BERLIN PATRICE BART: Der französische Choreograph läßt Giuseppe Verdi tanzen. Zu Recht, denn der italienische Opernkomponist war durchaus interessiert am Tanz, obgleich er selbst keine Ballette geschrieben hat. Immerhin: Die Balletteuse Claudina Cucchi, so heißt es, soll ihn nachhaltig inspiriert haben. Bart und sein Dramaturg Knud Arne Jürgensen haben also ein Handlungsballett entworfen mit einem Verdi, der durch die Pariser Tanzszene lustwandelt. Premiere von „Verdiana“ in der Staatsoper am 4.7. Auch am 9. und 10.7. Tel. 030/20 35 45 55. · O P E R · KARLSRUHE THOMAS SCHULTE-MICHELS: Der Regis- seur erzählt die Geschichte der schönen Frau Els, die schönen Schmuck begehrt und allerlei Fehler begeht. Auch der Sänger Elis kann Els letztlich nicht retten. Sie geht dorthin, wohin so viele Frauen in der Oper gehen: in den Tod. Kazushi Ono dirigiert Franz Schrekers selten gespieltes Werk „Der Schatzgräber“. Premiere am 10.7. im Badischen Staatstheater. Weitere Aufführungen am 14., 22. und 24.7. Tel. 0721/38 03 00. MÜNCHEN GEORGES APERGHIS: Der in Athen gebo- rene und in Paris lebende Komponist wird an der Isar sein neues Musiktheater KRZYSZTOF PASTOR: Als der polnische präsentieren. Aperghis hat „Spannungen Choreograph vor drei Jahren in Amsterzwischen Farbe und Klang, Musik und dam seine Produktion „Derde Symfonie“ Bild“ gesucht und ist auf Texte von Paul vorstellte, lobte ein Tanz-Großkritiker Klee, Johann Wolfgang von Goethe und die „beachtliche Talentprobe“ und sprach Franz Kafka gestoßen. Das „ensemble von einer „merkwürdigen Melange aus recherche“ bringt das „Zwielicht: Resigestern und morgen“ („FAZ“). Jetzt hat stance Passive“ zum Klingen. Leuchten sich Pastor von dem sinfonischen Großwird es durch das Licht von Daniel Lévy. komponisten Anton Uraufführung am Bruckner zu einem 15.7. im Marstall. Ballett anregen lasAuch am 16. und 17.7. sen. Außerdem verTel. 089/21 85 19 40. tanzen die ChoreoHERBERT MOGG: Mit graphen Mauro BiArien, Songs, Ensemgonzetti und Ralf bles und Chorszenen Dörnen Komposiwill der Komponist für tionen von Gustav heitere Stimmung sorMahler und Arnold gen. Mogg hat nach Schönberg. Eine der Komödie „Die Fürmonumentale, keistin von Kythera“ von ne ganz heitere AufFritz von Herzmanovgabe. Ob es diesmal sky-Orlando eine „burmehr wird als eine leske Operette“ angemerkwürdige Mefertigt. Mit von der lange? Partie sind Pantalone, Premiere von Zerbinetta, Colombina „Bruckner-Mahlerund Co. Schönberg“ am 7.7. Konzertante Uraufin der Semperoper. führung am 18.7. im Auch am 12., 13. Prinzregententheater. und 16.7. Auch am 25.7. Tel. 0351/491 17 05. D R E S D E N : PA STO R - C H O R E O G R A P H I E Tel. 089/29 16 14 14. DRESDEN MUSIK HAMBURG NÜRNBERG ARTHUR CASTRO: Der junge Regisseur POCKET OPERA COMPANY: Zuletzt hat die und Dozent für Bühnenfechten inszeniert einen leidenschaftlichen Liebeswettstreit: Der eifersüchtige Julian liebt Susanna, doch auch Don Hilarión meldet seine Interessen an. Tomás Bretón hat diese spanische Operette komponiert. Dirigent Markus Henn und das Hamburger Jugendorchester spielen die feurige Musik. Deutsche Erstaufführung am 3.7. im Forum der Hochschule für Musik und Theater. Auch am 4., 6., 7., 9., 10., 13. und 14.7. Tel. 040/45 33 26. phantasievolle Taschenoper-Truppe mit „The smiling carcass“ ein Einkaufszentrum spektakulär bespielt (SPIEGEL 16/ 1999). Jetzt feiert sie 25jähriges Jubiläum. Wer beim Titel „Orlofsky’s Dinner Party“ an die „Fledermaus“ von Johann Strauss denkt, liegt nicht ganz daneben. Jubiläum mit Salonorchester im Großen Zirkuszelt auf dem Gelände des Bayerischen Rundfunks am 9.7. Auch am 10. und 11.7. Tel. 0911/32 90 47. DANIELA KURZ: Die Choreographin hat aus einem Monolog, den Jean Cocteau 36 T A N Z 1940 für Edith Piaf geschrieben hat, eine Choreographie erarbeitet: „Der schöne Teilnahmslose“ ist der Titel der Produktion. Außerdem tanzt das Nürnberger Ballett eine Arbeit von William Forsythe: „The Vile Parody of Address“. Premiere am 23.7. im Theater. Auch am 24.7. Tel. 0911/231 38 08. STUTTGART MATHIAS BEHRENDS: Der Regisseur wird jung und alt erklären, was einem Zirkuspferd auf dem Weg in die Südsee so alles widerfährt: „Elektropolis. Die automatische Stadt. Vorsicht, Hochspannung!“ Aus Erich Kästners Kinderklassiker „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“ hat Violeta Dinescu eine Kinderoper komponiert. Willem Wentzel dirigiert junge Solisten, einen Kinderchor und das Ensemble „Zementwerk“. Premiere am 1. 7. im Kammertheater. zwölf weitere Aufführungen im Juli. Tel. 0711/20 20 90. REID ANDERSON: Der Stuttgarter Ballettintendant wird mit der Ballettmeisterin Valentina Savina die Geschichte der G. neu auf die Bühne bringen. Ein Ballettklassiker ist angekündigt in „traditioneller Inszenierung nach Coralli, Perrot und Petipa“. Für die Ausstattung der neuen „Giselle“ ist der britische Designer David Walker verantwortlich. Zum Auftakt des Abends tanzt das Stuttgarter Ballett John Crankos „Konzert für Flöte und Harfe“ mit Musik von Mozart. Premiere am 24.7. in der Staatsoper. Auch am 25., 26. und 27.7. Tel. 0711/20 20 90. KLAUS ZEHELEIN: Der erfolgreiche Stuttgarter Operndirektor mit Abwanderungsgelüsten hat einen neuen „Ring des Nibelungen“ in Angriff genommen. Im März hat Joachim Schlömer mit dem „Rheingold“ die Tetralogie eröffnet. Jetzt setzt Christof Nel den „Stuttgarter Ring“ mit der „Walküre“ fort. Im Jahr 2000 soll das Gesamtkunstwerk umrundet sein. Lothar Zagrosek dirigiert Wotan (Jan-Hendrik Rootering), Brünnhilde (Renate Behle), Sieglinde (Angela Denoke) und die übrige mythische Mannschaft. Premiere „Walküre“ am 4.7. in der Staatsoper. Weitere Vorstellungen am 8., 11. und 28.7. Tel. 0711/20 20 90. ZÜRICH CHRISTOPH VON DOHNÁNYI: Der Maestro dirigiert Amelia um Mitternacht zur Richtstätte unter dem Galgen. Die junge Dame sucht ein Kraut gegen die Liebe. Aber gegen Amelias Liebe ist kein Kraut gewachsen. Jürgen Flimm inszeniert Verdis „Un ballo in maschera“. Premiere am 10.7. in der Oper. Auch am 14. und 18.7. Tel. 0041/1/268 66 66. kultur SPIEGEL 7/1999 FOTOS: DAVID BALTZER/ZENIT, ERWIN DÖRING, PR K O N Z E R T E