Wichtige holzzerstörende Pilze an Nadelbäumen auf urbanen Standorten von Oliver Gaiser In Mitteleuropa werden selten Nadelbäume an Straßen gepflanzt, sondern meist Laubbäume. Dennoch finden Nadelbäume häufig Verwendung im urbanen Bereich, z. B. in Parkanlagen, privaten Gärten und auf Friedhöfen. Auch auf diesen Standorten ist es oftmals notwendig, dass Koniferen auf ihre Verkehrssicherheit hin beurteilt werden. Dabei spielen holzzerstörende Pilze eine wichtige Rolle, da sie die Stand- bzw. Bruchsicherheit von Bäumen beeinträchtigen und somit zu Personen- oder Sachschäden führen können. Aus diesem Grund ist es z. B. für Baumpfleger, Baumkontrolleure und Baumsachverständige essentiell, ausreichendes Wissen über holzzerstörende Pilze an Nadelbäumen zu haben. Dies gilt sowohl für das Erkennen der Pilze, wie auch für die Auswirkungen auf den Baum. Holzzerstörende Pilze, die an Nadelbäumen auftreten, können ausschließlich an Nadelbäumen vorkommen wie, z. B. der Kiefernfeuerschwamm oder zusätzlich auch noch Laubbäume als Wirte haben wie z. B. der Schwefelporling und der Hallimasch. In der einschlägigen Literatur zu den Schadsymptomen an Bäumen im urbanen Bereich, gibt es viele Informationen zu Laubbäumen, jedoch nur wenige zu Koniferen. In der forstlichen Literatur sind Krankheiten von Waldbäumen ausführlich beschrieben. Diese sind jedoch im urbanen Bereich nicht immer relevant. Aus diesem Grund ist es wichtig Informationen zu Schadsymptomen an Koniferen bereit zu stellen. Dieser Artikel stellt, aufbauend auf viele Jahre gutachterlicher Tätigkeit holzzerstörende Pilze an Nadelbäumen vor, die in der Praxis relevant sind. Hallimasch Der Hallimasch (Armillaria spp.) ist ein Generalist, der sowohl an Laub- als auch an Nadelbaumarten vorkommt. Er verursacht im städtischen Bereich auch Schäden an Koniferen, an denen wenige holzzerstörende Pilze bekannt sind z. B. Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) und Zeder. Er befällt häufig geschwächte Bäume z. B. nach einer langen Trockenperiode oder nach Baumaßnahmen. In Mitteleuropa gibt es mindestens sieben verschiedene Hallimascharten. Diese leben saprobiontisch, einige davon auch parasitisch. An Koniferen kommt als Parasit am häufigsten der Dunkle Hallimasch (Armillaria ostoyae) vor. Die Fruchtkörper des Dunklen Hallimaschs erscheinen im Herbst (Oktober und November), wenn die Nächte kühler werden, und oft in größerer Anzahl an einer Stelle. Sie wachsen am Stammfuß oder im Baumumfeld, selten am unteren Stamm (Abb. 1). Die Fruchtkörper sind in Hut und Stiel gegliedert und werden ca. 5-15 cm hoch und haben einen Durchmesser von bis zu 10 cm. Die Hüte haben im Anfangsstadium hin und wieder einige Schuppen, die sich mit der Zeit ablösen: Auf der Unterseite der Hüte befinden sich Lamellen. Die Oberseite ist ockerfarben und ältere Fruchtkörper sind dunkelbraun. Am Stiel der Fruchtkörper ist nur im Anfangsstadium ein Ring vorhanden. Dieser löst sich relativ schnell auf. Der Hallimasch verursacht in den Wurzeln befallener Bäume eine Weißfäule, die auch in den unteren Stamm aufsteigen kann. Die Fäule ist bei den Nadelbäumen dunkelrotbraun gefärbt. Zudem kommt es im befallenen Holz zur Ausbildung von Demarkationslinien (im Querschnitt als dunkle Linie zu erkennen). Zusätzlich kann der Hallimasch mit seinem Myzel unter der Rinde wachsen und das Kambium abtöten. Mit dieser Strategie kann er sehr schnell jüngere und geschwächte Bäume stark schädigen und ihr Absterben verursachen. Deshalb wird er auch häufig als „Kambiumkiller“ bezeichnet. Bei Nadelbäumen kann es im Frühstadium eines Befalles am unteren Stamm zum Austritt von Harz kommen, dem sog. „Harzsticken“. Der Hallimasch bildet zudem sog. Rhizomorphen aus. Dies sind schwarze, wurzelartige Stränge, die ihm als „Leitungsbahnen“ und auch als „Fortbewegungsmöglichkeit“ dienen. Die Rhizomorphen sind in Parkanlagen und im Wald überall im Boden vorhanden. Einen geschwächten oder gestressten Baum kann er mit Hilfe dieser Rhizomorphen über die intakte Rinde der Wurzeln befallen. Eine Ausbreitung von einem Baum zu einem anderen durch Wurzelverwachsungen ist ebenfalls möglich. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit dem Sparrigen Schüppling (Pholiota squarrosa). Der auch in Hut und Stiel gegliedert ist, jedoch mehr Schuppen aufweist und diese auch am Stiel ausbildet. Der Hallimasch ist ebenfalls ein Speisepilz, allerdings sollten nur ausreichend gekocht Fruchtkörper gegessen werden, da er sonst abführend wirkt. Kiefernbraunporling Der Kiefernbraunporling (Spadiceus schweinitzii Syn. Phaeolus spadiceus) kommt häufig an Kiefer, Douglasie und gelegentlich auch an Fichte vor. Er soll auch an Kirsche (Pruns spec.) vorkommen. Die einjährigen Pilzfruchtkörper des Kiefernbraunporlings wachsen vornehmlich von Früh- bis Spät-Sommer (Mai-Oktober) im Wurzelbereich befallener Bäume (Abb. 2). Selten entwickelt er Fruchtkörper auf dem Stubben von gefällten Bäumen. Zunächst sind die Fruchtkörper gelbbraun gefärbt, danach verfärben sie sich braun, wobei zunächst noch der wulstige Rand gelblich bleibt. In einem späteren Stadium ist der komplette Fruchtkörper schokobraun. Der Stiel, der zumeist aus dem Boden wächst, verdickt sich nach oben und bildet zunächst kreiselförmige später auch dachziegelartig abstehende Hüte. Die Oberseite der Fruchtköper ist mit einem feinen Filz bedeckt. Sie werden 10-30 cm breit und ca. 10 cm hoch. Die Unterseite weist Poren auf, die sich bei frischen Fruchtkörpern dunkel färbt. Ältere Fruchtkörper trocknen aus und haben ein sehr geringes Gewicht. Die Farbe der Sporen ist gelblich. Die frischen Fruchtkörper können auf Grund der Farbe mit dem Schwefelporling verwechselt werden. Der Kiefernbraunporling dringt über die Wurzeln in den Baum ein. Ob der Wurzelschwamm als Wegbereiter dient ist nicht abschließend geklärt. In den Wurzeln verursacht er eine Braunfäule, die im unteren Stamm im Kernholz einige Meter aufsteigen kann. Deshalb ist er aus forstlicher Sicht ein bedeutender Zerstörer des Stammholzes der Kiefer und der Douglasie. An Stubben kann er viele Jahre nach der Fällung noch fruktifizieren, evtl. ist über Wurzelverwachsungen eine Infektion der Nachbarbäume möglich. Das frisch infizierte Holz hat einen unangenehmen Geruch nach Terpentin. In der Braunfäule bilden sich Schwundrisse, in denen sich weißes Myzel ausbildet, das von der Konsistenz kreidig-flockig ist. Hierdurch kann die Bruchsicherheit erheblich beeinträchtigt sein. Im urbanen Bereich kommt der Kiefernbraunporling häufig in Parkanlagen und auf Friedhöfen mit alten Bäumen vor. Kiefernfeuerschwamm Der Kiefernfeuerschwamm (Phellinus pini) ist ein stammbürtiger Fäuleerreger, der fast ausschließlich an der Waldkiefer (Pinus sylvestris) vorkommt, selten auch an Fichte (Piecea abies), Douglasie (Pseudotsuga menziesii) und Europäischer Lärche (Larix decidua). Die mehrjährigen und sehr harten Fruchtkörper werden erst viele Jahre nach einer erfolgreichen Besiedelung eines Baumes im oberen Stammbereich ausgebildet. Sie können 4-12 cm breit und 2-7 cm dick werden. Auf der Oberseite sind die frischen Fruchtkörper zunächst gelb-rostbraun und filzig, später werden sie dunkelschwarzgrau gezont und feinrissig. Auf der Unterseite der Fruchtkörper sind rundliche bis längliche Poren vorhanden, die relativ groß sind. Die Farbe variiert von gelblich bis grau-braun. Der Kiefernfeuerschwamm dringt fast ausschließlich über abgesägte oder abgestorbene stärkere Äste mit Kernholz in den Baum ein (Abb. 3). Für eine Infektion wird das freigelegte Kernholz benötigt. Im Stammholz wächst er, bedingt durch die Abwehrreaktionen des Baumes, vornehmlich in axialer Richtung. Das Holz verfärbt sich zunächst rotbraun und im befallenen Holz wird eine Weißlochfäule, auch Wabenfäule genannt, verursacht. Zur Vermeidung eines Befalles sollten an Kiefern keine starken Äste, die bereits Kernholz aufweisen, entfernt werden. In Deutschland ist das Vorkommen des Pilzes auf den Nord-Osten beschränkt, westlich der Elbe kommt er nur selten vor. Krause Glucke Die Krause Glucke (Sparassi crispa) wird teilweise auch als Fette Henne bezeichnet. Sie kommt gewöhnlich an der Kiefer vor, manchmal auch an Douglasie, Fichte, Tanne und Zeder (Cedrus spec.). Die kurzlebigen Fruchtkörper wachsen von Spätsommer bis Herbst, zumeist September bis Oktober direkt am Stammfuß oder im nahen Baumumfeld befallener Bäume. Sie erscheinen auch nach der Fällung eines Baumes noch einige Jahre an den Überresten. Die Fruchtköper entspringen aus einem dickeren, fleischigen Stiel, welcher sich vielfach in flache Äste verzweig. Am Ende sind sie blattartig verbreitert, stark gekräuselt und am Rand auch gesägt. Die Fruchtkörper werden bis zu 20 cm hoch und bis ca. 30 cm im Durchmesser. Sie ähneln einem Blumenkohl oder einem Badeschwamm (Abb. 4). Die Farbe der Fruchtkörper variiert von zunächst creme-weiß, später ocker-gelb und bei älteren Fruchtkörpern ins Bräunliche gehend. Die Konsistenz der Fruchtkörper ist elastisch, gummiartig aber auch brüchig. Die Krause Glucke befällt ältere Bäume und verursacht eine Braunfäule im Kernholz. Eintrittspforte für diesen Pilz sind verletzte oder abgestorbene Starkwurzeln. Von dort kann die Fäule bis in ca. 3 m Höhe im Stamm aufsteigen. Befallenes Holz ist zunächst gelbbraun bis rötlich braun, dann zerfällt es, wie es für eine Braunfäule typisch ist, würfelartig. Der Geruch erinnert zeitweise unangenehm an Terpentin, dies ist jedoch kein eindeutiges Bestimmungsmerkmal, da dieser Geruch auch durch andere Pilze die an Kiefern eine Braunfäule verursachen, entstehen kann. Durch einen Befall mit der Krausen Glucke kann die Stand- und Bruchsicherheit der Bäume beeinträchtigt sein. Die Krause Glucke ist auch ein beliebter Speisepilz, der jedoch schwierig zu reinigen ist, da zwischen den einzelnen Ästen des Fruchtkörper häufig Erde oder Nadeln eingeschlossen sind. Rotrandiger Baumschwamm Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) lebt vornehmlich saprobiontisch an Laub- und Nadelbäumen. Fichte und Kiefer sind die Koniferen, die von ihm befallen werden. Er bildet mehrjährige Konsolen mit einer Breite von bis zu 25 cm und einer Höhe von 10 cm am Stamm ausgebildet. Auf der Oberseite befindet sich eine harte und harzige Kruste, mit konzentrischen Zuwachszonen, sie ist grau-schwärzlich gefärbt. Der frische Zuwachs ist glänzend gelblich, orange oder rot und der Rand ist zunächst weiß (Abb. 5). Der rötliche Rand ist namensgebend für den Pilz. Auf der Unterseite der Konsolen befinden sich kleine, gelblichen Poren, in denen weiße Sporen entstehen. Die Fruchtkörper sind in ihrer Färbung sehr variabel. Dies ist speziell davon abhängig, wie breit der Zuwachsrand ist. Der Rotrandige Baumschwamm verursacht ein Braunfäule, die zunächst durch eine würfelig, brüchige Holzzersetzung verursacht und schließlich eine schnupftabakartige, brüchige Struktur zurücklässt. Das Holz wird im Frühstadium braun-rot, trocken und reißt quer und längs – typisch für eine „Würfelbruchfäule“. Zudem kann das Holz im Endstadium zu braunem Pulver zerrieben werden. Weiße flockig-weiche Mycellappen werden zwischen dem "Würfelbruch" gebildet (beim Schwefelporling ledrig-zähe Mycellappen). Bei Fichte wird das Reifholz, bei Kiefer hingegen das Splintholz befallen. Der Rotrandige Baumschwamm ist ein wichtiger Pilz, der abgestorbene Bäume besiedelt diese Biomasse zersetzt und für Pflanzen wieder verfügbar macht. Der Rotrandige Baumschwamm kann mit dem Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius) verwechselt werden. Als eindeutiges Erkennungsmerkmal kann die Kruste des Rotranden Baumschwammes erhitzt werden, diese wirf dann Blasen und fängt an zu brennen. Wohingegen es durch Hitze zu keinen Veränderungen an der Kruste des Zunderschwammes kommt. Schwefelporling Der Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) kommt an vielen Laubbaumarten vor, an Koniferen ist er zu finden an Lärche und Eibe (Taxus baccata) zu finden. Er bildet am Stamm und Stämmlingen einjährige Fruchtkörper aus, die bei wärmeren Temperaturen von Mai bis Ende des Sommers erscheinen können (Abb. 6). Die Fruchtkörper sind ungestielt und kommen häufig dachziegelartig übereinander vor. Sie können bis zu 50 cm breit werden. Auf der schwefelgelben Unterseite befinden sich rundliche bis längliche Poren. Ältere Fruchtkörper werden wellig. Die Farbe ist im Anfangsstadium oftmals orange später dann gelb. Im Zerfallsstadium sind sie ausgeblichen und weißlich. Wenn die Fruchtkörper vom Baum abfallen, verbleiben weiße, längliche Ansatzstellen. Der Geruch ist im Jugendstadium angenehm pilzlich, ältere Exemplare riechen intensiv und unangenehm. Der Schwefelporling verursacht eine Braunfäule, in der er Myzellappen ausbildet. Er dringt über große Wunden am Stamm und an stärkeren Ästen ein, speziell, wenn das Kernholz freiliegt. Die Bruchsicherheit der befallenen Bäume wird erheblich beeinträchtigt. Die Vitalität der Bäume ist auch im Spätstadium eines Befalles nicht vermindert, da das Splintholz sehr lange erhalten bleibt und erst in einem Spätstadium befallen wird. Wurzelschwamm Der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) ist ein holzzerstörender Pilz, der häufig an Fichte, Kiefer und Tanne vorkommt. In Skandinavien kommt er auch an Laubbäumen vor. In Deutschland ist dies nur bei einigen wenigen Fällen in Mecklenburg-Vorpommern bekannt. In der Forstwirtschaft spielt der Wurzelschwamm eine entscheidende Rolle, denn er ist aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten der gravierendste Schädling an Bäumen. In Deutschland wird der Schaden durch den Pilz auf 60 Millionen Euro geschätzt. In Norddeutschland, wo der Pilz häufiger vorkommt als in Süddeutschland, soll jede zweite Fichte befallen sein. Die Gefahr von Windwurf und -bruch ist durch einen Befall ebenfalls erhöht. Der Wurzelschwamm wird nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in drei Arten unterteilt: in den Fichten- Wurzelschwamm (Heterbasidion parvoporum), den Kiefern-Wurzelschwamm (H. annosum sensu stricto) und den Tannen-Wurzelschwamm (H. abietinum). Die mehrjährigen Fruchtkörper des Wurzelschwammes wachsen am Stammfuß auf der Unterseite von Wurzeln oder der Wurzelanläufe und stehen meist nur wenige Zentimeter von der Rinde ab. Sie sind oft nur schwer zu erkennen, da sie oftmals in Bereich der Streu wachsen und häufig mit Nadeln bedeckt sind (Abb. 7). Die Oberseite der Fruchtkörper ist unregelmäßig, höckrig und braun. Auf der Unterseite befindet sich eine weiße Porenschicht mit relativ kleinen Poren. Der Wurzelschwamm verursacht eine Weißfäule, die auch als „Rotfäule“ bezeichnet wird, da die Fäule im Anfangsstadium rötlich-braun gefärbt ist. Diese Verfärbung entsteht durch Abwehrreaktionen des Baumes bei der phenolische Stoffe entstehen. Bei einer fortschreitenden Fäule kommt es zu weißen linsenförmigen Flecken, die schwarz gefüllt sind, danach zerfällt das Holz fasrig. Bei Fichten dringt der Pilz zunächst in das Innere der Wurzeln ein, von dort steigt er in den Stamm auf und kann mit einer relativ raschen Geschwindigkeit (0,5m/Jahr) bis in eine Höhe von 10 m im Baumstamm aufsteigen. Die befallenen Wurzeln sterben nicht ab, verlieren jedoch ihre Festigkeit, hierdurch kommt es zu einer verminderten Standsicherheit. Die Vitalität der befallenen Bäume bleibt lange Zeit unbeeinträchtigt, da das Splintholz im Stamm und in den Wurzeln funktionsfähig bleibt. Bei der Kiefer erfolgt ebenfalls die Infektion über die Wurzeln, die Ausbreitung im Baum ist jedoch anders als bei Fichte In den Wurzeln wird das Splintholz abgebaut, die Fäule wird jedoch durch das Kernholz am Aufsteigen im Stamm gehindert. Die Fäule im Splintholz kann zum Absterben der befallenen Kiefern führen. Die Infektion der Bäume erfolgt über Wunden am Stammfuß und Wurzelverletzungen. Es ist jedoch auch möglich, dass junge intakte Wurzeln direkt durch den Pilz befallen werden. Die Ausbreitung des Pilzes erfolgt sehr häufig über Wurzelkontakte von benachbarten Bäumen. Nach Fällungen werden durch Pilzsporen die Stubben infiziert, davon ausgehend kann der Pilz dann unverletzte Bäume über Wurzelkontakte infizieren. Im forstlichen Bereich werden auf besonders gefährdeten Standorten bei Durchforstungen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen z. B. eine Behandlung der Stubben mit Harnstoffpräparaten oder waldbauliche Maßnahmen. Ein Befall mit dem Wurzelschwamm auch wenn keine Fruchtkörper vorhanden sind kann durch einen Flaschenhals im unteren Stammbereich auffällig sein. Bei solch einer Auffälligkeit kann eine Klangprobe Aufschluss über den inneren Holzzustand geben, ggf. müssen weitere Untersuchungsverfahren bzw. –geräte angewendet werden. Literatur ALTENKIRCHICH, W.; MAJUNKE C.; OHNSORGE B., 2002: Waldschutz auf ökologischer Grundlage, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 434 S. BREITENBACH, J.; KRÄNZKLIN F., 1986: Pilze der Schweiz. 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Abbildung 6: Der Schwefelporling bildet sehr auffällige Fruchtkörper am Stamm aus. Abbildung 7: Die Fruchtkörper des Wurzelschwammes können leicht übersehen werden, da sie nur knapp über dem Boden wachsen.