planen und bauen in niederbayern

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PLANEN UND BAUEN IN NIEDERBAYERN
INFOBRIEF
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Wenige aber klare Vorgaben statt detaillierter Festsetzungen: Industriegebiet Hengersberg, Ortsplanungsstelle / Landschaftsarch. Brenner
Das Thema: Gewerbegebiete
Auch wenn es so manche Werbesendung suggeriert: die meisten
Menschen gehen ihrer Erwerbstätigkeit nicht zu Hause nach, sondern in Büros, Fabriken und Geschäften. Zählt man die Zeit dazu,
die man als Kunde oder Geschäftspartner in Gewerbegebieten verbringt, sollte ein attraktives Arbeitsumfeld ähnlich wichtig sein wie das
Wohnumfeld. Auch wird das Image
einer Kommune häufig durch ihre
Gewerbebetriebe geprägt - sowohl
positiv als auch negativ. Dass eine
kurzfristige Wirtschaftlichkeit nicht
das einzige Kriterium sein muss,
soll anhand mehrerer Beispiele
gezeigt werden. Wir stellen hier
zwar überwiegend Neuausweisungen vor. Erfreulicherweise gewinnt
die Umnutzung und Verdichtung
bestehender Bauflächen zunehmend an Bedeutung und ist selbstverständlich einer Ausweisung auf
der „Grünen Wiese“ vorzuziehen.
Die Erfahrung zeigt, dass eine vorausschauende Bodenpolitik den
Kommunen größere Handlungs-
spielräume verschaffen kann - bei
leeren Kassen jedoch ein schwieriges Unterfangen. Verstärkt sind
daher auch überregionale Konzepte
und interkommunale Zusammenarbeit gefragt, um Standorte und
Kosten zu optimieren. Leichter ist
die Planung von „guten“ Gewerbegebieten daher sicherlich nicht
geworden - doch unter dem Aspekt
einer nachhaltigen, ökologischen,
ökonomischen und soziokulturellen
Entwicklung sicherlich eine lohnenREU
de Aufgabe.
Beispiele
Der Standort
Die wichtigste Entscheidung fällt
mit der Wahl des Standorts. Hier
können die Kosten für Erschliessung und Lärmschutz sowie die
Eingriffe in die Natur am ehesten
minimiert werden.
Für welche Betriebsarten geplant
wird, spielt schon bei der Standortwahl eine große Rolle, erst recht
jedoch bei der Gestaltung. Ein
Hightech-Unternehmen stellt andere Anforderungen an seine Umgebung als ein Schlachthof, eine
großflächige Industrieanlage andere als ein kleiner Handwerksbetrieb.
Daher ist es manchmal zweckmäßig, für verschiedene Betriebe
auch verschiedene Standorte zu
entwickeln.
Das Konzept
So unterschiedlich wie die Betriebe
sind, so groß ist auch die Bandbreite der einzelnen Gebäude und
Betriebseinrichtungen. Dies muss
bei den Festsetzungen in den Bebauungsplänen
berücksichtigt
werden. Je größer die Gestaltungsspielräume der einzelnen
Betriebe desto wichtiger ist für ein
positives Gesamtbild die Qualität
des städtebaulichen Entwurfs. Die
Gliederung des Gebiets durch
Grünstrukturen,
Nutzungszonierung und differenzierte Höhenabstufungen, das Erschließungssystem und die Eingrünung bilden
dabei die wesentlichen Entwurfselemente.
Dazu gehört auch die Orientierung
der Betriebe. Schöne Büro- und
Ausstellungsgebäude lassen sich
gut zur Straße hin orientieren,
während ungestaltete Lagerflächen und Nebenanlagen besser
hinter Mauern und Hecken verschwinden.
Das Grün
Eine Neuausweisung von Gewerbeflächen ist mit einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung
meist nur schwer in Einklang zu
bringen. Vor allem die Standortwahl entscheidet über die Belastung von Naturhaushalt und Landschaftsbild. Aber auch bei der Bebauungs- und Grünordnungsplanung kann der Eingriff in die Natur
verringert und die Einbindung in
dsfdsfsdff
Hoher Gestaltungsanspruch im öffentlichen und privaten Bereich: Straßenraum und Bürogebäude
Gewerbepark Passau Kohlbruck, Ing. Büro Slama, Arch. Hiendl und Köberl , Landschaftsarch. Franz
Entwässerung und Freihalten der Blickbeziehung: Säckergraben im GI Hengersberg
Architektur und Design: Ausstellungsräume
R & F in Passau, Arch. Hiendl und Partner
die Landschaft verbessert werden.
Und großzügige Grünstrukturen
dienen auch als Erholungsflächen
für Menschen, die in der Umgebung wohnen oder arbeiten. Regenrückhaltung gehört bei den
meisten neueren Gewerbegebieten bereits zum Standard. Fassaden- oder Dachbegrünung, Baumund Heckenpflanzungen entlang
von Straßen und Grundstücksgrenzen können diese Maßnahmen noch ergänzen.
und Kundenverkehr – und damit
vor allem auch an der Art der geplanten Betriebsansiedlungen.
Auf die Gestaltung des Straßenraums wirken sich außer Baumund Heckenpflanzungen im öffentlichen Raum auch Hinterpflanzung
der Zäune auf privaten Flächen
positiv aus.
Der Straßenraum
Erschließungssystem und Straßenquerschnitt orientieren sich in
erster Linie am zu erwartenden
Verkehrsaufkommen – Schwerlastverkehr, hoher Arbeitskräfte-
Die Instrumente
Neben der klassischen Bauleitplanung bieten Vorhaben- und Erschließungspläne sowie städtebauliche Verträge den Kommunen
heute eine ganze Palette von Planungsinstrumenten - und erleichtern die schwierige Aufgabe einer
qualitätsvollen
GewerbegebietsREU
planung.
Bild zum Thema
Durch großzügige Alleen klar gegliederte Struktur: GI Straubing Sand, Arch. Knopp mit Arch. Meyer / Landschaftsarch. Blendermann
Das Stichwort:
Baukultur
Baukultur ist ein Begriff, der die
Gestaltung unserer gebauten Umwelt in umfassender Weise bezeichnet. Beliebigkeit von Wohnsiedlungen, zum Verwechseln ähnliche
Gewerbegebiete an den Ortseingängen, phantasielose Funktionskisten, oft aber auch ein falsch verstandener Anspruch „etwas Besonderes“ machen zu wollen, haben zu
einem Verlust von Identität und einer
Beliebigkeit geführt, die in einer
allgemeinen Unzufriedenheit mündet. Das „Unwohlsein“ bei der Konfrontation mit Gebautem und beim
Aufenthalt im öffentlichen Raum hat
bereits viele ergriffen.
In anderen Ländern wird seit Jahren
eine rege Diskussion über die gebaute bzw. zu bauende Umwelt
geführt, Finnland nahm das Recht
auf eine lebenswerte gebaute Umwelt in die Verfassung auf.
Vom Bundesbauministerium wurde
im Oktober 2000 eine Initiative „Architektur und Baukultur“ ins Leben
gerufen, mit dem Ziel über Rahmenbedingungen des Planens und
Energieeinsparverordnung (EnEV)
Bauens nachzudenken. Einen Beitrag zur Qualität der gebauten Umwelt können Bauwillige oft schon
dadurch leisten, dass sie sich frühzeitig von Fachleuten beraten lassen. Die Bauabteilung des jeweiligen Landratsamtes oder - soweit
leistungsfähig vorhanden - die Bauverwaltungen der Kommunen bieten hier Unterstützung an. In
schwierigen Fällen stehen auch die
Regierungen zur Verfügung.
Jede/-r einzelne ist aufgefordert,
sich auf dem Gebiet der Baukultur
(weiter) zu bilden. Gelegenheit
hierzu bieten z.B.:
Infobroschüren der Obersten Baubehörde (Tel. 089/2192-0000 oder
www.stmi.bayern.de);
Veröffentlichungen des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e. V. (Tel. 089/2866290 oder
www.heimat-bayern.de);
Veranstaltungen der Bay. Architektenkammer (Tel. 089/139880-0,
www.byak.de);
Vorträge örtlicher ArchitekturvereiKO
ne (Info in der Tagespresse).
tritt am 1. Februar 2002 in Kraft und
löst damit die Wärmeschutzverordnung (WSVO) und die Heizungsanlagen-Verordung (HeizAnlV) ab.
Die EnEV sieht vor, den Heizenergiebedarf von Neubauten künftig
um etwa 30 % unter die bisherigen
Anforderungen zu senken, womit
ein wichtiger Beitrag zur Minderung
des CO2-Ausstoßes geleistet werden soll. Für Neubauten wird ein
„Energiebedarfsausweis“
vorgeschrieben, der detaillierte Informationen zu den energetischen Eigenschaften des Gebäudes enthält.
Aber auch die Einsparpotentiale im
Gebäudebestand sollen stärker als
bisher ausgeschöpft werden, beispielsweise durch Nachrüstverpflichtungen und entsprechende
Anforderungen bei anstehenden
Renovierungsmaßnahmen.
Weitere Informationen zur Energieeinsparverordnung finden Sie unter
der gebührenfreien Hotline der
DENA Tel. 0800-736734, bzw. im
Internet
www.deutsche-energieHU
agentur.de.
Bauen in Niederbayern
Objekt:
Bauort:
Bauherr:
Architekt:
L. Architekt:
BMW-Ausbildungszentrum
Dingolfing
BMW AG
Schobner, Landau a. d. Isar
Garnhartner + Schober, Deggendorf
Das neue Bildungszentrum von
BMW ist gegliedert in die zwei Nutzungsbereiche Aus- und Weiterbildung, die durch ein Foyer verbunden werden. Daran angegliedert
sind die Werkhalle, Umkleiden,
Büros und das Restaurant mit direkter Verbindung zur bestehenden
Zentralküche. Das Zentrum bietet
Platz für 800 Auszubildende, die
bisher über das ganze Werk verteilt
waren.
Objekt:
Bauort:
Bauherr:
Architekten:
Health & Fitness
Eggenfelden
Büttner, Speckmaier, Vilsmaier
Kastenhuber & Partner,
Eggenfelden
Das Konzept des Trainings-, Therapie- und Tanzzentrum soll die
Kommunikation zwischen Therapiesuchenden und Fitnesstreibenden ermöglichen.
Als dominierende Materialien sind
neben den in südländischer Farbigkeit anmutenden Putzflächen,
die Luftigkeit und Leichtigkeit vermittelnden Glasflächen und die
naturbelassenen Lärchenholzflächen eingesetzt.
Objekt:
Bauort:
Bauherr:
Architekten:
Hans-Reiffenstuel-Haus
Pfarrkirchen
Stadt Pfarrkirchen
Grimm, Liewehr, Simbach a. Inn
Objekt:
Bauort:
Bauherr:
Architekten:
Einfamilienhaus
Altfraunhofen/Lkr. Landshut
Oestreicher
Eck-Fehmi-Zett, Landshut
Das ehemalige BayWa-Lagerhaus
wurde im Rahmen der Städtebauförderung zu einem Treffpunkt für
Kunst und Kultur umgebaut.
Ausstellungsräume,
Stadtbibliothek, Ausstellung heimischer Tierwelt, Musikschule und Mutter-KindGruppe garantieren, dass das
Haus ständig mit Leben erfüllt wird
und auch entscheidend zur Wiederbelebung und Steigerung der
Attraktivität der Innenstadt beiträgt.
Das Einfamilienhaus liegt am Rande einer großen Neubausiedlung
mit außergewöhnlicher Aussicht
nach Süden. Das Gebäude wurde
als Niedrigenergiehaus in Massivbauweise mit Vollwärmeschutz
erstellt. Eine passive Solarenergienutzung ist durch reine Südausrichtung möglich. Die Südfassade
lässt sich durch großflächige
Schiebeelemente öffnen, so dass
sich der Wohnbereich in den Garten erweitert.
Objekt:
Objekt:
Bauort:
Bauherren:
Architekt:
Schule zur individuellen
Lernförderung
Bauort:
Schöllnach
Bauherr:
Landkreis Deggendorf
Architekten: Lechner u. Kreß, Deggendorf
L. Architekt: Schmidt, Deggendorf
Die Raumgruppen der achtklassigen Schule wurde in einem zweigeschossigen Baukörper in YForm untergebracht. Eine über
zwei Geschosse durchgehende
verglaste offene Pausenhalle fasst
die drei Gebäudetrakte zusammen
und bildet den zentralen Mittelpunkt des Schulgebäudes.
Besonderer Wert wurde auf eine
gediegene,
detailausgewogene
handwerkliche Leistung gelegt.
Zwei Einfamilienhäuser
Deggendorf - Hirzau
Müller, Maier
Köckeis, Deggendorf
Die Häuser stehen an einem Südhang mit reizvollem Blick ins Donautal. Die Neubauten fügen sich
harmonisch, zurückhaltend und
landschaftsgebunden in den Ortsrand ein. Dabei wurde das Gefälle
des Hanges geschickt ausgenützt.
Obwohl unabhängig voneinander
gebaut, ergibt sich durch die gleiche Dachneigung, Proportion,
Wandhöhe und Ausrichtung ohne
zu „kopieren“ ein wohltuendes
Ensemble.
April 2002
HERAUSGEBER UND KONTAKTADRESSE:
REGIERUNG VON NIEDERBAYERN
SACHGEBIET 420 – STÄDTEBAU
TEL. (0871) 808 - 1459 , FAX (0871) 808 – 1498
E-MAIL: [email protected]
INTERNET: www.regierung.niederbayern.bayern.de
KONZEPTION UND LAYOUT: KARL RHÖSE
KOORDINATION UND REDAKTION: GEORG HUBER
BEITRÄGE: DORIS REUSCHL, BARBARA KORTMANN
GEORG HUBER
SATZ UND LITHO: REPROTECHNIK BENKLER, ALTDORF
DRUCK: ISARPOST, ALTHEIM B. LANDSHUT
VERVIELFÄLTIGUNG AUSDRÜCKLICH ERWÜNSCHT.
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