Geometrische Grundbegriffe

Werbung
DOWNLOAD
Thomas Röser
Geometrische
Grundbegriffe
Stationenlernen Mathematik 6. Klasse
Bergedorfer ® Unterrichtsideen
Thomas Röser
Bergedorfer® Lernstationen
Stationenlernen
Mathematik 6. Klasse
Downloadauszug
aus dem Originaltitel:
6. Klasse
Teilbarkeit – Brüche – Dezimalbrüche – geometrische
Grundbegriffe – Flächen und Körper
Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht.
Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen
für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die
Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen
schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte (einschließlich aber
nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in
(Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch.
Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall
der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages.
Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfo
verfolgt.
1. Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
Vorwort
I – Theorie: Zum Stationenlernen
1. Einleitung: Stationenlernen,
was ist das?
Unsere Gesellschaft wird seit geraumer Zeit durch
Begriffe der Individualisierung gekennzeichnet: Risikogesellschaft heißt es bei Ulrich Beck1, Multioptionsgesellschaft nennt sie Peter Gross2 und für
Gerhard Schulze ist es eine Erlebnisgesellschaft3.
Jeder Begriff beinhaltet einen anderen inhaltlichen
Schwerpunkt, doch egal, wie wir diesen Prozess
bezeichnen, die Individualisierung – hier zu verstehen als Pluralisierung von Lebensstilen – schreitet
voran. Damit wird die Identitäts- und Sinnfindung
un
zu einer individuellen Leistung. Diese Veränderunstitugen wirken sich zwangsläufig auch auf die Instituine
tion Schule aus. Damit lässt sich vor allem eine
tlich d
er
Heterogenität von Lerngruppen hinsichtlich
der
wie der indiv
Lernkultur, der Leistungsfähigkeit sowie
indivirübe
er hinaus legt
duellen Lernwege feststellen. Darüber
esetz Nor
rhein-Westbeispielsweise das Schulgesetz
Nordrhein-Westensch […]
falen im § 1 fest, dass:: „Jeder junge Mensch
eine wirtschaftlich
ohne Rücksicht auf seine
wirtschaftliche Lage und
hlecht ein Re
Herkunft und sein Gesc
Geschlecht
Recht auf schulihe Bildu
g, Erziehun
sche
Bildung,
Erziehung und iindividuelle Förderung“ hat. D
as klingt nac
e
Das
nach einem hehren Ziel – die
Frage ist nur, wie wir di
en könn
?
dieses Ziel erreichen
können?
ch möchte an dieser Stelle festhalten,
n, dass es
Ich
ach mein
dagogische
nach
meiner Einschätzung nicht das pädagogische
heil
zen m
Allheilmittel
gibt, welches wir nu
nur einsetzen
müsse (päd
en) Probten und damit wären a
alle
(pädagogischen)
alledem möchte
mö
leme gelöst – trotz alledem
ich an dieser
hode des Stationenlernens
Statione
Stelle die Methode
präsene der Individ
al
tieren, da dies
diese
Individualisierung
Rechnung
n kann.
tragen
e des S
Merkmale
Stationenlernens
„‚Lernen an Stationen’ bezeichnet die Arbeit mit einem aus verschiedenen Stationen zusammengesetzten Lernangebot, das eine übergeordnete Pro-
1
2
3
Vgl.: Beck, Ulrich: Risikogesellschaft – Auf dem Weg in eine andere
Moderne. Berlin 1986.
Vgl.: Pongs, Armin; Gross, Peter: Die Multioptionsgesellschaft. In:
Pongs, Armin (Hrsg.): In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?
– Gesellschaftskonzepte im Vergleich, Band I. München 1999, S.
105–127.
Vgl.: Schulze, Gerhard: Die Erlebnisgesellschaft – Kultursoziologie
der Gegenwart. Frankfurt/Main, New York 1992.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
blematik differenziert entfaltet.“4 Schon an dieser
Stelle wird offensichtlich, dass für diese Methode
unterschiedliche Begriffe verwendet werden. Jedem Terminus wohnt eine (mehr oder weniger) anders geartete organisatorische Struktur inne. In
den meisten Fällen werden die Begriffe Lernen an
r
Stationen und Stationenlernen
synonym verwendet. Hiervon werden die Lern
Lernstraße oder der Lernzirkel unterschieden. Bei diese
diesen beiden Varianten
werden in der Regel eine festge
festgelegte Reihenfolge
keit des Durc
sowie die Vollständigkeit
Durchlaufs aller Staangt. Dara
aus ergibt si
tionen verlangt.
Daraus
sich zwangsläufig
g isatorisch) auch eine festgelegte Ar(rein organisatorisch)
eitszeit an der jeweil
ne weitere
beitszeit
jeweiligen Station. Eine
Unterscheidu
ng bie
Unterscheidung
bietet die Lerntheke, an we
welcher
ich die Sch
c
sich
Schülerinnen und Schüler
mitt Mater
Material bed
enen kön
ließend wied
er (meist e
dienen
können, um anschließend
wieder
eige
lären Plätzen zu
u arbe
genständig) an ihren regulären
arbeiten.
orrme soll das L
erne an Stationen
Von diesen Formen
Lernen
tionenlernen
n ab
bzw. das S
Stationenlernen
abgegrenzt werden.
chtsmethode
smeth
is
Diese Unterric
Unterrichtsmethode
ist hier zu verstehen als
ein un
errichtliches Ve
unterrichtliches
Verfahren, bei dem der unterrichtliche Gegens
Gegenstand so aufgefächert wird, dass
die einzel
nen Stationen unabhängig voneinander
einzelnen
bearbeite
bearbeitet werden können – die Schülerinnen und
Sch
Schüler können die Reihenfolge der Stationen somit eigenständig bestimmen; sie allein entscheiden, wann sie welche Station bearbeiten wollen.
Damit arbeiten die Lernenden weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich (bei meist vorgegebener Sozialform, welche sich aus der Aufgabenstellung ergeben sollte). Um der Heterogenität
Rechung zu tragen, werden neben den Pflichtstationen, die von allen bearbeitet werden müssen, Zusatzstationen angeboten, die nach individuellem
Interesse und Leistungsvermögen ausgewählt
werden können.
Aufgrund der Auffächerung des Gegenstandes in
unterschiedliche Schwerpunkte und der Unterteilung in Pflicht- und Zusatzstationen, bietet es sich
an, bei der Konzeption der einzelnen Stationen unterschiedliche Lernzugänge zu verwenden. Auch
hier wäre eine weitere schülerspezifischere Differenzierung denkbar. Folglich ist es möglich, einen
4
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010, S. 4.
1
1. Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
inhaltlichen Schwerpunkt bspw. einmal über einen
rein visuellen Text, zweitens mithilfe eines Bildes/
einer Karikatur und drittens über ein akustisches
Material anzubieten, und die Lernenden dürfen frei
wählen, welchen Materialzugang sie verwenden
möchten, jedoch unter der Prämisse, einen zu bearbeiten.
Unter diesen Gesichtpunkten wird offensichtlich,
dass das Stationenlernen eine Arbeitsform des offenen Unterrichtes ist.
Ursprung des Stationenlernens
Die Idee des Zirkulierens im Lernablauf stammt ursprünglich aus dem Sportbereich. Das „circuit training“, von Morgan und Adamson 1952 in England
entwickelt, stellt im Sportbereich den Sportlern unterschiedliche Übungsstationen zur Verfügung,
sen.
welche sie der Reihe nach durchlaufen müssen.
gen
Der Begriff Lernen an Stationen wurde hingegen
zu ih
en
von Gabriele Faust-Siehl geprägt, die hierzu
ihren
hrift „Grund
gleichnamigen Aufsatz in der Zeitschrift
„Grundschule“ 1989 publizierte.1
Der Ablauf des Stationenlernens
enlernens
Für die Gestaltung
und
eines Statioung u
nd Konzeption e
nenlernens istt es entscheidend,
entsc eidend, dass sich der unerrichtliche Gegenstand in v
terrichtliche
verschiedene Teilaspekte aufschlüsseln
aufschlüsseln läs
u be
ilässt, die in ihrer zu
bearbeitenden Reihe
folge u
nander sin
Reihenfolge
unabhängig voneinander
sind.
Damit darf jjedoch die abschließende Bündelung
cht unter
nicht
unterschlagen werden. Es bietet sich daher
oblem
der Fragean, ein
eine übergeordnete Problematik
oder
g zu
u stelle
e zu
stellung an den Anfang
stellen, welche
zum Abon de
schluss (dieser ist von
der meth
methodischen Reflexion
en) erneut a
ufgegr
zu unterscheiden)
aufgegriffen
wird.
gentliche Ablauf lässt sich in der Regel in
Der eigentliche
hasen u
erteilen 1. Die thematische und
vier Phasen
unterteilen:
che Hinfü
methodische
Hinführung – hier wird den Schülerinnen und Schüle
Schülern einerseits eine inhaltliche Orientierung geboten und andererseits der Ablauf des
Stationenlernens erklärt. Sinnvoll ist es an dieser
Stelle gemeinsam mit den Lernenden die Vorteile,
aber auch mögliche Schwierigkeiten der Methode
zu besprechen. Hierauf folgt 2. ein knapper Überblick über die eigentlichen Stationen – dieser Überblick sollte ohne Hinweise der Lehrperson auskommen. Rein organisatorisch macht es daher
Sinn, den jeweiligen Stationen feste (für die Ler-
1
Vgl.: Faust-Siehl, Gabriele: Lernen an Stationen. In: Grundschule,
Heft 3/1989. Braunschweig 1989, S. 22ff.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
nenden nachvollziehbare) Plätze im Raum zuzugestehen. 3. In der sich anschließenden Arbeitsphase erfolgt ein weitgehend selbstständiges Lernen an den Stationen. In dieser Phase können – je
nach Zeit und Bedarf – Plenumsgespräche stattfinden. Zur weiteren Orientierung während der
Arbeitsphase sollten zusätzliche Materialien, wie
Laufzettel, Arbeitspässe, Fortschrittslisten o. Ä.
verwendet werden. Diese erleichtern den Ablauf
und geben den Lernenden eine individuelle Übersicht über die bereits bearbeiteten und noch zur
Verfügung stehenden Stati
Stationen. Bei einem soluch ei
chen Laufzettel sollte auch
eine Spalte für weitere
Kommentare, welche später d
die Reflexion unterz finden. Da
stützen können, Platz
Darüber hinaus kann
ülerinnen und Schü
von den Schülerinnen
Schülern ein Arbeitso
auch eine Dokumentenjournal, ein Portfolio oder
ppe ge
hrt werden
mappe
geführt
werden, um Arbeitsergebnisse zu
ichern und den Arbe
ktiere
sichern
Arbeitsprozess reflektierend
zu
begleiten. Ein
E zuv
zuvor ausgearbeitetes Hilfesy
Hilfesystem
ann den A
ich unterst
ützen, iindem
kann
Ablauf zusätzlich
unterstützen,
Le
nende an geeigneter Stelle Hilfe an
eten ode
Lernende
anbieten
oder
ein
de schließt sic
einfordern können. Am End
Ende
sich 4
4. ei
eine
hase (auff inha
licher und methodiReflexionsphase
inhaltlicher
n.
scher Ebene) an
an.
lle derr Lehrkraft
ehrkra beim Stationenlernen
Die Rolle
Als alle
rerstes ist die Lehrperson – wie bei fast alallererstes
len ande
en Unt
anderen
Unterrichtsmethoden auch – „Organisator und B
Berater von Lernprozessen“2. Sie stellt
ein von den Lernenden zu bearbeitendes Materialun
und Aufgabenangebot zusammen. Der zentrale
Unterschied liegt jedoch darin, dass sie sich während des eigentlichen Arbeitsprozesses aus der
frontalen Position des Darbietens zurückzieht. Die
Lehrkraft regt vielmehr an, berät und unterstützt.
Dies bietet dem Lehrer/der Lehrerin viel stärker die
Möglichkeit, das Lerngeschehen zu beobachten
und aus der Diagnose Rückschlüsse für die weitere Unterrichtsgestaltung sowie Anregungen für
die individuelle Förderung zu geben. „Insgesamt
agiert die Lehrperson somit eher im Hintergrund.
Als ‚invisible hand‘ strukturiert sie das Lerngeschehen.“3
Vor- und Nachteile des Stationenlernens
Die Schülerinnen und Schüler übernehmen eine
viel stärkere Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess und können somit (langfristig!) selbst-
2
3
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010, S. 6.
Ebenda.
2
2. Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Mathematik
sicherer und eigenständiger im, aber auch außerhalb des Unterrichts agieren. Diese hohe Eigenverantwortung bei zurückgenommener Anleitung
durch die Lehrperson kann jedoch zu einer Überforderung oder mangelnden Mitarbeit aufgrund der
geringen Kontrolle führen. Beidem muss zielgerichtet begegnet werden, sei es durch die schon
erwähnten Hilfestellungen oder durch eine (spätere) Kontrolle der Ergebnisse.
Eine Stärke des Stationenlernens besteht eindeutig in der Individualisierung des Unterrichtsgeschehens – die Lernenden selbst bestimmen Zeitaufwand und Abfolge der Stationen. Darüber hinaus
können die unterschiedlichen Lerneingangskanäle
sowie eine Differenzierung in Schwierigkeitsgrade
als Ausgangspunkt des Lernprozesses genommen
werden. Die Schülerinnen und Schüler können daa
mit die ihnen gerade angemessen erscheinende
ende
Darstellungs- und Aufnahmeform erproben, erfahahren und reflektieren. Damit kann eine heterogene
teroge e
Lerngruppe „inhalts- und lernzielgleich
unterrichtet
ch unterrichte
werden, ohne dass die Lernwege
vereinheitlicht
ge v
ereinheitlicht
werden müssen.“1
Stationenlernen
n – Ei
Ein
n kurzes Fazit
erhalb der
er untersch
dliche Fachdidaktiken
Innerhalb
unterschiedlichen
herrscht seit
se Jahren ein Konsens darüber, dass
s
Lehr-Lern-Angebot
der Schule
verändern
sich das Leh
-Lern-An
e veränd
n
kognitive Wissensvermittlung
muss. Rein k
ng im Sinne
des
„Nürnberger Trichters“ ist nicht gefragt
es „Nürnb
agt und widerspricht
spric allen aktuellen Erkenntnissen
ken
n der Lernpsychologie. Eigenverantwortliches,
selbstgestaltwortlic
lbstg
tetes und kooperatives
Lernen
ves L
ernen sind die zentralen
Ziele der Pädagogik
neuen
Jahrtausends. Eine
gogik des ne
uen Ja
mögliche
Variante,
Forderungen nachzue Varia
ante, diesen For
kommen,
bietet das Stationenlernen.
Warum?
en, biete
Station
Stationenlernen
u. a.:
lernen
n ermöglicht
er
1. Binnendifferenzierung
und individuelle Fördedif
rung, indem unterschiedliche Schwierigkeitsgrade angesetzt werden. Gleichzeitig können
die Schülerinnen und Schüler auch ihre Kompetenzen im Bereich der Arbeitsorganisation ausbauen.
2. einen Methoden- und Sozialformenwechsel, sodass neben Fachkompetenzen auch Sozial-,
Methoden- und Handlungskompetenzen gefördert werden können.
1
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/ 2010, S. 6.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
Grundsätzlich – so behaupte ich – lässt sich Stationenlernen in allen Unterrichtsfächern durchführen. Grundsätzlich eignen sich auch alle Klassenstufen für Stationenlernen. Trotz alledem sollten –
wie bei jeder Unterrichtskonzeption – immer die zu
erwartenden Vorteile überwiegen; diese Aussage
soll hingegen kein Plädoyer für eine Nichtdurchführung eines Stationenlernens sein! D. h. jedoch,
dass – wie bei jeder Unterrichtsvorbereitung – eine
Bedingungsanalyse unerlässlich ist!
Stationenlernen benötigt – rein organisatorisch –
s mus
als allererstes Platz: Es
muss möglich sein, jeder
beits- Platz zuzuweisen.
Station einen festen (Arbeits-)
Die Lehrkraft benötigtt darüber h
hinaus für die Vorbereitung im ersten Moment meh
mehr Zeit – sie muss
digen Ma
erialien in au
alle notwendigen
Materialien
ausreichender Anrfügung ste
len und das heißt vor allem:
zahl zur Verfügung
stellen
e benötigt Zeit für da
Sie
das Kopieren! Für d
den weiteen Ablauf iist
st es s
aufgabe an
ren
sinnvoll, Funktionsaufgaben
ie Lernende
die
Lernenden zu verteilen – so kann bspw. je eine
Schülerin oder je ein Schüler
hüler für eine Station d
Schülerin
die
Ve
en: Sie/er m
ss dafü
Verantwortung
übernehmen:
muss
dafür
S
mer a
usreichend Ma
Sorge
tragen, da
dass immer
ausreichend
Materialien
bereit liegen.
och is
Wichtiger jed
jedoch
istt die Gru
Grundeinstellung der
rinnen und
d Sch
Schüler se
Schülerinnen
selbst: Viele Lernende
wurde regelmäß
g mi
wurden
regelmäßig
mit lehrerzentriertem Frontalunterrich „unterh
unterricht
„unterhalten“ – die Reaktionen der Schüund S
lerinnen und
Schüler werden sehr unterschiedlich
sein. Eine Lerngruppe wird sich über mehr Eigenvera
verantwortung
freuen, eine andere wird damit
maßlos überfordert sein, eine dritte wird sich verweigern. Daher ist es unerlässlich, die Lernenden
(schrittweise) an offenere Unterrichtsformen heranzuführen. Sinnvoll ist es daher, mit kleineren
Formen des offenen Unterrichts zu beginnen; dies
muss nicht zwingend ausschließlich in einem bestimmten Fachunterricht erfolgen – der Lernprozess einer Klasse sollte auch hier ganzheitlich verstanden werden! Absprachen zwischen den Kolleginnen und Kollegen sind somit auch hier unerlässlich – letztendlich kann im Gegenzug auch
wieder das gesamte Kollegium davon profitieren.
2. Besonderheiten des Stationenlernens
im Fach Mathematik
Ein Stationenlernen im Mathematikunterricht muss
sich an den Inhalten und dem Aufbau der Bildungsstandards im Fach Mathematik für den mittleren
Bildungsabschluss orientieren. Das Einschlagen
von individuellen Lösungswegen, das Analysieren
3
2. Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Mathematik
von Lernergebnissen, das zielgerichtete Anwenden von Formeln, Rechengesetzen und Rechenregeln soll stets unter der Prämisse der Nutzbarkeit
für das weitere Lernen und dem Einbezug in möglichst unterschiedliche kontextbezogene Situationen gesehen werden. Der Schüler soll „auf diese
Weise Mathematik als anregendes, nutzbringendes und kreatives Betätigungsfeld erleben“1.
Dabei sind folgende sechs allgemeine mathematische Kompetenzen Grundlage jeder Planung und
unterrichtlichen Aufbereitung. Im Einzelnen handeln es sich um:
mathematisch argumentieren
Probleme mathematisch lösen
mathematisch modellieren
mathematische Darstellungen verwenden
mit symbolischen, formalen und technischen
Elementen der Mathematik umgehen
kommunizieren
Diese allgemeinmathematischen Kompetenzen
petenzen
gilt es inhaltsbezogen zu konkretisieren
en und mit e
eitischen Leitideen
ner der fünf folgenden mathematischen
in Einklang zu bringen:
Zahl
Messen
Raum und Form
funktionaler
funktiona
er Zusamm
Zusammenhang
an
Daten und Zufall
Bezogen auf die Adressaten dieses Buches zum
Stationenlernen
– die Schüler der 6. Klasse –
Stationenler
üssen ffolgende inhaltsbezogene
ge mathematische
hematische
müssen
htigung finden:
Kompetenzen Berücksichtigung
Grundlagen der Teilb
Teilbarkeitsregeln
arkeits
zum
m vorteilen
haften Rechnen
Das Bestimmen
stimmen von ggT und k
kgV
1
Die Erweiterung des Zahlenbereichs um die
Bruch- und Dezimalbruchzahlen
Das sichere Anwenden der Grundrechenarten
und ihrer Umkehrungen, auch hier bezogen auf
Bruch- und Dezimalbruchzahlen
Das Nutzen von Rechengesetzen auch zum
vorteilhaften Rechnen
Das sachgemäße Runden von Rechenergebnissen
Das mathematische Lösen von Sachaufgaben
und deren Kontrolle
Das Beschreiben von Lös
Lösungswegen und deren
Begründung
Die Selbstformulierung
rung ma
mathematischer Probleme und deren sachgerecht
sachgerechte Lösung
Das Erfahren
ren und Anwenden de
des Grundprinzips
ei Winkeln
Messen, speziell b
bei
Das Um
Umrechnen
echnen von G
Größen und deren situationsgem
äße Anwen
tionsgemäße
Anwendung
Das Unte
Unterscheiden
sche
und Berechnen
en von Flächeninha
g
cheninhalt und Umfang
Das K
Kennzeichnen von Rauminhalt, Oberfläche
berfläch
und Mantel
Das Erkennen
nnen geometrischer
ometris her Strukture
Strukturen in der
Umwelt
Die Darstellung
arste lung von Körpe
Körpern als Netz oder
rägbild
Schrägbild
Das Beschrei
Beschreiben
en u
und Begründen von Eigenschaf
en und Beziehungen geometrischer Obschaften
ekte, s
pezie bei Drehung und Spiegelung
jekte,
speziell
Die Er
Erfassung und Unterscheidung von Kreisu
und Kreisteilen
Das Zeichnen und Konstruieren geometrischer
Figuren mit entsprechenden Hilfsmitteln
Das Auswerten grafischer Darstellungen
Die Darstellung geometrischer Figuren im Koordinatensystem
Bildungsstandards Mathematik für den mittleren Schulabschluss,
Carl Link Verlag, S. 6
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
4
5. Geometrische Grundbegriffe
Laufzettel
zum Stationenlernen Geometrische Grundbegriffe
Station 1
Kreise zeichnen
Zusatzstation A
Überstumpfe Winkel
kel
zeichnen und messen
sen
Station 2
Kreisausschnitte bilden
Zusatzstation
satzstation B
Sachaufgaben
Sachaufgabe
Station 3
Winkel darstellen
und benennen
Zusatzstation C
Punktspiegelung
tsp
pieg lung
und Drehu
ng
Drehung
Station
S
ation 4
Winkel
inke messen
es
Station 5
Winkel
zeichnen
ke zeichn
Station 6
S
Figuren drehen
Kommentare:
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
5
Station 1
Aufgabe
Kreise zeichnen
Aufgabe:
Übe das Zeichnen von Kreisen mithilfe eines Zirkels.
1. Übertrage die Zeichnungen in dein Heft und wähle einen geeigneten Radius bzw.
Durchmesser.
2. Zeichne in deinem Heft Kreise um einen Mittelpunkt mit den angegebenen
Werten.
nen Wer
3. Zeichne ein Koordinatensystem in dein Heft und trage ein. (1 cm ent
entspricht
Kästchen
spricht 1 Käst
im Heft.)
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
begriffe
© Persen Verlag
Station
ation 2
Aufgabe
Kreisausschnitte
Kreisaus
chnitte bilden
bild
Aufgabe:
Übe das Zeichnen
Kreisausschnitten.
eichnen von Kreis
1. Welche der folgen
folgenden Kreisteile sind Kreisausschnitte? Begründe in deinem Heft.
2. Zeichne
hne Kreise in deinem Heft mit einem Durchmesser von 6 cm, und markiere farbig
die folgenden Anteile.
3. Zeichne zwei Kreise in deinem Heft und zerlege wie angegeben.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
6
Station 3
Aufgabe
Winkel darstellen und benennen
Aufgabe:
Übe die Darstellung und Benennung von Winkeln.
1. Übernimm die Zeichnung in dein Heft und trage die Winkel ein.
2. Zeichne in deinem Heft die beiden Winkel jeweils in ein Koordinatensystem
und überlege,
tem u
welcher Winkel größer ist. Begründe die Entscheidung.
3. Zeichne drei verschiedene Winkel auf das Materialblatt und benenn
benenne sie. Bezeich
Bezeichne an einem
Winkel beispielhaft die einzelnen Teile.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
begriffe
© Persen Verlag
Station
ation 4
Aufgabe
Winkel messen
Wink
Aufgabe:
Miss die Winkel
mithilfe
inkel mithilf
e des Geodreiecks.
1. Beschrifte und
miss die drei Winkel für a) und die vier Winkel für b). Lies die Winkel von rechts
u mis
ab und schre
schreibe sie in dein Heft.
2. Miss die Winkel auf dem Materialblatt und schreibe die Ergebnisse in dein Heft. Verlängere zur
Bestimmung der Winkel die Schenkel.
3. Überlege und schreibe in dein Heft. Wie lange braucht der Minutenzeiger auf einer Uhr, um
diese Winkel zu überschreiten?
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
7
Station 5
Aufgabe
Winkel zeichnen
Aufgabe:
Zeichne Winkel mithilfe des Geodreiecks.
1. Zeichne die folgenden Winkel nach Augenmaß in dein Heft. Überprüfe anschließend
die wahre Größe mit dem Geodreieck.
2. Zeichne die folgenden Winkel in dein Heft.
3. Zeichne auf das Materialblatt …
a) zwei beliebige spitze Winkel und miss ihre Größe.
b) zwei beliebige stumpfe Winkel und miss
ss iihre Größe.
röße.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
begriffe
© Persen Verlag
Station
ation 6
Aufgabe
Figuren
Figur
n drehen
Aufgabe:
Übe das Drehen
Figuren
rehen von F
guren an einem Drehzentrum um Winkel bis 90°.
1. Übernimm die
Figuren mit folgenden Koordinatenwerten in dein Heft und drehe sie um Z.
d Figu
a) um 45°, K
Koordinaten: A (4|1), B (6|1), C (5|2), Z (4|2)
b) um
m 70°,
7 Koordinaten: A (3|1), B (6|2), C (5|3), Z (2|3)
c) um 90°, Koordinaten: A (4|5), B (7|5), C (7|6), D (4|6), Z (8|5)
2. Übernimm die Figuren in dein Heft und drehe sie um Z. Orientiere dich an den Rechenkästchen
und drehe die Figuren um 60°.
Hinweis: Ein Kästchen auf dem Materialblatt entspricht 1 cm im Heft.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
8
Zusatzstation A
Aufgabe
Überstumpfe Winkel zeichnen und messen
Aufgabe:
Übe das Messen und Zeichnen überstumpfer Winkel.
1. Miss die folgenden überstumpfen Winkel und zeichne sie in dein Heft.
2. Zeichne die folgenden überstumpfen Winkel in dein Heft.
3. Zeichne auf dem Materialblatt …
a) einen möglichst kleinen überstumpfen Winkel.
b) einen möglichst großen überstumpfen Winkel.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
begriffe
© Persen Verlag
Zusatzstation
us zstationn B
Aufgabe
Sachaufgaben
Sach
ufgaben
Aufgabe:
Löse die Sachaufgaben.
achaufgaben.
Bearbeite
Sachaufgaben nach dem folgenden Schema:
arbeite die Sachau
S
Lies
s dir die A
Aufgabenstellung und die Frage genau durch.
Führe
re d
die Rechnung durch.
Formuliere einen Antwortsatz.
Übernimm die Zeichnung in dein Heft (10 m entspricht 1 cm) und miss die geforderten Größen
aus.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
9
Zusatzstation C
Aufgabe
Punktspiegelung und Drehung
Aufgabe:
Übe Drehungen und Punktspiegelungen.
Hinweis: Ein Kästchen auf dem Materialblatt entspricht 1 cm im Heft.
1. Übernimm die Figuren in dein Heft und führe eine Drehung durch.
a) Orientiere dich an den Kästchen und drehe um 110°.
b) Orientiere dich an den Kästchen und drehe um 165°.
c) Zeichne in ein Koordinatensystem und drehe um 253°.
Koordinatenwerte: A (7|3), B (10|4), C (9|5), D (5|5), E (4|4), Z (8|3))
2. Zeichne die folgenden Figuren in dein Heft und führe eine Punktspieg
Punktspiegelung
durch.
elung durch
Übernimm c) in ein Koordinatensystem mit den gegebenen
Koordinaten.
ebene Koordinaten
3. Denke dir selbst zwei Figuren aus (Dreiecke,
Vierecke
und bestimme
cke, V
recke oder Fünfecke)
ünfec
ein Drehzentrum sowie einen Drehwinkel.
Zeichne
nke Zeich
e in deinem Heft.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
begriffe
© Persen Verlag
10
Material
Station 1
Kreise zeichnen
Um Kreise zu zeichnen gibt es verschiedene Hilfsmittel, z. B. ein Geldstück. In der Geometrie
zeichnet man Kreise mit dem Zirkel. Zuerst wird der Mittelpunkt und anschließend der Radius
des Kreises festgelegt.
5
k
Kreislinie k: Randlinie des Kreises
Mittelpunkt M: Einstechpunkt des
Zirkels
s Zirk
Radius r: Jede Strecke vom Mittelpunkt
punkt M bis zur Kreislinie k
Durchmesser d: Jede Streck
Strecke,, die zwei Pun
Punkte auf dem
Kreis verbindet und durch
Mittelpunkt
urch den M
ittelpun M geht
4
M
3
r
2
d
1
Es
s gilt: d = 2 · r, d. h. der D
Durchmesser ist doppelt
ppelt s
so
lang
Radius.
g wie der Radius
0
–1
0
1
2
3
4
5
Im obigen Beispiel siehst du einen Kreis im Koor
Koordinatensystem mit Mittelpunkt
Radius
elpunkt M (3|3) und R
2 Kästchen, bzw. Durchmesser
Kästchen.
urchmesser 4 K
tchen
1. a)
b)
c)
M
2. a) Radius: 2 cm; 3,5 cm; 4 cm; 5 1 cm.
2
b) Durchmesser: 5 cm; 6 cm; 7 cm; 7 1 cm.
2
3. a) einen Kreis mit Mittelpunkt M (2|2) und Radius 1 cm.
b) einen Kreis mit Mittelpunkt M (5|6) und Durchmesser 4 cm.
c) einen Kreis mit den folgenden Punkten auf der Kreislinie: (3,5|2), (5|0,5), (6,5|2), (5|3,5).
Bestimme zusätzlich den Mittelpunkt.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
11
Material
Station 2
Kreisausschnitte bilden
Ein Kreisbogen wird durch zwei Punkte einer Kreislinie begrenzt.
Ein Kreisausschnitt wird von zwei Radien und einem Kreisbogen begrenzt.
Beispiel:
Kreisbogen
Die Kreisfläche besteht aus
vier gleich
eic großen Kreisausschnitten
(drei eingefärbt).
tten (d
Damit
mit sind 3 der Kreisfläche
4
farblich
markiert. Die beiden
rblich markie
Geraden
stehen senkrecht
Ge
raden stehe
zueinander
zuei
ande und gehen
durch M.
durc
M
r
r
Kreisausschnitt
Erklärung: Um einen Kreis zu halbieren, zu achteln
chteln oder zu sec
sechszehnteln, orientiere
rien
dich
ch an de
dem
Beispiel. Um einen Kreis zu sechsteln
du den Radius
eln trägst d
adius auf der Kreislinie
e sechsmal ab und
nd
verbindest die Schnittstellen mit d
dem
Mittelpunkt.
em Mittelpunk
1. a)
b)
c)
d)
M
2. a) 0,5
b) 1
c) 1
4
8
3. a) drei Teile und markiere 1
3
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
d) 0,625
e) 11
f)
16
7
16
b) sechs Teile und markiere 5
6
12
Material
Station 3
Winkel darstellen und benennen
Ein Winkel wird von zwei Halbgeraden mit gemeinsamen Anfangspunkt eingeschlossen.
Die beiden Halbgeraden heißen Schenkel des Winkels, der gemeinsame Anfangspunkt wird
Scheitel (Scheitelpunkt) S genannt.
Winkel werden meistens mit kleinen
n griechischen
grie
Buchstaben bezeichnet, z. B.:
Schenkel
α
Scheitelpunkt
α (Alpha)
Schenkel
δ (Delta)
a)
b)
1. a)
β (Beta))
γ (Gamma)
ε (Epsilon)
Epsilon)
d)
c)
γ
δ
α
β
2. a) Scheitelpunkt
Sc
hat die Koordinaten
aten (1|1), ein Sch
Schenkel geht durch den Punkt (3|1),
der andere durch den
den Winkel γ.
en Punkt (3|2).
3|2). Nenne d
b) Scheitelpunkt
nkt hat
hat die Koordinaten
te (1|2), ein Schenkel geht durch den Punkt (4|0,5), d
er andere
den
Punkt (4|3,5). Nenne den Winkel ε.
ndere durch d
en Pu
3. a)
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
b)
c)
13
Material
Station 4
Winkel messen
Um Winkel zu messen, wird die Maßeinheit Grad benötigt. 1° (ein Grad), entspricht der Zerlegung eines Kreises in 360 (360° = voller Winkel = eine ganze Umdrehung) gleich große Teile.
Mithilfe des Geodreiecks können die Winkel gemessen werden.
Messschenkel
45° ablesen
α = 45°
S
Winkel 45°
Ausgangsschenkel
– Lege
ge den Nu
Nullpunkt
llpunkt des Geodreiecks an
Scheitelpunkt
Ausgangsschenkel an.
cheitelpunk und A
Gradzahl
des Messschenkels
– G
radzahl de
els am Geodreieck
odreieck
ablesen
ab
Einteilung der Winkel::
– spitze Winkel:: Winkel, die kleiner
klein als 90° sind
– rechte Winkel: Winkel, die gen
genau 90° haben
– stu
stumpfe
pfe Winkel: Winkel, die zwischen 90° und
d 180° liegen
iegen
gestreckte
Winkel: Winkel, die genau
(eine halbe Umdrehung)
– gestr
eckte Wink
a 180°
0° haben (ein
1. a)
b)
2. a)
b)
c)
S
3. a) 180°
γ
β
α
S
b) 90°
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
c) 60°
S
d) 45°
e) 30°
f) 12°
14
Material
Station 5
Winkel zeichnen
Ebenso wichtig, wie das Messen, ist in der Geometrie auch das Zeichnen von Winkeln. Auch
dies geschieht mithilfe des Geodreiecks. Du gehst so vor:
1) Markiere S und ziehe eine
gerade Linie.
2) Lege das Geodreieck
am Ausgangsschenkel
an.
3) Drehe das Geodreieck und
zeichne zweiten Schenkel
(z. B.:
45°)
.: 45
S
S
S
1. a) 88°
b
b)) 40°
c
c) 130°
d) 0°
e) 175°
17
f) 33°
2. a) 23°
b) 35°
c) 76°
d) 92°
e) 127°
f) 180°
3. a)
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
b)
15
Material
Station 6
Figuren drehen
In der Geometrie nennt man eine Figur, die durch eine Drehung um ein Drehzentrum Z wieder in
sich selbst überführt werden kann, drehsymmetrisch. Drehungen werden – wenn nicht anders
angegeben – gegen den Uhrzeigersinn erzeugt. Man benötigt dafür ein Drehzentrum Z und einen
Drehwinkel α. Hier im Beispiel wird das Dreieck ABC an Z um einen Winkel von α = 60° gedreht.
C’
Dreieck ABC und Drehzentrum
ntru Z gegeben:
B’
Z
1) Zeichne verlängerte Linien vo
von A durch Z
(ganze Linie), B durch
(gestrichelte Linie)
rch Z (gestri
und C durch
(gepunktete
Linie).
rch Z (gep
unktete Linie
C
A’
A
2) Lege das Dreieck au
auf der Strecke AZ an
an,
und
für
miss 60° u
d zeichne eine Linie. Ebenso
enso fü
BZ und C
CZ.
B
3) Miss den Abstand von A bis Z (m
(mit
Geodreieck oder Zirkel) und
markiere
denselben
Abstand
mit Geodreiec
nd m
ere de
selben Absta
auf der Linie aus Schritt
nenne
ihn A’. Ebenso für die Abstände
und
ritt 2 und ne
ne ih
bsttän e B bis Z u
nd C bis Z. Verbinde zum Schluss
A’, B’, C’.
uss die Punkte A’
1. a)
Z
b)
C
c)
C
Z
A
B
D
C
A
B
Z
B
A
2. a)
b)
c)
D
Z
C
Z
D
C
A
B
C
A
A
Z
B
B
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
16
Material
Zusatzstation A
Überstumpfe Winkel zeichnen und messen
Bisher haben wir Winkel von 0° bis 180° betrachtet. Es gibt aber auch Winkel, die über 180° und
unter 360° liegen. Diese werden überstumpfe Winkel genannt. Sie haben mehr als eine Halb(180°) aber weniger als eine Volldrehung (360°). Um diese Winkel zu zeichnen wird dieser zunächst in 180° und den fehlenden Rest zerlegt. Zuerst wird also der gestreckte Winkel von 180°
gezeichnet und danach der spitze Winkel von 30°. Dieselbe Vorgehensweise gilt für das Messen
von überstumpfen Winkeln.
Zerlegung:
Zerlegun
g
80 + 15° = 195°
180°
15°
b
b)
1. a)
c)
α
S
2. a) 200°
β
b) 2
210°
3. a)
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
c) 225°
γ
S
d) 310°
S
e) 333°
f) 355°
b)
17
Material
Zusatzstation B
Sachaufgaben
Eine Sachaufgabe besteht auch hier aus einem Sachverhalt, einer Frage, einer Rechnung und
einem Antwortsatz. Die Zeichnungen helfen, die Fragestellungen besser zu verstehen und die
Winkel zu messen.
Beispiel:
ch (ge
Sachverhalt: Die Breite eines Schuppens beträgt 2 m, die Höhe vom Dach
(gemessen an der
Schräge) beträgt 1,5 m. (Zeichnung im Maßstab 1 : 100)
1,5 m
α
es Schup
pendaches?
Frage: Wie groß ist der Winkel α des
Schuppendaches?
hn und
d Messen liefert
iefert den W
Zeichnung: Zeichnen
Winkel α = 48°.
kel α des Schupp
8.
Antwort: Der Winkel
Schuppendaches ist 48°.
2m
1. a) Bestimme
B stimme die Höhe des Gebäudes, wenn
n die Strec
Strecke
ke
AB = 100 m, α = 65° und β = 41° ist
ist.
b) Bestimme
Be
äudes, wenn die S
die Höhe des Gebäudes,
Strecke
AB = 60 m, α = 69° un
und β = 29°
9° ist.
?
α
β
AB
n Turm wirft einen 65 m langen Schatten, wenn die
2. Ein
Sonne aus einem Winkel von 35° betrachtet wird.
a) Wie hoch ist der Turm?
b) Wie hoch ist der Turm bei einem 75 m langen
Schatten?
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
α = 35°
18
Material
Zusatzstation C
Punktspiegelung und Drehung
Bisher haben wir Drehungen von Figuren um ein Drehzentrum Z (bis 90°) behandelt. Figuren
können aber auch um mehr als 90° gedreht werden (bei der Drehung kann jeder beliebige Winkel gewählt werden). Wird genau um 180° gedreht, spricht man von einer Punktspiegelung.
Dabei liegen der Punkt A, der Bildpunkt A’ sowie das Drehzentrum Z auf einer Geraden. Dies gilt
auch für B, B’ und Z sowie C, C’ und Z. Punkte und Bildpunkte haben dieselbe Entfernung zu Z.
C
A’
Gezeigt ist hier eine Drehung
hung um 180
180° (= Punktspiegelung). Die volle L
Linie
Verbindung
nie ist die Ve
von B zu B
B’ d
durch
gestrichelte
Linie die Verrch Z, die g
stric
bindung
durch Z und die gepunktete
ung von A zu A’ durc
unktete
Linie
Verbindung von C zu C’ durch Z.
Li
e die Verbin
Z
B
B’
A
C
C’
1. a)
b)
C
c)
Z
Z
C
D
D
E
E
B
B
A
C
Z
A
B
A
2. a)
b)
C
D
c)
C
5
Z
C
4
A
3
Z
B
A
B
D
Z
2
B
1
A
0
0
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
1
2
3
4
5
19
Material
Abschließende Bündelung
des Stationenlernens
Aufgaben zur Wiederholung
Wiederholung der Stationen 1–6 sowie der Zusatzstationen A–C
1. Zeichne in ein Koordinatensystem zwei Kreise. Der Mittelpunkt des ersten Kreises hat die
Koordinaten (3|5) und einen Radius von 2 cm. Der zweite Kreis hat einen Radius von
3 cm. Wähle M2 und gib seine Koordinaten an, sodass
ösungen).
a) die beiden Kreise keinen gemeinsamen Punkt haben (mehrere Lösungen).
b) die beiden Kreisen sich in zwei Punkten schneiden (mehrere
Lösungen).
hrere Lös
ungen).
2. Zeichne die folgenden Winkel, benenne sie
des Winkels an.
ie und gib die Art d
a) 88°
b) 127°
c) 175°
75°
d) 245°
312°
e) 312
3. Führe eine
Drehung
Punktspiegelung durch.
e Dre
hung bzw. Punkts
a) Drehung
50°
D ehung um 50
E
b) Drehung um 225°
C
Z
Z
D
D
A
c) Punktspiegelung
F
C
E
D
B
C
B
B
Z
A
A
4. Kilian
sieht unter einem Winkel von 45° die Spitze eines Gebäudes. Er steht 6,5 m entfernt
an sieh
und seine Augenhöhe beträgt 1 m. Fertige eine Zeichnung an und bestimme die Höhe des
Gebäudes. Tipp fürs Zeichnen: 1 m = 1 cm
5. Zeichne einen Winkel von α = 70°. Konstruiere einen Kreis mit dem Durchmesser 9 cm, der
beide Schenkel des Winkels berührt.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
20
5. Geometrische Grundbegriffe – Lösungen
Station 1: Kreise zeichnen
1. individuelle Lösung, Größe von Radius/Durchmesser frei wählbar.
2. Mittelpunkt M markieren, Radius/Durchmesser mit dem Zirkel am Geodreieck abmessen,
Kreis mit den gegebenen Werten zeichnen.
3. a)
b)
c)
4
8
3
M
2
3
7
M
6
1
0
1
2
M
2
1
5
0
M (5|2)
2)
3
0
4
0
1
2
3
4
5
6
7
3
2
1
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Station 2: Kreisausschnitte
Kreisa
bilden
ld
1. Kreisausschnitte
Kreisa
sind a), b), c). Sie
ie werden vo
von
n zwe
zwei Radien und einem Kreisbogen begrenzt.
unterschiedlich lang.
d) iist kein Kreisausschnitt, die Radien
dien sind unte
2. individuelle Lösungen,
z.B.:
ösungen, z.
a)
b)
c)
d)
e)
f)
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
21
3. individuelle Lösungen, Größe Radius/Durchmesser frei wählbar, z. B.:
a)
b)
Station 3: Winkel darstellen und benennen
1. individuelle Lösung, Winkelzeichnung ins Heft übernehmen, Größe frei wählb
wählbar
3
2. a)
b)
P2
2
P2
3
γ
S
1
4
S
2
P1
0
ε
1
0
1
2
3
P1
4
0
0
1
2
3
4
5
Der Winkel
el ε ist größer als der W
Winkel γ, da er weiter geöffnet
eöffnet ist.
t.
3. individ
duelle Lösun
unkt S und b
ide Sch
individuelle
Lösungen, Zeichnen: Scheitelpunkt
beide
Schenkel, Winkel eintragen und
benennen.
enen en.
Station 4: Winkel messen
Sta
mess
1. a) α = 45°,, β = 90°, γ = 13
135°
b) α = 15°, β = 76°, γ = 115°, δ = 175°
2. α = 55°, β = 118°, γ = 165°
3. a) 30 min
b) 15 min
c) 10 min
d) 7,5 min
e) 5 min
f) 2 min
Station 5: Winkel zeichnen
1. a)
b)
α
S
c)
d)
S
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
S
f)
α
α
α
e)
S
S
α
S
22
2. a)
b)
c)
d)
S
S
f)
α
α
α
α
α
e)
S
S
α
S
S
3. individuelle Lösung; spitze Winkel (< 90°) und stumpfe Winkel (90°–180°); Verfahre wie bei
Aufgabe 1. und 2.
Station 6: Figuren drehen
1. a)
b)
7
B’
6
6
5
5
4
4
C’
3
2
Z
1
A
C’
3
B’
C
A
A’
Z
C
B
2
A
A’
A
1
B
0
0
0
c)
7
1
2
3
4
5
6
0
7
1
2
3
4
5
6
7
7
6
D
C
A
B
Z
5
4
C’
B’
D’
A’
3
2
1
0
0
1
2
3
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
4
5
6
7
8
23
2. a)
D
b)
C’
Z
C
Z
C
D’
C’
A
A
B’
B
A’
B’
B
A
A’
C’
c)
B’ D
C
A
B
D’
A’
Z
Zusatz A: Überstumpfe
Überstumpfe Winkel
Win
zeichnen und messen
1. α = 22
1
225°,
5°, β = 325°
325°, γ = 270°
2. a)
α
b)
S
c)
α
S
d)
d
α
S
e)
α
f)
α
S
S
α
S
3. individuelle
viduelle Lösung
eine möglichst kleinen
k
Für einen
überstumpfen Winkel könnten z. B. 181°, 182°, 183° und für einen
möglichst
großen
glichst g
ß überstumpfen Winkel 357°, 358°, 359° gewählt werden.
Zusatz B: Sachaufgaben
1. a) Frage: Wie hoch ist das Gebäude?
Antwort: Durch Zeichnen der gegebenen Werte erhält man eine Höhe von 14,6 cm,
das entspricht 146 m.
b) Frage: Wie hoch ist das Gebäude?
Antwort: Durch Zeichnen der gegebenen Werte erhält man eine Höhe von 4,2 cm,
das entspricht 42 m.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
24
2. a) Frage: Wie hoch ist der Turm?
Antwort: Durch Zeichnen der gegebenen Werte erhält man eine Höhe von 4,5 cm,
das entspricht 45 m.
b) Frage: Wie hoch ist der Turm bei einem 75 m langen Schatten?
Antwort: Durch Zeichnen der gegebenen Werte erhält man eine Höhe von 5,2 cm,
das entspricht 52 m.
Zusatz C: Punktspiegelung und Drehung
1. a)
b)
c)
B’
C
7
A’
E’
B’
Z
6
C’
A’
B
D’
Z
E
4
E’
A
A’
3
D
D’
C
D
5
C’
A
B
Z
2
E
C’
1
C
B’
B
0
B
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
0
11
A
2. a)
b)
B’
D
C
A’
C
B’
Z
A’
Z
A
C
C’
A
B
B
C’
c)
A’
5
B’
C
4
3
D’
D
Z
D’
2
C’
B
1
A
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
3. individuelle Lösung; gleiche Vorgehensweise wie bei Aufgaben 1. und 2.
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
25
Abschließende Bündelung des Stationenlernens
1. a) z. B. M2 (9|4)
b) z. B. M2 (7|4)
7
7
6
6
M
5
M
5
M2
4
M2
4
3
3
2
2
1
1
0
0
0
1
2
2. a) spitz
3
4
5
6
7
b) stumpf
8
9
10
11
12
c) stumpf
0
1
2
3
4
5
6
d)) überstu
überstumpf
mpf
7
8
9
10
e) überstumpf
δ
α
ε
γ
β
3. a)
b)
D’
C
C’
F’
D
E’
E
B’
A
A’
F
D
E
Z
A’
A
C
E
B
E’
C
C’
Z
B
D’
A
B’
A’
A
c)
B’
B
D’
C’
C
Z
D
C
B
A
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
26
4. Frage: Wie hoch ist das Gebäude?
Zeichnung/Skizze:
?
α = 45°
1m
6,5 m
en der gegebenen We
he von 7,5 cm, das
Antwort: Durch Zeichnen
Werte erhält man eine Höhe
entspricht 7,5 m.
5.
d = 4 cm
α
S
Thomas Röser: Geometrische Grundbegriffe
© Persen Verlag
27
Weitere Downloads, E-Books und
Print-Titel des umfangreichen
Persen-Verlagsprogramms finden
Sie unter www.persen.de
Hat Ihnen dieser Download gefallen? Dann geben
ben Sie
Sie jetzt
re Bewertung
Bewerrtung
auf www.persen.de direkt bei dem Produkt Ihre
en IIhree Erfahru
ngen mit
ab und teilen Sie anderen Kunden
Erfahrungen
mit.
© 2014 Persen Verlag, Hamburg
ambu
AAP Lehrerfachverlage
GmbH
fachverlage G
Alle Rechte vorbeh
vorbehalten.
Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werks ist berechtigt, das Werk als
Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten
Zweck gestattet, nicht jedoch für einen weiteren kommerziellen Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte oder für die Veröffentlichung
im Internet oder in Intranets. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen
Zustimmung des Verlags.
Sind Internetadressen in diesem Werk angegeben, wurden diese vom Verlag sorgfältig geprüft. Da wir auf die externen Seiten weder
inhaltliche noch gestalterische Einflussmöglichkeiten haben, können wir nicht garantieren, dass die Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt
noch dieselben sind wie zum Zeitpunkt der Drucklegung. Der Persen Verlag übernimmt deshalb keine Gewähr für die Aktualität und den
Inhalt dieser Internetseiten oder solcher, die mit ihnen verlinkt sind, und schließt jegliche Haftung aus.
Illustrationen: Julia Flasche
Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH
Bestellnr.: 23360DA5
www.persen.de
Herunterladen