Mineralische Fassadendämmung Wärmedämmung zum Wohlfühlen Kostenspirale Energie Heute an morgen denken Ein Wärmebild bringt es an den Tag: Allein durch die Außenwände gehen bis zu 40 % der Wärme verloren. Mehr als 75 % des Energieverbrauchs eines durchschnittlichen Privathaushalts in Deutschland entfallen auf das Heizen. Die Heizkosten sind drastisch gestiegen, und ein Ende der Kostenspirale ist nicht in Sicht. Schaut man sich den Wärmeverlust im Gebäude genauer an, sind es vor allem die Wände, durch die allein 40 % der Wärme verloren gehen. Das bedeutet, mit einer effektiven Wärmedämmung der Außenwände können die Heizkosten deutlich gesenkt werden. Besonders Altbauten gehören zu den großen Energieverschwendern. Aufgrund der damaligen Gesetzeslage und niedriger Energiepreise wurden die Gebäude überwiegend ohne ausreichende Wärmeschutzmaßnahmen gebaut. Mit der richtigen Dämmung lassen sich in diesen Häusern nachträglich die Heizkosten fast halbieren. 3 Verantwortung Zukunft Klimaschutz geht uns alle an Rund die Hälfte des gesamten Energieaufkommens in Deutschland wird zum Beheizen von Gebäuden verbraucht. Bei der Verbrennung von 1 Liter Heizöl oder 1 m3 Gas entstehen etwa 3 Kilogramm CO2. Mit einer modernen Fassadendämmung kann der CO2Ausstoß von Gebäuden stark minimiert werden. Fassadendämmung leistet also einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Das gilt besonders, wenn die Fassadendämmung mit mineralischen Putzen erfolgt: Sie werden aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und überzeugen durch ihre hervorragende Ökobilanz. Die privaten Haushalte gehören durch ihren Heizenergieverbrauch mit rund einem Drittel zu den größten CO2-Produzenten. Deswegen hat der Gesetzgeber in den vergangenen Jahren die Regelungen für Neu- und Altbauten schrittweise verschärft. Energieausweis für alle Die Bundesregierung hat beschlossen, die Einführung von Energieausweisen für alle Gebäude zur Pflicht zu machen. Für Wohngebäude der Baufertigstellungsjahre bis 1965 müssen ab 1. Juli 2008 und für später errichtete Wohngebäude ab 1. Januar 2009 Energieausweise erstellt werden. Hausbesitzer müssen nun bei Vermietung oder Verkauf von Immobilien einen Energieausweis vorlegen. Für Immobilien-Eigentümer bedeutet der Energieausweis einen zusätzlichen Aufwand, aber auch eine Chance, denn niedrige Heizkosten sind zunehmend ein Argument für Mieter und Käufer. 5 Energiebremse für die Außenwände Vorschriften und Möglichkeiten Der höchste Wärmeverlust im Gebäude entsteht durch die Außenwände. Doch welche Vorgaben gibt es und welche Möglichkeiten haben Bauherren, um diesen Wärmeverlust so niedrig wie möglich zu halten? Die aktuellen Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden werden in der Energieeinsparverordnung EnEV 2007 beschrieben. Dabei darf pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche ein bestimmter jährlicher Bedarf an Primärenergie wie Kohle, Öl oder Gas nicht überschritten werden. Die Anforderungen an die Außenwände werden dabei durch den Wärmedurchgangskoeffizienten U-Wert (früher k-Wert) ausgedrückt. Er ist ein Maß für den Wärmestromdurchgang durch die Außenwand. Um die vorgeschriebenen Werte zu erreichen, haben Bauherren eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Die gängigen Bauweisen werden ab S. 8 ausführlich erläutert. Begriffe, wie Passiv- oder Niedrigenergiehäuser, die in diesem Zusammenhang immer wieder auftauchen, sind hierbei nur eine Klassifizierung der verschiedenen Möglichkeiten, Energie einzusparen. Eine Zusammenfassung: Das Niedrigenergiehaus Der Begriff Niedrigenergiehaus ist kein feststehender Begriff. Er umschreibt ein energetisches Niveau, das unterhalb der aktuellen Anforderungen der EnEV liegt. Zurzeit wird ein Niedrigenergiehaus mit einem Wert „EnEV-Neubau minus 30 %“ bis „EnEV-Neubau minus 50 %“ definiert. Niedrigenergiehäuser verbrauchen also 30 % bis 50 % weniger Primärenergie als in der EnEV für Neubauten vorgeschrieben ist. Dieses Niveau ist z.B. mit einem hochwärmedämmenden Mauerwerk – beidseitig mineralisch verputzt – bereits bei einer Mauerwerkdicke von rund 30 cm zu erreichen. Gleiches gilt für ein 24er-Mauerwerk mit einem außen liegenden Wärmedämm-Verbundsystem. Auch Mauerwerk mit vorgesetzter Verblendschale ist problemlos möglich. Das KfW 60- bzw. 40-Haus Ein KfW 60- bzw. 40-Haus kennzeichnet Förderstufen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Der Bedarf an Primärenergie darf dabei jährlich 60 bzw. 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche nicht überschreiten. Dieser reduzierte Energiebedarf kann nur durch die Kombination verschiedener Maßnahmen wie Dämmung und Anlagentechnik erzielt werden. Die Anforderungen an die Außenwände werden z.B. mit hochwärmedämmendem Mauerwerk – beidseitig mineralisch verputzt – bei einer Mauerwerkdicke von 36,5 cm (KfW 60) bzw. 42,5 cm (KfW 40) erreicht. Dies gilt auch für ein 24erMauerwerk mit einem außen liegenden Wärmedämm-Verbundsystem mit z.B. 18 cm Dämmstoffdicke (KfW 60) bzw. 24 cm Dämmstoffdicke (KfW 40). Das Passivhaus Die Parameter für ein Passivhaus werden durch das Passivhaus-Institut in Darmstadt festgelegt. Danach soll ein Passivhaus einen um 70 % niedrigeren Primärenergie-Verbrauch einhalten als in der aktuellen EnEV für Neubauten vorgeschrieben: „EnEV-Neubau minus 70 %“. Die Anforderungen an die Außenwände können hier in der Regel nur durch zusätzliche Dämmung erreicht werden. 7 Stark im System Natürlich aufeinander abgestimmt Mineralische Fassadendämmung bedeutet neben diffusionsoffenen Wänden auch Witterungsbeständigkeit, hoher Schall- und Brandschutz, gestalterische Freiheit, Langlebigkeit und nicht zuletzt eine hohe Wertstabilität. Wer sich alle Vorteile eines mineralischen Systems zu Nutze machen will, sollte darauf achten, dass alle Bestandteile der Wand aufeinander abgestimmt sind. 8 Die wichtigsten Kennwerte: Wärmeleitfähigkeit λ Je besser ein Baustoff die Wärme leitet, desto mehr Heizenergie lässt er nach außen entweichen. Kennwert dafür ist die Wärmeleitfähigkeit λ (gesprochen: Lambda), die in der Einheit W/(m·K) angegeben wird. Je höher der Wert, desto schlechter sind die Dämmeigenschaften des Baustoffes. Je leichter ein Baustoff ist, desto geringer ist in der Regel sein λ-Wert. Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) Eine Wand besteht meist aus mehreren Schichten und verschiedenen Baustoffen. Wenn man die Schichtdicken und Wärmeleitfähigkeiten der einzelnen Baustoffe kennt, kann man für eine Wandkonstruktion den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) berechnen. Auch hier gilt: Je kleiner der U-Wert, desto besser die Wärmedämmung und desto weniger Heizenergie „verschwindet“ durch die Wand von innen nach außen. Der U-Wert hat die Einheit W/(m2·K). Mögliche mineralische Außenwandkonstruktionen: 1. Einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) 2. Einschaliges Mauerwerk aus hochwärmedämmenden Steinen 3. Einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämmputz 4. Zweischaliges Mauerwerk mit Dämmschicht und Verblendfassade 9 1. Einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) 10 Warm eingepackt: Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) bestehen aus wärmedämmenden Platten (z.B. Mineralwolle oder Polystyrol bzw. EPS), die an den Außenwänden eines Gebäudes befestigt und anschließend mit einem Putz (oder einer anderen Schlussbeschichtung) versehen werden. Je nach Aufbau und Untergrund können WDVS auf den Untergrund geklebt (Klebemörtel) und gedübelt (Spezialdübel) oder mittels Schienen (Halteleisten) befestigt werden. Für die Dämmwirkung – und damit die mögliche Heizkostenersparnis – sind die Dicke und die Dämmwirkung des verwendeten Dämmstoffs von entscheidender Bedeutung. Bauherren sind gut beraten, wenn sie einen Dämmstoff mit einer möglichst niedrigen Wärmeleitzahl wählen, z.B. λ = 0,032 W/(m·K) oder λ = 0,035 W/(m·K). Mögliche wärmedämmende Außenwandkonstruktionen mit mineralischem Putz A B C D E Ein „vollmineralisches“ WDVS besteht aus einem mineralischen Klebemörtel A , mineralischen Dämmplatten, z.B. Mineralwolleplatten B , Dübel C , einem Wer alle Vorzüge der mineralischen Bauweise für sich nutzen will, sollte bewusst auf ein vollmineralisches WDVS setzen. Bei diesem System sind sämtliche Bestandteile mineralisch (siehe Abbildung). mineralischen Armierungsputz mit eingelegter Glasfaserarmierung D und einem mineralischen Edelputz als Oberputz E 11 Alle Vorteile mineralischer WDVS auf einen Blick: Witterungsbeständig: Dämmstoffe wie Mineralwolle oder EPS-Platten werden durch einen robusten mineralischen Putz optimal vor mechanischen Beanspruchungen und natürlich gegen Wind und Wetter geschützt. Brandschutz: Nur mit mineralischen Putzen lässt sich die höchste Baustoffklasse A1 („nicht brennbar“) nach DIN 4102 erreichen. Schallschutz: WDVS mit mineralischen Putzen kann Innenräume ideal von außen abschirmen. Edle Optik und Langlebigkeit: Mineralische Edelputze auf WDVS sind ein schöner Blickfang – und sie bleiben es auch über viele Jahre. Der Gestaltungsspielraum durch Farben, Strukturen und Verarbeitungstechniken ist nahezu unbegrenzt. Mineralische Putze haben einen weiteren Vorteil: Anfallende Feuchtigkeit bleibt nicht als Wasserfilm auf der Oberfläche stehen, sondern verteilt sich im oberflächennahen Bereich und wird anschließend schnell wieder abgegeben. Darüber hinaus hat das FraunhoferInstitut für Bauphysik festgestellt, dass dickere Putzschichten, z.B. dickschichtige Kratzputzsysteme, auf WDVS wegen ihres Wärmespeichervermögens langsamer auskühlen als dünne Beschichtungen. Deshalb sinkt ihre Temperatur nicht so schnell unter den Taupunkt, und in kalten Nächten bildet sich auf der Oberfläche weniger Kondenswasser. Diese physikalischen Effekte tragen dazu bei, die edle Optik der Fassade langfristig zu erhalten. Zertifiziert: Mineralische Putze sind in der EN 998-1 europäisch genormt. Mit dem von allen EU-Mitgliedsstaaten anerkannten CE-Zeichen wird dokumentiert, dass mineralische Putze den europaweiten Standards in Sachen Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz und Energieeinsparung genügen. Außenwand mit Wärmedämm-Verbundsystem Wandaufbau von außen nach innen: Wärmedämm-Verbundsystem, bestehend aus mineralischem Oberputz, mineralischem Klebeund Armierungsmörtel und Wärmedämmplatten (z.B. Mineralwolle), λ-Werte und Dicke der Dämmplatten siehe Tabelle unten Mauersteine, hier: Kalksandsteine der Rohdichteklasse 1,8 mit λ = 0,99 W/(m·K); Steindicke = 24 cm Kalkleichtputz innen 1,5 cm λ = 0,38 W/(m·K) Außenwand mit Wärmedämm-Verbundsystem (Wandaufbau siehe Infokasten oben) λ-Wert Dicke der gesamten U-Wert der Wandkonstruktion in W/(m2·K) der Wärme- Wandkonstruktion in bei einer Dämmstoffdicke von dämmung cm für Dämmstoff- Bevorzugt eingesetzt für dicken von 12; 14; 16 cm Nachträgliche 12 cm 14 cm 16 cm Neubau Wärmedämmung von Gebäuden 12 0,032 40,0 – 42,0 – 44,0 0,237 0,206 0,183 + + 0,035 40,0 – 42,0 – 44,0 0,258 0,225 0,199 + + 0,045 40,0 – 42,0 – 44,0 0,290 0,253 0,225 + + 2. Einschaliges Mauerwerk aus hochwärmedämmenden Steinen Eingebaute Wärmedämmung: Einschaliges Mauerwerk mit hochwärmedämmenden Steinen Bei Neubauten gibt es auch ohne zusätzliche Dämmstoffschichten intelligente Lösungen. Die Außenwände werden in diesem Fall aus hochwärmedämmenden Mauersteinen errichtet. Die Dämmwirkung solcher Steine ist so gut, dass keine zusätzlichen Dämmschichten erforderlich sind. Hochwärmedämmende Steine gibt es als Ziegel, Leichtbetonsteine oder Porenbetonsteine. Darauf kommt ein mineralischer Putzaufbau. Mit dieser Bauweise lassen sich nicht nur höchste Anforderungen in Sachen Wärmeschutz erfüllen, auch im Hinblick auf Ökologie und Bauphysik handelt es sich um eine echte Premiumlösung. Wandaufbau von außen nach innen: Mineralisches Putzsystem (z.B. Leichtputz Typ II) 2,0 cm λ = 0,25 W/(m·K) Hochwärmedämmende Mauersteine, z.B. Hochlochziegel, Leichtbetonsteine oder Porenbetonsteine (λ-Werte siehe Tabelle unten) Kalkleichtputz innen 1,5 cm λ = 0,38 W/(m·K) Einschaliges Mauerwerk aus hochwärmedämmenden Steinen (Wandaufbau siehe Infokasten oben) Steindicke Dicke der gesamten U-Wert der Wandkonstruktion in W/(m2·K) in cm Wandkonstruktion bei einem λ-Wert der Mauersteine von Bevorzugt eingesetzt für in cm Nachträgliche 0,08 0,10 0,12 0,14 0,16 Neubau Wärmedämmung von Gebäuden 30,0 33,5 0,248 0,304 - - - + - 36,5 40,0 0,206 0,254 0,300 0,345 - + - 42,5 46,0 0,179 0,220 0,261 0,301 0,339 + - 49,0 52,5 0,156 0,193 0,229 0,264 0,298 + - 13 3. Einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämmputz Die ideale Ergänzung in der Sanierung: Einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämmputz Wärmedämmputze sind mineralische Putzsysteme mit Eigenschaften wie ein Dämmstoff. Die Dämmwirkung der Putze beruht auf der Zugabe sehr leichter Zuschläge, z.B. EPS-Kügelchen. Sie können in variablen Schichtdicken bis zu 100 mm dick aufgetragen werden. Das macht sie selbst auf schwierigen Untergründen universell einsetzbar. Sogar historische Gebäude oder denkmalgeschützte Fachwerkhäuser lassen sich mit Wärmedämmputz im Zuge einer Renovierung nachträglich dämmen: mit allen Vorteilen eines mineralischen, diffusionsoffenen Putzsystems. Wandaufbau von außen nach innen a): Wärmedämmputzsystem 10 cm λ = 0,07 W/(m·K) Wärmedämmende Mauersteine, z.B. Hochlochziegel, Leichtbetonsteine oder Porenbetonsteine (λ-Werte siehe Tabelle unten) Kalkleichtputz innen 1,5 cm λ = 0,38 W/(m·K) a) Wärmedämmputz kann in der Altbausanierung auf Grund seiner hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften auch als Innendämmung eingesetzt werden. Einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämmputz (Wandaufbau siehe Infokasten oben) Steindicke Dicke der gesamten U-Wert der Wandkonstruktion in W/(m2·K) in cm Wandkonstruktion bei einem λ-Wert der Mauersteine von Bevorzugt eingesetzt für in cm Nachträgliche 0,12 0,14 0,16 0,18 Neubau Wärmedämmung von Gebäuden 14 24,0 35,5 0,275 0,298 0,319 0,337 - + 30,0 41,5 0,242 0,264 0,285 0,303 - + 36,5 48,0 0,214 0,236 0,255 0,273 - + 4. Zweischaliges Mauerwerk mit Dämmschicht und Verblendfassade 15 Langlebig und robust: Über eine lange Tradition verfügt die sogenannte Klinkerfassade, die auch höchste Ansprüche an den Wärmeschutz erfüllt. Der folgende Wandaufbau ist üblich: Zunächst wird die tragende Wand gemauert, darauf werden Dämmplatten befestigt und davor wird eine Verblendschale gemauert. Für diese Bauweise eignen sich nicht nur klassische Ziegel, sondern auch speziell dafür hergestellte Kalksandsteine oder Betonsteine. Diese Vormauersteine gibt es in großer Auswahl an Formen, Farben und Materialien: von avantgardistisch über hanseatische Sachlichkeit bis zum traditionellen Landhausstil. Die Verblendschale bietet einen extrem dauerhaften 16 Schutz gegen Wind und Wetter. Sie hält selbst bei stärkstem Regen die hinter ihr liegende Wärmedämmschicht und das Innenmauerwerk trocken. Und das über Jahrhunderte. Es ist wichtig, die Steine mit dem richtigen Mörtel zu vermauern. Die höchste Dauerhaftigkeit wird bei der Verwendung von speziellem Vormauermörtel erzielt. Hierbei wird Mauern und Verfugen in einem Arbeitsgang durchgeführt. Besondere architektonische Möglichkeiten ergeben sich bei der Verwendung von farbigen Vormauermörteln. Vormauermörtel sind Qualitätsbaustoffe, die nicht auf der Baustelle hergestellt werden können. Sie werden fertig als Werkmörtel nach DIN V 18580 bezogen. Rundum sorglos: Verblendmauerwerk bietet optimalen Schutz Nicht nur im Winter ist die Verblendfassade ein erstklassiger Schutz gegen die eisigen Ost- und feuchten Westwinde. Im Sommer ist die vorgesetzte Verblendschale ein ausgezeichneter Wärmespeicher. Er heizt tagsüber auf und gibt die gespeicherte Hitze nachts wieder nach außen ab. So bleibt es im Haus selbst an den heißesten Sommertagen immer angenehm kühl. Zweischalig bauen heißt auch, einen besonders guten Schutz vor Lärm zu haben. Die Schallwellen klingen im Hohlraum der Luftschicht weitgehend ab. Und was für alle mineralischen Baustoffe gilt, gilt natürlich auch für die Verblendfassade: höchster Brandschutz. Es kann durchaus wirtschaftlich sein, auch bestehende Gebäude im Zuge einer energetischen Sanierung mit einer Verblendschale zu versehen. Denn diese optisch interessante, extrem robuste und pflegeleichte Fassadenlösung steigert durch ihre Langlebigkeit und ihr repräsentatives Aussehen den Wert einer Immobilie. Zweischaliges Mauerwerk mit Dämmschicht und einer vorgesetzten Verblendschale Wandaufbau von außen nach innen: Verblendmauerwerk mit hochwertigem mineralischem Vormauermörtel 11,5 cm λ = 0,68 W/(m·K) Luftschicht 4 cm Wärmedämmung, z.B. Mineralwolle, 10 cm λ = 0,035 W/(m·K) Mauersteine, z.B. Kalksandsteine (λ-Werte siehe Tabelle unten) Kalkleichtputz innen 1,5 cm λ = 0,38 W/(m·K) Zweischaliges Mauerwerk mit Dämmschicht und Verblendschale (Wandaufbau siehe Infokasten oben) Steindicke Dicke der gesamten U-Wert der Wandkonstruktion in W/(m2·K) in cm Wandkonstruktion bei einem λ-Wert der Mauersteine von in cm 0,79 0,33 (z.B. Kalksandsteine (z.B. Hochlochziegel der Rohdichteklasse der Rohdichteklasse Bevorzugt eingesetzt für Nachträgliche Neubau Wärmedämmung 1,6) 0,6) 17,5 44,5 0,296 0,271 + von Gebäuden - 24,0 51,0 0,289 0,257 + - 17 Sparen bei der Sanierung Nachträgliche Wärmedämmung bei Altbauten Die Wärmeverluste über eine gering gedämmte Gebäudehülle sind hoch. Gerade in Altbauten schlummert daher häufig ein hohes Energie-Einsparungspotenzial. Der durchschnittliche Gebäudebestand in Deutschland überschreitet beim PrimärenergieVerbrauch das Niveau der aktuellen Energieeinsparverordung EnEV 2007 etwa um das 2–3fache. Durch 18 eine nachträgliche Wärmedämmung der Außenwände kann das energetische Niveau eines Gebäudes deutlich verbessert werden. Je nach Dicke des Dämmstoffes verringert sich der Wärmedurchgangskoeffizient U (siehe Grafik). Wichtig für Bauherren: Bereits mit einer Wärmedämmung ab 10 cm Dicke können die Anforderungen der EnEV 2007 erfüllt werden. Auch bei denkmalgeschützten Fassaden oder in Fällen, in denen das Anbringen eines außen liegenden Wärmedämm-Verbundsystems nicht möglich ist, kann die Wärmedämmung der Außenwände verbessert werden. Besonders geeignet sind dafür Wärmedämmputze (siehe S. 14), die sowohl als Außenputze als auch als Innenputze Anwendung finden können. Bei praxisüblichen Schichtdicken können so erhöhte Wärmeverluste von Außenwänden im Bestand deutlich – zum Teil über 70 % – reduziert werden. Finanzielle Anreize Für modernisierungswillige Immobilienbesitzer gibt es zahlreiche lukrative Förderprogamme von Bund, Ländern, Gemeinden und Energieversorgern. Für eine Fassadendämmung gibt es zum Beispiel zinsgünstige Darlehen, Teilschuldenerlasse, Steuererleichterungen, bis hin zu finanziellen Zuschüssen. Auch die KfW-Bank fördert Modernisierungen. Informieren Sie sich bei einem unabhängigen Energieberater über die Fördermöglichkeiten in Ihrer Region – es lohnt sich. Weitere Informationen finden Sie z. B. unter www.energie-fachberater.de, www.foerderdata.de oder www.klima-sucht-schutz.de. So können sich die Heizkosten verringern, wenn Außenwände nachträglich gedämmt werden Jährliche Heizkosten pro m2 Außenwand 100 % 17 % 9% Typischer Altbau ungedämmt 6% Mit mineralischem WDVS energetisch sanierter Altbau Dämmstoffdicke (λ = 0,035) 8 cm 16 cm 24 cm 19 Wärmedämmung mit Wohlfühlklima Mineralisch und diffusionsoffen Wer Wert auf ein angenehmes Innenraumklima legt, sollte trotz hocheffizienter Wärmedämmung seine Wände nicht komplett versiegeln. Haben Sie auch eine regendichte und atmungsaktive Jacke? Bei unserer Funktionsbekleidung achten wir schon längst darauf, dass sie Feuchtigkeit von innen nach außen durchlässt, aber gleichzeitig kein Regenwasser von außen nach innen eindringen kann. Genauso funktioniert ein mineralischer Putz (siehe Grafik Seite 21). Wer Systeme mit mineralischen Putzen wählt, dessen 20 Wände bleiben diffusionsoffen und damit atmungsaktiv. Gegenüber der Funktionsjacke hat der Putz aufgrund seiner dickeren Schichtstärke zusätzlich noch eine Speicherfunktion: Er kann Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben, wirkt also feuchteregulierend. Diese positive klimaregulierende Funktion der mineralischen Putze – innen und außen – macht sie zum idealen Baustoff für ein gesundes Wohnklima. Die Auswirkung der Fassadenbaustoffe auf die Wasserdampfdiffusion Hauswand Außenluft (niedrigere Luftfeuchte) Innenluft (höhere Luftfeuchte) Mineralische Edelputzfassade Natürlicher Austausch zwischen den unterschiedlichen Luftfeuchten innen und außen Witterungsschutz von außen und gesundes Raumklima innen Außenluft (niedrigere Luftfeuchte) Innenluft (höhere Luftfeuchte) Diffusionsdichte Außenschicht Einmal eingedrungene Feuchtigkeit trocknet nicht ab Erhöhte Luftfeuchte im Inneren Typische Feuchteschäden: Blasenbildung außen, Schimmelpilze innen Warme Wände In jeder Wohnung wird permanent Feuchtigkeit erzeugt. Kochen, Backen, Waschen, Duschen, Schwitzen oder Zimmerpflanzen – wo sich Menschen aufhalten, entsteht Feuchtigkeit. In einem Drei-Personen-Haushalt sind das 6 bis 14 Liter am Tag. Sind Wände kalt, kann sich Kondenswasser bilden: eine Keimzelle für Schimmel. Warme Wände vermindern diese Gefahr erheblich. Diffusionsoffene Wände Bauphysikalisch sprechen wir nicht über Atmungsaktivität, sondern über Wasserdampfdiffusion. Wassermoleküle werden mit Hilfe der Diffusion durch den Baustoff transportiert. Je besser ein Baustoff die Feuchtigkeit diffundieren lässt, je niedriger ist seine Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl μ (gesprochen: mü). Ein üblicher mineralischer Putz hat eine Diffusionswiderstandszahl von etwa 15, während zum Beispiel eine Glasscheibe eine Diffusionswiderstandszahl von nahezu „unendlich“ hat. Das ist der Grund dafür, dass Glasscheiben hin und wieder beschlagen, denn sie lassen keine Feuchtigkeit aus der Luft hindurch, überschüssige Feuchte schlägt sich deshalb an der Oberfläche nieder. Feuchtigkeit auf den Wänden wäre ein idealer Nährboden für Schimmel und Algen. Deshalb ist es für Innen- und Außenputze gleichermaßen wichtig, dass sie diffusionsoffen sind, also eine möglichst kleine Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl aufweisen. 17 21 Dämmt Fassaden schön Wunschkonzert aus Struktur und Farbe Die Fassade ist die Visitenkarte Ihres Hauses. Sie macht den ersten und entscheidenden Eindruck aus. Wer sich für eine Wärmedämmung mit mineralischen Putzen entscheidet, schafft Fassaden, die wirken! Der Gestaltungsspielraum ist nahezu unbegrenzt. Mit unterschiedlichen Farben, Strukturen und Verarbeitungsformen können individuelle Akzente gesetzt werden. Edelputzfassaden mit Charakter lassen Ihr Haus erstrahlen. Persönlichkeit durch Farbe Der individuelle Ausdruck einer Fassade wird besonders von ihrer Farbe geprägt: Klassisches Weiß, sonniges Gelb, temperamentvolles Rot, beruhigendes Blau oder elegantes Grau geben dem Haus seine persönliche Note. Mineralische Putze bestehen aus rein natürlichen Bestandteilen und bieten bei der Farbauswahl nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Übrigens: Mineralische Edelputze sind durchgefärbt, die Farbpigmente sind Bestandteil des Baustoffs. Die kristalline Struktur der Oberfläche macht es möglich, dass winzige Körnchen das einfallende Sonnenlicht reflektieren und brechen. Dadurch ergibt sich ein warmer authentischer Farbton, der lebendig wirkt und von großer Beständigkeit ist. Natürlich selbstreinigend Werden mineralische Edelputze als Kratzputz verarbeitet, verfügen sie von Natur aus über einen leichten Absandeffekt. Durch diesen Effekt der Selbstreinigung in Kombination mit der Durchfärbung erstrahlen die Putzflächen immer im neuen Glanz. Schmutz, Keime und Algen finden auf Dauer keinen Halt. Charakter durch Struktur Neben der Farbe kann mit der Körnung des Putzes und den unterschiedlichen Verarbeitungsmöglichkeiten der Fassade ein ganz eigener Charakter verliehen werden. Von glatten feinen Oberflächen, die besonders edel wirken, bis hin zu gröberen Strukturen, die ein gediegeneres Ambiente erzeugen. Die Vielfalt moderner Putztechniken erlauben dem Fachhandwerker nahezu unbegrenzte Gestaltungsvariationen. Vielfalt an mineralischen Putzstrukturen Diese wenigen Beispiele zeigen bereits, wie vielseitig und gezielt sich mineralische Putze in der Fassadengestaltung einsetzen lassen. 23 Eingebauter Sicherheitsfaktor Langlebiger Schutz vor den Elementen Extrem lange Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit sind bei der Wämedämmung mit mineralischen Putzen von Natur aus inklusive. Sie trotzen Wind, Wasser und Feuer. Daher liegt die durchschnittliche Lebensdauer von Edelputzen auf Kalk-Zement-Basis 24 mit rund 50 Jahren deutlich höher als bei vergleichbaren Materialien. Wer auf Verblendmauerwerk setzt, kann sogar mit einer nahezu unbegrenzten Lebensdauer rechnen. Frost- und hitzebeständig Fassaden sind im Wechsel der Jahreszeiten enormen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Bei einer dunklen Außenwand kann die Differenz über das Jahr durchaus 70 Grad Celsius erreichen. Diese thermischen Wechselwirkungen durch Aufheizung und Abkühlung können zu Schädigungen auch im Mauerwerk führen. Werden Dämmung und mineralische Putze aufgebracht, sind solche Probleme praktisch auszuschließen. Höchste Brandschutzklasse Mineralische Putze brennen nicht. Sie gehören zur höchsten Brandschutzklasse A1 nach DIN 4102. Bei Wärmedämm-Verbundsystemen lässt sich diese Brandschutzklasse überhaupt nur mit einem mineralischen Putz erreichen. Mehr Schallschutz – mehr Ruhe Erste Wahl ist die Wärmedämmung mit mineralischen Putzen auch beim Schallschutz. Aufgrund ihres hohen Flächengewichtes können sie die Innenräume ideal von außen abschirmen. Störender Alltagslärm wird absorbiert, die Wohnqualität eines Gebäudes wird damit entschieden verbessert: mehr Ruhe und bessere Erholung in den eigenen vier Wänden. Was macht mineralische Putze und Mörtel aus? Mineralische Putze und Mörtel bestehen ausschließlich aus hochwertigen Rohstoffen, überwiegend aus anorganischen Elementen wie Kalkstein, Sand, Marmor und Quarz. Diese werden mit den mineralischen Bindemitteln Kalk und Zement dauerhaft verbunden. Ein natürlicher Baustoff mit exzellenter Ökobilanz: Für die Herstellung mineralischer Putze und Mörtel sind keine gesundheitsgefährdenden Hilfsstoffe oder Lösemittel notwendig, deshalb verursachen sie deutlich weniger Emissionen als andere Fassadenbaustoffe und sind vollständig recycelbar. Das mineralische Bindemittel ist das entscheidende Element für die bauphysikalischen Eigenschaften des Baustoffs: Wetterfestigkeit, lange Lebensdauer, hoher Brand- und Schallschutz, gesunde Wohnatmosphäre und der Selbstreinigungseffekt. 25 Ruhekissen für die Zukunft Für eine sichere Wertanlage Verfügt Ihr Kühlschrank auch über Energie-Effizienzklasse A? Was beim Kauf eines Haushaltsgerätes seit Jahren ein tragendes Verkaufsargument ist, wird in Zukunft auch Ihr Haus betreffen. Spätestens mit der Einführung des Energiepasses ist klar: Wohnungen und Häuser mit niedrigeren Verbrauchswerten – also mit moderner Wärmedämmung – werden sich deutlich besser vermieten und profitabler verkaufen lassen. Hohe Wertstabilität Für die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit eines Baustoffs wird eine langfristige und vollständige Kostenkalkulation über die gesamte Lebensdauer zugrunde gelegt. Bei massiven Gebäuden liegt diese in Deutschland bei rund 100 Jahren. Dabei betragen die Kosten für die Erstellung des Gebäudes im Vergleich zum Aufwand für Nutzung, Unterhalt, Pflege und Instandsetzung über diese lange Zeit in der Regel weniger als 25 %. Mineralische Fassaden schneiden bei der Wertermittlung eines Gebäudes häufig besonders gut ab: Sie verlängern Renovierungszyklen und sorgen für die Wertstabilität Ihrer Immobilie. Nachträgliche Wärmedämmung sorgt bei einer fachgerechten Ausführung für eine langfristige Wertsteigerung. Geringer Pflegeaufwand Ob Neubau oder nachträgliche Wärmedämmung, bei mineralischen Systemen sind Sie auch in Zukunft auf der sicheren Seite. Sollte nach Jahrzehnten eine Reinigung oder Aufarbeitung nötig sein, ist dies problemlos und mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich. Eine mineralische Fassadendämmung erhöht den Wohnkomfort und steigert den Wert Ihrer Immobilie dauerhaft. 27 Überzeugende Gründe, warum Sie sich für eine mineralische Fassadendämmung entscheiden sollten: 1. Diffusionsoffen 2. Witterungsbeständig 3. Schalldämmend 4. Brandgeschützt 5. Wertstabil 6. Langlebig 7. Wohngesund 8. Zukunftsorientiert Telefon: 0203.99239-0 Telefax: 0203.99239-98 eMail: [email protected] www.iwm.de IWM Ausgabe 1 Kontakt: Industrieverband WerkMörtel e.V. Düsseldorfer Straße 50 47051 Duisburg