Fassadenleitbild

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Bürstadt
Gestaltungsleitbild Fassaden
im Auftrag der Stadt Bürstadt
Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung Bürstadt:
Gestaltungsleitbild Fassaden
Herr Frank Lindemann
Telefon: 06206 / 701-260
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartner des Kernbereichsmanagements:
Herr Christian Schwarzer
Telefon: 069 /6069-1179
E-Mail: [email protected]
Verfasser:
Magistrat der Stadt Bürstadt
Rathausstraße 2
68 642 Bürstadt
Text- und Bildmaterial:
ammon + sturm
Architektur und Stadtplanung
Kaiserstraße 79
60 329 Frankfurt
Layout:
Atelier für Gestaltung
Sabine Neumann
Hauptstraße 50
65 462 Ginsheim-Gustavsburg
Bürstadt –
ein gestalterisches Leitbild für die Fassaden der Innenstadt
Gestaltleitbild
Gestaltungsleitbild
Die Innenstadt hat einiges zu bieten
Das Gestaltungsleitbild für die
Fassaden der Innenstadt Auch wenn manches besser sein könnte, unsere Innenstadt bietet schon
heute für viele unterschiedliche Bedürfnisse sehr attraktive Angebote.
In der Innenstadt kann man nicht nur in einer Vielzahl inhabergeführter
Geschäfte einkaufen, man kann auch in einem lebendigen und ab­wechs­
lungsreichen Umfeld wohnen und arbeiten. Wer in der Innenstadt wohnt,
kann vieles zu Fuß erledigen, wofür andere auf das Auto angewiesen
sind. Man kann hier gepflegt essen gehen oder zum Arzt oder Rechts­
anwalt. Die Innenstadt ist eben nicht nur ein Einkaufszentrum, sie hat
eigentlich viel mehr zu bieten: Sie ist ein Ort zum Leben. Auch wenn noch
manches Angebot fehlt, die Mischung ist gar nicht so schlecht.
Geltungsbereich und Aufbau des Leitbildes Leitbild Erdgeschoss und Obergeschosse
Anbauten und Vordächer
Leitbildtex Vordächer
Beispielhafte Überarbeitungen
16 – 23
24 – 29
Leitbildtext Balkone
Beispielhafte Überarbeitungen
Fenstereinfassungen
Die Stadt Bürstadt hat diese Situation erkannt und möchte die Einzelhändler und Gebäudeeigentümer bei der Aufwertung ihrer Fassaden
unterstützen. Damit die für eine Verschönerung notwendigen Maßnahmen
an den Gebäuden sich nach und nach zu einem ansehnlichen Ganzen
ergänzen können, wurde dieses Leitbild erarbeitet. Es zeigt anschaulich
und hoffentlich auch anregend anhand Bürstädter Gebäude die Prioritäten
bei der Neugestaltung der innerstädtischen Fassaden.
08 – 15
Leitbildtext Erdgeschoss und Obergeschosse
Beispielhafte Überarbeitungen
Balkone
Aber gute innere Werte nützen nur wenig, wenn die Innenstadt von vielen
Bürgern als unschön und gesichtslos empfunden wird. Richtig wohl fühlt
man sich nur an einem Ort, an dem auch das Auge auf seine Kosten kommt.
04 – 07
30 – 39
Leitbildtext Fenstereinfassungen
Beispielhafte Überarbeitungen
Leitbild Fassadenmaterial
40 – 43
Leitbildtext Fassadenmaterial
Erläuterungen und Bildbeispiele
Leitbild Fassadenfarbe
Bei konkreten Umbauplanungen können Sie gerne das ergänzende
Beratungsangebot der Stadt in Anspruch nehmen.
Leitbildtext Fassadenfarbe
Erläuterungen und Bildbeispiele
Viel Spaß beim Lesen und Betrachten
Werbeanlagen
44 – 49
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Leitbildtext Werbeanlagen
Beispielhafte Überarbeitungen
02 – 03
Gestaltleitbild
Das Gestaltungsleitbild für
die Fassaden der Innenstadt
Bürstadt
Gemeinsam kann man mehr erreichen
Die Bürstädter Innenstadt ist nicht von heute auf morgen entstanden.
Generationen von Bürgern haben die Stadt und ihre Gebäude immer
wieder verändert, erweitert oder neu gebaut. Die Gebäude, die so im Laufe
der Zeit entstanden, sind sehr unterschiedlich. Kleine alte Häuser stehen
unmittelbar neben großen neuen Häusern. Moderne Fassaden grenzen
an historische Fassaden. Es gibt unterschiedlichste Farben, Formen und
Materialien. Trotz dieser großen Vielfalt und Unterschiedlichkeit der
einzelnen Gebäude erscheint die Innenstadt aber nicht bunt und lebendig.
Irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Viele Bürger sind mit der Bebauung
in der Innenstadt nicht zufrieden. Das heutige Erscheinungsbild der Innenstadt wird häufig negativ beurteilt.
Und diese Beurteilung hat Konsequenzen
Aufgrund einer langen Tradition sind es immer noch die Innenstädte,
die das Ansehen eines Ortes entscheidend prägen. Die Innenstadt
ist nicht irgendein Stadtviertel, sondern steht stellvertretend für die
ganze Stadt. Eine Innenstadt, die von vielen Bürgern als unschön
empfunden wird, mindert daher nicht nur die Attraktivität des Einzel­
handels und Wohnstandortes, sondern das Ansehen der gesamten Stadt.
Angesichts der zunehmenden Konkurrenz im Einzelhandel und auf dem
Wohnungsmarkt wird ein langfristiger Erhalt der Attraktivität der
Bürstädter Innenstadt nur möglich sein, wenn die Rahmenbedingungen
stimmen. Die Stadt Bürstadt hat diese Situation erkannt und beabsichtigt
die Innenstadt durch eine Reihe von Maßnahmen zu stärken.
Dabei sollen auch Gebäudeeigentümer unterstützt werden, wenn sie Aufwertungsmaßnahmen an ihrer Fassade planen oder durchführen wollen.
Denn die Gestaltung der Fassaden in der Innenstadt ist wesentlich für das
empfundene Erscheinungsbild verantwortlich.
04 – 05
Gestaltungsleitbild
Geltungsbereich des Leitbildes
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35
Stadt- und Bürgerhaus
Das Leit­bild ist eine Emp­feh­lung
an Haus­ei­gen­tü­mer und de­ren
Ar­chi­tek­ten und Hand­wer­ker. Es
macht an­re­gen­de und nach­voll­
zieh­ba­re Vor­schlä­ge zur bes­se­ren
Ge­stal­tung der Ein­zel­ge­bäu­de und
ih­rer Ein­bin­dung in die bau­li­che
Um­ge­bung. Die Vor­schlä­ge des
Leit­bil­des ha­ben kei­ne recht­lich
bin­den­de Wir­kung. Die Stadt
Bürstadt bie­tet je­doch ihre Un­ter­
stüt­zung bei der Um­set­zung des
Fas­sa­den­leit­bil­des an. Ne­ben ei­ner
für die Ei­gen­tü­mer kos­ten­frei­en
Be­ra­tung durch ein Ar­chi­tek­tur­
bü­ro wer­den durch das För­der­pro­
gramm Fas­sa­den und Ge­schäfts­flä­
chen so­wie das För­der­pro­gramm
Lo­ka­le Öko­no­mie auch fi­nan­ziel­le
Hil­fen für Mo­der­ni­sie­rungs­maß­
nah­men ge­währt.
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Kanalstraße
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Die recht­li­che Be­deu­tung
des Leit­bil­des
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¬¬ Erd­ge­schoss und Ober­ge­schos­se
¬¬ An­bau­ten und Vor­dä­cher
¬¬ Bal­ko­ne
¬¬ Fens­ter­ein­fas­sun­gen
¬¬ Fas­sa­den­ma­te­ri­al
¬¬ Fas­sa­den­far­be
¬¬ Wer­be­an­la­gen
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Das Leit­bild ist in sie­ben The­menbe­rei­che ge­glie­dert, die alle
we­sent­li­chen As­pek­te ei­ner
Fas­sa­de be­rück­sich­ti­gen:
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Alten- und Pflegeheim
8
Der Auf­bau des Leit­bil­des
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Am Alten Friedhof
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11
Zur Definition der Ziele des Gestaltungsleitbildes fand ein ganztägiger
Workshop unter Beteiligung von
interessierten Hauseigentümern,
Vertretern der „Lokalen Partnerschaft“, der Stadtverwaltung und
dem Bürgermeister statt. Grundlage
für den Workshop waren Fotos von
Bürstädter Gebäuden, die nach
unterschiedlichen schriftlich formulierten Leitbildzielen überarbeitet
wurden. Die Workshopteilnehmer
konnten anhand der Bilder konkret
sehen, was mit den Gebäuden in der
Innenstadt passiert, wenn unterschiedliche Leitbildziele realisiert
werden.
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Dieburge
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Beteiligung der Gebäude­
eigentümer
Die ein­zel­nen The­men­be­rei­che
sind je­weils in Tex­ten und Bil­dern
dar­ge­stellt. In den Leitbildtexten
sind die ge­mein­sam mit in­teres­
sier­ten Haus­ei­gen­tü­mern im
Rah­men des Work­shops er­ar­bei­
te­ten Kern­aus­sa­gen des Leit­bil­des
zu­sam­men­ge­fasst.
4
Das gesamte Bildmaterial zur Darstellung der Leitbildinhalte wurde
anhand von Bürstädter Gebäuden
im Geltungsbereich des Leitbildes
erarbeitet. Die bildliche Überarbeitung des Bestandes zeigt anschaulich die Umsetzbarkeit und
die Wirksamkeit der im Leitbild
vorgeschlagenen Maßnahmen.
Die wichtigste Erkenntnis: Häufig
genügen schon geringe Veränderungen, um eine Verbesserung zu
erreichen!
9
Umgang mit dem Gebäudebestand
11
Am Jahnplatz
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Es ist wie beim Singen. So wie
unterschiedliche Einzelstimmen im
Chor eine Qualität erreichen können, die über die Fähigkeiten der
einzelnen Sänger hinausgeht,
so können auch unterschiedliche
Einzelgebäude eine Stadtgestalt
bilden, die mehr ist als irgendwie
nebeneinander stehende Häuser.
Dass Gestaltleitbild liefert die
Noten. Welche Rolle die einzelnen
Stimmen spielen, hängt von den
individuellen Fähigkeiten ab. Jeder
nach seinen Möglichkeiten.
Weil der Umbau der Innenstadt
nicht von heute auf morgen zu
realisieren sein wird, braucht es ein
Ziel, auf das gemeinsam hingearbeitet werden kann. Nur so lässt
sich im Laufe der Zeit Baustein für
Baustein zu einem sinnvollen Ganzen ergänzen.
2
37
42
4
Warum ein Gestaltleitbild?
6
4
2
4
6
8
2
31
39
44
3
6
stra ße
10
7
2
Schwimmbad
Schiller
7
16
26a
Jahnstraße
20
22
24
46
2
21
26
1
2
1a
10
23
1b
aße
ße
m straße
Das Gestaltungsleitbild gilt innerhalb des im Lageplan
dargestellten Bereiches der Bürstädter Innenstadt
22a
28
06 – 07
Leitbild Erdgeschoss und
Obergeschosse
Erdgeschoss betont
1. Wenn die Proportionen der Gesamtfassade es zulassen, sollte das
Erdgeschoss eines Geschäftshauses durch Farbe und/oder hochwertiges Material betont werden.
2. Das Erdgeschoss sollte als tragende Basis des Gebäudes dienen und
den unteren Abschluss einer zusammenhängenden Gesamtfassade
bilden.
3. Die Gestaltung der Eingänge und Schaufenster der Erdgeschosse
bestimmt wesentlich den Gesamteindruck des Straßenraumes.
Die Bereiche sollten mit besonderer Sorgfalt gestaltet werden.
08 – 09
Erdgeschoss und Obergeschosse
vorher
nachher
Die Fassade eines Bestandsgebäudes mit einem Laden und einer Durchfahrt im Erdgeschoss und Wohnungen in den Obergeschossen. Die Einfahrt im Erdgeschoss ist die größte Öffnung der Fassade und wird durch
einen weißen Rahmen zusätzlich betont. Sie fällt dadurch mehr auf als
die eigentlich wichtigeren Schaufenster. Das Erdgeschoss des Gebäudes
wird durch eine dunklere Farbe betont, wirkt aber niedriger als die darüber
liegenden Wohngeschosse. Die Fenster im Erdgeschoss liegen nicht unter
den Fensteröffnungen der Obergeschosse, sondern sind seitlich verschoben. Das Erdgeschoss ist nicht der großzügige und einladende Bereich des
Gebäudes, sondern wirkt eher klein und nebensächlich.
Leitbildvorgabe: „Wenn die Propor­tionen der Gesamtfassade es
zulassen, sollte das Erdgeschoss eines Geschäftshauses durch Farbe und/
oder hochwertiges Material betont werden.“
Die Betonung ist im Prinzip schon bei der bestehenden Fassade vorhanden,
wird aber in der Überarbeitung bis zur Unterkante der Fenster des
1. Ober­ge­schosses erhöht. Das Erdgeschoss wirkt deutlich großzügiger, die
„ver­s­chobenen“ Fensteröffnungen im Erdgeschoss fallen weniger auf.
Leitbildvorgabe: „Das Erdgeschoss sollte als tragende Basis des Gebäudes
dienen und den unteren Abschluss einer zusammenhängenden Gesamtfassade
bilden“.
Durch die Erhöhung der Verkleidung des Erdgeschosses liegen alle Öffnungen
in einer zusammenhängenden Fläche. Das große Tor trennt das Erdgeschoss
nicht mehr in zwei Teile. Das Erdgeschoss bildet die stabile Basis des Gebäudes.
Die Fenster im Erdgeschoss
sind gegenüber den Fenstern
der Obergeschosse seitlich
versetzt.
Die Tordurchfahrt erscheint durch
ihre Größe und die Umrahmung
wichtiger als die Schaufenster.
Das Erdgeschoss wirkt niedriger
als die Obergeschosse. Die
Toröffnung trennt das Erdgeschoss
in eine linke und eine rechte Hälfte.
10 – 11
Erdgeschoss und Obergeschosse
Ein relativ neues Gebäude, das
anscheinend auf dem Sockel eines
älteren Vorgängerbaus steht. Der
Sockel ist sehr niedrig. Die Schau­
fensteröffnungen sind in den Sockel
eingeschnitten. Die Öffnungen im
Erdgeschoss haben keinen Bezug
zur Lage der Öffnungen in den
Obergeschossen. Das Vordach verbindet zwei Schaufenster mit dem
Zugang zum Treppenhaus und den
Wohnungen in den Obergeschossen. Der Ladeneingang bleibt ohne
Vordach.
Leitbildvorgabe:
„Das Erdgeschoss sollte als
tragende Basis des Gebäudes
dienen und den unteren
Ab­schluss einer zusammenhängenden Gesamt­fassade
bilden“.
Durch eine einheitliche Ver­kleidung
des gesamten Erd­ge­schosses erhält
das Gebäude eine stabile Basis.
Ein schmales Vordach verbindet
alle Eingänge und Schaufenster.
Die unterschiedliche Lage der
Öffnun­gen im Erdgeschoss und den
Ober­geschossen wirkt nicht mehr
störend.
vorher
Das Erdgeschoss wirkt niedriger als die Obergeschosse.
Die Toröffnung trennt das
Erdgeschoss in eine linke
und eine rechte Hälfte.
Das Vordach verbindet den
Zugang zu den Wohnungen
und zwei Schaufenster. Der
Ladeneingang ist ohne Vordach.
nachher
12 – 13
Erdgeschoss und Obergeschosse
Leitbildvorgabe:
„Das Erdgeschoss sollte als tragende Basis des Gebäudes dienen
und den unteren Abschluss einer
zusammenhängenden Gesamtfassade bilden“.
Ein älteres Bestandsgebäude mit
einer großen Durchfahrt, einem in
der Höhe verspringenden Natursteinsockel und Fensterumrahmungen
(Faschen) in der Farbe des Sockels.
Die Durchfahrt ist der auffälligste
Teil der Fassade und gewährt Einblicke in den Hinterhof. Die Fensterumrahmungen der mittleren beiden
Fenster im Obergeschoss sind
jeweils auf einer Seite gerade und
springen auf der anderen Seite vor
und zurück.
vorher
In der Höhe verspringender Sockel. Ungleich­
mäßige Fensterum­rah­
mungen.
Die sehr große Durchfahrt
wird durch einen breiten
weißen Rahmen betont.
Anders als im vorherigen Beispiel
passt der niedrige Sockel gut
zu den Proportionen der Fassade.
Durch die Schließung der Durchfahrt mit einem großen Tor ist der
Hinterhof nicht mehr sichtbar. Die
Durchfahrt ist kein Loch mehr, sondern wird ein Teil der Fassade. Die
einheitliche Gestaltung der Fensterum­­rahmun­gen sorgt für eine ruhige
und selbstverständliche Ansicht.
nachher
14 – 15
Gestaltleitbild
Anbauten und
Vordächer
1. Die Wahl zwischen Vordach oder Markise sollte von der Gesamtgestalt des Gebäudes abhängig gemacht werden. Bei älteren Bestands­
gebäuden sind in der Regel nur Markisen angemessen in die
Gesamtgestaltung zu integrieren.
2. Markisenfarben sollten aus einer vorgegebenen Farbpalette, die auf
das Farbleitbild abgestimmt ist, ausgewählt werden.
3. Fest am Gebäude angebrachte Vordächer sollen nur ausgeführt
werden, wenn sie in die Gesamtgestalt des Gebäudes integriert sind.
Vordächer sollten mit möglichst geringer Aufbauhöhe ausgeführt
werden. Vordächer aus Glas sollten mit weitestmöglich minimierter
sichtbarer Konstruktion ausgeführt werden.
4. Sonstige Anbauten, wie z.B. Erker und Balkone, sollten innerhalb einer
Fassade in einer aufeinander abgestimmten Gestaltung ausgeführt
werden.
5. Auf die Anbringung von Automaten und Satellitenschüsseln an zum
öffentlichen Raum orientierten Fassaden soll verzichtet werden.
16 – 17
Anbauten und Vordächer
Leitbildvorgabe: „Fest am Gebäude angebrachte Vordächer sollen nur ausgeführt werden,
wenn sie in die Gesamtgestalt des Gebäudes
integriert sind.“
Zwei einfache Häuser stehen nebeneinander und
werden durch einen niedrigen Zwischenbau verbunden.
Beide Gebäude haben dieselbe Farbe. An beiden Fassaden sind auffällige und ungewöhnliche rote Metallkonstruktionen angebracht. Obwohl die Konstruktion
aussieht, als könne sie als Halterung für Blumenkästen
oder als Führung für einen Sonnenschutz dienen, hat
sie keinen technischen Nutzen und ist reine Dekoration.
Sie teilt die Fassade in unterschiedlich große Rechtecke auf. Ein großes Vordach verbindet beide Gebäude.
Unterhalb des Vordaches befinden sich keine großen
Schaufenster mit entsprechenden Auslagen, sondern
einfache Fenster, die durch Werbeplakate vor Einblicken geschützt werden. Man fragt sich, warum man
unter dem Vordach verweilen sollte. Insgesamt entsteht
der Eindruck, die beiden Gebäude sollten eigentlich ein
Gebäude sein, sind es aber offensichtlich nicht.
Durch Entfernung der einheitlichen roten Metall­
konstruktion und eine unterschiedliche Farbgebung
wird die Eigenständigkeit der beiden Gebäude
betont. Die Gebäude fügen sich so selbstverständlich in die kleinteilige Bebauung der Innenstadt ein.
nachher
vorher
Zwei einfache Gebäude ...
Durch eine Entfernung des durchgehenden
Vordaches werden die Gebäude als eigenständige
Baukörper sichtbar. Der Haupteingangsbereich zwischen den Gebäuden erhält ein eigenes Vordach
und wird so betont und aufgewertet.
... werden auch durch viele
gemeinsame Anbauten
nicht zu einem Gebäude.
18 – 19
Anbauten und Vordächer
Leitbildvorgabe: „Die Wahl zwischen Vordach
oder Markise sollte von der Gesamtgestalt des
Gebäudes abhängig gemacht werden. Bei älteren
Bestandsgebäuden sind in der Regel nur Markisen
angemessen in die Gesamtgestaltung zu inte­grieren.“
Das Beispiel zeigt ein älteres Bürstädter Geschäftshaus, bei dem das Erdgeschoß im Laufe der Zeit
umfassend modernisiert wurde. Das große Vordach
trennt das Oberteil des Gebäudes vom unteren Gebäudeteil ab und verdunkelt den Bereich vor den großen
Schaufenstern.
Durch eine Entfernung des Vordaches und ein anderes Fassadenmaterial im Erdgeschoss werden
Oberteil und Unterteil des Gebäudes wieder zusammengefügt.
Die Obergeschosse stehen jetzt auf einem soliden
Sockel. Der sinnvolle Schutz der Passanten vor
Regen und Sonne kann durch Markisen erfolgen,
die farblich auf die Fassadengestaltung abgestimmt
sind. Die beiden Läden erhalten so einen eigenen
Vorbereich, der vor Regen und Sonne geschützt ist.
Das Gebäude besteht aus zwei Teilen, die nur wenig
miteinander zu tun haben. Der Oberteil eines Altbaus
steht auf einem eingeschossigen modernen Flachbau.
vorher
Ein moderner Flachbau ...
nachher
... unter einem alten Gebäude.
20 – 21
Anbauten und Vordächer
Leitbildvorgabe: „Sonstige Anbauten,
wie z.B. Erker und Balkone, sollten innerhalb
einer Fassade in einer aufeinander abgestimmten
Gestaltung ausgeführt werden.“
Zwei nebeneinanderstehende Gebäude mit gleichen
Gestaltungselementen. Im oberen Teil ein großer
Dachüberstand mit einem hölzernen Balkon darunter.
Sowohl Dach als auch Balkon erinnern an Gebäude im
Schwarzwald und sind für Bürstadt sehr ungewöhnlich.
In der Überarbeitung bleiben alle Teile des
Gebäudes erhalten, werden aber einheitlich gestaltet. Der Balkon, die Balkonüberdachung und der
darunterliegende Erker werden zu einem Bauteil
zusammengefasst. Der überdachte Balkon wird so
zum Dach des Erkers. Insgesamt sind alle Teile in
einer einheitlichen Formensprache gestaltet, die
natürlich auch ganz anders sein könnte. Aber einheitlich sollte sie sein.
Unter dem Balkon ein kleiner Erker, der ganz anders
gestaltet ist als der darüberliegende Gebäudeteil.
Das Ganze auf einem modern gestalteten Erdgeschoss
mit Vordach und großen Schaufenstern.
Oben ein Schwarzwaldhaus, in der Mitte eine sehr geschlossene moderne Fassade mit kleinem Erker, unten
ein Vordach und eine gläserne Ladenfront. Drei sehr
unterschiedliche Gebäudeteile aufeinandergestapelt.
vorher
Ein Schwarzwaldhaus ...
nachher
... auf einem modernen
Flachbau ...
... und dazwischen ein Erker.
22 – 23
Gestaltleitbild
Balkone
1.Bei Umbau- oder Neubaumaßnahmen sollten Balkone mit einer
geschlossenen Brüstung realisiert werden.
2.Die Brüstung sollte in der Ansicht eine möglichst ruhige und
zusammenhängende Fläche bilden. Die tragende Konstruktion der
Brüstung (Pfosten, Querstreben etc.) sollte in der Ansicht des
Gebäudes nur so wenig wie möglich in Erscheinung treten.
3.Die Farbigkeit der Brüstung sollte den Empfehlungen des Farbleitbildes entsprechen. Brüstungen an einer zusammenhängenden Fassade
sollten keine Farbwechsel aufweisen.
4.Das Fugenbild der Verkleidung sollte auf die vorhandene Fassaden­
gliederung abgestimmt sein.
24 – 25
balkone
Ein einfaches Haus ...
Das einfache Haus wird mit einer
einfachen Kiste ergänzt.
wird erweitert ...
vorher
nachher
... und bekommt einen Balkon.
Das einfache Haus wird ein
bisschen kompliziert.
Leitbildvorgabe:
„Bei Umbau- oder Neubaumaßnahmen sollten Balkone mit einer geschlossenen
Brüstung realisiert werden.“
In der Überabeitung wird die Außenmauer des Anbaus soweit erhöht, dass sie dem
dahinterliegenden Balkon als Brüstung dienen kann. Der Anbau erscheint dadurch
als einfache Kiste neben einem einfachen Haus.
Das kleine Gebäude in der Fußgängerzone wurde seitlich mit einem
flachen Anbau versehen. Auf dem Dach des Anbaus wurde ein Balkon
für die Wohnung im Obergeschoss realisiert. Die Brüstung ist gegenüber
den Außenmauern versetzt auf dem Anbau montiert.
Das Geländer des Balkons ist aus senkrechten Stäben, durch die man
hindurchschauen kann. Passanten können so sehen, was auf dem Balkon
steht. In diesem Beispiel sind es schöne Pflanzen, es könnten aber auch
leere Getränkekisten sein. Um sich vor Einblicken zu schützen, haben
die Bewohner die Brüstung auf der Straßenseite bereits mit einer Bastmatte verhängt.
Leitbildvorgabe:
„Die Brüstung sollte in der Ansicht eine möglichst ruhige und zusammenhängende
Fläche bilden.“
Die tragende Konstruktion der Brüstung (Pfosten, Querstreben etc.) sollte in der
Ansicht des Gebäudes nur so wenig wie möglich in Erscheinung treten. Durch
die Gestaltung der Brüstung als Teil der Außenmauer des Anbaus, ist die Brüstung
als solche in der Ansicht nicht mehr zu erkennen. Sie wird zum „unsichtbaren“
Bestandteil des Anbaus und schützt vor Einblicken.
26 – 27
balkone
Die Stützen der Balkone kommen
nicht auf der Erde an. Es sieht aus,
als würde der untere Balkon die
anderen Balkone tragen.
vorher
Das massive Gebäude steht auf
sehr dünnen Stützen.
nachher
Die Ladenfronten und der Hauseingang im Erdgeschoss werden wie bei allen anderen Gebäuden in der Fußgängerzone bis zur Vorderkante des Gebäudes vorgezogen.
Nur die Passage bleibt offen und wird dadurch betont und besser sichtbar.
Das Gebäude besitzt als einziges Haus in der Fußgängerzone ein zurückgesetztes Erdgeschoss. Durch die so entstehende Arkade ist der öffentliche Durchgang zum Haagschen
Gelände für Ortsfremde nicht erkennbar.
Die ungewöhnlich gestalteten Balkonbrüstungen und die blauen Stützen bestimmen das
Erscheinungsbild. Die Stützen der Balkone enden auf dem untersten Balkon. Wenn die
Stützen wirklich tragen würden, müsste dieser Balkon alle darüberliegenden Balkone
tragen. Unter dem scheinbar tragenden Balkon ist nur noch eine dünne mittige Stütze.
Durch die kleinen Fensteröffnungen und die massiven Balkonbrüstungen wirkt das Gebäude im oberen Bereich schwer, unten ist es durch die schlanken Stützen eher grazil.
Leitbildvorgabe:
„Die Brüstung sollte in der Ansicht eine möglichst ruhige und zusammenhängende
Fläche bilden. Die tragende Konstruktion der Brüstung (Pfosten, Querstreben etc.)
sollte in der Ansicht des Gebäudes nur so wenig wie möglich in Erscheinung treten.“
Die nicht tragenden Stützen der Balkone werden entfernt und die Balkone erhalten eine
einfache geschlossene Brüstung und einen seitlichen Sichtschutz aus gleichem Material.
Zusätzlich erhalten die Fenster Schiebeläden in Material und Farbe der Balkonbrüstungen.
Die Fassade wirkt so weniger geschlossen. Balkone und Fassade werden stärker verbunden.
28 – 29
Gestaltleitbild
Fenstereinfassungen
1. Fensteröffnungen können mit Gewänden oder Faschen aus Putz,
Naturstein oder Werkstein versehen werden oder ohne Gewände/
Faschen ausgeführt werden.
2. Die Wahl zwischen einer Ausführung mit oder ohne Gewände/Faschen
sollte von der vorhandenen Fassadengliederung abhängig gemacht
werden. Wenn eine Fassadengliederung durch Gewände/Faschen zu
verbessern ist oder eine vorhandene Qualität erhalten werden kann,
sollten Gewände/Faschen ausgeführt werden.
3. Die Dimensionen der Gewände/Faschen sollten so gewählt werden,
dass die Fassadengliederung positiv beeinflusst wird.
4. Die Farbe der Gewände/Faschen sollte auf die Fassadenfarbe abgestimmt sein. Grundlage für die Farbwahl ist die im Farbleitbild
definierte Farbpalette.
30 – 31
Fenstereinfassungen
Fenstereinfassungen
Die Fassade eines Gebäudes besteht
häufig nur aus einer Mauer, in
die Löcher für Türen und Fenster
geschnitten sind. Lage und Größe
der Maueröffnungen sind dadurch
das wichtigste Mittel der Fassadengestaltung.
Je nach Größe, Lage und Anzahl
der Fensteröffnungen kann eine
Fassade sehr unterschiedlich
wirken. Durch das Verhältnis der
Öffnungen zu den geschlossenen
Wandflächen erhält die Fassade ein
Gesicht mit einem eigenen Ausdruck. Nicht umsonst beschreibt
man Gebäude häufig mit Worten,
die auch zur Beschreibung menschlicher Eigenschaften benutzt werden. So kann eine Fassade elegant
sein oder offen, abweisend oder
steif. Es gibt Fassaden die scheinen
zu schielen und es gibt Fassaden
die sind einfach ausdruckslos.
Innerhalb des Geltungsbereiches
des Fassadenleitbildes gibt es sehr
unterschiedliche Gebäude, in denen
die Fensteröffnungen jeweils anders
behandelt wurden. Bei älteren Bestandsgebäuden sind die Öffnungen
häufig durch Gewände aus Natur- oder Werkstein oder einfache
Putzfaschen gerahmt. Entfernt
man an diesen alten Gebäuden
die Fenstergewände z.B. im Zuge
einer Außendämmung, so verändert die Fassade ihr Gesicht. In
der Regel wird sie ausdrucksloser.
Bei Dämmaßnahmen sollten daher
überdämmte Gewände in Form von
Putzfaschen wiederhergestellt
werden. Durch eine geschickte
Wahl der Faschenbreite können die
Propoportionen der Fassade eventuell sogar gegenüber dem historischen Zustand verbessert werden.
Das hochwertige Erscheinungsbild
eines aus der Fassade hervortreten-
den, plastisch gegliederten Natursteingewändes lässt sich allerdings
mit einer Putzfasche in keinem
Falle rekonstruieren.
Neuere Gebäude im Geltungsbereich sind in der Regel ohne Gewände oder Faschen ausgeführt.
Hier sollte im Einzelfall entschieden
werden, ob durch Putzfaschen
eine Verbesserung der Fassadengliederung zu erreichen ist. Es
gibt Gebäude in denen die Fensteröffnungen sehr gut angeordnet
sind und die Fassade mit Faschen
eher verschlechtert würde, es gibt
aber auch viele Beispiele, in denen
die Fassade durch Faschen deutlich
verbessert werden könnte.
32 – 33
Fenstereinfassungen
vorher
nachher
Ein kleines unauffälliges Haus mit einem Laden und einem Tor im Erdgeschoss.
Die bis zum Boden reichenden Fenster im Obergeschoss geben der Fassade etwas
freundliches und offenes.
Leitbildvorgabe: „Die Wahl zwischen einer Ausführung mit oder ohne Gewände/
Faschen sollte von der vorhandenen Fassadengliederung abhängig gemacht werden. Wenn
eine Fassadengliederung durch Gewände/Faschen zu verbessern ist oder eine vorhandene
Qualität erhalten werden kann, sollten Gewände/Faschen ausgeführt werden.“
Wenn man genauer hinsieht, merkt man, dass die Fensteröffnungen im Obergeschoss immer leicht versetzt zu den darunterliegenden Öffnungen angeordnet sind.
Die Öffnungen im Obergeschoss
liegen immer leicht versetzt
gegenüber den Öffnungen im
Erdgeschoss.
Wenn man die Öffnungen in den
Geschossen etwas vereinheitlicht,
ergibt sich ein zusammenhängenderes Bild.
Da eine Vergrößerung der Fensteröffnungen teuer ist und eventuell negative Aus­wirkungen
auf die Nutzbarkeit der Wohnräume hätte, werden in der Überarbeitung Faschen als Mittel
eingesetzt, um die Öffnungen der unteren und oberen Fenster aufeinander abzustimmen.
Die Fassade wirkt zusammenhängender, die Öffnungen großzügiger.
34 – 35
Fenstereinfassungen
vorher
nachher
Ein großes modernes Haus direkt neben dem historischen Rathaus.
Die durchgehenden Streifen lassen die Fassade aussehen, als wären einzelne Teile
aufeinandergestapelt. Die geschlossenen Felder sind deutlich höher als die Fensterbänder. Die Fassade macht dadurch einen eher geschlossenen und abweisenden
Eindruck.
Leitbildvorgabe: „Die Wahl zwischen einer Ausführung mit oder ohne Gewände/
Faschen sollte von der vorhandenen Fassadengliederung abhängig gemacht werden. Wenn
eine Fassadengliederung durch Gewände/Faschen zu verbessern ist oder eine vorhandene
Qualität erhalten werden kann, sollten Gewände/Faschen ausgeführt werden.“
Durch seine Gliederung und die verwendeten Materialien hat die Fassade
keine Gemeinsamkeiten mit der angrenzenden Fassade des historischen
Rathauses.
Ein Stapel Geschosse
neben dem Rathaus.
Nur durch einen Verputz und eine farbliche Differenzierung wird die Fassade neu gegliedert.
Dabei werden die Gestaltungselemente verwendet, mit denen auch das angrenzende Rathaus
gestaltet wurde. Die Fensteröffnungen werden durch eine einheitliche Farbe gerahmt und
erscheinen so größer. Die Fassade wirkt offener und freundlicher.
Die einzelnen Geschosse werden unterschiedlich gestaltet. Das Erdgeschoss bildet die
tragende Basis des Gebäudes. Nach oben hin wirkt die Fassade immer geschlossener.
Das Gebäude bleibt als moderner Neubau erkennbar, nimmt aber die traditionellen Gestaltungselemente des angrenzenden Rathauses auf.
36 – 37
Fenstereinfassungen
vorher
nachher
Die Fassade dieses Gebäudes besteht aus einer bunten Mischung sehr unterschiedlicher Teile. Die große Öffnung mit den beiden Stützen und den Bögen hat eine
sehr alte traditionelle Form, die aber für Bürstadt eher ungewöhnlich ist. Diese
sehr alte Form wurde mit neuen Elementen zugebaut und mit glänzenden Materialien verkleidet. Die Bögen werden scheinbar gar nicht benötigt. Die drei Fenster
über den Bögen sind moderne Fenster mit einem geraden Abschluss. Und der
Balkon ist offensichtlich auch aus jüngerer Zeit.
In der Überarbeitung bleiben alle vorhandenen Öffnungen in ihrer Größe erhalten, aber die Form der einzelnen Fassadenteile wird vereinheitlicht. Die große
Öffnung bleibt das wichtigste Element der Fassade, ist aber in der Form und im
Material an die anderen Teile angepasst. Alle Teile der Fassade sprechen so eine
gemeinsame und verbindende Sprache.
Eine große Öffnung in einer
sehr alten Form ...
wird mit modernen Elementen
zugebaut ...
und mit vielen anderen Öffnungen
ergänzt.
38 – 39
Gestaltleitbild
Leitbild Fassaden­material
1. Umbauten und Neubauten sollten Fassaden aus Putz, Klinker oder
Naturstein erhalten.
2. Hochwertige Materialien wie z.B. Naturstein sollten bevorzugt in der
Erdgeschosszone eingesetzt werden.
3. Bei untergeordneten Fassadenteilen wie Einrahmungen und Blenden
kann das Material in Abstimmung mit der Gesamtfassade frei gewählt
werden.
4. Gestalterisch hochwertige historische Fassaden aus Klinker oder Fachwerk sollten nach Möglichkeit erhalten werden. Bei einer Dämmung
dieser Fassaden sollte eine Innendämmung in Erwägung gezogen
werden, da eine Außendämmung die Erscheinung des Gebäudes stark
verändern würde. Die Realisierung einer Innendämmung ist technisch
deutlich anspruchsvoller als eine Außendämmung.
5. Bei einer Außendämmung der Gebäude sind vorhandene gestaltbestimmende Gliederungselemente (Gesimse, Lisenen, Faschen, Klappläden) zu erhalten oder mit geeigneten Mitteln wiederherzustellen.
Das Fugenbild von Verkleidungsmaterialien sollte die Fassadengliederung unterstützen.
6. Bei Dächern sollen stark glänzende und auffällig farbige Deckungsmaterialien nicht eingesetzt werden.
40 – 41
Fassadenmaterial
Das Fassadenmaterial
Die in älteren Städten vorhandene
Beschränkung auf wenige ortstypische Fassadenmaterialien verleiht
diesen Orten ihre heute als angenehm empfundene Einheitlichkeit.
Aber diese Beschränkung war
nicht das Ergebnis eines etwa vorhandenen „besseren Geschmacks“,
sondern war pure wirtschaftliche
Notwendigkeit. Preiswert zu erstehen war immer nur das Baumaterial, das ohne weite Transportwege
in der Region verfügbar war.
Heute ist die Situation deutlich
unübersichtlicher. Ein fast unüber­
schaubares, globalisiertes Angebot unterschiedlichster Materialien
steht zur Verfügung. Die Wahl
der Materialien, die am ehesten
den Anforderungen an Haltbarkeit,
Langlebigkeit, geringe Unterhalts­
anforderungen und Wirtschaftlichkeit entsprechen, ist nicht
einfacher geworden. Und auch die
optische Wirkung eines Materials
will überlegt sein. In diese Überlegungen sollten vor allem drei
Aspekte einbezogen werden:
Zeitlose Materialien
Es gibt Materialien mit einer sehr
langen technischen Haltbarkeit, die
bereits nach wenigen Jahren veraltet wirken. Langlebigkeit ist immer
auch eine Frage der ästhetischen
Dauerhaftigkeit. Es gibt klassische
Materialien, bei denen man relativ sicher sein kann, dass sie auch
in den nächsten Jahrzehnten und
darüber hinaus nicht aus der Mode
kommen, weil sie nie modisch
waren. Dies sind traditionelle Materialien wie Putz, Klinker und
Naturstein. Die Materialien sind
zeitlos und sollten bevorzugt verwendet werden. Bürstadt soll nicht
aus der Mode kommen.
Vorhandene Materialien
Materialwechsel
Auch wenn es auf den ersten Blick
eine große Vielfalt an Materialien in
der Bürstädter Innenstadt zu geben
scheint: Es gibt Regelmaterialien,
die besonders häufig verwendet
werden und das Gesamtbild bestimmen. Der Anteil der Putzfassaden
ist so hoch, dass man von der Putzfassade als Regelfall ausgehen
kann. Aus der Zeit vor dem Krieg
sind relativ viele Gebäude mit
Klinkerfassaden vorhanden. Sowohl
die Klinkerfassaden als auch die
Putzfassaden haben häufig Sockel
und Gliederungselemente wie z.B.
Gesimse und Fenstergewände aus
Naturstein. Die vorhandene Mischung aus diesen drei Regelmaterialien sollte behutsam zu einem
stärkeren Zusammenhang ergänzt
werden.
Eine Fassade muss nicht aus nur
einem Material bestehen.
Ein wertvoller Naturstein kann die
Ladenfront eines verputzten Gebäudes veredeln. Fensteröffnungen
können mit einem besonderen
Material gerahmt werden. Fugen
können eine Fassade kleinteilig
gliedern. Schönheitsfehler einer
Fassade lassen sich durch geschickten Materialeinsatz beheben.
Bei der Neugestaltung von Fassaden
sollten die Möglichkeiten zur Gliederung durch Materialwechsel und
Fugenverlauf genutzt werden.
42 – 43
Gestaltleitbild
Leitbild FassadenFARBE
1. Für die Farbgebung bei Umbauten und Neubauten steht eine Palette
von Grundfarben in Weiß-, Ocker- und kalt- und warmtonigen
Grautönen zur Verfügung. In Helligkeit und Sättigungsgrad sind die
Farben aufeinander abgestimmt.
2. Für untergeordnete Anbauten (Markisen etc.) steht eine abgestimmte
Palette von höher gesättigten Farben zur Verfügung.
3. Materialfarben (z.B. Natursteinverkleidungen) sollten der vor­gegebenen Farbpalette entsprechen. Ortstypischer Naturstein ist der
Rotsandstein.
4. Innerhalb der Fassade können, unter Berücksichtigung der Fassadengliederung, mehrere Töne der Farbpalette eingesetzt werden. Farbwechsel sollten aber nur im Zusammenhang mit einem gleichzeitigen
Materialwechsel oder besonderen architektonischen Anlässen
realisiert werden. Farbwechsel können wesentlich zur positiven
Gliederung einer Fassade beitragen.
44 – 45
FassadenFarbe
Fassadenfarbe
Es gibt Städte, in denen die Farbe
aller Häuser sehr ähnlich ist. Viele
kennen die weißen Orte in Griechenland oder die ockerfarbenen in
Norditalien. Durch die Verwendung
ähnlicher Farben für die einzelnen
Häuser bekommen diese Städte einen eigenen Charakter, der sie von
anderen Städten unterscheidet. Die
Städte haben eine Eigenfarbe.
Es gibt aber auch Städte, die
scheinbar das Gegenteil sind. Bunte
Städte, in denen rote neben gelben
oder blauen oder weißen Gebäuden
stehen. Wenn man genauer hinsieht, merkt man, dass auch hier
Farben sich wiederholen und es
nicht egal ist, in welcher Farbe eine
Fassade angelegt ist. Auch in bunten Städten kann es einen starken
Zusammenhang geben.
Um beurteilen zu können, welche
Farben der Bürstädter Innenstadt
am besten zu Gesicht stehen, wurden drei Möglichkeiten der Farbgestaltung getestet:
¬¬ Die Farbigkeit wird wie bisher
nicht geregelt. Jeder kann sein
Haus alleine nach seinem persönlichen Geschmack gestalten.
Manches wird quietschbunt
werden, manches Mausgrau, man
weiß es nicht.
¬¬ Eine breite Farbpalette aus stark
gesättigten und weniger gesättigten Farben, wird vorgegeben. Die
Farben sind harmonisch aufeinander abgestimmt. Die Gebäude in
der Innenstadt können sich durch
kräftige Farben deutlich unterscheiden.
¬¬ Eine eingeschränkte Palette aus
zurückhaltenden Farben wird
vorgegeben. Für kleinere Bauteile
wie z.B. Markisen, Werbeanlagen,
Jalousien oder Balkonbrüstungen
steht eine Palette mit kräftigeren
Farben zur Verfügung.
Es stellte sich heraus, dass eine eingeschränkte Palette von zurückhaltenden Farben besser geeignet ist,
die ohnehin schon sehr unterschiedlichen Gebäude in der Innenstadt zu
einem harmonischeren Zusammenhang zu vereinen. Damit trotz der
gedämpften Farbigkeit ein frischer
und lebendiger Eindruck entsteht,
können kleinere Fassadenteile durch
kräftigere Farben Akzente setzen.
Die Innenstadt erhält eine zusammenhängende Farbigkeit mit vielen
kleinen Farbtupfern. Sie wirkt
bunt, ohne den Zusammenhang
zwischen den einzelnen Gebäuden
zu verlieren.
Farbmusterbögen zu den Grundfarben des Leitbildes sind bei der Stadt
Bürstadt einsehbar und dienen als
Grundlage für die verbindliche Farbauswahl im Rahmen der Beratung.
46 – 47
FassadenFarbe
Teilansicht Nibelungenstraße zur Veranschaulichung des Farbleitbildes
48 – 49
Gestaltleitbild
Leitbild Werbeanlagen
1. Werbeelemente sollten nur innerhalb des Brüstungsfeldes zwischen
Erdgeschoss und erstem Obergeschoss angebracht werden. Eine
gemeinsame Unter- und Oberkante der Werbeanlagen an einem
Gebäude sollte eingehalten werden. Eine Ausnahme bilden lediglich
Schaufensterbeklebungen.
2. Je Geschäft sollte nur eine Werbeanlage aus Einzelbuchstaben oder
als Kastenanlage montiert werden. Die Anlage sollte nur aus einem
Schriftzug und einem Logo/Firmenzeichen bestehen. Läden an Eckgrundstücken können die Anlagen an beiden Ladenfronten anbringen.
3. Schaufensterbeklebungen sollten nur auf 10% der Fläche des jeweiligen Schaufensters angebracht werden.
4. Es sollte nur ein Werbeausleger pro Geschäft angebracht werden.
Läden an Eckgrundstücken können die Ausleger an beiden Laden­
fronten anbringen.
5. Alle Werbeelemente sollten eine auf die Fassade und die Ladenfrontlänge abgestimmte Maximalgröße nicht überschreiten.
6. Die Anbringungsorte der Werbeanlagen sollten auf die Fassaden­
gliederung abgestimmt werden.
7. Werbeanlagen sollten nur an den Fassaden zum öffentlichen Raum
angebracht werden.
50 – 51
Werbeanlagen
Die Werbeanlagen
Für die Kunden der Innenstadt
sind die Werbeanlagen der einzelnen Geschäfte eine unverzichtbare Orientierungshilfe. Gerade
in einem zunehmend an Marken
orientierten Umfeld gewinnen
die Namen der Geschäfte und
Informationen über die geführten
Waren an Bedeutung. Aber wie
alle Botschaften müssen auch
Werbebotschaften dosiert und
gezielt eingesetzt werden, um
Aufmerksamkeit zu erregen und
verständlich zu sein. Wenn alle
laut schreien, versteht keiner
etwas. In diesem übertragenen
Sinne ist es in der Bürstädter
Innenstadt relativ laut. Viele
Schilder in unterschiedlichsten
Formaten und Farben konkurrieren um die Aufmerksamkeit der
Kunden. Es ist unwahrscheinlich,
dass die vielen Schilder von den
Kunden überhaupt gelesen werden
können. Niemand geht aufmerksam lesend durch die Innenstadt.
Weniger wäre deshalb in vielen
Fällen mehr. Ein Schild mit dem
Namen des Ladens wird man gerne lesen, aber wenn daneben auf
weiteren drei Schildern auch nur
der Ladenname steht, dann schaut
man schnell woanders hin.
Aber nicht nur die Anzahl der Werbeanlagen, auch deren Größe und
Anbringungsort haben Einfluss auf
das Erscheinungsbild der Innenstadt. Gebäude und Werbeanlagen
bilden immer eine Einheit. Ein kleines fein gegliedertes Gebäude kann
von einer großen aufdringlichen
Werbeanlage erschlagen werden.
Die beste Fassadengliederung nützt
wenig, wenn der Einzelhändler im
Erdgeschoss seine Werbeschilder
wahllos über die Fassade verteilt.
Aber andersherum wird auch
das schönste Werbeschild gering
geschätzt, wenn es sich an einem
heruntergekommenen Gebäude befindet. Angemessene Werbeanlagen
am richtigen Ort sind ein wichtiger
Baustein zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt.
Die Leitbildziele für die Werbeanlagen in der Bürstädter Innenstadt
sind, wie alle anderen Leitbildziele
auch, lediglich Empfehlungen an die
Gebäudeeigentümer und Einzelhändler und besitzen keine rechtliche Verbindlichkeit. Das Leitbild
Werbeanlagen ist keine Werbeanlagensatzung.
52 – 53
Werbeanlagen
vorher
Das Bestandsbild zeigt ein Ladengeschäft an einer Straßenecke.
Das Geschäft muss dadurch an zwei
Seiten Werbeanlagen anbringen
und hat zwangsläufig mehr Anlagen
als ein nur einseitiger Laden. An
der Fassade ist insgesamt 8 mal die
Beschriftung „Rathaus Apotheke“
angebracht. Zusätzlich gibt es zwei
große Apothekenlogos und alle
Schaufenster, die Eingangtür und
das Vordach sind in der Farbe des
Apothekenlogos beklebt. Insgesamt
wird so an 18 Stellen der Fassade
lediglich die Botschaft vermittelt,
dass hier eine Apotheke zu finden
ist. Zusätzlich ist durch eine Beklebung im Schaufenster zu erfahren,
dass von 8 Uhr bis 19 Uhr durch­
gehend geöffnet ist. Weitergehende
Informationen, etwa auf ein besonderes Sortiment oder besondere
Angebote, sind, zumindest auf den
ersten Blick nicht erkennbar.
Leitbildvorgabe:
„Die Anbringungsorte der Werbeanlagen sollten auf die Fassadengliederung abgestimmt werden.“
„Schaufensterbeklebungen sollten
nur auf 10 % der Fläche des jeweiligen Schaufensters angebracht
werden.“
„Alle Werbeelemente sollten eine
auf die Fassade und die Ladenfrontlänge abgestimmte Maximalgröße
nicht überschreiten.“
Die Überarbeitung zeigt eine deutliche Reduzierung der Werbeanlagen.
Lediglich drei relativ kleine Schilder
sind so angebracht, dass sie aus
allen Blickrichtungen sichtbar sind.
Zusätzlich sind unterhalb des
Vordaches zwei Ausleger montiert.
Würde auf den Schildern und Auslegern „Rathaus Apotheke“ stehen,
wären alle heute vermittelten Informationen auch in der Überarbeitung
vorhanden. Sollten weitere Informationen ver­mittelt werden, könnten 10 % der Schaufensterscheiben
beklebt werden. Auch mit weniger
Werbung kann man erkennen worum es geht.
nachher
Viel Werbung,
aber es ist nicht klar wofür.
54 – 55
Stadtverwaltung Bürstadt:
Rathausstr. 2
68642 Bürstadt
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