01 MAI.11 bauen Erick van Egeraat | Isay Weinfeld Architektur Raum | Karl-Heinz Schommer forschen Dach- und Fassadenkonstruktion Vorgehängte hinterlüftete Fassaden Corporate Architecture innovation Naturstein Recycling | Fassadensanierung entwickeln Dämmung | Siebdruck | Putzsysteme Glas | Aluminium | Metall Klebebänder | Beton- und Fasserzementplatten rueckenwind.co.at Die neue Fassadenreihe von Eternit. FEINDIN DER MONOTONIE Das Fassadensortiment von Eternit bietet schier unendliche Gestaltungsmöglichkeiten. Entdecken Sie die Dominanz der neuen Großformate mit innovativer Beschichtungstechnologie für lebendige Farbkonzepte und Strukturen oder auch die fließende filigrane Textur der neuen Kleinformate. Erhältlich in zahlreichen Trendfarben und 26 Formaten wie Rechteck, Quader, Rundschindel oder Wabenstreifen. Mit individuell setzbaren VertikalEinschnitten für eine differenzierte, akzentuierte Gesamtanmutung. www.eternit.at SKIN MAI.11 | 0 editorial/inhalt Energiew(a)ende jetzt Angesichts der jüngsten dramatischen Ereignisse ist die Energiewende weltweit wieder zum Thema Nummer eins avanciert. Weg von CO2-intensiven fossilen Energieträgern und der vermeintlich sauberen, aber offensichtlich brandgefährlichen Atomenergie hin zur alternativen Energiegewinnung, lautet das Gebot der Stunde. Allein der rasant steigende Bedarf und die Versorgungssicherheit machen den Umstiegsbefürwortern einen Strich durch die Rechnung. Die Atomlobby tut das Ihrige, um angesichts prognostizierter Energieengpässe Wohlstands­ ängste in der Bevölkerung zu schüren. Alle Atomausstiegsszenarien werden auf diese Weise sehr schnell wieder im Keim erstickt. Stetig steigende Preise für Erdöl und Erdgas, ein Fortschreiten des Klimawandels und ein unkalkulierbares Gefahrenpotenzial in Bezug auf die Atomkraft erfordern vonseiten der Politik und der Energiewirtschaft ein rasches Handeln, um zumindest auf lange Sicht – sprich in den nächsten Jahrzehnten – über entsprechende Alternativlösungen zu verfügen. Vor diesem Hintergrund ist die Neuausrichtung der Energieversorgung unumgänglich und scheint gleichzeitig doch schier unmöglich. Ohne drastische EInschränkungen beim Energieverbrauch wird der Umstieg nicht zu bewältigen sein. Detail am Rande: Trotz knapp 440 Atomreaktoren weltweit beträgt der Anteil der Atomenergie nur knapp drei Prozent am Gesamtenergiemix. Ein Prozentsatz, der über entsprechende Maßnahmen eingespart werden können sollte. Wie zum Beispiel über Mindeststandards bei der Gebäudedämmung: Energiewände für die Energiewende, sozusagen. Immerhin frisst die Gebäudeheizung fast die Hälfte des europaweiten Energiebedarfs. So hat beispielsweise das Institut für preisoptimierte energetische Gebäudemodernisierung (IPEG) in Paderborn errechnet, dass bei Erreichen eines Mindeststandards an Dämmung bei allen Gebäuden in Deutschland so viel Energie einge­ spart würde, dass man auf die Hälfte aller deutschen Atomkraftwerke verzichten könnte. Die Senkung des Energiebedarfs, sei es über die thermische Sanierung, den Einsatz alternativer Heizsysteme oder die Optimierung der Haustechnik, macht in jedem Fall Sinn. Und dass intelligente Energiekonzepte und der sorgsame Umgang mit endlichen Ressourcen der architektonischen Qualität keinen Abbruch tun, zeigt unter anderem die Auswahl an gestalterischen Ideen, Projekten und Konzepten, die wir in dieser Ausgabe für Sie zusammengestellt haben. Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen Tom Cervinka check in Dämm-Mythen Wärmedämmung ist nicht schön? 02 forschen Dach- und Fassadenkonstruktion Messe plus Sonne plus Landschaft 04 Brandschutz Vorgehängte hinterlüftete Fassade 08 Corporate Architecture Kunst und Architektur 10 bauen HotShots Keine Monotonie Erik van Egeraat Vom Reichtum in der Architektur Isay Weinfeld Einen Sinn finden Architektur RaumEs war die Lärche … Karl-Heinz SchommerFassade folgt Funktion 12 14 22 24 26 innovation Naturstein-Recycling Das Erbe der Flintstones Fassadensanierung Mit System zur neuen Haut 28 30 entwickeln Dämmen Kompendium der Wärmedämmung 32 Energiespar-Leichtblock 33 Siebdruck Fassade mit Dekor 34 Putzsystem Trendfarben im Fokus 36 Dämmen Triumph über Kälte und Hitze 36 Behaglichkeit ohne Kompromiss 37 Metall Das neue Gesicht des Stahls 38 Glas Energieeffizienz und Ästhetik 39 Tor zur Stadt 40 Aluminium Für die Ski-WM qualifiziert 40 Langfristige Lösungen aus Aluminium 41 Klebebänder/Klebstoffe Rotes Segel im natürlichen Windkanal 43 Beton- und Faserzementplatten Kleinformate 44 Glas Prima Klima im Wintergarten 45 top on the job Marktübersicht Die wichtigsten Hersteller auf einen Blick 46 check out Haut – Kleidung – Behausung 48 Titelblatt: Schachklub, Chanty-Mansijsk, Russische Föderation. Architekt Erick van Egeraat. Foto: Alexey Naroditskiy IMPRESSUM Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1051 Wien, Wiedner Hauptstraße 120–124, Telefon (01) 546 64-342, Chefredakteur: Dipl.-Ing. Tom Cervinka, Fachredaktion: Dipl.-Ing. Thomas Prlic, Redaktion: Bakk. phil. Dominique Platz, Anzeigenberatung: Mag. Silvia Osterkorn, ­Grafisches Konzept: Alois Schwaighofer, section.d Wien, Grafik: Simon Jappel, Auflage: 12.500 Stück, Herstellung: SAMSON Druck GMBH, A-5581 St. Margarethen 171, www.samsondruck.at. Erscheint als Beilage in ARCHITEKTUR & BAU FORUM und in der Österreichischen Bauzeitung (Teilauflage). 0 | Dämm-Mythen auf dem Prüfstand SKIN MAI.11 | 0 check in Wärmedämmung ist nicht schön? Viele Hauseigentümer glauben, dass eine Wärmedämmung die Gestaltung der Hausfassade ­ negativ beeinflusst oder stark einschränkt. Eine moderne Wärmedämmung bietet jedoch nahezu ­uneingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten und bleibt optisch immer im Hintergrund. Sie macht sich lediglich bei der Heizkostenabrechnung bemerkbar. Text Heiko Faltenbacher* D er Bauherr allein entscheidet, ob er ein rein mineralisches System haben will oder auf organisch superleichte Hochleistungsdämmstoffe mit geringen Schichtdicken zurückgreifen will. In der Gestaltung ist alles möglich, wie man am Beispiel des im Jahr 1996 eröffneten „tanzenden Hauses“ in Prag sehen kann. In Anlehnung an das Hollywood-Traumpaar Ginger Rogers und Fred Astaire wurde an der Moldau-Uferstraße das tanzende Haus erbaut. Die wellenförmigen Bewegungen von Gingers wehendem Tanzkleid galt es, nach den Plänen des kalifornischen Architekten Frank Gehry auf der Fassade plastisch in Szene zu setzen. Zudem sollte das neu errichtete Gebäude den neuesten energetischen Ansprüchen genügen und mit einer Wärmedämmung versehen werden. Die Wärmedämmung entkoppelt kritische Detailpunkte. Betondecken, Betonstürze oder Heizkörpernischen sind sogenannte thermisch-kritische Detailpunkte. Diese sind aufgrund ihrer bauphysikalischen Funktion nicht in die Fassaden eingebunden. Sie senken ihre Oberflächentemperatur stärker ab als andere Bauteile. Wo Temperaturschwankungen stärker ausgeprägt sind, entstehen auch Schwachstellen, und bei diesen tritt vermehrt das Schimmelrisiko ein. Eine Wärmedämmung löst dieses Problem durch eine sogenannte thermische Entkopplung an der Fassade. Durch eine Wärmedämmung werden die thermisch-kritischen Detailpunkte entkoppelt und die Gefahr von Schimmelbildung durch diese ausgeschlossen. Dadurch, dass das Schimmelrisiko durch eine Wärmedämmung verhindert wird, steigen die hygienischen und gesundheitlichen Wohnverhältnisse in den Wohnräumen. Denn wo kein Schimmelpilz ist, können auch keine schädlichen Schimmelsporen in der Raumluft existieren. Und wo keine schädlichen Schimmelsporen flieDank einer hocheffizienten Wärmedämmung wurde aus einer einzigartigen auch eine energetisch effiziente Fassade. Nutzen und Ästhetik wurden hier miteinander in Einklang gebracht. Foto: photos.com Häuser ohne Wärmedämmung sind schöner. Ja, genau wie Hunde ohne Fell! Noch immer hält sich der Irrglaube, dass eine Wärmedämmung die Gestaltung der Hausfassade negativ beeinflusst oder stark einschränkt. Foto: BASF Wall Systems GmbH & Co. KG gen, können auch keine unerwünschten, gesundheitlichen Reaktionen auftreten. Durch Wärmedämmung und durch regelmäßiges Lüften gehören Allergien, verursacht durch Schimmel- und Pilzsporen, der Vergangenheit an. Bleiben Schimmelpilze längere Zeit unentdeckt oder werden unterschätzt, drohen zusätzliche Bauschäden. Im Umkehrschluss lässt sich folgern: Vermeidet man Bauschäden, erhöht man die Lebensdauer des Gebäudes. Unter dem Motto: „Leben Sie wohl!“ *Heiko Faltenbacher, Leiter Marketing & Communication, BASF Wall Systems GmbH & Co. KG heiko@[email protected] 0 | Dach- und Fassadenkonstruktion Mit ihren vor- und zurückspringenden Dächern und Fassaden definieren Bahnhof und Messehalle den dazwischenliegenden Freibereich mit. Rendering: Pohl Architekten Stadtplaner Messe plus Sonne plus Landschaft Die neue Messe Luxemburg soll nicht nur eine beeindruckende Tragkonstruktion samt markanter Gebäudehaut erhalten, sondern sich als erste „Solar Plus“-Messe auch komplett selbst mit Energie versorgen können. Text Thomas Prlic D ie Stadt Luxemburg, Hauptstadt des gleichnamigen Staates, bekommt eine neue Messe. Vorgesehen ist dafür ein Areal auf dem sogenannten Plateau Kirchberg, einem Gelände von etwa zwölf Hektar Fläche, wobei der eigentliche neue Messepark „Luxexpo“ im nordöstlichen Teil des Areals auf sechs Hektar Bau- und 46.000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen soll. Im Jahr 2009 wurde dazu ein Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren ausgelobt. Gefragt waren eine Neustrukturierung des Messeparks mit neuen Messehallen, Gebäuden für die Verwaltung, Multifunktions- und Tagungsbereiche sowie ein Messehotel. Über diese Funktionen hinausgehend, musste der neue Messepark städtebaulich und verkehrstechnisch entsprechend mit der Umgebung verknüpft werden. Zukünftig soll er architektonisch das neue Eingangsportal zum Plateau Kirchberg und zur Stadt Luxemburg markieren. Das Planungsgebiet liegt dabei an einer stark befahrenen Verkehrsachse, der Avenue J. F. Kennedy, und ist somit für den Individualverkehr gut erschlossen. Die neue Messe soll neben einer Park-and-Ride-Station mit 1.200 Stellplätzen noch 400 Parkplätze für die Messeaussteller erhalten. Zusätzlich ist für die öffentliche Anbindung ein neuer Bahnhof (Bruttofläche rund 13.500 Quadratmeter) sowie eine Straßenbahnhaltestelle für die Messe vorgesehen. Ein funktionell also äußerst komplexes und vielschichtiges Bauvorhaben, wobei sich aus dem Bewerbungsverfahren acht Planungsteams zur Teilnahme am Realisierungswettbewerb qualifizierten. Als Sieger ging daraus Ende vergangenen Jahres ein internationales Planerkonsortium hervor, bestehend aus Pohl Architekten Stadtplaner aus Jena, SteinmetzDeMeyer architectes urbanistes aus Luxemburg, dem Ingenieursbüro Knippers Helbig Advanced Engineering aus Stuttgart sowie dem Haustechnik- und Bauphysikbüro Hausladen Ingenieure aus München. Weiters waren an dem Entwurf das luxemburgische Landschaftsplanungsbüro Areal und das in Tirol ansässige Bartenbach Lichtlabor beteiligt. Das siegreiche Konzept der Planer sieht drei sehr eigenständige, markante Baukörper vor, die in ihrer architektonischen und städtebaulichen Ausformulierung allerdings trotzdem miteinander kommunizieren. Der Hotelturm übernimmt dabei die Funktion einer weithin sichtbaren Landmark. Und auch das sich fast landschaftlich faltende und knickende Bahnhofsdach und die Gebäudehaut der Messe mit den sich seriell wiederholenden, geometrisch geformten SKIN MAI.11 | 0 forschen Die Dachkonstruktion des Bahnhofs steht auf leicht geneigten, sich baumartig verzweigenden Stützen und spannt sich frei über die drei Bahnsteige hinweg. Rendering: Pohl Architekten Stadtplaner Der neue Messepark in Luxemburg mit Messehalle, Bahnhof und Hotelturm. Rendering: Pohl Architekten Stadtplaner Solar-Plus-Messehalle mit gefalteter Dachkonstruktion, bestückt mit einer Fotovoltaikanlage. Rendering: Knippers Helbig Advanced Engineering Dach- und Wandelementen stellen einen besonderen Blickfang dar. Bei der Planung der Konstruktion der Messehalle sei zunächst einmal die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund gestanden, sagt Jan Knippers vom Ingenieursbüro Knippers Helbig. „Es gab einerseits einen enormen Kostendruck – es handelt sich ja schließlich um einen Messebau. Das Gebäude sollte aber gleichzeitig eine eigene Signifikanz haben.“ Die auffällige Form des Dachs ist dabei keine formale Spielerei, sondern die direkte Folge des Licht- und Energiekonzepts. Einen der wesentlichsten Aspekte des Entwurfs stellt zudem die sorgfältige Einbindung in die Landschaft sowie die Organisation der Verkehrsströme dar – angesichts der Dimensionen des Bauvorhabens durchaus keine leichte Herausforderung. Allein die neue, je nach Bedarf flexibel teilbare Messehalle misst insgesamt 336 Meter in der Länge und ist immerhin 110 Meter breit. Die Architekten legten dabei besonderen Wert auf die Ausgestaltung der öffentlichen Bereiche, der Vorplätze und Zonen zwischen den Gebäuden und um die einzelnen Gebäude. Auffallend ist dabei, dass etwa Bahnhof und Messehalle den dazwischenliegenden Freibereich über ihre vor- und zurückspringenden Dächer und Fassaden mitdefinieren. Das wellenartig geformte Vordach der Messe (die fünf auskragenden Elemente markieren gleichzeitig die fünf einzelnen Hallenabschnitte) etwa geht zudem direkt in den beim Hotel gelegenen Hauptzugangsbereich des Messeparks über. Ein Multifunktionsgebäude für Tagungen, Konzerte oder Konferenzen stellt die Verbindung zwischen Hotelturm und Halle dar. Unter dem Messegebäude sollen Parkplätze untergebracht werden. Die rückwärtige Gebäudeseite ist komplett der Zulieferung vorbehalten. Bemerkenswert ist an dem Bau aber vor allem die Konzeption als erstes Solar-Plus-Messezentrum. Die Halle wird demnach in der Lage sein, ohne zusätzliche fossile Energiequellen ihren Energiebedarf selbst zu decken. Möglich wird das über in die Dachkonstruktion eingearbeitete Fotovoltaikelemente. Weiteres Energieeinsparungspotenzial bringen die Tageslichtelemente in der Gebäudehülle. Die Versorgung mit natürlichem Licht mag bei einer Messe auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, immerhin ist bei den Ausstellern während des Messebetriebs vor allem Kunstlicht gefragt. Während der zahlreichen Auf- und Abbautage vor und nach den Messeterminen ist den Hallen aber sehr wohl Tageslicht erwünscht. 0 | Dach- und Fassadenkonstruktion Großdreiecke gliedern die Dachkonstruktion des Bahnhofs. Rendering: Knippers Helbig Advanced Engineering Querschnitt der Messehalle und schematische Skizze des Belichtungs- und Belüftungskonzepts mit südseitigen Fotovoltaikelementen und nordseitigen Glaspaneelen. Grafik: Knippers Helbig Advanced Engineering Skizze vom Haupteingangsbereich mit Multifunktionsgebäude und Hotelturm. Grafik: Pohl Architekten Stadtplaner Den Ingenieuren war es dabei ein Anliegen, dass die Elemente der Gebäudehülle zusammen mit der Tragstruktur ein einheitliches Ganzes ergeben. So entwickelte man eine Struktur von seriell aneinandergereihten, schrägen DachSheds. Ihre spezielle Form beruht darauf, dass die Tragkonstruktion sich an der rechteckigen Grundform des Gebäudes orientiert, die Sheds allerdings nach Nord-Süd ausgerichtet sind. Nach Norden hin sind dabei die Tageslichtelemente angebracht, nach Süden hin die PV-Module. Die Sheds selbst bestehen aus wärmdegedämmten Sandwich­elementen, die auf einem Sechs-Meter-Raster basierende Faltkonstruktion setzt sich auch an den Fassadenseiten bis zum Boden fort. Die Faltung, erklärt Tragwerksingenieur Jan Knippers, sei dabei auch statisch gesehen sinnvoll. Auf der Nordostseite macht die Fassade einen horizontalen Knick und bildet so ein Vordach als Witterungsschutz für den Anlieferungsbereich. Die Hauptkonstruktion des Tragwerks wird von zwei Reihen sich baumartig verzweigender Stützen gebildet. Das dazwischen eingehängte Fachwerk muss statt der vollen Breite von 110 Metern so nur noch eine Breite von 78 Metern überspannen und garantiert die notwendige Stützenfreiheit im Inneren der Halle. Auch die Dachkonstruktion des Bahnhofs hebt sich frei über die darunterliegenden drei Bahnsteige hinweg. Im Gegensatz zur Messehalle basiert die Tragkonstruktion in diesem Fall auf einem Dreiecksystem mit Hauptträgern, schlanken Fachwerkträgern an den Faltungskanten und leicht geneigten, sich ebenfalls baumartig verzweigenden Stützen. Mit den Knicken und Faltungen des Dachs passt sich das mit 270 Metern Länge durchaus imposant dimensionierte Gebäude an die Funktionen der umgebenden Freibereiche an und sorgt je nach Positionierung für ganz unterschiedliche Ansichten. Den vertikalen Kontrapunkt zu den beiden langgezogenen Hallenbauten mit ihrer markanten Dachlandschaft bildet das Messehotel. Konstruktiv ist der Hotelturm als klassischer Stahlskelettbau konzipiert, sein charakteristisches Aussehen erhält er, indem sich die Fassade zur Gebäudehälfte hin scheinbar organisch ausdehnt. Der Hotelbau soll allerdings erst in einer zweiten Entwicklungsstufe den Messepark ergänzen. Für den Bahnhofsbau ist der Realisierungszeitpunkt derzeit überhaupt noch ungewiss. Fix ist jedenfalls, dass die Stadt Luxemburg mit der neuen Messehalle eine architektonisch beeindruckende neue Landmark bekommt, die mit ihrem Energiekonzept als Solar-Plus-Messe in dieser Form weltweit angeblich sogar einzigartig ist. K U N S T S T O F F E Eine clevere Entscheidung www.senova.eu Dekorative Fassaden. So einzigartig wie der Mensch. senocryl Acrylglas senoplan HPL-Platten senobond Aluverbunde aluform Alu-Sidings aluform Alu-Wellplatten senova – die vielfältigsten Bekleidungssysteme für Fassaden Realisieren Sie Ihre Ideen - von der einfachen Industriefassade bis zum exklusiven Design und dekorativen Oberflächen. Mit unserem umfangreichen Angebot an Fassadenbekleidungen führender europäischer Hersteller in geprüfter Qualität steht Ihnen die größte Produktpalette Österreichs zur Verfügung. Alle Systeme entsprechen den aktuellen Normen und sind zertifiziert. Unser kompetentes Team sichert Ihnen mit einer objektiven Beratung Ihren Vorsprung. senova Kunststoffe GmbH & Co KG · Gewerbestraße 12 · A-5723 Uttendorf · +43 (0) 65 63 20 0 20-64 · [email protected] 0 | Vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) Brandschutz: vorgehängte hinterlüftete Fassaden Hinterlüftete Fassaden überzeugen aufgrund ihrer Gestaltungsfreiheit Planer und Bauherren ­gleichermaßen. Im Bezug auf den Brandschutz ergeben sich für die vorgehängten hinterlüfteten ­Fassaden besondere Anforderungen. Diese sind in den einschlägigen Normen und Regelwerken zusammengefasst. Im Gespräch gibt Christian Pöhn, Leiter des Bauphysiklabors an der MA 39, einen Überblick über die wesentlichen Grundlagen der brandschutztechnischen Planung. Expertengespräch mit Christian Pöhn* Gewinner des Deutschen Fassadenpreises 2011 für VHF: Synagoge und Gemeindezentrum in Mainz von Manuel Herz Architekten. Foto: Jüdische Gemeinde Mainz A ufgrund des breiten Gestaltungsspielraumes erfreuen sich vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) bei Architekten höchster Beliebtheit. Tafeln aus Faserzement, Keramik und Feinsteinzeug, Aluminiumverbundpaneele, Metalle, Holz, Fiberglas, Naturstein, usw. – die Fülle an Materialien für die Hülle ist extrem umfangreich. Der höheren Erstinvestition stehen ein vergleichsweise geringerer Wartungs- und Instandhaltungsaufwand sowie eine höhere Lebensdauer gegenüber. Womit mittel- und langfristig auch die Wirtschaftlichkeit des Fassadensystems außer Frage steht. In technischer Hinsicht ist die Planung und Ausführung von VHF aufwändiger als klassische Vollwärmeschutzfassaden. In punkto Bauphysik ist man in der Planung und Ausführung jedoch wesentlich flexibler. Die Realisierung von hinterlüfteten Fassaden setzt sowohl bei Bauherrenberatern als auch bei Architekten, Fachplanern und Ausführenden ein hohes Detailwissen, große Sorgfalt in der Ausführung und eine entsprechende Qualitätssicherung voraus. In Österreich bietet der Österreichische Fachverband für vorgehängte hinterlüftete Fassaden eine Plattform zum themeneinschlägigen Wissensaustausch und Wissenstransfer. So wurde kürzlich beispielsweise auch eine Arbeitsgruppe zum Thema Brandschutz gegründet. Erste Ergebnisse sind aber frühestens mit Herbst dieses Jahres zu erwarten. Vorgehängte hinterlüftete Fassade am Haus der Wirtschaft im Landhausviertel in St. Pölten. Foto: fibreC by Rieder In welchen Regelwerken sind Brandschutzanforderungen für die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) geregelt? Umfangreiche Brandschutzanforderungen sind den OIBRichtlinien zum Thema Brandschutz zu entnehmen (OIBRichtlinien 2, 2.1, 2.2). Zudem existiert am Brandschutzsektor ein breit gefächertes Normenwerk, wobei hier für VHF insbesondere die Tabelle 1 der ÖNORM B 3806 und die ÖNORM B 3800-5 hervorzuheben sind. Ab welcher Gebäudeklasse ist eine Brandschutzprüfung für VHF erforderlich? Grundsätzlich ist für VHF ein Nachweis über das Brandverhalten gemäß ÖNORM EN 13501-1 zu erbringen. Für die Gebäudeklassen 4 und 5 und bei Hochhäusern sind darüber hinausgehende Prüfungen gemäß ÖNORM B 3800-5 erforderlich, wobei diese Prüfungen andere Schutzziele bedienen als die reinen Euro-Klassen. Ziel einer Systemprüfung gemäß ÖNORM B 3800-5 ist demnach der Nachweis der Hintanhaltung einer Brandweiterleitung an der Fassade sowie der Nachweis der Sicherstellung des Personenschutzes, der beispielsweise durch von der Fassade herabfallende Teile gefährdet werden kann. Für welche Bekleidungsmaterialien ist demnach ein Nachweis (Systemprüfung) ab GK 4 erforderlich? Gibt es Ausnahmen? Es gibt keine Ausnahmen; für alle Baustoffkombinationen sind entsprechende Prüfnachweise zu führen. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass etwa auch nicht brennbare Fassadenbekleidungen bei Herabfallen eine Gefahr für Personen darstellen können. Welche Maßnahme ist zu treffen, wenn für Gebäude ab GK 4 keine Brandschutzprüfung vorliegt. Die Tabelle 1 der ÖNORM B 3806 gibt in den Fußnoten einige „nachweisfreie“ Methoden an, wie die oben genannten Schutzziele auch ohne Prüfnachweis erreicht werden können. Exemplarisch sei an dieser Stelle eine Fußnote zitiert, die sich auf VHF bezieht: „Der Nachweis gemäß ÖNORM B SKIN MAI.11 | 0 forschen Ja. Einerseits gibt es bei derartigen Gebäuden nicht mehr die Möglichkeit nachweisfreie Brandschutzmaßnahmen auszuführen, d.h. jedes System ist einem großmaßstäblichen Test zu unterziehen. Andererseits müssen alle Komponenten einer VHF bei Gebäuden mit einem Fluchtniveau von mehr als 22 Meter mindestens der Brandverhaltensklasse A2 gemäß ÖNORM EN 13501-1 entsprechen. * Christian Pöhn Ist Leiter des Bauphysiklabors an der MA 39 – Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle (PÜZ) der Stadt Wien, stellvertretender Leiter der MA 39 – PÜZ, Lektor an Universitäten und Fachhochschulen Weitere Informationen zu vorgehängten hinterlüfteten ­Fassaden (VHF) Österreichischer Fachverband für hinterlüftete Fassaden (ÖFHF) Campus 21, Europaring F15/303, A-2345 Brunn am Gebirge Tel.: (01) 890 38 96 Fax: (01) 89038 96-15 E-Mail: [email protected] Internet: www.oefhfh.at Der Österreichische Fachverband für hinterlüftete Fassaden ist eine Plattform zum Wissensaustausch und zur Qualitätssicherung. MP09 | Graz, A Prestigeprojekt – Vorgehängte hinterlüftete Fassade am Festspielhaus Bregenz: 2.700 Quadratmeter große Fassade mit Zement­ faserplatten fibreC in elfenbein, Oberfläche FE ferro. Foto: fibreC by Rieder 3800-5 gilt als erfüllt, wenn zwischen den Geschoßen eine Brandschutzabschottung aus einem durchgehenden Profil aus Stahlblech (Mindestdicke 1 mm) oder brandschutztechnisch Gleichwertigem, das mindestens 20 Zentimeter auskragt, ausgeführt wird.“ Darf für ein Gebäude der GK 4 auf eine Prüfung gemäß ÖNORM B 3800-5 verzichtet werden, wenn keine Brandschutzabschottung ausgeführt werden soll, allerdings sämtliche Komponenten (Dämmstoff, Unterkonstruktion, Außenschicht) der Euroklasse A2/A1 entsprechen? Nein, selbstverständlich nicht. Wie bereits oben angedeutet, ist es aus der Sicht des Schutzzieles „Personenschutz“ prinzipiell egal, ob dieses durch herabfallende Teile brennbarer Natur oder durch herabfallende Teile der Euro-Klasse A2/A1 verletzt wird. Welche Anforderungen gelten für Gebäude der Gebäudeklassen 1, 2 und 3? Auch diese Anforderungen sind der Tabelle 1 der ÖNORM B 3806 zu entnehmen, wobei sich die Anforderungen grundsätzlich auf die Brandverhaltensklassen beschränken, ein Systemtest gemäß ÖNORM B 3800-5 ist für Gebäude dieser Gebäudeklassen nicht vorgesehen. Bestehen für Gebäude mit VHF und einem Fluchtniveau von mehr als 22 Meter besondere Anforderungen? 010 | Corporate Architecture Burn In: Mit Kunst-Branding immaterielle Unternehmenswerte schaffen. Kunst und Architektur Die Idee, Architektur als Markenbotschafter für Unternehmen zu inszenieren, ist nicht neu. Erweitert um den Faktor Kunst entsteht unter dem Aspekt der nachhaltigen Markenbildung jedoch eine einzigartige Symbiose, die nicht nur für Großbetriebe und Konzerne interessant ist. Mit der neu entwickelten Marke „Burn In“ will die Linzer Werbe- und Marketingagentur Dolzer & Partner einzigartige Brandmarks schaffen, die ergänzend zu Produkt- oder Dienstleistungskompetenz, auf Emotion und Wiedererkennung als immaterielle Unternehmenswerte setzt. Text Tom Cervinka Fotos Dolzer & Partner G ewerbe- und Industriearchitektur ist weit mehr als die Schaffung von Hüllen für Verwaltungs- oder Produktionsstätten von Unternehmen. Als Gesicht zur Öffentlichkeit ist sie gleichermaßen Imageträger und Visitenkarte und damit wesentlicher Bestandteil der Corporate Identity. Die Architektur selbst und ebenso die Fassade eines Firmengebäudes werden immer mehr zum Markenbotschafter und üben einen entscheidenden Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung aus. International erfolgreiche Konzerne haben das längst erkannt und nutzen die Möglichkeiten, die ihnen die Architektur als integrierter Bestandteil der Unternehmenskommunikation bietet. Architektur hat sich damit auch als wesentlicher Faktor des strategischen Marketings etabliert. „Das gilt nicht nur für Konzerne und Großbetriebe, sondern ebenso für klein- und mittelständische wie auch für Ein-Personen-Unternehmen“, ist Sonja Dolzer, Geschäftsführerin der Dolzer & Partner – Agentur für strategische Markenentwicklung, überzeugt. Als Werbe- und Marketingexpertin hat sie sich zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin Hanna Scheibenpflug als künstlerische Leiterin, auf emotionale Markenführung und Neuromarketing für Freiberufler, Künstler, KMUs und EPUs spezialisiert. Mit der neu geschaffenen Marke „Burn In“ haben sie eine Plattform ins Leben gerufen, die über Kunst-Branding einzigartige Unternehmensidentitäten und einen Mehrwert für Unternehmer, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit schaffen soll. Ausgangspunkt war die Kooperation „Gebäude als Markenbotschafter“, die Dolzer mit Josef Hackl, Marketingleiter Synthesa und Astrid Ploner, Projektleiterin Fassadenbild.com, im Jahr 2009 initiierte. Gemeinsam bündeln sie die Kompetenzen der drei oberösterreichischen Unternehmen, versuchen Firmen und Organisationen für das Thema Kunst am Bau und Markenentwicklung zu sensibilisieren. Dabei werden Synergien in den Bereichen Marketing, PR und Messen bis hin zur gemeinsamen Projektentwicklung genutzt. Kunst, Architektur und Marketing sind die drei Schlagworte, die das Konzept von „Burn In“ umreißen und mit deren Hilfe Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal, eine NichtImitierbarkeit erreichen können. Die Idee dahinter basiert auf zutiefst wirtschaftlichen Überlegungen. Starke, bekannte Marken benötigen in der Regel ein weit geringeres Kommunikationsbudget als schwache Marken mit weniger Bekanntheitsfaktor. So belegen zahlreiche Studien, dass die Marke an sich mehr als 50 Prozent des Unternehmenswertes ausmacht und eine stille, immaterielle Reserve für das jeweilige Unternehmen darstellt. Die Marke dient der Präferenzbildung bei Kunden, trägt wesentlich zur Wertsteigerung bei, bietet auch im Hinblick auf die Preisgestaltung der Produkte oder Dienstleistungen einen gewissen Spielraum, unterstützt die Kundenbindung sowie Loyalität und hilft letztendlich dabei, sich vom Mitbewerb zu unterscheiden. Geheimnisse, Sinnlichkeit und Intimität spielen laut Dolzer eine große Rolle, wenn es um die Bildung von Marken geht. Immerhin werden rund 95 Prozent aller Kaufentscheidungen emotional getroffen – so lautet zumindest das Ergebnis internationaler Neuromarketing-Studien. „Es zählt nicht die Produkt- oder Dienstleis- SKIN MAI.11 | 011 forschen tungskompetenz alleine. Diese wird automatisch vorausgesetzt. Zusätzlich geht es um die intuitiv empfundene Emotion, die Assoziation und das Vertrauen, das aufgebaut und dem Unternehmen entgegengebracht werden“, weiß Dolzer aus ihrer langjährigen, praktischen Erfahrung zu berichten. Kunst und Architektur sprechen diese Emotionen implizit und unterschwellig an und beeinflussen damit jegliche Kaufentscheidung. Im Rahmen der Plattform „Burn In“ bringt Dolzer Unternehmen und Künstler an einen Tisch. Großformatige Gemälde, von den Künstlern entworfen und auf das jeweilige Unternehmen maßgeschneidert, bilden den Ausgangspunkt für die künstlerische Intervention an der Gebäudehülle. Derzeit bringen fünf Kunstschaffende ihre Kreativität in die Plattform ein. Mittelfristig ist geplant die Anzahl auf 50 zu erhöhen, um so potentiellen Kunden ein noch breiteres gestalterisches Portfolio zur Verfügung zu stellen. Neben den ästhetischen und sozialen Werten sowie bei Privaten vielfach auch rein finanziellen Interessen, welche Kunst bzw. das Sammeln von Kunst generell mit sich bringt, stehen bei der Kunst am Bau auch strategische Überlegeungen auf Seiten der Unternehmer im Mittelpunkt. Dolzer spricht in diesem Zusammenhang vom „Return on Culture“. Gemeint ist damit der Ertrag auf das eingesetzte Kunstkapital, der sich auch betriebswirtschaftlich rechnet. Corporate Identity, Lovemarks und Kultmarken können durch die starke Zuordenbarkeit zu einem Unternehmen und dessen unverwechselbarem öffentlichen Auftritt wesentlich einfacher – mit weniger Kommunikationsaufwand und damit auch mit geringerem Budgeteinsatz – positioniert werden. Neben den externen Effekten, wie Imageverbesserung, gesteigerter Bekanntheitsgrad, Kundenbindung und höhere Medienpräsenz, sind auch die internen Effekte nicht zu vernachlässigen. Höhere Mitarbeitermotivation dank besserem Betriebsklima und besserer interner Kommunikation, Offenheit für innovative Lösungen oder der Aufbau der sozialen Kompetenz der Mitarbeiter, seien in diesem Zusammenhang genannt. Burn In zündendes Kunst-Branding www.burn-in.at MGI Ennstal Steuerberatung Liezen: Von der gesichtslosen Hülle zur ausdrucksstarken Fassade mit einzigartigem Wiedererkennungsfaktor. 012 | HotShots keine monotonie Ungewöhnlich, zukunftsweisend und grenzgängerisch setzen Architekten vielerorts ihre spannenden Ideen in mitunter spektakulären Kubaturen und Gebäudehüllen um. Skin trägt vier Projekte aus dem In- und Ausland zusammen, die sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden, eines aber gemeinsam haben: Sie sind alles, nur nicht alltäglich. Ungewöhnliche ausblicke Bereits von der Autobahn A3 aus sichtbar, sichert sich das kürzlich fertiggestellte RaiffeisenFinanzCenter Eisenstadt aufgrund der volumetrischen Ausformulierung der Fassade einen markanten Platz im Stadtbild. Die Wiener Pichler und Traupmann Architekten haben sich als Kenner des Architekturraums Burgenland bereits einen Namen gemacht und gingen auch beim geladenen Wettbewerb als Sieger hervor. Der Entwurf konnte dabei fast ohne Änderungen durchgesetzt werden – eine Seltenheit. Die Gebäudehülle des Finanzcenters besteht aus Aluminium-Sandwichplatten, deren Farbgebung einerseits stark an Münzen sowie andererseits an das Corporate IdentityKonzept des Auftraggebers erinnert. Größere, geschlossene Wandflächen wechseln sich mit an kalkulierten Stellen angeordneten Fensteröffnungen ab. Diese perforierte Fensteranordnung ermöglicht ungewöhnliche Ausblicke, bietet zudem den Mitarbeitern eine fast intime Arbeitsatmosphäre und schützt vor Blendung bei der Bildschirmarbeit. Raumhohe Glasfassaden im Süden bieten einen tollen Blick in die Wulkaebene einerseits und optimieren andererseits den solaren Energieeintrag. Architektur: Pichler und Traupmann Architekten, www.pxt.at Fotos: Lisa Rastl stadt in der stadt Die vergangenes Jahr in Wien eröffnete Siemens-City aus der Feder von Soyka/Silber/Soyka Architekten zählt mit rund 81.500 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche und rund 15.000 Quadratmetern bebauter Fläche zu den derzeit größten Bürokomplexen des Landes. Seit kurzem ist die „Stadt für 6.000 Menschen“ überdies Träger der begehrten LEED-Plakette in Gold – im Übrigen das einzige Bürogebäude Österreichs, das diese Auszeichnung aktuell ihr Eigen nennen darf. Schräge, teilweise bis zu zwölf Meter große Auskragungen aus Glas sind die Kernelemente der Fassade. Doppelelementfassaden mit außenliegendem Sonnenschutz zeugen vom hohen technischen Komfort des Großprojekts. Den städtebaulichen Akzent der Siemens City setzt der 55 Meter hohe Tower. Die architektonische Form des zwölfgeschoßigen Gebäudes ergibt sich aus einer einladenden, sich öffnenden Geste zur Hauptzuzugsrichtung Siemensstraße. Diese Gestik will den Zusammenhang zwischen offener, transparenter Unternehmenskultur und zukunftsorientiertem Mut und Pioniergeist darstellen. Architektur: Soyka/Silber/Soyka, Foto: Siemens AG Österreich www.architekt.at Renderings: Big big apple Faszination Pyramide. Gerade mit aktuellen Projekten – etwa von Norman Foster oder Herzog und de Meuron – scheinen die ägyptischen Riesen derzeit eine Renaissance zu erleben. In New York macht nun auch der Däne Bjarke Ingels mit einem Pyramidenprojekt auf sich aufmerksam. An der West 57th Street zwischen 11th and 12th Avenue soll auf 80.000 Quadratmetern ein Apartmenthaus mit 600 Wohneinheiten entstehen. Bjarke Ingels, der im Big Apple kürzlich ein eigenes Büro eröffnete und nun auch selbst in Manhattan wohnt, spricht im Zusammenhang mit dem Wohngebäude aber nicht von einer Pyramide, sondern von einem Hybrid aus europäischer Blockrandbebauung und amerikanischem Wolkenkratzer. Tatsächlich wird das Gebäude an seiner höchsten Stelle stattliche 140 Meter in den Himmel ragen, womit es sich gegenüber seinen Anrainerbauten keinswegs verstecken muss. Im Gegenteil: Dem fast naturgemäßen Problem einer ungleichmäßigen Belichtung bei Hochhäusern begegnet Ingels mit einer spannenden Idee: Das Apartmentgebäude terrassiert sich zu den gegenüberliegenden Seiten ab, sodass alle künftigen Bewohner die gleiche Belichtungssituation vorfinden. Architektur: Bjarke Ingels Group, www.big.dk Foto: zooey braun Fotografie, Stuttgart schräger schulbau Im baden-württembergischen Tuttlingen entstand vergangenes Jahr nach den Plänen der Heinisch . Lembach . Huber Architekten ein sogenanntes Haus der Schüler, ein Schulbau, der vor allem durch eine umlaufende Konstruktion aus hölzernen Schrägstützen besticht. Dabei stehen die Stützen im Dialog mit witterungsbeständigen, aus Formboard-Fassadenplatten gefertigten Fronten. Die großflächigen Plattenstücke verstärken die Wirkung der strukturierten Fenster und verleihen dem eigenwilligen, aus vorgefertigten Holzelementen erstellten Bau einen hohen Identifikationsgrad und Erkennungswert und konterkarieren außerdem bewusst die ihn umgebende Architektur. Architektur: Heinisch . Lembach . Huber Architekten BDA, www.hall-architekten.de Weltweit erste passivhauszertifizierte Pfosten-RiegelFassade aus Aluminium. Energy : Die Alu-Passivhaus-Fassade. 2 PaSSIV HaUS INSTITUT Dr. Wolfgang Feist Aktiv Energie sparen. Erstmals erhielten Pfosten-Riegel-Fassaden aus Aluminium vom Passivhausinstitut Dr. Wolfgang Feist die Passivhaus-Zertifizierung. Die Schüco Fassaden FW50+.SI und FW60+.SI bieten dank ausgezeichneter Wärmedämmung Vorteile wie minimierten Energiebedarf, geringere Kosten für Heizung bzw. Kühlung und erhöhten Raumkomfort. Dadurch können der Wert der Immobilie und folglich die Rendite gesteigert werden. Die Vermietbarkeit wird langfristig gesichert. Aktiver Einsatz für technologische Innovationen macht sich bezahlt. AluKönigStahl bietet mit den Passivhaus zertifizierten Schüco Fassadensystemen aus Aluminium nachhaltige Lösungen, die architektonische und wirtschaftliche Ansprüche an die energetisch optimierte Gebäudehülle ideal erfüllen. Nähere Informationen zu Systemen, Technologie und Planungssoftware: Fragen Sie unseren Bautechnischen Dienst. Tel.: 01/98 130-0 oder www.alukoenigstahl.com 014 | Erick van Egeraat Vom Reichtum in der ­Architektur Die Arbeit Erick van Egeraats ist von großer Vielfalt gekennzeichnet. Im Laufe seiner rund 30-jährigen Architekturpraxis hat er sich ein Portfolio erarbeitet, das vom Einfamilienhaus über Universität und Theater bis zum Büroturm reicht. Trotz der Verschiedenartigkeit der Programme scheint er sich in allen Sparten wohlzufühlen. Text Michael Koller WIEDERKEHRENDE ENTWURFSELEMENTE Die Handschrift eines Architekten entwickelt sich als Resultat seiner Philosophie, seiner Ansprüche und seiner Überzeugungen. Die Handschrift Erick van Egeraats, die in seiner Architektursprache sichtbar wird, ist die der Vielfalt und des Reichtums: ein hoher Anspruch an die technische und ästhetische Ausarbeitung eines Bauwerks mit dem Versuch, zeitgenössische Materialien und Konstruktionstechniken zu verwenden; die visuelle Auflösung großer Baumassen in kleinere Volumen, durch vertikale und horizontale Schnitte, durch Rücksprung und Auskragungen und das Einfügen von Glasatrien unter der Beibehaltung des Baukörper als organisatorische Einheit; das Entwerfen vielfältiger Fassaden und die visuelle Auflösung der klassischen Aufteilung zwischen Wand, Fenster und Decke durch das vertikale Verschieben und die unregelmäßige Wiederholung von komplexen Fassadenelementen; die Verwendung unterschiedlicher, nobler Materialien sowohl für die Fassadengestaltung als auch für die Innenräume; und das Spiel mit Masse und Leichtigkeit, Offen- und Geschlossenheit, mit der Rauheit und der Glätte von Materialien. Diese entwerferische und konstruktive Vielschichtigkeit, die Erick van Egeraat ganz gezielt in seiner Arbeit entwickelt, führt zu einer Vielzahl möglicher Interpretationen seiner Bauwerke, die sie attraktiv, anziehend, aber auch durchlässiger und sanfter machen. So findet man im Zubau der Universität in Leibzig ganz deutlich architektonische Elemente und Formen, die die ursprüngliche Kirche, die an dieser Stelle stand, in Erinnerung rufen, die aber eine andere Materialität besitzen als die ursprünglichen. Die Konfrontation mit historischen Baustilen und Produktionstechniken führt auch dazu, dass viele der Gebäude Erick van Egeraats sehr gut mit dem Bestand harmonisieren, obwohl sie klar in einer Architektursprache des 21. Jahrhunderts situiert sind. Das sieht man nicht nur an den ING Headquarters in Budapest, sondern auch beim Theater in Haarlem in den Niederlanden. Erick van Egeraat meint, dass die Benutzer die Einzigartigkeit und Besonderheit eines Ortes schätzen, selbst wenn es sich dabei um ein Büro handelt. Das heißt auch, Arbeitsplätze zu schaffen, die aufgrund der Fensteranordnung, der Lichtverhältnisse, der Ausblicke und der Materialen etwas Spezielles darstellen, ohne irritierend zu wirken. Für Erick van Egeraat ist gute Architektur wie gutes Essen: Wichtig ist, dass am Ende der Geschmack, die Atmosphäre und das Gefühl stimmen, und nicht das Wissen, wie es gemacht wird. Zu sehen, wie etwas gemacht wird, findet er langweilig. Ein Gebäude sollte aufgrund seiner Ausstrahlung die Kraft besitzen, seinen Betrachter in Staunen zu versetzen. ESSENzIELLE FRAGEN Die Dauerhaftigkeit und der wahre Wert eines Gebäudes zeigt sich erst im Laufe der Zeit. Die essenzielle Frage für Erick van Egeraat ist, wie man Architektur kreiert, die die Menschen schätzen. Er ist davon überzeugt, dass der Betrachter und Benutzer eines Bauwerks die Energie, die der Architekt und Ingenieur in den Entwurf und die Realisierung investiert, und die Zeit, innerhalb der sie die Elemente Milanofiori Business Park. Foto: Maurizio Bianchi verfeinern und komplexer machen, spürt. Da kann ein Gebäude auch modisch sein, solange die Qualität und der Erick van Egeraat Ansruch an die Handwerkskunst stimmt. Manchmal drängt sich ein Vergleich mit Motiven des Jugendstils, der Überla1956 in Amsterdam geboren, studierte van Egeraat an der TU Delft, wo er 1984 diplomierte. Während seiner rund 25-jähdenheit des Barocks oder der Feingliedrigkeit der Renaisrigen Praxis realisierte van Egeraat mehr als 100 Projekte in mehr sance auf. Diese Parallele scheut Erick van Egeraat auch als 10 Ländern. Sein Portfolio umfasst ein breites Spektrum an nicht, da er den Anspruch an die Handwerkskunst dieser Pe- Bauten, von öffentlichen und kommerziell genutzten Gebäuden über soziale Wohnbauten bis hin zu Luxuswohnungen. Daneben rioden schätzt und den heutigen Baumethoden der Standarentwickelte er Pläne für neue Stadtviertel und sogar gesamte disierung und Vorfabrikation sehr kritisch gegenübersteht. Stadtneuplanungen. Van Egeraat realisierte und arbeitet nicht Das Gebäude bis ins Detail durchdenken und durcharbei- nur in den Niederlanden, sondern europaweit, mit einem besonten, Materialien und Techniken finden, mit denen man heute deren Schwerpunkt in Osteuropa und Russland. den Reichtum vergangener Perioden erzeugen kann, das ist www.erickvanegeraat.com das Ziel der Arbeit Erick van Egeraats. SKIN MAI.11 | 015 bauen Schachklub Foto: Alexey Naroditskiy Chanty-Mansijsk, ­Russische Föderation Chess Club, Chanty-Mansijsk, Russische Föderation Lopareva-Straße, Chanty-Mansijsk Auftraggeber:Schachbund von Chanty-Mansijsk, Schachbund Okrug Architektur: (designed by) Erick van Egeraat Projektarchitekten: Erick van Egeraat, Zita Balajti, Peter Foldi, Roemer Pierik Innenarchitektur: (designed by) Erick van Egeraat Projektleitung: SKU-Diana Iglina Statik: MTM Ingenieursbüro: SMG/Ekoterm Bruttogeschoßfläche: 8.000 m² Planungsbeginn: 10/2007 Baubeginn: 09/2008 Fertigstellung: 09/2010 Anfang 2007 wurde Erick van Egeraat von der Regierung des autonomen Kreises der Chanten und Mansen in Westsibirien beauftragt, für die Schacholympiade 2010 in der Hauptstadt Chanty-Mansijsk ein ikonografisches Gebäude zu entwerfen. Nachdem die Organisatoren für dieses wichtige Ereignis sehr viel globale Medienaufmerksamkeit erwarteten, wollten sie ein Gebäude, das symbolisch für den wirtschaftlichen Aufschwung und die Gastfreundschaft der Stadt stehen sollte. In unmittelbarer Nähe des Stadtzentums und eines populären Parks gelegen, ist der Schachklub Teil eines Ensembles, das in seiner definitiven Form aus drei Gebäuden bestehen soll. Das zweite Gebäude, der Billardklub, wurde ebenfalls von Erick van Egeraat geplant, aber genauso wie die internationale Boxschule noch nicht realisiert. Der Schachklub, der rechtzeitig zur Schacholympiade im Oktober 2010 fertiggestellt wurde, passt sich in seiner Höhe an seine Umgebung an, tritt aber durch seine organische Form und seine Materialität zwischen den zwei- bis dreigeschoßigen Gebäuden klar hervor. Beim Entwurf des Schachklubs spielte Erick van Egeraat ganz bewusst mit den Kontrasten zwischen außen und innen: Das amorphe, organische Äußere des Gebäudes mit seinen unterschiedlichen, schlitzartigen Fenstern kontrastiert ganz bewusst mit der streng orthogonalen, doppelgeschoßigen Box des multifunktionalen Spielraums, der im Zentrum des Gebäudes im ersten Obergeschoß liegt. Er besitzt eine flexible Tribüne und Stühle zur Organisation von Einzel- wie auch Parallelturnieren und strahlt durch seine Holzvertäfelung eine ruhige, warme Atmosphäre aus. Die mit Schindeln aus rostfreiem Stahl bedeckte Fassade des Schachklubs soll im Gegenzug die Dynamik und Komplexität der Gedankenprozesse, die sich in den Köpfen der Spieler abspielt, ausdrücken. Funktionell bilden sie einen guten Widerstand gegen die extremen Klimaeinflüsse und ermöglichen die Anpassung an die plastische Form. Architektonisch unterstreichen sie den eleganten und außergewöhnlichen Charakter des Gebäudes. In der Zone zwischen der orthogonalen Box und der mit Holz verkleideten, gekrümmten Stahlträger der Außenwand befinden sich weitere Spielzimmer, Büros, Warteräume, Umkleidezimmern und Toiletten sowie das Foyer. Im Inneren verwendet Erick van Egeraat Natursteine für die Bodenbeläge und Holz bzw. perforierte Holzpaneele für die Verkleidung der Wände und Decken. Bewusst ausgewählte Holzarten differenzieren aufgrund ihrer unterschiedlichen Farbe und Maserung den Charakter und die Atmosphäre der einzelnen Räume. Dynamische Lichtlinien in der Zwischenzonen schaffen so wie die schlitzartigen Fenster eine gewisse Auflockerung, kreieren Perspektiven im Innenraum und nach außen und betonen gleichzeitig die Gelassenheit des Holzes. 016 | Erick van Egeraat The Rock Büroturm, Amsterdam, Niederlande Der Büroturm von Erick van Egeraat ist Teil eines Städtebauplans, den De Architekten Cie für das Hochhausviertel Mahler 4/Zuid-as im Süden des Amsterdamer Stadtzentrums entwickelten. Der Plan sah eine Dreiteilung der Gebäude in eine Sockel-, Mittel- und Kopfzone vor. Dieser Ausgangspunkt war Leitlinie sowohl für das Volumen als auch für die Materialisierung des Hochhauses. Der 90 Meter hohe Büroturm hat 22 Geschoße und eine dreistöckige Tiefgarage. Um die Bauzeit zu verkürzen und eine effiziente Konstruktionsmethode zu verwenden, entwickelten die Architekten eine Fassade, die aus separaten Aluminiumelementen vorgefertigt werden konnte. Für jede der Fassadentypen wurden Standard­elemente von 1,80 m Breite und 3,60 m Höhe entwickelt, um die flexible Positionierung von Trennwänden zu erlauben. Die mit Buchstaben unterschiedlicher Größe bedruckte Glas- und Aluminiumfassade reicht bis zum 15. Geschoß. Das zweilagige Buchstabenmuster der Isolierglasscheiben besteht in seiner ersten Schicht aus großen und in der darüberliegende zweiten aus kleinen Buchstaben. Zum Zeitpunkt des Entwurfs war bereits bekannt, dass die Rechtsanwaltskanzlei De Brauw Blackstone Westbroek Hauptmieter des Gebäudes werden wird, weshalb Erick van Egeraat Textausschnitte des 1. Artikels der europäischen Konstitution als Basis für das Muster verwendete. Vertikal werden die Isolierglasscheiben und Aluminiumpaneele mit Aluminiumprofilen der gleichen Farbe fixiert. Die horizontalen Profile, die die Glasrahmen statisch unterstützen, sind hingegen schwarz und verschwinden optisch. Die streng vertikale Ausrichtung der Fassade wird durch diese Profile und zufällig angeordneten auskragenden Aluminiumelemente aufgelockert. Die felsartige, massive Fassade der Krone reicht vom neunten bis zum 22. Stockwerk. Visuell balanciert dieser Felsen auf der Glasstruktur der Mittel- und Sockelzone. Die Fassade des Felsens wirkt zwar geschlossen, die vorsichtig positionierten Fenster garantieren aber eine gute Besonnung und daher sehr komfortable Arbeitsplätze. Die Fenster sind so entworfen, dass man sowohl sitzend als auch stehend ins Freie sehen kann. Durch kleine Versprünge, Knicke und Überstände und die tiefen Fensterleibungen wird das Bild eines Felsens noch weiter verstärkt. Erick van Egeraat forderte von Beginn an eine Fassade aus Naturstein. Nach langen Untersuchungen entwickelte man drei verschiedenen Plattentypen mit unterschiedlichen Korngrößen, die das Gewicht der Fassade wesentlich reduzierten und den konstruktiven und bauphysikalischen Richtlinien entsprachen: Composite Relief Sandwich. So entstand ein Büroturm, der den kommerziellen, funktionellen und technischen Benutzeranforderungen gerecht wird und aufgrund seiner distinktiven und expressiven Form den Beinahmen „The Rock“ erhielt. SKIN MAI.11 | 017 bauen Fotos: Christian Richters De Brauw Blackstone Westbroek Rechtsanwaltskanzlei, Amsterdam, Niederlande 2006 beschloss De Brauw Blackstone Westbroek, mit mehr als 600 Mitarbeitern einer der größten Rechtsanwaltskanzleien der Niederlande, ihren Firmensitz an die Zuid-as in Amsterdam zu verlegen. De Brauw Blackstone Westbroek wählten den Büroturm Erick van Egeraats aufgrund seiner expressiven Form zu ihrem neuen Hauptsitz und beauftragten van Egeraat auch mit dem Innenraumdesign. Das Interieur musste sowohl eine komfortable als auch professionelle Ausstrahlung haben und die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern förden. Die Großraumbüros mussten effizient und flexibel einteilbar sein. De Brauw Blackstone Westbroeks forderte verschiedene Anpassungen und Veränderungen des ursprünglichen Entwurfs. So sollten neben den Büroflächen zusätzlich ein Konferenzzentrum mit Privatzugang, eine Bibliothek, ein Restaurant, eine Meeting-Bar, ein Auditorium und ein Übungsgerichtssaal ins Gebäude eingebaut werden. Um dem Inneren eine gediegene und repräsentative Ausstrahlung zu verleihen, verwendeten die Architekten natürliche Materialien wie Stein und Holz und Messing für die Böden, Wände und Türen und Möbel. Die Böden, Stützen und Wände der Eingangshalle, des Mezzanins und der erhöhten Lobby sind mit verschiedenen Arten von Natursteinen gestaltet, wobei das Natursteinmuster des Erdgeschoßes und des Mezzanins eine abstrakte Interpretation der Göttin „Justitia“ darstellen. Die Angestellten von De Brauw Blackstone Westbroek betreten das Gebäude an der Nordostseite und gelangen über eine breite Treppe in die Meeting Bar, eine zeitgenössisch eingerichtete Bar im Mezzanin. Sechs Lifte bringen die Angestellten von dort aus in die Büros. Die Kunden betreten das Gebäude durch eine sieben Meter hohe Glasdrehtür an der Südostseite. Von der Lobby können sie mit zwei Glasliften direkt in den Konferenzbereich im zehnten Stock fahren. Auf den Regelgeschoßen gibt es eine Unterteilung der Büros in einen inneren und äußeren Kreis. Während die Büros an der Außenseite des zentralen Gangs Holztrennwände mit Messingeinlagen haben, sind die Büros der Innenseite durch einfache Gipswände getrennt. Jedes Stockwerk hat eine kleine, am Atrium gelegene Teeküche, die als interner Treffpunkt für die Angestellten dient. Ein wichtiges Elemente für die Rechtsanwaltskanzlei war die Bibliothek, die sich zentral im elften Stock befindet. Sie besitzt eine dreigeschoßige Rezeption, einen Leseraum und ein nordseitig gelegenes Archiv. Im ersten Obergeschoß liegen Küche und Restaurant, das verschiedene Bereiche besitzt sowohl für gemeinschaftliche, große Essen unter den Mitarbeitern als auch kleine separate Ecken für Geschäftsessen. Das für Seminare, Fortbildungen und Präsentationen dienende Auditorium ist zentral im 22stöckigen Atrium gelegen und bildet mit der skulpturalen und expressiven Form das ästhetische Herz des Bauwerks. The Rock – Büroturm und Rechtsanwaltskanzlei De Brauw Blackstone Westbroek, Amsterdam, Niederlande Claude Debussylaan, Amsterdam Zuid-as Auftraggeber:Mahler 4 VOF Architektur: (designed by) Erick van Egeraat Projektarchitekten:Erick van Egeraat, Harry Kurzhals, ­Rudolph Eilander, Aude de Broissia, Ralph van Mameren, Roemer Pierik Partnerarchitekten:Van den Oever, Zaaijer & partners ­architecten bv, Mr. J. Heugten (parking) Innenarchitektur: (designed by) Erick van Egeraat Statik:Arup London Fassadenplanung: Scheldebouw B. V., Poly Products B. V. Bruttogeschoßfläche: 33.500 m² Geschoßanzahl: 22 + 3 unterirdische Parkplatzniveaus Gesamtvolumen: 141.000 m³ Planungsbeginn: 2000 Baubeginn: 04/2006 Fertigstellung: 10/2009 018 | Erick van Egeraat ING Headquarters Bürohaus, Budapest, Ungarn Das erste Gebäude in der Andrássy-Straße, das Erick van Egeraat 1994 für ING in Budapest umgebaut, modernisiert und adaptiert hatte, musste bald durch den Bau eines anderen Gebäudes im selben Block erweitert werden. In der weiteren Folge ließ sich ING nach einer umgehenden Renovierung durch Erick van Egeraat im Liget-Zentrum nieder. Die geschäftliche Expansion von ING und Nationale Niederlande forderte schließlich den Bau völlig neuer Headquarters, die sich neben dem Liget-Zentrum in der Dózsa-György-Straße, direkt gegenüber des Városliget-Parks, befinden. Das Gebäude wurde für ING Real Estate Development Hungary entworfen, die immer versuchen, eine Wertsteigerung ihres Unternehmens durch unverwechselbare und dennoch funktionelle Architektur zu erreichen. Die Ausschreibung forderte ein Bürogebäude höchster Qualität mit einer internen Organisation, die den kommerziellen Anforderungen gerecht wird. Das formale Konzept leitet sich vom städtebaulichen Kontext ab. Als Gebäude des 21. Jahrhunderts entworfen, formt es den Übergang zwischen dem orthogonalen Volumen des modernistischen Liget-Zentrums von 1949 auf der einen Seite und dem eklektischen Stil der Villen aus dem 19. Jahrhundert auf der anderen Seite. Straßenseitig ist die Gebäudemasse optisch in drei Volumen unterteilt, deren Zwischenräume gebäudehohe Glasatrien einnehmen. Entscheidend war, die richtige Proportion zwischen den bestehenden und den neu zu entwerfenden Gebäudevolumen und -höhen zu finden. Die Gesamtkomposition der Fassade vereint in sich sowohl die Groß- und Kleinteiligkeit als auch die Horizontalität und Vertikalität seiner unmittelbaren Nachbarn. Das Ensemble wird durch dynamisch geschwungene Linien aus rostfreiem Stahl visuell wieder zusammengebunden. Die Fassade ist frei von traditionell platzierten Öffnungen, seine Detaillierung und Materialisierung sind, genauso wie die handwerksmäßige Ausarbeitung der Einzelteile, durch und SKIN MAI.11 | 019 bauen Fotos: Christian Richters durch zeitgenössisch, obwohl sie gleichzeitig den Reichtum und die Komplexität historischer Fassaden Budapests besitzt. Auf der Rückseite hat das Gebäude einen langen Flügel, der sich in einen parkähnlichen Hinterhof streckt. Die Fassade dieses Büroteils ist simpler, in Weiß gehalten und von vertikal vorspringenden Fensterbändern unterschiedlicher Größen überzogen. Die beidseitigen Fensterflächen und vor allem die zusätzlichen Atrien erlaubten die Planung tiefer Geschoßflächen, ohne an Tageslicht zu verlieren. Durch diese Grundrisse und die zentral gelegenen Kerne ergab sich ein sehr effizientes Verhältnis zwischen Volumen und Geschoßoberfläche. Ein entscheidender und ebenfalls bis ins Detail ausgearbeiteter Bereich des Gebäudes ist die Empfangshalle. Das Gebäude vereint Funktionalität mit hohem architektonischem und technischem Anspruch, ohne eine prahlende Ikone zu sein. ING Headquarters Budapest, Bürohaus Dózsa György út, Budapest Auftraggeber:ING Real Estate Hungary Development Ldt. Architektur: (designed by) Erick van Egeraat Projektarchitekten:Erick van Egeraat, János Tiba, Judit Z. Halmágyi, Eszter Bódi Innenarchitektur: (designed by) Erick van Egeraat Projektleitung: MDA Budapest Kft, Budapest Statik: MTM Structural Engineering Office Ltd. Ingenieursbüro:SMG-SISU Budapest Engineering ­Consulting Ltd Elektroplanung:SMG-SISU Budapest Engineering ­Consulting Ltd Bruttogeschoßfläche: 41.000 m² (davon 16.000 m² unterirdisch) Grundstücksgröße: 7.800 m² Gesamtvolumen:159.102 m³ (102.770 m³ oberirdisch, 50.800 m³ unterirdisch) Planungsbeginn: 11/1999 Baubeginn: 03/2002 Fertigstellung: 04/2004 020 | Erick van Egeraat Vershina Einkaufs- und Vergnügungszentrum, Surgut, Russische Föderation Surgut liegt im Zentrum Russlands und verdankt seinen Wohlstand den Erdgasvorkommen. Der lokale Auftraggeber betätigte sich vor allem im Bereich des Straßenbaus, bevor er im Mai 2005 an Erick van Egeraat mit dem Auftrag für den Entwurf eines Einkaufszentrums herantrat. Ziel war es, einen luxuriösen, angenehmen und besonderen Ort zu gestalten, an dem die Menschen zusammenkommen, einkaufen und essen gehen oder sich in den Freizeiteinrichtungen entspannen können. Auf insgesamt sieben Geschoßen und rund 35.000 m² bietet der Komplex Verkaufsflächen, einen Erholungspark mit einem Sportzentrum, ein Tanzstudio, Restaurants, Bars und einen unterirdischen Nachtclub. Einkaufen organisiert sich im kalten Klima Surguts im Inneren von Shopping-Malls. Licht spielt nicht nur für die Sichtbarkeit des Gebäudes, sondern vor allem als wärmender Anziehungspunkt während der kurzen sibirischen Tage eine elementare Rolle. Das Gebäudekonzept arbeitet mit den Gegensätzen zwischen hell und dunkel, solide und transparent, offen und geschlossen. Das große Gebäudevolumen musste auf einem Grundstück van ca. 50 x 100 m Platz finden. Um das Volumen des Gebäudes aufzulockern, unterteilen primäre Schnitte die Fassade in scharfkantige Volumen, die voneinander durch versetzte Glaselement getrennt sind. Neben diesen primären Glasfenstern lockern sekundäre, horizontal und diagonal verlaufende Lichtbänder die einzelnen Volumen weiter auf und lassen das Gebäude in der Dunkelheit in die Ferne strahlen. Die Fassade der Hauptvolumen ist mit perlmutweißgestrichenen Komposit-Aluminumpaneelen verkleidet, die entweder leicht zurückversetzt und flach sind, oder hervortreten und sich schindelartig überlappen, wodurch eine sehr kontrastreiche Fassade entsteht. Die Glasfassade im Eingangsbereich ist aus Witterungsgründen leicht ins Gebäudeinnere zurückversetzt. Im Inneren dominiert das gebäudehohe Atrium, das zusammen mit dem Lichtdesign eine theatrale, luxuriöse und generöse Atmosphäre schafft und der zentrale Treffpunkt der Besucher ist. Es verändert seine Form von Geschoß zu Geschoß. Die Geländer bestehen aus zwei übereinanderliegenden Glasscheiben unterschiedlicher Höhe, wodurch die Dynamik der Balkone zusätzlich verstärkt wird. Das Budget des Auftraggebers erlaubte die Verwendung nobler und teurer Materialen wie Natursteine unterschiedlicher Farben, Maserungen und Oberflächenverarbeitung. Die Forderung nach höchster Qualität führte zur Entwicklung mehrerer Sonderlösungen und vor allem eines einheitlich gestalteten Vitrinen- und Lichtkonzepts im Inneren, das die Eleganz der internationalen Boutiquen unterstreicht. Fotos: Alexey Naroditskiy Foto: LOMMETA „Vershina“ Einkaufs- und Vergnügungszentrum Surgut, Russische Föderation Auftraggeber:Spetsializirovannoe kariernoe upravlenie Ltd 6 (SKU), Surgut Architektur: (designed by) Erick van Egeraat Projektarchitekten:Erick van Egeraat, Roemer Pierik, Balázs Beczner, Roman Kristesiashvili Innenarchitektur: (designed by) Erick van Egeraat Projektleitung: SKU, Rustam Mirsayapov Statik: MTM Budapest Ingenieursbüro: SMG-SISU Budapest Elektroplanung: SMG-SISU Budapest Bruttogeschoßfläche: 37.050 m² Grundstücksgröße: ca. 5.000 m² Planungsbeginn: 05/2005 Baubeginn: 09/2007 Fertigstellung: 10/2010 SKIN MAI.11 | 021 bauen Renderings: Erick van Egeraat line 6 Verbrennungsanlage, Roskilde, Dänemark Die neue Verbrennungsanlage line 6 in Roskilde soll mit seiner expressiven Fassade ein Symbol für eine neue Generation von Verbrennungsanlagen der lokalen Abfallversorgungsgesellschaft Kara/Noveren werden. Aufgrund seiner Größe und Höhe wird die Anlage automatisch eine weithin sichtbare und außergewöhnliche Konstruktion in der flachen und offenen Landschaft von Roskilde werden und sich von der funktionellen Ingenieursarchitektur der Region abheben. Das Design sucht den Dialog mit seiner historischen und industriellen Umgebung. In Bodennähe spiegelt die Form und Anordnung der Fassadenplatten die geneigten Dächer der umliegenden Fabrikshallen wider. An seinem höchsten Punkt endet die Fassade in einer 100 m hohen Spitze, hinter der sich der Schornstein verbirgt. Mit dem Laser geschnittene Kreise bedecken in einem unregelmäßigen Muster die raue, umbrabraune Aluminiumfassade. In der Nacht wird die Fassade von der Rückseite mit Licht bestrahlt und verwandelt die Verbrennungsanlage in eine glühenden Körper, der die Energieproduktion im Inneren symbolisieren soll. Stündlich wachsen während einiger Minuten Funken kontinuierlich zu einer sprühenden Flamme an. Das metaphorische Feuer erlischt dann wieder und taucht das Gebäude in ein Stadium glimmender Glut. Die Fassade wurde aufgrund der technischen Anforderungen an die Belüftung, Wind- und Wasserdichtheit in zweischaliger Form ausgebildet. Das eigentliche Gebäude der Verbrennungsanlage ist eine funktionelle Box, auf deren dunkler Fassade die technischen Installationen, die Belüftungsanlagen und Treppenhäuser sitzen. Diese Elemente werden von der Aluminiumfassade überstülpt, die dem Komplex gleichzeitig eine neue Wertigkeit verleihen soll. Die äußere Fassade ist von allen Installationen befreit, was die notwendige Flexibilität im Anbringen des Kreismusters erlaubt. Das Gebäude soll im Bodenbereich eine solide, geschlossene Ausstrahlung besitzen, während es nach oben hin leichter und transparenter wird, ein Effekt, der durch die Vervielfachung der Löcher erzielt werden soll. Die Herausforderung besteht darin, eine begrenzte Anzahl verschiedener Platten zu entwickeln, die eine maximale Diversität erzeugen. Die Platten, die Abmessungen von 1,50 x 3,00 m haben, müssen ein regelmäßiges Muster besitzen, das sich auch an die geneigten und geknickten Flächen anpassen lässt. Der Entwurf arbeitet mit schnell verfügbaren Produkten und einfachen Konstruktionsdetails, verwendet aber modernste Produktionstechniken, um eine effiziente Fassade zu ermöglichen. Verbrennungsanlage line 6, Roskilde Håndværkervej, Roskilde, Dänemark Auftraggeber:Kara/Noveren Architektur: (designed by) Erick van Egeraat Projektarchitekten:Erick van Egeraat, Harry Kurzhals, Mette Rasmussen, Edina Péli, Daniel Rodriguez Statik:Bascon Lichtplanung: Gunver Hansen Tegnestue Bruttogeschoßfläche:19.110 m² (inkl. 2.030 m² im Untergeschoß) Gesamthöhe: 99 m Planungsbeginn: 2009 Baubeginn: 2011 Fertigstellung: geplant 2013 022 | Isay Weinfeld Repetition, die nicht langweilt: Die Fiberglas-Fassade des Midrash Building besteht aus einem einzigen multiplizierten Schriftzug. SKIN MAI.11 | 023 bauen Einen Sinn finden Es ist selten, dass ein Gebäude so sehr seine Seele nach außen trägt wie das Midrash Building im brasilianischen Rio de Janeiro. So viel spirituelle Architektursymbolik hätte man in der pulsierenden Samba-Metropole gar nicht vermutet. Text Barbara Jahn Fotos red-dot.de / Leonardo Finotti I say Weinfeld ist ein Multitalent. Er ist einer von jenen seltenen Architekten, die ihren Humor sensibel einsetzen, um das Detail herauszuheben und die urbanen und architektonischen Probleme, die sich in einer Stadt auftun, zu entschärfen. Besonders in seiner Heimatstadt São Paolo in Brasilien, wo er lebt und arbeitet. Eine seiner besonderen Stärken ist wohl der Umstand, dass er sich besonders viele Gedanken darüber macht, wie seine Architektur auch auf jene Menschen wirken wird, die seine Architektur niemals betreten werden. Die Botschaft, die Ästhetik und der gedankliche Zugang sind ihm wichtig. Isay Weinfelds Architektur lebt von der Vereinfachung der Formen, gepaart mit der gestalterischen Formulierung von Ornamenten, die die Struktur und das inhaltliche Thema eines Gebäudes begleiten. Das Design wirkt friedlich und entspannend, ausge­glichen und eindrucksvoll zugleich. Es übernimmt die Aufgabe, seine Umgebung behutsam zu beeinflussen, jedoch niemals zu überrollen. werden können. Sanitärräume, eine administrative Zone und eine unüberdachte Terrasse, die auch für das Abhalten von Kursen bereitsteht, ergänzen das Raumprogramm im vierten Obergeschoß. Eine bemerkenswerte Leistung ist, dass auf gerade einmal 120 Quadratmetern Fläche ein viergeschoßiges Gebäude entstand, das die örtlichen Parameter bis zum Letzten auf intelligente Art und Weise ausreizte und knapp 400 Quadratmeter Nutzfläche schuf. Schützende Transparenz Von all diesen Räumen kann man jedoch durch die Maueröffnungen zur Straße hin das alles verbindende Element erkennen: die außergewöhnliche Fassade. Sie ist als hervorstehendes Gewebe aus Glasfasern, das nicht weniger als imposante 140 Quadratmeter überspannt, auf dem Ziegelmauerwerk angebracht und besteht aus hebräischen Buchstaben in verschiedenen Ebenen, Größen und Weißtönen. Sie reicht vom ersten Stockwerk bis zum Dach und zu den angrenzenden Nachbargebäuden links und rechts, wo sie naturgemäß ganz gerade abschließt. Was man vielleicht erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennen kann: Die dichte, faszinierende Collage aus Buchstaben bildet immer wieder das Wort „Midrash“, das so viel bedeutet wie „einen Sinn finden“. Für den Architekten Isay Weinfeld war genau das die Quelle der Inspiration für das offizielle Gesicht des Gebäudes nach außen, ein Ausdruck, der einem Ort seinen Namen gibt und auch verstanden wird. Damit werden die Botschaft und der Inhalt des Gebäudes nach außen kommuniziert. Die Fassade ist so komplex und außergewöhnlich, dass sie sogar mit Den Sinn gefunden: Isay Weinfeld kommuniziert mit der Außenwelt auf die „leise“ Art. dem Red Dot Award ausgezeichnet wurde. Die Inspiration, sagt Isay Weinfeld, komme immer von den Klienten selbst. So suche er auch immer nach dem besten Material für jedes einHebräische Ader Eine dieser Botschaften von Isay Weinfeld geht von der Fas- zelne Projekt. Er will sie alle einzigartig machen, aber keines davon bevorzugen. Beim Midrash Building spielt der Archisade des Midrash Buildings in Leblon, Rio de Janeiro, aus. Es wurde als ein Studienzentrum der jüdischen Gemeinde tekt jedenfalls mit mehr als nur einer dekorativen Ornamenin Brasilien, der Congregação Judaica do Brasil, konzipiert tik aus Lettern: Es ist ein In-sich-gekehrt-Sein, das Verbergen und gestaltet, wo man sich zu Debatten, Diskussionen und hinter einer schützenden Hülle, das gleichzeitig mit einer Lehre trifft, um sich mit Themen jüdischer Traditionen gewissen zarten Extrovertiertheit das Leben außerhalb bein Literatur, Kunst, Politik, Psychologie oder Geschichte rühren und ansprechen will. Das Verborgene will jedoch nicht auseinanderzusetzen, die im Zentrum des Geschehens sterestlos unentdeckt bleiben, aber dennoch für sich und sogar ein wenig geheimnisvoll. Fast wirkt es so, als dürfe man hen. Hier sollen die Bedeutung, die Verbindungen und die dem Gebäude nicht näher kommen als der einsame Baum, Einflüsse all dieser einzelnen Faktoren auf das Leben weider davorsteht. Ein vielleicht inszenierter Respektsabstand, tergegeben werden. Das Gebäude selbst ist ein klassischer auch um immer noch lesen zu können, was wirklich dahinMehrzweckbau mit einem kleinen Geschäft, einer Bar und einer Küche für stattfindende Events sowie einer kleinen tersteckt, weil man es durch das Buchstabengeflecht nicht Lounge, die mit Schiebeelementen zu einer Terrasse räumerkennen kann. Vorausgesetzt, man versteht Hebräisch. lich erweitert werden kann. Im ersten und zweiten ObergeIsay Weinfeld schoß befinden sich die Synagoge für die jüdische Liturgie Rua Wisard 305 7° andar und ein Auditorium für die Vorlesungen, im dritten Oberge- 05434.080 São Paolo SP, Brasilien Tel.: +55/11/30 79 75 81 schoß entfaltet sich die Studierebene mit zwei Klassenrä[email protected], www.isayweinfeld.com men, die auch für andere Zwecke, je nach Bedarf, adaptiert 024 | Architektur Raum Es war die Lärche … Einfach bedeutet nicht immer, dass man es sich leichtgemacht hat. Ganz im Gegenteil. Ein deutsches Architektenpaar setzte alles daran, die Komplexität an Wohnraum in eine klare Form zu bringen, die sich einer elementaren Architektur bedient, wie man sie nur noch selten findet. Text Barbara Jahn Fotos Holzabsatzfonds Die Hülle aus Lärchenholz mutet formal grafisch und streng an, wirkt jedoch im natürlichen Kontext sanft und einladend. O ft ist es für Architekten ja nicht ganz einfach, für sich selbst ein Haus zu planen. Ständig kommen Zweifel und Selbstkritik auf, obwohl es gar nicht notwendig wäre. Ganz entspannt hingegen betrachten die beiden deutschen Architekten Cornelia Sternberg und Wolfgang Bauer, privat auch ein Paar, ihr eigenes Haus im Vinxtbachtal, mitten in der Mittelgebirgslandschaft der Eifel. Sie haben es nicht nur selbst entworfen, sondern sogar auch zu einer guten Hälfte eigenhändig gebaut. Zugute kam ihnen dabei, dass Wolfgang Bauer selbst gelernter Tischler ist, ausgebildet in der familieneigenen Schreinerei, die vom Großvater 1933 gegründet wurde. Damit wurden ihm das Handwerk, und vielleicht auch der Hang zum Traditionellen, schon in die Wiege gelegt. Naturereignis Gleich auf den ersten Blick sticht das ins Auge, worum sich bei diesem Projekt alles dreht: um das Holz. Eine homogen ausgeführte Lärchenholzhülle umgibt einen mit sehr präzisen Kanten und einfacher, archaischer Form rationell gestalteten Baukörper, der in der weiten Landschaft wie ein entrückter, markanter Fixpunkt wirkt. Die Architektur will sich nicht aufdrängen und schmiegt sich an die sanft ansteigende Topografie, jedoch will sie auch deutlich wahrgenommen werden. Denkt man unschuldig und frei an eine Feldscheune, so ist das durchaus gewollt und ganz im Sinne der Architekten: „Das am Waldrand gelegene Hanggrundstück mit Panoramablick in die Eifel bestimmt wesentlich die Konzeption des Hauses. Neben der Auseinandersetzung mit dem Ort sind die Begriffe ‚Bauen auf dem Land‘ und ‚Bauen in der Natur‘ weitere wichtige Faktoren des Entwurfs. Die unbehandelte schmale Lärchenholzverschalung stellt wiederum einen konkreten Bezug zur Natur her und macht Witterungseinflüsse unmittelbar als auch langfristig ablesbar.“ Schön für immer Dieses ausgeprägte Harmoniebedürfnis scheint alles andere zu bestimmen. Unbehandeltes Lärchenholz bildet den hölzernen Rahmen des Hauses und wird dem Lauf der Dinge überlassen. Aber wie man aus Erfahrung weiß, wird gerade dieses Holz mit den Jahren immer schöner und altert in Würde. Damit das Holz gleichmäßig bewittert wird, hat das Architektenpaar darauf geachtet, dass Licht und Regen alle Partien erreichen und dass nichts vorsteht oder beschattet wird. Hier ist gewollt, dass das Holz vergraut und der Bau damit noch mehr mit Natur und Landschaft verschmilzt. Den besonderen Touch verleiht aber die Lattung, die schmäler ist als üblich. Sie wurde auch weiterführend über das gesamte Dach verlegt, um für die gesamte Hülle eine Einheit zu schaffen. Die Holzschicht auf dem Dach schützt aber SKIN MAI.11 | 025 bauen Mit Öffnungen wird sehr sparsam umgegangen. Lediglich nach Süden öffnet sich die homogene Fassade großzügig. Im Inneren setzt sich die Schlichtheit, auch bei den Materialien, konsequent fort. auch die darunterliegende Bitumen-Abdichtung vor direkter Sonnenstrahlung und verhindert, dass sich das Gebäude im Sommer aufheizt. Um das Außenkleid nicht abrupt zu unterbrechen, wurde für die Fensterrahmen ebenfalls Lärchenholz verwendet. Damit erhält die gesamte Fassade eine unvergleichliche Homogenität. „Unser Ziel war es, ein Gebäude zu schaffen, das sich in der üppigen Vegetation behauptet, jedoch mit ihr in Verbindung tritt“, sagen Sternberg und Bauer über ihr Projekt. „Das Resultat ist ein archetypisches Haus, das durch die homogene Außenverschalung von Dach und Wänden auf die Form reduziert wird und durch die Gleichmäßigkeit der Erscheinung in der natürlichen Umgebung neutral wirkt.“ Minimalismus pur Während sich die Fassade nach Süden hin durch großflächige Verglasungen im Untergeschoß und im Erdgeschoß nach außen hin öffnet, sind in den anderen Fassaden die Öffnungen eher klein, dafür aber bewusst gesetzt. An der Nordseite wird die elegante Lärchenholzlattung von einem horizontalen Fensterband, das fast über die gesamte Länge geht, und dem Zugang zum Haus durchbrochen, an der Ostseite ist es ein vertikales Fensterband, und im Westen werden die Öffnungen auf ein einziges Fenster und einen separaten Ausgang zum Garten reduziert. Wesentlich und charakteristisch ist, dass es keinerlei Überstände, geschweige denn „Fauxpas“ wie etwa eine sichtbare Entwässerung gibt. Im Inneren des Hauses setzt sich der außen begonnene Purismus fort. Der Innenausbau ist ebenso schlicht und geradlinig, wie es die Hülle ist, gepaart mit weißen Einbauten und weiß geölten Eichenböden. Raumhohe Türen erzeugen ein ineinanderfließendes Übergehen der einzelnen Bereiche und eine räumliche Großzügigkeit, die durch die gezielt gesetzten Öffnungen nach draußen zu Landschaft hin akzentuiert wird. Die Rahmung der umgebenden Landschaft wird damit einmal mehr zu einer herausragenden Qualität dieses Projekts. Das Potenzial dieser Architektur – auch in Hinblick auf Nachhaltigkeit mit Luftwärmepumpe, solarer Warmwasserversorgung und Regenwasserzisterne – blieb nicht unerkannt. Das Engagement von Cornelia Sternberg und Wolfgang Bauer, die unter dem Namen architektur_raum in Bonn arbeiten, wurde mit dem Rheinland-Pfälzischen Holzbaupreis und einer lobenden Erwähnung beim Deutschen Holzbaupreis belohnt. architektur_raum GbR Burbacher Straße 18, D-53129 Bonn Tel.: +49/228/24 23-010, Fax: +49/228/24 23-012 [email protected] www.bauer-sternberg.de 026 | Karl-Heinz Schommer Aufgrund seiner schillernden Fassade bindet sich das Kameha Grand Bonn sensibel in die Umgebung rund um den Rhein ein. Fassade folgt Funktion Im nordrhein-westfälischen Bonn, der ehemaligen Hauptstadt der BRD, überzeugt der ortsansässige Architekt Karl-Heinz Schommer mit einem intelligenten Fassadenkonzept, das sowohl in archi­ tektonischer als auch in energetischer Hinsicht zu gefallen weiß. Text Dominique Platz Fotos team:penta B onn ist schon eine besondere Stadt. Bis 1990 Hauptstadt der Bundesrepublik und anschließend noch weitere neun Jahre Regierungssitz, hat sie ihre internationale Aufmerksamkeit heutzutage fast gänzlich eingebüßt. Gerade einmal der wenig prominente Titel der Bundesstadt ist ihr noch geblieben. Ein schönes Fleckchen Erde ist die Geburtsstadt Ludwig van Beethovens dennoch. Eine grüne Stadt, die dank ihrer politischen Vergangenheit auch auf das eine oder andere architektonisch anspruchsvolle Kleinod Stolz sein kann. Da wären beispielsweise die Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, das Akademische Kunstmuseum oder die Beethovenhalle. Der 2009 geplante, mittlerweile wieder verworfene Abriss Letzterer rief beispielsweise ein imposantes Medienecho im deutschen Sprachraum hervor. Medial etwas untergegangen ist dabei vielleicht ein Neubau aus demselben Jahr, der zumindest 2010 internationale Anerkennung erfuhr und gleich mit zwei Auszeichnungen für Furore sorgte. Das Fünf-Sterne-Luxushotel Kameha Grand Bonn aus der Feder des ortsansässigen Architekten KarlHeinz Schommer überzeugte die Preisrichter der MIPIM sowie des International Property Awards vor allem aufgrund der sensiblen Einbindung in die Umgebung. Diese gelingt mithilfe einer silbern schillernden Aluminiumfassade, die die Aufmerksamkeit des Betrachters schon von weitem auf sich zieht. Der Bauherr, die BonnVisio Real Estate GmbH & Co KG, stellte die Anforderung an den Architekten, ein „Hotel des 21. Jahrhunderts“ zu schaffen, das zugleich als Tagungs-, Freizeit-, Wellness- und Lifestyle-Hotel sowie Veranstaltungszentrum fungiert und funktioniert. Eine nicht gerade leichte Bauaufgabe, deren Ergebnis sich indessen auch unter Architektur- und Designtouristen herumgesprochen hat. Das Gebäude widmet sich in seiner dynamischen Krümmung der Aussicht auf die Rheinlandschaft und das Siebengebirge. Der rheinseitige Abfall von sechs auf drei Geschoße ermöglicht auf den einzelnen Etagen großzügig eingeschnittene Dachterrassen sowie einen Außenpool im dritten Geschoß – Rheinsicht inklusive. Durch eine trapezförmige Verjüngung der Hotelspangen stehen die 104 Meter langen Außenseiten schräg zum Fluss, sodass die Hotelgäste auf beiden Seiten die besondere Lage am Wasser genießen können. Und der Rheinbezug bleibt weiter Thema. Die sieben Meter hohe Lobby, das Atrium und die nach oben vollständig verglaste zwölf bis 21 Meter hohe und 1.800 Quadratmeter große, stützenfreie Veranstaltungshalle erlauben dem Gast einen Lokalaugenschein über die Freiterrasse hinüber zum Flussufer. Integration in die Landschaft heißt SKIN MAI.11 | 027 bauen Schnitt, Westansicht, Visualisierung: Architekturbüro Schommer Die Außenhaut besteht aus jeweils 6,73 mal 1,60 Meter großen Aluminiumkassetten – elegant abgestimmt mit Elementen aus Glas. das Credo, das vor allem durch die aufstrebende Bogenform erreicht wird. Eleganz und Dynamik, kontrastiert von einer Massivität durch die Kombination aus transparentem Glas und der leichten Dachhaut aus silberfarbenen AluminiumVerbundplatten bespielen die Fassade. Das Erreichen dieser Dynamik ist das Ergebnis einer funktionierenden Zusammenarbeit von Architekten, Ingenieuren und Handwerkern. Die technische und physikalische Sicherheit für Dach und Fassade mit ihren zahlreichen Einschnitten, Kanten und Anschlüssen vom Nord- bis zum Südsockel stand dabei am Anfang der Überlegungen der Verantwortlichen. Das Ergebnis ist – neben vielen komplexen Details – eine Metalldachkonstruktion, deren Dach mit einer Gesamtfläche von 4.860 Quadratmeter über ein Stehfalzsystem auf einer Stahlbetondecke aufgebaut wurde. Die Außenhaut besteht aus jeweils bis zu 6,73 mal 1,60 Meter großen Aluminiumkassetten. Karl-Heinz Schommer weiß um die besonderen Materialeigenschaften der Kassetten: Die gebogene Form des Gebäudes und die Möglichkeit, die großformatigen Platten vorzufertigen und vor Ort zu montieren, sowie die Langlebigkeit und der geringe Wartungsaufwand seien neben dem schillernden Silbereffekt für ihn die zentralen Vorteile, erklärt der Architekt. Die Fassadenkonstruktion ist sowohl Eyecatcher als auch elementarer Baustein des Energiekonzepts zugleich. Über eine Geothermieanlage werden die Hohlprofile der Fassadenkonstruktion mit Wasser gespeist, dienen so als intelligente Heiz- und Kühlflächen. Das sogenannte Akquifer-Speichersystem versorgt das Hotel mit Wärme und Kälte. Um die Energieausbeute zu erhöhen, wird zwischen Sommer- und Winterbetrieb unterschieden. Ein ganzjährig angenehmes Klima entsteht durch eine Betonkernaktivie- rung des Bodens unter der Glashalle, der ähnlich wie die Fassadenkonstruktion funktioniert. In Zahlen ausgedrückt bewirkt das Gesamtpaket aus Geothermieanlage, Gebäudearchitektur- und -leittechnik samt Raumsteuerung eine Einsparung von circa 1.700 Milliwatt pro Stunde Primärenergie jährlich und damit einhergehend 400 Tonnen Kohlendioxid. Dem sachlich-funktionalen Energiekonzept, der nüchternen Fassadenkonstruktion und der feinen Stahlkonstruktion der Glashalle entgegen steht eine detailverliebte, opulente und durch warme Farben gekennzeichnete Innenausstattung, die von Designer Marcel Wanders gestaltet wurde. Einige der Räume widmen sich speziellen Themen, etwa die BeethovenSuite, ausgestattet mit einem elektrischen Klavierflügel. Für Schommer ist das Zusammenspiel von nüchterner Gebäudearchitektur und verspieltem Interieur ein wohltuender Gedanke: „Das Auge des Betrachters braucht Spannung, um sich mit ergänzender Formensprache auseinanderzusetzen. Die Kombination aus dem Design von Marcel Wanders und der eleganten Architektur wird sicher in der Erinnerung der Gäste bleiben, sodass diese das Hotel immer und immer wieder besuchen werden.“ Bonn ist eben doch mehr, als nur eine ehemalige Hauptstadt. Luxushotel Kameha Grand Bonn Bauherr:BonnVisio Real Estate GmbH & Co KG Architekt:Architekturbüro Karl-Heinz Schommer, Bonn, www.schommer-architekt.de Nutzfläche:18.629 m² Fassade:Schüngel Metal Systems GmbH, Altenburg Produkt:4.860 m², Reynobond Architecture Aluminium, Verbundplatten FR-Kern, Kassettensystem, Farbe: Anodic Silver 028 | Naturstein Recycling Das Erbe der Flintstones Die einen verdienen ihr Geld damit, dass sie Landschaften umackern. Die anderen damit, was ­Erstere liegengelassen haben. Dass ausgerechnet in einem Steinbruch einmal ein Recyclingprodukt entstehen könnte, damit hat wohl niemand gerechnet. Text Barbara Jahn Fotos Salvatori Die Schönheit von Stein perfekt in Szene gesetzt: der sakral anmutende Pavillon aus Lithoverde im historischen Arkadenhof der Mailänder Universität S zuzufügen, die gar nicht sein müssten. Salvatori fokussiert seine ständige Aufmerksamkeit auf die Forschung, sodass es heute zu einer modernen Institution geworden ist, die sich besonders auf ökologische Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit konzentriert. Dieses Verantwortungsbewusstsein macht es zu einem der wegweisendsten Unternehmen der Branche. Mit der Entwicklung des innovativen Lithoverde hat Salvatori gleichzeitig die große Herausforderung des dritten Jahrtausends mit dem Ziel der maximalen Tragfähigkeit und geringer Umweltbelastung angenommen. Zur Herstellung von Lithoverde werden die Abfallplatten sortiert, je nachdem, welches abschließende Ergebnis Das Material Die Erzeugung von Materialien aus Stein erfordert den Ein- man erreichen will. Dann wird nach Art gesammelt und satz von erheblichen Mengen von Ressourcen, was tendenzi- schließlich geschnitten. Zwar bedeutet dies mehr Zeit- und ell zu umweltschädlichen Abfällen führt, die wiederum sehr Arbeitsaufwand, aber das Ergebnis ist dafür völlig umweltteuer entsorgt werden müssen. Also alles falsch eigentlich. verträglich und nachhaltig. Lithoverde trägt auch wertsteiDas italienische Unternehmen Salvatori hat es sich mit gernd dazu bei, dass Gebäude eine höhere Punktzahl auf der großer Entschlossenheit zur Aufgabe gemacht, genau daraus Skala von LEED – Leadership in Energy and Environmental ein wirklich „grünes“ Material zu machen, und schuf „Litho- Design –, eine Bewertung des US Green Building Council, verde“ – zusammengesetzt aus den italienischen Worten für dem internationalen Benchmark im Bereich der architek„Stein“ und „Grün“ –, das aus eben diesen Abfällen zusamtonischen Nachhaltigkeit, erreichen können. LEED-RatingSysteme schaffen die Voraussetzungen für den Bau von mengesetzt ist, die schließlich 99 Prozent des Endprodukt ökologisch nachhaltigen Gebäuden, sowohl in Bezug auf den ausmachen. Das restliche eine Prozent ist ein natürliches Energieverbrauch als auch auf die Nutzung aller natürHarz, das als Bindemittel dient. Das heißt, es besteht keine Notwendigkeit, mehr Material aus einem Steinbruch heraus- lichen Ressourcen. Das Produkt Lithoverde steuert somit insgesamt einen großen Beitrag für den Einsatz von nachzuholen. Stattdessen reduziert man das Risiko, die Landschaft zu stark zu verändern und ihr irreparable Schäden haltigen Materialien bei. eit Jahren bemüht sich die italienische Fachmesse Marmomacc, die internationale Ausstellung von Naturstein, Design und Technologie, die positiven Aspekte in der industriellen Steinverarbeitung hervorzustreichen. Eine nicht sehr einfache Aufgabe, denn Skepsis gegenüber der landschaftsraubenden Branche ist groß. Doch gerade in Italien, der Wiege des legendären Carrara-Marmors und anderen Kostbarkeiten aus Stein, gibt es ein Unternehmen, das beweist, dass auch nur Bruchteile davon zu einem schönen Produkt verarbeitet werden können. SKIN MAI.11 | 029 innovation Licht und Schatten, Regen und Sonne, Alt und Neu: John Pawson spielt mit den Gegensätzen und vereint sie in einem Material, das es mit dem Recycling-Gedanken wirklich ernst meint. Das Projekt „Die Einzigartigkeit des Produkts und unsere langjährige Erfahrung in der Herstellung und Bearbeitung von Materialien aus Stein“, erklärt Art Director Gabriele Salvatori, „führte John Pawson zu Lithoverde für sein ‚Haus aus Stein’.“ Die Installation des englischen Architekten John Pawson wurde im Cortile del 700 der Universität Mailand gezeigt. Sobald Pawson den Cortile mit seiner fast minimalistisch Sauberkeit sah, wollte er ein Symbol auf der Diagonalen, die über den Hof verläuft, hinterlassen. Er erstellte eine Art Brücke zwischen der Vergangenheit und unserem Jahrhundert und baute den Archetypus eines Hauses mit fast naivem Charakter. Und er wollte dieses neue Material von seiner besten Seite zeigen. „Betrachtet aus der Entfernung wirkt die Installation wie eine einfache architektonische Struktur, die wie ein Haus geformt ist“, sagt John Pawson. „Eine lineare und einprägsame Struktur zugleich, die zu ständigen Konflikten und Gegenüberstellungen von Texturen, Flächen, Schatten und Highlights führt.“ Die Zusammenarbeit mit Salvatori zeigt einmal mehr, dass man als Produzent wie hier rechtzeitig auf die Bedürfnisse und Wünsche eines Designers reagieren kann, mit Liebe zum Detail und Leidenschaft für Ästhetik, basierend auf der Einfachheit der Materials und der Formen, also in seiner inhärenten DNA. Das Gebäude verfügt über Einschnitte an den Rändern und in seiner Mitte, um einen Lichteinfall ermöglichen. Die Wände schützen, während die Schlitze – neben der Bereit- stellung einer Lichtquelle – das Gefühl der Intimität und Schließung aufbrechen. In der Nacht leuchten Lichtquellen im Haus selbst, was wiederum Lichtstrahlen nach außen erzeugt. Pawson ist fest davon überzeugt, dass Architekten heute wieder nach einem Design suchen müssen, das den Test der Zeit übersteht. Für sein Haus aus Stein wurde er von der Einfachheit frühester Kirchen inspiriert, während er sich gleichzeitig eines neuen Materials bediente, um einem Raum, der sehr spirituell ist, Emotionen zu entlocken. Der kreuzförmige Schnitt in das Dach und beide Fassaden ermöglichen Licht und Raum für den Dialog direkt mit dem Himmel. Man ist eingeladen, darin zu meditieren, über das Spiel des Lichts auf der Oberfläche nachzudenken, sogar dann, wenn der Regen hineinfällt. Das Wasser überträgt die Schnitte auf den Boden. „Es ist etwas, bei dem man anhält und zu denken beginnt.“ Auf die Frage, ob es für ihn schwierig war, mit so geschichtsträchtiger Bausubstanz umzugehen, antwortet Pawson klar und präzis, wie es sein Projekt ist: „Nein. Das Wichtigste ist es, nicht gierig, sondern geduldig zu sein und zu versuchen, nicht anzugeben. Ich sage das den sogenannten ‚young emerging architects’: Seid vorsichtig mit eurem Wunsch, alles Alte niederzureißen, nur um eure Symbole zu hinterlassen – ‚scripta manent‘!“ Alfredo Salvatori S.r.l. Via Aurelia 395/E. I-55046 Querceta (Lu) [email protected], www.salvatori.it 030 | Fassadensanierung Die Modernisierungsfassade ermöglicht die energetische Sanierung von Fassaden mit Lochfenstern und Fensterbändern nach gestalerischen Gesichtspunkten. Abdeckung der Fensterflächen und der opaken Wandflächen Mit System zur neuen Haut Die umfassende energetische Sanierung der Gebäudehülle – samt Fassade und Fenster – hilft nicht nur bei der Kostensenkung für Heizung, Kühlung und Klimatisierung, sondern erhöht wesentlich den Wohn- bzw. Nutzerkomfort. Die Verbesserung der CO2-Bilanz ist dabei natürlich auch gleich inkludiert. Ein neu entwickeltes und nunmehr marktreifes Fassadensystem ermöglicht die rationelle ­Modernisierung von Bestandsgebäuden bei minimaler Beeinträchtigung der Nutzung: Die Innenräume können nahezu über den gesamten Sanierungsprozess uneingeschränkt genutzt werden. Die neue Aluminiumsystemkonstruktion wird vor die bestehende Fassade gestellt und übernimmt alle wichtigen Funktionen einer zeitgemäßen Gebäudehülle. Text veronika janyróvá Fotos AlukönigStahl I m Februar dieses Jahres beschloss die österreichische Bundesregierung die Wiederauflage des sogenannten „Sanierungsschecks“. Im Jahr 2009 erstmals initiiert, hatte die Förderung der thermischen Sanierung zu einer erfolgreichen Ankurbelung der heimischen Bauwirtschaft beigetragen und rund 700 Millionen Euro Investitionen im Bausektor ausgelöst. Nach einer Pause im vergangenen Jahr wird die Aktion nun fortgesetzt. In den kommenden vier Jahren werden jährlich 100 Millionen Euro zusätzliche Direktförderung für die thermisch-energetische Aufwertung älterer Gebäude zur Verfügung gestellt. So will man einerseits der CO2-Einsparungsverpflichtung wieder etwas näher kommen, und auf der anderen Seite natürlich auch der nach wie vor der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hinterherhinkenden Bauwirtschaft auf die Sprünge helfen. 70 Millionen Euro werden im Rahmen des Sanierungsschecks für private Haushalte verwendet, 30 Millionen Euro sollen Unternehmen zur Verfügung stehen, die bereit sind, in die Verbesserung der energetischen Performance ihrer Firmengebäude zu investieren. Im Vergleich zum rückläufigen Neubau bietet der boomende Modernisierungsmarkt enormes Wachstumspotenzial. Infolge des Sanierungsschecks sind hier zusätzliche Impulse zu erwarten. Vor allem der Gebäudebestand der SKIN MAI.11 | 031 innovation Brüstungsbereiche, die nicht über ausreichende Tragfähigkeit verfügen, vollständig umgangen werden. Das Tragwerk dient gleichzeitig auch als Grundgerüst für die Integration von Sonnenschutzsystemen, denzentraler Lüftung, Fenstersystemen und der elektronischen Ansteuerung derselben sowie zur Energiegewinnung über spezielle Fenster- und Fassadenmodule. Die Systemkonstruktion deckt neben den als Warmbereiche definierten Fensterflächen auch die opaken Wandflächen (Kaltbereiche) ab, für die systemintegrierten Kaltfassaden-Komponenten bereitgestellt werden. Dabei können in den hinterlüfteten Kaltbereich variable Dämmstärken Der Modernisierungsprozess an der Fassade erfolgt über ein äußeres Tragwerk. ausgeführt werden, die bis Passivhausstandard erreichen. Die Kaltbereiche können mit Dünnschichtmodulen, Blechkassetten, Glaselementen oder auch mit Naturstein ausgefacht werden. Die neuen Fensterelemente werden mit geringem Abstand 1960er-, 70er- und 80er-Jahre bedürfen dringend einer energetischen Aufwertung. Mit Lochfenstern oder durchlau- zur bestehenden Fassade an der sekundären Tragstruktur fenden Fensterbändern im Wechselspiel mit Sandwichplat- befestigt und liegen damit optimal in der neuen Dämm­ ebene der vorgehängten, hinterlüfteten Bereiche. Die alten ten oder Waschbetonelementen weisen die Gebäude dieser Fenster verbleiben bis zur Fertigstellung der neuen Hülle im energetisch wenig rühmlichen Bauepoche die typischen alten Mauerwerk. Erst nach Fertigstellung der Modernisieindustriellen Strukturen auf. rungsfassade werden sie unter Zuhilfenahme von Staubschutzlösungen und Absaugeinrichtungen demontiert und Modernisierungsfassade Bei Neuerrichtungen definieren, nicht zuletzt aufgrund der entsorgt. Diese finalisierenden Arbeiten können beispielsEU-weiten Energieeinsparverordnung, Niedrigenergie- und weise bei Büro- und Firmengebäuden auch außerhalb der Passivhaus heute schon längst die (Mindest)Anforderungen Gebäudenutzungszeiten durchgeführt werden. Anschließend an eine moderne, energetisch optimierte Bauweise. Was im wird die neue Gebäudehaut an die Decken-, Boden- und Neubau bereits zum Standard geworden ist, stellt für einen Seitenbereiche angeschlossen und alle mechatronischen Gutteil des Gebäudebestandes immer noch eine große Her- Komponenten durch entsprechende Systemartikel in die ausforderung dar. Nicht immer sind es aber ausschließlich Gebäudetechnik integriert. Umständliche und langwierige Verkabelungsarbeiten auf der Innenseite entfallen durch die Kosten, die Bauherren und Firmeneigentümer von umfangreichen thermischen Sanierungsmaßnahmen abhalten. den Einsatz eines Wireless Control Systems, mit dem neben Oft ist es auch der bauliche Aufwand, der in der Regel nicht den neu angebrachten bedienbaren Modernisieungskomohne eine Beeinträchtigung der Nutzung vonstatten geht, ponenten auch bestehende Gebäudekomponenten künftig weshalb Sanierungsmaßnahmen vielfach hintangestellt über einen kabellosen Funkstandard bedient werden. Damit werden. sind alle Innenräume innerhalb kürzester Zeit wieder voll Die neuentwickelte Schüco Modernisierungsfassade ERC nutzbar. 50 schafft hier Abhilfe. Bei der Modernisierung der FassaAluKönigStahl GmbH de wird ein äußeres Tragwerk mit Befestigungskonsolen Goldschlagstraße 87–89, A-1150 Wien von Decke zu Decke über einen definierten Abstand auf das [email protected], www.alukoenigstahl.com Bauraster des Baukörpers gesetzt. Auf diese Weise können 032 | Dämmung Kompendium der Wärmedämmung miert das neue Kompendium, bedeutet eine Zusatzarmierung auch einen deutlich verbesserten Schallschutz – ein schlagendes Argument angesichts alarmierender Zahlen: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich in seinem Wohnumfeld durch Straßenlärm belästigt, etwa 15 Prozent fühlen sich sogar stark eingeschränkt. Der Schallschutz massiver Außenwände kann durch ein WDV-System kombiniert mit einem möglichst schweren Putzsystem deutlich verbessert werden. Das Kompendium schützt vor Fehl- oder Nichtentscheidungen. Brandschutz als Lebensretter Foto: heck-multitherm.com D as Spektrum an Wärmedämm-Verbundsystemen ist infolge verschärfter Energiesparverordnungen und dank unermüdlicher Entwicklungsarbeit immer vielfältiger, differenzierter und objektbezogener geworden. Angesichts der fast unüberschaubaren Wahlmöglichkeiten hinsichtlich Dämmplatten, Klebe- und Armierungsmörteln oder abschließender Oberflächengestaltung verlieren selbst Experten am Bau den Überblick. Die Mehrheit der Bauherren und Eigenheimbesitzer ist schlichtweg überfordert. Diesem Informationsdefizit schafft die BASF Wall Systems jetzt professionell und allgemein verständlich Abhilfe: Das Kompendium der Wärmedämmung ist der neue, unverzichtbare Wegweiser rund um das Thema Wärmedämmverbundsysteme. Der praktische Leitfaden ist eine einzigartige Informationsquelle und gibt Argumentationshilfen und Sicherheit in der Beratung. Das Kompendium hilft dabei, vielfältige Kriterien und individuelle Gegebenheiten zu erfassen und zu berücksichtigen, um letztlich das perfekte, maßgeschneiderte HECK-WDV-System zu finden. Bedeutung der Wärmedämmung Anhand zahlreicher Daten und Fakten weist das Kompendium darauf hin, dass bei ungedämmten Gebäuden noch immer 40 Prozent der Wärme über die Fassadenflächen entweichen. Mit Wärmedämmverbundsystemen können allein 50 Prozent der Heizkosten eingespart, gleichzeitig kann ein großer Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden. Gesteigerter Wohnkomfort kommt an dieser Stelle ebenso zur Sprache wie das Thema Wertsteigerung einer Immobilie. Das Grundlagenwissen vervollständigt ein umfassender Einblick in die Aufbauten von HECK-Wärmedämmverbundsystemen und macht vertraut mit den Unterschieden zwischen Außen-, Innen- und Kellerdeckendämmung. Armierung und Schallschutz Eine Armierungsschicht schützt die Fassade gegen äußere Einflüsse. Neben der verbesserten Stoßfestigkeit, so infor- Die richtige Wahl der Dämmplatte berührt bei weitem nicht nur die Faktoren Wärmedämmung und Wärmeleitfähigkeit, lehrt das Kompendium. Detailliertes Wissen um brandschutztechnische Eigenschaften von Dämmplatten in Kombination mit Putzsystemen beispielsweise kann Leben retten. Auch wenn die Faustregel gilt: je höher die Gebäudeklasse, desto höher die Anforderungen an den Brandschutz. So ist die Baustoffklasse A2 (höchster Brandschutz) für Einund Zweifamilienhäuser zwar nicht vorgeschrieben, eröffnet jedoch die reelle Chance, ein brennendes Haus tatsächlich noch rechtzeitig verlassen zu können. Höchsten Brandschutz bieten Dämmplatten aus Mineralwolle in Verbindung mit mineralischen Putzsystemen. Auch auf unerwünschte Mitbewohner geht das Kompendium ein. Gemeint sind Algen und Pilze, die sich im Laufe der Zeit als hässlicher Schmutz auf der Fassade festsetzen. Das neue Nachschlagewerk liefert das Wissen um richtiges Feuchtemanagement und den rechtzeitigen Einsatz entsprechender Systemlösungen. Funktionalität und Kreativität Funktionalität und Kreativität gehen durchaus Hand in Hand. Die Fassade als Visitenkarte eines Gebäudes entscheidet blitzschnell über Gefallen oder Nichtgefallen. Ein mineralischer Oberputz als Abschluss eines HECK-Wärmedämmverbundsystems eröffnet einen fast unbegrenzten Gestaltungsspielraum hinsichtlich Farbgebung, Strukturierung und Verarbeitungsformen. Mit zahlreichen Vorschlägen und Illustrationen hilft das Kompendium bei der Entscheidung. WDV-System selbst konfigurieren Mit umfangreichem Wissen bestückt, bleiben letztlich die Fragen zu beantworten: Was brauche ich? Was möchte ich? Welches WDV-System bietet diese Möglichkeiten? Dazu verschafft das Kompendium die Möglichkeit, das geeignete Wärmedämmverbundsystem zu konfigurieren unter Berücksichtigung aller individuellen Entscheidungen und Notwendigkeiten. Das „Kompendium der Wärmedämmung“ kann unter www.heck-multitherm.com kostenlos angefordert werden. BASF Wall Systems GmbH & Co. KG Thölauer Straße 25 D-95615 Marktredwitz Tel.: (00 49 92 31) 802-0 Internet: www.wall-systems.com SKIN MAI.11 | 033 entwickeln Energiesparleichtblock Unterbrechung des Wärmestroms durch Dämmelemente. Grafik: KLB-­Klimaleichtblock GmbH nicht nur für Wintergärten und Terrassen es Ku ns t -B r an di ng www.econtrol-glas.de Gebäude als Markenbotschafter Einzigartiges Design, Corporate Art und Corporate Architecture kommunizieren lebendige Marken nach innen und außen. Besuchen Sie uns auf der Design Linz vom 19. - 22. Mai 2011! 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Sie besteht aus Dämmstoff-Stecklingen aus Mineralwolle, die die Kammern des Steins ausfüllen. Während des Versetzens auf der Baustelle werden auch die Lücken an den Stirnseiten mit zusätzlichen Stecklingen verfüllt, so dass sich ein vollständig gedämmtes Mauerwerk ergibt. Eine zusätzliche Außendämmung wird daher nicht benötigt. Im Gegensatz zu Wänden mit Außendämmung ist Mauerwerk aus Kalopor-Steinen vollkommen diffusionsoffen. Der Feuchteausgleich von innen nach außen ist kaum eingeschränkt. Eine negative Auswirkung auf das Raumklima ist deshalb nicht zu befürchten. Für den monolithischen Wandaufbau eines KfW-Effizienzhauses 70 kommt beispielsweise bei einer Außenwanddicke von 30 Zentimetern der Leichtbeton-Mauerwerksstein Kalopor mit Kerndämmung mit einer Wärmeleitzahl λR 0,08 W/mK zum Einsatz. Sollen die Anforderungen für ein KfW-Haus 55 erfüllt werden, ermöglicht der Kalopor Ultra mit einer Wärmeleitzahl von λR 0,07 W/mK die Einhaltung der Vorgaben. Bei einer Wandstärke von 36 Zentimetern erfüllt der Kalopor Ultra darüber hinaus auch die Anforderungen zur Errichtung des KfW-Effizienzhauses 40. Für den Passivhaus-Standard empfiehlt die KLB den Kalopor „Ultra“ gegebenenfalls mit einem zweilagigen Wärmedämmputz zu versehen. Auf diese Weise lassen sich U-Werte von bis zu 0,15 W/m²K realisieren. zü V 034 | Siebdruck Der Vielfältigkeit scheinen keine Grenzen gesetzt, alle Gestaltungsvariationen scheinen denkbar. Visualisierung: www.zuchna.at Fassade mit Dekor S o einzigartig und vielfältig wie der Mensch sollen die Gestaltungsmöglichkeiten an der Fassade sein, das ist die Maxime bei Fassadenplattenhersteller Senova. Das Ziel ist es, die bisherigen Grenzen der Fassadenplatten zu sprengen und den Planern neue, individuelle Gestaltungsmöglichkeiten an die Hand zu geben. Diese Technologien, gepaart mit neuartigen Farbsystemen, sollen in Kombination mit optimalen Fassadenplatten künftig sichere und langlebige Dekorationen von Fassaden ermöglichen. Die Umsetzung von Ideen zu unverwechselbarer Architektur, Identifikation zu Form und Farbe, durchgängige Gestaltung der Corporate Identity etwa eines Unternehmens und das Transportieren von wesentlichen Aussagen zur Umwelt, das sind die Perspektiven, die Senova seinen Kunden eröffnen möchte. Ob floral, realistisch, abstrakt, naturalistisch oder einfach nur als einzelner einfarbiger Akzent, schrankenlos sollen sie sein, die Gestaltungsmöglichkeiten an der Fassade. Die Anforderungen der Funktionalität und Lebensdauer an die dekorativen Oberflächen können mit den neuen Farbsystemen erfüllt werden, entsprechende Gewährleistungen bis zu zehn Jahren sind möglich. Aber erst die Kombination von geprüften Farben mit den entsprechenden Fassadenplatten lässt ein sicheres Gesamtsystem entstehen. Das kann etwa auch Antigrafittibeschichtungen beinhalten. Der Untergrund spielt scheinbar keine Rolle dabei. Auf sämtlichen Werkstoffen wie Aluform-Alu-Wellplatten und Sidings, Senoplan-HPL-Schichtpressstoffplatten, Senobond-Alu-Verbundplatten oder Kunststoffplatten wie Acrylglas oder Polycarbonat lassen sich im Siebdruckverfahren die entsprechenden Dekore aufbringen. Die maximale Formatgröße bei Senoplan-HPL-Platten etwa liegt bei 5.580 x 2.040 Millimeter, bei Senobond-Alu-Verbundplatten sind es 7.000 x 1.500 Millimeter. Alle Senova-Fassadenbekleidungen entsprechen den gültigen EN-Normen und sind von österreichischen Prüfinstituten zertifiziert. Senova Kunststoffe GesmbH & Co KG Gewerbestraße 12 A-5723 Uttendorf Tel.: (0 65 63) 20 02 00 Fax: (0 65 63) 200 20 77 E-Mail: [email protected] Internet: www.senova.com Die KlimaFassade Baumit open®reflect Sie träumen von einer perfekten Fassade, mit der man sich richtig wohlfühlt? Baumit open®reflect – Die KlimaFassade verbindet traumhaft schöne Wärmedämmung und Kostendämmung auf einzigartige Weise. Dank eines perfekt abgestimmten Systems genießen Sie ein natürlich-gesundes Wohngefühl. Und mit dem besten Baumit WärmedämmverbundSystem zum besten Preis sparen Sie Heizkosten – ein Leben lang. Q Atmungsaktive Wärmedämmung Q Energie- und kostensparend Q Für Alt- und Neubauten Atmungsaktive Wärmedämmung Der Triumph über Druck und Kälte Austrotherm XPS® TOP 50 für hohe und XPS® TOP 70 für höchste Druckbelastungen Extra hochdruckfeste XPS-Dämmung vom österreichischen Marktführer Optimale Dämmung unter der Boden- und Fundamentplatte Beste Wärmedämmung gegen Kälte von unten und Druck von oben erhältlich im baustoff-fachhandel www.austrotherm.com Ideen mit Zukunft. Fotos: Sto 036 | Putzsystem, Wärmedämmung Trendfarben im Fokus A nfang April fand neuerlich das internationale DesignerMeeting der Sto AG in Kopenhagen statt. Im Rahmen eines dreitägigen Workshops präsentierten die Verantwortlichen von StoDesign neue Material- und Farbmuster für Oberflächen von Fassaden und Innenräumen aus ihren jeweiligen Ländern. Länderspezifische Verkaufszahlen wurden dabei ebenso ausgewertet wie Materialien und Unterlagen der aktuellen Möbel- und Textilmessen. Ebenso wenig fehlen durfte dabei der Austausch der Sto-Farbexperten. Die Farb- und Materialmuster aus sieben unterschiedlichen Ländern wurden auch diesmal wieder in Farbgruppen sortiert, zusammengefasst und mit den Trends der letzten zwei Jahre verglichen. Dabei wurde deutlich, dass sich der Trend zu neutralen und naturverbundenen Farbtönen weiterhin anhält, während Grün als die neue Trendfarbe hervorstach. Auch Blau- und Türkistöne bleiben weiterhin aktuell. Als neuer Eyecatcher werden sehr reine und starke Farbtöne in Form von „Colourblocking“ häufig zu sehen sein. Schwarzund Weißtöne in feinen Nuancen bleiben die Klassiker der Architekten. Besonders wichtig sind auch weiterhin interessante und neue Strukturen und Oberflächen. Zudem diskutierten die Vertreter der einzelnen Länder über die Positionierung von StoDesign. Ein Ergebnis war die Erkenntnis, dass die Vermarktung und Etablierung der neuen Trendfarben des StoDesign-Expertenteams am internationalen Markt im Vordergrund stehen sollen. Außerdem war man sich darüber einig, dass es eine weitere Kollektion DC 12/13 geben wird, die derzeit auf Basis der Ergebnisse des Meetings ausgearbeitet wird. Sto Ges.m.b.H. Richtstraße 47, A-9500 Villach Tel.: (0 42 42) 33 13 30, Fax: (0 42 42) 343 47 E-Mail: [email protected], Internet: www.sto.at Triumph über Kälte und Hitze S tets steigende Energiepreise, Rohstoffknappheit und Klimawandel fordern neue Ideen für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Die hohe Energiekostenersparnis und das verbesserte Raumklima machen eine thermische Sanierung bei älterer Bausubstanz fast schon zu einem Muss. Mit den Austrotherm-EPS-Plus-Produkten gelingt in diesem Segment eine Heiz- und Energiekostenersparnis von bis zu 85 Prozent. Darüber freut sich nicht nur das Geldbörsel, sondern dank reduzierter Emissions- und CO2-Werte auch die Umwelt. Besonders bei thermischen Sanierungen sowie bei Niedrigenergie- bzw. Passivhäusern schafft beispielsweise Austrotherm EPS F-Plus ein angenehmes Raumklima in den eigenen vier Wänden – das ganze Jahr über. Die Dämmwerte sprechen dabei für sich: Mit 23 Prozent mehr Dämmleistung als herkömmliche Styroporplatten und einem Lambdawert von 0,031 W/(mK) erzielen die grauen Austrotherm-EPS-FPlus-Platten sehr gute Ergebnisse. Gleich doppelt lohnt sich eine thermische Sanierung bei älterer Bausubstanz: Einerseits profitiert man von einer hohen Energiekostenersparnis, andererseits steigert sich merklich das Wohlbefinden durch ein verbessertes Wohnklima. So wird der Einfluss immer steigender Energiepreise und drohender Rohstoffknappheit minimiert. Die reduzierten Emissions- und CO2-Werte kommen darüber hinaus auch der Umwelt zugute. Die Austrotherm-EPS-F-Plus-Fassadendämmplatte hat außerdem noch ein weiteres Plus zu verzeichnen: Die rosa Protect-Beschichtung gewährleistet Gute Ergebnisse mit EPS F-Plus. Foto: Austrotherm eine sichere und einfache Verarbeitung. Eine speziell entwickelte Reflektionsschicht schützt die Platte vor direktem Sonnenlicht während der Verarbeitung und hält sie somit formstabil. In vielerlei Hinsicht ein Triumph über Kälte und Hitze. Austrotherm GmbH Friedrich-Schmid-Straße 165, A-2754 Waldegg/Wopfing Tel.: (0 26 33) 40 10, Fax: (0 26 33) 40 11 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.austrotherm.at SKIN MAI.11 | 037 entwickeln ­ ehaglichkeit B ohne ­Kompromisse E in gut gedämmtes Haus reduziert Heizkosten und hilft, durch geringeren Energieaufwand wichtige Ressourcen zu schonen. Zusätzlich verbessert behagliches Wohnklima das Wohlgefühl und die Lebensqualität in den eigenen vier Wänden. Bei der thermischen Sanierung ist die Dämmung der Außenhülle als erster Schritt eine sinnvolle Maßnahme. Ein Trend bei den Wärmedämmverbundsystemen: optimierte Dämmstoffplatten – mehr Wärmedämmung bei gleichbleibender Dämmstärke. Die Entwicklung von Dämmsystemen ist schon seit Jahrzehnten einer der Die Baumit Open Reflect im Schnitt. HauptforschungsFoto: Baumit bereiche bei Baumit. Das aktuelle Ergebnis dieser Forschungen ist die neue, atmungsaktive „Baumit Open Reflect“-KlimaFassade. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ= 0,031 W/mK zeigt das System eine Verbesserung der Wärmedämmung gegenüber herkömmlichen EPS-Systemen um 23 Prozent. Das bedeutet: 23 Prozent mehr Wärmedämmung bei gleichbleibender Dämmstoffstärke. Ermöglicht werden diese Wärmedämmwerte durch neue, besondere Rohstoffeigenschaften, die auch für optimale „Hitzeschutzeigenschaften“ sorgen. So weist der spezielle, silbrig-graue Rohstoff sogenannte Infrarotreflektoren auf, die einen Durchgang von Wärmestrahlen komplett ausschließen. Die Baumit Open Reflect ist außerdem diffusionsoffen und lässt Feuchtigkeit nach außen entweichen. Zusammen mit speziell abgestimmten Systemkomponenten sorgt das Wärmedämmverbundsystem für sehr gute Dämmeigenschaften und Atmungsaktivität in Alt- und Neubauten. Wopfinger Baustoffindustrie GmbH A-2754 Waldegg/Wopfing Tel.: (0 26 33) 40 00 Internet: www.baumit.at WICONA ist bereits jetzt für die SKI-WM 2013 qualifiziert! “Planet Planai”, die hypermoderne Talstation in Schladming, beeindruckt mit drei multifunktionellen Gebäudekomplexen. Dank der enormen Systemvielfalt der WICONA-Produkte waren hier der Lösungskompetenz keine Grenzen gesetzt. Und mit der Fensterserie WICLINE evo steht ein Weltmeister bereits fest. Hydro Building Systems bietet mit der Marke WICONA zukunftsweisende Lösungen, welche durch die wirtschaftliche Fertigung eine hohe ProzessSicherheit und größtmögliche Flexibilität in der Anwendung garantieren. Jetzt informieren: www.wicona.at WICONA ist eine Marke von Hydro 038 | Metall Das neue Gesicht des Stahls „matt-de-luxe“: Wenig Glanz ist schön. Ville Verdi. Fotos: Hoesch „matt-de-luxe“ heißt eine neue Oberfläche, die Hoesch Bausysteme jetzt speziell für ihr erfolgreiches Fassadensystem ­Hoesch Planeel Siding anbietet. Der Vorzug der neuen Beschichtung: Die mattierende Effektlackierung eliminiert nahezu alle Reflexionen und strahlt einfallendes Licht gleichmäßig diffus zurück. So wird die Ebenheit der Wandelemente optisch verstärkt und deren hochwertiger Charakter noch einmal unterstrichen. Damit Von jeher werden Farben kombiniert. Jetzt passen sie zusammen! qualifiziert sich die Systemlösung für vorgehängte, hinterlüftete Fassaden einmal mehr auch für dabei sind Dämmstärken bis hin zum Passivhausstandard den anspruchsvollen Büro-, Gewerbe- und Wohnungsbau. integrierbar. Die zwischen 200 und 400 Millimeter breiten Jüngstes Beispiel: die Ville Verdi, ein Vorzeigeprojekt des Elemente können mit bis zu acht Meter Länge horizontal, sozialen Wohnungsbaus mit Landmark-Charakter in Wien, vertikal oder diagonal verlegt werden, sodass Architekten wo die Effektbeschichtung „matt-de-luxe“ großformatig und Planer absolute Gestaltungsfreiheit genießen. Zueingesetzt wurde. sätzlich individualisieren lassen sich die Fassaden mit Die „matt-de-luxe“-Kollektion stammt von den Oberunterschiedlichen Deckbreiten, Schattenfugen, gelochten Elementen sowie verschiedenen Farbkombinationen der flächenspezialisten der ThyssenKrupp Steel Europe AG, Wandelemente. der Muttergesellschaft von Hoesch Bausysteme Austria. Wer Wert auf eine hochwertige ebene Optik bei gleichDer Stahlhersteller nimmt eine führende Position bei der Entwicklung neuer Stahloberflächen ein und betreibt eines zeitig rascher Montage legt, wählt als Unterkonstruktion der leistungsfähigsten Oberflächenentwicklungszentren für die Hoesch-Planeel-Siding-Fassade die dazupassende in Europa. Die Beschichtung ist langlebig, resistent gegen ­Hoesch-Systemleiste, auf der sich die Wandelemente verSchmutz und beständig gegen UV-Strahlen. Für dauerhaften deckt, durchdringungsfrei und zwängungsfrei befestigen Korrosionsschutz sorgt eine Zink-Aluminium-Legierung, mit lassen. Den hochwertigen Charakter der Fassade sichern der das Stahlblech vor dem Lackieren mit „matt-de-luxe“ außerdem speziell gestaltete Lösungen für Gebäudeecken beschichtet wird. Die Effektbeschichtung gibt es in neun und auf das System abgestimmte Elemente für Attiken. Auf harmonisch aufeinander abgestimmten Farbtönen, die sich Wunsch werden die Elemente für eine radiale Verlegung untereinander auch an ein und derselben Fassade frei kom- auch stirnseitig ohne Kopfkantung geliefert. binieren lassen. Hoesch Planeel Siding bietet besonders wirtschaftlich Hoesch Bausysteme GmbH verlegbare, relativ schmale Flächenbauteile, die sich für den ThyssenKrupp Steel Europe AG Tenscherstraße 3, 1230 Wien Neubau ebenso gut eignen wie für die Altbausanierung. Das Tel.: (01) 615 46 40, Fax: (01) 615 46 30 System lässt sich auf nahezu jedem Untergrund aufbauen, E-Mail: [email protected], Internet: www.hoesch.at SKIN MAI.11 | 039 entwickeln Energieeffizienz und Ästhetik RENOCELL Die Innendämmung ohne Dampfbremse Hoher Tageslichteinfall und integrierte Klappensysteme zur natürlichen Be- und Entlüftung: Rheingalerie Ludwigshafen. Foto: Lamilux E s ist das markante architektonische Merkmal: eine das gesamte Gebäude überspannende, transluzente Membrandach-Konstruktion. Sie verleiht der neuen Shopping-Mall „Rheingalerie“ Ludwigshafen ihren unverwechselbaren Charakter: eine wellenförmige Rhythmik, die durch gerundete und elliptische Formen wiedergegeben wird. Im Inneren des Gebäudes zeigt sich dies durch neun ellipsenförmige Glasdächer. Sie werden teilweise vom außenliegenden Membrandach überspannt und versorgen die zweigeschossige, 330 Meter lange Mall entlang ihrer Galerieachse durch eine Glasfläche von 2.900 Quadratmeter mit viel Tageslicht. Konstruiert und montiert hat die Glasdächer der Tageslichtsystem-Hersteller Lamilux. Die angenehme Atmosphäre in der für 220 Millionen Euro errichteten Shopping-Mall, in der sich 120 Geschäfte befinden, symbolisiert mit dem großzügigen natürlichen Lichteinfall die wichtigsten Aspekte im modernen, zeitgenössischen Bauen: Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Dafür hat das Projekt „Rheingalerie Ludwigshafen“ von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) das Zertifikat in Gold erhalten. Neben dem energieeffizienten Tageslichteinfall bildet sich durch die elliptische Formgebung der Glasdächer ein reizvolles Schattenspiel auf den gekrümmten Umfassungswänden ab. Die neun wärmegedämmten Glasoberlichter über der Mall mit einem Ug-Wert von 1,1 W/(m²K) basieren auf einer Stahl-Glas-Konstruktion der Produktreihe Lamilux CI-System Glasarchitektur KWS 60. Um den solaren Wärmeeintrag zu regulieren und zu große Blendeinwirkungen zu vermeiden, sind die Glasscheiben (Wärmeschutzverglasung) mit einer dunklen Bedruckung auf der Zwischenraumseite versehen. Von innen ist diese Verdunkelung kaum wahrnehmbar. Der Bedruckungsgrad der Glasscheiben zwischen 65 und 75 Prozent wurde an die jeweilige Ausrichtung angepasst. Darüber hinaus sind die Scheibenfelder zu Reinigungszwecken betretbar. Lamilux Heinrich Strunz GmbH Postfach 1540, D-95105 Rehau Tel.: (00 49 92 83) 595 0, Fax: (00 49 92 83) 595 290 E-Mail: [email protected], Internet: www.lamilux.de SETZT NEUE MASSSTÄBE IN DER INNENDÄMMUNG Die gesprühte, verputzte Zellulosedämmung bildet ein kapillaraktives Innendämmsystem. Tauwasser kann an einer definierten Stelle ausfallen und wird durch die Eigenschaften der verwendeten Komponenten schnell wieder an den Innenraum abgegeben. Die gesprühte Zellulosedämmung passt sich jeder Unebenheit nahtlos an. Das tragende Mauerwerk bleibt trocken. DIE VORTEILE >> Die Oberflächentemperatur der Wand wird höher und die Räume behaglicher >> Wesentlich kürzere Aufheizzeiten der Wohnräume >> Verbesserter Schallschutz >> Energieeinsparung – Senkung der Heizkosten >> Wertsteigerung des Gebäudes (Energiepass) >> Zeit- und Kostenersparnis gegenüber anderen Systemen WWW.ISOCELL.AT 040 | Aluminium, Glas Für die SKI-WM qualifiziert P lanet-Planai, die vergangenes Jahr fertiggestellte Talstation am Fuße des Zielhangs in Schladming, könnte zu einem der touristischen Wahrzeichen der Alpinen Ski WM 2013 mutieren. Innerhalb von 220 Tagen wurde das Bauwerk errichtet, das trotz ausgefallener Architektur auch der Funktionalität ein Höchstmaß an Bedeutung schenkt. Das gesamte Gebäude wird von einem riesigen „Loop“ ummantelt. Innerhalb dieses Loops entstanden drei miteinander verbundene Gebäudekomplexe, in denen nun die neuen Headquarters der Planai-Bahnen untergebracht sind sowie Büros für diverse Veranstaltungen – etwa für Vereine, den Weltcup oder beispielsweise die Ski-WM. Der mit Abstand größte Bereich, mit rund 1.000 Quadratmetern Glasfassade, ist primär den Gästen bzw. Sportlern der Planai vorbehalten. Neben vier Aufzügen und Rolltreppen sind hier ein Skiverleih sowie ein Sportfachgeschäft untergebracht. Außerdem wird in diesem Gebäudeteil während der Ski-WM 2013 auch Platz für das Medienzentrum für Presse und Fernsehen eingeräumt sein. Der gesamte Komplex ist überdies barrierefrei errichtet. Aufgrund der Systemvielfalt und Kompatibilität des umfassenden Wicona-Produktprogramms konnten die individuellen Anforderungen, vom Entwurf bis hin zur Fertigstellung, beim Planet-Planai voll erfüllt werden. Verarbeitet wurde unter anderem das Pfosten-Riegel-System Wicona Wictec, das für die Umsetzung moderner, innovativer Objektgestaltung entwickelt wurde. Bei den Einsatzelementen Talstation Planet Planai. Foto: Hydro Building Systems Seekirchen wurde Wicona Wicstyle in Nurglasoptik verwendet. Für die Sicherheit der einzelnen Gebäudeabschnitte wurden Brandschutztüren der Serie Wicon Wicstyle FP gewählt. Diese notwendigen technischen Schutzanforderungen konnten harmonisch in die Architektur integriert werden und bieten zudem das den europäischen Normen entsprechende hohe Maß an Sicherheit. Zur WM werden allein im Zielstadion bis 25.000 Skibegeisterte erwartet Hydro Building Systems GmbH Wallerseestraße 49, A-5201 Seekirchen Tel.: (0 62 12) 20 00 Fax: (0 62 12) 202 36 E-Mail: [email protected] Internet: www.wicona.at Tor zur Stadt F rüher boten Stadttore ihren Einwohnern Schutz vor Eindringlingen. Heutzutage wollen diese Formen der Architektur Besucher einladen, sich der Stadt zu nähern, sie zu bevölkern. In Groningen wurde nun nach den Plänen des ortsansässigen Architekturbüros WAL ein 75 Meter hohes „Tor zur Stadt“ fertiggestellt. Das Gebäude wurde in Form eines großen Rahmens ausgebildet, der weithin sichtbar ist und das umgebende Industrie- und Hafengebiet aufwertet. „Klarheit, Transparenz und Helligkeit mit nicht mehr Mitteln als eben nötig zu erzeugen“, ist der Entwurfsgedanke der Architekten gewesen. Um die Fassade nicht nur transparent erscheinen zu lassen, sondern auch großzügig öffnen zu können, entschieden sich Architekt und Bauherr für eine Kombination aus einer feststehenden Verglasung als Brüstungselement und einer komplett zu öffnenden GlasFaltwand. Eingesetzt wurde das maßgeschneiderte und wärmegedämmte Brüstungselement „SL Modular“ und die ebenfalls wärmegedämmte Glasfaltwand „SL 60“ von Systementwickler und -hersteller Solarlux. Die Realisierung des Projekts übernahm die Tochtergesellschaft vor Ort, Solarlux Nederland BV, Nijverdal. Insgesamt wurden 230 Modulrahmen mit 1.380 Faltflügeln und einer Höhe von circa 2,40 Metern sowie einer Breite von circa 4,55 bis maximal 5,65 Metern eingesetzt. Jedes Modul besteht aus vier feststehenden Elementen im unteren und sechs faltbaren Flügeln im oberen Bereich. Geöffnet wird die Glasfaltwand mittig. Jeweils drei ihrer Das Tor von Groningen will Besucher von weitem sichtbar in die Stadt einladen. Foto: Solarlux Flügel werden zur rechten und drei zur linken Seite gefaltet, wo sie platzsparend geparkt werden. Die schmalen Aluminiumprofile sind ebenso wie die umgebenden Rahmen pulverbeschichtet mit der Farbe 9005 Tiefschwarz nach RALFarbfächer ausgeführt. Im Groninger Tor zu Stadt stehen nun insgesamt 218 Apartments für zahlreiche neue Ein- und Bewohner zur Verfügung. Solarlux Aluminium Systeme GmbH Gewerbepark 9–11, D-49143 Bissendorf Tel.: (00 49 54 02) 40 00, Fax: (00 49 54 02) 40 02 00 E-Mail: [email protected], Internet: www.solarlux.de entwickeln SKIN MAI.11 | 041 Langfristige ­Lösungen aus ­Aluminium D as Verständnis des Immobilienwertes befindet sich derzeit im Wandel: Eine isolierte Betrachtung der Investitionskosten reicht nicht mehr aus. Bei einer langfristigen Betrachtung treten insbesondere die Betriebs- und Bauunterhaltungskosten in den Vordergrund. Der ökonomische Wert Langlebig und langfristig: eines Gebäudes ist aber auch die Lösungen aus dem Hause von der ökologischen, sozio­ Schüco. Foto: AluKönigStahl kulturellen, funktionalen und technischen Qualität abhängig. Das Schlüsselkriterium beim nachhaltigen Bauen bzw. Sanieren ist der Energieverbrauch, den eine Immobilie über ihren gesamten Lebenszyklus verursacht. Energieeffiziente Gebäude zeichnen sich durch besonders hohen Raumkomfort bei relativ geringem Energiebedarf aus. Besonders wirtschaftliche Lösungen bietet der Rahmenwerkstoff Aluminium. Moderne Aluminiumelemente – von qualitätsbewussten Metallbau-Fachbetrieben verarbeitet – verbinden die guten Wärmedämmeigenschaften von Kunststoff- oder Holzfenstern mit den Vorteilen des Werkstoffs Aluminium: Langlebigkeit und Wartungsarmut, hohe Stabilität (auch bei großen Formaten), schmale Rahmenansichten für hohe Transparenz und zeitloses Design. Schüco Aluminiumfenster aus dem Hause AluKönigStahl ermöglichen die Umsetzung solcher nachhaltiger Gebäudekonzepte. Der hohe Anteil an bestehender Bausubstanz mit thermischem Sanierungsbedarf sowie die Erfüllung der strengen Anforderung aller bedeutenden Nachhaltigkeitszertifikate und Energieeffizienzstandards motivierten die Bautechniker bei AluKönigStahl zur Entwicklung einer innovativen Aluminiumfensterlösung, die speziell im Bereich Wohnbau für neue Impulse sorgt: Das Fenstersystem Schüco AWS 100 RW wird den heutigen und zukünftigen Anforderungen des Wohnbaus hinsichtlich Nachhaltigkeit und Effizienz mehr als gerecht. Hoesch Planeel Premium ® Exzellente Planheit in Stahl Hier zeigt Stahl seine ganze Vielfalt: Glatte, ebene Oberflächen. Eine markante Linienführung in den Fugen. Ein nahezu unerschöpfliches Farbspektrum. Unterschiedliche Elementdimensionen. Mit Hoesch Planeel Premium verwirklichen Sie Ihre kreativen Ideen und schaffen nachhaltige Projekte, die Akzente setzen. Natürlich wird auch Sicherheit und Energieeffizienz bei Hoesch Planeel Premium großgeschrieben. Mit bis zu 30 Jahren Garantie auf Oberflächen und integrierbaren Dämmstoffstärken bis hin zum Passivhaus-Standard. Nutzen Sie das Potenzial von Stahl. Wir beraten Sie gerne! Für weitere Informationen: www.hoesch.at Schüco AWS 100 RW • Bautiefe 100 mm • Dichtungssystem in 4 Ebenen • Schallschutz Rw ≤ 48 dB • Thermische Leistungsfähigkeit (Uf= 0,6–0,9 W/m²K) • Umweltfreundlichkeit (OI3-Index Recycling) • Langlebigkeit (Nutzungsdauer von rund 60 Jahren) • Wartungsfreundlichkeit (Dauerfunktion gemäß EN 12400 – Klasse 3 – 30.000 Zyklen) • Optimale Wirtschaftlichkeit (Lebenszykluskosten – Break even nach 3 Jahren) AluKönigStahl GmbH Goldschlagstraße 87–89, A-1150 Wien Tel.: (01) 98 13 00, Fax: (01) 981 30 64 E-Mail: [email protected], Internet: www.alukoenigstahl.com Hoesch Bausysteme Wir denken Stahl weiter 042 | Aluminium, Klebebänder-Klebstoffe Fliessendes Dach Die Umspannwerkzentrale der Austrian Power Grid AG in Wien-Unterlaa mutet etwas wie ein Raumschiff an. Fotos: Prefa I n der Hauptstadt wurde unlängst ein Neubau für die zentrale Schaltwarte der Stromversorgung fertiggestellt, der Auftraggeber: die Austrian Power Grid AG. Das aus der Feder des Mödlinger Architekturbüros APM – Architekten Podivin und Marginter stammende Gebäude entstand aus dem funktionsbestimmenden Thema der Redundanz, sprich der ständigen Verfügbarkeit von zwei sich bei Ausfall ersetzenden Systemen. Dabei illustriert die dynamische Erscheinung mit kantigem Aufbruch den Stromfluss in Bewegung – und das mit einer ordentlichen Portion Spannung. Das etwas an ein Raumschiff erinnernde Objekt besticht aber vor allem durch die eindrucksvolle Dachkonstruktion, deren Realisierung mit der mehrfach gekrümmten Dachhaut Prefa Pinical geschah. Die pulverbeschichteten grauen Aluminiumprofile sind fugenlos montiert sowie wasserdicht und umschließen eine Fläche von 1.800 Quadratmeter. „Prefa Pinical konnte die optischen Anforderungen der Architekten und die technischen Forderungen des Auftragsgebers wie hohe Sicherheit gegen statische Aufladungen und vollständige Dichtheit zur Gänze erfüllen“, sagt Theodor Eder, Erfinder der Dachhülle. Die neue Verbund-Hauptschaltleitung ist die Schlüsselstelle für die Versorgungssicherheit des Landes und für die Integration Österreichs in den europäischen Elektrizitätsmarkt. Prefa Aluminiumprodukte GmbH Werkstraße 1, A-3182 Marktl/Lilienfeld E-Mail: [email protected] Internet: www.prefa.at Schöner kleben im Fassadenbau I Foto: 3M m Klebebereich bietet 3M seit Jahrzehnten individuelle Lösungen für optimale Verbindungen. 3M VHB™ Hochleistungsklebebänder – basierend auf der „Very High Bonding“-Technologie für druckempfindliche Klebebänder – verfügen über ein Höchstmaß an Klebeleistung, Komfort und Benutzerfreundlichkeit. Sie ermöglichen ästhetische Verbindungen mit hoher mechanischer, thermischer und chemischer Belastbarkeit bei gleichzeitiger Kosteneffizienz. Speziell für die Befestigung von Glasscheiben in Außenfassaden bzw. für die Verklebung von Glas auf Metallrahmen wurden die doppelseitigen VHB-Klebebänder G23F und B23F entwickelt. Während bisher als Standardverbindungstechnik für das sogenannte Structural Glazing im Fassadenbau ein spezieller Silikonklebstoff eingesetzt wurde, lassen sich die 2,3 mm starken, viskoelastischen 3M-Hochleistungs-Verbindungssysteme bei gleichen funktionellen Eigenschaften einfacher, schneller und effizienter verarbeiten. eine hohe Festigkeit auf – Wartezeiten für eine Aushärtung VHB – sparsam, zuverlässig, dauerhaft wie bei Silikonen erübrigen sich. Seit 2009 besitzt 3M eine Heute überzeugen die doppelseitigen Acrylschaumklebebänder in mehr als 1.000 Gebäuden weltweit durch ihre einfache Anwendung, ihre Zuverlässigkeit und ihre Haltbarkeit. Abfall wird reduziert, dessen Quote sich bei der Verwendung von Silikon auf bis zu 40 Prozent beläuft. Ein weiterer Vorteil des 3M-Systems liegt in der Möglichkeit, die Fassadenelemente direkt nach der Verklebung weiterverarbeiten zu können. Sie weisen bereits nach wenigen Minuten technische Zulassung gemäß ETA 09/0024 über die VHB Structural Glazing Tapes G23F und B23F. Damit können Systemzulassungen und/oder Zustimmungen im Einzelfall deutlich schneller realisiert werden. 3M Österreich GmbH Brunner Feldstraße 63, A-2380 Perchtoldsdorf Tel.: (01) 86 686-0, Fax: (01) 86 686-242 www.3M.com/at SKIN MAI.11 | 043 entwickeln Rotes Segel im natürlichen Windkanal G ewonnen hat die Formel-1-Weltmeisterschaft 2010 zwar kein Ferrari, aber trotzdem war das Rot der Rennautos beim letzten Grand Prix in Abu Dhabi im Hintergrund allgegenwärtig. Im November des vergangenen Jahres eröffnete in direkter Nachbarschaft zur Grand-Prix-Strecke der Freizeitpark Ferrari World. Das Freiformdach des von Benoy Architects Ltd., London, geplanten, weltweit größten Indoorparks bildet ein 210.000 Quadratmeter großes Ferrari-rotes Segel in der Form des Logos von YAS Island, dem Standort des Freizeitparks. Seine doppelt geschwungene Form ist von den klassischen Linien des Ferrari GT abgeleitet. Getragen wird das Metalldach vom weltgrößten Raumfachwerk. Zu den architektonischen Highlights der Ferrari World zählen aber vor allem die Fassaden: 18.000 Quadratmeter misst die Außenfassade des Gebäudekerns, 11.000 Quadratmeter die Trichterfassade im Gebäudezentrum. Realisiert wurden die aufwändigen Konstruktionen vom belgischen Fassadenbauer JAP – Jungbluth Alu Partners. Als Systemgeber erhielt Reynaers Aluminium den Zuschlag. Die Außenfassade des umbauten Innenkomplexes, dem sogenannten Shield, ist als Elementfassade mit aufsteigendem Höhenprofil von zwölf bis auf 20 Meter konzipiert. Montiert wurde die vorgehängte Aluminiumfassade auf eine Stahlunterkonstruktion. So kann der komplette Innenraum auf eine konstante Temperatur von rund 25 Grad temperiert werden. Das Erscheinungsbild der im Wechsel mit transparenten Isoliergläsern und Ferrari-roten Aluminiumpaneelen bestückten Fassade wurde durch das architektonische Gesamtkonzept vorgegeben, Abgeleitet vom Ferrari GT: das Ferrari-rote Segel in der Form des YAS-Island-Logos. Foto: Reynaers das endgültige Profildesign ergab sich dann aus den statischen Berechnungen. Zur Realisierung sämtlicher Anforderungen war ein modulares System notwendig, das nicht nur die höchsten europäischen Anforderungen an die Luftdurchlässigkeit (EN 12207), Widerstandsfähigkeit gegen Windlast (EN 12210) und Schlagregendichtheit (EN 12208) erfüllt, sondern auch den Schallschutz zwischen den Gebäudeebenen sicherstellt. Angesichts des umfassenden Leistungskatalogs erwies sich das flexibel auslegbare Elementfassadensystem Reynaers CW 86-EF als passendes Basissystem für die Fassade des Shields. Reynaers GesmbH Aluminium Systeme Liebermannstraße F05 402, A-2345 Brunn am Gebirge Tel.: (0 22 36) 37 83 80, Fax: (0 22 36) 37 83 80-13 Internet: www.reynaers.at Balkonverglasung Fassadengestaltung SOLARLUX – MEHR RAUMFREIHEIT DURCH MAXIMALE ÖFFNUNGSWEITEN. Schaffen Sie individuelle, lichtdurchflutete Lebensräume mit großflächigen Öffnungen, die die Trennung von innen und außen auflösen, die Wohnqualität und Lebensgefühl steigern. Ob privater, öffentlicher oder gewerblicher Raum – mit unseren innovativen Verglasungen aus Aluminium, Holz und Holz/Aluminium realisieren Sie sowohl beim Neubau als auch in der Gebäudesanierung anspruchsvolle Architektur. SOLARLUX Austria GmbH | Fon +43 512 209023 | [email protected] | www.solarlux.at Glas-Faltwände 044 | Beton- und Faserzementplatten, Glas Wandschindel-Rechteckstreifen in acht Formaten, hier 3 x 300 x 300 mm, alle Formate erhältlich in 50 Farben. Fotos: Eternit Kleinformate ganz gross D ie filigrane Struktur und das spannende Wechselspiel der Konturen mit Licht, Schatten und Farbe verleihen Gebäuden mit kleinformatigen Fassadentafeln eine besondere Oberflächenstimmung. Sind sie aus der Nähe betrachtet feingliedrig und plastisch, so verwischen die Konturen auf die Distanz zu einer Fläche und wirken wie eine anschmiegsame Haut. Eine Wirkung, die von der zeitgemäßen Architektur als Gestaltungsmittel aktuell wiederentdeckt wird. „Die ständige Weiterentwicklung des Fassadensortiments im Dialog mit Architektinnen und Architekten ist ein Ausdruck der kontinuierlichen Innovationskultur von Eternit“, heißt es vonseiten des Fassadenherstellers. Kleinformate an der Fassade sind von jeher fester Bestandteil im Sortiment des Unternehmens. „Das neue, umfangreiche Sortiment an Kleinformaten von Eternit trägt diesem Trend Rechnung und ist mit mehr als 30 verschiedenen Deckvarianten in 50 Standardfarben am Markt einzigartig“, freut man sich beim Fassadenhersteller. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen stehen die kleinformatigen Fassadentafeln für große Gestaltungsfreiheit durch die Variationen der Deckungsart, eine umfangreiche Farbpalette und verschiedenste Formate. „Treiben Sie es bunt“, ist der Ruf des Herstellers an die Architekten. Gemeint ist damit wohl die Beständigkeit und Vielfältigkeit des Materials, „denn Eternit-Wandschindeln sind für alles zu haben“, so der Hersteller, der damit vor Auch eines der acht Wandschindel-Rechteckstreifen Formate, und zwar 5 x 120 x 150 mm. allem auf die Attribute Wetterfestigkeit, Langlebigkeit und Wartungsfreiheit hinweist. Eternit-Fassadentafeln werden auf Holz- oder eine Aluminium-Unterkonstruktion befestigt. Eternit Werke L. Hatschek AG Eternitstraße 34 A-4840 Vöcklabruck Tel.: (0 76 72) 70 70 Fax: (0 76 72) 751 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.eternit.at SKIN MAI.11 | 045 entwickeln Prima Klima im Wintergarten W intergärten sind besonders im Frühling und Herbst wahre Wellness-Oasen. Wenn es draußen noch zu kühl ist, um im Garten zu sitzen, herrscht hier schon angenehme Wärme. Was im Frühling zu neidischen Blicken führt, wird im Sommer schnell als „Schwitzbude“ belächelt: Die Hitze im Wintergarten steigt, tagsüber bleibt er komplett verschattet, im Morgengrauen und den Abendstunden wird gelüftet. Die komfortablere Lösung bietet das dimmbare Sonnenschutzglas EControl: Per Knopfdruck wird der Lichtund Energiedurchlass je nach Sonnenintensität geregelt. So lässt sich die Hitze weitgehend „ausblenden“ – ohne ihn zur Dunkelkammer zu verschatten. Die Hightech-Alternative zu Rollo oder Jalousie sind steuerbare Fensterscheiben. Sie lassen sich stufenweise „dimmen“. Die Bewohner bestimmen, wie viel Sonnenlicht in den Wintergarten gelangt – ohne herkömmliche Verschattungen, aber inklusive Überhitzungsschutz. EControl Fensterglas besteht aus einer „Sandwich-Scheibe“ mit einer innen liegenden nanostrukturierten Beschichtung. Wird eine geringe Spannung von drei Volt angelegt, färbt sich die Schicht durch den sogenannten elektrochromen Effekt angenehm blau. Ein Wechsel der Stromrichtung kehrt den Prozess um und das Glas wird wieder hell. Weil nur während der Ein- bzw. Entfärbung Strom fließt, ist der Energiebedarf minimal. Das Glas blockt auf der stärksten „Dimm-Stufe“ fast 90 Prozent der aufhei- Ganzjährig freie Durchsicht und gesundes Tageslicht für Wintergärten und großflächige Terrassenverglasungen – ohne Überhitzung. Foto: EControl-Glas zenden Sonnenstrahlen ab. Anschauliches Beispiel für die Effektivität: Im Hochsommer erhitzt sich die Außenscheibe eines elektrochromen Fensters auf bis zu 70 Grad Celsius. Die Innenscheibe bleibt bei voller Einfärbung mit 25 bis 30 Grad Celsius verhältnismäßig kühl. EControl-Glas GmbH & Co. KG Otto-Erbert-Str. 8, D-08527 Plauen Tel.: (00 49 37 41) 148 20-0, Fax: (00 49 37 41) 148 20-150 E-Mail:[email protected], Internet: www.econtrol-glas.de Am AmAnfang Anfangwar waresesreine reineInspiration Inspirationund undBegeisterung Begeisterungverbunden verbundenmit mitvielen vielen Fragen, Fragen, technischen technischen Überlegungen Überlegungen und und schwer schwer zuzu lösenden lösenden Aufgaben... Aufgaben... Und Und dann dann traf traf ichich auf auf Reynaers Reynaers - Gemeinsam - Gemeinsam haben haben wir wir meine meine Ideen Ideen realisiert. realisiert. Fenster Fenster und und Türen Türen • Schiebetüren • Schiebetüren • Fassaden • Fassaden • Wintergärten • Wintergärten • Sonnenschutz • Sonnenschutz REYNAERS REYNAERS GmbH GmbH Aluminium Aluminium Systeme Systeme campus campus 21 21 - Businesszentrum - Businesszentrum Wien Wien Süd Süd · Liebermannstrasse · Liebermannstrasse F05 F05 402 402 · 2345 · 2345 Brunn Brunn amam Gebirge Gebirge Tel. Tel. 02236 02236 378 378 380 380 · Fax · Fax 02236 02236 378 378 380 380 13 13 · [email protected] · [email protected] · www.reynaers.at · www.reynaers.at WE WE BRING BRING ALUMINIUM ALUMINIUM TOTO LIFE LIFE 046 | Marktübersicht top on the job Die wichtigsten Hersteller aus dem Fassadenbereich auf einen Blick Dach Bramac Dachsysteme International Ges.m.b.h., Bramacstraße 9, A-3380 Pöchlarn, Tel.: (0 27 57) 40 10-0, Fax: (0 27 57) 40 10-60, E-Mail: [email protected], Internet: www.bramac.at Corus Bausysteme GmbH, Bruckner Büro Center, Honauerstr. 2, A-4020 Linz, Tel.: (07 32) 78 61 14, Fax: (07 32) 78 61 15, E-Mail: [email protected], Internet: www.kalzip.com PREFA Aluminiumprodukte Ges. m. b. H., Werkstraße 1, A-3182 Marktl/Lilienfeld, Tel.: (0 27 62) 502-0, E-Mail: [email protected], Internet: www.prefarch.at Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, St.-Barbara­Straße 3, D-56707 Mayen-Katzenberg, Tel.: (00 49 26 51) 955-0, Fax: (00 49 26 51) 955-100, E-Mail: [email protected], Internet: www.rathscheck.de, www.schiefer.de Roto Dach- und solartechnologie, Fabrikstraße 3, A-3381 Golling, Tel.: (0 278 57) 213 13, E-Mail: [email protected], Internet: www.roto-frank.com FASSADENSYSTEME Dolzer & Partner OG, Beutlmayrweg 3, A-4020 Linz, Tel.: (07 32) 68 03 91, E-Mail: [email protected], Internet: www.dolzer.at geveltechniek, Locht 126a, NL-5504 RP Veldhoven, Tel.: (040) 230 74 74, Fax: (040) 253 82 85, E-Mail: [email protected], Internet: www.hurks-geveltechniek.nl, www.bloomframe.nl Fensterprofile/Fenster & Türen Velux Österreich GmbH, Veluxstraße 1, A-2120 Wolkersdorf, Tel.: (0 22 45) 32 35-0, E-Mail: [email protected], Internet: www.velux.com Glas Concenta Holding GmbH, Im Südpark 205, A-4030 Linz Tel.: (07 32) 32 11 15, Fax: (07 32) 32 11 15-100, E-Mail: [email protected], Internet: www.concenta.at Tondach Gleinstätten ag, A-8443 Gleinstätten, Tel.: (0 34 57) 22 18, Fax: (034 57) 22 18-22, E-Mail: [email protected], Internet: www.tondach.at ECKELT GLAS GMBH, Resthofstraße 18, A-4400 Steyr, Tel.: (0 72 52) 894-0, Fax: (0 7252) 894-24, E-Mail: [email protected], Internet: www.eckelt.at Fassade EControl-Glas GmbH & Co. KG, Otto-Erbert-Str. 8, D-08527 Plauen, Tel.: (00 49 37 41) 148 20-0, Fax: (00 49 37 41) 148 20-150, E-Mail:[email protected], Internet: www.econtrol-glas.de Bauprodukte Argeton GmbH, Oldenburger Allee 26, D-30659 Hannover, Tel.: (00 49 511) 61 07 08 20, Fax: (00 49 511) 61 44 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.argeton.com Baumit Baustoffe Ges. m. b. H., Rettenbach 143, A-4820 Bad Ischl, Tel.: (0 61 32) 273 01-0, Fax: (0 61 32) 271 64, E-Mail: [email protected], Internet: www.baumit.com Knapp GmbH österreich, Peter-Mitterhofer-Straße 4, A-3300 Amstetten, Tel.: (0 74 72) 61 282-0, Fax: (0 74 72) 64 201, Internet: www.knapp-verbinder.com Euroglas Gmbh, Dammühlenweg 60, D-39340 Haldensleben, Tel.: (00 49 39 04) 638-0, Fax: (00 49 39 04) 638-100, E-Mail: [email protected], Internet: www.euroglas.com GLAS MARTE GMBH, Brachsenweg 39, A-6900 Bregenz, Tel.: (0 55 74) 67 22-0, Fax: (0 55 74) 67 22-55, E-Mail: [email protected], Internet: www.glasmarte.at INTERPANE ISOLIERGLASGESELLSCHAFT M. B. H. & CO. KG, Heidegasse 45, A-7111 Parndorf, Tel.: (0 21 66) 23 25-0, Fax: (0 21 66) 23 25-30, E-Mail: [email protected], Internet: www.interpane.net Beton + zementfaserplatten Joh. Sprinz GmbH & Co. KG, Lagerstraße 13, D-88287 GrünkrautGullen, Tel.: (00 49 751) 379-0, Fax: (00 49 751) 379-44, E-Mail: [email protected], Internet: www.glas-sprinz.de Eternit Werke Ludwig Hatschek AG, Eternitstraße 34, A-4840 Vöcklabruck, Tel.: (0 76 72) 707-0, Fax: (0 76 72) 751 92, E-Mail: [email protected], Internet: www.eternit.at Okalux gmbH, Am Jöspershecklein 1, D-97828 Marktheidenfeld, Tel.: (00 49 93 91) 900-0, Fax: (00 49 93 91) 900-100, E-Mail: [email protected], Internet: www.okalux.com Rieder Smart Elements gmbh, Mühlenweg 22, Saint Gobain Oberland AG, Division Bauglas, A-5751 Maishofen, Tel.: (0 65 42) 690-151, Fax: (0 65 42) 690-329, Siemensstraße 1, D-56422 Wirges, Tel.: (00 49 260) 26 81-0, E-Mail: [email protected], Internet: www.rieder.cc Fax: (00 49 260) 26 81-425, E-Mail: info.solaris-glasstein@ saint-gobain.com, Internet: www.solaris-glasstein.de Dämmung Austrotherm GmbH, Friedrich-Schmid-Straße 165, A-2754 Wopfing, Tel.: (0 26 33) 401, Fax: (0 26 33) 401-270, E-Mail: [email protected], Internet: www.austrotherm.com COMPACFOAM GmbH, Porzellangasse 22/1/11, A-1090 Wien, Tel.: (07 20) 89 00 92, Fax: (07 20) 89 00 92-50 Internet: www.compacfoam.com Isocell Vertriebs GmbH, Bahnhofstraße 36, 5202 Neumarkt am Wallersee, Tel.: (062 16) 41 08-0, Fax: (062 16) 79 79, E-Mail: [email protected], Internet: www.isocell.at Wopfinger Baustoffindustrie GmbH, Wopfing 156, 2754 Waldegg , Tel.: (0 26 33) 400-0, Fax: (0 26 33) 400-266, E-Mail: [email protected], Internet: www.baumit.com SCHOTT AUSTRIA GMBH, Brünner Straße 73, A-1210 Wien, Tel.: (01) 290 17 56, Fax: (01) 290 17 56-20, E-Mail: [email protected], Internet: www.schott.com/austria SOLARLUX Aluminium Systeme GmbH, Gewerbepark 9–11, D-49143 Bissendorf, Tel.: (00 49 54 02) 400-0, Fax: (00 49 54 02) 400-200, E-Mail: [email protected], Internet: www.solarlux.de Steindl Glas Gmbh, Gries 303, A-6361 Itter, Tel.: (0 53 35) 39 00, Fax: (0 53 35) 39 00-35, E-Mail: [email protected], Internet: www.steindlglas.com Vetrotech Saint-Gobain Int. AG, Siegfried-Marcus-Straße 1, A-4403 Steyr, Tel.: (0 72 52) 90 90 90, Fax: (0 72 52) 90 90 99, E-Mail: [email protected], Internet: www.vetrotech.at HOLZ Initiative Massivholzplatte, Schwarzenbergplatz 4, A-1037 Wien, Tel.: (01) 712 26 01-0, Fax: (01) 713 03 09, Internet: www.massivholzplatte.com SKIN MAI.11 | 047 top on the job Österreichischer Holzleimbauverband, SchwarzenbergAlcoa Aluminium Deutschland Inc., Stenglingser Weg 65–78, platz 4, A-1037 Wien, Tel.: (01) 712 26 01-25, Fax: (01) 713 03 09, D-58642 Iserlohn, Tel.: (00 49 23 74) 93 62 52, E-Mail: [email protected], Internet: www.holzleimbau.at E-Mail: [email protected], Internet: www.alcoa.com Keramikfassaden Argeton GmbH, Oldenburger Allee 26, D-30659 Hannover, Tel.: (00 49 511) 61 07 08 20, Fax: (00 49 511) 61 44 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.argeton.com Creaton AG, Dillinger Straße 60, D-86637 Wertingen, Tel.: (00 49 82 72) 86-0, Fax: (00 49 82 72) 86-500, E-Mail: [email protected], Internet: www.creaton.de Deutsche Steinzeug AG Agrob Buchtal, Veltliner Straße 1/21, A-2353 Guntramsdorf, Tel.: (06 64) 307 66 86, Fax: (0 22 36) 54 85 14, Internet: www.deutsche-steinzeug.de Villeroy & Boch Austria gmbh, Plainfeld 166, A-5322 Salzburg, Tel.: (0 62 29) 26 78-0, Fax: (0 62 29) 26 93, E-Mail: [email protected], Internet: www.villeroy-boch.com Wienerberger Ziegelindustrie GmbH, Hauptstraße 2, A-2332 Hennersdorf, Tel.: (01) 605 03-0, Fax: (01) 605 03-99, Internet: www.wienerberger.at Klebebänder/Klebstoffe 3m Österreich GmbH, Brunner Feldstraße 63, A-2380 Perchtoldsdorf, Tel.: (01) 86 686-0, Fax: (01) 86 686-242, www.3M.com/at Klima/Sonnenschutz Arbeitsgemeinschaft Sonnenschutztechnik, Wiedner Hauptstraße 63, A-1045 Wien, Tel.: (01) 590 900-3519, Fax: (01) 505 09 28, E-Mail: [email protected], www.arge-sonnenschutztechnik.at Colt International GmbH, Winetzhammerstraße 12, A-4030 Linz, Tel.: (0 732) 37 07 70-0, Fax: (0 732) 37 07 70-40, E-Mail: [email protected], Internet: www.colt-info.de elero GmbH, Linsenhofer Straße 59-63, D-72660 Beuren, Tel.: (00 43 70 25) 13-338, Fax: (00 43 70 25) 13-196, E-Mail: [email protected], Internet: www.elero.com hawa AG, Untere Fischbachstraße 4, CH-8932 Mettmennstetten, Tel.: (00 411) 767 91 91, Fax: (00 411) 767 91 78, E-Mail: [email protected], Internet: www.hawa.ch Kunststoff/Compactplatten Bayer Sheet Europe GmbH, Otto-Hesse-Straße 19/T9, D-64293 Darmstadt, Tel.: (00 49 61 51) 13 03-0, Fax: (00 49 61 51) 13 03-500, E-Mail: [email protected], Internet: www.bayersheeteurope.com FunderMax GmbH, Klagenfurter Straße 87–89, A-9300 St. Veit/Glan, Tel.: (0) 5 94 94, Fax: (0) 5 94 94-42 00, E-Mail: [email protected], Internet: www.fundermax.at Interlux Hirsch GmbH, Handelszentrum Hörsching, Industriezeile 2, A-4063 Hörsching, Tel.: (0 72 29) 730 21-0, Fax: (0 72 29) 730 21-29, E-Mail: [email protected], Internet: www.interlux.at Isomax Dekorative Laminate AG, Industriezentrum NÖ Süd, A-2355 Wiener Neudorf, Tel.: (0 22 36) 906 05-0, Fax: (0 22 36) 906 05-221, E-Mail: [email protected], Internet: www.maxontop.com Senova Kunststoffe GesmbH & Co KG, Gewerbestraße 12, A-5723 Uttendorf, Tel.: (0 65 63) 20 02 00, Fax: (0 65 63) 200 20 77, E-Mail: [email protected], Internet: www.senova.com Metall AFI Aluminium Fenster Institut, Johnstraße 4, A-1150 Wien, Tel.: (01) 983 42 05, Fax: (01) 983 42 06, E-Mail: [email protected], Internet: www.alufenster.at ALUKÖNIGSTAHL GmbH, Goldschlagstraße 87–89, A-1150 Wien, Tel.: (01) 981 30-0, Fax: (01) 981 30-64, E-Mail: [email protected], Internet: www.alukoenigstahl.com Arcelor Mittal Construction Austria GmbH, ­Lothringerstraße 2, A-4501 Neuhofen a. d. Krems, Tel.: (0 72 27) 52 25, Fax: (0 72 27) 52 31, E-Mail: [email protected], Internet: www.arcelormittal-construction.at Battisti Gesellschaft mbH, Industriestraße 11, A-6832 Sulz, Tel.: (0 55 22) 790 40-0, Fax: (0 55 22) 790 40-15, E-Mail: [email protected], Internet: www.battisti.com Gira International, Gölsentalstraße 48, 3161 St.Veit/Gölsen, Tel.: (027 63) 33 21, 0676 909 09 50, Fax: (027 63) 29 73, E-Mail: [email protected], Internet: www.gkd.at Haironville austria, Lothringenstraße 2, A-4501 Neuhofen a. d. Krems, Tel.: (0 72 27) 5225, Fax: (0 72 27) 5231, E-Mail: [email protected], Internet: www.haironville.at Hoesch Bausysteme GmbH, Tenschertstraße 3, A-1230 Wien, Tel.: (01) 615 46 40, Fax: (01) 615 46 30, E-Mail: [email protected], Internet: www.hoesch.at Hueck+Richter Aluminium Gmbh, Rossakgasse 8, A-1230 Wien, Tel.: (01) 667 15 29-0, Fax: (01) 667 15 29-141 / Blätterstraße 9–11, A-2751 Steinabrückl, Tel.: (0 26 22) 431 10-0, Fax: (0 26 22) 431 10-43, E-Mail: [email protected], Internet: www.hueckrichter.at Hydro Building Systems GmbH, Wallerseestraße 49, A-5201 Seekirchen, Tel.: (0 62 12) 20 00-0, Fax: (0 62 12) 20 23 6, Internet: www.hydro.com Metra Austria GmbH, Gewerbestraße 21 / Industriegebiet ­Hagenbrunn, A-2201 Gerasdorf, Tel.: (0 22 46) 283 30-0, Fax: (0 22 46) 283 30-18, E-Mail: [email protected], Internet: www.metra.at m-systems GmbH, Alpstraße 17, A-6890 Lustenau, Tel.: (0 55 77) 825 00, Fax: (0 55 77) 825 00-4, E-Mail: [email protected], Internet: www.m-systems.at Renson N. V., Maalbeekstraat 10, B-8790 Waregem, Tel.: (00 32 56) 62 71 11, Fax: (00 32 56) 60 28 51, E-Mail: [email protected], Internet: www.renson.eu Reynaers GmbH, Liebermannstraße F05 402, A-2345 Brunn am Gebirge, Tel.: (0 22 36) 37 83 80, Fax: (0 22 36) 283 80 - 13, E-Mail: [email protected]; Internet: www.reynaers.at Rheinzink Austria GmbH, Industriestraße 23, A-3130 Herzogenburg, Tel.: (0 27 82) 852 47-0, Fax: (0 27 82) 851 91, E-Mail: [email protected], Internet: www.rheinzink.at Wicona, Wallerseestraße 49, A-5201 Seekirchen, Tel.: (0 62 12) 20 00, Fax: (0 62 12) 20 236, Internet: www.wicona.at Putze Saint-Gobain Weber „Terranova“ GmbH, Gleichentheil­- gasse 6, A-1230 Wien, Tel.: (01) 661 50-0, Fax: (01) 661 50-8, E-Mail: [email protected], Internet: www.terranova.at Sto Ges. m. b. H., Richtstraße 47, A-9500 Villach, Tel.: (0 42 42) 331 33-0, Fax: (0 42 42) 343 47, E-Mail: [email protected], Internet: www.sto.at SYNTHESA chemie GmbH, Dirnbergstraße 29–31, A-4320 Perg, Tel.: (0 72 62) 560-0, Fax: (0 72 62) 560-520, E-Mail: [email protected], Internet: www.synthesa.at Siebdruck Stainer Schriften & Siebdrucke GmbH, Gewerbegebiet 205, A-5092 St. Martin/Lofer, Tel.: (0 65 88) 84 40-35, Fax: (0 65 88) 80 40, E-Mail: [email protected], Internet: www.material-emotion.com 048 | Check Out Sibylle Halem, „no hiding place“, 2010, Stahl, Netze, Reißverschluss, GB-Armee-Tarnnetz 2 x 1 x 0,8 m. Foto: kunst.projekte Haut – Kleidung – Behausung Text Veronika Janyróvá D er Mensch, das Gebäude und deren jeweilige Oberflächen bzw. Hüllen spielen eine zentrale Rolle im Werk der Künstlerin und Weltenbürgerin Sibylle Halem. Haut, Kleidung und Behausung standen im März und April auch im Mittelpunkt ihrer ersten Wiener Einzelausstellung „zwischen Welten“ im Kunstraum Ewigkeitsgasse in WienHernals. Ihren Fokus legte sie dabei auf die entschwundene Identität – mit Objekten, die nicht mehr an einen Ort gebunden, frei im Raum schwebend, ins Irgendwo oder ins Nirgendwo unterwegs sind. „In meinen neuen Werken lösen sich nicht nur die Behausungen in einen Hauch von Immaterialität auf, sondern auch der Mensch und seine Kleidung. Sie scheinen in einer Situation zwischen Welten gefangen zu sein, könnten sich in Luft auflösen“, so die Künstlerin. 2010 stellte Halem in Gmünd unter dem Titel „wo anders“ auch räumliche Textilarbeiten aus, in denen gedankliche und sichtbare Verknüpfungen zwischen den Themen „Haut – Kleidung – Behausung“ hergestellt werden: „Die Haut, die sichtbare Oberfläche, ist gleichzeitig Grenze und Verbindung von Innen und Außen (dem Selbst und dem Anderen), ist durchlässig und verletzlich, weist Spuren von Erlebtem auf und ist eng mit dem Bewusstsein der eigenen Identität verbunden. Sie weist auf das Darunterliegende, das Verborgene, Erspürte aber Nichtsichtbare hin. Das, was ‚unter die Haut geht‘. Man kann sich in der eigenen Haut wohlfühlen oder auch nicht: Ein Entrinnen ist nicht möglich. Die zweite Haut des Menschen ist seine Kleidung, die die darunterliegende Form nachahmt und schützt. Ein leeres Kleidungsstück ist eine Hülle, eine sichtbar gewordene Abwesenheit, die wie eine abgestreifte Schlangenhaut dennoch den Menschen beschreibt, zu dem sie gehört. Die Räume, die wir bewohnen, sind eine weitere Schutzschicht – in außergewöhnlichen Lebenssituationen sind es jedoch oft Räume, die den dringend benötigten Schutz unmöglich machen. Der Mensch ist exponiert und verletzbar – vor allem, wenn er keine zuverlässige und ständige Behausung hat.“ Visionen moderner Architektur mit VHB Klebebändern 3M VHB™ Tape das Band der unbegrenzten Möglichkeiten 3M VHB™ Klebeband steht für dauerhafte und sichere Verbindungen. Für schnelle, einfache und saubere Montage ohne Nieten und Schrauben. Glasfassaden werden jetzt geklebt. Mit qualitativ hochwertigen Klebebändern und Klebstoffen von 3M. Für perfekten Halt, einfach und schnell. 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