Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz

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Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Januar 2011
02
Inhalt
Zeittafel Postdienstgebäude am Dammtor ................... 04
Baustufenplan .............................................................. 05
Historie......................................................................... 06
Lage und Umgebung .................................................... 08
Ist-Zustand ................................................................... 09
Projektbeschreibung..................................................... 11
Stephansplatz ............................................................... 13
Opern-Boulevard.......................................................... 14
Überblick Gorch-Fock-Wall ........................................ 16
Vogelperspektive .......................................................... 17
Denkmalschutz............................................................. 18
Ecke Dammtorwall ...................................................... 19
Gebäudetypus/Entstehung............................................ 20
Haupteingang ............................................................... 21
Eingangsbereich ........................................................... 22
Alte Schalterhalle ......................................................... 24
Einzelhandelsflächen.................................................... 25
Kleiner Posthof - überdachter Innenhof ....................... 28
Großer Posthof im 1.OG - Lichthof über der alten
Schalterhalle ................................................................. 29
Büro 4. OG ................................................................... 30
Grundriss Kellergeschoss............................................. 32
Grundriss EG ............................................................... 33
Grundriss 1. OG ......................................................... 34
Grundriss 4. OG .......................................................... 36
Längsschnitt ................................................................. 38
Querschnitt ................................................................... 39
Ansicht Dammtorstraße ............................................... 40
Impressum .................................................................... 41
03
Zeittafel Postdienstgebäude am Dammtor
1846
26.4.1883
25.1./3.2.1884
1887
14.1.1887
5.2.1887
1887/1888
1898-1900
1912
1.7.1923
4.11.1925 bis
8.10.1928
04
Der an den Wallanlagen gelegene „Dammthorwall“
wird von Polizeisenator Hironymus Hudtwalcker
als „Hauptbordellstraße“ bezeichnet. Die Straße zählt
16 Bordellwirtschaften mit insgesamt 40 Mädchen.
Beginn der Bauarbeiten zur Errichtung des 223 m
langen Postgebäudes am Stephansplatz, bestehend
aus dem Ostbau am späteren Stephansplatz 1-5, dem
Mittelbau an der Ringstraße 1 und dem Westbau an
der Ringstraße 3. Die Planung für das Gebäude führt
der Kaiserliche Postbaurath Hake aus, die örtliche
Leitung für die Baumaßnahmen obliegt dem Regierungs-Baumeister Ruppel. Als Gesamtbausumme
werden 2 083 000 Mark festgesetzt.
Zur Errichtung des Posthauses am Dammtor
wird der Kaufvertrag zum Erwerb des 8500 m²
großen Grundstückes zwischen dem Hamburger
Senat und dem Reichs-Postamt abgeschlossen.
Die vereinbarte Kaufsumme von 1 750 000 Mark
wird durch Überlassung alter Hamburger Postgrundstücke (Poststraße, Gänsemarkt, usw.) an den hamburgischen Staat beglichen.
Errichtung von zwei Postwagenhallen am
Dammtorwall.
Der Platz vor dem Postgebäude am Dammtor wird zu Ehren des Staatssekretärs im Kaiserlichen Reichspostamt Heinrich von Stephan
in Stephansplatz umbenannt.
Einweihung des Postgebäudes am Stephansplatz in
Hamburg durch Generalpostmeister Heinrich von
Stephan. Die Post- und Telegraphenverwaltung beschäftigt ca. 1250 Beamte und 1400 Unterbeamte
männlichen Geschlechtes. Im Postfuhrbetrieb sind
66 Postillione und 102 Pferde im Einsatz.
Errichtung eines Kraftwerkes am Dammtorwall 35a
zur Erzeugung von Druck- und Saugluft für den
Rohrpostbetrieb und von Licht- und Kraftstrom für
die posteigenen Dienstgebäude. Die Lichtspannung
beträgt 100 Volt Gleichstrom.
Der Erweiterungsbau für das Telegraphenamt an
der Ringstraße 7 wird errichtet. Durch den Neubau
des Telegraphenamtes erhält das Postgebäude am
Stephansplatz eine Gesamtlänge von 302 m.
Im Kraftwerk des Telegraphenamtes wird eine der
beiden Dampfmaschinen für den Licht- und Kraftstrombetrieb gegen zwei Dieselmotoren mit direkt
gekuppelter Dynamomaschine ausgetauscht.
Die Leistungen der auf dem zwischen Dammtorwall und Drehbahn gelegenen Pferdeposthalterei
gehen auf das Kraftpostbetriebswerk über, der große
Stall wird zur Unterstellung von Kraftwagen genutzt.
Das Paketpostamt Hamburg 2 wird umgebaut und
erhält eine Paketförderanlage. Dazu wird der Mittelbau um 3 m verbreitert und über der alten Pack-
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
13./14.4.1945
1947
15.12.1953
7.11.1954
50er Jahre
28.3.1957
5.10.1966
8.12.1983
28.5.1984
3.6.1987
kammer (I) eine zweite Zustellpackkammer (II)
eingerichtet. Am Dammtorwall wird ein schmaler
Bau – der so genannte Langbau errichtet, in dessen
oberem Geschoss sich ebenfalls eine Packkammer
(III) befindet. Durch Einziehen einer Trägerdecke
entsteht ein zweiter Posthof für die oberen Packkammern II und III, der über eine Rampe mit einer
Steigung von 1:30 erreicht werden kann. Zum Schutz
gegen Witterungseinflüsse wird über dem oberen
Posthof ein Glasdach errichtet. Während der Umbaumaßnahmen werden Zustellgeschäft und Eingangspackkammer in einem Holzbau – Notbau genannt
– an der Johnsallee / Beneckestraße untergebracht.
Bei einem nächtlichen Bombenangriff durchschlägt
eine Sprengbombe den Boden des oberen Posthofs
am Dammtorwall und explodiert im unteren Posthof
in der Nähe des Eingangs A. Zwei Kräfte des Paketpostamtes 2 werden getötet.
Zur Gewinnung von Büroräumen wird das Paketpostamt 2 über der Packkammer II (Gebäudeteil
Gorch-Fock-Wall) durch die „Kegelbahn“ und über
der Packkammer III (Langbau am Dammtorwall)
durch den „Balkengang“ aufgestockt.
Das Paketpostamt 2 nimmt zwischen der Entladerampe und der Pförtnerloge A durch Errichtung
einer Trennwand eine Ausgabestelle für Großabholer in Betrieb (Packkammer V). Die Pakete
werden der Großausgabe durch eine Rutsche
aus der Packkammer III zugeführt.
Die Modernisierung der bislang in Eichenholz und
Eisenguss angelegten Schalterhalle des Postamtes 36
ist abgeschlossen.
Der Dammtorwall wird durch Oberpostbaurat Max
Luz überbrückt. Das 17 m lange Bauwerk wird nach
seinem Erbauer „Max-Luz-Brücke“ genannt und erhält im Volksmund die Bezeichnung „Höhere Beamtenlaufbahn“.
Die Außenfassaden der Dienstgebäude an
Stephansplatz und Gorch-Fock-Wall werden für
75.000 DM gereinigt.
Wiedereröffnung der Postgeschichtlichen Sammlung
(Postmuseum) nach Umgestaltung.
Auf dem Turm des Postgebäudes am Stephansplatz
wird der 1,70 m hohe und 40 kg schwere „Götterbote
Merkur“ aus vergoldetem Zinkguss durch eine neue
Skulptur ersetzt.
Wiedereröffnung der für 4,5 Mio. DM abermals
modernisierten Schalterhalle des Postamtes 36
anlässlich des vom 18.06.-27.07.1984 stattfindenden Weltpostkongresses.
Das völlig umgestaltete „Postmuseum am Stephansplatz“ wird zum 50. Jahrestag der Postgeschichtlichen Sammlung Hamburg wiedereröffnet.
17./18.10.1987
25.10.1989
25.8.1995
10.11.1999
10.4.2000
2007
Die Telegramm- und Eilzustellung des Postamtes
wird im mittleren Geschoss (oberer Posthof) des
Langbaus am Dammtorwall untergebracht.
Anlässlich der Neustrukturierung werden die Liegenschaften der Deutschen Bundespost zwischen
dem Stephansplatz 1-5 und der Jungiusstraße 2 folgendermaßen aufgeteilt: Die DBP Postdienst erhält
8000 m² = 0,779 Eigentumsbruchteil (Ost- \und Mittelbau) und die DBP Telekom erhält 3314 m² = 0,221
Eigentumsbruchteil (West- und Erweiterungsbau).
Johann Max Böttcher erwirbt den von der Deutschen
Post und vom Postmuseum genutzten Ost- und Mittelbau, nachdem der Aufsichtsrat der Deutschen Post
dem Verkauf des Gebäudeteiles am 17.7.1995 zugestimmt hat. Die Postfiliale und das Museum werden
Mieter des neuen Hauseigentümers.
Eröffnung des Museums für Kommunikation in
neuen Ausstellungsräumen am Gorch-Fock-Wall 1.
Damit wird die wegen Raummangels in den Jahren
1947/48 durch Aufstockung des Mittel- und Langhaus gewonnene 2. Etage mit „Kegelbahn“ und „Balkengang“ einer neuen Nutzung zugeführt. Durch den
Bau einer Glas- und einer Betonbrücke zwischen beiden Gebäudeteilen entsteht ein Rundgang durch die
vier Ausstellungsräume.
Die Post schließt ihre Filiale im ehemaligen Postgebäude am Stephansplatz und zieht zur Dammtorstraße 1 (ehemaliges Lufthansa-Reisebüro) um.
Quantum Immobilien AG und Wölbern Bank
erwerben den West- und Erweiterungsbau am
Gorch-Fock-Wall 3-7. Durch die Sanierung
entstehen 11.650 m² Bürofläche, von der
8.500 m² die Deutsche Telekom und 2.000 m²
das Bankhaus Hesse Newman & Co mieten.
Das Investitionsvolumen beträgt ca. 27,5 Mio.
Euro. Auf dem Gelände der ehemaligen Zentralkantine am Dammtorwall 7 wird ein Parkhaus mit 700
Stellplätzen errichtet.
Die DWI Grundbesitz GmbH erwirbt den Ost- und
den Mittelbau der Alten Oberpostdirektion mit insgesamt 26.000 m² Nutzfläche. Nach umfangreichen
Sanierungs- und Umbaumaßnahmen entsteht im Ostbau ein repräsentatives Medizin- und Gesundheitszentrum mit Facharztpraxen und eindrucksvollem
Informations- und Shoppingbereich. Der Mittelteil
vereint die geschichtsträchtige Vergangenheit des
Gebäudes mit modernen Arbeitswelten. Die Fassade
ebenso wie zahlreiche historische Elemente im Inneren des wilhelminischen Prachtbaus bleiben erhalten.
Lage Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Baustufenplan
1952
Gebäudeteil Ostbau
05
Historie
Steigender Verkehr und die Aufsplitterung der einzelnen Dienststellen in mehrere unterschiedliche Gebäude führten bereits
kurz nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 zu
der Entscheidung des Chefs der geeinten Deutschen Reichspost,
Heinrich von Stephan, in Hamburg einen Neubau zu errichten.
Die Ausführung des Planes gestaltete sich jedoch schwierig, da
die Beschaffung eines geeigneten Grundstücks an fehlenden
Flächen und hohen Kosten scheiterte.
Im September 1878 wandte sich die Oberpostdirektion mit der
Bitte an den Hamburger Senat, ihr bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück behilflich zu sein. Zunächst war der Senat
nicht in der Lage, der Postverwaltung eine entsprechende Baufläche vorzuschlagen. Dies änderte sich, nachdem die Stadt die
sich längs der Wallanlagen hinziehende Häuserreihe zwischen
Dammtor und Holstentor angekauft hatte. Diese Fläche erschien
in dem an die Dammtorstraße anstoßenden Teil als Bauplatz für
das neue Postgebäude in jeder Beziehung geeignet – auch wenn
sie nicht ganz so zentral in der Innenstadt gelegen war wie die
üblichen Postgrundstücke. Die Übergabe des Grundstücks wurde
auf den 1. Mai 1883 festgesetzt.
Die Stadt hatte gewisse Bedingungen an den Baustil gestellt. Um
den landschaftlichen Reiz der Umgebung nicht zu stören, wurde
beschlossen, „die Bauplätze nur unter der Bedingung zu veräußern, dass auf denselben nur Neubauten im Villenstile errichtet
würden“. Dieser Anforderung ebenso wie dem Wunsch der Post
nach Monumentalität sollte der spätere Dombau-Architekt Julius
Raschdorf Rechnung tragen. Er war schon bei mehreren PostProjekten, so in Münster, Braunschweig, Erfurt und Heidelberg,
beschäftigt worden. In Hamburg erschuf er einen der größten und
prachtvollsten Oberpostdirektionsbauten des 19. Jahrhunderts.
Im Jahr 1887 wurde das neue Gebäude bezogen, das damit die
Alte Post in der Poststraße ablöste. In den Jahren 1898 bis 1901
wurde es im Westen durch den Bau eines Post- und Telegrafenamtes erweitert. Das fünfflügelige Gebäude lehnt sich in seiner
Formensprache – wenn auch in bescheidenerer Ausführung – an
die des älteren Baukomplexes an.
Die Mechanisierung des Transport- und Förderwesens führte
zwischen 1918 und 1929 zur völligen Umgestaltung des
Paketzustellamtes, das im Mittelbau untergebracht war. Außer
der Hauptansicht am Gorch-Fock-Wall wurde in diesem Gebäudeteil alles verändert und vergrößert. Unter anderem überdeckte
man den alten Wagenhof mit einem zweiten glasgedeckten Hof.
Durch eine sanft ansteigende Rampe wurde auch dieser Hof
befahrbar gemacht.
Grundrisse 1890
Quelle: Gutachten zum Denkmalwert, 1995
06
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Schnitt 1890
links:
frühe Aquarellzeichnung
„Post- und Telegraphengebäude Hamburg“
unten:
Ansichtskarten aus den 1920er Jahren
Gebäudeteil Ostbau
07
Lage und Umgebung
Die Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz ist mitten im
Zentrum der Hansestadt Hamburg gelegen. In direkter Nachbarschaft befinden sich die Hamburgische Staatsoper und der
Gänsemarkt. Die Fußgängerzone Colonnaden führt zum Jungfernstieg und der Binnenalster. Das Congress Center Hamburg,
die Messe und der ICE-Bahnhof Hamburg Dammtor sind
fußläufig zu erreichen – ebenso das Hauptgebäude der
Hamburger Universität. Der 47 ha große Park „Planten un
Blomen“ mit seinen prachtvollen Blumenbeeten, gepflegten
Rasenflächen und zahlreichen Wasserspielen beginnt direkt
auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Am anderen Ende
des Parks ist der Fernsehturm, Hamburgs höchstes Wahrzeichen, zu sehen. Benannt ist der Stephansplatz nach Heinrich
von Stephan (1831-1897), dem Gründer der Deutschen
Reichspost.
Um die zentrale Gegend weiter aufzuwerten, wird die an den
Stephansplatz grenzende Dammtorstraße in einem Business
Improvement District Verfahren umgebaut und soll sich künftig als Prachtstraße präsentieren. Nach den Plänen für den so
genannten Opernboulevard werden die Passanten künftig auf
breiten Fußwegen vom Stephansplatz an der Oper vorbei zum
Gänsemarkt flanieren.
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Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
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Lage Alte Oberpostdirektion
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Mönckebergstraße
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Ist-Zustand
Bis
heute
präsentiert
sich
die Alte
Post
am
Stephansplatz als Prachtstück wilhelminischer Architektur. Der
kaiserliche Repräsentationsbau besteht aus einem 1883 bis 1887
in Anlehnung an die Formen der italienischen Renaissance errichteten Ost-, Mittel- und Westbau, einem in der Formensprache
angepassten westlichen Erweiterungsbau aus den Jahren 1898
bis 1901 und Ergänzungsbauten im mittleren Bereich aus der
Zeit zwischen 1918 und 1929.
Abgesehen von einem Brandschaden im Mittelbau hat der über
300 Meter lange, schlossähnliche Gebäudekomplex zwei Weltkriege relativ unbeschadet überstanden und zählt somit zu den
herausragenden Baudenkmälern der Hansestadt. Mit seinen Formen und dem üppigen Bauschmuck steht er – wie auch im Gutachten zum Denkmalwert aus dem Jahr 1995 dokumentiert – bis
heute für den Repräsentationswillen der Kaiserlichen Reichspost. Sogar die den Bau krönenden allegorischen Figurengruppen, die den Nutzen der Post für den Handel zu Wasser und zu
Lande preisen und zu den letzten erhaltenen Zeugnissen ihrer Art
in Deutschland gehören, sind bis heute erhalten geblieben. Die
Kuppel des ca. 40 Meter hohen Turms auf dem Ostteil ziert eine
Skulptur des fliegenden Götterboten Merkur.
Der gute Erhaltungszustand des Gebäudes setzt sich im Inneren
fort. So zeigen zum Beispiel die Verkehrswege in den Bürotrakten die ursprünglichen Wölbformen und die Gliederung mit
Pilastervorlagen und Gurtbögen. Nahezu alle historischen Türen
und auch viele Fenster sind in diesen Bereichen erhalten. Besonders eindrucksvoll in allen Trakten sind auch die Treppenhäuser
mit den historischen Treppengeländern und Deckenspiegeln, die
unterschiedlich prächtig ausgestattet sind. So weisen die Haupttreppenhäuser im Deckenspiegel stark plastische, figurative Stuckaturen, die Nebentreppenhäuser Malereien mit einfachen geometrischen Motiven auf.
In den 1960er Jahren zog die Postverwaltung in die City Nord,
das Museum für Kommunikation, das auf die „Postgeschichtliche Sammlung“ zurückgeht, blieb jedoch weiterhin vor Ort. Bis
zum Jahr 2000 war am Stephansplatz auch noch das Postamt 36
untergebracht. Den Ostteil des Gebäudes belegt heute ein renommiertes dermatologisches Zentrum, welches nach den geplanten
Sanierungs-, Aufstockungs- und Umbaumaßnahmen seine weitere Ausbreitung plant. Im Westteil, der bereits im Jahr 2000
saniert wurde, hat eine Privatbank ihren Sitz.
Fotos 2007
Gebäudeteil Ostbau
09
Foto 2008
10
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Projektbeschreibung
Das aktuelle Bauvorhaben Alte Oberpostdirektion am
Stephansplatz erhält den Gesamtcharakter des denkmalgeschützten
wilhelminischen Prachtbaus. Die geschichtsträchtge Fassade
bleibt bestehen – ebenso die historischen Erschließungsbereiche
und die übergeordnete Raumstruktur. Unter dieser Vorgabe werden
dem Nutzungskonzept angepasste Umbau-, Erweiterungs- und
Sanierungsmaßnahmen vorgenommen.
Die gesamte Baumaßnahme besteht aus zwei Abschnitten,
dem „Mittelbau“ und dem hier vorgestellten „Ostbau“. Beide
Gebäudeteile werden einheitlich um ein Geschoss mit bogenförmig
geneigter Glasfassade aufgestockt. Im Erdgeschoss und Souterrain
ist ein Einzelhandelsereich mit Gastronomieangebot geplant. Die
oberen Stockwerke stehen für verschiedene Facharztpraxen und
Büronutzungen bereit. Insgesamt verfügt dieser Gebäudeteil
über eine vermietbare Fläche von 10.200 Quadratmetern.
Bei dem Ostbau handelt es sich um die ehemalige Zentrale der Alten
Oberpostdirektion. Als gründerzeitlicher Repräsentationsbau
einer kaiserlichen Institution waren nicht nur die Fassaden,
sondern auch alle öffentlich zugänglichen Bereiche aufwendig
gestaltet. Ziel ist es, dieses historische und repräsentative
Ambiente in dem öffentlich zugänglichen Einzelhandelsbereich
neu aufleben zu lassen. So wird die Eingangshalle mit ihrer üppigen
Marmorausstattung ebenso wie die ehemalige Schalterhalle
in ihren ursprünglichen Proportionen wiederhergestellt.
Die beiden folgenden Geschosse sind weitgehend original
erhalten und werden mit technisch modernem Standard
renoviert. Das dritte Obergeschoss, ein Wiederaufbau nach
dem Krieg, wird abgetragen und neu errichtet. Hier und in dem
großzügig verglasten Geschoss darüber entstehen moderne
Büroflächen.
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
11
Gebäude-Steckbrief Ostbau
1883 - 1887
Gebäudemaße:
Höhe ca. 42 m inkl. Turmfigur
Flächennutzung:
Länge ca. 71 m / Breite ca. 51 m
Baubeginn
2009
Fertigstellung
2011
Architektur
Umbau/ Erweiterung: Alk Friedrichsen
Architekt u. Denkmalpfleger
14.500 m² BGF gesamt
12.600 m² BGF oberirdisch
Vermietbar:
7.200 m² Büro / Ärzte (GIF)
3.000 m² Einzelhandel /
Gastronomie
Projektentwicklung: Vierundreißigste
Verwaltungsgesellschaft
DWI Grundbesitz mbH
Tel.:+49 (0) 40 - 38 60 97-0
Fax.: +49 (0) 40 - 38 60 97-77
www.dwi-gruppe.de
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Abbildung 1885
12
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Foto 2008
Stephansplatz
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
13
Opern-Boulevard
Dammtorstraße
Die unmittelbar an den Stephansplatz grenzende Dammtorstraße wird
in naher Zukunft in neuem Glanz erstrahlen. Bereits Ende 2011 werden
die Passanten hier auf breiten Fußwegen von der Alten Postdirektion an
der Oper vorbei zum Gänsemarkt flanieren. Die neue Vorzeigestraße,
die den Namen „Opern-Boulevard“ tragen soll, entsteht in einem
Business Improvement District Verfahren der Anlieger und der Stadt
Hamburg.
Die Umgestaltung der Dammtorstraße bringt wichtige innerstädtische
Freiräume, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Oper befinden,
stärker in Beziehung zueinander. Dazu zählen neben Stephansplatz
und Gänsemarkt auch die Fußgängerzone Colonnaden sowie der Jungfernstieg. Der Platzgewinn im Fußgängerbereich der Dammtorstraße
ermöglicht eine großzügige Flaniermeile sowie die Schaffung eines
repräsentativen Vorplatzes für die Staatsoper.
Bestandssituation Lageplan M 1:500
Zudem entstehen bereits heute rund um den Opern-Boulevard zahlreiche
Neubauprojekte und Revitalisierungen denkmalgeschützter Bauten. In
den kommenden Jahren werden verschiedene Firmen rund 250 Millionen
Euro in Bauvorhaben rund um den Opern-Boulevard investieren.
Alte Post
Schnitt
Das Konzept für den Umbau der Dammtorstraße basiert auf drei
Grundsäulen:
Betonung der Opern-Fassade
Die neu renovierte Fassade der Hamburgischen Staatsoper soll das
tragende Element des neuen Prachtboulevards sein. Der gewonnene
Abstand zur Straße wird genutzt, um die Fassade freizuhalten und durch
einen Vorplatz ein „Tablett“ für das Gebäude zu schaffen. Die bestehenden Baumgruppen links und rechts der Fassade werden als rahmendes
Element verstärkt.
Spielbank
Verkehrs und Freiraumkonzept
Lageplan M 1:500 Mai 2007
Platzbelag
Die Platzfläche befindet sich vor dem Operngebäude, östlich der Dammtorstraße. Hier sind Taxivorfahrt, Bushaltebucht und U-Bahnausgänge
durch eine zusammenhängende Pflasterung mit den Eingängen der
Oper verbunden. Die Identität des Ortes wird unterstützt durch den
materialtechnischen Bezug zu den vor kurzem renovierten Stadträumen
wie den Colonnaden und dem Jungfernstieg, dessen heller Bodenbelag
sich an der Oper wiederfindet. Langgestreckte Bankelemente aus
Naturstein werden in der Nacht von unten beleuchtet. Die „schwebenden“ Natursteinscheiben nehmen nicht nur die Materialität der Opernfassade auf, sondern wiederholen ebenso deren unterschnittene Figur.
Als spielerisch unterbrochene Linie definieren sie den Platz und trennen
den ruhenden und fahrenden Verkehr vom Fußgängerbereich.
„Roter Teppich“
Ein weiteres dominantes Gestaltungselement ist der „Rote Teppich“,
der die Dammtorstraße quert und durch seine Farbigkeit und Materialität hervorgehoben wird. Die wichtige Fußgängerkreuzung und
Verbindung zum westlich der Dammtorstraße gelegenen Parkhaus wird
hierdurch weiter gestärkt.
14
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Haus
Esplanade
Staatsoper
Detail
Beleuchtungskonzept
+8.60
Schnitt M 1:200
+8.25
+8.20
+8.43
Entwurf:
Breimann & Bruun
Garten- u. Landschaftsarchitekten MAA
Verkehrsplanung:
Argus
Stadt- und Verkehrsplanung
Visualisierungen
Gebäudeteil Ostbau
15
Überblick Gorch-Fock-Wall
Sowohl der Ost- als auch der Mittelbau der aktuellen
Projektentwicklung „Alte Oberpostdirektion“ grenzen an den
Gorch-Fock-Wall. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite
grenzt unmittelbar die innerstädtische Parkanlage und
Erholungsoase „Planten un Blomen“ an.
Im Zuge der Baumaßnahme treten auch aus dieser Perspektive
alte und neue Elemente in einen spannungsreichen Dialog. So
bleibt das historische Erscheinungsbild des wilhelminischen
Repräsentationsbaus erhalten. Zur Erreichung einer besseren
Durchwegung durch das Gebäude wird die Fassade in dem
bereits hierfür vorgesehenen architektonischen Bereich
geöffnet, so dass eine neue Eingangssituation mit modernen
Stilelementen entsteht. Die alte Back- und Sandsteinfassade wird
vollständig saniert. Den Abschluss bildet eine eingeschossige
Dachaufstockung mit bogenförmig geneigter Glasfassade.
Standpunkt Visualisierung links
Standpunkt Visualisierung rechts
Ansichtszeichnung 1890
Visualisierung
16
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Foto 2007
Vogelperspektive
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
17
Denkmalschutz
1997 wurde die Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz in die Denkmalliste eingetragen und gilt als denkmalgeschütztes Gebäude. Laut dem Gutachten zum Denkmalwert aus dem Jahr 1995 ist der Gebäudekomplex von
herausragender Bedeutung sowohl als Dokument für die Geschichte der
Reichspost und ihrer Bauten als auch für die Stadtentwicklungsgeschichte
der Stadt Hamburg. Zudem kommt ihm Bedeutung für die Erhaltung der
charakteristischen Eigenheiten des Stadtbildes am Wallring, den früheren
Festungsanlagen Hamburgs, zu.
So heißt es in dem entsprechenden Gutachten weiter: Von den zahllosen, in
den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstandenen Oberpostdirektionsbauten, die das neugegründete Kaiserreich und ihre moderne Reichsbehörde flächendeckend im ganzen Reich repräsentierten, sind heute nur noch
wenige Gebäude erhalten. Als einem der größten und prachtvollsten Bauten
kommt dem nahezu unveränderten ehemaligen Oberpostdirektionsgebäude
in Hamburg samt seinen Erweiterungen, die von der rasanten Entwicklung
dieses Verkehrszweiges zeugen, herausragende Bedeutung für die Geschichte der Reichspost und ihren Bauten zu. Nicht zuletzt, da es zu den frühen
Gebäuden gehört, die noch von einem Privatarchitekten, hier sogar dem bekannten zeitgenössischen Architekten Julius Raschdorff, entworfen wurden.
Von nicht geringerer Bedeutung ist das Gebäude laut dem Gutachten für die
Anschaulichkeit der städtebaulichen Entwicklung der Stadt Hamburg im 19.
Jahrhundert. Bereits 1814 hatte man mit ersten Maßnahmen zur Entfestigung der Stadt begonnen. Nach teilweiser Zuschüttung der Gräben und Ab-
rundung der Wälle wurde ab 1819 die gesamte Befestigungsanlage zu einer
Parklandschaft und zu einem Ring von Alleen um die Altstadt umgewandelt.
Als erstes Teilstück dieses Ringstraßensystems wurde 1879 bis 1882 der Abschnitt zwischen Dammtor und Holstentor verwirklicht. Plante man zunächst
noch eine villenartige Bebauung entlang der ehemaligen Wallzone, war mit
der Entscheidung für den Bau der Oberpostdirektion die Entwicklung angestoßen worden, die im Bereich zwischen Elbe und Dammtor zu einer Kette
staatlicher Repräsentationsbauten und damit zu einer Fortführung der repräsentativen Prachtstraße Esplanade bis zur Elbe führte.
Im Zusammenhang mit der heute parkartigen Wallzone und den sich anschließenden staatlichen Repräsentationsbauten kommt dem Komplex mit
seinem prägnanten, von einem fliegenden Merkur gekrönten Eckturm neben der stadtgeschichtlichen Bedeutung zudem eine große Bedeutung für die
Erhaltung der charakteristischen Eigenheiten des Stadtbildes zu.
Das aktuelle Bauvorhaben erhält den Gesamtcharakter des denkmalgeschützten Prunkstücks der Gründerzeit-Architektur. Die Fassade bleibt bestehen
– ebenso die historischen Erschließungsbereiche und die übergeordnete
Raumstruktur. Unter dieser Vorgabe werden dem Nutzungskonzept angepasste Umbau-, Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen vorgenommen.
Die Planung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt und
der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Hansestadt Hamburg.
Zeichnungen 1890
18
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Ecke Dammtorwall
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
19
Gebäudetypus/Entstehung
Bis zum Jahr 1871, dem Jahr der Reichsgründung, gab es, mit Ausnahme der vereinigten Post des Norddeutschen Bundes, kein einheitliches
Postsystem in Deutschland. Die Aufgabe der Übermittlung von Nachrichten und auch die Personenbeförderung, teilten sich zahlreiche private und landesherrliche Posten. Die Postanstalten dieser Zeit befanden
sich hauptsächlich in Gasthöfen. Der Typus eines Postgebäudes, wie er
in den letzten 30 Jahren des 19. Jahrhunderts aufkam, war noch nicht
ausgeprägt. Erst die Schaffung eines einheitlichen Postwesens, zusammen mit der Geburt des modernen Transportwesens und der technischen
Entwicklung im Telegrafen- und Fernmeldewesen erforderten einen
neuen Architekturtypus.
Die Entwicklung dieses Typs und seiner Gestaltung wurde in den nächsten
drei Jahrzehnten entscheidend durch Heinrich von Stephan, den
Begründer der Deutschen Reichspost, geprägt. Er war zum einen darum
bemüht, zweckmäßig eingerichtete Diensträume zu errichten, zum
anderen verwirklichte er mit den neuen Postbauten die Absicht „der
Würde des geeinten Reichs auch äußerlich einen erhebenden Ausdruck
zu geben“. Ziel der Post war es, Gebäude von monumentalem Charakter herzustellen, „die der Steigerung der politischen, wirtschaftlichen
und kulturellen Entwicklung der Nation Genüge zu leisten im Stande
waren.“ Ihr Prinzip war es zudem, sich mit ihren Bauten dem „Charakter“ der verschiedenen Städte anzupassen. Diesen Charakter prägten
nach Ansicht von Stephans Bauten aus der „Zeit des blühenden Mittelalters“ und nicht aus der „Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege“.
So stand der spätere Dombau-Architekt Julius Raschdorf in Hamburg
vor der Aufgabe, das bis zum Ende der 1880er Jahre vorerst größte
Postgebäude des Reiches mit einem Baukostenvolumen von über zwei
Millionen Mark in eine Form zu kleiden, die sich zum einen durch
Monumentalität auszeichnen, zum anderen der Forderungen der Stadt
nach Kleinteiligkeit entsprechen musste. Dies gelang ihm, indem er
die Gesamtanlage in unterschiedliche Baugruppen aufteilte, die durch
verschiedene Höhenentwicklung, Turmanlagen und Kuppeln einen bewegten malerischen Eindruck machten. Mit rhythmischem Wechsel der
Fensterverdachungen, plastisch geschmückten Dreiviertelsäulen und
weiterem üppigen Fassadenschmuck versuchte er, die Bewegung auch
auf die einzelnen Fassadenflächen zu übertragen. Sich wiederholende
architektonische Motive, durchlaufende Gesimse und eine durchgehende Sockelzone verbanden die einzelnen Gebäudeteile wiederum zu einer
monumentalen Gesamtanlage.
Standpunkt Visualisierung
Quelle: Gutachten zum Denkmalwert, 1995
oben:
Zeichnungen 1890
links:
Ostbau Ecke Dammtorwall / Stephansplatz
Foto 2008
20
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Haupteingang
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
21
Eingangsbereich
In der Vorhalle sind die historischen Bau- und Schmuckelemente zu weiten Teilen erhalten. Im Rahmen des Projekts
sollen die ornamentalen Wand- und Deckenverzierungen sowie die Marmorvertäfelungen und -Säulen restauriert werden.
Darüber hinaus sollen nach einem 1985 erfolgten Umbau die ursprünglichen Bodenniveaus und eine neue Treppe nach
alten Plänen wiederhergestellt werden. So wird dann neben dem Einzelhandelsbereich auch das Souterrain, in dem
ebenfalls Läden und ein Restaurant Platz finden sollen, über die Vorhalle erschlossen. Böden, schmiedeeiserne Geländer
und Türen werden nach historischem Vorbild neu angefertigt und das gesamte Interieur dem Baustil angepasst.
links:
Aufnahme aus den 1960er Jahren
Mitte:
Treppengeländer aus einem Musterbuch für
Kunstschmiedearbeiten
Standpunkt Visualisierung
22
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
rechts oben/ unten:
Eingangshalle, Fotos 2008
Eingangshalle
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
23
Alte Schalterhalle
Die Schalterhalle war das Herz der alten Hauptpost. Reich verziert und aufwendig gestaltet mit geschnitzten Schaltern,
gusseisernen Säulen und Zierbögen, großflächigen Ausmalungen, einer stählernen Dachkonstruktion mit Milchglasscheiben sowie Bodenfliesen aus keramischen Mosaikfliesen blieb sie bis zum Krieg weitgehend erhalten. Auch wenn
die Reste dieser Halle bereits 1985 abgetragen wurden, haben sich genügend Spuren erhalten, um sie in ihren ursprünglichen Abmessungen wiedererstehen zu lassen.
Anstelle der Schalter entstehen nun Rundbögen, die die Schalterhalle mit den dahinterliegenden Bereich verbinden.
Durch das transparente Glasdach entsteht eine hohe Aufenthaltsqualität, die zum Verweilen einlädt. Durch das Auflösen
der tragenden Wände in Stützen im Bereich des Übergangs der Schalterhalle zu den dahinterliegenden Flächen entsteht
eine hohe Transparenz mit einer sehr guten Durchlichtung.
Detailansichten der alten Schalterhalle
24
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Foto ca. 1887
Standpunkt
St
d
kt Foto
F t
Standpunkt
St
d
kt Visualisierung
Vi li i
Einzelhandelsflächen
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
25
Alte Schalterhalle
Standpunkt
St
d
kt Foto
F t
Foto 2008
26
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Standpunkt
St
d
kt Visualisierung
Vi li i
Detailfoto 2008
Einzelhandelsflächen
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
27
Kleiner Posthof - überdachter Innenhof
Der heute nach oben offene kleine Posthof erhält im Rahmen der Aufstockung des Gebäudes ein eigenständiges Dach
im 4. Obergeschoss. Der Innenhof verwandelt sich somit zu einem innenliegenden Raum im historischen Gewand. Der
uneingeschränkte Blick auf die sanierte historische Fassade und die Möglichkeit die Flächen uneingeschränkt ganzjährig
zu nutzen, wird diesen Raum in eine weitere Besonderheit des Gebäudes verwandeln.
Der neue Innenhof steht in direkter Verbindung mit der alten Schalterhalle un ist somit sowohl über den Eingang am Stephansplatz, wie auch über den Eingang am Gorch-Fock-Wall zu erreichen. Die Öffnung der heutigen Brüstungselemente
wird eine optimale Durchwegung gewährleisten.
Visualisierung
28
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Standpunkt Kleiner Posthof
Standpunkt Großer Posthof
Kleiner Posthof, Fotos 2008
Großer Posthof im 1.OG - Lichthof über der alten Schalterhalle
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
29
Büro 4. OG
Visualisierung
30
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Büro 4. OG
Visualisierung
Gebäudeteil Ostbau
31
OSTBAU
Grundriss Kellergeschoss
Schnitt
A
Steph
Nutz
anspl
atz
ung 1
B
Schnitt
Gorch Fock Wall
Nutzu
ng 2
Schnit
Nutz
ung 3
A
Nutzu
ng 3
1m
10 m
Damm
torwa
B
Mietflächen
Nutzung 1 ........... 73 m²
Nutzung 2 ......... 538 m²
Nutzung 3 ......... 327 m²
Alle Flächenangaben beinhalten die mit anzumietenden Gemeinschaftsflächen.
32
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Schnit
t
ll
t
OSTBAU
Grundriss EG
B
Vitrine
Vitrine
Schnitt
Gorch Fock Wall
Vitrine
Steph
anspl
Nutz
Nutzung 1
Schnitt
atz
ung 6
Nutzung 2
A
Nutzu
ng 4
Schnit
A
t
Nutz
ng 3
ung 5
Nutzu
1m
Damm
torwa
B
t
ll
Schnit
10 m
Mietflächen
Nutzung 1 ....... 1.039 m²
Nutzung 2 .......... 409 m²
Nutzung 3 .......... 494 m²
Nuztung 4 .......... 138 m²
Nutzung 5 ............ 57 m²
Nutzung 6 ............ 99 m²
Alle Flächenangaben beinhalten die mit anzumietenden Gemeinschaftsflächen.
Gebäudeteil Ostbau
33
OSTBAU
Grundriss 1. OG - Flächenaufteilung Variante A
atz
F
B
Gorch Fock Wall
A
E
Steph
A
anspl
E
A
A
Terra
s
F
senfl
1m
10 m
Damm
torwa
B
ll
Mietflächen
Gesamtes Geschoss .....................1.453 m²
Terrassenfläche innenliegend .........370 m²
Alle Flächenangaben beinhalten die mit anzumietenden Gemeinschaftsflächen.
34
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
äche
OSTBAU
Grundriss 1. OG - Flächenaufteilung Variante B
F
B
Gorch Fock Wall
Nutzung 2
atz
Nutzung 1
A
E
Terra
s
Nutz
A
ung 2
Steph
A
anspl
E
senfl
A
äche
Nutzu
F
ng 3
1m
Damm
torwa
ll
B
10 m
Mietflächen
Nutzung 1 ...........394 m²
Nutzung 2 ...........458 m²
Nutzung 3 ...........601 m²
Terrassenfläche ...370 m²
Alle Flächenangaben beinhalten die mit anzumietenden Gemeinschaftsflächen.
Gebäudeteil Ostbau
35
OSTBAU
Grundriss 4. OG - Flächenaufteilung Variante A
anspl
atz
B
Schnitt
Gorch Fock Wall
Steph
Schnitt
A
Schnit
A
1m
10 m
Damm
torwa
B
Mietflächen
Gesamtes Geschoss ..........1.761 m²
Alle Flächenangaben beinhalten die mit anzumietenden Gemeinschaftsflächen.
36
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Schnit
t
ll
t
OSTBAU
Grundriss 4. OG - Flächenaufteilung Variante B
B
Schnitt
Gorch Fock Wall
Nutzung 2
Steph
anspl
atz
Nutzung 1
Schnitt
Nutz
ung 2
A
Schnit
A
t
Nutzu
ng 3
1m
Damm
torwa
B
t
ll
Schnit
10 m
Mietflächen
Nutzung 1 ......... 464 m²
Nutzung 2 ......... 613 m²
Nutzung 3 ......... 684 m²
Alle Flächenangaben beinhalten die mit anzumietenden Gemeinschaftsflächen.
Gebäudeteil Ostbau
37
OSTBAU
Längsschnitt
38
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
OSTBAU
Querschnitt
Gebäudeteil Ostbau
39
OSTBAU
Ansicht Dammtorstraße
Stephansplatz
40
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz
Impressum
Eigentümer:
Vierunddreißigste Verwaltungsgesellschaft DWI Grundbesitz mbH
Zirkusweg 2
20359 Hamburg
Ansprechpartner:
DWI Grundbesitz GmbH
Zirkusweg 2
20359 Hamburg
Tel.: +49 (0) 40 - 38 60 97-0
Fax.: +49 (0) 40 - 38 60 97-77
Email: [email protected]
www.dwi-gruppe.de
Architektur:
Alk Friedrichsen Architekt u. Denkmalpfleger
Hopfensack 6
20457 Hamburg
Innengestaltung und Lichtdesign:
TOBIAS GRAU
Siemensstrasse 35B
25462 Rellingen
Fachplaner:
Ausführung:
GRS Reimer & Partner Architekturbüro
Sibirien 4a
25309 Elmshorn
Tragwerksplanung/Haustechnik:
dbn Planungsgruppe
Hopfenmarkt 33
20457 Hamburg
Layout u. Visualisierung:
DREIDESIGN
Erdmannstraße 12
22765 Hamburg
Text:
Andrea Bittelmeyer
Stand:
Januar 2011
Alle Angaben dienen nur der Information und stellen kein vertragliches Angebot dar.
Bitte beachten Sie, dass die in dieser Projektmappe vorgestellten Inhalte den aktuellen Planungsstand von Dezember 2010 repräsentieren und nicht verbindlich sind. Grundrisse, 3D Visualisierungen und Ausstattungen
beruhen auf Daten, die im Zuge der weiteren Bearbeitung des Entwurfes abweichen können. Die abgebildeten Einrichtungsgegenstände gehören nicht zum Ausstattungsumfang und sind lediglich als Gestaltungsvorschläge zu verstehen. Eine Gewähr für die Vollständigkeit der Informationen kann nicht übernommen
werden. Verbindlich für die Ausführung sind allein die beurkundeten Unterlagen. Für weitere Detailinformationen fordern Sie gerne unsere Baubeschreibung an.
Gebäudeteil Ostbau
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