Hybrider Verwandlungskünstler - Forum

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FOKUS: HYBRIDBAUTEN
Hybrider
Verwandlungskünstler
Wenn eines der letzten großen Grundstücke in der
Stadt Zürich zur Bebauung ansteht, dann ist fast klar,
dass darauf etwas ganz Besonderes entstehen muss.
Was das sein kann, zeigt die Genossenschaft Kalkbreite
auf dem Gelände eines bestehenden Tramdepots.
text: Christina Vogt
IN DEX
WOHN- UND GEWERBEBAU
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WO H N E N &
G E W E RB E
E
in nahezu dreieckiges Areal am Schnittpunkt zweier Quartiere in Zürich wurde jahrelang als Tramdepot genutzt
und sollte nun überplant und neu bebaut
werden. Eigens zur Neubebauung gründete sich die Genossenschaft Kalkbreite und
betrieb viel Aufwand, um ein nutzeroptimiertes Projekt auf die Beine zu stellen. Der
Architektenwettbewerb brachte schließlich
das nun verwirklichte Siegerprojekt von
Müller Sigrist Architekten hervor. Die Planer standen vor einer durchaus komplexen
Aufgabe: Die Kombination von unterschiedlichen Gebäudetypologien in einem Baukörper ging einher mit der Koordination von
vier Bauherrschaften und Hauptnutzern
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ST EC K B R I E F
I N T E RV I EW
E N E RG I EKO N ZE PT
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FA ZI T
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mit unterschiedlichen Interessen, die alle
in den Planungsprozess integriert waren.
Zu allem Überfluss musste das bestehende
Tramdepot in das Projekt miteinbezogen
und während der Bauphase zumindest rudimentär mit einer Notwendeschleife weiterbetrieben werden. Auch Lagerflächen waren
knapp: Einzig ein drei Meter breiter Streifen
rund um das Areal und kleinere Flächen im
Depot standen als Logistikflächen zur Verfügung. Die Forderungen nach günstigem
Wohnraum mit interessanten Grundrissen
und ungewöhnlichen Wohnkonzepten und
die sensible Reaktion auf die innerstädtische
Lärmsituation rundeten das Aufgabenpaket
der Architekten ab.
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FOTO UND ZEICHNUNG: MÜLLER SIGRIST ARCHITEKTEN AG
Kalkbreite Zürich
Fließender Blockrand
Entstanden ist eine Blockrandbebauung, die
in ihrer Charakteristik den umliegenden
Quartieren ähnelt. Zur südwestlichen Seite
wird das Gebäude fließend niedriger und öffnet seinen Innenhof und die Wohnungen zur
Nachmittags- und Abendsonne. Das Dach der
neuen Tramhalle dient nun den Bewohnern
des ganzen Quartiers als Grünanlage und ist
das Herzstück des Komplexes. Auf private
Außenbereiche wurde bis auf wenige Ausnahmen zur Lärmreduzierung durch Loggien verzichtet. Das Leben „draußen“ spielt
sich ausschließlich im 2.400 m² großen Hof
sowie auf 1.200 m² Dachterasse ab. Vier großflächige Bäume dominieren die Grünzone.
www.lignardo.de
↑ Ein fast dreieckiges
Areal bietet für das Projekt
„Kalkbreite“ Platz.
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FOKUS: HYBRIDBAUTEN
Fassadenschnitt
Holzleichtbau, Elementbauweise
Vorsatzschale
2 × 12,5 mm Gipsfaserplatte, gespachtelt
und gestrichen
80 mm
Holzunterkostruktion, Lattung
Mineralwolle
Elementwand
OSB-Platte
60 × 240 mm Holzständer
240 mm
Steinwolle
60 mm
Holzfaserdämmplatte
15 mm
Außenputz
Bodenaufbau 3. – 6. OG
60 mm Anhydrit-Unterlagsboden
Sicht­oberfläche, schwimmend
(mit Boden­heizung)
Trennlage, PE-Folie
20 mm Trittschalldämmung
40 mm Wärmedämmung
260 mm Beton armiert
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Interne Ringstraße
In seiner Funktionalität gliedert sich das Gebäude in drei Hauptbereiche: Im Sockel befindet sich die knapp 3.000 m² große Tramhalle
mit einer Ein- und einer Ausfahrt. Um sie herum gliedern sich in drei Ebenen Gewerbe- und
Büroeinheiten an, die über großflächige Verglasungen direkten Einblick in das Depot erhalten.
Darüber, ab dem zweiten Obergeschoss, lagern
sich um den zentralen Hof zunächst die öffentlichen Einrichtungen an: eine Kindertagesstätte, eine Pension und eine Cafeteria.
Sogar ein Geburtshaus mit Wochenbettbetreuung fand auf dieser Etage nebst ersten
Wohnungen Platz. Dieser Bereich ist wie der
Innenhof über eine großzügige Treppenanlage
von der Straße aus erreichbar. Ab dem dritten
Obergeschoss ist das Gebäude der reinen Wohnnutzung, durchsetzt von vielen Gemeinschaftsräumen, vorbehalten.
Eine innere Erschließungsstraße, die „Rue
Intérieur“, ermöglicht einen Rundlauf und
schlängelt sich über verschiedene Ebenen des
Gebäudes. Sie führt hinauf und hinaus bis auf
die Dachgärten und über eine breite Freitreppenanlage wieder zurück ins Gebäude. Für
manchen etwas gewöhnungsbedürftig sind
die fehlenden Autoabstellplätze. Sie wurden
im Sinne der Nachhaltigkeit und aufgrund der
besonders günstigen öffentlichen Verkehrslage ganz bewusst weggelassen. Die mehr als
300 Fahrradabstellplätze sorgen hingegen für
den abgasfreien Individual­verkehr.
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Kalkbreite Zürich
← Der Blick von
Süd­westen
her verdeutlicht
die fließenden
Höhenunterschiede
des Baukörpers.
Flexibel mit Holzfassade
Die Wohnformen entsprechen nicht dem
Standard. Von der Ein- bis zur 14-Raumwohnung ist alles vorhanden, kleine Clusterwohnungen mit großen Gemeinschaftsküchen ergänzen das Wohnraumangebot.
Gemäß der Genossenschafts-Devise „Wohnräume – 1 = Bewohneranzahl“ gelten strenge Belegungskriterien. Nicht mehr als 35 m²
Wohnraum pro Person sollen im Schnitt
ABBILDUNG: RAUMGLEITER GMBH; ZEICHNUNG: MÜLLER SIGRIST ARCHITEKTEN AG
ST ECK BRIE F
zur Verfügung stehen. Um dieses Ziel zu
erreichen, wurden möglichst viele flexibel
nutzbare Flächen geschaffen: Jokerzimmer
können bei Bedarf zu einer Wohnung hinzugemietet werden, um den kurzfristigen
Mehrbedarf an Wohnraum auszugleichen.
Arbeitszimmer in den Wohnungen sind
nicht vorgesehen, sondern können im Haus
zusätzlich angemietet werden. Um diese
Flexibilität in den Grundrissen zu erreichen,
Wohn- und Gewerbehaus mit Tramhalle Genossenschaft Kalkbreite in Zürich
13.231 98.788 75,2
M² HAU PT NUT ZFLÄCHE
M³ UMBAUTER R AUM
I N K L. TR A MHA LLE
MI O. C HF BAUKOST E N
I NKL. TR A MHAL L E
BAUW E IS E :
Betonskelettbau mit vorgefertigten
­Fassadenmodulen in Holzbauweise
BAUZE I T:
Januar 2012 bis April 2014
BAU L E I TU N G :
b+p baurealisation ag,
CH-8050 Zürich,
www.bp-baurealisation.ch
ENE RG IESTA NDA R D :
Minergie-P-Eco (= Passivhausstandard)
BAUH E RR:
Genossenschaft Kalkbreite,
CH-8003 Zürich, www.kalkbreite.net
NU T Z FL ÄC HE :
Wohnen 7.715 m², Gemeinschaft 572 m²,
Gewerbe und Kultur 4.944 m²
P LA N E R/ARC H I TE KT:
Müller Sigrist Architekten AG,
CH-8004 Zürich, www.muellersigrist.ch
UMBAUT E R RAUM:
Wohn- und Gewerbesiedlung 76.230 m³,
Tramhalle 22.558 m³
H O L ZBAU P L AN U N G :
Makiol und Wiederkehr,
CH-5712 Beinwil am See, www.holzbauing.ch
www.lignardo.de
H O L ZBAU :
Baltensperger Holzbau,
CH-8472 Seuzach,
www.baltenspergerbau.ch/
holzbau
DÄM MU N G :
PAVATEX SA, CH-1701 Fribourg,
www.pavatex.de
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FOKUS: HYBRIDBAUTEN
»Als Abgrenzung
zur Tramhalle
wurde eine massive Brandmauer errichtet.«
musste eine Konstruktion gewählt werden,
die Veränderungen in der Aufteilung zulässt, ohne die Statik berücksichtigen zu
müssen. Die Wahl fiel auf einen massiven
Platten-Stützen-Bau aus Beton als tragende
Struktur mit vorgehängter Leichtbaufassade aus vorgefertigten Holzelementen. Der
Innenausbau erfolgte ausschließlich in
Trockenbauweise, reagierte so optimal auf
die unterschiedlichen Anforderungen und
konnte zügig realisiert werden.
Ein weiterer Vorteil der Konstruktion war
der geringe Lagerflächenverbrauch. Die Fassadenelemente wurden samt Fensterrahmen
werkseitig vorgefertigt und zum direkten
Einbau zur Baustelle transportiert. Nachdem dann die Fensterflügel montiert waren,
Ansicht Urselweg
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konnte mit dem Innenausbau sofort begonnen werden. Der Aufbau der Fassade ist
schlicht: Einer Gipsfaserplatte im Innenbereich folgt eine 80 mm starke Installationslattung mit Mineralwolldämmung. Die davor
liegenden OSB-Platten bilden die luftdichte
Ebene. Das Ständerwerk (6 cm × 24 cm) ist
mit Mineralwolle ausgefacht und mit Pavatex Diffutherm-Platten beplankt, die direkt verputzt wurden. Da die Elemente biegesteif miteinander verschraubt wurden und
die Fassade statisch wie eine Scheibe wirkt,
sind keine Dilatationsfugen nötig. Durch die
konstruktive Trennung von Tragwerk und
Fassade kann Letztere auch jederzeit ausgetauscht werden, sollte es einmal nötig sein.
Auf der Fassade spiegelt sich schließlich
der hybride Grundgedanke des Gebäudes
wider: Auf die Holzweichfaserplatte wurde
ein dreilagiger mineralischer Putz aufgetragen, der den Wasserhaushalt der Fassade
reguliert. Die letzte Lage des Verputzes wurde fünf Millimeter im Negativ abgezogen
und gemeinsam mit dem Farbgestalter Jörg
Niederberger so gestaltet, dass vier erdige
Grundtöne zusammen mit der Deckfarbe
Grau zwar von Weitem ein einheitliches
Bild ergeben, sich bei näherem Hinsehen
aber immer weiter differenzieren.
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Kalkbreite Zürich
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■ Erschließung
■ Nebenräume/Lager
■ Gewerbe/Laden
■ Gemeinschaft
■ Gemeinschaft Cluster/Großhaushalt
■ Wohnjoker
■ 1-Zimmer-Wohnungen
■ 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen
■ 6- und 7-Zimmer-Wohnungen
▨ Wohnungen Großhaushalt
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ZEICHNUNGEN, FOTO: MÜLLER SIGRIST ARCHITEKTEN AG; VISUALISIERUNG: RAUMGLEITER GMBH
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↓ Der Innenhof wird das Herzstück des
Komplexes. Über eine Freitreppe ist
er auch mit den Dachgärten verbunden.
↑ Die neuen Gleise der
Tram sind auf einem
Masse-Feder-System gelagert und erzeugen
somit nur wenig Lärm.
www.lignardo.de
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FOKUS: HYBRIDBAUTEN
I N T E RV I E W
»Der Großteil der Wohnungen
war schon ein ganzes
Jahr vor Bezug vermietet.«
Ein Projekt, viele Bauherren, aber genaue
Vorgaben: Das Gebäude sollte Minergie-PEco-Standard erreichen und sparsam mit der
Ressource „Raum“ umgehen, sodass für
jeden Bewohner im Mittel nicht mehr als
35 m² Wohnfläche zur Verfügung steht.
Johannes Maier, Projektleiter des Neubaus,
erklärt, worauf es bei dem Projekt ankam.
1
Herr Maier, Ihr Büro hat das Projekt für
die Genossenschaft Kalkbreite
realisiert. Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit so vielen Bauherren?
Die Genossenschaft Kalkbreite ist eine
neue, sozial sehr engagierte Genossenschaft, in der sich auch Mitglieder der
Genossenschaften Karthago und Dreieck
engagieren. Viele der Mitglieder sind auch
selbst Architekten, sodass die Bauherrenseite sehr professionell agierte. Sie ist aber
natürlich keine homogene Gesellschaft,
sodass viele verschiedene Lager ihre Interessen in das Projekt einbringen und umsetzen wollten. Da ist es dann manchmal
schon schwierig, alle Wünsche unter einen
Hut zu bringen.
Johannes Maier ist seit März 2008
Architekt bei Müller Sigrist Architekten in
Zürich. Ihm oblag die Projektleitung für
den Wohn- und Gewerbekomplex
Kalkbreite. Er studierte Architektur u.a. an
der Technischen Universität (TU) in Graz.
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FOTO: MÜLLER SIGRIST ARCHITEKTEN AG
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Kalkbreite Zürich
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Mit welchen Vorgaben gingen Sie in den Wettbewerb?
Die Genossenschaftsmitglieder
hatten bereits viel Vorarbeit
geleistet und genau überlegt,
was der neue Baukörper leisten
muss. Sie hatten ihre Vorgaben
auch sehr klar artikuliert: Die
Flächen sollten flexibel nutzbar
bleiben, es sollte Raumangebote
für Wohnen, Gewerbe und Kultur geben. Das Gebäude sollte
außerdem Minergie-P-Eco-Standard erreichen und sparsam mit
der Ressource „Raum“ umgehen, sodass für jeden Bewohner
im Mittel nicht mehr als 35 m²
Wohnfläche zur Verfügung
steht. Weitere Vorgaben waren
die Autofreiheit und ein breites
gemeinschaftliches Raumangebot. Zusätzlich gab es eine Reihe
vorgegebener Randbedingungen
wie der polygonale Grundstückszuschnitt und die Einbeziehung
der Tramhalle.
4
Inwieweit hat die Vorgabe des
Minergie-P-Eco-Standards die Architektur des Projekts beeinflusst?
Das Volumen des Baukörpers und die
Ausrichtung des Gebäudes wurden so
gewählt, dass sich der Hof nach SüdWesten hin öffnet und solare Gewinne zulässt. Gegen Norden erreicht der
Baukörper die maximale Höhe. Im Ausbau haben wir bewusst die Materialien
reduziert und wo möglich in ihrer Rohheit belassen.
3
Viele Wohnkonzepte im Haus
sind weitab vom
Standard angelegt. Wie werden
sie angenommen?
Es gab einen großen Ansturm
auf die Wohnungen, der Großteil war schon ein Jahr vor Bezug vermietet. Das hatte natürlich auch damit zu tun, dass
die Erstmieter Mitspracherecht
bei der Ausstattung hatten. Es
konnte auch nicht jeder, der
sich um eine Wohnung beworben hatte, den Zuschlag erhalten. Das Haus bietet Platz für
rund 230 Bewohner, es gab aber
sehr viel mehr Anfragen.
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Der Gebäudekomplex beinhaltet
auch die Tramhalle der Zürcher
Verkehrsbetriebe, die auch während der
Bauzeit genutzt wurde. Was bedeutete
dieser Umstand für den Bauablauf?
Es gab eine aufwendige Bauphasenplanung, welche die Erarbeitung des Projekts begleitete. Letztendlich einigte
man sich auf die Bereitstellung eines
Gleises als Notwendeschleife, welches
durch einen Schutztunnel gesichert
war. Positiver Nebeneffekt war, dass
man die restlichen Flächen der Abstellanlage als Logistikumschlagplatz benutzen konnte. Die Abstellanlage musste innerhalb von neun Monaten wieder
in den Betrieb der VBZ übergehen, was
einer straffen Organisation des Bauablaufes bedurfte. Mit Fertigstellung der
Halle konnte dann das Hallendach als
Lagerplatz benutzt werden.
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www.lignardo.de
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FOKUS: HYBRIDBAUTEN
ENERGIE
KONZEPT
Ein Grundwasserbrunnen versorgt den großen Wohnund Gewerbebau „Kalkbreite“ in Zürich mit Wärme.
Durch umsichtige Planung und Ausführung erreicht
das Gebäude den gewünschten Schweizer MinergieP-ECO-Standard.
MINERGIE-P-ECO: EIN BREITER STROM AN WÄRME
Die Genossenschaft Kalkbreite sieht Nachhaltigkeit als einen grundlegenden Pfeiler ihres
Selbstverständnisses an. Diese Einstellung
schlägt sich natürlich auch im Energiekonzept
des Hauses nieder. Das Projekt ist als MinergieP-ECO klassifiziert. Minergie ist der Schweizer
Energiestandard für Niedrigenergiehäuser. Er
ist ansatzweise vergleichbar mit den KfW40- bzw. KfW-60-Standards in Deutschland.
Minergie-P steht für Passivhaus-Standard und
gilt analog zum deutschen Passivhaus-Standard. Um zusätzlich die Zertifizierung ECO zu
erreichen, müssen besonders hohe gesundheitliche und bauökologische Anforderungen
hinsichtlich mehrerer Parameter wie Tageslicht, Schallschutz, Innenraumklima, Gebäudekonzept und Materialien sowie Baustoffökologie erfüllt werden.
Das Gebäude wird über eine Grundwasserwärmepumpe beheizt. Der glückliche Umstand,
dass die Kalkbreite auf einem 30 Meter breiten
Grundwasserstrom steht, macht diese Form
der Wärmegewinnung wirtschaftlich möglich.
Ein Grundwasserbrunnen versorgt das Gebäude nun über eine Fußbodenheizung mit
Wärme. Die Gewerbeeinheiten werden über
Monoblocks aus dem Untergeschoss versorgt, die Monoblocks für die Wohneinheiten
befinden sich auf dem Dach. Überlegungen,
alle Einheiten gemeinschaftlich vom Untergeschoss aus zu versorgen, verwarfen die Planer
nicht zuletzt wegen des enormen Platzbedarfs der Installationsschächte. Diese nicht
unbedeutend großen Flächen konnten mit der
Zweiteilung dem Wohnraum zugeschlagen
werden.
ENERGIEKENNWERTE
U-Wert Außenwand 0,11 W/(m²K)
U-Wert Dach
begehbar
0,09 W/(m²K)
U-Wert Dach
nicht begehbar
0,09 W/(m²K)
U-Wert Fenster
0,9 W/(m²K)
Wie im Passivhausstandard üblich, ist das
Haus mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Jedem der sieben Treppenhäuser ist eine
Lüftungseinheit zugeteilt, die Steuerung ist
zentral geregelt.
→ Im Treppenhaus zeigt sich:
Der Bau wurde
hier möglichst
roh belassen.
↑ Die großen Wohnungen
mit acht Zimmern sind teils
als Maisonette ausgeführt.
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FOTOS: VOLKER SCHOPP; ABBILDUNG: RAUMGLEITER GMBH
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Kalkbreite Zürich
FA Z I T
E
ine Genossenschaft, die viele verschiedene Interessen in sich vereint, realisiert
ein so umfassendes Projekt: Als ob das
allein nicht schon fast unglaublich scheint,
orientiert man sich auch in ökologischer und
nachhaltiger Hinsicht an hohen Maßstäben
und bezieht ein ganzes Wohnviertel in die
Entwicklung mit ein. Noch näher an einem
Quartier und seinen Bewohnern kann man
nicht sein. Das Gebäude ist gut gerüstet für
eine Fülle an unterschiedlichen Aufgaben.
Nicht zuletzt konnte das durch die Bauweise gewährleistet werden: Der Hybridbau
war das Mittel der Wahl, um mittels Stützenplattenbau möglichst viele Grundrisse
zu realisieren. Gleichzeitig kommt dem
Holz eine (nicht) tragende Rolle in der Fassadengestaltung zu: Die Fassade kann bei
Bedarf problemlos ausgetauscht werden.
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↑ Das Projekt von der Badenerstrasse aus
gesehen: Am linken Bildrand erkennt man
das Gebäude des ehemaligen Gasthauses.
„QUALITÄTSVERSPRECHEN ZU HALTEN – DARAUF KOMMT ES MIR AN.“
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