Projektbeschreibung 070209 04 Städtebau Der expressive Körper bildet an der wichtigen Stadteinfahrt zu Innsbruck ein Tor mit Signalwirkung. Das Gebäude rückt an der Kranebitter Allee bis zur Baufluchtlinie der benachbarten Gebäude vor. Durch die Auskragung der oberen Geschosse entsteht ein einladendes Dach für die Tankstelle. Der Körper knickt in der Mitte zurück und bildet so einen einladenden Vorplatz für das Studentenheim mit einem klar ersichtlichen Haupteingang. Tankstelle Das auskragende Tankstellendach mit seiner expressiven Aufweitung zur Straße hin, ist von weitem sichtbar und leitet den Kunden einladend unter sein grünes Dach. Durch die Überhöhe erhält die Tankstelle optimale Belichtungsverhältnisse und schafft eine angenehme Aufenthaltsqualität zu jeder Tageszeit. Die Zu- und Abfahrten bleiben unverändert und sind getrennt von der Einfahrt des Studentenheims. Studentenheim Alle öffentlichen Funktionen des Studentenheims sind im Erdgeschoss organisiert, sodass die Räume auch untertags eine angenehme Aufenthaltsqualität schaffen. Die 87 Studentenzimmer in den oberen Geschossen orientieren sich nach Osten und Westen. Durch den Knick im Gebäude sind die Zimmer zusätzlich vom Straßenlärm abgeschirmt. Die Zimmer werden über einen zentralen Gang erschlossen, der sich an den Enden öffnet und zwei Höfe bildet, die sich zur Landschaft öffnen. Die innere Struktur gliedert sich in die zentrale Begegnungsfläche gefolgt von den halbprivaten Vorräumen der Appartements und umschlossen von den privaten Einzelzimmern der Studenten, die sich nach außen orientieren. Diese offene Gestaltung bietet den Studenten viel Raum für soziale Gemeinschaftlichkeit. Fassade Das Erdgeschoss ist komplett in Glas gehalten während die oberen Geschoße von einer schützenden Hülle mit Faltläden im Bereich der Fenster umgeben sind. Diese Faltläden sind von den Studenten individuell händisch aufklappbar sodass ein Spiel in der Fassade entsteht und das innere Leben außen ablesbar wird. An der Südfassade schirmt eine Verglasung den Innenhof vor dem Straßenlärm ab, die vorgesetzten Lamellen schließen die Hülle, lassen aber dennoch viel Licht in den Innenhof. 1 Projektbeschreibung 04 070209 Konstruktion und Materialkonzept Das Gebäude ist in Stahlbeton mit einer hinterlüfteten Plattenfassade in den oberen Geschossen konzipiert. Das Erdgeschoss ist als transparente und teilweise emaillierte Glasfassade ausgeführt. Das Dach ist ein extensiv begrüntes Warmdach. Der Fußboden ist in Stahlbeton mit einem Estrich und Trittschalldämmung aufgebaut. In den Gemeinschaftszonen ist ein homogen geschliffener Terrazzoboden, die Böden im Innenhof sind mit Holz beplankt, um einen warmen Charakter zu erzielen. Die statischen Kräfte werden über die Stahlbetonstützen und die Fassade abgeleitet. Schalltechnisches Konzept Die X-förmige Gestalt des Baukörpers erzielt eine erhöhte Eigenabschirmung für die Zimmer in der Nähe der Straße. Die direkt der Kranebitter Allee zugewandt Fassade erhält keine öffenbaren Fenster. Die Front zur Straße ist verglast und bildet einen schallberuhigten Innenhof, welcher von den Bewohnern als Freiraum genutzt werden kann. Die geplanten Fenster verfügen über außenliegende Fensterläden, welche neben dem Sonnenschutz auch den Schallschutz übernehmen. In geöffnetem Zustand steht der Fensterladen im rechten Winkel zur Fassade und schirmt den von der Straße einwirkenden Schall ab. Dies wird verstärkt durch die innenliegenden Fenster. Die Fensterleibungen werden hochschallabsorbierend verkleidet sodass in den Nachtstunden derselbe Effekt erzielt wird wie bei Schallschutz Kastenfenstern. Diese Maßnahmen ermöglichen Tag und Nacht eine natürliche Lüftung. Ökonomie und Ökologie Das kompakte Volumen ermöglicht den Betrieb einer wirtschaftlichen und energiesparenden Anlage. Die Verwendung ökologischer und robuster Baumaterialien lässt eine lange Nutzungsdauer erwarten und ist eine wertvolle Investition in die Zukunft. Die schalltechnischen Maßnahmen ermöglichen eine natürliche Belüftung und die Faltläden schützen vor sommerlicher Überhitzung. Eine hoch gedämmte Gebäudehülle und die Betonkernaktivierung sorgen für ein ausgewogenes Raumklima mit geringen Energieverlusten. 2