Holzbaupreis Druck_Druck - Informationsdienst Holz

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THÜRINGER HOLZBAUPREIS 2011
Thüringer Ministerium für Bau,
Landesentwicklung und Verkehr
Thüringer Ministerium für Landwirtschaft,
Forsten, Umwelt und Naturschutz
Thüringer Holzbaupreis 2011
Inhaltsverzeichnis
Grußworte
Christian Carius, Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr ...................................................................2
Jürgen Reinholz, Thüringer Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz..............................................3
Wettbewerbsverfahren ......................................................................................................................................................4
Preisträger Thüringer Holzbaupreis 2011
Evangelisch-Lutherisches Gemeindehaus „Foyer Telemann“ in Wormstedt.........................................................................6
Anerkennungen
Saaleturm Burgk ......................................................................................................................................................................10
Kinderkrippe „An der Windmühle“ in Weimar........................................................................................................................12
wohnument – Umbau und Umnutzung Bettenhaus der ehemaligen Frauenklinik in Erfurt ................................................14
Küchenfachgeschäft in Ruhla/Thal..........................................................................................................................................16
Anbau Wohnhaus Maier in Rabenäußig .................................................................................................................................18
Engere Wahl
Trauerhalle in Gumpelstadt .....................................................................................................................................................20
Förderbereich „Werkstatt Am Kesselbrunn“ in Arnstadt........................................................................................................21
on the top – Dachausbau mit Holzmehrschichtplatten in Erfurt ..........................................................................................22
Wohnhaus S in Erfurt...............................................................................................................................................................23
Umbau und Sanierung Wohn- und Geschäftshaus in Saalfeld ..............................................................................................24
Kinderkrippe Fröbelhaus „Sarona“ in Sonneborn ..................................................................................................................25
Weitere Einreichungen
PAVILLONS EINS ZU EINS Ausstellung 80 Jahre Neufert-Haus in Weimar-Gelmeroda .....................................................26
Mutter-Kind-Haus in Niedergrunstedt....................................................................................................................................27
Anbau in Holzrahmenbauweise in Barchfeld .........................................................................................................................28
Schwimmendes Hüttendorf in Eberstedt................................................................................................................................29
Urwald-Life-Camp * Jugendherberge in Lauterbach ...............................................................................................................30
Produktionshalle in Sömmerda...............................................................................................................................................31
Haus S in Mühlhausen ............................................................................................................................................................32
Neuaufbau der Kirchturmhaube in Kleinneuhausen ..............................................................................................................33
Autoüberdachung (Carport) in Fambach ................................................................................................................................34
Übersicht aller Wettbewerbsbeiträge 2011.....................................................................................................................................35
Bisherige Preisträger seit 1999 ......................................................................................................................................................36
Impressum .....................................................................................................................................................................................38
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Thüringer Holzbaupreis 2011
Grußwort
Holz – der Rohstoff zum nachhaltigen,
lebenswerten Bauen
Seit Jahrhunderten bewährt,
natürlich sowie vielseitig in
Form und Funktion – diese
Eigenschaften charakterisieren den Baustoff Holz. Wer
damit baut, ist nicht etwa auf
dem Holzweg, sondern denkt
nachhaltig, effizient und zukunftsorientiert. Der kreative
Umgang von Bauherren, Architekten, Ingenieuren und
Holzbauunternehmen mit diesem nachwachsenden Rohstoff wird alle zwei Jahre mit dem Thüringer Holzbaupreis
ausgezeichnet.
In diesem Jahr erfolgt die Preisvergabe bereits zum siebenten Mal und die Jury stand vor einer Herausforderung.
Alle 21 Wettbewerbsbeiträge beeindruckten mit dem vielseitigen Einsatz von Holz, beispielsweise in mehrgeschossigen Gebäuden, zum Wandaufbau im Einfamilienhaus
und zur Einrichtung von Kinderkrippen. Auch bei Ingenieurbauwerken, im mehrgeschossigen Wohnungsbau und
öffentlichen Bauten fand Holz hier Verwendung. Das mit
dem Thüringer Holzbaupreis 2011 ausgezeichnete Siegerobjekt ist ein Gemeindehaus, das in moderner zeitgenössischer Holzarchitektur belebt wird und das Dorfzentrum
weiterentwickelt. Somit setzt das Preisträgerhaus vor Ort
auch angesichts des demografischen Wandels bewusst ein
positives Zeichen.
Besonders erfreulich ist, dass die Jury erstmals seit Beginn
der Auslobung des Thüringer Holzbaupreises im Jahr 1999
einen Gewerbebau prämieren konnte. Der eingeschossige
Holzrahmenbau mit Brettschichtholzbindern dokumentiert
Grußwort
beispielhaft einen ressourcenschonend aus Holz gefertigten Gewerbebau. Im Inneren sind die Holzbinder sichtbar
und außen dominiert eine feingliedrige Holzlamellenfassade. Beides verleiht dem Bau eine warme, edle Ausstrahlung, die ankommt. So führt der Bauherr gestiegene Kundenzahlen und Auftragseingänge auch auf die identitätsstiftende Architektur zurück. Das Gebäude ist in diesem
Fall der beste Werbeträger für das angebotene Produkt.
Auch die weiteren Auszeichnungsprojekte des insgesamt
mit 10.000 Euro dotierten Thüringer Holzbaupreises setzen auf die konstruktiven und haptischen Vorteile des Bauund Werkstoffes Holz. Gute Architektur schafft hier einen
Mehrwert für Image und Identifikation.
Ich gratuliere den Preisträgern und wünsche ihnen weiterhin viele kreative, neue Holzbau-Ideen. Mein Dank gilt
dem Landesbeirat Holz, der Architektenkammer Thüringen, der Ingenieurkammer Thüringen, der Bauhaus-Universität Weimar und der Fachhochschule Erfurt für die gute
Zusammenarbeit. Ebenfalls danke ich allen beteiligten Bauherren, Planern und Holzbauunternehmen. Sie leisten in
Thüringen einen wichtigen Beitrag für Nachhaltigkeit und
Klimaschutz.
Ihr
Christian Carius
Thüringer Minister für Bau,
Landesentwicklung und Verkehr
Bauen mit Holz – ein Schwerpunkt im Internationalen
Jahr der Wälder 2011
Ich freue mich, besonders im
Internationalen Jahr der Wälder 2011, herausragende Beispiele für die Verwendung
von Holz im Baubereich würdigen zu dürfen. Die UN unterstreicht mit dem Themenjahr nachdrücklich, dass die
Erhaltung und die nachhaltige Entwicklung aller Arten
von Wäldern existenziell für
die Erde, für die Tier- und Pflanzenarten und für uns Menschen sind. Neben ökologischen und soziologischen Funktionen dient der Wald nach wie vor der Holzproduktion.
Wie kein anderer Rohstoff bietet Holz dabei eine Reihe an
Vorteilen: Holz ist ein nachwachsender Naturstoff, bietet
vielfältige Einsatzmöglichkeiten und ist regional verfügbar.
Der Rohstoff Holz hat frühzeitig die kulturgeschichtliche
Entwicklung der menschlichen Gesellschaft beeinflusst.
Auch in der Gegenwart prägt dieser umweltfreundliche
Rohstoff die wirtschaftliche und technologische Entwicklung
eines ganzen Wirtschaftszweiges in Thüringen. Holz ist
ein zunehmend wichtiger und begehrter Rohstoff – als Baumaterial ebenso wie als Werkstoff oder als Energieträger.
Ein klassisches Einsatzfeld von Holz ist der Hausbau. Das
Blockbohlenhaus im heimischen Garten ist dabei nur eine
von unzähligen Möglichkeiten. Holz zeichnet sich von Natur aus durch besondere Tragfähigkeit bei relativ geringer
Masse aus. Durch einen hohen Anteil von Luft im interzellularen Holzgewebe besitzt es eine sehr gute Dämmwirkung. Moderne Bauweisen kombiniert mit dem vielsei-
tigen Rohstoff ermöglichen ein breites Einsatzspektrum.
Holz kann dabei energieintensive Baumaterialien wie Stahl,
Aluminium und Beton ersetzen. Neue Holzverbundmaterialien lassen sich entsprechend den technischen Anforderungen nahezu beliebig formen und dimensionieren.
Niedrigenergie- oder Passivhäuser werden deshalb heute
oft in Holzbauweise gefertigt.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht kommt der Holzerzeugung
heute eine besondere Stellung zu. Unsere Wälder stellen
einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar – Holz schafft
Arbeit. Der Rohstoff Holz und die daran anknüpfenden
Gewerke sind untrennbar mit der wirtschaftlichen Entwicklung Thüringens und gleichzeitig mit unserer nachhaltigen
Waldbewirtschaftung verbunden.
Ich begrüße es deshalb sehr, dass der Rohstoff Holz im
Rahmen des Thüringer Holzbaupreises einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Den Teilnehmern
und Preisträgern danke ich für Ihr Engagement und gratuliere Ihnen ganz herzlich.
Jürgen Reinholz
Thüringer Minister für Landwirtschaft,
Forsten, Umwelt und Naturschutz
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Thüringer Holzbaupreis 2011
Wettbewerbsverfahren
Auslober
Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr
Thüringer Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und
Naturschutz
Zusammenarbeit
Landesbeirat Holz Thüringen
Architektenkammer Thüringen
Ingenieurkammer Thüringen
Bauhaus-Universität Weimar
Fachhochschule Erfurt
Der THÜRINGER HOLZBAUPREIS wird seit 1999 alle zwei
Jahre für die innovative Verwendung von Holz im Hochbau
verliehen.
Es konnten zwischen 2007 und 2011 im Freistaat Thüringen
fertig gestellte Projekte eingereicht werden, die unter maßgeblicher Verwendung des Werkstoffes Holz ausgeführt wurden,
aus den Bereichen:
− öffentlicher und privater Hochbau, Industrie- und
Gewerbebau,
− Ingenieurbauwerke,
− Gebäudesanierungen, An- und Umbauten.
Von der Jury wurde nach folgenden Kriterien beurteilt:
− innovative, materialgerechte Verwendung des Bau- und
Werkstoffes Holz,
− Architektur- und Ingenieurbauqualität,
− objektbezogene Einheit von Gestaltung, Funktion und
Konstruktion,
− bauökologische Qualität,
− gegebenenfalls Verwendung zusätzlicher nachhaltiger
Baumaterialien und Technologien.
Preisgericht
Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. Es wird den Entwurfsverfassern, Bauherren und Holzbauunternehmen in der Quote
2 : 2 : 1 zuerkannt.
Dr.-Ing. Ulrich Dressel
Ingenieurkammer Thüringen
Die Jury hatte am 24. Juni 2011 in den Räumen des Landesamtes für Bau und Verkehr (TLBV) 21 eingereichte Arbeiten
zu beurteilen und entschied
1 Thüringer Holzbaupreis (5.000,- €) und
5 Anerkennungen (je 1.000,- €)
zu vergeben.
Juryvorsitz
Prof. Dipl.-Ing. Architekt Ulf Hestermann
Fachhochschule Erfurt
Jurymitglieder
PD Dr. Marion Eich-Born, Staatssekretärin
Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung
und Verkehr
Dipl.-Ing. Volker Gebhardt
Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt
und Naturschutz
Dr. Ing. Klaus Göbel
Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung
und Verkehr
Dipl. Forstwirt Andreas Losekamm
Landesbeirat Holz Thüringen
Prof. Dr.-Ing. Karl Rautenstrauch
Bauhaus-Universität Weimar
Dipl.-Ing. Architekt Hartmut Strube
Präsident der Architektenkammer Thüringen
Organisation
Dr.-Ing. Angelika Krause
Landesamt für Bau und Verkehr
Vo r p r ü f u n g u n d P r o t o k o l l f ü h r u n g
Dr.-Ing. Angelika Krause
Landesamt für Bau und Verkehr
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Thüringer Holzbaupreis 2011
Thüringer Holzbaupreis 2011
Kurzbeschreibung
Städtebau
Der Neubau des „Foyers Telemann“ (benannt nach dem Barockkomponisten Georg Philipp Telemann) wurde auf dem
Kirchhof östlich der evangelischen Kirche in Wormstedt realisiert. Das neue Gemeindehaus wird als weiterer Baustein in
den Bestand integriert und ist bewusst ein moderner, zeitgenössischer Baukörper, der somit die Geschichte des Ortes
stärker betont und seine Entwicklung fortschreibt. Das Foyer
Telemann ist mit seiner Funktion und Lage wichtiger Identitätsstifter und bietet der Dorfgemeinschaft ein räumlich nutzbares Zentrum als Anlaufstelle in der so wichtigen historischen
Mitte. Prägendes Element ist der großzügige Kirchhof, der
eine dezente Akzentuierung des Gebäudes bietet, so dass
von der Kirche kommend eine direkte Sicht- und Funktionsverbindung entsteht.
Baukörper
Der Neubau mit seiner Lärchenholzverschalung wurde der
alten Kirche mit ihren Schrammen und Geschichten zur Seite
gestellt, als lebendiges Haus, das durch seine unbehandelte
sägerauhe Holzverschalung nun an diesen Geschichten sichtlich teilnehmen wird und über die Jahre eine eigene Patina
entwickelt, die das Gebäude lesbar macht. Im Eingangsbereich
wird die Fassade durch einen großzügigen Einschnitt unterbrochen. Er fungiert als geschützter Bereich und lässt neben
seiner Funktion als Wetter- und Sonnenschutz eine lebendige
Verbindung zwischen Innen- und Außenraum entstehen.
Die Südostseite öffnet sich großzügig zum Kirchhof mit der
Kirche als Platzkante und schließt sich nach Norden und Westen zur Kirchmauer hin ab. Der Baukörper hat ein bekiestes
Flachdach, welches aus einer leicht geneigten Sparrendachkonstruktion aus Brettschichtholzbindern besteht.
Fu n k t i o n e n
Neubau Evang.-Luth. Gemeindehaus
„Foyer Telemann“ in Wormstedt
Entwurfsverfasser:
B19 Architekten
Geschwister-Scholl-Straße 5, 99423 Weimar
Bauherr:
Evang.-Luth. Kirchgemeinde Wormstedt
Schötener Dorfstraße 35, 99510 Apolda
Die innere Organisation lässt sich in die zwei Bereiche, Gemeinderaum und Nebenräume, unterteilen. Die Nebenräume
befinden sich als ein „Versorgungsblock“ im Norden des Hauses, auf der nach außen hin eher geschlossenen Gebäudeseite.
Der Gemeinderaum bietet mit einer Bankettbestuhlung Platz
für 45 Personen und ist so auch für viele kleine und mittlere
Veranstaltungen im Ort geeignet. Die großflächige Öffnung
der Fassade im Südosten bringt einen fließenden Übergang
zwischen Gemeinderaum, Kirchplatz mit Kirche und Dorfmitte. Veranstaltungen können somit innen und außen stattfinden und von dieser Verzahnung des Gebäudes mit seinem
Außenraum profitieren.
Ort:
Hauptstraße 1, 99510 Wormstedt
Holzbauunternehmen:
Bauunternehmen Pfeiffer
Hauptstraße 27, 99439 Berlstedt
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Thüringer Holzbaupreis 2011
Thüringer Holzbaupreis 2011
Jurybeurteilung
Den Verfassern gelingt es, einen formal eigenständigen, zeitgemäßen Baukörper in das historisch geprägte Ensemble des
Kirchhofes und in die Umgebungsbebauung hervorragend
einzufügen. Lage und Orientierung beziehen sich auf die
außenräumlich prägende Situation des gefassten Kirchhofes
sowie den Zugang zur Kirche. Hierbei tritt die Gebäudegeometrie in Verbindung mit ihrem Erscheinungsbild der hölzernen Fassaden selbstbewusst und dennoch respektvoll gegenüber der städtebaulichen und baulichen Umgebung auf.
Jegliche Anbiederung an die ländlich-dorflich geprägten Bestandsgebäude und deren die Ortsmitte dominierenden Materialien wird vermieden. Somit stellt das neue Gemeindehaus
einen markanten neuen Baustein für die Ortsmitte in Wormstedt dar und wird bauliches Zeugnis für die Lebendigkeit der
Dorfgemeinschaft. Die architektonisch gestalterische Haltung
wird sichtbares Zeichen für den sich nun zeitgemäß darstellenden Ortsmittelpunkt.
Dem flachen, pavillonartigen Kubus gelingt es, die heterogenen Geometrien und die durch verschiedenfarbige Putzoberflächen sowie Naturstein geprägten Fassaden der umgebenden Bestandsgebäude mittels der Verwendung des hölzernen
Fassadenmaterials harmonisch miteinander in Beziehung zu
setzen. Dieser Eindruck wird sich in der Zukunft infolge der
zu erwartenden Bewitterungsseinflüsse auf die Holzfassaden
noch wesentlich verstärken.
Ausschlaggebend für die überaus positive Bewertung dieses
Beitrages ist weniger das konstruktiv-statische Konzept oder
der Einsatz innovativer Holzbaulösungen sondern der überzeugend gelungene Nachweis für die baulich-gestalterische
Leistungsfähigkeit des Baustoffes Holz bei der Umsetzung
einer zeitgemäßen architektonischen Formgebung, die im historischen Kontext konstruktiv konsequent und angemessen
realisiert wurde.
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Thüringer Holzbaupreis 2011
Anerkennung
Kurzbeschreibung
192 Stufen führen auf die Plattform in 36 m Höhe, von wo
aus man einen grandiosen Ausblick über die Thüringer Kulturlandschaft genießen kann. Der Turm selbst misst eine stattliche Gesamthöhe von 43 m. Der perfekte Standpunkt und
die Höhe des Aussichtsturmes wurden bereits im Vorfeld
optimiert und mit Hilfe einer 3D-Animation sowie fotodokumentarischen 360°-Untersuchungen ermittelt.
geordnet angebracht. Zur Aussteifung der sechseckigen Turmkonstruktion dienen Edelstahlzugstäbe, die entsprechend dem
optischen Gesamtkonzept glasperlengestrahlt wurden und
so ihre aufgeraut matte Wirkung entfalten können.
Die Grundkonstruktion der Binder aus Kiefer erhielt eine Wetterschutzschicht, die, wenn nötig, ausgewechselt werden kann.
Diese zusätzlich hinterlüftete Wetterschutzschicht – die sogenannte Opferschicht – aus Lärchenholz hat die Aufgabe,
dauerhafte Durchfeuchtungen an den tragenden Stützen zu
verhindern, Fäulnisprozesse zu vermeiden und Schädlinge
fernzuhalten. Auch alle horizontalen Elemente sind hinterlüftet
und mit Blech abgedeckt, um die Dauerhaftigkeit der Konstruktion zu gewährleisten. Optisch bietet das metallene Treppengeländer einen wohltuenden Kontrast zum sonst homogen
wirkenden Holzbauwerk.
Vorgefertigt und vormontiert sowie bereits oberflächenbeschichtet wurden die Bauteile nach Burgk geliefert. Vor Ort
erfolgte dann die gerüstfreie Endmontage mittels alpiner Zugangstechnik und lediglich mit Unterstützung dreier Kräne.
An die stählerne Mittelrohrstütze wurden Stück für Stück Bogenbinder aus Brettschichtholz von 34 m Länge, 1,10 m Tiefe
und 0,24 m Breite über Radialriegel angelehnt. Tangentialriegel
verbinden die Bogenbinder untereinander. Radialriegel wurden
zwischen den Bindern und der Mittelrohrstütze versetzt an-
Dieser Turm ist in seiner Form ein in Thüringen einmaliges
Bauwerk. Trotz Verwendung von Leimhölzern im Außenbereich kann eine Standzeit von 30 Jahren garantiert, bei regelmäßiger Wartung jedoch von 50 Jahren erwartet werden. Gesichert ist auch von Anbeginn die Nachhaltigkeit des Bauwerkes, obwohl der verwendete Werkstoff Holz einer speziellen
Pflege bedarf. Ein Wartungskonzept über 16 Jahre sorgt auch
zukünftig für Standfestigkeit, Sicherheit sowie ein ansprechendes Erscheinungsbild.
Einen Überblick gewinnen, die Welt mit anderen Augen sehen,
eine neue Sicht auf die Dinge bekommen, sind Wünsche, die
man mit dem Erklimmen eines Aussichtsturmes verbindet.
Die Gemeinde Burgk, nahe Schleiz, kann dies nun ihren
Gästen ermöglichen.
Jurybeurteilung
Saaleturm Burgk
Entwurfsverfasser:
Aring Bauplanung GmbH
Gärtnerstraße 6, 03130 Spremberg
Bauherr:
Gemeinde Burgk
Ortsstraße 10, 07907 Burgk
Ort:
Ortsstraße 10, 07907 Burgk
Holzbauunternehmen:
Bennert GmbH
Unter der Eisenbahn 1, 99428 Hopfgarten
Der Einsatz des ökologischen Baustoffes Holz im Außenbereich und ganz besonders bei exponiert der Witterung ausgesetzten Bauwerken stellt stets eine ingenieurtechnische
Herausforderung dar, die bei dem vorgelegten Projekt in konstruktiver, gestalterischer und funktionaler Hinsicht beispielgebend gelöst wurde. Neben dem sechseckigen Grundriss
reflektiert insbesondere die Kontur des Turmes das Profil
eines Baumes mit sich nach oben verjüngendem Stamm, dessen oberer Abschluss die Baumkrone bildet und integriert
sich damit optimal in die umgebende, bewaldete Naturlandschaft am Rande des Thüringer Waldes. Als exponierter Aussichtspunkt trägt er damit zur Profilbildung dieser zunehmend
sich dem naturnahen Tourismus öffnenden Region bei und
vermittelt dem Besucher ganz nebenbei auch die gestalterischen Qualitäten und das ingenieurtechnische Potential einer
modernen Holzbauweise.
Dem Team aus Planer sowie ausführendem Holzbauunternehmen ist es nach Auffassung der Jury damit überzeugend
gelungen, eine weithin sichtbare, überwiegend aus vorgefertigten Holztragelementen zusammengesetzte sowie mit einer
auswechselbaren Lärchenholz-Witterungsschutzbekleidung
versehene Brettschichtholzkonstruktion wirtschaftlich zu errichten. Zum insgesamt positiven Erscheinungsbild des Turmes tragen auch die materialgerechten, konstruktiv stimmigen
Detailausbildungen und der konsequente Einsatz von witterungsbeständigem Edelstahl für Treppen, Geländer sowie
Aussteifungsverbände bei.
Damit stellt sich bei diesem Turmbauwerk ein gutes Zusammenspiel der gestalterisch-konstruktiven Ausbildung sowie
der ingenieurtechnisch anspruchsvoll gelungenen Nutzung
des nachwachsenden Werkstoffes Holz dar.
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Thüringer Holzbaupreis 2011
Anerkennung
Kurzbeschreibung
Der Neubau erweitert das Nutzungsangebot der vorhandenen
KITA um 24 Krippenplätze in zwei Gruppen. Die Aufgliederung
des Gesamtvolumens in drei – im Grundriss ovale – „Raumkörper“ bildet die innere Organisation des Raumprogramms
konsequent ab, schafft innen wie außen interessante Raumerlebnisse und ermöglicht eine behutsame Einordnung des
Baukörpers in den Kontext. Durch Bezugnahme auf die Hauptachse der Villa ergibt sich zudem ein spürbarer Dialog zwischen Alt- und Neubau, welcher darüber hinaus auch die Bedeutung des Einzeldenkmals hervorhebt. Die behutsame
Höheneinordnung zwischen Spielhof und Garten ermöglicht
natürliche Übergänge von innen nach außen und schafft eine
sinnvolle Zonierung der Freianlagen. Die "weichen" Formen
des Neubaus sprechen eine kleinkindgerechte Formensprache
und vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit.
Die aus der ovalen Formgebung resultierenden Anforderungen
an Konstruktion und Gebäudehülle konnten in der gewählten
Ausführungsart – elementierter Holzrahmenbau mit hinterlüfteter Fassade aus Lärchenholz – und dank des hohen handwerklichen Könnens wie auch der Kooperationsbereitschaft
der bauausführenden Zimmerei optimal umgesetzt werden.
Die mit Zellulose hochwärmegedämmte Außenwand wurde
zur Regulierung des Raumklimas mit einer Innenschale aus
Lehmziegeln und einem Lehmputz kombiniert. In Verbindung
mit der Dreifachverglasung der Fenster, einer Fußbodenheizung und einer kontrollierten Lüftung mit Wärmerückgewinnung war so eine deutliche Unterschreitung der gesetzlichen
Anforderungen an den Wärmeschutz möglich. Dem besonderen Schutzbedürfnis der Krippenkinder wurde zudem durch
die konsequente Verwendung natürlicher, emissionsarmer
Baustoffe Rechnung getragen. Die Realisierung des Bauvorhabens erfolgte – ohne Nutzungsunterbrechung für das
Stammhaus und unter reger Anteilnahme der Kindergartenkinder – in nur acht Monaten zwischen Mitte April und Mitte
Dezember 2010. Die sehr kurze Montagezeit der Holzkonstruktion war hierfür von entscheidender Bedeutung.
Jurybeurteilung
Neubau Kinderkrippe
„An der Windmühle“ in Weimar
Entwurfsverfasser:
gildehaus.reich architekten BDA
(Andreas Reich mit Steffen Barnikol)
Scherfgasse 1, 99423 Weimar
Bauherr:
HTG-Hufeland Trägergesellschaft mbH
Martin-Luther-Straße 2, 99425 Weimar
Ort:
Windmühlenstraße 15, 99425 Weimar
Holzbauunternehmen:
Zimmerei Lars König
Magdalaer Straße 99, 99441 Mellingen
Kindern gehört die Zukunft. Folgerichtig wurde von den Architekten eine zukunftstaugliche Konstruktion gewählt. Mit
dem Baustoff Holz verbinden sich in besonderem Maße Vorstellungen von ökologischem und nachhaltigem Bauen. Wärmedämmung mit Zellulose und die Verwendung von Lehm
passen in das gewählte Konzept. Die hochwärmegedämmten
Außenwände in Verbindung mit dreifach verglasten Fenstern
sowie eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung komplettieren
diese Zukunftstauglichkeit.
Die Architektursprache ist zeitgemäß und steht im wohltuenden Kontrast zu dem unter Denkmalschutz stehenden Hauptgebäude. Der Baustoff Holz ist nicht nur konstruktiv gekonnt
und zweckmäßig, sondern auch im Außenbereich sichtbar in
einer hohen ästhetischen Qualität eingesetzt. Vorhandener
Naturstein, Holz und Metall wurden kontrastreich kombiniert.
Die Vermittlung guter Architektur ist ein Bildungsauftrag, der
nie zu früh beginnen kann. Es ist also zu vermuten, dass die
in dieser Krippe aufwachsenden Kinder einmal gute Bauherren
werden.
Mit der Kinderkrippe „An der Windmühle“ wurde eine anerkennenswerte, hohe Qualität in kurzer Bauzeit realisiert. Mit
der introvertierten ovalen Gebäudehülle werden die Möglichkeiten der Holzverwendung und des Leichtbaus auch in baulichen Sonderformen aufgezeigt. Damit wird für das Bauen
mit Holz geworben.
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Thüringer Holzbaupreis 2011
Anerkennung
Kurzbeschreibung
Das „wohnument“ geht aus einem Wettbewerbsverfahren unter Beteiligung von fünf Architekturbüros hervor. Ziel war die
Umnutzung eines bestehenden Gebäudes, dem Bettenhaus
der ehemaligen Frauenklinik, zu einem Wohnhaus mit hohem
Lebenswert am Rand des Erfurter Stadtzentrums in einem
vorhandenen Wohnquartier am Brühler Garten.
Das ursprünglich unmaßstäbliche Gebäude sollte nachträglich
in die gewachsene Nachbarbebauung eingefügt und so das
gesamte Quartier aufgewertet werden. Nachdem drei komplette Geschosse sowie die Fassaden an den Längsseiten demontiert wurden, entstand als oberer Abschluss des Gebäudes
ein zurückgesetztes Staffelgeschoss mit Dachgärten in Holzsystembauweise. Die Stahlbetonskelettkonstruktion und aussteifende Wände blieben erhalten und wurden in den Umbau
integriert.
Errichtet wurden 30 barrierefreie Wohneinheiten mit 100 bis
180 m² Wohnfläche sowie drei neue Treppentürme inklusive
Aufzügen. Die vorhandene Gebäudetiefe von 18 Metern wurde
für offene Grundrisse mit großen Wohn- und Essbereichen,
angegliederte, raumbreite Loggien und innenliegende Bäder
genutzt.
Für die Gebäudehülle kamen vorgefertigte großformatige
Holzrahmenelemente mit werkseitig eingebrachter Mineralwolledämmung zum Einsatz, die an der vorhandenen Stahlbetonskelettkonstruktion verankert wurden. Dabei sorgen
OSB-Platten auf der Innenseite für Luftdichtigkeit, Duripanel
B1-Platten auf der Außenseite erfüllen den geforderten Brandschutz.
Neben dem hohen Vorfertigungsgrad und der damit verbundenen Bauzeitverkürzung überzeugte vor allem das vergleichsweise geringe Eigengewicht der hochwärmegedämmten
Außenwandelemente für den Einbau in die Bestandskonstruktion. Die Fassade selbst besteht aus hinterlüfteten Faserzementplatten. Während weiße und graue Bänder das Gebäude
horizontal strukturieren, werden Staffelgeschoss und Einschnitte der Loggien mit roten Platten akzentuiert.
Mit dem Einsatz von Erdwärme wurde eine ressourcenschonende, ökologische und ökonomische Wärmeerzeugung gewählt. Jede Wohnung erhielt zudem eine kontrollierte Lüftung
mit Wärmerückgewinnung.
Tragende Säulen des Energiekonzeptes sind zwei elektrisch
angetriebene Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Die Beheizung
bzw. Kühlung der Wohnungen ist durch Fußbodenflächen mit
Einzelraumregelung sichergestellt. Der Energiepass des Gebäudes weist die Erfüllung der KfW-40-Kriterien aus.
Großzügige schwellenlose Wohnungen in einer modernen
und eleganten Umsetzung inklusive leistungsfähigem Energiekonzept machen die Gesamtanlage zu einem herausragenden Beispiel für die Möglichkeiten der Revitalisierung von
Bestandsgebäuden im städtischen Kontext.
Jurybeurteilung
wohnument – Umbau und Umnutzung
Bettenhaus der eh. Frauenklinik in Erfurt
Entwurfsverfasser:
HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER – Felix Harbig
Gerhart-Hauptmann-Straße 1, 99096 Erfurt
Bauherr:
wohnument GmbH
Hochheimer Straße 59, 99094 Erfurt
Ort:
Melanchthonstraße 8-10, 99084 Erfurt
Holzbauunternehmen:
Scholz Bau GmbH
Markt 11, 99955 Bad Tennstedt
Aufgabe war es, das ehemalige Bettenhaus der Frauenklinik
in Erfurt in ein Wohnhaus mit hohem Wohnstandard umzubauen. Im Rahmen der 2010 fertiggestellten Sanierung blieben
das Stahlbetonskelett und die aussteifenden Wände erhalten,
Fassaden und das oberste zurückliegende Staffelgeschoss mit
Dachgärten wurden mittels Holztafelelementen bzw. in Holzrahmenbauweise erneuert. Werkseitig vorgefertigte Fassadenelemente mit eingebrachter Dämmung führten zu einem sehr
geringen Montagegewicht und einer erheblichen Bauzeitverkürzung. Die 30 barrierefreien Wohneinheiten verfügen zudem
über eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung.
Die Sanierung zeigt beispielhaft auf, wie ein Bestandsgebäude
aus Stahlbeton energetisch und ästhetisch unter Anwendung
von Holzrahmenbauweisen erheblich aufgewertet werden
kann. Durch den Einsatz von vorgefertigten Holzrahmenelementen im Innen- und Außenbereich erfolgte eine deutliche
Verbesserung des Wohnwertes und eine sichtbar gelungene
Einbindung in den umliegenden Gebäudekomplex.
Insgesamt ein herausragendes Beispiel für die Revitalisierung
von Bestandsgebäuden mittels Holzbauweise im innerstädtischen Kontext und ein bemerkenswerter Beitrag zur Verbreiterung der Verwendungsmöglichkeiten von Holz bei den zunehmend wichtiger werdenden Bauaufgaben der energetischen Sanierung des umfangreichen Gebäudebestandes in
Massivbauweisen!
15
Thüringer Holzbaupreis 2011
Anerkennung
Kurzbeschreibung
„Architektur bewegt“
Unter diesem Motto steht auch der Neubau des Küchenfachgeschäftes Friedrich in Thal, der dem etablierten Unternehmen
eine Steigerung der Kundenzahlen und zusätzliche Auftragseingänge bescherte. Errichtet als vorgefertigter eingeschossiger Holzrahmenbau mit Brettschichtholzbindern konnte
innerhalb einer fünfmonatigen Gesamtbauzeit das Geschäft
an der Hauptstraße Richtung Ruhla eröffnen.
Das äußere Erscheinungsbild ist geprägt durch die feingliedrige Holzlamellenfassade, in die ein sorgfältig detailliertes
Schaufenster „eingestanzt“ ist. In Fortführung des Schaufensterrahmens schließt die Vordacheinheit mit Haupteingang
an. Im Inneren setzt sich die Holzkonstruktion materialgerecht
fort und sorgt für eine warme Ausstellungsatmosphäre. Die
Musterküchen sind um einen Rundgang gruppiert. Highlight
ist die Eventküche mit Kamin und Terrassenausgang, in welcher regelmäßige Kochvorführungen stattfinden.
Jurybeurteilung
Neubau eines Küchenfachgeschäftes
in Ruhla/Thal
Entwurfsverfasser:
LEHMANN & PARTNER GBR
Michael Heß
Waltershäuser Straße 27, 99891 Schmerbach
Bauherr/Ort:
Claus-Peter Friedrich
Aue 18, 99842 Ruhla OT Thal
Holzbauunternehmen:
Zimmerei Dechant GmbH
Gewerbegebiet Morgensonne 11
07580 Braunichswalde
Zum ersten Mal seit dem Beginn der Auslobung des „Thüringer Holzbaupreises“ im Jahr 1999 kann ein vorbildlicher Gewerbebau in Holzbauweise gewürdigt werden.
Im kleinen Ort Thal am Rande des Thüringer Waldes hat der
Verfasser die scheinbar einfache, häufig wenig beachtete und
viel zu oft schlecht bewältigte Bauaufgabe der Errichtung eines
Gewerbebaus beispielgebend in Holzbauweise gelöst.
Der eingeschossige Holzrahmenbau mit Brettschichtholzbindern zeigt, dass Gewerbebauten nicht unbedingt aus Stahl
oder Stahlbeton sondern ressourcenschonend aus Holz gefertigt werden können. Dabei wurden die konstruktiven und
haptischen Vorteile des Bau- und Werkstoffes Holz bewusst
genutzt. Im Inneren sind die Holzbinder sichtbar und außen
dominiert eine feingliedrige Holzlamellenfassade. Beides gibt
dem Bau eine materialspezifische Atmosphäre. Die in die Fassade „eingestanzte“ Schaufenstereinheit geht formal in das
Vordach über. Alle Details sind materialgerecht geplant und
ausgeführt und bieten einen angemessenen Rahmen für die
Gebäudenutzung.
Erfreulich ist, dass der Bauherr die gestiegenen Kundenzahlen
und Auftragseingänge auch auf die identitätsstiftende Architektur des Fachgeschäfts zurückführt. Gute Architektur schafft
hier einen Mehrwert für Image und Produktion. So ist das
wohltuend unprätentiös ausgeformte Gebäude bester Werbeträger für das angebotene Produkt.
17
Thüringer Holzbaupreis 2011
Anerkennung
Kurzbeschreibung
In Rabenäußig, in knapp 600 m Höhe am Rand des Thüringer
Waldes mit weitem Blick über Südthüringen und Oberfranken,
befindet sich das Wohnhaus Maier. Das bestehende Gebäude
aus den frühen 1980er Jahren war für die Familie zu eng geworden. Der große baumbestandene Garten war aus dem Inneren des Altbaus nicht sichtbar und deshalb auch nur wenig
präsent. Das Bestandsgebäude wurde zum Garten hin um
einen holzverkleideten Neubau ergänzt, der sich harmonisch
in den neu gestalteten Freiraum einfügt. Der Neubau beherbergt ein Kinderzimmer, ein Büro und ein Bad mit Dusche
und WC. Die Verbindung von alt und neu erfolgt über einen
gläsernen Zwischenbau, der jetzt neuer Haupteingang mit
Garderobe ist. Durch das Material Glas ist der Windfang
weder eindeutig dem Altbau, noch dem Neubau zugeordnet.
Die neue Eingangstreppe vor dem Windfang ist beheizbar,
um sie im Winter schnee- und eisfrei zu halten. Bäume, die
den Altbau verschatteten, mussten gefällt, ein großer Nussbaum in unmittelbarer Nähe des Neubaus konnte aber geschützt und erhalten werden. Der Neubaukörper wurde leicht
verdreht zum Altbau platziert, so dass das Wurzelwerk des
Nussbaumes nicht verletzt wurde und der Neubau sich durch
die komplett verglaste Südwest-Seite direkt zum Garten öffnet.
Die großen Glasschiebetüren des Büros und Kinderzimmers
schaffen eine nahtlose Verbindung über eine vorgelagerte Terrasse zu den Außenanlagen. Die Verdrehung des Anbaus gegenüber dem Bestand ermöglicht eine optimale Ausnutzung
der Sonneneinstrahlung und die Zimmer sind auch bei bedecktem Himmel lichtdurchflutet. Das Büro ist vom Kinderzimmer durch eine flexible Wand getrennt. Die beiden Räume
können während der Tageszeit, wenn das Kind spielt oder
Hausaufgaben macht, gemeinsam genutzt oder zur Abendzeit
völlig voneinander abgetrennt werden. Den beiden Räumen
ist ein neues Bad mit Dusche zugeordnet, wodurch eine fast
selbstständige Nutzungseinheit als Einliegerwohnung entsteht. Die Terrasse verlängert den Neubau optisch in den Garten. Durch die Holzrahmen mit dynamischer Lamellenstruktur
löst sich der Baukörper langsam in den Garten auf. Die Lamellen über der Terrasse bilden dadurch einen Raum zwischen
Neubau und Garten aus, schaffen Intimität ohne einzugrenzen
und spenden im Sommer Schatten. Die Lamellen sowie die
vorgeblendete Lärchenholzfassade sind vor Witterungseinflüssen durch eine Lasur geschützt. Zinkbleche schützen die
waagerechten Flächen der Lamellen. Es ist ein harmonisches
Ensemble aus holzverkleidetem Neubau und Bestandsgebäude entstanden, welches sich gegenseitig in der Außenwirkung stärkt, die aktuellen und zukünftigen funktionalen Anforderungen flexibel erfüllt und den neuen Lebensraum
zwischen drinnen und draußen nahtlos miteinander verknüpft.
Jurybeurteilung
Anbau Wohnhaus Maier
in Rabenäußig
Entwurfsverfasser:
Architekturbüro [lu:p]
Renee Lorenz
Ringstraße 21, 96271 Grub am Forst
Bauherr/Ort:
Gabriele & Andreas Maier
Bergeller 9, 96528 Rabenäußig
Holzbauunternehmen:
Griebel Holzbau GmbH
Waldweg 12, 98724 Neuhaus a. Rennweg
Kleinmaßstäbliche Bauaufgaben in Holzbauweise bieten seit
vielen Jahren sehr gute Möglichkeiten zur Verwendung des
Baustoffes Holz. Die formale, markante und maßgeblich in
der Außenwirkung durch das Material Holz geprägte Wohnhauserweiterung mit der Schatten spendenden Terrassenüberdachung des Anbaues in Rabenäußig stellt einen hervorragenden Beitrag zur Sichtbarmachung der besonderen
Wirkung des Baustoffes Holz als Beitrag zeitgemäßer Architekturästhetik dar.
Neben den klassischen Vorteilen des Baustoffes Holz stellt
die sich auflösende Anordnung der Holzlamellen, welche
einen Übergang von dem Wohn- in den Außenbereich ermöglichen sowie die Nutzungsmöglichkeiten von Büro und Kinderzimmer zum Gartenbereich nochmals verstärken, eine
architektonisch gelungene Konzeption dar. Der Anbau gibt
durch formale Präsenz sowie die sichtige Verwendung von
Holzoberflächen somit der Liegenschaft eine anspruchsvolle,
neue Ästhetik.
Insgesamt ist ein harmonisches Ensemble entstanden, welches die Wohnqualität und Nutzungsmöglichkeiten am Standort deutlich verbessert und die Aufwertung des Wohnhauses
mit Hilfe des Werkstoffes Holz sichtbar werden lässt.
19
Thüringer Holzbaupreis 2011
Engere Wahl
Kurzbeschreibung
Thema des aus einem Wettbewerb hervorgegangenen Siegerentwurfes war es,
für die Trauerfeier eine besonders
menschliche Atmosphäre zu schaffen,
was durch die gestaltprägende Kraft der
Konstruktion und durch die Klangfarbe
der Materialien erreicht wurde.
Im Herzen des Gumpelstädter Friedhofes positioniert, orientiert sich die neue
Trauerhalle an den vorhandenen Wegebeziehungen und integriert die grundstücksgliedernde, denkmalgeschützte
Natursteinmauer in die neue Architektur. Der zwischen der Natursteinmauer
und der Trauerhalle entstandene Innen-
Engere Wahl
hof schafft eine Schwelle vom Außenbereich zum Gebäudeinneren, um sich
mental gebührend auf die Trauerzeremonie vorbereiten zu können. Das steile
Satteldach nimmt die ortstypische
Architekturform auf und stärkt den Einraumhallencharakter. So konnte die traditionelle Bauform modern interpretiert
werden.
Die unbehandelten Materialien des Natursteines und der Lärchenholzfassade
sollen dem natürlichen Alterungsprozess unterliegen und damit an den
Kreislauf des Lebens erinnern.
Kurzbeschreibung
Trauerhalle in Gumpelstadt
Entwurfsverfasser:
LEHMANN & PARTNER GBR
Michael Heß
Waltershäuser Straße 27
99891 Schmerbach
Bauherr:
Gemeinde Moorgrund
Triftstaße 4, 36433 Moorgrund
Ort:
Friedhofstraße, 36433 Moorgrund
Holzbauunternehmen:
Zimmerei & Sägewerk Schneider
Katzwiesen 4, 96634 Wasungen
Im Jahr 1962 wurde als Einrichtung des
Marienstiftes Arnstadt eine Werkstatt
für behinderte Menschen gegründet.
Seit 1990 betreibt die Werkstatt in zwei
ehemaligen landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden den Förderbereich für
schwerstbehinderte Menschen. Die Bestandsgebäude werden nun durch einen
Ersatzneubau ersetzt. Der vorgegebene
enge Kostenrahmen im Zusammenhang
mit der umfangreichen technischen Ausstattung des Förderbereiches war die
größte Herausforderung beim Neubau.
Der Baukörper ist geprägt durch seine
zwei großen Einschnitte. Als raumhaltige Schichten, begrenzt durch Sitzmöbel, die sich aus dem Holzbodenbelag
abheben, bilden sie den Eingang sowie
den laubengangartigen Terrassenbereich.
Der Förderbereich konnte in unmittelbarer Nähe des vorhandenen Werkstattgebäudes auf einem freien Wiesen-
grundstück errichtet werden. Es entstand ein Neubau für zwei Gruppen zu
je sechs Personen mit Gruppenräumen,
zusätzlichen Pflege- und Arbeitsräumen
sowie einem Snoezelenraum. Alle Funktions- und Nebenräume sind nach Norden angeordnet. Die Gruppenräume öffnen sich über großzügige Verglasungen
und eine überdachte Terrasse nach
Süden zum Garten.
Der Neubau wurde als Holzrahmenbau
errichtet. Dies sparte Bauzeit und wurde
zusammen mit der restlichen Materialwahl – Lärchenholzfassade, Holzfenster,
unbehandelter Stahl, Linoleumböden –
den ökologischen und ganzheitlichen
Ansprüchen der Einrichtung gerecht.
Lediglich die innere tragende Längswand sowie zwei Querwände wurden
unter Verwendung von einseitig mit
OSB-Platten beplankten Holzständerwänden erstellt. Die restlichen Innenwände konnten den vorgegebenen
Raumgrößen angepasst werden. Die
Außenwände sind innenseitig ebenfalls
mit OSB-Platten beplankt und ausgesteift. Die Stöße und Randbereiche wurden luftdicht verklebt. Die Innenseiten
erhielten eine zusätzliche Installationsund Dämmebene. Als äußere Fassadenbekleidung wurde eine vertikale sägerauhe Schalung aus unbehandelten unterschiedlich breiten Lärchenholzbohlen
gewählt. Diese sollen mit der Zeit gleichmäßig vergrauen und sich so der natürlichen Umgebung anpassen.
Die Einschnitte sind mit farbig lackierten
Dreischichtplatten bekleidet und damit
Ausdruck für das „lebendige Innenleben“ des Gebäudes.
Förderbereich „Werkstatt Am
Kesselbrunn“ in Arnstadt
Entwurfsverfasser:
VITAMINOFFICE ARCHITEKTEN
Sven Enenkel
Schlachthofstraße 82, 99084 Erfurt
Bauherr:
Marienstift Arnstadt
Wachsenburgallee 12, 99310 Arnstadt
Ort:
Am Kesselbrunn 46b, 99310 Arnstadt
Holzbauunternehmen:
Zimmerei Dechant GmbH
Gewerbegebiet Morgensonne 11
07580 Braunichswalde
21
Thüringer Holzbaupreis 2011
Engere Wahl
Kurzbeschreibung
Ein 1903 erbautes Gründerzeitgebäude
wurde umfassend saniert. Der nicht ausgebaute große Dachraum wurde in die
darunter liegende Wohnung mit einbezogen. Damit konnte eine Maisonettewohnung über drei Ebenen mit etwa
220 m² Wohnfläche entstehen, also ein
Einfamilienhaus in den oberen Etagen
eines Mehrfamilienhauses – on the top.
Raumidee
Der über 5 m hohe Dachraum wurde
durch eine Ebene horizontal geteilt, so
dass keine Dachschräge den Raumeindruck in der Hauptebene prägt. Ein ca.
12 m langer Wandschrank gliedert den
einfachen Grundriss in Hauptraum und
Nebenraumzone.
Ähnlich wie bei historischen japanischen
Häusern wurden die kleineren Räume
um den Hauptraum gegliedert, ebenso
die beiden Terrassen, die wie eigene
Zimmer dem Hauptraum vorgelagert
sind.
Engere Wahl
Tragstruktur
Der vorhandene Dachstuhl wurde weitgehend erhalten, wobei die vertikale
Lastabtragung im Bereich der Pfetten
verändert wurde. Der ca. 12 m lange
Wandschrank, gebaut aus Dreischichtplatten, übernimmt die statisch tragende Funktion. Dabei wird durch die
Rückwand des „Schrankes“ sowohl ein
Raumabschluss hergestellt als auch die
Längsaussteifung des Dachgeschosses
gewährleistet. Die Wangen des Wandschrankes leiten die Lasten aus der
Dachkonstruktion in die darunterliegende Holzbalkendecke. Damit wurden
Dreischichtplatten als statisch relevante
Bauteile eingesetzt.
Klimakonzept und die Nutzung von
Sonnenenergie
Eine schmale Tageslichtfuge öffnet den
zentralen Hauptraum zur Galerieebene.
Im Sommerhalbjahr wird anfallende
warme Raumluft auf einfache Weise
durch Kaminwirkung nach oben geführt
und über die Dachflächenfenster entlüf-
tet. Kühlere Luft strömt über die beiden
vorgelagerten verschatteten Terrassen
nach. Sowohl die Lichtführung als auch
die Raumgeometrie sind damit als Teil
einer klimagerechten Konzeption zu
sehen.
Über Sonnenkollektoren wird im Sommerhalbjahr die Brauchwassererwärmung der zentralen Heizungsanlage unterstützt. Im Winterhalbjahr werden die
Solarkollektoren umgeschaltet und dienen zur Einspeisung der Wärme in einen
Baumassenspeicher, der sich direkt im
Dachgeschoss befindet.
An sonnigen Tagen im Winter wird der
Speicher bis auf 50 Grad Celsius durch
die Sonneneinstrahlung erwärmt.
Diese gespeicherte Wärme lässt sich
zeitverzögert der Raumluft über zirkulierende Umluft zuführen. Die Anlage
ist ein Prototyp. Nach dem ersten Winterbetrieb zeichnete sich eine positive
Wirkungsweise mit deutlich reduzierten
Heizkosten ab.
Kurzbeschreibung
Das Gebäude wurde in Holztafelbauweise errichtet. Es wurden nur ökologisch empfehlenswerte Baustoffe mit
hohem Nachhaltigkeitsfaktor verwendet.
Die Auswahl der Materialien richtete
sich nach den strengen Kriterien der „Erfurter Grünen Hausnummer“.
Der komplette Rohbau des Hauses
wurde aus einheimischem Nadelholz
gefertigt, die Holzlamellen, Türen und
Fenster bestehen aus Lärchenholz.
Die mehrschalige Holztafelwand setzt
sich aus einer Gipsfaserplatte, einer
OSB-Platte, Zellulosedämmung, einer
Holzweichfaserplatte und Kalkputz zusammen. Die Holzbalkendecke ist von
unten mit Kalkanstrich und Gipskarton
beplankt, das Parkett des Fußbodens
besteht aus einheimischem Holz.
Den Abschluss des Gebäudes bildet ein
Kaltdach, welches mit Zellulose gedämmt ist, die thermische Grenze ver-
läuft in der Decke. Das Gebäude besticht
durch sein ökologisches Gesamtkonzept. Durch das nach Süden ausgerichtete Gebäude mit seinen großen Fensteröffnungen auf der der Sonne zugewandten Seite wird die Solarenergie
optimal passiv genutzt.
Sommerlichen Wärmeschutz bietet die
Auskragung der Geschossdecke im Süden.
Durch die im Keller aufgestellte Luftwärmepumpe mit integrierter Lüftungsanlage wird ein minimierter Energieverbrauch und eine geringe Heizenergie
erreicht. Der Primärenergiebedarf liegt
bei 27,1 KWh/m² und Jahr und entspricht somit den strengen Anforderungen der KFW an ein Energie-Effizienzhaus 55.
Wohnhaus S in Erfurt
Entwurfsverfasser:
funken architekten
Allerheiligenstraße 4, 99084 Erfurt
Bauherr:
Jürgen Stein
Brühler Herrenberg 61, 99092 Erfurt
Ort:
Brühler Herrenberg 61, 99092 Erfurt
Holzbauunternehmen:
Eckardt + Rothardt
Hans-Sailer-Straße 52, 99089 Erfurt
Das Energiekonzept wird durch eine ca.
50 m² große PV-Anlage auf dem komplett nach Süden ausgerichteten Dach
ökologisch abgerundet.
on the top –
Dachausbau mit Holzmehrschichtplatten in Erfurt
Entwurfsverfasser:
mann architektur+
Albrechtstraße 3, 99089 Erfurt
Bauherr/Ort:
Prof. Michael Mann
Albrechtstraße 3, 99089 Erfurt
Holzbauunternehmen:
Eckardt + Rothardt
Hans-Sailer-Straße 52, 99089 Erfurt
23
Thüringer Holzbaupreis 2011
Engere Wahl
Kurzbeschreibung
Das in der Innenstadt von Saalfeld am
Rande des historischen Stadtzentrums
befindliche Gebäude wurde als Stahlbeton- und Mauerwerksbau in Mischbauweise als Wohnungsbauvorhaben nach
den Voraussetzungen und Vorschriften
der DDR geplant und 1989 fertig gestellt.
Seit Mitte der 90er Jahre treten fortschreitend Bauschäden aus konstruktiven Mängeln, bauphysikalischen Gründen und normalem Verschleiß auf.
Insbesondere aber sind es bauliche Gegebenheiten, welche dem heutigen
Komfortanspruch der Mieter nicht mehr
entsprechen.
Ziel der Planung war es, ein Gebäude
mit hoher architektonischer Qualität zu
gestalten, in dem sich Bewohner und
Nutzer wohl fühlen.
Die Gesamterscheinung des sanierten
Gebäudes hat sich zum Bestand vollkommen verändert.
Das Farbenspiel der vorgehangenen Fassade – an in Holzrahmenbauweise errichteten Gebäudeecken und dem Dachgeschoss – betont diese Bereiche besonders. Angrenzende geschlossene
Fassadenflächen oder Balkone gliedern
das Gebäude vertikal.
Wegen der umfassenden Schäden des
Dachgeschosses wurde dieses komplett
abgebrochen.
Engere Wahl
Für die Errichtung einer neuen zurückgesetzten Penthouseebene (Innen- und
Außenwände) wurde die Holzrahmenbauweise gewählt. Hierdurch erübrigte
sich ein kostspieliger Eingriff in die Statik der darunter liegenden Geschosse.
Der hohe Grad an Vorfertigung war vorteilhaft für den Bauablauf und die Bauzeit.
Die Montage konnte unabhängig von
dem Ausbaustand der unteren Ebenen
stattfinden. Der obere sichtbare Deckenabschluss ist mit BSH-Decken ausgebildet. In Dach und Wände ist Zellulosedämmung eingeblasen. Der größte Teil
der Fußböden in den Wohnungen ist
mit Eiche-Stabparkett belegt.
Der diffusionsoffene Wandaufbau und
die bewusste Wahl des Materials Holz
in den tragenden und bekleidenden
Oberflächen tragen zu einem hervorragenden Innenraumklima bei. Die
Außenbekleidung wurde mit vorgehängten Farbgläsern und farbigen Bekleidungsplatten realisiert.
Mit vorgelagerten Terrassenflächen in
exponierter Lage und freierer Grundrissgestaltung ist für die Wohnungseinheiten im Dachgeschoss die höchste Wertigkeit gegeben.
Ein Atrium sorgt im Haupttreppenhaus
für natürliches Licht vom Dachgeschoss
bis zum Erdgeschoss. Pflanzen sollen
an Seilen und Netzen bis ins Dachgeschoss ranken.
Im EG und 1. OG wurde die Gesamtstruktur der WOBAG sowie drei weitere
Gewerbeeinheiten eingeordnet.
Die Wohnungsgrundrisse werden in
ihrer Qualität grundlegend verbessert
und für eine altersgerechte Nutzung angepasst; drei rollstuhlgerechte Wohnungen entstehen. Alle Wohnungen können
über einen Aufzug erschlossen werden.
Jeder Wohnung ist ein Balkon oder eine
Terrasse mit mindestens einem barrierefreien Austritt zugeordnet.
Umbau und Sanierung
Wohn- und Geschäftshaus
in Saalfeld
Kurzbeschreibung
Grundgedanke unserer Konzeption war,
ein Gebäude zu entwickeln, in dem sich
die von Fröbel entwickelte Pädagogik
des „Freien Spiels“ entfalten und das
Fühlen, die Motorik, die Phantasie und
die Kreativität der Kinder gefördert werden können.
In Anlehnung an die „Baugaben“ Fröbels entwickelt sich das Gebäude aus
einem schlichten Würfel. Durch die spielerische Auflösung der streng logischen
Kubatur entsteht eine neue Form des
Zusammenwirkens des Baukörpers, in
der die Kinder neue Bedingungen, Beziehungen und Relationen entdecken
können.
Das „freie Spiel“ der Fassadenstruktur,
wo der einfache Rhythmus der Gliederung immer wieder unterbrochen wird
und sich zu neuen Formen zusammenschließt, soll die kreativen und schöpferischen Kräfte der Kinder anregen, um
ihnen so die Welt der Erwachsenen nahe
zu bringen.
Kinderkrippe Fröbelhaus
„Sarona“ in Sonneborn
Entwurfsverfasser:
architekturwerkstatt für soziales planen
Josef Egger
Bergstraße 32, 99092 Erfurt
Bauherr:
Gemeinde Sonneborn
Gothaer Straße 180, 99869 Sonneborn
Ort:
Gothaer Straße 228, 99869 Sonneborn
Holzbauunternehmen:
Eckardt & Rothhardt
Hans-Sailer-Straße 52, 99089 Erfurt
Entwurfsverfasser:
Architekturbüro Dr.-Ing. Alfred Görstner
Albrecht-Dürer-Straße 11, 07318 Saalfeld
Bauherr:
WOBAG Saalfeld GmbH
Friedensstraße 12, 07318 Saalfeld
Ort:
Friedensstraße 12, 07318 Saalfeld
Holzbauunternehmen:
EFA Hochbau GmbH
Weidenäckerstraße 5, 07381 Pößneck
25
Thüringer Holzbaupreis 2011
Wettbewerbsbeitrag
Kurzbeschreibung
„Wie arbeitet ein Architekt mit einem
Produktdesigner im Maßstab 1:1 zusammen?“
Diese Frage war der Ausgangspunkt für
ein interdisziplinäres Workshop-Format,
das während des Sommersemesters
2009 an der Bauhaus-Universität Weimar stattfand.
Der Realisierungs-Workshop "Eins zu
eins" war für die Dozenten eine Suche
nach Lehrformaten, die den transdisziplinären Anforderungen ihrer Berufe (Architekt und Produktdesignerin) gerecht
wird: Die Studenten sollten erfahren,
was es heißt, von der Konzeption bis
zur Realisierung im Maßstab 1:1 in
gemischten Zweierteams sämtliche
Schritte eines Projekts zu durchdenken
und auch direkt umzusetzen.
Resultat des Workshops waren acht Konzepte und vier, im Garten des NeufertGrundstückes, realisierte Entwürfe, die
jeweils ein elementares Grundbedürfnis
auf der maximalen Grundfläche von 120
x 240 cm abbildeten.
Zum Umgang mit dem Werkstoff Holz:
Für den Bau der vier Ausstellungpavillons wurden überwiegend sägerauhe
Schalungsbretter sowie handelsübliche
OSB-Platten angewandt. Die Verarbeitung des natürlichen Werkstoffs wurde
in den einzelnen Gruppen sehr unterschiedlich gehandhabt.
Wettbewerbsbeitrag
Im Pavillon des Ritualgebäudes wurde
die einfache Methode des Bretterstapelns genutzt, um einen qualitativen
und vielfältigen Raum auszubilden. Die
Bretter des Pavillons wurden hierfür in
der richtigen Länge konfektioniert und
an den Ecken gelocht. Im Anschluss
wurden die Schalungsbretter vor Ort auf
eine Gewindestange aufgefädelt und in
der endgültigen Form des Pavillons geschichtet.
Ansatz des Pavillons der Raumwippe
war es, den Nutzer zu unterstützen, aus
dem rasanten Lauf der Zeit herauszutreten und Dinge aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Beim Betreten des
Raumes erfährt der Besucher zunächst
Dunkelheit. Mit einem Schritt verändert
sich die Lage des Raumes, Licht dringt
ein. Das von außen als Struktur wahrgenommene Muster ist nun als Lichtprojektion auf den Wänden zu sehen.
Für die Realisierung des Musters wurden im Gegensatz zum zuvor genannten
Projekt hochmoderne CNC-Techniken
zur Steuerung einer 5-Achs-Fräse eingesetzt, die das Ausschneiden des aufwendigen Musters in einem dem Aufwand
vertretbaren Rahmen ermöglichte.
Bei den beiden restlichen Projekten kamen vorwiegend herkömmliche Methoden zum Einsatz. Profilhölzer wurden
mit Stahlwinkel und Schrauben zu tragenden Holzskeletten verbunden, die
im Anschluss unterschiedlich verkleidet
wurden.
Epilog
Die auf der Bewerbungstafel zu sehenden Bilder erzählen nur eine Geschichte.
Die unzähligen, vorweg stattgefundenen
Diskussionen, die Auseinandersetzungen zwischen den Disziplinen sowie die
Nachtschichten mit Säge und Hammer
können nicht merklich festgehalten werden.
Nur soviel: Es war für uns Lehrende genau wie für die Studenten ein intensives
und lebendiges Projekt, das ohne Motivation und Neugier aller Beteiligten
nicht stattgefunden hätte.
PAVILLONS EINS ZU EINS
Ausstellung 80 Jahre NeufertHaus in Weimar-Gelmeroda
Entwurfsverfasser:
Kathi Stertzig / Daniel Reisch
Bauhaus-Universität Weimar
Belvederer Allee 1, 99425 Weimar
Bauherr:
NEUFERT STIFTUNG
Bauhaus.TransferzentrumDESIGN e.V.
Gregor Sauer
Rudolstädter Straße 7, 99428 Weimar
Ort:
Rudolstädter Straße 7
99428 Weimar-Gelmeroda
Holzbauunternehmen:
Eigenbau
Kurzbeschreibung
Das im April 2011 eröffnete Mutter-KindHaus in Niedergrunstedt steht je acht
Müttern mit ihren Kleinkindern zur Verfügung. Betreiber und Bauherr ist die
Stiftung „Dr. Georg Haar“, Weimar.
Im Erdgeschoss befindet sich der intensiv betreute Bereich mit jeweils zwei
Mütter- und Kinderzimmern im vorderen und hinteren Gebäudeteil. Dem
„Kinderstübchen“ wird durch Einbaumöbel, Blick zum Garten und die flexible
Verbindung zu den Mütterzimmern
trotz geringer Fläche etwas Großzügigkeit gegeben.
Der Gemeinschaftsbereich hebt sich
durch ein Flachdach mit Oberlicht, den
bodentiefen Fenstern, der direkten Verbindung zum Außenraum und der Küche von den intimeren Individualbereichen ab. Gestalterisch wird dies durch
die horizontale Lärchenschalung der
Fassade betont.
Im Obergeschoss wird zwei Mütterzimmern jeweils eine Wohnküche zugeordnet, die sich zur Dachterrasse orientiert.
Die separate Erschließung über eine
Außentreppe ermöglicht eine große Flexibilität für die Nutzung des Oberge-
schosses. Im Inneren bis unter den Giebel geöffnet, wird das modern gestaltete
Satteldach sichtbar und erlebbar.
Die gesamten Stauräume des Gebäudes
wurden durch Einbaumöbel mit teils farbigen Multiplexplatten als integrierter
Bestandteil der Architektur gestaltet.
Städtebaulich wurde die Typologie und
Maßstäblichkeit der dörflichen, giebelständigen Satteldachbebauung aufgenommen und modern interpretiert.
Durch den Versatz der Baukörper ergeben sich Terrassen, Gärten und Hofflächen mit hohen Raumqualitäten.
Möglichst energiesparend und nachhaltig wurde die äußere Gestalt des Holzhauses mit eingefärbter sägerauher Lärchenschalung konsequent auf die Konstruktion übertragen. Alle tragenden Bauteile wurden in vorgefertigter Holzmassivbauweise in Elementdicken zwischen
8,5 und 15 cm errichtet und innerhalb
von drei Arbeitstagen aufgestellt. Die
Oberfläche der Massivholzwände wurde
im Innenbereich größtenteils sichtbar
gelassen und weiß lasiert, so dass man
die Schlichtheit und Fügung der Holzkonstruktion des „Rohbaus“ erkennt.
Durch die Dämmung von 20 cm, die
hinterlüftete Holzfassade, Fensterflächen hauptsächlich nach Süden und
Westen, die Ankopplung an eine Solarthermieanlage und an ein Nahwärmenetz wird der Niedrigenergiestandard
von KfW 70 erreicht.
Die Wohnlichkeit, die angenehme Haptik des Holzes sowie das ausgleichende
Raumklima kamen auch bei den Einbaumöbeln zum Einsatz. Reststücke der
massiven Tür- und Fensterausschnitte
des Rohbaus wurden als Einbaumöbel
weiterverwendet.
Die einfache Gebäudegeometrie wurde
mit dem anthrazitfarbenen Ziegeldach
so gestaltet, dass Fallrohre, Dachrinnen
und Verblechungen sich direkt hinter der
Schalung befinden.
Mutter-Kind-Haus
in Niedergrunstedt
Entwurfsverfasser:
TECTUM – Hille • Kobelt Architekten BDA
Christiane Hille
Jakobstraße 2a, 99423 Weimar
Bauherr:
Stiftung Dr. Georg Haar
Dichterweg 2a, 99425 Weimar
Ort:
Lindenstraße 19a, 99428 Niedergrunstedt
Holzbauunternehmen:
Zimmerei Olaf Frommann
Carl-von-Ossietzky-Straße 31, 99423 Weimar
27
Thüringer Holzbaupreis 2011
Wettbewerbsbeitrag
Kurzbeschreibung
Städtebau
Die Umgebungsbebauung ist geprägt
durch Einfamilienhäuser, kleine Gewerbebetriebe und Nebengebäude aus verschiedenen Bauzeiten. Anstelle eines
solchen Nebengebäudes und unter Beibehaltung der vorhandenen Kubatur entstand ein reduzierter, kompakter und
sich gut in die Umgebungsstruktur einordnender Anbau an das bestehende
Wohnhaus. Prägendes Element des
Außenraumes ist der großzügige Garten, der durch den Anbau nun direkt
vom Inneren des Hauses aus sichtbar
ist. Die Öffnung des Hauses ermöglicht
es den Nutzern so, ihren Garten zu jeder
Jahreszeit zu erleben und wertet damit
die Wohnqualität des Hauses deutlich
auf.
Wettbewerbsbeitrag
Baukörper
Der Neubau wurde aufgrund der sehr
kurzen Bauzeit und dem starken Naturbezug bewusst in Holzrahmenbauweise
erstellt. Hierbei wurden hochwertige
Holz- und Dämmmaterialien verwendet,
um den energetischen Anforderungen
gerecht zu werden. Die Flachdachkonstruktion ermöglichte den Bauherren die
Installation einer Röhrenkollektorenanlage zur Unterstützung des neuen Heizungssystems. Die Fassade wird durch
einen großzügigen Einschnitt unterbrochen. Er lässt eine qualitätsvolle und natürliche Verbindung zwischen Innenund Außenraum entstehen und ermöglicht durch die integrierte Raffstoreanlage genügend Sonnenschutz. Die
Transparenz des Gebäudes in südlicher
Richtung ermöglicht es, diese Öffnung
im Inneren spürbar zu erleben. Die aus
Rhombusleisten bestehende Lärchenholzverkleidung ist ein gewollter Kon-
trast zu dem Bestandsgebäude mit dennoch zurücknehmendem Charakter. Der
Baukörper hat ein bekiestes Flachdach,
welches aus einer leicht geneigten Sparrendachkonstruktion besteht.
Funktionen
Die innere Organisation ist entsprechend der Funktion des Anbaus in zwei
Bereiche unterteilt. Die Nebenräume beinhalten einen Flur mit Garderobe sowie
ein Bad für beide Familien. Der großzügig verglaste Bereich ist für Familienfeiern sowie als allgemeiner Treffpunkt
für die im Bestandsgebäude wohnenden
zwei Familien gedacht. Die neutrale Nutzung dieses Raumes ermöglicht es, auf
die sich stets wandelnden Anforderungen der Familien nachhaltig zu reagieren. Der direkte Bezug zum Garten ist
für die Räume der entscheidende
Außenraumbezug.
Anbau in Holzrahmenbauweise in Barchfeld
Entwurfsverfasser:
B19 Architekten
Geschwister-Scholl-Straße 5, 99423 Weimar
Bauherr:
Jens Volkert
Riedhügel 4, 36456 Barchfeld
Kurzbeschreibung
Der Ursprung der Anlage basiert auf
einer Grillhütte, die innenseitig mit Sitzbänken ausgestattet ist und im Zentrum
einen Grill mit Abzugshaube besitzt.
Die Herren Putze und Kaiser haben das
alte Mühlengelände im Jahre 2003 erworben und hatten das Ziel, sowohl die
Wassermühle als auch das dazugehörige
Wohnhaus zu sanieren und zu nutzen.
Unter diesem Aspekt entstand eine Planung für eine touristische Nutzung.
Einerseits ging es um die Schaffung von
Übernachtungskapazitäten im 3-SterneHotelbereich und andererseits um ein
niederpreisiges Angebot für Radfahrtouristen am Ilmtal-Radweg.
Für Radfahrtouristen und Schulausflüge
bot es sich an, den Typ der Grillhütte als Grundkonzeption weiterzuentwickeln.
Das Mühlengelände liegt im Hochwasserschutzgebiet der Ilm. Damit war das
Errichten von Baulichkeiten nicht genehmigungsfähig. Im Zusammenhang mit
der Wiederherstellung des alten Mühlengrabens für den Betrieb der Mühle
entstand die Idee, einen Teich in das
Gelände zu integrieren und darauf die
Hütten zu platzieren.
Mit Hilfe von Pontons wurden die Hütten schwimmtauglich und über einen
Pontonsteg erschlossen. Die gesamte
Anlage wird an Pfählen gehalten und
kann sich entsprechend dem Wasserstand des Teiches bewegen, so dass
auch im Hochwasserereignis die Anlage
nicht gefährdet ist und keine weitere Prävention benötigt.
Die Sanitäreinrichtungen für die sechs
Hütten wurden durch zwei miteinander
verbundene Hütten realisiert und normal im Erdreich gegründet.
Die Hütten selbst bestehen aus vorgefertigten Bauelementen, die auf einem
Grundrahmen über dem Ponton errichtet werden. Die Montage der Hütten erfolgt außerhalb des Teiches. Die fertiggestellten Hütten wurden mit einem
Kran auf die Wasserfläche gehoben.
Schwimmendes Hüttendorf
in Eberstedt
Entwurfsverfasser:
Architekturbüro Ruhland
Cranachstraße 47, 99425 Weimar
Bauherr/Ort:
Historische Mühle Eberstedt
GmbH & Co.KG
Dorfstraße 28-29, 99518 Eberstedt
Holzbauunternehmen:
Holzland Integral GmbH
Buttstädter Straße 44, 99510 Apolda
Ort:
Riedhügel 4, 36456 Barchfeld
Holzbauunternehmen:
Zimmerei Adam
Hauptstraße 23, 36433 Moorgrund
29
Thüringer Holzbaupreis 2011
Wettbewerbsbeitrag
Kurzbeschreibung
Am Rande des Nationalparks Hainich
befindet sich auf dem Harsberg eine der
innovativsten Jugendherbergen, das „Urwald-Life-Camp“. Komfortable Unterkünfte in den Bestandsgebäuden und
im Neubau werden von naturnahen
Abenteuerunterkünften wie Baumhäusern, Tipi und Erdhöhle sowie Räumen
für verschiedene Umweltbildungsangebote ergänzt. Bauten und Einrichtungen
wurden parallel zum pädagogischen
Programm entwickelt.
Im Neubau befinden sich neben 16 Unterkunftszimmern zwei Umweltlabore
sowie der 220 m² große Spielaktionsraum. Dieser sechseckige Saal ist ganz
auf das speziell entwickelte Lernspiel
„NAKUNDO“ ausgelegt, das hier veranstaltet wird.
Der Raum holt die Buchenwälder des
Nationalparks nach innen, schmale
Fenster simulieren das Streiflicht zwi-
Wettbewerbsbeitrag
schen den Baumstämmen der Wandgestaltung. Der Fußboden ist als Spielfläche Aktionsraum und Auditorium
zugleich.
Das Gebäude wurde mit breiten Holzterrassen an der Hangkante mit Blickbezug zum Abenteuerbereich angeordnet und im Holzrahmenbau errichtet.
Die Querwände wurden mittels einseitig
mit OSB-Platten beplankten Holzständerwänden erstellt. Die Außenwände
sind innenseitig ebenfalls mit OSB-Platten beplankt und ausgesteift. Die Stöße
und Randbereiche wurden luftdicht verklebt. Die Innenseiten wurden direkt mit
Gipskarton beplankt, da sich alle Installationen und Steckdosen in den Querwänden befinden. Als äußere Fassadenbekleidung wurde eine sägerauhe
Stulpschalung aus unbehandeltem Lärchenholz gewählt. Diese lässt mit der
Zeit ein gleichmäßiges Vergrauen zu
und passt sich so der natürlichen Umgebung an.
Die Beheizung des Gebäudes erfolgt nahezu CO²-neutral über einen vollautomatischen Holzhackschnitzelkessel im
Hauptgebäude der Jugendherberge. Für
die Warmwasserbereitung wurde eine
thermische Solaranlage mit ca. 140 m²
Kollektorfläche auf dem Dach des
Hauptgebäudes installiert.
Urwald-Life-Camp *
Jugendherberge in Lauterbach
Entwurfsverfasser:
HARTMANN + HELM Planungsgesellschaft mbH, Weimar
VITAMINOFFICE ARCHITEKTEN, Erfurt
- LP 5
Bauherr:
Deutsches Jugendherbergswerk
Landesverband Thüringen
Zum Wilden Graben 12, 99425 Weimar
Ort:
99826 Lauterbach
Holzbauunternehmen:
Zimmerei Dechant GmbH & Co.KG
Morgensonne 11
07580 Braunichswalde
Kurzbeschreibung
Für den 1901 gegründeten holzverarbeitenden Handwerksbetrieb im Zentrum
von Sömmerda ergab sich durch städtische Auflagen und durch gestiegene
produktionstechnische Anforderungen
im Treppenbau die Notwendigkeit, eine
neue Produktionshalle im Gewerbegebiet zu errichten. Im Gewerbegebiet besteht seit 1995 bereits eine Produktionshalle für die Zimmerei und den Abbund
von vorgefertigten Holzbauelementen.
Die Zusammenlegung des Treppen- und
Holzbaus bot die Möglichkeit, die Verwaltungs- und Planungsabteilungen in
einem Bürogebäude zusammenzufassen. Wichtig für den Bauherrn war es,
den Werkstoff Holz wirtschaftlich und
materialgerecht einzusetzen. Hierfür
wurde ein Konzept ganz im Sinne der
Firmenphilosophie hinsichtlich Nachhaltigkeit und handwerklicher Qualität
erarbeitet. Die Materialien sowie die
klare Gestaltung im Einklang mit der
Funktionalität sollen die Zeitlosigkeit des
traditionellen Handwerks unterstreichen.
Die neue Produktionshalle für den Treppenbau mit einer Länge von 60 m und
einer Breite von 25 m verläuft parallel
zur bereits bestehenden Halle. Die gesamte Hallenkonstruktion der neuen
Produktionshalle besteht aus einem
Holztragwerk mit eingespannten Stützen und freitragenden Leimholzbindern.
Die Fassade ist bewusst mit einer
schlichten, sägerauhen Lärchebrettschalung versehen. Der reibungslose Produktionsablauf erforderte einen Zwischenbau, der die Produktionshallen
miteinander verbindet. Aus brandschutztechnischen Gründen kam hier
Stahlbeton und Kalksandsteinmauerwerk zum Einsatz.
Für das zweigeschossige Bürogebäude
stellten kreuzweise verleimte Holzelemente die wirtschaftlichste Lösung dar.
Der diffusionsoffene Wandaufbau führt
zu einem angenehmen Raumklima und
einer hohen Wärmespeicherkapazität.
Die Bürowandoberflächen sind in Sichtholzqualität ausgeführt und dezent weiß
gekalkt. Den Kontrast hierzu bilden die
geölten Fußboden-Eichendielen. Die
Fassadenverkleidung bildet eine filigrane, naturbelassene Rhombus-Lärcheschalung.
In den unterschiedlichen Bereichen kamen jeweils Holzarten zum Einsatz, deren holzmechanische Eigenschaften am
besten den jeweiligen statischen oder
technischen Anforderungen genügen.
Der Materialmix unterstreicht als gestalterisches Element die natürliche Schönheit und bringt die Vielseitigkeit des
nachwachsenden Rohstoffs Holz zur
Geltung.
Ein weiterer wirtschaftlicher Aspekt ist
die Minimierung der Heizkosten. Die
Wärmedämmung wurde so dimensioniert, dass die erforderliche Wärme weitestgehend aus den Produktionsresten,
z. B. Spänen und Holzabschnitten, generiert werden kann. Die in der Abluft
enthaltene Wärme wird über ein Wärmerückgewinnungssystem wieder in die
Hallen zurückgeführt. Auf den Dachflächen der bestehenden und neuen Produktionshalle wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von 2.300 m²
montiert.
Produktionshalle
in Sömmerda
Entwurfsverfasser:
ipunktarchitektur
M.Eng., Dipl.-Ing. (FH) Ilka Altenstädter
Bahnhofstraße 15, 99638 Griefstedt
Bauherr/Ort:
Altenstädter und Schmidt
Am Unterwege 21, 99610 Sömmerda
Holzbauunternehmen:
Grossmann Bau GmbH & Co KG
Äußere Münchner Straße 20
83026 Rosenheim
31
Thüringer Holzbaupreis 2011
Wettbewerbsbeitrag
Kurzbeschreibung
Das in einem Wohngebiet am Rande der
Stadt gelegene Grundstück bietet einen
imposanten Blick auf Mühlhausens Innenstadt und die wichtigste Kirche, die
Marienkirche.
Das Wohnhaus berücksichtigt diese
Blickbeziehung – sowohl vom Ess- und
Wohnzimmer als auch vom Arbeitsplatz
auf der Galerie ist die Marienkirche
sichtbar. Der Neubau unterteilt gleichzeitig das Grundstück in den südlichen
Ziergarten und in den nördlichen Wirtschaftsgarten. Gemeinsam mit dem
neuen Saunahaus bildet der Wohnbau
ein Gebäudeensemble, welches durch
die umlaufende Terrassenanlage miteinander verbunden wird. So entsteht ein
geschützter Bereich im Norden. Während das Wohnhaus allseitig von der Terrasse umgeben wird, dockt das Saunahaus lediglich an und markiert somit
seine untergeordnete Stellung zum
Haupthaus.
Wettbewerbsbeitrag
Der Neubau wurde als Holzrahmenbau
mit einem massiven Betonkern errichtet.
Dieser bildet zusammen mit der Treppe
das gliedernde Element im Grundriss.
Alle erforderlichen Räume zonieren sich
um ihn herum. Es gibt keine erdgeschossigen Wände, welche an die Fassade anschließen, so dass eine umlaufende Enfilade entsteht. Der mehrgeschossige Wohnraum reicht bis unter
das Dach und vermittelt Großzügigkeit.
Diese setzt sich auch in den Fensteröffnungen fort: raumhohe Verglasungen
integrieren die Umgebung und setzen
im Wohnraum den Blick auf die Innenstadt in Szene. Die Verschattung erfolgt
über Holz-Schiebeelemente, welche die
Struktur der holzverkleideten Fassade
(Lärche-Rhomboid-Schalung) fortsetzen. Bei geschlossenen Elementen erscheint das Gebäude somit als ein monolithischer Block. Der Einblick ist
verhindert, der Ausblick jedoch noch
möglich.
Die Detaillierung unterstützt die monolithische Wirkung des Gebäudes: Die
Schalung wird an den Gebäudeecken
auf Gärung geschnitten, das Dach aufgestülpt und damit gleichzeitig die Sparren im Dachaustritt verborgen. Die
Schalung überlappt alle Öffnungen umlaufend im gleichen Abstand, so dass
ein einheitliches Bild entsteht.
Das Gebäude wird über Geothermie
zentral beheizt, zusätzliche Energie liefern die Solarkollektoren.
Haus S in Mühlhausen
Entwurfsverfasser:
k²-Architekten Susanne Kreil-Kremberg,
Mitarbeit Kristin Schwabe
Weinbergstraße 20
99974 Mühlhausen
Bauherr:
Martin Scheiter
Kruchenplan 35
99974 Mühlhausen
Ort:
Kruchenplan 35
99974 Mühlhausen
Holzbauunternehmen:
Holzbau Sauer
Am Bahnhof 4
37351 Dingelstädt
Kurzbeschreibung
Die Turmkonstruktion der Kirche zu
Kleinneuhausen war so stark geschädigt,
dass sie im Jahre 2007 mit dem Kran
abgehoben werden musste. Eine Sanierung der vorhandenen Konstruktion war
wirtschaftlich nicht vertretbar, da neben
Holzschäden auch statische Unzulänglichkeiten sowie eine Schiefstellung der
reinen Haube um über 90,0 cm vorlagen. Aus diesen Gründen wurde entschieden, einen kompletten Neuaufbau
unter Beibehaltung der äußeren Form
aber mit statischen und konstruktiven
Veränderungen vorzunehmen. Neben
der Verwendung von zimmermannsmäßigen Detailanschlüssen sind ingenieurmäßige Verbindungen in Form von
Stahlsonderteilen, Details mit Vollgewindeschrauben, mit Schlitzblechen und
Stabdübeln u.a. eingesetzt worden.
Der Neuaufbau begann im Jahre 2009
und konnte mit dem Aufsetzen der
Turmkonstruktion mit Hilfe eines
200-t-Kranes am 01.02.2011 bzw. mit
den Restarbeiten am 02.02.2011 beendet
werden.
Für die Konstruktion sind 14,9 m³ Fichtenholz, 3,6 m³ Lärchenholz, 2,1 m³ Eichenholz und 1,1 m³ Brettschichtholz
verwendet worden. Nicht eingerechnet
sind die Hölzer für die Schablonen und
die Schalung.
Die Turmhaube wog insgesamt 17,5 t
(15,7 t der untere Teil und 1,8 t der obere
Teil). Die Gesamthöhe des Turmes beträgt 36,50 m, allein die Turmhaube ist
17,50 m hoch.
Neuaufbau der Kirchturmhaube in Kleinneuhausen
Entwurfsverfasser:
Ingenieurbüro für Tragwerksplanung
Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger
Steubenstraße 35a, 99423 Weimar
Bauherr:
Evang.-Luth. Kirchgemeinde
Kleinneuhausen
Ringstraße 69, 99625 Kleinneuhausen
Ort:
99625 Kleinneuhausen
Holzbauunternehmen:
Bauunternehmen Pfeiffer
Hauptstraße 27, 99439 Berlstedt
33
Thüringer Holzbaupreis 2011
Wettbewerbsbeitrag
Kurzbeschreibung
Inspiriert durch die umliegenden Hügel
entlang des Rennsteigs und die Farben
des Werratals reifte in mir die Vorstellung, diese Formen an unser bereits bestehendes Wohnhaus anzufügen.
Unter folgenden Aspekten plante ich
den Entwurf sowie die Ausführung meines Carports:
Gebrauchsfähigkeit
- Schutz der PKW’s vor Witterungseinflüssen
- Schaffung einer überdachten Arbeitsfläche mit Tageslichteinfall
- Kellereingangsüberdachung
Übersicht aller Wettbewerbsbeiträge 2011
Gestalterische Aspekte
- Widergespiegelt werden soll der
Thüringer Wald südlich des Rennsteigs:
Ein Viertelstamm mit Borke – die tragende Säule – Symbol des Waldes;
Die verwundene Dachkonstruktion –
unsere Berge;
Die Dachbegrünung – Flora und
Fauna entlang des Rennsteigs;
Die bunten Dachziegel – Farben der
wechselnden Jahreszeiten in unserem
Werratal.
Ökologie/ Nachhaltigkeit
- Gründach: Lebensraum für Pflanzen
und Tiere; Regenrückhalt
- Oberflächenbehandlung des Holzes
mit Leinöl
-
-
Holzeinschlag in 30 km Umkreis;
Sägewerk auf halber Strecke
Biberschwänze aus Thüringen (Großengottern)
Borke der Säule dient als Oberflächenschutz und wirkt feuerhemmend
Einbeziehung des bestehenden Baumes auf unserem Grundstück
Autoüberdachung
(Carport) in Fambach
Entwurfsverfasser:
Axel Möller
Hohle 2, 98597 Fambach
Bauherr:
Axel Möller
Hohle 2, 98597 Fambach
Ort:
Hohle 2, 98597 Fambach
Holzbauunternehmen:
Axel Möller
Hohle 2, 98597 Fambach
35
Thüringer Holzbaupreis 2011
Thüringer Holzbaupreis – bisherige Preisträger
2005
2009
Preisträger
Planer
Ausstellungshalle der Ausgrabungsstätte „Steinerne Rinne“ in Bilzingsleben
Ingenieurbüro Trabert + Partner, Geisa (Entwurfsverfasser)
Planungsbüro Urban, Ringleben (Gesamtplanung)
Anerkennung
Planer
Passivhausschule Dualingo – Bilinguale Ganztagsschule mit integriertem
Kindergarten in Jena
gildehaus.reich architekten BDA, Weimar
Anerkennung
Planer
Wohnhaus Stollberg/Armbruster in Erfurt
Ruge . Dietrich + Kollegen, Erfurt
Anerkennung
Planer
Dachkonstruktion des Saunaanbaus der Toskana-Therme in Bad Sulza
Ingenieurbüro Trabert + Partner, Geisa (Entwurfsverfasser)
Architekturbüro Ollertz + Ollertz, Fulda (Gesamtplaner)
Preisträger
Planer
Einfamilienhaus in Sachsenburg
Planungsgruppe Barthelmey, Erfurt
Anerkennung
Planer
Sanierung und Erweiterung Kindertagesstätte in Nordhausen
Schmidt Architektur, Nordhausen
Anerkennung
Planer
Einfamilienhaus in Erfurt
Architekten G. + G. Pardemann, Erfurt
Preisträger
Planer
Passivhaus in Stadtilm
Architekt Steffen Langer, Erfurt
Preisträger
Planer
Sanierung und Erweiterung Fachwerkhaus in Niederorschel
Architekten Johannes Krause und Ute Hanft, Hamburg
Anerkennung
Planer
Eisschnelllaufhalle Erfurt
Architekt Göran Pohl, Erfurt
Anerkennung
Planer
Gartenpavillon in Behrungen
Architekt Jörg Seidel, Erfurt
Preisträger
Planer
Forstamt Neuhaus am Rennweg
Architekt Prof. Gruber + Bollwahn, Erfurt
Anerkennung
Planer
Neufert-Box in Weimar-Gelmeroda
Architekt Peter Mittmann, Weimar
Anerkennung
Planer
Einfamilienhaus in Scheibe-Alsbach
Architekt Dieter Hammer, Scheibe-Alsbach
Anerkennung
Planer
Wohnhauserweiterung in St. Gangloff
Architekt H. Ellenberger, Weimar
Anerkennung
Planer
Umbau Gewehrkammer in Weimar
Architekten Gildehaus + Reich, Weimar
Preisträger
Planer
Doppelwohnhaus in Remstädt bei Gotha
Architekt Walter Gudernatsch, Gotha
Anerkennung
Planer
Seniorenwohnanlage in Eisenberg
Architekten Rosengart + Partner, Bremen
Anerkennung
Planer
Haupttribüne Steigerwaldstadion in Erfurt
Architekt Ulrich Zimmermann, Murrhardt
mit Pohl-Architekten, Erfurt
2003
2007
Preisträger
Planer
Studentenwohnanlage am Grenzhammer in Ilmenau
Dipl.-Ing. Jens Lars Schmidt, Langewiesen
Sonderpreis
Wohnbauten
Planer
Ergänzungsbau zum ehemaligen Pfarrhaus in Saalborn-Blankenhain
Architektin Kerstin Vogel, Saalborn-Blankenhain
Sonderpreis
Öffentliche Bauten
Planer
Pavillon für Nachwachsende Rohstoffe auf dem BUGA-Gelände
„Neue Landschaften“ in Gera-Ronneburg
Architekt Helge Bucki, Erfurt
Sonderpreis
Ingenieurbauten
Planer
Holzspannbandbrücke in Ronneburg
Dipl.-Ing. Richard J. Dietrich, Traunstein
Anerkennung
Planer
Rad- und Fußgängerbrücke „Jägerstieg“ über die BAB A4 bei Erfurt
Beratende Ingenieure Krebs und Kiefer, Erfurt
Anerkennung
Planer
Neubau Gemeinschaftshaus „Maloca“ in Auerstedt
Ingenieurbüro Trabert + Partner, Geisa
Anerkennung
Planer
Runddach der Förderschule in Höngeda
Ingenieurbüro Trabert + Partner, Geisa
Anerkennung
Planer
Wohnhaus in Holzrahmenbauweise in Weimar
Gruppe Vierquadrat GbR, Weimar
Anerkennung
Planer
Energieeffizientes Einfamilienhaus in Gehren
Architekturbüro Hornschuh + Riesmeier, Ilmenau
2001
1999
37
Thüringer Holzbaupreis 2011
Impressum
Verteilerhinweis
Herausgeber
Thüringer Ministerium für Bau,
Landesentwicklung und Verkehr
Abteilung 3 – Staatlicher Hochbau
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
des Freistaats Thüringen herausgegeben. Sie darf weder von
Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während
eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet
werden. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf
Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien
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die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch
ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die
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Postfach 900362
99106 Erfurt
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Mail: [email protected]
Internet: http://www.thueringen.de/tmblv
Layout/Herstellung
Löwe Werbung, Erfurt
November 2011
Quellennachweis
Abbildungen und Fotos
Seite:
Urheberrechte bei:
2
TMBLV
3
TMLFUN
4/5
M. Heller, Erfurt
6/7
B19 Architekten, Weimar
8/9
Bennert GmbH, Hopfgarten
10/11
A. Reich Gildehaus.Reich Architekten
D. Hoppe/ Kinderkrippe
12/13
M. Miltzow, Weimar/
M. Voigt, Erfurt
14/15
A. Bauer, Schmalkalden
16/17
R. Lorenz, Grub am Forst
18
A. Bauer, Schmalkalden
19
M. Bastam, St. Gallen
20
J. Behrens, Erfurt
21
funken architekten, Erfurt
22
Dr.-Ing. A. Görstner, Saalfeld
23
Architekturwerkstatt J. Egger, Erfurt
24
Bauhaus-Universität, Weimar
25
C. Bach, Weimar
26
A. Clemens, Weimar
27
T. Putze, Ebersdorf
28
T. Weiß, Erfurt
29
M. Schmidt, Erfurt
30
T. Sieland, Mühlhausen
31
IB Dr.-Ing. H.-R. Hunger, Weimar
32
A. Möller, Fambach
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Auszug des Juryprotokolls
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der Wertung durch die Jury dargestellt.
Weitere Informationen auch zu den vorangegangenen Preisen:
www.tmblv.de\Holzbaupreis.
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Thüringer Ministerium für Bau,
Landesentwicklung und Verkehr
Thüringer Ministerium für Landwirtschaft,
Forsten, Umwelt und Naturschutz
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