN-84 Woodman, T.S.: Neues vom Latentspeicher In: Sonnenenergie-energie solaire 1/84 S. 39 f Zu Kap . B . 2.3 "Thermochemische Wärmespeicherung" BI-82 Battelle- Institut Thermochemical heat Storage (Thermochemische Wärmespeicherung) Bericht im Auftrage des Swedish Council for Building Research, Stockholm 1982 BJ -80 Bockris, J.; Justi,E.: Wasserstoff Die Energie für alle Zeiten München , Pfriemen , 1980 VN -78 Vialaron, A.C.: Communication sur un Concept clinique hybride pour le Stockage de l' energie solaire In: Zweites Internationales Sonnenforum München, DGS, 1978 WR -85 Weber, R.: Eignen sich Leichtmetalle als Speicher von Sonnenenergie? In: Bild der Wissenschaft 11-1985 ZR-84 Zettler, H.: Zeolith - ein Langzeitspeicher für Wärme In: FAZ vom 09.05.84 145 Zu Kap. B.3.1 "Transparente Wärmedämmung" Altmann, K.: Erste Ergebnisse der Temperatur- und Wärmeenergiemessungen beim Einsatz von Fassadenelementen mit optischer Wärmeregelung In: Passive Solararchitektur. Energiesparende Neuentwicklungen - Lösungen für das Energieproblem mit baulichen Mitteln, Berlin, Senator für Wirtschaft und Verkehr, Selbstverlag 1983 BB-84/1 Bertsch, K.; Boy, E.; Frangoudakis, A.; Heim, U.: Lichtdurchlässige Wärmedämmung Eine Möglichkeit zurr drastischen Reduzierung des Verbrauchs an fossilen Energieträgern im Haushaltsbereich AL-83 Proceedings of the First EC-Conference on Solar Heating Amsterdam (1984) pp. 413 - 418 BB-84/2 Boy, E.; Bertsch, K.: Thermal Aspects of the Behaviour of transparent insulation in Buildings In: Tagungsbericht 5. Internationales Sonnenforum Berlin (1984) BB-85/1 Boy, E.; Bertsch, K.; Lang, H.; Legrum, J.; Schall, K.D.: Wärmetechnische Ganzjahresmessungen an freistehenden Meßzellen mit lichtdurchlässiger Wärmedämmung In: Clima 2000, Kopenhagen 1985 BB-85/2 Bertsch, K.; Boy, E.; Thermisches Verhalten von Gebäudeaußenwänden mit lichtdurchlässigen Dämmaterialien 49. Physikertagung, München 1985 BS-85 Reduzierung des Heizenergieverbrauchs durch passive Solarenergienutzung mit lichtdurchlässigen Wärmedämmschichten in verschiedenen Standorten und Klimazonen In: Clima 2000, Kopenhagen 1985 Boy, E.; Schreiber, E.; Heim, U. ; Bertsch, K.: GS-84/1 Goetzberger, A.; Schmid, J.: Komponenten der passiven Solarenergienutzung In: Tagungsbericht 5. Internationales Sonnenforum Berlin (1984) ,Bd.2,S.529-545 146 GS-84/2 Goetzberger, A. ; Schmid, J. ; Wittwer, V. ; Platzer, W. ; Stahl, W.: Lichtdurchlässige Wärmedämmung zur passiven Solarenergienutzung an Gebäudefassaden In: Tagungsbericht 5. 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Förd.: Bundesminister für Forschung und Technologie, Bonn 154 Heizen ohne Schadstoffausstoß. Umweltschutz-Pionierleistung im Limmattal (dt.) In: Heizklima 12 (1985) Nr. 1/2,S.44-45,Arb. Erfahrungen bei Tiefsttemperaturen. Massivabsorber Heizsystem (dt.) In: Planen und Bauen 18 (1985) Nr.5, S. 84, Arb. Der Massivabsorber. Flüssigkeitsdurchströmte Betonbauteile als Flächenwärmetauscher und Wärmespeicher für Wärmepumpen-Heizungen (dt.) In: Bauphysik 3 (1981), Nr. 6, S.222-224 Heizen mit Wärme aus Beton. Alternativenergie-Konzepte, Massivabsorber-Heizsystem (dt.) Hrsg.: Verein Schweizerischer Zement-, Kalk- und Gips-Fabrikanten, Zürich In: Aktuelle Beiträge zur Gestaltung und Bauphysik im Betonbau, Fachseminar an der ETH Zürich 1. Dez. 1981 Heizen mit Wärme aus Beton; Beton und Farbe; Architekturpreis Beton 81 Der Massivabsorber - Ein neuartiges Heizsystem für den Beton-Fertigteilbau (dt.) In: Schweiz.Ing. u.Architekt 100 (1982) Nr. 4, S. 33-36, Arb. 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Teil I: Strahlungsaustausch zwischen Gebäudehülle und Atomsphäre Schlußbericht IVBH-Kongreß, Wien (1980), S. 502-506 Internationale Vereinigung für Brückenbau und Hochbau 157 Anhang II KONZEPT FÜR EIN VERBUNDPROJEKT INTEGRATION VON NEUEN ENERGIETECHNIKEN IN DAS BAUWESEN 158 KONZEPT FÜR EIN VERBUNDPROJEKT INTEGRATION VON NEUEN ENERGIETECHNIKEN IN DAS BAUWESEN ZIELSETZUNG Neue Energietechniken, insbesondere solche zur Energieeinsparung und zur passiven und aktiven Nutzung regenerativer Energiequellen sollen in Bezug auf ihre wechselseitige Abhängigkeit und in Bezug auf sinnvolle Kombinationen dargestellt werden. In Form von Szenarien ist dann ihre Abhängigkeit von äußeren Einflüssen, insbeson- dere von technischen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen zu erläutern. Das Ergebnis ist die Identifikation von technologischen Lücken und Entwicklungszielen sowie die Formulierung von Maßnahmenkatalogen, insbesondere für solche Entwicklungsaufgaben, die des Verbundes mehrerer Fachdisziplinen im Hinblick auf eine Integration in das Bauwesen bedürfen. BEGRÜNDUNG Seit der ersten Ölpreiskrise, also seit nunmehr über einem Jahrzehnt, wurde eine große Zahl von Maßnahmen zur Energieeinsparung vorgeschlagen, Produkte wurden entwickelt. Mit Hilfe entsprechender Verordnungen und Subventionen wurde ein Teil dieser Maßnahmen im Bereich des Wärmeschutzes und der Heizungstechnik durchgesetzt, während der größere Teil in der baulichen Praxis fast unbeachtet blieb. Die Möglichkeiten eines optimierten Einsatzes mehrerer Maßnahmen in einem Projekt wurden nur in Ausnahmefällen angestrebt. Auch die Entwicklung spezieller Produkte wie z. B. der Wärmepumpe oder des Solarkollektors hatte nicht den gewünschten Erfolg. Hemmnisse waren hier sowohl die Entwicklung der Energiekosten auf Grund politischer Konstellationen als auch die Tatsache, daß diese Entwicklungen häufig isoliert und ohne ausreichende Berücksichtigung des Marktes, der Bedürfnisse von Verbrauchern, Handwerkern und Planern, der technischen und formalen Akzeptanz durchgeführt wurden. 159 Es erscheint daher erforderlich, vorhandene und gegebenenfalls absehbare neue Entwicklungsansätze im Sinne einer ganzheitlichen Ergänzung und Optimierung zu untersuchen und darzustellen. Dazu ist außerdem die Berücksichtigung äußerer Einflüsse, wie sie z.B. aus politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen resultieren, aber auch die Entwicklung des Bauwesens bis hin zu Fragen der Akzeptanz im Bereich des Baumarktes erforderlich. ARBEITSPLAN Das Projekt könnte in den folgenden fünf Arbeitsschritten realisiert werden (s. hierzu auch die grafische Darstellung) . 1. Erfassung neuer Energietechniken, u.a. nach ihrem technischen Konzept, den Bedingungen für eine Integration in Gebäude, den marktbezogenen und ökonomischen Bedingungen sowie ihren Wechselwirkungen zu anderen Techniken. 2. Entwicklung eines Interdependenzmodells für die erfaßten Techniken untereinander sowie ihrer Abhängigkeit von äußeren Randbedingungen. 3. Erfassung möglicher Einflußfaktoren, u.a. aus der technischen Entwicklung, den Versorgungsbedingungen, des Energie- und des Baumarktes sowie der allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Entwicklung. 4. Ableitung von Szenarien für Entwicklungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung des unter (2.) entwickelten Interdependenzmodells sowie der unter (3.) erfaßten Randbedingungen und Bewertung dieser Szenarien. 5. Identifikation von Entwicklungszielen und Entwicklungslinien, insbesondere auch für koordinierte Entwicklungen mehrerer Fachdisziplinen sowie von Entwicklungslücken auf der Basis der Szenarien. Der Zielbereich des Projektes ist das Bauwesen, das insgesamt wohl den größten Energieverbrauch repräsentiert. Einzelaspekte des Projektes bedürfen der Bearbeitung durch Fachleute aus anderen Bereichen, insbesondere der Energietechnik und der Wirtschaftswissenschaften. 160 INTEGRATION VON NEUEN ENERGIE -TECHNIKEN IN DAS BAUWESEN NEUE ENERGIE- INTERDEPENDENZ- TECHNIKEN ERFASSUNG U.A. NACH: - TECHNIK - INTEGRATION - OKONOM.BEDINGUNGEN - MARKTBEZOGENE BED. - WECHSELWIRKUNGEN MODELL DARSTELLUNG DER WECHSELBEZIEHUNGEN DER KOMPONENTEN UNTEREINANDER UND ZU RANDBEDINGUNGEN ^ ABLEITUNG MÖGLICHE VON SZENARIEN EINFLUSSFAKTOREN AUFGRUND ERFASSUNG DER FAKTOREN: ÄUSSERER EINFLOSSE - SOWIE DEREN BEWERTUNG J e THEMENBEREICHE IDENTIFIKATION THERMISCHE SYSTEME VON PHOTOVOLTAISCHE SYSTEME PASSIVE SYSTEME MARKT, WIRTSCHAFT BAUWESEN PROJEKTSTEUERUNG - TECHNOLOGIE - LOCKEN - ENTWICKLUNGSZIELEN - MASSNAHMENKATALOGEN AUF DER BASIS DER SZENARIEN ^ TECHNISCHE ENTW. WIRTSCHAFT/MARKT POLITISCHE ENTW. VERSORGUNGSMOGL.