244 P e t r a k , Die nordamerikanischen Arten der Gattung Cirsium. von hier beiläufig dem Laufe des Rio Pecos und des Rio Grande del Norte bis zur Mündung des letzteren in den Golf v o n Mexiko, indem einerseits die meisten Arten des Ostens diese Grenze in westlicher Richtung nicht oder nur wenig überschreiten, andrer­ seits aber auch die Arten des Westens nicht oder nur wenig über diese Grenze nach Osten vorzudringen pflegen. Eine Ausnahme bilden nur die Undulata-Cirsien, welche teils weit nach Osten, stellenweise bis an den Mississippi, teils weit nach Westen, im nördlichen Teile der Union wohl bis an die pazifischen Küsten vorgedrungen sind. Wir wollen zunächst die Verbreitung der wichtigsten Arten des Ostens etwas näher betrachten. Das größte Verbreitungs­ areal unter den amerikanischen Cirsien kommt ohne Zweifel dem C. muticum zu. Diese Art findet sich vorwiegend auf feuchten Wiesen, besonders gerne an den Rändern schattiger Waldsümpfe. Die Nordgrenze ihrer Verbreitung läßt sich vorläufig noch nicht genau feststellen. Tatsache ist, daß diese Distel, in Kanada ziemlich häufig und verbreitet, noch im Gebiete des SaskatchewanFlusses im Nordwesten und auf der Insel Neufundland im Nord­ osten gefunden worden ist. In den Vereinigten Staaten scheint sie stellenweise gänzlich zu fehlen, findet sich in manchen Staaten nur auf wenigen Standorten, dringt aber weit nach Westen vor und wurde noch in den südlichsten Staaten, z. B . in Louisiana und in Florida gefunden. Das Verbreitungsareal des C. altissimum steht jenem des C. muticum an Ausdehnung nur wenig nach, erstreckt sich im Norden von New York bis nach Jowa, dringt im Westen nur wenig über den Missouri und Mississippi vor, reicht aber im Süd­ westen bis nach Texas und im Südosten bis nach Florida. Inner­ halb seines Verbreitungsareales ist C. altissimum gewiß eine der häufigsten Disteln, siedelt sich gerne auf Eisenbahndämmen, an Straßen-, Feld- und Waldrändern, auf Schuttplätzen, Vieh­ weiden und ähnlichen Orten an, wo sie dann oft in großen Mengen angetroffen wird. Die übrigen Arten verteilen sich auf vier, einander ziemlich ausschließende Gebiete. Die nordatlantischen Arten, zu denen das C. odoratum und C. discolor gehört, sind auf den nördlichen und nordöstlichen Teil der Union beschränkt, scheinen in Jowa und Missouri die Westgrenze ihrer Verbreitung zu erreichen und im Süden den 35. Breitegrad kaum zu überschreiten. Die Sand­ dünen und Sandheiden des westlichen Beckens der großen Seen werden von einer, hier endemischen Art, nämlich v o n C. Pitcheri bewohnt. Als Arten der zentralen Steppengebiete möchte ich vor allem das C. canescens, C. plattense, C. megacephalum und C. texanum bezeichnen und auch das C. virginianum hierher rechnen, welches teilweise noch im Gebiete der nordatlantischen Arten vorkommt. Eine der häufigsten Arten dieses Gebietes ist das C. canescens. Im Norden noch im südlichen Kanada, besonders in den Staaten Saskatchewan und Manitoba vorkommend, umfaßt ihr Ver-