Altenwohn- und Pflegeheim, Steinfeld - Forum

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12. Internationales Holzbau-Forum 2006
Altenwohn- und Pflegeheim,
Steinfeld
Dietger Wissounig
Arch. DI, Architekt
Architekturbüro Wissounig
Graz, Österreich
Steinfeld residential and nursing
home
Casa di riposo e di cura a Steinfeld
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D. Wissounig
Dokument in Deutsch
Altenwohn- und Pflegeheim, Steinfeld
D. Wissounig
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Altenwohn- und Pflegeheim, Steinfeld
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Altenwohn- und Pflegeheim, Steinfeld
1 Altenwohn- und Pflegeheim, Steinfeld
50 Betten aufgeteilt auf
2 Pflegestützpunkte zu je 25 Betten
1 Wintergarten über 3 Geschosse
EG: Betontisch
1.+2.OG: reiner Holzbau
Kontrollierte Wohraumlüftung in den Zimmern
flächenbezogener Heizwärmebedarf: 15kWh/m2a
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Abbildung 1: Altenwohn- und Pflegeheim, Steinfeld
Altenwohn- und Pflegeheim, Steinfeld
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1.1
Ausgangssituation
Der Bauplatz an der Ortseinfahrt Steinfelds ist nach Osten hin geprägt von der Kulturlandschaft des Drautalbodens. Im Westen befindet sich umgeben von waldähnlicher Bepflanzung
die Volksschule. Erschlossen wird das leicht geneigte Grundstück von der Drautalbundesstrasse, an der sich eine Bushaltestelle befindet. Die Volksschule, ein Herrenhaus nördlich
der Bundesstrasse und das neue Altenpflegeheim bilden die Ortskante Steinfelds.
1.2
Situierung im Park
Die starken landschaftlichen Reize, die Ausrichtung zur bestmöglichen Belichtung und die
Forderung, nachhaltige Gebäudetechnologie mit moderner Holzbauweise zu verbinden, waren die Grundlagen für die Entwicklung des Gebäudes. Ein kompakter Ost – West orientierter Baukörper ist zwei Drittel in den Park geschoben. Die Nordseite bildet den Servicebereich
des Gebäudes, während sich die intimeren Wohnzonen als auch die öffentlicheren Nutzungen im Park befinden. Der leichten Neigung folgend, sind die Nebenräume des Erdgeschosses etwas niederer als die Aufenthaltszonen.
Das Projekt thematisiert ähnlich der Volksschule das Bauen im Park.
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Abbildung 2: Lageplan
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Altenwohn- und Pflegeheim, Steinfeld
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Abbildung 3: Gebäudeplan
1.3
Organisation
Das Raumprogramm ist auf drei Geschosse aufgeteilt. Die beiden Obergeschosse beherbergen zwei separate, gleich große Pflegeeinheiten. Im Erdgeschoss befinden sich sowohl
die Gebäudeversorgungseinrichtungen als auch die Publikums-, Verwaltungs- und Pflegepatienteneinrichtungen. Eingang, Foyer und Festsaal bilden eine fließende Raumfolge, die sich
auf den Drautalboden Richtung Latschur orientiert. Ein innen liegendes Atrium, als Wintergarten genutzt, bestimmt als immergrüne Oase den Kern des Gebäudes.
Jeder Raum des Gebäudes ist barrierefrei und mit dem Pflegebett erreichbar – das gewährleistet die Flexibilität bei Nutzungsveränderungen im Laufe der Jahre.
1.4
Wintergartenoase – Ausblicksterrassen - Passive Solarenergie
Ein abwechselndes Öffnen des Gebäudes zum Atrium lässt ein angenehmes Raumempfinden entstehen. In jedem Geschoss gibt es Terrassen nach Osten, Westen und Süden. So ist
der direkte Bezug zur Umgebung, zum Park, zum Wetter und zur Landschaft von jedem
Punkt gegeben. Dem Patienten wird das Gefühl gegeben in einem Hotel zu wohnen. Die
Ausblicksachsen der Terrassen setzen sich im Park fort.
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Im Sommer bietet das Atrium durch den Einsatz von Erdkollektoren Abkühlung und im Winter, je nach solarem Gewinn eine Temperatur um die 10 bis 15°.
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1.5
Architektur
Der Baukörper und der öffentliche Park bilden eine gestalterische Einheit. Die Gebäudeöffnungen, Terrassen, Wege und Bepflanzungen nehmen aufeinander Bezug. Trotz des einfachen Baukörpers und klaren Volumens entsteht eine spannende räumliche Qualität. Die spezifische Situierung des Gebäudes – sowohl an der Strasse zum Ort als auch im Park gelegen - verleiht ihm einerseits öffentlichen Charakter - in dem es von der Strasse sichtbar ist und andererseits größtmögliche Privatheit.
Abbildung 4: Wintergartenoase
1.6
Erschließung
Von der Bundesstrasse wird auf das Grundstück des Altenpflegeheimes abgezweigt. Die
Parkplätze sind nördlich der Anlieferung. Fußgänger vom Parkplatz werden über einen
überdachten Weg (Gebäudevorsprung) ins Gebäude geführt. Behindertenparkplätze und
überdachte Rettungsvorfahrt sind direkt vor dem Eingang. Die Fußgänger, die öffentliche
Verkehrsmittel nutzen werden über einen eigenen Weg geführt.
2 Konstruktion und Material
Grundsätzlich:
1. und 2. Obergeschoss sind als reiner Holzbau ausgebildet. Das Erdgeschoss bildet einen
Betontisch aus, der es zulässt Einzellasten auch in Feldmitte abzutragen. Das ist durch das
geringe Gewicht der beiden Holzgeschosse ein einfaches Unterfangen.
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Vorgefertigte und vorinstallierte Holzriegelwände und BSH-Stützen leiten die Lasten aus den
beiden Obergeschossen in die Betondecke des Erdgeschosses ab. Diese ermöglichen die
Auskragung über den beiden schmalen Terrassen. Die gesamte Konstruktion ist aus Holz,
außer in Situationen wo es konstruktiv von der Höhe her nötig war auf Stahl zurückzugreifen.
Die Decken bestehen aus Brettstapelplattenelementen und einem herkömmlichen schwimmenden Estrich (Schallschutz).
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In Zusammenhang mit der Gebäudetechnik (kontrollierte Lüftung) wird eine Niedrigenergiefassade mit erhöhter Wärmedämmung ausgeführt. – Passivhaus. Eine vertikale Lärchenholzschalung bildet die Fassadenoberfläche.
Das ganze Gebäude wird aus heimischen Hölzern hergestellt. Die Oberflächen und die
sichtbaren Tragwerke aus Oberkärntner Lärche.
Abbildung 5: Gebäudeschnitt
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Abbildung 6: Gebäudeschnitt 3D
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Abbildung 7: Innenansicht
2.1
Brandschutz: (IBS- Linz)
Schutzziele und Evakuierungsstufen:
-
Aufenthalt in den Zimmern (außer des vom Brand unmittelbar betroffenen und die
unmittelbar angrenzenden).
-
Horizontale Evakuierung in angrenzende Rauch- bzw. Brandabschnitte.
-
Vertikale Evakuierung in andere Geschoße.
-
Evakuierung ins Freie.
Bauliche Massnahmen:
Das Tragwerk des Objektes wird generell in der Brandwiderstandsklasse F 90 ausgeführt.
EG: Tragkonstruktion Beton.
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1.OG und 2.OG: brandbeständige Brettstapeldecken, Ständerkonstruktionen mit tragenden
Holzteilen
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Brandabschnitte:
Das Erdgeschoß ist brandabschnittsmäßig vom 1. Obergeschoß getrennt und zusätzlich
bilden die Stiegenhäuser mit Foyer bzw. Gang (gesicherter Fluchtweg) und alle an diese
Bereiche angrenzenden Räume (Werkstatt, Personalumkleideräume, Wasch-/Nähraum,
zentrale Schmutzwäsche, Müllraum, zentrales Lager, Triebwerksraum, Elektrotechnik und
Installationsschacht sowie Therapie) eigene Unterbrandabschnitte.
Die Trennung zum Atrium erfolgt mittels normgemäßer G 30 – Verglasungen bzw. Rauchabschlusstüren R 30. Die beiden Obergeschoße gliedern sich in ihrer Längsausdehnung in drei
Brand- bzw. Rauchabschnitte, welche im Bereich der Stiegenhäuser durch F 90 Trennwände
zwischen den Bewohnerzimmer und Rauchabschlusstüren R 30 in den Gängen gebildet
werden.
Abbildung 8: Lüftungs + Energiesysteme
-
Energiehaushalt
-
Erdwärme
-
Wintergarten
-
Regenwassernutzung
-
Kontrollierte Wohnraumlüftung
2.2
Passivhaus – kompakter Gebäudetyp
-
kompakter Gebäudetyp mit intelligenter Nutzung von Übergangsbereichen (Wintergarten).
-
Transmissionsverluste durch die beheizte Gebäudehülle werden durch erhöhte Dämmung und Dichtheit der Bauteile verhindert.
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Um die im Gebäude vorhandene Wärme möglichst konsequent am unkontrollierten Entweichen zu hindern sind Maßnahmen getroffen worden, die sich von der Gebäudeform bis zum
Detail zusammenspielen.
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2.3
Lüftung / Heizung:
Die Außenluftansaugung erfolgt über Erdkollektoren (Reduzierung des Energieverbrauches
um ca. 10%). Zur Ausnutzung der Abluft ist eine Wärmerückgewinnung mit hohem Wirkungsgrad eingebaut.
Kontrollierte Lüftung: zugfreie Lufteinbringung vorgewärmter bzw. vorgekühlter Luft. Der Wintergarten wird mechanisch über Erdkollektoren belüftet (Sommermonate – kühlen, Wintermonate – vorwärmen). Dadurch ergibt sich eine Energieeinsparung für die Beheizung des
Objektes.
Die Gartenbewässerung und die Versorgung der WC-Anlagen erfolgt über eine Regenwassernutzungsanlage. Die Installation in den Bädern erfolgte mit werkseitig vorgefertigten Fertigschachtelementen.
2.4
Elektrotechnik – Energie:
Die Zimmer sind an alle Kommunikationsmedien (Internet, TV, Audio, Telefon und zuk. Neue
Medien) über eine strukturierte Verkabelung (CAT7 ) angebunden. Stromfreischaltungen in
allen Zimmern (über EIB). Die Sicherheitssysteme werden über Schwachstrom (Gleichstrom)
betrieben und bleiben in voller Funktion. Tageslichtabhängige Steuerung der Außenbeleuchtung. Farbgerechte Beleuchtung (Auswahl der richtigen Lichtfarben) für alle Bereihe des
Pflegeheimes.
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Abbildung 9: Aussicht
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