Günstiger heizen und Energie sparen

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Günstiger heizen und Energie sparen
Alte Heizkessel können echte Energiefresser sein. Der Gesetzgeber schreibt
mittlerweile vor, dass solche Anlagen modernisiert werden müssen. Denn es gibt
inzwischen jede Menge Alternativen, durch die beim Heizen langfristig nicht nur
Energie, sondern auch bares Geld gespart werden kann.
Autor: Marc Popp/mb
Worum geht es?
Im Zuge der Wärmeschutzverordnung sowie der Energieeinsparverordung (EnEV) ist eine
Absaugung warmer, verbrauchter Raumluft optimal, um eine sehr gute Luftqualität bei
einem Minimum an Wärmeverlust zu erreichen. Am besten funktioniert dies durch eine
Wärmerückgewinnungsanlage.
Unter Verwendung eines Wärmetauschers wird verbrauchter Raumluft die Wärme entzogen
und auf die zugeführte Frischluft übertragen. Aus der verbrauchten Luft können so wieder 90
Prozent der Wärme zur Erwärmung kalter Frischluft genutzt werden.
Höherer Wirkungsgrad bei neuen Geräten
Das Kernstück einer Wärmerückgewinnungsanlage ist der Wärmetauscher. Bei Geräten,
die nach dem sogenannten Kanalstromprinzip arbeiten, ist die Wärmetauschfläche etwa
doppelt so groß wie bei älteren Plattenwärmetauschern. Die neuen Geräte haben damit
einen deutlich höheren Wirkungsgrad.
Während die älteren eine Wärmerückgewinnung zwischen 60 und 70 Prozent erreichen,
schafft ein Wärmetauscher mit Kanalstromprinzip 90 Prozent.
Beim Heizen Energie und Kosten sparen
So kann beispielsweise durch verbrauchte Luft mit einer Temperatur von 20 Grad Celsius,
zugeführte Frischluft von 0 Grad Celsius auf 18 Grad Celsius erwärmt werden. Auf diese
Weise werden 20 bis 50 Prozent der Heizenergie und -kosten eingespart.
Die Preise für eine Wärmerückgewinnungsanlage hängen stark von der Art und Gestaltung
des Gebäudes ab. Die Investitionskosten liegen in der Größenordnung zwischen 3.500 und
5.000 Euro für eine Etage bzw. eine Wohneinheit von maximal 150 Quadratmetern.
Aufgrund der enormen Heizkosteneinsparung amortisieren sich
Wärmerückgewinnungsanlagen nach rund zehn Jahren. Eine Reihe von Förderprogrammen
des Bundes und der Länder unterstützen den Einbau von Wärmerückgewinnungsanlagen.
Heizen mit Brennwerttechnik
Die momentan effektivsten gasbetriebenen Heizungsanlagen nutzen die sogenannte
Brennwerttechnik. Ein Brennwertkessel gibt durch Kondensation des im Abgas vorhandenen
Wasserdampfes zusätzliche Wärme ab.
Diese Anlagen arbeiten zuverlässig, sind schadstoffarm und verbrauchen etwa zehn Prozent
weniger Gas als moderne Niedrigtemperatur-Gasheizungen. Die Brennwerttechnik lässt sich
darüber hinaus sehr gut mit der solaren Brauchwassererwärmung kombinieren.
Heizen mit Fernwärme
Fernwärme entsteht als Nebenprodukt bei der Erzeugung von Strom. Die hierbei
entstehende Wärme wird nicht ungenutzt abgegeben, sondern von einem zentralen
Heizwerk oder Heizkraftwerk durch Leitungen als Heizwasser oder Heizdampf zu den
Verbrauchern geleitet.
Fernheizungen sind im Vergleich zu Einzelheizungen energiesparender. Bei herkömmlicher
Stromerzeugung in Kraftwerken werden nur etwa 40 Prozent der verwendeten
Primärenergien, also Kohle, Öl oder Gas, in Strom umgewandelt. Der übrige Energieanteil
erzeugt Wärme.
Diese muss aber nicht ungenutzt in die Umwelt abgegeben werden, sondern kann durch
Leitungen zu den Haushalten geleitet und dort zum Heizen genutzt werden. Damit wird die
Effizienz der verwendeten Primärenergien von etwa 40 auf über 80 Prozent gesteigert. Die
Nutzung von Fernwärme dient der Minderung der CO2-Emissionen und wird deshalb von
vielen Kommunen gefördert.
Heizen durch Blockheizkraftwerke
In Blockheizkraftwerken wird, ähnlich wie in einem Heizkraftwerk, mit einem Diesel- oder
Gasmotorgenerator durch Kraft Wärme erzeugt. Die Wärme des Motors, des Abgases und
des Ölkühlers werden zusätzlich genutzt, um unmittelbar am Standort der Anlage zu heizen.
Somit ist eine Einsparung an Primärenergie von bis zu 37 Prozent möglich und bewirkt
einen geringeren CO2-Ausstoß. Blockheizkraftwerke sind beispielsweise in größeren
Wohnanlagen mit Swimmingpool einsetzbar. Es sollte aber vorab geprüft werden, ob eine
solche Anlage wirtschaftlicher ist als eine Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz und
Wärmeerzeugung mittels Heizkessel.
Um eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, sind in jedem Fall Fachleute zu Rate zu ziehen.
Lokale Energieberatungszentren oder professionelle Anbieter von Blockheizkraftwerken
liefern hier das nötige Fachwissen.
Heizen mit Solarstromanlagen (Photovoltaikanlagen)
Photovoltaik ist die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie. Technisch erreicht
man dies unter Verwendung von Solarzellen aus Silizium.
Photovoltaikanlagen bestehen aus 0,5 bis 1 Quadratmeter großen Solarmodulen, die auf
dem Dach oder an der Fassade eines Gebäudes montiert werden. Bei Sonnenlicht wird
Gleichstrom produziert, der in Wechselstrom mit 230 Volt Spannung umgewandelt wird.
Mit einer Fläche von zehn Quadratmetern Solarzellen kann in einer Region mit
durchschnittlicher Sonnenstrahlung jährlich rund 850 kWh Strom erzeugt werden.
Neigung und Ausrichtung der Anlage
Optimal sind Dächer, die nach Südosten und Südwesten ausgerichtet sind und zwischen
20 und 55 Grad Neigung haben. Für Flachdächer gibt es Vorrichtungen, um die Anlage
entsprechend auszurichten.
Solarmodule können auch als Fassadenelemente oder Schallschutz, als
Sonnenschutzelemente für Fensterfassaden, Oberlichter und Wintergärten oder als
Schattenspender und Überdachung für Müll- oder Abstellplätze genutzt werden.
Ob die Investition lohnt, kann bei einem Solarunternehmen durch Blick auf die Energiekarte
erfragt werden. Diese zeigt an, wie viel Sonnenstrahlung jährlich durchschnittlich erreicht
wird. Photovoltaik- und Solaranlagen eignen sich besonders für Regionen mit einer hohen
jährlichen Sonnenstrahlung.
Heizen mit Solarkollektoranlagen
Die Energie des Sonnenlichts kann durch Solarkollektoren auch zur Erzeugung von Wärme
genutzt werden. Solarwärmeanlagen - auch solarthermische Anlagen genannt - beruhen
auf einem einfachen Grundprinzip: Eine Speicherfläche, also der Sonnenkollektor, nimmt
Sonnenstrahlen auf und wandelt sie in Wärme um.
Diese Anlagen werden vor allem in sonnigen Gegenden immer öfter eingesetzt. 1 bis 1,3
Quadratmeter Kollektorfläche erwärmen im Sommer 90 Prozent und im Winter 10 Prozent
des Wasserbedarfs einer Person. Den Rest kann eine konventionelle Heizung leisten.
Durch Nutzung der solaren Energie können zwischen 10 und 25 Prozent des Öloder Gasverbrauchs gespart werden. Wird ein alter Heizkessel durch eine moderne
Brennwerttechnik ersetzt, kann die Energieeinsparung sogar bis zu 60 Prozent betragen.
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