STADT BRAMSCHE

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STADT BRAMSCHE
DORFERNEUERUNG HESEPE
GESTALTUNGSFÜHRER
Bei Fragen zu dieser Bürgerinformation oder bei konkreten Fragen zu Baumaßnahmen wenden Sie sich bitte an:
Stadt Bramsche
Fachbereich Stadtentwicklung
Bau und Umwelt
Hasestraße 11
Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften Osnabrück
Amt für Landentwicklung Osnabrück
Mercatorstraße 8
49565 Bramsche
49080 Osnabrück
Wolfgang Tangemann
Michael Bürgel
Tel.: (05461) 83 -192
Fax: (05461) 93 27 – 192
Mobil: 0170 – 2 27 15 19
Tel. (0541) 5 03 – 4 60
Fax (0541) 5 03 – 4 11
[email protected]
[email protected]
INGENIEURPLANUNG
Otto-Lilienthal-Straße 13
49134 Wallenhorst
Astrid Vieth
Tel.: (05407) 88 0 - 70
Fax: (05407) 88 0 - 88
Mobil: 0173 – 25 93 40 4
[email protected]
Christiane Dettmer
Tel.: (05407) 88 0 - 72
Fax: (05407) 88 0 - 88
[email protected]
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
Grußwort
Der Strukturwandel und die Modernisierung seit Anfang der 1950er Jahre haben das Erscheinungsbild von Städten und Dörfern sehr verändert. Vor allem der ländliche Raum mit
seinen über Jahrzehnte gewachsenen Gegebenheiten wurde davon stark beeinflusst. Jedoch hat sich nicht jede Neuerung zum Vorteil des Ortsbildes ausgewirkt. Das Ziel der Dorferneuerung ist es daher grundsätzlich, den dörflichen Charakter in baulicher und gestalterischer Hinsicht wiederzubeleben und an das heutige Umfeld anzupassen.
Als letzter der Bramscher Ortsteile wurde Hesepe in das Dorferneuerungsprogramm des
Landes Niedersachsen aufgenommen. Darüber sind wir sehr froh. Damit erhält der Ortsteil
eine wichtige Chance zur Weiterentwicklung und zur Verbesserung der Lebensqualität.
Gleichzeitig ergibt sich die Möglichkeit, sich auf alte dörfliche Strukturen zurück zu besinnen
und diese in zukünftige Baumaßnahmen einfließen zu lassen.
Seit Frühjahr 2006 laufen die Planungen. Gemeinsam mit der Behörde für Geoinformation,
Landentwicklung und Liegenschaften (GLL), dem Wallenhorster Planungsbüro Ingenieurplanung und der Stadt Bramsche haben die Heseper Bürgerinnen und Bürger an Vorschlägen
zur Gestaltung ihres Ortsteils gearbeitet. In Bürgerversammlungen und Arbeitskreisen haben
sie Ideen und Anregungen gesammelt, um ihr unmittelbares Lebensumfeld zu verbessern.
Diese daraus entstandenen Ergebnisse sind nun in diese Broschüre eingeflossen, die künftig
Bauwilligen ein nützlicher Ratgeber sein wird. Anhand anschaulicher Beispiele und Erläuterungen werden die Ziele der Dorferneuerung in Hesepe erklärt.
Nun kann die praktische Umsetzung dieser Ziele und Wünsche für den Ortsteil Hesepe beginnen. Wir wünschen der Dorferneuerung einen guten Verlauf und viel Erfolg.
Liesel Höltermann
Bürgermeisterin Stadt Bramsche
Horst Sievert
Ortsbürgermeister Hesepe
INGENIEURPLAN UNG
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
INGENIEURPLAN UNG
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
INHALTSVERZEICHNIS
1"
2"
3"
4"
5"
5.1"
5.2"
5.2.1"
5.2.2"
5.2.3"
5.2.4"
5.2.5"
5.2.6"
5.2.7"
6"
7"
7.1"
7.2"
7.3"
7.4"
7.5"
7.6"
8"
"Einleitung .................................................................................................................. 1"
"Aufgaben und Zielsetzung der Dorferneuerung ........................................................ 1"
"Planungsablauf ......................................................................................................... 2"
"Maßnahmen der Dorferneuerung ............................................................................. 5"
"Private Maßnahmen in Hesepe ................................................................................ 6"
Das Ortsbild mit seinen typischen Gebäudeformen ................................................. 6"
Gestaltungsmerkmale ............................................................................................... 8"
Dach ..................................................................................................................... 8"
Fassade .............................................................................................................. 10"
Fenster................................................................................................................ 14"
Tore und Türen ................................................................................................... 16"
Landwirtschaftliche Nebengebäude.................................................................... 18"
Jüngere Gebäude ............................................................................................... 19"
Außenanlagen ........................................................................................................ 22"
"Auswahl von empfohlenen Pflanzen für Dorf und Landschaft ................................ 27"
"Beantragung von Fördermitteln für private Maßnahmen ........................................ 31"
Voraussetzungen für Maßnahmenförderungen ...................................................... 31"
Wer kann eine Maßnahmenförderung beantragen ? .............................................. 31"
Beantragung der Förderung ................................................................................... 31"
Art, Höhe und Umfang der Zuwendungen .............................................................. 32"
Förderfähige private Maßnahmen .......................................................................... 32"
Richtlinie ................................................................................................................. 33"
"Quellen ................................................................................................................... 43"
INGENIEURPLAN UNG
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
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Einleitung
In den letzten Jahren ist in Zusammenarbeit mit der Stadt Bramsche, der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) - Amt für Landentwicklung - Osnabrück, dem Arbeitskreis und dem Planungsbüro INGENIEURPLANUNG GbR der Dorferneuerungsplan Hesepe erarbeitet worden.
Dieser Plan ist ein Dorf-Entwicklungsplan, der die speziellen Erfordernisse und Besonderheiten von Hesepe berücksichtigt. Es steht dabei nicht im Vordergrund, den gegenwärtigen
Stand der baulichen Entwicklung einzugrenzen oder gar eingetretene Veränderungen rückgängig zu machen, sondern die spezifischen baugestalterischen Ordnungsmerkmale herauszustellen, die das Wesen des durch die bauliche Gestaltung geprägten Ortes letztlich
ausmachen.
Die vorliegende Bürgerinformation soll Anregungen geben und einen „gestalterischen Wegweiser“ für die künftige Ortsbildentwicklung darstellen. Besonders Bauwilligen soll damit ein
Leitfaden bei Umgestaltungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden oder auch Neubauten
an die Hand gegeben werden.
Aber nicht nur die bauliche Struktur ist bei der Dorferneuerung von großer Bedeutung, sondern auch die Grünstrukturen und privaten Gärten prägen das Ortsbild.
2
Aufgaben und Zielsetzung der Dorferneuerung
Etwa seit Beginn der Fünfziger Jahre, besonders aber in den Sechziger Jahren mit dem wirtschaftlichen Aufbau und der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland, begann eine
starke Veränderung der dörflichen Funktionen, die in ihrer weiteren Entwicklung das dörfliche
Leben wesentlich veränderte.
Die in der Siedlungsgeschichte ursprünglich ausschließlich landwirtschaftliche Struktur mit
kleinen, überschaubaren Siedlungseinheiten, in denen die Grundbedürfnisse des Menschen
- Wohnen, Arbeiten und Versorgung – auf engstem Raum erfüllt werden konnten, wurden mit
zunehmender Technik stark verändert.
Ursprüngliche, zu jedem Dorf gehörende Versorgungseinrichtungen verschwanden aus dem
Dorf, gleichzeitig wurden Wertvorstellungen aus dem städtischen Bereich in die Dörfer übertragen; Beispiele aus der Architektur oder der Verkehrsplanung sind landläufig sichtbar. Diese Strukturveränderungen des Dorfes ging die „Modernisierung“ der Orte einher. Es setzten
sich moderne Baumaterialien und zeitgemäße Architektur durch, die historische Bausubstanz wurde verdrängt.
Das Dorferneuerungsprogramm will diesem Trend entgegenwirken. Das ursprüngliche Dorfbild und die typischen Eigenarten der ländlichen Siedlung und ihre Vielfalt sollen erhalten
bzw. wieder hergestellt werden. Des weiteren sollen ländliche Siedlungen als Standort für
land- und forstwirtschaftliche Betriebe erhalten und verbessert werden, Wirtschaftserschwernisse beseitigt und die Lebensverhältnisse bäuerlicher Familien verbessert werden. Gleichzeitig sollen die Umwelteinwirkungen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe mit den Erfordernissen zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens in Einklang gebracht werden und die allgemeine Wirtschaftskraft gestärkt werden.
Neben den wirtschaftlichen Aspekten der Dorferneuerung spielen auch die gestalterischen
Aspekte eine große Rolle. Hierbei soll die ortstypische Bausubstanz erhalten werden und
durch eine gelenkte gestalterische Entwicklung der eigenständige Charakter des Ortes wie-
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Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
der hergestellt werden. Wichtig dabei ist es, dass das Dorf in die umgebende Landschaft
eingebunden wird.
Eine Dorferneuerungsplanung wird immer auf die speziellen Erfordernisse des Dorfes abgestellt. Sie verfolgt das Ziel, die Besonderheiten, Eigenarten und Funktionen zu erfassen, den
besonderen Siedlungsraum zu beschreiben, seine Bezüge zum Umland aufzuzeigen, die
vorliegenden Mängel und Möglichkeiten in diesem Aufgabenfeld zu erfassen und im Sinne
einer fundierten Entwicklungsplanung die erforderlichen Maßnahmen zu erarbeiten.
Wesentlich bei jeder Dorferneuerung ist eine Beteiligung der Bewohner des Dorfes, so dass
diese im Rahmen der Planung ihre Meinung und Vorstellung mit einbringen können.
3
Planungsablauf
Mit Datum vom 18.07.2006 wurde die INGENIEURPLANUNG mit der Aufstellung des Dorferneuerungsplanes beauftragt, der hiermit zur Vorlage kommt.
Auf einer ersten Bürgerversammlung am 04.04.2006 wurden die Ziele und der Ablauf der
Dorferneuerungsplanung dargestellt, sowie ein Arbeitskreis aus Vertretern der Bürger aus
Hesepe gewählt.
Der Arbeitskreis ist das Planungs-, Beratungs- und Abstimmungsgremium während der Planungsphase und gegebenenfalls auch noch in der Ausführungsphase. Er soll die Untersuchungsergebnisse und Maßnahmenvorschläge der Planer erörtern und Anregungen, Planungsüberlegungen sowie die Meinung der Bürger in den Planungsprozess einbringen.
Mitglieder des Arbeitskreises:
1. Ulrike Brell,
Ostlandstraße 61b,
2. Edda Dallmann,
Eichenweg 5,
3. Günter Dieker,
Alexanderstraße 8,
4. Rainer Dunschen,
Hauptstraße 34,
5. Annemarie Endler,
Eichenweg 2b,
6. Wilhelm Frommhagen, Ostlandstraße 15,
7. Heiner Fänger,
Ostlandstraße 18,
8. Ulrike Fänger,
Alfhausener Str. 4b,
9. Hermann Grevemeyer, Dinglingsweg 1a,
10. Stefan Grünegras,
Bramscher Str. 9,
11. Andrea Hedemann,
Bramscher Straße 11,
12. Siegfried Kasan,
Regerstraße 1,
13. Horst Kolhosser,
Elsternweg 2,
14. Claus Landorff,
Alfhausener Str. 25,
15. Christoph Lübker,
Bramscher Str. 7,
16. Franz-Josef Oevermann,Alfhausener Str. 5,
17. Hermann Rohmann, Kiebitzweg 4,
18. Jürgen Rohmann,
Adolf-Grimme-Str. 6,
19. Horst Sievert,
Riester Damm 1,
20. Günter Spieker,
Fritz-Erler-Str. 4,
21. Werner Stock,
Ostlandstraße 65
22. Fritz Unkenholt,
Bramsche Str. 5,
INGENIEURPLAN UNG
49565 Bramsche, Tel. (05461) 4034
49565 Bramsche, Tel. (05461) 5223
49565 Bramsche, Tel. (05461) 2183
49565 Bramsche, Tel. (05461) 2536
49565 Bramsche, Tel. (05461) 1654
49565 Bramsche, Tel. (05461) 5958
49565 Bramsche, Tel. (05461) 2192
49565 Bramsche, Tel. (05461) 4179
49565 Bramsche, Tel. (05461) 63636
49565 Bramsche, Tel. (0170)5226370
49565 Bramsche, Tel. (05461) 64959
49565 Bramsche, Tel. (05461) 61427
49565 Bramsche, Tel. (05461) 1871
49565 Bramsche, Tel. (05461) 72230
49565 Bramsche, Tel. (05461) 65271
49565 Bramsche, Tel. (05461) 61547
49565 Bramsche, Tel. (05461) 969144
49565 Bramsche, Tel. (05461) 5712
49565 Bramsche, Tel. (0160)5334425
49565 Bramsche, Tel. (05461) 2344
49565 Bramsche, Tel. (05461) 62735
49565 Bramsche, Tel. (05461) 1757
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
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Der Ortsbürgermeister Herr Horst Sievert wurde als Vorsitzender des Arbeitskreises gewählt.
Der zeitliche Verlauf der Dorferneuerungsplanung stellte sich folgendermaßen dar:
04.04.2006
1. Bürgerversammlung: Darstellung der Ziele der Dorferneuerungsplanung,
Bildung des Arbeitskreises.
26.04.2006
1. Arbeitskreissitzung: Bereisung des Dorferneuerungsgebietes
19.06.2006
2. Arbeitskreissitzung: Ideensammlung (Brainstorming), Bildung von Arbeitsgruppen; Gestaltungsvorschläge für die Gestaltung der Ortsmitte.
19.07.2006
3. Arbeitskreissitzung: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, Festlegung von Schwerpunktbereichen; Gestaltungsvorschläge für die Gestaltung
der Ortsmitte und der Alfhausener Straße.
20.09.2006
4. Arbeitskreissitzung: Gestaltungsvorschläge für die Gestaltung der Alfhausener Straße und des Bereiches am Sportplatz.
11.10.2006
1. zusätzliche Arbeitskreissitzung: Arbeitsgruppe: „Geschichtliche Entwicklung
und ortstypische Bausubstanz“.
28.11.2006
5. Arbeitskreissitzung: Gestaltungsvorschläge für die Gestaltung der Ortsmitte,
des Friedhofsvorplatzes und des Bereiches an der Schule/Kindergarten.
22.03.2007
6. Arbeitskreissitzung: Arbeitsgruppen: „Ortsbild, öffentliche und private Flächen, Dorfökologie, Dorfgemeinschaft und Dorfleben“ und „Infrastruktur, Verkehr und Nahversorgung, Wirtschaft und Arbeitsplätze, Tourismus“.
Gestaltungsvorschlag für den Friedhofsvorplatz, Prioritätenliste.
28.01.2008
7. Arbeitskreissitzung gemeinsam mit dem Ortsrat Hesepe: Beschluss des
Dorferneuerungsplanes
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INGENIEURPLAN UNG
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
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Maßnahmen der Dorferneuerung
In der Dorferneuerung gibt es zwei verschiedene Arten von Maßnahmen:
-
Öffentliche Maßnahmen:
Zu den öffentlichen Maßnahmen gehören z.B. die gestalterische und funktionale Neuordnung von Straßen- und Freiräumen, die Sanierung historischer Bausubstanz und die Anlage,
Begrünung und ggf. Beschilderung von Wegen.
Der Arbeitskreis der Dorferneuerung Hesepe hat die „Gestaltung der Ortsmitte“ gemeinsam
mit der „Gestaltung im Bereich der Schule“ und der „Gestaltung des Friedhofsvorplatzes“ als
öffentliche Maßnahme mit 1. Priorität festgesetzt, d.h. er sieht die Umsetzung dieser Maßnahmen als besonders wichtig an.
Es ist geplant die Ortsmitte Hesepes gestalterisch aufzuwerten, um die Attraktivität und die
Aufenthaltsqualitäten zu steigern und gleichzeitig die gefahrenen Geschwindigkeiten der
Kraftfahrzeuge zu reduzieren, um so die Verkehrssicherheit für die Dorfbevölkerung zu erhöhen. Insbesondere die geplante, dorfgerechte Gestaltung der Freiräume in der Ortsmitte hat
eine positive Auswirkung auf das charakteristische Ortsbild Hesepes, so dass sie eine wichtige Vorbildfunktion für die nachfolgenden privaten Maßnahmen ausübt.
Wichtige Ziele der Maßnahme „Gestaltung im Bereich der Schule“ sind die Entflechtung der
derzeit ungünstigen Verkehrssituation zwischen den Bussen, Autos, Fahrradfahrern und
Fußgängern um die Verkehrssicherheit des Schulweges sowie die Erhöhung der dörflichen
Aufenthaltsqualitäten. Auch etwas entfernt an der Hauptstraße, die von vielen Schülern gequert werden muss, ist im Rahmen der Schulwegsicherung eine Entschärfung des Gefahrenpunktes durch eine Pflasterung im Bereich der vorhandenen Fahrbahneinengung geplant.
Im Bereich des Schulhofes ist zu prüfen, ob naturnahe Spielbereiche mit durchlässigen Materialien angelegt werden können, so dass durch die Entsiegelung sowohl der Spielwert als
auch der ökologische Wert solcher Bereiche gesteigert und die Unterhaltungskosten minimiert werden.
Bei der „Gestaltung des Friedhofsvorplatzes“ ist das Ziel der Maßnahme eine optimale Nutzung als Parkplatz zu ermöglichen sowie eine Verbesserung des dörflichen Ortsbildes zu
bewirken. Die Erhöhung der Aufenthaltsqualitäten erfolgt nicht zuletzt durch die Verwendung
von dorfgerechten Materialien für die Befestigungen sowie bunten Stauden und dorfgerechten Gehölzen innerhalb der geplanten Pflanzflächen.
In die 2. Prioritätsstufe (mittelmäßig wichtig) wurden vom Arbeitskreis die Maßnahmen „Gestaltung der Alfhausener Straße“, „Gestaltung im Bereich des Sportplatzes“ und die „Sanierung der Friedhofsmauer“ eingestuft. Weitere mögliche öffentliche Maßnahmen wurden vom
Arbeitskreis in die Prioritätsstufe 3 (nicht so wichtig) eingestuft. Alle möglichen, geplanten
öffentlichen Maßnahmen sind auf dem Plan auf der folgenden Seite dargestellt.
-
Private Maßnahmen:
Die privaten Maßnahmen dienen zur Erhaltung und Gestaltung land- und forstwirtschaftlich
oder ehemals land- und forstwirtschaftlich genutzter Bausubstanz mit ortsbildprägendem
Charakter einschließlich der dazugehörigen Hof-, Garten- und Grünflächen. Im einzelnen
gehören z.B. die Erneuerung und Instandsetzung der Dacheindeckung, Mauerwerkssanierungen, die Erneuerung von Fenstern, Türen und Toren, Umbauten durch Umnutzung sowie
die Erneuerung und/oder Ergänzung der Einfriedung oder der Hofbefestigung dazu.
Hinweise zur Beantragung der Fördermittel werden in Kapitel 7 gegeben.
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5
Private Maßnahmen in Hesepe
5.1
Das Ortsbild mit seinen typischen Gebäudeformen
Das Ortsbild eines jeden Dorfes, oder jeder Stadt, hat einen unverwechselbaren, eigenen
Charakter, der von seiner sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und landschaftlichen Situation in der Vergangenheit bis zur Gegenwart geformt wurde und weiterhin geformt wird.
Aus der Wohn- und Arbeitsweise in der Landwirtschaft entwickelte sich im Dorferneuerungsgebiet als vorherrschende Hausform das niederdeutsche Hallenhaus (Niedersachsenhaus).
Es handelt sich dabei um ein Wohnwirtschaftshaus, das alle Hauptaufgaben des bäuerlichen
Lebens und Wirtschaftens unter einem Dach vereinigte.
Das Niederdeutsche Hallenhaus wurde ursprünglich als Zweiständer-Konstruktion mit steilem oder auch mit abgewalmtem (Krüppel- und Vollwalm) Giebel gebaut. Bei dieser Bauweise wird das Dach nicht von den Außenwänden, sondern von einem inneren Gerüst getragen,
wobei der Querbalken nicht über die gesamte Hausbreite reicht, sondern in der Dachhaut
endet.
Mit größeren Ernteerträgen stieg der Bedarf an Lagerflächen und Unterbringungsräumen, so
dass aus dem Zwei-Ständer-Haus das Vier-Ständer-Haus entwickelt wurde. Durch diese
Konstruktion konnte das Gebäude nun viel höher und breiter gebaut werden.
Während früher die historische Bebauung durch ihre einheitlichen Gestaltungsprinzipien ein
sehr harmonisches Bild ergaben, ergibt sich heute bei der Gesamtbetrachtung des Ortes z.T.
ein gemischtes Erscheinungsbild, das sich im wesentlichen aus dem Einsatz unterschiedlichster Baumaterialien ablesen lässt.
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Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
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Das historische Hesepe entwickelte sich aus Gruppen von 2, 3 und 7 Erbenhöfen, die südlich der heutigen B 218 zu finden sind oder waren. Die Bausubstanz der älteren Hofstellen ist
sowohl von Fachwerkkonstruktionen wie auch von massiven Bauten geprägt. Später, im Zuge der Fertigstellung der Eisenbahnlinie Oldenburg – Osnabrück Ende des 19 Jahrhunderts
hat sich die geschlossene Ortschaft Hesepe überwiegend im 20. Jahrhundert entwickelt, so
dass hier eine völlig andere Siedlungsstruktur anzutreffen ist, die sich nicht zuletzt auch in
der vorherrschenden jüngeren Baugestaltung widerspiegelt. Fachwerkkonstruktionen für
Neubauten wurden zu dieser Zeit nicht mehr hergestellt, und zunehmend wurden neben den
typischen, kleinen Siedlungshäusern aus rotem Ziegel auch Mehrfamilienhäuser mit Putzund Klinkerfassaden errichtet.
So entstand die zunächst ausschließlich landwirtschaftliche Struktur im Außenbereich, die
z.T. durch jüngere Gebäude und Siedlungssplitter verdichtet wurde, und der überwiegend
durch Wohnnutzung geprägte Bereich der geschlossenen Ortslage Hesepes.
Bei der Wahrung des Ortsbildes kommt es nicht darauf an, historische Formen zu kopieren
und somit eine stattgefundene Entwicklung zu leugnen. Vielmehr ist darauf zu achten, dass
vorhandene Gebäude im Ganzen und im Detail bestimmten Gesetzmäßigkeiten folgen, die
sich aus der Konstruktion, ihren Baumaterialien und ihrer Nutzung ergeben. Eine angemessene Gestaltung richtet sich immer nach der spezifischen Struktur des Gesamtgebäudes und
seiner Nutzung.
Die aus diesen Gesetzmäßigkeiten hergeleiteten Empfehlungen, die u.a. die Zielanforderung
der Dorferneuerung für die bauliche Gestaltung von Gebäuden darstellen, sind nachfolgend
beschrieben. Bei Umgestaltungsmaßnahmen, bauliche Erweiterungen an vorhandener Bausubstanz und selbst bei Neubaumaßnahmen gilt es, diese Grundsätze der baulichen Gestaltung aufzugreifen und anzuwenden.
Im Dorferneuerungsgebiet außerhalb der jüngeren Ortslage befinden sich überwiegend 1 –
1½ - geschossige Gebäude.
Neue oder renovierte Baukörper sollten sich in diesem Bereich der vorhandenen Bebauung
anpassen, d.h. der Maßstab sollte den umgebenden Gebäuden entsprechen und auch die
Formen sollten verwandt sein. Die Errichtung eines 2 – geschossigen neuen Wohnhauses
mit flacher Dachneigung auf einer Hofstelle im Außenbereich würde den Gestaltungsgrundsätzen widersprechen.
(Quelle: Landzettel, W.; Dorf in dem wir leben, 1985)
Bei Neubauten sind langgestreckte Baukörper mit steiler Dachneigung zu bevorzugen, da sie
sich besser in das Dorfbild einfügen als kompakte Gebäude mit quadratischem Grundriss,
hohem Sockel und flach geneigtem Dach.
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5.2
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
Gestaltungsmerkmale
Im folgenden werden die für Hesepe typischen Gestaltungselemente sowie die Gestaltungsempfehlungen beispielhaft dargestellt.
5.2.1 Dach
Das Dach bestimmt durch seine Form und Proportionen zu den Wänden sehr stark die Wirkung des Hauses, wodurch die „Dachlandschaft“ entscheidend mit zum Eindruck des
Ortsbildes beiträgt.
Das Dach ist eines der bedeutendsten Architekturelemente, die es ermöglichen, Beziehungen,
Verwandtschaften und Gemeinsamkeiten zu
bilden.
Grundsätzlich gilt:
(Quelle: Landzettel, W.; Ländliche Siedlung in
Niedersachsen, 1981)
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-
Wenig Wand- und viel Dachflächen wirken
ruhig, lagerhaft, anpassend und zurückhaltend
-
Die langgestreckten Satteldächer tragen
sehr dazu bei, lagerhafte Wirkung zu erzeugen und die im Verbund mit ähnlichen Dächern ein ruhiges Siedlungsbild zu ergeben.
Die Historie gibt als Dachform das Satteldach
vor. Diese Dachform sollte auch bei Neubauten
vorgesehen werden.
Bei der vorhandenen landwirtschaftlichen Bausubstanz überwiegt die Eindeckung mit roten
Tonziegeln.
Die natürlichen roten Dachziegel wirken in der
Dachlandschaft durch ihre Struktur und ihre
Patina wesentlich lebendiger als Betonpfannen.
Die Dachabschlüsse wurden ursprünglich mit
weißen Windfedern aus Holz hergestellt.
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Gestaltungsempfehlungen:
Um die Wohnfläche der Hauptgebäude zu erweitern,
besteht häufig der Wunsch ein neues Gebäude anzubauen oder das vorhandene Dachgeschoss auszubauen.
Grundsätzlich ist der Ausbau vorhandener Gebäude
dem Neubau zusätzlicher Gebäude vorzuziehen.
Für eine ausreichende Belichtung des Dachgeschosses werden häufig Ausbauten im Dach notwendig, die für das ursprüngliche Gebäude nicht typisch sind.
Um den Charakter des Hauses dabei weitgehend zu
erhalten,
sollten
die
folgenden
Gestaltungsempfehlungen berücksichtigt werden:
‚
‚
‚
‚
‚
‚
‚
‚
‚
‚
‚
Die Dachneigung sollte bei eingeschossigen Gebäuden möglichst steil sein.
Für die Dacheindeckung sollten naturrote, unglasierte und nicht engobierte Tonziegel verwendet
werden.
Die geschlossene Dachfläche sollte möglichst erhalten bleiben.
Die Dachüberstände sollte der Größe des Gebäudes und des Dachstuhles angepasst werden, in jedem Fall aber gering bemessen sein.
Als Material für die Dachrinnen und Fallrohre sollte
Zinkblech verwendet werden.
Der Ortgang sollte mit einer Windfeder aus heimischen Hölzern verkleidet werden.
Die geschlossene Dachfläche sollte möglichst erhalten bleiben. Dacheinschnitte zerstören die
Dachflächen und sollten nicht hergestellt werden.
Bei notwendigen Dachausbauten sollten Schleppund Giebelgauben verwendet werden; Gauben mit
abgeschrägten Seiten sind untypisch.
Bei landwirtschaftlichen Wohnwirtschaftsgebäuden
sollten die Gauben über dem Wohnteil angeordnet
werden, um die ursprüngliche innere Gliederung
des Gebäudes hervorzuheben.
Die Gaubenwangen und ggf. das Giebeldreieck
sollten aus einer senkrechten Holzverschalung
hergestellt werden; die Farbgebung der Holzverschalung richtet sich nach den vorhandenen typischen Anstrichen.
Mehrere kleine Dachgauben sind einer großen vorzuziehen.
Schleppgaube
Giebelgaube
Anordnung der Gauben über
dem Wohnteil
keine Dacheinschnitte oder
Gauben mit abgeschrägten
Seiten
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Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
5.2.2 Fassade
Fachwerkfassade
Grevemeyer
Die ursprünglichen, landwirtschaftlichen Gebäude waren Wohnwirtschaftsgebäude und
Nebengebäude wie Speicher, Backhäuser,
Scheunen und Remisen aus Fachwerk, wobei
die vermutlich ehemals vorhandene Flechtwerk
– Lehm – Ausfachung wohl nicht mehr anzutreffen ist. Der überwiegende Teil der Fachwerkfassaden bei den Haupt- und Nebengebäuden ist heute mit Ziegeln ausgemauert.
Später, etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts
wurden die Fachwerkgebäude zunehmend
durch massive Steingebäude aus Ziegel oder
Bruchstein ersetzt. Ein größerer Anteil der
massiven Gebäude ist heute verputzt.
Kolkmann
Folgende Gestaltungsmerkmale ursprünglicher
Fachwerkfassaden sind im Dorferneuerungsgebiet zu finden:
-
Symmetrischer Aufbau zur Mittelachse der
Giebelfassade.
-
Die Fensteröffnungen richten sich nach
dem Rhythmus des Ständerwerkes.
-
Die Fensterformate (quadratisch oder stehend) richten sich nach dem Raster der
Fachwerkkonstruktion (Ständer und Riegel).
-
Das Giebeldreieck ist häufig mit einer senkrechten Holzverschalung verkleidet; innerhalb dieser Verkleidungen sind keine Fensteröffnungen vorhanden.
-
Die Gefache sind heute häufig mit Ziegeln
ausgefacht oder verputzt und weiß gestrichen.
Fischer
Goda
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Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
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Gestaltungsempfehlungen:
‚
Das Fachwerk sollte von jeder Überdeckung freigehalten werden (Atmung, Fäulnisbildung).
‚
Fachwerk aus Eichenholz sollte möglichst unbehandelt bleiben, ggf. sind ventilierende, offenporige Holzlasuren zu verwenden.
‚
Bei der Ziegelausfachung sollte sich die Auswahl
der Ziegel nach dem ursprünglich vorhandenen
Bestand richten; auf Steine mit künstlich behandelten Oberflächen (Narbung, Besandung usw.) sollte
verzichtet werden.
Determann (Eckelmann)
Ausbauvorschlag
Auch nach einer Umnutzung des Gebäudes zu Wohnzwecken sollten die ursprünglichen Gestaltungsmerkmale erhalten bleiben.
Das bedeutet:
‚
Der typische symmetrische Aufbau der Giebelfassaden sollte erhalten bleiben.
‚
Der Einbau zusätzlicher Fenster und ggf. Türen ist
bei Beachtung der Symmetrie und der Gliederung
durch das Fachwerk möglich.
‚
Bei Umnutzung zu Wohnzwecken soll das Dielentor in der ursprünglichen Größe und Gliederung
erhalten bleiben, um den ursprünglichen Charakter
des Wirtschaftsgiebels zu wahren.
‚
Die ehemalige Teilung zwischen Wohn- und Wirtschaftsteil sollte an der Trauffassade nachvollziehbar bleiben.
‚
Das äußere Erscheinungsbild der ggf. vorhandenen Holzluken sollte erhalten bleiben.
INGENIEURPLAN UNG
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Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
Massive Fassade
Ein großer Teil der ursprünglichen
Gebäude im Dorferneuerungsgebiet weist massive Fassaden aus
Ziegel- oder Bruchsteinmauerwerk
auf.
Grundsätzlich gilt für die massiven
Gebäude:
-
Symmetrischer Aufbau zur Mittelachse der Giebelfassade mit
dem Dielentor in der Mitte.
-
Die kleinmaßstäblichen Fenster sind z.T. treppenförmig in
der Wirtschaftsgiebelfassade
angeordnet.
-
Die Fenster im Wirtschaftsteil
sind kleiner als im Wohnteil.
-
Die Fensterstürze und Türsowie Toreinfassungen der
ursprünglichen Gebäude sind
z. T. als Ziegelrollschicht und z.
T. als Sandsteineinfassung
vorhanden. Die Sandsteineinfassungen sind überwiegend
rechtwinklig und nur selten mit
Stichbogen ausgebildet.
-
Ein typisches Gestaltungselement der ursprünglichen Ziegelfassaden sind die z.T. sehr
aufwendigen Verzierungen aus
Ziegel. Dabei symbolisiert der
horizontale Zahnfries der Giebelfassade den Querbalken
der früheren Fachwerkkonstruktion.
Maßmann
Symmetrischer Aufbau zur Mittelachse
Goda
Pöppe
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Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
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Gestaltungsempfehlungen:
‚
Der typische, symmetrische Aufbau der Giebel
sollte erhalten bleiben.
‚
Bei Umnutzung zu Wohnzwecken soll das Dielentor in der ursprünglichen Größe und Gliederung erhalten bleiben, um den ursprünglichen
Charakter des Wirtschaftsgiebels zu wahren.
‚
Die vorhandene Gestaltung und besonderen
Verzierungen von Fensterstürzen und –
einfassungen sollten auch bei Umbaumaßnahmen erhalten bleiben.
‚
Der Einbau von zusätzlichen Fenstern ist ggf.
möglich, wobei die im Bestand vorhandenen
Einfassungselemente übernommen werden
sollten.
‚
Die ehemalige Teilung zwischen Wohn- und
Wirtschaftsteil sollte an der Trauffassade
nachvollziehbar bleiben.
‚
Die Fensteröffnungen im ehemaligen Wirtschaftsteil sollten in ihrer Größe erhalten bleiben, bzw. deutlich kleiner sein als die Fenster
des Wohnteiles.
‚
Bei der Sanierung von Fassaden sollte sich
die Auswahl der Ziegel nach dem ursprünglich
vorhandenen Bestand richten.
Auf Steine mit künstlich behandelten Oberflächen (Narbung, Besandung usw.) sollte verzichtet werden.
‚
Die Betonung der Fassade durch Auskragungen, Rollschichten oder Formsteine (Ziegelzahnfries u.ä.) sollte beachtet werden und erhalten bleiben.
‚
das äußere Erscheinungsbild der Stallluken
sollte erhalten bleiben.
Symmetrieachse im Giebel
Herm-Stapelberg
Ziegelverziehrungen am Ortgang
typischer gemauerter Ortgang
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5.2.3 Fenster
Die Fenster der Gebäude richten sich nach den
Fassadenmaterialien und nach der Entstehungszeit
des Hauses.
Ursprüngliche Fenstergliederungen
Die ursprünglichen Fenster der Fachwerkgebäude
waren ohne Blendrahmen direkt im Fachwerk angeschlagen. Sie bestanden vermutlich z.T. aus einem fest in die Ständer eingelassenen Kämpfer,
einem feststehenden Oberlicht und zwei beweglichen, nach außen zu öffnenden Fensterflügeln unterhalb des Kämpfers. Andere Fenster hatten ein
feststehendes Fensterkreuz und 4 bewegliche
Fensterflügel (Kreuzpfostenfenster) oder bestanden
nur aus 2 Flügeln, ohne Kämpfer und Oberlicht.
Die häufigsten heute noch vorhandenen ursprünglichen Fensterformate der Ziegelgebäude sind zweiflügelige Fenster (stehende Formate mit 2 oder 3
Sprossenfeldern je Flügel) mit sprossengeteiltem
Oberlicht.
In den Wirtschaftsteilen sind sowohl quadratische
als auch liegende Formate in verschiedenen Größen vorhanden. Es gibt sowohl Holz- und Betonfenster als auch gusseiserne Fenster in den Wirtschaftsbereichen.
Grundsätzlich gilt:
Zweiflügeliges Holzsprossenfenster mit sprossengeteiltem Oberlicht
Stallfenster und Holzluken
INGENIEURPLAN UNG
-
Die Fenster im Wirtschaftsteil sind kleiner (und
niedriger) als im Wohnteil; sie können quadratische oder liegende (seltener stehende), durch
Sprossen gegliederte Fensterformate aufweisen.
-
Die Fenster des Wohnteiles haben überwiegend
stehende Formate.
-
Die ursprünglichen Fenster weisen z.T. einen
Stichbogen auf oder sind rechtwinklig. Rundbogenfenster sind seltener; die Fensterrahmen
sind aus Holz mit weißem Anstrich. Im Stallbereich wurden häufig Metallsprossenfenster verwendet.
-
Die Gliederungen der Fenster verhindert die
Wirkung großer Fensterscheiben als „Löcher“
innerhalb der massiven Fassade, die das harmonische Erscheinungsbild des Hauses zerstören.
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Gestaltungsempfehlungen:
Bei Veränderung der Fensteröffnungen und bei
Ersatz alter Fenster sollten folgende Grundsätze
beachtet werden:
‚
Die vorhandene, ursprüngliche Gestaltung von
Fensterstürzen, -laibungen und Sohlbänken
sollte aufgenommen werden bzw. erhalten
bleiben.
‚
der vorhandene Rhythmus der Fensteröffnungen und die Symmetrie sollte beim Einbau zusätzlicher Fenster erhalten bleiben.
‚
Im Wohnteil sollten stehende Formate in der
ursprünglichen Größe und mit der ursprünglich
vorhandenen Gliederung (keine innenliegende
Sprossen) verwendet werden.
‚
Kein Einbau von rechtwinkeligen Fenstern in
Fensteröffnungen für Rund- oder Stichbogenfenster.
‚
Es sollten ausschließlich Holzfenster im Wohnteil verwendet werden
.
Für die Fenster im Wirtschaftsteil gilt weiterhin:
‚
Die Fenster im ehemaligen Wirtschaftsteil sollten kleiner ausfallen, als die Fenster im Wohnteil.
‚
Die vorhandenen Metallsprossenfenster sollten auch bei einer Umnutzung möglichst erhalten bleiben oder ggf. durch Holzsprossenfenster ersetzt werden.
‚
Ist die Verwendung von Betonfenstern aufgrund der Gebäudenutzung erforderlich, sollten sie einen weißen Anstrich und die typische
Einfassung erhalten. Bei einer Umnutzung zu
Wohnzwecken sollten vorhandene Betonrahmenfenster wieder durch Holzsprossenfenster ersetzt werden.
(Quelle: Landzettel, W.; Ländliche Siedlung
in
Niedersachsen,
1981)
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5.2.4 Tore und Türen
Das Dielentor stellt das wichtigste Gestaltungselement des Wirtschaftsgiebels dar. Die ursprünglichste Form des Dielentores ist durch einen in der
Mitte angeordneten, herausnehmbaren Pfosten
geprägt. Die beiden Torflügel waren aus groben,
senkrechten Brettern hergestellt.
Herm-Stapelberg
Dielentor ohne Verglasung
Später wurde die Gestaltung des Tores kleinteiliger. Die Torflügel wurden 2- oder 3- teilig hergestellt. Der Pfosten in der Mitte wurde durch eine
aufgesetzte Leiste ersetzt. Im oberen Bereich
wurden z.T. Sprossenfenster ergänzt.
Der Einbau eines Oberlichtes über einem Kämpfer
stellt eine weitere Entwicklungsstufe des Dielentores dar, die in Hesepe relativ häufig anzutreffen
ist. Die unteren Felder wurden weiterhin durch eine senkrechte Verbretterung hergestellt.
An beiden Seiten des Tores wurden früher Steinblöcke in die Fassade eingearbeitet, welche die
Aufgabe hatten, die Räder der Fuhrwagen von der
Fassade fern zu halten, um so Schäden zu verhindern.
Die ursprünglichen Holzelemente der Wirtschaftsteile sind überwiegend mit einem grünen, z.T.
auch mit einem braunen Anstrich versehen.
Maßmann
3-teiliges Dielentor mit Lichtausschnitt und „Radabweiser“
Dallmann
Verglastes Dielentor
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Die ursprünglichen Türen waren zweigeteilte geschlossene Holztüren ohne Fenster oder Oberlicht. Die Zweiteilung entstand, um einen Rauchabzug für die offene Herdstelle im Flett zu erhalten. Später wurden ungeteilte, einflügelige Holztüren, die z.T. mit einem schmalen, feststehenden
Oberlicht (häufig mit Sprosseneinteilung oder später mit ornamentalen Verzierungen) ausgestattet
waren, verwendet. Die ursprüngliche senkrechte
Verbretterung wurde z.B. später z.T. durch Verschalungen im Rautenmuster gestaltet. Ein weiterer Entwicklungsschritt führte dann zu Holztüren
mit Glasfüllungen (häufig als Sprossenfenster) im
oberen Bereich.
Aufgrund des Innenanschlages wirken die Türen
durch die Schattenwirkung oft plastischer. Die
gleiche Türe kann ohne diese Schattenkante billig
und uninteressant wirken.
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
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Gestaltungsempfehlungen:
‚
‚
‚
‚
‚
‚
‚
Grundsätzlich sollte das Dielentor auch bei einer
Umnutzung in seiner Gestalt erhalten bleiben.
Die ursprünglichen Materialien Holz und ggf. Glas
sollten weiterhin Verwendung finden.
Metall- oder Kunststofftüren und -tore sollten nicht
verwendet werden.
Die charakteristische Gliederung sollte erhalten
bleiben.
Der Glasanteil sollte im Verhältnis zu dem Holzanteil geringer sein.
Ein weißer Anstrich der Tore und Türen sollte
nicht vorgenommen werden, da er für Hesepe
nicht als typisch anzusehen ist.
vorhandene historische Hauseingänge und Haustüren sollten erhalten bleiben; häufig ist es möglich, vorhandene alte Haustüren wieder aufzuarbeiten.
Die Tore der Nebengebäude sind häufig zweiflügelige
Tore oder ein- oder zweiteilige Schiebetoranlagen, die
ursprünglich aus senkrecht angeordneten Bohlen
hergestellt waren.
Eine Betonung der Mittelachse wurde z.T. durch eine
Anschlagleiste erreicht.
Später entstanden weitere Gliederungen durch eine
waagerechte Einteilung der Torflügel.
Die Anordnung von Fenstern im Oberlichtbereich erfolgte nur selten.
Die Tore der Nebengebäude weisen grüne oder
braune Anstriche auf.
‚
‚
‚
‚
die ursprünglichen Materialien sollten weiterhin
Verwendung finden.
Metall- oder Kunststofftore, die z.T. mit einem
großen Anteil an Fensterflächen ausgestattet
sind, bzw. neuartige Garagentore sollten nicht
verwendet werden.
Die charakteristische Gliederung sollte erhalten
bleiben.
Bei Anordnung von Fenstern sollten diese sich
nur im oberen Drittel des Tores befinden und
möglichst gegliedert sein.
so nicht
lieber so
oder so
Allgemein werden im Zuge der Umnutzung von landwirtschaftlichen Gebäuden zu Wohnzwecken häufig
die großen Toröffnungen zugunsten kleinerer Türen
teilweise zugemauert, oder durch eine großflächige
Verglasung zum Fenster umgenutzt.
Durch solche Umgestaltungsmaßnahmen wird oftmals der Charakter des Wirtschaftsgiebels zerstört.
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5.2.5 Landwirtschaftliche Nebengebäude
Im Bereich jüngerer landwirtschaftlicher Bebauung stellt sich die Gebäudegestaltung oft unbefriedigend dar. Hier ist durch das Erfordernis
moderner Landwirtschaft die Errichtung von
Stall- und Wirtschaftsgebäuden mit größeren
Bauvolumen unvermeidlich.
Da keine Stapelflächen (Heuboden) mehr gebraucht werden, entfallen die funktionalen
Gründe, hohe Dächer mit großen Dachräumen
herzustellen.
Weiterhin werden für die modernen Fahrzeuge
oft größere Durchfahrtshöhen benötigt, wodurch
wesentlich höhere Traufepunkte erforderlich
werden.
Um neue Nebengebäude so weit wie möglich in
das Dorfbild einzubinden sollten einige Gestaltungsgrundsätze beachtet werden:
INGENIEURPLAN UNG
‚
Der Gebäudegrundriss sollte möglichst
langgestreckt und geschlossen ausgebildet
werden.
‚
Das Gebäude sollte freistehen oder nur
durch untergeordnete Verbindungsbauten
an vorhandene Gebäude angebaut werden.
‚
Die Verwendung von Satteldächern mit
möglichst großer Dachneigung sollte der
Herstellung von Flachdächern vorgezogen
werden. Die Traufen sollen möglichst niedrig
liegen.
‚
Der Aufbau der Giebelfassade soll symmetrisch sein, die seitlichen Fassaden sollten
über eine Gliederung verfügen (z.B. Einhaltung regelmäßiger Abstände zwischen sichtbaren Ständern).
‚
Gliederung der hohen Fassaden durch eine
senkrechte Holzverschalung im oberen Bereich.
‚
Durch den Anbau einer schmaleren Giebelfront wirkt das gesamte Gebäude optisch
schmaler.
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5.2.6 Jüngere Gebäude
Von Bedeutung für die weitere Siedlungsentwicklung Hesepes war die Fertigstellung der
Eisenbahnlinie Oldenburg – Osnabrück Ende des
19. Jahrhunderts und die Industrieentwicklung im
benachbarten Bramsche.
Insbesondere am Bahnhof und an der Straße nach
Malgarten waren zunehmend „Neuanbauer“ zu
verzeichnen.
Zur Entwicklung zu einer verdichteten Ortslage
trugen sicherlich der Bau des Militärflugplatzes
1938, die am Ende des Zweiten Weltkrieges
eintreffenden Flüchtlinge und Vertriebene aus den
ostdeutschen Gebieten sowie vermutlich auch die
spätere Stationierung von Soldaten entscheidend
bei.
Die Neusiedler oder Neuanbauer hatten häufig nur
ein Haus mit Garten und gelegentlich Pachtland.
Häufig war die Landwirtschaft nur noch ein
Nebenerwerb bzw. es wurde z. B. 1 Schwein für
den Eigenbedarf gehalten. Man übte überwiegend
andere Berufe aus.
Die Viehhaltung spielte in diesen Siedlungsbereichen entsprechend nur noch eine untergeordnete
Rolle.
Aus der Veränderung des Lebens und Arbeitens
der Dorfbevölkerung ergaben sich zwangsläufig
Anpassungen, die sich auch auf die Baugestaltung
auswirkten.
Es war nicht mehr erforderlich alle Hauptaufgaben
des bäuerlichen Lebens unter einem Dach zu
vereinigen, so dass die Hauptgebäude im
wesentlichen zum Wohnen genutzt wurden.
Der Wirtschaftteil reduzierte sich auf ein Minimum.
Für die Viehunterbringung wurden separate Ställe
gebaut, die im gleichen Stil wie die Hauptgebäude
gebaut wurden.
Die wesentlichen Materialien und Gestaltungselemente wurden trotzdem aus der historischen
Bauweise der Hofstellen übernommen.
Diese sehr homogen gestaltete Bausubstanz in der
dichteren Ortslage Hesepes, die sich aus der
traditionellen Baukultur heraus entwickelt hat, prägt
das Ortsbild von Hesepe in einer besonderen
Weise. Die Durchführung von Maßnahmen zur
Erhaltung der traditionellen Gestaltungselemente
und die Berücksichtigung der Gestaltungskonzepte
bei Umbauvorhaben dient der Erhaltung und
Gestaltung des noch vorhandenen dörflichen
Charakters.
Obwohl die vorliegende Bausubstanz nicht mehr
als ausgesprochen landwirtschaftliche Bausubstanz
bezeichnet werden kann, so handelt es sich trotzdem um ortsbildprägende landschaftstypische ländliche Gebäude.
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Gestaltungselemente:
gemauerter Ortgang mit
Rollschicht
‚
Die Gebäude sind überwiegend eingeschossige, geschlossene Baukörper. Selten sind 2geschossige Gebäude vorhanden.
‚
Das charakteristische Material der Fassaden
ist roter Ziegel bzw. Klinker.
‚
Die Sockel sind häufig aus Naturstein aufgemauert.
‚
Die Gebäude weisen häufig ein relativ steiles
Satteldach, seltener Krüppelwalmdach oder
Walmdach, mit roter Tonziegeleindeckung
auf.
‚
Der Ortgang ist gemauert, Traufen- und Ortganggesimse sind häufig durch unterschiedliche Ziegelzierbänder hervorgehoben. In Höhe
der Traufe wurden diese Zierbänder noch etwas um die Giebelecke herumgeführt. Diese
waagerechte Gliederung symbolisiert den früheren Querbalken der landwirtschaftlichen
Bausubstanz.
Typisch ist auch, dass die Giebelfassade oben
an den Gebäudeecken zur Aufnahme des Daches auskragt. Die Verkleidung der Taufe wurde z.T. mit einem Stirnbrett ausgeführt.
‚
Die Eingangstüren wurden häufiger mit
Stichbogen hergestellt.
Die Fenster sind ausnahmslos rechtwinkelig.
Es gibt stehende, quadratische oder (im
Wohnbereich) liegende Formate.
‚
Die ursprünglichen weißen Holzfenster waren
2- oder 3- flügelig und mit waagerechten
Sprossen unterteilt. Wenig später entfielen
die Sprossen, und nur die senkrechte Gliederung blieb erhalten.
‚
Die Stürze sind häufig mit einer Rollschicht
aus 1,5 Steinlängen gemauert. Seltener sind
Sandsteinlaibungen zu finden.
Sohlbänke wurden ebenfalls als Ziegelrollschicht hergestellt.
Verzierung des Giebels
Natursteinsockel
aderfugen“
mit
„Krampf-
waagerechte Ziegelzierbänder
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Gestaltungsempfehlungen:
‚
Bei einer notwendigen Erweiterung des Gebäudes wurden z.T. Anbauten an den Giebelseiten
vorgenommen. Aus gestalterischer Sicht sollten
diese Anbauten ebenfalls mit Satteldach ausgestattet werden. Flachdachanbauten fügen
sich nur schlecht in das typische Siedlungsbild
ein.
‚
Wenn im Dachgeschoss Gauben angeordnet
werden sollen, sollte unbedingt nur eine kleine
Gaube verwendet werden.
‚
Bei Fassadensanierungen oder auch bei Erweiterungen sollten Steine ausgesucht werden, die
den ursprünglichen Ziegeln in Farbe und Oberflächenstruktur möglichst ähnlich sind.
‚
Bei ggf. notwendigen Verblendungen sollten die
Ziegelverzierungen erhalten, bzw. wieder hergestellt werden.
‚
Bei einer geplanten Ergänzung der Fensteröffnungen sollten die Stürze und Sohlbänke wie im
Bestand hergestellt werden.
Die Größe dieser Fenster sollte sich ebenfalls
nach dem ursprünglichen Bestand richten.
‚
Bei den Haustüren sollten in Öffnungen mit
Stichbogen auch Türen mit Stichbogen eingebaut
werden. Es sollten Holztüren verwendet werden,
die keinen weißen Anstrich aufweisen.
Türen aus Kunststoff oder Aluminium sind nicht
typisch für die Bausubstanz und sollten daher
nicht verwendet werden.
‚
Bei Erneuerung der Fenster sollten wieder weißen Holzfenster verwendet werden. Die senkrechte Gliederung der Fenster sollte in jedem
Fall beibehalten oder wieder hergestellt werden.
Auch der Einbau von Sprossenfenstern wäre
möglich, jedoch sollten es konstruktive oder
aufgesiegelte Holzsprossen sein. Innenliegende
Sprossen sollten nicht verwendet werden.
Wenn Sprossenfenster verwendet werden,
dann sollte auch die ursprünglich vorhandene
Sprosseneinteilung berücksichtigt werden.
Erweiterung des Gebäudes mit
Satteldach
kein Einbau von rechtwinkligen
Türen in Öffnungen mit Stichbogen
ursprüngliche Sprosseneinteilung
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5.2.7 Außenanlagen
Hofstellen:
Die Haupt- und Nebengebäude der landwirtschaftlichen oder auch ehemals landwirtschaftlichen Hofstellen bilden durch die Anordnung zueinander ein
dorftypisches Ensemble, das sich häufig um einen
zentralen Hof gruppiert.
Eine Ergänzung des Ensembles erfolgt durch Gestaltungselemente wie Obstwiesen, Hofbäume, Heckenstrukturen und Bruchsteinmauern.
Diese typische Hofanordnung ist in Hesepe noch
an mehreren Hofstellen ablesbar. Der Abschluss
des Hofraumes zur angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzfläche wird häufig durch ältere großkronige Hofbäume gebildet.
Bei Veränderungen der Außenanlagen sollten die
charakteristischen Gestaltungsmerkmale erhalten
bleiben oder möglichst wieder hergestellt werden:
(Quelle: Landzettel,W.; Das Dorf in dem
wir leben, 1985)
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‚
Fehlende Begrenzungen sollten durch das
Pflanzen von Hecken, Baumreihen o.ä. wiederhergestellt werden.
‚
Notwendige zusätzliche Gebäude sollten sinnvoll für die Raumwirkung eingesetzt werden.
‚
Bei Neuanlage einer Einfriedung sollten geschnittene Laubhecken, Holzlattenzäune (Staketen-Form) oder auch Bruchsteinmauern verwendet werden.
‚
Holzzäune mit waagerechter Betonung, Jägerzäune, Beton- oder Kunststoffeinfriedungen
sollten nicht verwendet werden.
‚
Die Befestigung der Zufahrten und Hofräume
sollte nur in den Bereichen erfolgen, die für die
Nutzung erforderlich sind; weniger stark genutzte Flächen sollten nur durch Schotterrasen,
Rasenfugenpflaster o. ä. oder gar nicht befestigt werden.
‚
Befestigungen sollten aus den ortstypischen
Materialien hergestellt werden (z.B. Natursteine,
Klinker und ersatzweise Betonstein mit Natursteincharakter). Vorhandene Natursteinpflasterungen sollten erhalten bleiben.
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Freiräume in der Ortslage:
Besondere Straßenräume
Die Gärten der unter Punkte 6.2.6 beschriebenen ortsbildprägenden Bausubstanz haben
ebenso wie die Gebäude maßgeblichen Einfluss auf das Ortsbild Hesepes und wirken charakteristisch in den entsprechenden Straßenzügen.
Analog zu der typischen oben beschrieben Nutzung der Gebäude, finden sich im Außenbereichen vergleichbare Funktionen. Der typische Garten dieser Nachkriegsbauten sah funktional den größten Teil der Flächen für die Eigenversorgung vor. Die rückwärtigen Gärten
waren meistens durch einen Mittelweg aufgeteilt und wiesen große Gemüsegärten, (Hühner)
-Wiesen mit Obstbaumbestand und Beerenobst auf. Parallel des Weges waren ausnahmslos
Pfeiler mit Wäscheleinen zu finden. Außensitzplätze geschweige Terrassen waren kaum
vorhanden.
Da die rückwärtigen Bereiche weitgehend der Beschaffung von Lebensmitteln vorbehalten
war, wurden die Vorgartenflächen fast ausschließlich als Ziergärten genutzt. Hier wurden
Blühpflanzen (Gehölze insbesondere Blütensträucher und Rosen, Stauden, Sommerblumen,
Blumenzwiebeln etc.) gesetzt/gesät. Die Pflanzenausstattung ist als recht homogen anzunehmen, die heute übliche Arten- und Sortenvielfalt gab es zu dieser Zeit noch nicht. Es
wurde hier zum einen der eigene Bedarf an Schnittblumen gedeckt (Floristen und Blumengeschäfte waren selten oder nicht vorhanden), zum anderen diente dieser halböffentliche
Raum der Kommunikation, Gespräche fanden über den Gartenzaun, der Hecke hinweg statt.
Weiterhin war der Vorgarten oft der Stolz der Besitzer und einladendes Entrée für Besucher.
Nicht selten waren dort Sitzbänke vorhanden.
Teile der Ortslage Hesepes mit dieser Nachkriegsbebauung, ergänzt durch Mehrfamilien/und Reihenhäuser, sind heute durch die typischen, halböffentlichen Bereiche geprägt, die
häufig nur noch die Bedeutung von sogenanntem „Abstandsgrün“ haben. Die ursprüngliche
Bedeutung der Vorgärten besteht nicht mehr. Kommunikation findet weniger auf die alte
Weise statt. Handy, Telefon, Berufs- und Vereinsleben bieten heute Gelegenheit sich mit
Gleichgesinnten auszutauschen.
Die mühsame Anzucht von Schnittblumen erfolgt selten. Blumensträuße vom Floristen oder
aus dem Einkaufsmarkt haben derzeit größeres Ansehen. Aus diesem Grund sind diese
Vorgartenbereiche heute meistens degradiert zu Freiflächen, die zu lästiger Gartenarbeit
zwingen. In ihnen fehlen weitgehend die dorftypischen oben beschriebenen Elemente und
weisen neben den noch durchgehend vorhandenen Einfriedungen (Mauern, Mauerpfeiler
und Zäune, seltener Hecken) häufig nur eine intensiv gepflegte Rasenfläche und einige
nicht-heimischen pflegeleichte Nadelgehölze auf.
Nicht selten müssen in diesen Bereichen auch noch eine Reihe von Abfalltonnen untergebracht werden, so dass diese Hausvorzonen insgesamt über wenig dörfliche Aufenthaltsqualität verfügen. Auch sind die Straßenzüge gewissermaßen „austauschbar“, da sie keinen eigenständigen Charakter mehr aufweisen.
Da auch der Straßenraum, der früher einmal ein kommunikationsfreundlicher Raum war,
heute zunehmend kraftfahrzeugorientiert ausgebaut ist, entfällt der gesamte Bereich als
Treffpunkt, um hier die sozialen Kontakte zu pflegen.
Auch wenn der Rückbau der Straßenbreiten häufig nicht durchzuführen ist, um wieder auf
der Straße zu klönen, bietet es sich doch an, im Bereich der Freiflächen vor den Häusern
durch eine dorfgerechte Gestaltung zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse und der
Aufenthaltsqualität beizutragen und die Pflege der sozialen Kontakte zu fördern. Der bewusste Aufenthalt in den Vorgartenbereichen fördert nachbarschaftliche Begegnungen. Die
bewusste gemeinschaftliche Gestaltung der Vorbereiche und damit der Straßenräume stiftet
Identität und schafft Nachbarschaftssinn.
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Das folgende Foto zeigt ein Beispiel für eine Wohnumfeldverbesserung durch die dörfliche
Aufenthaltsqualitäten geschaffen werden konnten:
Auf der folgenden Seite ist anhand von „Vorher – Nachher“ – Darstellungen beispielhaft verdeutlicht worden, wie durch gemeinschaftliche Einfriedungen und Begrünungen mit dorfgerechten Pflanzen (siehe auch Listen ab S. 32) Wohnumfeldgestaltung vorgenommen werden
kann.
Straßenbezogene durchgängige Gestaltungselement, z.B. eine Baumreihe mit einer bestimmten Baumart, Eingangsbaumanpflanzungen oder auch eine bestimmte Einfriedung,
kann dem jeweiligen Straßenzug einen eigenständigen Charakter verleihen. Mit einer attraktiven Pflanzenauswahl für ihre Vorgärten könnten ganze Straßenzüge miteinander wetteifern.
Dorfgerechte Einfriedungen/Eingrünungen der Abfalltonnenstandplätze können das neue
Straßenbild wirksam steigern und sind ein „Muss“ bei einer neuen Gestaltung.
Anzuregen ist hier eine gemeinsame Planung in der Nachbarschaft unter Inanspruchnahme
kompetenter und kostenloser Beratung der Dorferneuerungsplaner.
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Vorher:
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Nachher:
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Förderung von Einzelmaßnahmen an Gebäude und Freianlagen
Förderung von Gemeinschaftsvorhaben der straßenseitigen Freianlagen
Förderung der rückwärtigen Gebäude und Gemeinschaftsvorhaben der straßenseitigen Freianlagen
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Auswahl von empfohlenen Pflanzen für Dorf und
Landschaft
Gehölze für die freie Landschaft und den innerörtlichen Bereich:
Acer campestre
(Feldahorn)
Betula pendula
(Sandbirke)
Corylus avellana
(Haselnuss)
Fagus sylvatica
(Buche)
Ligustrum vulgare
(Liguster)
Populus tremula
(Zitterpappel)
Quercus petraea
(Traubeneiche)
Salix caprea
(Salweide)
Tilia cordata
(Winter-Linde)
Acer platanoides
(Spitzahorn)
Carpinus betulus
(Hainbuche)
Crataegus monogyna
(Weißdorn)
Fraxinus excelsior
(Esche)
Malus sylvestris
(Holzapfel)
Prunus avium
(Vogelkirsche)
Quercus robur
(Stieleiche)
Sambucus nigra
(Holunder)
Viburnum opulus
(Schneeball)
Acer pseudoplatanus
(Bergahorn)
Cornus sanguinea
(Gemeiner Hartriegel)
Euonymus europaea
(Gemeines Pfaffenhütchen)
Lonicera xylosteum
(Heckenkirsche)
Malus domestica
(Apfelbaum)
Prunus spinosa
(Schlehe)
Rosa canina
(Hundsrose)
Sorbus aucuparia
(Eberesche)
in den Niederungen:
Alnus glutinosa
(Schwarzerle)
Carpinus betulus
(Hainbuche)
Fagus sylvatica
(Buche)
Prunus spinosa
(Schlehe)
Rhamnus frangula
(Faulbaum)
Salix caprea
(Salweide)
Salix purpurea
(Purpurweide)
Sambucus nigra
(Holunder)
Betula pubescens
(Moorbirke)
Corylus avellana
(Haselnuss)
Fraxinus excelsior
(Esche)
Quercus robur
(Stieleiche)
Rosa canina
(Hundsrose)
Salix cinerea
(Aschweide)
Salix triandra
(Mandelweide)
Sorbus aucuparia
(Eberesche)
Betula pendula
(Sandbirke)
Crataegus monogyna
(Weißdorn)
Populus tremula
(Zitterpappel)
Ribes nigrum
(Schwarze Johannisbeere)
Salix aurita
(Ohrweide)
Salix pentandra
(Lorbeerweide)
Salix viminalis
(Hanfweide)
Viburnum opulus
(Schneeball)
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Gehölze für den innerörtlichen Bereich (Auswahl):
Amelanchier lamarkii
(Kupferfelsenbirne)
Buxus sempervirens
Buchsbaum
Corylus avellana
(Haselnuss)
Cytisus scoparius
(Besenginster)
Forsythia i.S.
(Forsythie)
Hydrangea macrophylla
(Gartenhortensien)
Ilex aquifolium
(Stechpalme)
Kolkwitzia amabilis
(Kolkwitzia)
Lonicera periclymenum
(Waldgeißblatt)
Philadelphus
coronarius,
i.S.)
(Falscher Jasmin)
Rosa spec.
(Wildrosen)
Spiraea x arguta
(Brautspiere)
Taxus baccata
(Eibe)
* i.S. = in Sorten
Amelanchier ovalis
(Felsenbirne)
Carpinus betulus
(Hainbuche)
Crataegus laevigata
(Rotdorn)
Deutzia gracilis
(Maiblumenstrauch)
Hedera helix i.S.
(Efeu)
Hydrangea paniculata i.S.
Rispenhortensie
Juglans regia
(Walnußbaum)
Laburnum anagyroides
(Goldregen)
Lonicera tatarica
(Tatarengeißblatt)
Potentilla frutic. i.S.
(Fingerkraut)
Buddleia davidii
(Schmetterlingsflieder)
Cornus mas
(Kornelkirsche)
Crataegus monogyna
(Weißdorn)
Euonymus europaea
(Pfaffenhütchen)
Hydrangea arborescens
(Strauchhortensien)
Hypericum calycinum
(Johanniskraut)
Kerria japonica
(Ranunkelstrauch)
Ligustrum vulgare
(Liguster)
Lonicera xylosteum
(Heckenkirsche)
Ribes sanguineum i.S.
(Blutjohannisbeere)
Sorbus aria
(Mehlbeere)
Spiraea x vanhouttei
(Prachtspiere)
Viburnum lantana
(Wolliger Schneeball)
Rosa spec.
(Strauchrosen)
Syringa vulgaris
(Flieder)
Viburnum opulus
(Schneeball)
Stauden und einjährige Pflanzen für den Garten (Auswahl):
Alant
Brennende Liebe
Dost
Herbstastern
Lavendel
Lungenkraut
Moschusmalve
Phlox
Portulak
Rosenmalve
Schwertlilie
Strohblume
Vergissmeinnicht
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Akelei
Dahlie
Gladiole
Kaiserkrone
Levkoje
Madonnenlilie
Margerite
Pfingstrosen
Ringelblume
Schafgarbe
Silberimmortelle
Studentenblume
Zinnie
Bartnelke
Diptam
Goldlack
Katzenminze
Löwenmäulchen
Maiglöckchen
Mohn
Primeln
Rittersporn
Schneeglöckchen
Sonnenblume
Stockrose
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Obstgehölze (Auswahl):
Äpfel:
Großer Rheinischer Bohnapfel
Landsberger Renette
Roter Winterstettiner
Schöner von Nordhausen
Grüner Winterstettiner
Roter Boskoop
Schöner von Boskoop
Birnen:
Doppelte Philippsbirne
Gellerts Butterbirne
Neue Poiteau
Gute Graue
Frühe aus Trévoux
Gute Luise
Köstliche von Charneu
Süßkirschen:
Büttners Rote Knorpel
Knauffs Schwarze
Schmalfelds Schwarze
Werdersche Frühe
Große Schwarze Knorpel
Querfurter Königskirsche
Werdersche Braune
Sauerkirche:
Fanal
Werdersche Glaskirsche
Schattenmorelle
Pflaumen:
Czar
Ontariopflaume
Emma Leppermann
Wangenheimer
Johannisbeeren:
Bogatyr (schwarze Sorte)
Silvergieters Schwarze
Rote Holländische
Werdavia (weiße Sorte)
Himbeeren:
Schönemann
Zeva 2
Stachelbeeren:
Gelbe Triumphbeere
Rote Preisbeere
Weiße Triumphbeere
Hönings Früheste
Rote Triumphbeere
Geschnittene Hecken (Auswahl):
Acer campestre
(Feldahorn)
Crataegus monogyna
(Weißdorn)
Ligustrum vulgare
(Liguster)
Buxus sempervirens
(Einfassungsbuchsbaum)
Fagus sylvatica
(Rotbuche)
Taxus baccata
(Eibe)
Carpinus betulus
(Hainbuche)
Ilex aquifolium
(Stechpalme)
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Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
Einfriedungen
Abgrenzungen und Unterteilungen von Grund- und Flurstücken können durch lebende Zäune
in Form von Hecken erfolgen. Hecken bieten ökologisch vielfältige Lebens- und Nahrungsräume für Tiere und Pflanzen.
Die vorhandenen Einfriedungen aus standortuntypischen Nadelgehölzen können die Funktionen nicht oder nur zu einem geringen Teil erfüllen. Es ist daher im Interesse des Ortsbildes und des Artenschutzes wünschenswert, diese dorfuntypischen Koniferenhecken gegen
geschnittene Laubhecken oder, wenn der zur Verfügung stehende Platz ausreicht, gegen
freiwachsende Hecken auszutauschen. Auf Seite 30 sind beispielhafte Darstellungen mit
verschiedenen Einfriedungen für Hesepe eingefügt. Diese Einfriedungsbeispiele sind nicht
nur auf Reihenhausvorgärten anzuwenden, sondern gelten gleichermaßen für Ein- und
Mehrfamilienhausgrundstücke und auch für Hofstellen in Hesepe.
Nachfolgend ist eine Auswahl an Heckenpflanzen mit Angabe ihrer jeweiligen Funktion bzw.
Eigenschaften bzgl. der heimischen Tierwelt aufgelistet:
Auswahl an Heckenpflanzen
Höhe (m)
Art
wertvoll als:
mittelgroße Bäume:
20
Feldahorn (Acer campestre)
25
Hainbuche (Carpinus betulus)
15
Vogelkirsche (Prunus avium)
12
Eberesche (Sorbus aucuparia)
7
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
3
Salweide (Salix caprea)
28
Birke (Betula spec.)
10
Wildapfel (Malus sylvestris)
Sträucher:
5
4
5
2
3
3
3
4
4
4
Haselnuss (Corylus avellana)
Kornelkirsche (Cornus mas)
Liguster (Ligustrum vulgare)
Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
Feuerdorn (Pyracantha coccinea)
Hundsrose (Rosa canina)
Brombeere (Rubus fruticosus)
Hartriegel (Cornus sanguinea)
Zweigriffeliger Weißdorn (Crataegus oxyacantha)
Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus)
Abkürzungen:
In
Insekten-Nahrung
Vn
Vogel-Nahrung
Nn
Nagetier-Nahrung
L
Laub verrottet gut
Vsg
B
S
(Quelle: Klemp, H.; Mehr Natur in Dorf und Stadt, 1984)
INGENIEURPLAN UNG
In, Vn
L, Hecke
In, Vn
In, Vn
In, Vn, L
B, In
Vsg
B, Vn, Nn, S
In, S, Vn, Hecke
In, S, Vn
In, Vsg
In, Vsg
In, Vn
In, Vsg
B
Vsg
In, Vn
Vogelschutzgehölz
Bienenweide
Schmetterlingspflanze
Stadt Bramsche, Dorferneuerung Hesepe
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7
Beantragung von Fördermitteln für private Maßnahmen
7.1
Voraussetzungen für Maßnahmenförderungen
-
Ein genehmigter Dorferneuerungsplan
-
Beantragung der Maßnahmenförderung und Bescheiderteilung durch die Behörde für
Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften Osnabrück -Amt für Landentwicklung- vor Beginn der Ausführung
7.2
Wer kann eine Maßnahmenförderung beantragen ?
1.
Gemeinden und Gemeindeverbände,
2.
Teilnehmergemeinschaften, deren Zusammenschlüsse, Wasser- und Bodenverbände
und ähnliche Rechtspersonen sowie einzelne Beteiligte,
3.
natürliche Personen und Personengesellschaften sowie juristische Personen des privaten Rechts.
7.3
Beantragung der Förderung
Vor der Antragstellung besteht die Möglichkeit über die Stadt Bramsche eine individuelle Beratung bezüglich der für die Bausubstanz typischen Gestaltungsmerkmale sowie möglicher
Umgestaltungsvorschläge zu erhalten.
Die Anträge auf Förderung im Rahmen der Dorferneuerung sind bei der Stadt Bramsche
oder beim Amt für Landentwicklung, Osnabrück zu bekommen.
Für die geplanten Maßnahmen holt der Antragsteller die entsprechenden Kostenvoranschläge ein und fügt sie dem Antrag bei, auf deren Grundlage das Amt für Landentwicklung einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 25 % der zuwendungsfähigen Kosten bewilligt.
Der Antrag wird bei der Stadt Bramsche abgegeben, die ihn dann zum Amt für Landentwicklung in Osnabrück weiterleitet.
Erst nachdem der Antrag vom Amt für Landentwicklung bewilligt wurde, darf mit der
Maßnahme begonnen werden!
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7.4
Art, Höhe und Umfang der Zuwendungen
-
Die Zuwendung wird als Projektförderung gewährt
-
Die Förderung erfolgt als Anteilsfinanzierung
-
Die Zuwendung ist nicht rückzahlbar
-
Eine Zuwendung kann für Privatmaßnahmen 25 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, höchstens 25.000,00 € betragen
-
Für jedes Objekt (Gebäude, Gebäudeteile mit eigenständiger wirtschaftlicher Funktion) darf nur einmal für denselben Zuwendungszweck der Höchstbetrag in Anspruch
genommen werden
-
Sind für ein Objekt mehrere förderfähige Maßnahmen (s.o.) geplant, können jeweils
die zulässigen Höchstbeträge nebeneinander gewährt werden
-
Maßnahmen, die einen Zuwendungsbedarf von weniger als 2.500,00 € beinhalten
werden wegen Geringfügigkeit nicht gefördert
-
Eigenleistungen können nicht gefördert werden.
7.5
Förderfähige private Maßnahmen
Maßnahmen an ortsbildprägenden Gebäuden:
Dach:
Dacheindeckung, einschl. Windfedern
Änderungen an der Dachkonstruktion, die z.B. durch den Einbau neuer Stallentlüftungen erforderlich werden
Erneuerung der Dachrinnen
Fassade:
Mauerwerkssanierung
Fachwerksanierung
Erneuerung der Fenster
Erneuerung der Türen und Tore
Maßnahmen im Bereich der Hofstelle:
Verbesserung der Hofzufahrt
Erneuerung/Ergänzung der Hofbefestigung
Verbesserung der Hofentwässerung
Eingrünung der Hofstelle
Erneuerung/Ergänzung der Hofeinfriedung
Maßnahmen im Bereich der Ortslage Hesepes:
Aufgrund der besonderen Siedlungsentwicklung in der Ortslage (siehe ab Kapitel 5.2.6)
konnten für Hesepe Abgrenzungen für Förderungen von bestimmten Einzelmaßnahmen und
Gemeinschaftsvorhaben an Gebäuden und Freianlagen festgesetzt werden. Diese abgegrenzten Bereiche sind in einer Plandarstellung auf Seite 26 eingetragen.
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Richtlinie
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Quellen
Kraft, J. H. W.
Was wie machen – Instandsetzen und Erhalten alter Bausubstanz
1992
Simons, D.
Dorffibel – Vorschläge und Beispiele zur Gestaltung ländlich geprägter Orte
Landzettel, W.
Ländliche Siedlung in Niedersachsen
1981
Landzettel, W.
Das Bild der Dörfer, Dorferneuerung in Niedersachsen
Hannover, 1989
Landzettel, W.
Das Dorf in dem wir leben
Hannover, 1985
Klemp, H.
Mehr Natur in Dorf und Stadt
Damendorf, 1984
Ottenjann, H.
Bauernhäuser – Bauernstuben – Bauerngärten
Niedersachsen
Verlag Museumsdorf Cloppenburg, 1989
–
Bauernkleidung
in
Nordwest-
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