Gebäude als Spiegel der Gesellschaft Beispiele für qualitätsvolles Planen und Bauen / Ausstellung „Architektouren 2010 + 2011“ im Rathaus eröffnet LICHTENFELS Der Lichtenfelser Architekt Johannes Morhard hat als Repräsentant des Architektur Treffs Coburg hat die Ausstellung „Architektouren 2010 und 2011“ im Rathaus eröffnet. Die Ausstellung wird von der Bayerischen Architektenkammer in München zur Verfügung gestellt und dokumentiert die jährliche Prämierung herausragender Projekte in Bayern. Sie zeigt neue Entwicklungen in der modernen Architektur, würdigt Sanierungen, wirtschaftliche Neu- und Umbauten oder Erweiterungen in den Bereichen moderner Wohnungsbau, Industrie- und Verwaltungsbau, Altbausanierung, Bauten für Kindergärten, Kinderkrippen und Schulen, Kirchenbauten und -sanierungen und vieles mehr. In einer Feierstunde im Historischen Sitzungssaal ging Morhard auf die Bedeutung der Architektur ein. „So wie wir die Baukunst der Baudenkmäler wie Vierzehnheiligen, Kloster Banz oder auch des Dientzenhofer-Rathauses der Stadt Lichtenfels mit seinem schmuckvollen historischen Sitzungssaal bewundern, sollten wir auch unser heutiges gebautes Umfeld etwas mehr als Baukultur begreifen“, betonte er. Dazu möchte die Ausstellung einen Anstoß geben. Jeder, der verantwortungsbewusst beim Planen und Bauen eines Bauprojektes mitwirke, trage einen Teil zum großen Mosaik der Baukultur bei. Die Ausstellung zeige mit ihren vielfältigen Themen wahre Schmuckstücke von zukunftsweisenden Bauten von privaten Bauherrn und Institutionen in Städten und Landkreisen. Er forderte die geladenen Gäste auf: „Erleben Architekt Johan- Sie moderne, neue nes Morhard. Architektur, die Entwicklung der Baukultur in Bayern und genießen Sie die ausgewählten Projekte.“ Abteilungsdirektorin Marion ReschHeckel von der Regierung von Oberfranken betonte, dass die Besucher der Ausstellung einen Einblick in den Planungs- und Bauablauf der verschiedensten Bauwerke erhalten. Architektur und Baukultur gehe schließlich jeden an. Unser ganzes Leben werde dadurch geprägt. Wir leben, arbeiten, wohnen in Gebäuden, wir bewegen Blickfang: 92 hervorragende Bauprojekte aus den Regierungsbezirken Ober-, Mittel- und Unterfranken, der Oberpfalz und Schwaben sind mit Wort und Bild im Rathaus ausgestellt. Fotos: thi uns fast ständig in Räumen und die Frage, wie diese innen und außen gestaltet werden, betreffe jeden Einzelnen. „In unserer gebauten Umwelt spiegeln sich die Situation unserer Gesellschaft, ihr Selbstverständnis und ihre Wertvorstellungen wider“, unterstrich die Regierungsvertreterin. Deshalb freue sie sich, dass viele der ausgewählten Objekte eine Offenheit, Leich- tigkeit und Transparenz ausstrahlen, egal ob es sich um einen Kindergarten, ein Wohnhaus, ein Verwaltungsgebäude oder auch ein Freibad handele. An der überraschenden Fülle von neuen, innovativen Bauwerken könne man erkennen, dass bei den Ansprüchen an die Gestaltungsqualität des baulichen Umfelds ein Umdenken hin zum qualitätsvollen Bauen einsetze. Sie brach auch eine Lanze für den Baustoff Holz, der im Vergleich mit anderen Ländern noch großes Entwicklungspotenzial habe. Holz sei als nachwachsender Rohstoff unter ökologischen Gesichtspunkten unschlagbar und komme mit seinen hervorragenden baubiologischen und technischen Eigenschaften nahezu für alle Bereiche des Bauens infrage. Bürgermeisterin Dr. Bianca Fischer hob als Schirmherrin hervor, dass Bauen eine sensible Angelegenheit sei. Die Architekten müssten unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben versuchen, die Wünsche der Bauherren zu erfüllen und würden mit ihrer Arbeit bauliche Spuren hinterlassen. Der Landtagsabgeordnete Christian Meißner betonte, man müsse einerseits historische Bauten konservieren, aber andererseits auch moderne Bauten schaffen. Der Stellvertreter des Landrats, Helmut Fischer, stellte zwar klar, dass das Landratsamt darauf achten müsse, dass die gesetzlichen Regeln eingehalten würden, andererseits gebe es heute vielfältige Möglichkeiten für die Architekten, sich zu verwirklichen. Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis zum 22. Juli in der ersten Etage des Rathauses zu sehen. -thi-