3–4.2010 März – April ISSN 0944-5749 12,80 =C 3–4.2010 Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau ▸ Passivhäuser ▸ mikadoplus: TES EnergyFacade ▸ Solar Decathlon ▸ Sanierung auf Passivhausstandard mikadoplus Forschen für Fassaden Solar Decathlon Zehn zum Ziel Modernisierung Alles außer alt Passivhäuser Energiefresser auf Diät Organ des Organ der Europäischen Vereinigung des Holzbaus Da oben ist dick nicht unbedingt besser. BauderPIR AZS. Die 50 mm-Zusatzdämmung für höchste Dämmleistung bei geringster Dicke. Q Das ideale Auf-/Zwischensparren-Dämmsystem Q Verbessert den Wärmeschutz, reduziert die Wärmebrücken Q Leicht, handlich und einfach zu verlegen Q Dämmung, Holzschalung und verklebte Unterdeckung in einem Arbeitsgang Weitere Informationen unter www.bauder.de Editorial Christoph Maria Dauner, Chefredakteur mikado Von wegen passiv Die Messestadt Köln konnte sich sehen lassen: Gut 42 000 Fachbesucher kamen zur Dach+Holz International 2010, die vom 24. bis 27. Februar in der Domstadt gastierte. Dort zeigten 471 Aussteller aktuelle Produkte und Perspektiven für Zimmerer und Architekten, Dachdecker und Ingenieure. So eine Informationsplattform ließen sich diesmal gerade die Planer und Architekten Passivhausstandard: Trotz des behä- nicht entgehen. Über 500 Teilnehmer registrierte bigen Namens hilft diese Bauweise mehr das Architektenforum, das im Rahmenprogramm und mehr Bauherren beim Energie sparen. der Messe stattfand. Seite 12. Blower-Door: Beweisen Sie, wie Die Planer holten sich aktiv technische Lösungen, dicht Ihre Projekte sind. Seite 56. von der Passivhausbauweise über nachhaltiges Decathlon: In zehn energetischen Disziplinen Bauen bis zur energieeffizienten Sanierung. Sie ganz vorne. Seite 66. Solar- sprachen mit den Herstellern und etablierten persönliche Kontakte zu den Verarbeitern. Wie hervorragend sich der Baustoff Holz für die energetischen Bedürfnisse der Zukunft eignet, zeigen Ihnen die beispielhaften Passivhausprojekte, die Sie ab Seite 12 finden. Aktiv präsentieren sich die Holzbauer auch im florierenden Marktsegment der energetischen Sanierung. Das europäische Forschungsprojekt TES EnergyFacade, das mikado-Abonnenten im beiliegenden mikadoplus detailliert erläutert finden, spielt die Vorteile der vorgefertigten Elementbauweise souverän aus – durchgängige Planung, abgestimmte Bauabläufe, Präzision und Ökologie. Neben der TU München treiben das Projekt TES (Timberbased Element Systems for Improving the Energy Efficiency of the Building Envelope) übrigens auch zwei innovative bayerische Zimmereibetriebe. Lassen Sie sich anstecken von so viel Aktivität! Ihr www.mikado-online.de 3 Alles andere als passiv Der Passivhaus-Standard hat sich inzwischen zum Leitbild modernen Bauens entwickelt. Die notwendige Heizenergie lässt sich dabei überwiegend aus „passiven“ Quellen decken. mikado zeigt, dass der Passivhaus-Standard zudem großen gestalterischen Spielraum lässt, z.B. bei Einfamilien­häusern, mehrgeschossigen Wohnbauten, Bürogebäuden oder Schulen. Seite 12 herz & lang Bruno Klomfar, Wien mikado 3-4.2010 Inhalt Vom Lückenfüller zum Sanierungsobjekt Eigentlich hatte eine Allgäuer Baufamilie geplant, den Altbau auf dem neu erstandenen Grundstück abzureißen und neu zu bauen. Doch die von der Dena geförderte Sanierung samt Umbau, Passivhauskomponenten, neuer Sanitär- und Haus- und Energietechnik kam deutlich günstiger, als ein Neubau auf dem Grundstück gekostet hätte. Seite 28 Thema des Monats: Passivhäuser Sanierung und Ausbau 12 | Wohn- und Geschäftshaus Ein mehrgeschossiger Holzbau in der historischen Altstadt Biberachs war eine große technische und gestalterische Herausforderung. Der Neubau erhitzte die Gemüter und zog die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Das zahlte sich aus. 28 | Energetische Sanierung Sanieren statt neu bauen: Mit diesem Vorschlag erstaunte Planer Dieter Herz ein junges Bauherrenpaar. Die Bilanz ist mehr als positiv. 16 | Feriendorf Ein Feriendorf für Familien im Schweizer Dörfchen Urnäsch setzt auf Holz und Energieeffizienz. Das Minergie-Eco-Zertifikat bestätigt die umweltschonende Bauweise. 33 | Verbundelement Die Dachkonstruktion eines Kindergartens war als Verbundsystem mit einer Platte aus Brettstapelelementen und Vollholzbalken ausgeführt. Dass sie eines Tages nachgab, hatte gleich mehrere Gründe. 20 | Schulsanierung Die Sanierung der Realschule Buchloe ist dreifach bemerkenswert: Sie erreicht Passivhausstandard. Für die Fassadenerneuerung kamen vorgefertigte Holzrahmenbauelemente zum Einsatz. Und es macht wieder Freude, sie anzusehen. Management Details im Griff 36 | Vertriebspartnerschaft Einer liefert die Kundenkontakte, der andere baut die gewünschten Objekte: Das Vertriebskonzept von EcoTec Energiesparhaus e.K. bringt mittelständische Zimmereien und Endkunden zusammen. Ingenieurholzbau 24 | Büro- und Produktionsgebäude Das kombinierte Büro- und Produktionsgebäude von ÖkoFEN gilt als ökologisches Aushängeschild. Besonders in den Details der geschwungenen Fassade steckt viel Holzbauerfahrung. 4 mikado 3-4.2010 Architektur 42 | Einfamilienhaus Wohnhaus mit umweltverträglichem Gebäudekonzept: Auf einem bestehenden Massivgeschoss steht ein moderner Holzbau mit Passivhausstandard. Thomas Ott / Adolf Würth GmbH & Co. KG Solarweltmeister unter der Lupe Architektur, Umsetzung, Marktfähigkeit, Öffentlichkeitsarbeit, Behaglichkeit, Ausstattung, Warmwasserverfügbarkeit, Lichtkonzept, Home-Entertainment und Energieeinspeisung lauten die Disziplinen beim „Solar Decathlon 2009“. Beim solaren Zehnkampf können Universitätsteams aus aller Welt zeigen, was sie draufhaben. Seite 66 Gebäudemodernisierung in vorgefertigter Holzbauweise Die energieeffiziente Modernisierung von Bestandsgebäuden ist eine der großen Bauaufgaben der Zukunft. Der Einsatz vorgefertigter Holztafelelemente bringt Vorteile. mikadoplus – nur für Abonnenten. Messe Rubriken 52 | Dach+Holz International 2010 Zahlreiche neue Produkte und ein hochkarätiges Rahmenprogramm machten auch die zweite Auflage der Branchenleitmesse „Dach+Holz International“ im Februar 2010 zu einem großen Erfolg. 3 | 6 | 35 | 40 | 47 | 50 | 54 | 64 | 64 | 70 | Produkt und Praxis 56 | Luftdichtheit Wenn es kalt durch Ritzen zieht, ist das unangenehm für die Bewohner. Außerdem verschleudern Undichtigkeiten Heizungsenergie. BlowerDoorMessungen spüren Leckagen auf. Titel: Franz Walser Holzbau GmbH; Thomas Ott / Adolf Würth GmbH & Co. KG; herz & lang Bild Downloadkasten: Bart Claeys, iStockphoto.com Ein Magazin der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Editorial Kurz und bündig Ihr gutes Recht Büro kompakt Produkte Verband aktuell Branchenführer Unternehmen Inserentenverzeichnis Vorschau/Impressum Zimmermeisterdach 58 | Unterdeck- und Unterspannbahnen Es gelten neue Anforderungen für Unterdeck- und Unterspannbahnen. Holzwelten 66 | Solar Decathlon Darmstädter Studenten lieferten den Gebäudeentwurf, Biberacher Azubis den Holzbau und ein schwäbischer Hersteller die Photovoltaikfassade. Ergebnis: das beste Solargebäude der Welt. www.mikado-online.de 5 kurz & bündig mikado-Interview Bauherren haben das Recht auf ein luftdichtes Gebäude Mit den schärferen Anforderungen an den Wärmeschutz erhöhten sich auch die Anforderungen an die Luftdichtheit. Bei vielen Planern und Handwerkern herrscht hier aber noch Unkenntnis und Unsicherheit. mikado sprach deshalb mit Herbert Trauernicht, Inhaber eines Ingenieurbüros, das sich schon lange mit Luftdichtheit befasst, über dieses Thema. mikado: Herr Trauernicht, was hat sich in letzter Zeit bei der Luftdichtheit getan? Herbert Trauernicht: Mit Einführung der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 verschärften sich die Anforderungen Gebäude entsteht ein fühl- und messbarer Luftstrom bei den undichten Stellen. Wenn Sie beim neuen Berechnungsverfahren für die EnEV angeben, dass Sie so eine Messung durchführen und die Grenzwerte einhalten, redu- Haus drückt. Der Volumenstrom im Ventilator entspricht dann der Luftmenge, die durch Gebäudefugen und andere Undichtigkeiten strömt. Daraus wird die Luftwechselrate für 50 Pa Druckunterschied errechnet: der sog. „n50-Wert“. Bei Gebäuden mit Fensterlüftung darf er 3,0 h-1 nicht überschreiten, bei Gebäuden mit Lüftungsanlagen 1,5 h-1. Bei Passivhäusern liegt der zulässige Wert bei 0,6 h-1 – gemäß den Richtlinien des Passivhaus-Instituts. „Wichtig sind eine durchdachte Planung und eine detaillierte Kenntnis über Konstruktionen und Materialeigenschaften.“ an den Wärmeschutz. Je stärker aber ein Gebäude gedämmt ist, desto mehr fallen seine Lüftungswärmeverluste ins Gewicht. Deshalb ist es wichtig, dass die Gebäudehülle luftdicht ist. Nachweisen lässt sich das mit dem sog. „Differenzdruckverfahren“, auch „Blowerdoor-Messung“ genannt: Durch die Erzeugung von Über- oder Unterdruck im zieren sich die Lüftungswärmeverluste rechnerisch um bis zu acht Prozent. Wie hoch sind denn die Grenzwerte? Nach DIN EN 13 829 muss das Gebläse bei der Messung einen Unter- oder Überdruck von 50 Pa herstellen – das entspricht einem Wind, der mit Stärke 5 auf das Die Werte hören sich jetzt aber sehr hoch an. Ja, aber das sind Werte, die in der Praxis eben nur bei Windstärke 5 auftreten. Solche Stürme haben wir ja nur selten und wenn, dann nur für wenige Stunden. Bei normalen Verhältnissen ist die Luftwechselrate natürlich deutlich geringer. Sie beträgt nur etwa 10 % des n50-Werts. Welche Gebäude brauchen denn Lüftungsanlagen? Das beschreibt die im Mai 2009 eingeführte DIN 1946-6 genau. Für jedes Gebäude ist ein Nachweisverfahren vorgesehen, in dem die Belüftung anzugeben ist. Das bedeutet, dass künftig mehr Lüftungsanlagen notwendig sind. Entscheidend sind dabei vor allem auch die Größe der Wohneinheit und die Zahl der darin lebenden Personen. Gelten die neuen Regelungen auch für die Bestandsmodernisierung? Wenn heute ein Bestandsbau modernisiert wird, gelten abhängig vom Umfang der Maßnahmen die Anforderungen der EnEV und damit auch die Luftdichtheitsanforderungen. Was ist, wenn die Luftdichtheit die vorgeschriebenen Werte nicht erreicht? Der Bauherr hat ein Recht auf ein luftdichtes Gebäude. Soweit der Dichtheitsnachweis im Rahmen der EnEV erfolgt, besteht ein öffentlich-rechtlicher Anspruch. Der Nachweis darf bei Brandenburg Holzhaus gewinnt Baukulturpreis eim Ende 2009 erstmals vergebenen Brandenburgischen Baukulturpreis gewann in der Kategorie „Bauen im Bestand“ ein Holzgebäude: das Haus Vilmar in Kleinmachnow. Es entstand 1927 als Sommerhaus, wurde seither genutzt, war aber schon ziemlich baufällig. Die Bauherrenfamilie entdeckte es eher zufällig, bewahrte es vor dem drohenden Abbruch und richtete es für eine ganzjährige Nutzung her. „Das Ergebnis erscheint nur auf den ersten Blick banal“, schrieb die Wettbewerbsjury. Die Leistung besteht darin, „dieses einfache und bescheidene Gebäude als Wert zu erkennen und sich auf seine Grundbeschaffenheit einzulassen.“ Mit anderen Worten: Die Modernisierung nahm dem Gebäude nichts von seinem urwww.ak-brandenburg.de sprünglichen Charme. 6 mikado 3-4.2010 anita back B kurz & bündig ▴▴Dipl.-Ing. Herbert Trauernicht ist zertifizierter Prüfer für Gebäudeluftdichtheit und Herausgeber einer Website zum Thema: www.luftdicht.de Wo liegen die Knackpunkte bei der Luftdichtheit? Wichtig sind eine durchdachte Planung und eine detaillierte Kenntnis über die Konstruktionen und die Eigenschaften der gewählten Materialien. Wenn alle Anschlüsse und Durchdringungen sauber geplant und im Ablauf abgestimmt sind, dann ist die handwerkliche Ausführung eher einfach. Herr Trauernicht, herzlichen Dank für das Gespräch. 6ORSPRUNGóAUFóGANZERó,INIEó HejecWY^j[ileh$ :[i_]deÅZ_[d[k[Heje=[d[hWj_ed$IjWha _c:[i_]d$KdZX[_c;d[h]_[ifWh[d$ó$ERó.ACH FOLGERóDERóBEWÉHRTENó2OTOó"AUREIHENóóUNDóóISTóDAó óÂBERóóUNSERERó0RODUKTE der Energiebedarfsberechnung nicht eingerechnet werden, wenn er nicht erbracht wird. Die Durchsetzung konkreterer Ausführungen oder eines niedrigeren Grenzwertes ist eine privatrechtliche Angelegenheit. Entsprechende Details müssen vertraglich vereinbart sein. Wenn das Haus fertig ist und die Luftdichtheit nicht stimmt, kann das für Planer und Handwerker ziemlich teuer werden. 2OTOó$ESIGNOó6ORBILDLICHEó%NERGIEEFlZIENZóRUNDUMó BESSERóDURCHDACHTEó2OTOó4ECHNIKóEINóFACHSTEóó -ONTAGEónó&ORTSCHRITTóuMADEóINó'ERMANYh ó ' EnEV-Software Seltsame Abweichungen W ie mikado erfuhr, liefern auf dem Markt befindliche Software-Programme zum Nachweis der von der EnEV 2009 vorgegebenen Energiekennwerte nach DIN 18599 zur Zeit oft unterschiedliche Ergebnisse – auch bei der Eingabe des exakt gleichen Gebäudes. Anscheinend besitzen die aktuellen Versionen also noch einige Fehler. Um beim Energienachweis spätere Konflikte mit ihren Auftraggebern zu vermeiden, sollten die Nutzer solcher Software-Programme bei ihren Berechnungen immer genau angeben, welche Software-Version sie verwendeten. www.mikado-online.de Heje:[i_]deH.ÅZ_[;hij[dc_ji[h_[d# c_][_d][XWkj[cMhc[ZccXbeYa mmm$heje#\hWda$Yec :WY^#kdZIebWhj[Y^debe]_[ 7 kurz & bündig Holzfertighäuser Baust Du noch? K lug wohnen – so lässt sich der Name des schwedischen Unternehmens BoKlok übersetzen, das nun auch in Deutschland Reihenhäuser und Geschosswohnungen in Holzfertigbauweise anbietet. Es handelt sich um ein Tochterunternehmen des Möbelherstellers Ikea. Rund 4000 Wohneinheiten errichtete es bisher in Skandinavien und Großbritannien. In Deutschland startete der Verkauf März 2010 am IkeaStandort Hofheim-Wallau. Offenbach, Nürnberg und Wiesbaden sollen folgen. Lizenzpartner ist der hessische Fertighaushersteller Bien-Zenker. 2010 sollen 60 Reihenhäuser und 20 Wohnungen entstehen. Alle Gebäude werden in Holzrahmenbauweise gefertigt und erreichen den Energiestandard „KfW-70-Effizienzhaus“. Statt wie in Skandinavien holzverschalt, sind die Fassaden in Deutschland verputzt – angeblich www.boklok.com wegen der Sehgewohnheiten. ▴▴In Deutschland sind die Gebäude der Ikea-Tochter „BoKlok“ dezent verputzt, … Energieversorgung Verbrauch sinkt auf Rekordwert Fachmesse N Let’s go East ach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen schrumpfte der Energieverbrauch in Deutschland im vergangenen Jahr um 6,5 % und damit stärker als die Wirtschaftsleistung. Der Grund liegt aber nicht nur in einer größeren Energieeffizienz, sondern auch darin, dass energieintensive Industriezweige von der Wirtschaftskrise besonders betroffen waren. Das Verbrauchsniveau von 453,1 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten ist das niedrigste seit Anfang der 1970er-Jahre. Der Anteil erneuerbarer Energien stieg dabei an, während die anderen Energieträger Anteile verloren. www.ag-energiebilanzen.de imu-Infografik D 8 mikado 3-4.2010 as russische Sankt Petersburg ist vom 2. bis 4. Juni 2010 Austragungsort der ersten „Woodbuild, Energy & Technologies“ – einer Fachmesse mit Kongress. Für die internationale Holzwirtschaft ist die Veranstaltung ideal für den Einstieg in einen der nach wie vor größten Wachstumsmärkte weltweit. Die westeuropäische Holzindustrie konnte in den letzten Jahren ihre Umsätze in Russland mehr als verdoppeln. Das Nachfragewachstum für Holz als Baumaterial kann Russland nur zur Hälfte aus eigener Produktion decken. Zwar befindet sich fast ein Viertel aller Weltbaumbestände auf seinem Territorium, aber seine Verarbeitungsstätten sind veraltet und liefern oft nur geringe Qualität. www.forum-holzbau.com www.e4win.de/woodbuild.html kurz & bündig DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort. BoKlok WohlfühlDuo ▴▴… in Schweden dagegen mit lackiertem Holz verschalt Häuser-Award Die Schönsten der Schönen ie Endverbraucherzeitschrift „Häuser“ sucht auch dieses Jahr wieder die schönsten individuellen Einfamilienhäuser mit vorbildlichen, intelligenten und zukunftsweisenden Konzepten. Eine unabhängige Jury beurteilt die eingereichten Arbeiten. Auf die Gewinner wartet ein Preisgeld von insgesamt 15 000 Euro. Die besten Projekte des Wettbewerbs werden in knapper Form Anfang 2011 in der Zeitschrift und in ausführlicher Form in einem Buch publiziert. Einreichschluss www.haeuser.de/awards ist der 24. Mai 2010. Frage des Monats Viele Bauherren lassen ihren Hausbau von einem Planer steuern. Wie hoch ist in Ihrem Holzbauunternehmen der Anteil der Aufträge, den Sie direkt von einem Planer erhalten? A)Unter 20 Prozent P R E M I U M � Q U A L I T Ä T D DELTA®-MAXX COMFORT DELTA®-NOVAFLEXX Zukunftsweisendes Energiespar-Duo für Dachsanierungen. Robuste Unterdämmbahn mit integrierter 3 cm starker Wärmedämmung: reduziert Wärmeverluste, schließt Wärmebrücken, erhöht die Wohnqualität. Handwerksgerechte Luft- und Dampfsperre mit Spezialvlies und eingebautem „Feuchtesensor“: vermindert das Risiko der Tauwasserbildung. B)Zwischen 20 und 50 Prozent C)Über 50 Prozent Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de www.mikado-online.de Dörken GmbH & Co. KG · 58311 Herdecke Tel.: 0 23 30/63-0 · Fax: 0 23 30/63-355 [email protected] · www.doerken.de Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe 9 kurz & bündig Hagmüller Architekten / Schluder Architektur Leo-Schörghuber-Preis ▴▴Die Entwürfe des Siegerprojekts für die Donaustädter Wagramer Straße stammen von den beiden Wiener Büros „Hagmüller Architekten“ und „Schluder Architektur“ Städtebauwettbewerbe Lohn für gute Forschung D en Leo-Schörghuber-Preis 2010 schreibt im Auftrag der gleichnamigen Stiftung die Holzforschung München aus. Er ist mit 3000 Euro dotiert und zeichnet Arbeiten aus, die sich grundlegend oder anwendungsbezogen mit den Eigenschaften und der Nutzung von Holz und Holzwerkstoffen beschäftigen – in erster Linie Diplomund Doktorarbeiten. Abgabeschluss ist der 14. Mai 2010. Die feierliche Verleihung der Preise erfolgt im Rahmen des 15. Münchener Holzkolloquiums www.holz.wzw.tum.de am 6. Oktober 2010. Wien macht ernst Z wei Bauträgerwettbewerbe mit dem Titel „Holzbau in der Stadt“ führte die Stadt Wien Ende 2009 für zwei große Stadtentwicklungsflächen in den Stadtteilen Liesing und Donaustadt durch. Auf den beiden Grundstücken sollen Ende 2010 die Bauarbeiten für insgesamt 142 geförderte Wohnungen beginnen und bis Sommer 2012 abgeschlossen sein. Die Gebäudehöhe wird dabei zwischen drei und sechs Geschosse betragen – in Holzbauweise. Wien machte es schon im Jahr 2001 durch eine Novelle seiner Bauordnung möglich, Holz im mehrgeschossigen Wohnbau einzusetzen. Seither kommt es im kommunalen Wohnbau immer mehr zum Einsatz. Im Jahr 2008 legte die Stadt mit einer weiteren Novelle die technischen Rahmenbedingungen für bis zu sieben Geschosse in Holzbauweise fest. www.ots.at → Suche: Holzbau in der Stadt sirAdos Baupreise reloaded D ie Baupreisexperten von sirAdos haben ihr Internetportal „baupreise.de“ komplett überarbeitet. Es enthält zusätzliche Produkte und eine verbesserte Bedienung. Neben den klassischen „Von-mittel-bis“-Baupreisen und Ausschreibungstexten lässt sich nun auch auf Bauelemente und Gebäudekataloge zugreifen. Grundlage ist die sirAdos-Datenbank. Deren Daten basieren auf Ausschreibungsunterlagen aus der gesamten Bundesrepublik und spiegeln das marktübliche Niveau sowie die Bandbreite für Teilleistungspositionen für unterschiedliche Gebäudearten in www.baupreise.de allen Regionen wider. Imagekampagne Bundesrepublik Handwerk D as deutsche Handwerk fährt seit Anfang 2010 eine auf fünf Jahre angelegte Imagekampagne mit einem Budget von rund 50 Mio. Euro. Groteske Bilder und Slogans weisen auf Bedeutung, Innovationskraft, Vielfalt und Bodenständigkeit der rund 5 Mio. deutschen Handwerker hin. Kernaussage: Unsere Zivilisation wäre ohne Handwerk undenkbar. 12 000 Plakate hängen bis Mitte des Jahres in Deutschland, ergänzt durch zahlreiche Anzeigen in Printmedien. Der aufwendig gedrehte TV-Spot jedoch wird vorerst nicht ausgestrahlt. Er lässt in Filmsequenzen Häuser einstürzen und selbstverständliche Dinge des Alltags verschwinden, um klarzumachen, was es alles ohne Handwerk gar nicht gäbe. Die Bilder erinnern aber momentan noch zu sehr an die Nachrichten von der verheerenden www.handwerk.de Erdbebenkatastrophe in Haiti. 10 mikado 3-4.2010 kurz & bündig Leserbrief zu mikado 2.2010 Zum Artikel „Brandabschnitte reichen bis zur Dachhaut“ in der mikado-Rubrik „Details im Griff“ schreibt Dipl.-Ing. Hans Schmidt (Stade): Mit großem Interesse habe ich den Artikel zur Ausbildung von „Brandwänden“ bis unters Dach gelesen. Grundsätzlich stimme ich zwar mit dem Autor überein, dass solche Wände bis unter die Dachhaut geführt werden müssen. Nur darf dies dann nicht zu Schäden aus anderen Gründen führen. Das Einströmen feuchtwarmer Raumluft in den Spalt zwischen Dachdecke und Wand führt automatisch zu einem Feuchteschaden im Dach-Wand-Anschlussbereich. Schon nach kurzer Nutzungszeit wird sich Wasser in tropfbarer Form im Anschlussbereich ansammeln und dort zu einem Befall mit holzzerstörenden Pilzen führen. Der offene Spalt zwischen Dachdecke und Wand führt ebenfalls automatisch zu einer Wärmebrücke, die der EnEV widerspricht. Der dadurch bedingte Energieverlust ist gleichfalls ein Schaden und ein Verstoß gegen öffentliches Baurecht. Innerhalb der mit Mineralfaser gefüllten Wandtafeln kann es zu einer die Luft zwischen den Fasern umwälzenden Thermik kommen. Warme Luft steigt innerhalb der Wand auf und fällt auf der anderen Seite herunter. Auch dieses Phänomen kann zu einer Feuchteanreicherung im Wandkopf führen. Der Wandkopf ist bei Ihrer Skizze nicht horizontal gehalten, d.h. die Wand kann sich je nach Laune sowohl gegen die linke als auch gegen die rechte Dachfläche lehnen. Die Schiefstellung wird sich je nach Breite des Spaltes mehr oder weniger deutlich markieren. Innerhalb eines Raumes sind auch wechselnde Schiefstellungen denkbar. Auch das wäre ein Mangel, ein gestalterischer. Durch die fehlende Anbindung des Wandkopfes an die Dachdecke ist der Wandkopf nicht in seiner Lage gesichert und kann umfallen. Nur wenn die Dachdecke gleichfalls feuerhemmend ausgebildet und mit der Wand kraftschlüssig verbunden wird, ist der Wandkopf als gehalten anzusehen und nur dann kann die Wand die ihr in brandschutztechnischer Hinsicht zugewiesene Aufgabe auch erfüllen. Eine Dach-Decke aus z.B. Profilbrettern wäre im Brandfall nach wenigen Minuten zerstört und die Dachfläche könnte keine aussteifende Funktion mehr übernehmen. Dies würde schon für eine Seite reichen, da dann die Wand wegen ihrer fehlenden Anbindung an die Dachfläche (= Dachscheiben) zu der Seite umfallen könnte, an der das Dach durch Brandeinwirkung zerstört ist. www.mikado-online.de 3d-cad/cam für den holzsystembau auf der ba sis von auto cad® und autocad® architec ture Steigern Sie Ihre Produktivität mit hsbCAD 2010! Denn hsbCAD bietet Ihnen einen durchgängigen Datenfluss von der Skizze bis zur Produktion. Das umfassende intelligente 3D-Gebäudemodell (BIM = Building Information Modeling) ermöglicht Ihnen nicht nur kürzere Planungszeiten, mit der konsequenten 3D-Dynamik erreichen Sie zugleich eine höhere Planungsqualität und Fehler vermeidung. hsbCAD – die universelle Gesamtlösung für alle Bereiche des Holzbaus und der Fertighausindustrie. Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne. Wir sind auf der HOLZ-HANDWERK in Nürnberg! Sie finden uns auf dem Stand der ITW Befestigungssysteme GmbH, Halle 12.0 / Stand 122. hsbCAD – eine marke der ITW Befestigungssysteme GmbH hohe buchleuthe 9a d-87600 kaufbeuren tel +49 (0)8341-90810-0 fax -20 [email protected] www.hsbCAD.de Besuchen Sie uns auf folgenden Messen und Veranstaltungen: HOLZ-HANDWERK, Nürnberg, 24. bis 27. 3. 2010 Holzbrückenbautage, Bad Wörishofen, 25. bis 26. 3. 2010 WOODBUILD, ENERGY & TECHNOLOGIES, St. Petersburg (Russland), 2. bis 4. 6. 2010 holz 2010, Basel (Schweiz), 12. bis 16. 10. 2010 11 Thema des Monats Passivhäuser Wie selbstverständlich steht das Wohn- und Geschäftshaus da; anfangs gab es noch Proteste dagegen 12 mikado 3-4.2010 Thema des Monats Passivhäuser Wohn- und Geschäftshaus Vom Buhmann zum Medienstar Ein mehrgeschossiger Holzbau in einer historischen Altstadt ist eine große technische und gestalterische Herausforderung, erhitzt viele Gemüter und zieht die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. In Biberach zahlte sich die Mühe aus. V ier Häuser standen vorher auf dem Grundstück in der Biberacher Altstadt, drei davon über 100 Jahre alt, alle ziemlich heruntergekommen. Eine Sanierung machte keinen Sinn, da die Deckenhöhe in den Wohnungen teilweise nur 1,70 m betrug. „Ich kam mir vor wie Quasimodo, als ich einmal darin rumlief“, erinnert sich Rainer Walser, Inhaber der Franz Walser Holzbau GmbH, der dort dann später ein Holzhaus in Passivhausstandard errichten durfte. Allerdings war es bis dahin ein langer Weg und den Auftrag erhielt er eher durch Zufall. Nach Bekanntwerden der Abrisspläne gab es in Biberach erst einmal massive Proteste – nicht von der Denkmalschutzbehörde, sondern von den Nachbarn und vor allem von einer Bürgerinitiative, die sich kurz vorher zum Erhalt eines anderen historischen Gebäudes gegründet hatte und „voll in Fahrt war“. 25 Leserbriefe gegen das Bauvorhaben gingen bei der Lokalzeitung ein. Das konnte die städtische Bauverwaltung nicht ignorieren. Ein Architekturwettbewerb, den der Bauherr, der Niederlassungsleiter einer großen deutschen Versicherung, ausgerichtet hatte, verschwand in der Schublade, weil die Entwürfe zu modern waren. Ein Bebauungsplanverfahren wurde eingeleitet, damit der Neubau nicht zu hoch, zu breit oder zu lang wird und sich mit seinen Proportionen gut in die historische Umgebung einpasst. Am Ende legte die Baubehörde fest, dass nicht ein großes, sondern zwei kleine Gebäude entstehen sollen: das eine traufständig, das andere giebelständig, zueinander nicht www.mikado-online.de rechtwinklig, sondern in einem 89-Grad-Winkel stehend. Denn 90 Grad wären zu perfekt für eine „verwinkelte“ Altstadt. Damit ein Gebäude da wirklich reinpasst, muss seine Unperfektheit vorher exakt definiert sein. Über die Energieberatung zur Bauausführung Walser stieß zunächst als Energieberater zum Bauprojekt. Der Bauherr kannte ihn über einen gemeinsamen Freund. Ein Holzbau war in diesem Moment noch kein Thema. Als Walser ihn aber zu sich einlud und ihm zeigte, was mit Holz heute alles möglich ist, nahm die Geschichte ihre entscheidende Wende. Der Bauherr, dem das Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sehr wichtig war, forderte Walser auf, ihm ein Komplettangebot zu machen, und erteilte ihm kurz darauf den Auftrag. Nachdem die Baugenehmigung erteilt war, begannen Anfang September 2008 die werkseitige Produktion der Holzrahmenelemente und einige Wochen später die Rohbauarbeiten. Am 17. November war Richtfest und am 24. April 2009 der Bezug. Die Versicherungsagentur residiert mit ihren 23 Mitarbeitern in den beiden unteren Geschossen. Oben befinden sich fünf Mietwohnungen. ▸▸Durch die Aufgliederung in mehrere Baukörper passt sich das große Gebäude gut in die kleinteilige Umgebung der Biberacher Altstadt ein 13 Thema des Monats Passivhäuser Steckbrief Bauprojekt: Wohn- und Geschäftshaus in der Biberacher Altstadt Bauherr: Allianz Versicherungshaus Hiller D-88400 Biberach an der Riß ▴▴Wo bis vor wenigen Jahren heruntergekommene Altbauten mit teils nur 1,70 m Raumhöhe standen, befinden sich nun helle, moderne Büroräume Bauweise: Holzrahmenbau Wärmedämmverbundsystem mit Putzoberfläche Bauzeit: Ausgeklügelte Haustechnik reduziert Verbrauch Rohbau: Oktober bis November 2008 Ausbau: November 2008 bis April 2009 Wenn schon der Grundwasserstand so hoch ist, bietet sich der Betrieb einer Grundwasser-Wärmepumpe an – dachten die Planer. Doch auch hier stoppte die Realität das schöne Konzept: Auf einem benachbarten Grundstück hatte sich vorher eine chemische Wäscherei befunden und hinterließ wahrscheinlich erhebliche Altlasten. Und wenn eine Wärmepumpe verunreinigtes Grundwasser ansaugt, darf sie es nicht mehr ungereinigt zurückpumpen. So speist nun eine 10 000 Liter fassende, ins Grundwasser eingegrabene Zisterne die Wärmepumpe. Ihre Hauptaufgabe ist vor allem die Kühlung der Büroräume. Die brauchen nur an sehr kalten Wintertagen und wenigen anwesenden Mitarbeitern Heizwärme. Ansonsten erzeugen die PCs und die anderen technischen Geräte einen Wärmeüberschuss. Nutzfläche: Fünf Wohneinheiten: 478 m2 Büros: 1028 m2 Heizwärmebedarf (nach PHPP): 14 kWh/(m2a) Energiebezugsfläche (nach PHPP) 1334 m 2 Primärenergiebedarf für Heizung, Lüftung und Warmwasser: 20 kWh/(m2a) Primärenergiebedarf inkl. Strom: 110 kWh/(m2a) Planung und Umsetzung: Franz Walser Holzbau GmbH D-88427 Bad Schussenried www.walser-holzbau.de Hersteller Wärmedämmung: Gutex Holzfaserplattenwerk H. Henselmann GmbH Co. KG D-79761 Waldshut-Tiengen www.gutex.de 14 Auf einen Keller musste der Bauherr verzichten. Eigentlich wollte er ursprünglich sogar eine Tiefgarage, aber als sich zeigte, dass ab einer Tiefe von 1,20 m Grundwasser steht und die Baukosten deutlich steigen würden, ließ er von diesem Vorhaben ab. Das Gebäude ist auf einer Bodenplatte errichtet, die auf Streifenfundamenten ruht, die wiederum durch Brunnengründungen gegen Setzungen gesichert sind. mikado 3-4.2010 Ein ausgeklügeltes Kühl- und Heizsystem mit einem zweiten, 2800 Liter fassenden Wasserspeicher entzieht den Büros die Wärme und versorgt damit die Wohnungen. So erreicht die Wärmepumpe eine hervorragende Jahresarbeitszahl von 1 : 8, erzeugt also das Achtfache dessen, was sie zu ihrem Betrieb an elektrischer Energie benötigt, an Wärmeenergie. Die jährlichen Kosten zum Betrieb der Wärmepumpe betragen rund 600 Euro. Hinzu kommen 2100 Euro für den Betrieb der Umwälzpumpen des Heiz-Kühl-Systems und 2000 Euro für den Betrieb der dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Wärmedämmung und Brandschutz sind große Themen Voraussetzung für das Erreichen des Passivhausstandards ist natürlich eine gute Wärmedämmung: Die 160 mm starken Holzrahmen sind mit Mineralfaserdämmung ausgefacht und die innere Installationsebene besitzt nochmals 60 mm. Auf der Außenseite befindet sich das Wärmedämmverbundsystem „Thermowall“ von Gutex mit 120 mm Holzfaserdämmung und 10 mm Putz. Eine Putzfassade passt gut in eine Altstadt und erregt weder bei den Behörden noch bei den Bürgern Missfallen. Eine Herausforderung bei mehrgeschossigen Holzbauten ist natürlich der Brandschutz. „Den Aufwand habe Thema des Monats Passivhäuser Bauprojekt macht Holzbauunternehmen bekannt Trotz vieler Überraschungen, Widrigkeiten und gestalterischer Auflagen der Baubehörde ist Walser rückblickend sehr zufrieden, das Gebäude verwirklicht zu haben. Der finanzielle Gewinn blieb zwar noch in bescheidenem Rahmen, aber der Imagegewinn war groß. „Das war schon fast ▸▸Nur sechs Wochen dauerten die Rohbauarbeiten, obwohl in der Enge der Altstadt keine idealen Rahmenbedingungen herrschten franz walser holzbau ich unterschätzt“, gibt Walser freimütig zu. Mit der Brandschutzbehörde hatte er die Feuerwiderstandsklasse F90-B ausgehandelt, die er durch eine konsequente Einkapselung der tragenden Holzelemente mit Gipsfaserplatten erreichte. Viel Arbeitszeit verschlangen dabei die vielen Rohrund Leitungsdurchführungen. F90-B bedeutet: Das Bauteil muss einem Brand mindestens 90 Minuten statisch standhalten. Es darf weder zusammenbrechen noch durchbrennen. Auf der brandabgewandten Seite muss die Temperatur unter 180 °C bleiben. Die verwendeten Holzfaserdämmplatten gewährleisten das: Bei hoher Hitze verkohlt die obere Schicht, verzögert den Weiterbrand und setzt keinen giftigen Rauch frei. wie bei einer Völkerwanderung“, berichtet er über die Bauphase. „Als ob die Biberacher noch nie einen Holzbau gesehen hätten.“ Der schnelle Baufortschritt mit den vorgefertigten Holzrahmenelementen faszinierte, zog täglich Schaulustige an und war sechs Wochen Tagesgespräch. Die lokalen Medien reagierten mit einer ausführlichen Berichterstattung. Die Baustelle geriet zum regionalen Ereignis und machte Walser und sein Holzbauunternehmen im weiten Umkreis bekannt. Das zahlt sich nun aus. Die Auftragslage hat sich deutlich verbessert und der Preis spielt bei der Vergabe nicht mehr die entscheidende Rolle. Aus Nachbarstädten kommen Anfragen für Großprojekte. Und auch die Versicherung ist interessiert, ihn künftig Niederlassungen in anderen Städten bauen zu lassen, denn Passivhäuser sparen nicht nur Geld, sondern sorgen auch für ein positives Image – vor allem die aus Holz. Günther Hartmann, Kissing / Sabine Euler, Weilheim-Remetschwiel ▪ 'LHOlQJVWHPDJD]LQLHUWH%UHLWUFNHQNODPPHUGHU:HOW IU+RO]IDVHUGlPPSODWWHQ+RO]ZROOHOHLFKWEDXSODWWHQ HWF 0HKU,QIRUPDWLRQHQXQWHU ,7:%HIHVWLJXQJVV\VWHPH*PE+ &DUO=HLVV6WU '+HPPLQJHQ 7HO )D[ (0DLOLQIR#KDXEROGSDVORGHGH ZZZKDXEROGSDVORGHGH www.mikado-online.de 15 Thema des Monats Passivhäuser Feriendorf Urlaubsarchitektur ▴▴Die oberen Geschosse sind aus Holz und haben eine Brettschalung. Die Untergeschosse bestehen aus Stahlbeton Schnitt durch die vier Gebäude der Ferienanlage 16 mikado 3-4.2010 dietrich / untertrifaller Ein Feriendorf für Familien im Schweizer Dörfchen Urnäsch setzt auf Holz und Energieeffizienz. Das Minergie-Eco-Zertifikat bestätigt die umweltschonende Bauweise. Thema des Monats Passivhäuser D as Dorf Urnäsch befindet sich im hügeligen und von tief eingeschnittenen Tälern durchfurchten Voralpengebiet der Ostschweiz am gleichnamigen Flüsschen. Dort steht auf einem sanft abfallenden Gelände ein neues Feriendorf. Die 50 Wohneinheiten für Familien mit Kindern sind in drei winkelförmigen Trakten zusammengefasst. Sie docken kammartig an einer Basis an, die aus vier Häusern mit Gemeinschaftseinrichtungen bestehen. Anstatt die historische Appenzeller Architektur zu imitieren, bieten die Gebäude mit Minergie-Eco-Zertifikat Ruhe, Muße und Gemeinschaft. ▸▸Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle: Das Massivholz stammt überwiegend aus dem Gemeindewald. Auch die Handwerker kamen zu zwei Dritteln aus der Region Familienfreundlich und naturnah Bauherr und Träger ist die Genossenschaft „Schweizer Reisekasse“ (Reka), eine große Non-Profit-Organisation für Sozialtourismus. Sie entstand 1939 als Teil einer im ganzen deutschen Sprachraum aktiven Reformbewegung für mehr Naturnähe, Gesundheit und soziale Erneuerung. Ziel ihrer Gründung war, einer breiten Bevölkerung – vor allem den sozial Schwachen – einen qualitätvollen und erschwinglichen Urlaub anzubieten. Dafür errichtete sie immer wieder eigene Feriendörfer. Das Dorf in Urnäsch ist das zwanzigste. Vertikalschnitt Ecke neben dem Fenster Fußbodenaufbau: 20 mm Holzbelag 60 mm Anhydritestrich Dampfbremse 25 mm Trittschalldämmplatte 45 mm Ausgleichsschüttung 15 mm OSB Lignatur Kastenelement (LKE 200) Vorderkante Alubank Schiebeladen Abdichtung mit Klebeband und Folie Funktionale Architektur www.mikado-online.de Trittschall Kork 5 mm Wandaufbau (von außen nach innen): 30 mm Schiebeladen Alu Verkleidung Alu 24 mm Holzverschalung 40 mm Lattung/Hinterlüftung Fassadenmembran 16 mm DWD-Platte 200 mm Holzkonstruktion/Dämmung 15 mm OSB-Platte 30 mm Lattung 20 mm Holzverschalung Blumer lehmann gmbh Im Süden führt die Kantonsstraße an der Siedlung vorbei. Hier schirmen vier dem Gelände folgende Gemeinschaftshäuser die dahinter liegenden Wohngebäude und -höfe von Lärm und Staub ab. Zusätzlich ergibt sich so ein kindgerechter – gegen die Straße gesicherter – Binnenraum. Eine Unterführung erlaubt den gefahrlosen Zugang zu den Spielflächen und zum Badeplatz am Fluss Urnäsch. Die Zufahrt zum Feriendorf erfolgt an der Ostseite, wo der Parkplatz und unter dem ersten Wohntrakt ein Parkdeck angeordnet sind. Die Zeile der Gemeinschaftsbauten ist niedriger als die Wohnbauten, da sie oberirdisch nur eingeschossig ist. Das zusammenhängende Untergeschoss tritt 17 Thema des Monats Passivhäuser am östlichen Ende der Hauskette als Normalgeschoss hervor und nimmt den Haupteingang zur Siedlung mit den Empfangsfunktionen auf. Die Außenräume der Siedlung sind ausschließlich fußläufig erschlossen. Hinter den vier Gemeinschaftshäusern verläuft über Rampen die interne Hauptachse, die den Hauptzugang der Siedlung mit dem Urnäscher Bahnhof verbindet. Die Wege zu den Ferienwohnungen zweigen davon rechtwinklig ab. Daran reihen sich in drei abgewinkelten, zweigeschossigen Baukörpern die Wohnungen mit zwei, drei, vier und fünf Zimmern. Sie bilden Wohnhöfe – zwei weitgehend geschlossene und einen halb offenen. Jedes Treppenhaus erschließt im Erd- und im Obergeschoss je zwei Wohnungen, die an der Westbzw. Südseite breite Sonnenterrassen besitzen. Die Untergeschosse bestehen aus einer teilweise wärmegedämmten Stahlbetonkonstruktion. Sämtliche oberirdische Geschosse sind aus Holz mit einer außenseitigen Brettschalung gebaut. Die niedrige Gebäudehöhe macht die begrünten Dachflächen von der Ortschaft aus sichtbar. Dieses Merkmal integriert die Siedlung gut in die landschaftliche Umgebung. Bauen mit Ökosiegel Bei so viel Naturnähe war beim Bauen natürlich die Nachhaltigkeit ein großes Thema. Das Massivholz stammt weitgehend aus dem Gemeindewald. Auch die Handwerker kamen zu zwei Dritteln aus der Region. Die Heizenergie erzeugt ein neu errichtetes, gemeindeeigenes Blockheizkraftwerk CO2-neutral mit Hackschnitzeln. Das Minergie-Eco-Zertifikat bestätigt die umweltschonende Bauweise. Bei der Bauweise nach MinergieStandard ist es wichtig, das ganze Gebäude als integrales System zu betrachten: die Gebäudehülle mit der Haustechnik. Bei der Haustechnik mit Heizung, Lüftung und Warmwasseraufbereitung sind weniger Additionen, sondern sinnvolle Kombinationen gefragt. In Minergie-Gebäuden mit minimalem Heizenergieverbrauch spielt der Energieträger für die Heizung eine untergeordnete Rolle. Der Warmwasserverbrauch dagegen wird wichtig. Lösungen mit erneuerbaren Energien (z.B. Sonnenkollektoren) bieten sich hier an. Minergie-Eco ist eine Ergänzung zum Minergie-Standard: Während Merkmale wie Komfort und Energieeffizienz Minergie-Gebäuden eigen Wände und Decken aus Holz Der natürliche Geländeverlauf des Baugrundstücks wurde weitgehend belassen. Aufgrund der Hanglage treten die Sockelgeschosse teilweise oberirdisch in Erscheinung – vor allem beim Zugang im Osten und entlang der Kantonsstraße am Südrand. Dort bestehen die Außenwände des Sockelgeschosses aus Sichtbeton. Soweit hinter der Sichtbetonfassade des Sockelgeschosses beheizte Innenräume liegen, ordneten die Planer eine Innenwärmedämmung aus Foamglas an. Oberhalb der StahlbetonDeckenplatte des Sockelgeschosses sind alle Außenwände als wärmegedämmte Holztafelkonstruktion ausgeführt. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet das Haus, in dem sich das Schwimmbad befindet. Hier ist bei den Außenwänden die Stahlkonstruktion des Kellers bis auf halbe Höhe des Erdgeschosses hochgezogen. Die Innenwände sind beidseitig beplankte und ausgedämmte Holzständerkonstruktionen. Die Grundriss Erdgeschoss dietrich / untertrifaller Grundriss Kellergeschoss (mit Parkflächen) sind, erfüllen zertifizierte Bauten nach Minergie-Eco auch Anforderungen einer gesunden und ökologischen Bauweise. 18 mikado 3-4.2010 Thema des Monats Passivhäuser Geschossdecke zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss der Wohnbauten sowie alle Dachdecken bestehen aus Massivholz-Hohlkammerelementen des Systems Lignatur. Material aus der Region Bruno Klomfar, Wien ▸▸50 familientaugliche Ferienwohnungen mit Küchen, überdachte Parkplätze, Gemeinschaftsräume, Kindergarten, Hallenbad und sogar einen Kleintierstall bietet das hölzerne Feriendorf Dem Besucher fallen die Detailausbildungen und die überschaubare Materialwahl auf: sägeraues Holz, rot eingelassene zementgebundene Holzfaserplatten, außen zusätzlich lackiert, exakt verschraubt. Alle Außenfassaden der in Holz konstruierten Außenwände sind mit sägerauen Rottanne-Brettern verkleidet. Die Wohnbauten haben eine horizontale, Gemeinschaftsbauten eine vertikale Brettschalung. Alle Fassaden mit den Brandschutzanforderungen „nichtbrennbare Oberflächen“ sind als Alublechverkleidung bzw. mit zementgebundenen Holzfaserplatten (Treppenhäuser) verkleidet. Die Innenwände des Sockelgeschosses sind geputzt und weiß gestrichen. Alle Innenwände der in Holz konstruierten Geschosse sind mit Massivholzverkleidung (schweizerisch: Täfer) in Weißtanne mit unbehandelter Oberfläche ausgestattet. Die Deckenuntersicht der Wohnbauten sind sichtbar belassene Lignatur-Elemente bzw. Massivholztäfer im Bereich von Deckenabhängungen aus Weißtanne. In Gemeinschaftsräumen, wo die Deckenabhängung die Regel ist, sind die Deckenoberflächen als Lattendecke mit offenen Fugen und Akustikauflage ausgeführt. Die Böden der Wohnräume sowie der Gemeinschaftsräume sind Massivholzriemen in Weißtanne mit bandsägerauer Oberfläche. Im Treppenhaus begleitet nach der raumbreiten Fußmatte ein brauner Teppich die Stufen aufwärts. Ebenso sind die Schlafräume mit Teppichboden belegt. In Erschließungsbereichen im Sockelgeschoss ist ein fugenloser PU-Belag eingesetzt. In den großen Bädern reicht das unglasierte Keramikmosaik vom Boden raumhoch über die Wände. Glückliche Familien Zur familienfreundlichen Anlage gehören auch ein Hallenbad mit Kinderplanschbecken und Sauna, Gemeinschaftsräume, Spielzimmer, Spielplätze, eine Grillstelle und ein Kleintierstall mit Ziegen, Schafen, Hühnern und Hasen. Während des „Rekalino-Familienprogramms“ können die Feriengäste einheimische Bauernfamilien besuchen und das Leben auf einem Hof kennenlernen. Die enge Zusammenarbeit ist für die Schweiz einzigartig. Objekt: REKA-Feriendorf CH-9107 Urnäsch www.feriendorf-urnaesch.ch Architekt: Dietrich/Untertrifaller Architekten ı Roland Gnaiger A-6900 Bregenz www.dietrich.untertrifaller.com Ausführung Holzbau: Blumer-Lehmann AG CH-9200 Gossau/Erlendorf www.blumer-lehmann.ch Decken- und Dachelemente: Lignatur AG ı CH-9104 Waldstatt www.lignatur.ch Bauzeit: 12/2005 bis 12/2007 Umbauter Raum: 34 000 m³ Baukosten: ca. 13,5 Mio. Euro Gemittelter Heizwärmebedarf: über alle vier Gebäude ohne Hallenbad: 31,7 kWh/m²a Dagmar Paulsen, CH-Waldstatt ▪ Holzfaserdämmung INTHERMO hat ein macht den Unterschied! Steckbrief WDV-System für w w w. i n t h e r m o. d e www.mikado-online.de jedes Haus! WDVS Holzrahmenbau 19 Thema des Monats Passivhäuser Schulsanierung Betonklotz mausert sich Die Sanierung der Realschule Buchloe ist gleich dreifach bemerkenswert: Sie erreicht Passivhausstandard. Für die Fassadenerneuerung kamen vorgefertigte Holzrahmenbauelemente zum Einsatz. Und es macht wieder Spaß, sie anzuschauen. 20 mikado 3-4.2010 ▴▴Die Realschule Buchloe nach der Sanierung: ein modernes Bauwerk im Passivhausstandard Thema des Monats Passivhäuser D aumendicke Fugen zwischen Fenstern und Fensterrahmen, thermisch nicht getrennte Gläser und eine Fassade, die den heutigen Vorstellungen von Wärmeschutz nicht einmal annähernd entspricht. Die Realschule Buchloe steht exemplarisch für viele in den 1970er-Jahren errichtete Gebäude. Energiesparen war damals kein Thema, die Stahlbetonskelettbauweise mit riesigen Glasfronten der letzte Schrei und die geburtenstarken Jahrgänge der Grund, möglichst viele Schulen in möglichst kurzer Zeit zu realisieren. Heute kämpfen ihre Nutzer mit verzogenen Fensterflügeln, mit schlechten Dämmwerten und mit hohen Lüftungswärmeverlusten. Bei der Lösung dieser Herausforderung steht die Realschule Buchloe als erstes kommunales Gebäude, das im Ostallgäu zum Passivhausstandard saniert wurde, exemplarisch für künftige Objekte dieser Art. Alle Schulen und auch das Landratsamt Ostallgäu selbst kommen in den nächsten Jahren auf den energetischen Prüfstand. ▸▸Vor der Sanierung machte das Gebäude einen heruntergekommenen Eindruck und wies mit seinen Sichtbetonbauteilen großflächige Wärmebrücken auf ▸▸Das Holzbauunternehmen fertigte in seiner Produktionshalle die großen Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise „just in time“ vor Am Anfang steht die Analyse Die anfängliche Frage des Landrats Johann Fleschhut, was man denn mit so einer Energieschleuder machen könne, beantwortete das mit der Planung beauftragte Büro „e3.architekten“ zunächst mit einer umfangreichen Analyse. Sie ermittelten den energetischen Ist-Zustand und berechneten im Anschluss diverse Sanierungsvarianten, um die bestmögliche Lösung zu finden. „Wir haben durch unsere gründlichen Berechnungen zweifelsfrei belegen können, dass sich die Realschule mit bezahlbarem Aufwand sanieren lässt und dabei hervorragende Wärmedämmwerte realisierbar sind“, erinnert sich der Architekt Alexander Müller. Das überzeugte den Kreisausschuss Ostallgäu. Er beschloss, dem Bauwerk bei seiner Sanierung Passivhausstandard zukommen zu lassen. Die Flachdächer genügten bereits den Anforderungen, da sie einige Jahre zuvor bereits saniert worden waren. Bei sämtlichen unterkellerten www.mikado-online.de Bereichen ließen die Planer die Sockelbereiche aufgraben und nachdämmen. Die Decken über dem Kellergeschoss erhielten unterseitig eine Dämmung. Innovativ: Neue Fassade in Holzrahmenbauweise Kernthema der Sanierungsarbeiten war die Erneuerung der Fassaden – in Holzrahmenbauweise. „Das Ostallgäu ist reich an Holz und verfügt deshalb über eine rege Holzwirtschaft und gute ausführende Firmen. Daher lag es nahe, ein System zu entwickeln, das auf regionale Produkte und Anbieter zurückgreift“, erklärt Müller die Entscheidung. Auch der Gedanke an die Nachhaltigkeit des Baustoffes hat bei den Überlegungen eine große Rolle gespielt. Für die Ausführung der neuen Fassade in Holzrahmenbauweise erhielt die Anton Ambros GmbH den Zuschlag. „Wir haben zunächst ein Aufmaß erstellt. Und schon parallel dazu wurden die betonierten Fensterbrüstungselemente entfernt“, erinnert sich Josef Ambros, Geschäftsführer des Holzbauunternehmens. Im Anschluss stimmten die Zimmerer 21 Thema des Monats Passivhäuser ◂◂Ein ausgeklügelter Projektplan ermöglichte, dass sechs Wochen Montagezeit während der Sommerferien genügten ▸▸Die Transportierbarkeit setzt der Größe vorgefertigter Fassadenelemente gewisse Grenzen die Werkpläne auf die vorgefundenen Maße ab und begannen mit der Vorfertigung „just in time“. Rund 2000 m2 Fassadenfläche tauschten sie nach einer ausgeklügelten Projektplanung Quadratmeter für Quadratmeter aus – und gaben dabei dem altbackenen 1970er-Jahre-Bau ein neues, zeitgemäßes und schickes Äußeres. Eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit 24/8 cm bzw. 12 cm dicken Pfosten und 6/12 cm dicken Querriegeln ersetzte die Sichtbetonfronten im Brüstungsbereich, sodass die Dicke der Mineralfaserdämmung nun insgesamt 36 cm beträgt. Auf der Innenseite ist die neue Außenhaut mit 15 mm starken OSBPlatten bekleidet, auf denen eine Vorsatzschale aus Gipskartonplatten sitzt. Die Außenfront kombiniert je eine Lage Gipsfaserplatten, Unterspannbahn und 3/5 cm Hinterlüftungslattung. Letztere bildet den Untergrund für die abschließende Rhombusschalung aus grau vorpatinierter Lärche. Sämtliche neuen Fenster sind dreifachverglast und weisen Uw-Werte von 0,80 bis 0,90 W/(m²K) auf. Das Dach erhielt darüber hinaus eine neue Attikaverkleidung. Im Zuge des zweiten Bauabschnittes wird dann im gesamten Haus eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 22 eingebaut. Falls dann überhaupt noch zusätzliche Wärmeenergie notwendig sein sollte, liefert die wie bisher das öffentliche Fernwärmenetz. Weil der Schulunterricht natürlich regulär weiterlaufen musste, blieb für das Gros der Arbeiten – nach vier Wochen Vorfertigungszeit – lediglich die sechswöchige Ferienzeit im Sommer übrig. Dazu kamen noch ein bis zwei Wochen nach Schuljahresbeginn für die Nachbearbeitung einiger Detailpunkte. Weitere Modernisierungen stehen an Forschungstechnisch begleitet wurde die innovative Sanierung vom Lehrstuhl Prof. Hermann Kaufmann der Technischen Universität München. Sie ist nämlich ein Pilotprojekt im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts „TES EnergyFacade“, das die Einsatzmöglichkeiten vorgefertigter Holzrahmenbauelemente bei der Fassadensanierung wissenschaftlich Mehr Informationen Im diesem Heft beiliegenden Themenmagazin mikadoplus „Gebäude­modernisierung in vorgefertigter Holzbauweise“ finden mikado-Abonnenten eine ausführliche Einführung in die vom Forschungsprojekt „TES EnergyFacade“ gewonnenen Erkenntnisse und Methoden. Außerdem findet darüber ein Symposium statt. Es zeigt Zimmerern und Planern die technischen und gestalterischen Möglichkeiten innovativer Holzbaulösungen. Das Themenfeld erstreckt sich dabei vom digitalen Aufmaß über die automatisierte Vorfertigung bis zur Detaillierung einer multifunktionalen Gebäudehülle. Symposium: Holzbaulösungen für die Gebäudemodernisierung Veranstaltungsort: München Termin: 27. April 2010 Informationen: www.tesenergyfacade.com mikado 3-4.2010 Thema des Monats Passivhäuser QuaDrive Anton Ambros GmbH ◂◂Neben einer vielfach besseren Energieeffizienz gewann das Gebäude auch spürbar an Eleganz und wirkt jetzt einladender untersucht, weiterentwickelt und dokumentiert. Dabei geht es nicht nur um die Bauarbeiten, sondern z.B. auch um die Verbesserung der Luftqualität und um Nachhaltigkeit. Aufgrund der guten Erfahrungen in Buchloe sind mittlerweile einige Nachfolgeprojekte im Gespräch, darunter die benachbarte Hauptschule und die Schule eines Nachbarorts. „Schulsanierungen dieser Art funktionieren nur als Bauteam. Der Architekt, der Tragwerksplaner, der Brandschutzsachverständige und die Handwerker der unterschiedlichen Gewerke müssen eng zusammenarbeiten und sich abstimmen“, resümiert Ambros. „Es tauchten immer wieder neue Herausforderungen auf und da mussten wir jeweils ad hoc eine gute Lösung finden.“ Der gesamte Bauablauf stellt hohe Anforderungen an alle Beteiligten. „Bei maßlichen Ungenauigkeiten, unerwarteten statischen Problemen und sonstigen Unwägbarkeiten braucht es einfach kreative Köpfe und flexible Mitarbeiter, die willens sind, ein solches Projekt umzusetzen“, betont der Holzbauunternehmer. „Und es braucht natürlich einen Bauherrn, der offen ist für solch einen Prozess. Das war zum Glück bei diesem Projekt der Fall und so klappte alles bestens.“ Steckbrief Bauprojekt: Sanierung Realschule Buchloe D-86807 Buchloe www.realschule-buchloe.de Energiestandard: Passivhaus (offizielle Zertifizierung, wenn Ausbauarbeiten abgeschlossen) Fassadensanierung: Vorgefertigte Großelemente in Holzrahmenbau Vorfertigungs- und Montagezeit: 1. Gang :: 400 U/min 2. Gang :: 850 U/min 3. Gang :: 1.850 U/min 4. Gang :: 3.800 U/min Juli bis September 2009 Bauherr: Landratsamt Ostallgäu D-87616 Marktoberdorf www.ostallgaeu.de Mit 3.800 U/min ist QuaDrive der erste Akkubohrschrauber, der richtig bohren kann. Planung: e3.architekten D-87616 Marktoberdorf www.e3-architekten.com www.protool.de/quadrive Ausführung Holzbau: Anton Ambros GmbH D-87659 Hopferau www.ambros-haus.de Wissenschaftliche Begleitung: Europäisches Forschungsprojekt „TES EnergyFacade“ Technische Universität München D-80333 München www.tesenergyfacade.com Christine Ryll, München ▪ www.mikado-online.de 23 Ingenieurholzbau Büro- und Produktionsgebäude Weiße Welle mit Anhang Müllerblaustein Das kombinierte Büro- und Produktionsgebäude von ÖkoFEN ist ein ausgefallener Gewerbebau und ökologisches Aushängeschild des Herstellers von Pelletsheizungen. Besonders in den Details der geschwungenen Fassade steckt viel Holzbauerfahrung. S eit drei Jahren residiert die Deutschlandzentrale des Heizkesselherstellers ÖkoFEN (Ökologische Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft) in ihrem neuen Büro- und Produktionsgebäude im bayerischen Mickhausen. Das Konzept des Gebäudekomplexes von Architekt Gerhard Birkle ging im Mai 2005 als Siegerentwurf aus einem eingeladenen Wettbewerb hervor. Der Bauherr machte bereits im Vorfeld deutlich, dass er auf den Einsatz von Holz großen Wert legt. Heraus kam eine Mischbauweise, die Holz dort einsetzt, wo es im Gesamtkontext 24 am besten zum Tragen kommt: als Wand-, Dach- und Fassaden-Elemente sowie als unterspannte Träger. Mit Liebe zum Detail Das Untergeschoss wurde als halbes Kellergeschoss komplett in Stahlbeton ausgeführt, während im Erdgeschoss „nur“ die Geschossdecke und die Rundstützen aus Stahlbeton bestehen. Das gesamte Obergeschoss ist überwiegend in Holzrahmenbauweise gefertigt. Die Deckenscheibe und die Rundstützen des Erdgeschosses bilden mikado 3-4.2010 ▴▴Das neue Bürogebäude von ÖkoFEN hat zwei Gesichter: die geschlossene Nordseite, die die weiße Wandwelle umschließt, und die offene Südfassade mit Eingangsbereich und Solarkollektoren zusammen mit dem massiven Untergeschoss (inklusive Decke über UG) das Traggerüst des markanten dreigeschossigen Gebäudes. Im Zusammenspiel mit dem Aufzugsschacht als Stahlbetonkern sorgt es für seine Aussteifung. Das darauf aufgesetzte Obergeschoss, das in Bezug auf das darunter liegende Geschoss nach innen verspringt, ist in sich stabil. Es besteht aus vorgefertigten tragenden Holzrahmenbauwänden und einer aussteifenden Dachscheibe aus Holzrippen-Elementen. Sie kragt über den durch den Versprung entstandenen Ingenieurholzbau Die als Holzrahmenbaukonstruktion ausgeführte Fassadenwelle reicht über die gesamte Höhe des Erdgeschosses und die halbe Höhe des Obergeschosses. Der im OG überstehende Teil der Fassadenwand bildet die Brüstung für den umlaufenden Balkon. Ihre Oberkante variiert im Verlauf des Umgangs und ist in der engen Kurve im Bereich der Gebäudestirnseite am höchsten. Hier kann ein Besucher gerade noch über sie hinweg in die umgebende Natur schauen. Dagegen ist die Höhe des niedrigsten Punkts so gewählt, dass sie die vorgeschriebene Absturzhöhe von 90 cm nicht unterschreitet. Die Gesamthöhe der Wandwelle schwankt zwischen 5 und 6 m. Der Entwurf sah ein doppelt geschwungenes Fassadenband mit variabler Höhenlinie seiner Oberkante vor, zudem eine Wandneigung von 10° nach außen. Da beim Tragwerk der Wandwelle fast jeder Querschnitt eine andere Form hatte, erforderte das bei der Planung und beim Abbund größte logistische Disziplin, aber auch bei der Montage: Die Zuordnung der passenden Pfosten- und Riegelquerschnitte war nur mit Hilfe von Positionsplänen möglich. Denn die Länge der vielen geneigten KVH-Pfosten (b/h = 6/24 bis 12/24 cm) variierte ebenso wie die Krümmungen der Furnierschichtholz(FSH)- bzw. gebogenen BS-Holz-Riegel (b/h = 6/24 bis 14/24 cm). Abschließende FSHRandbalken (b/h = 10/24 cm) fassen Pfosten und Riegel wie Rahmen zusammen. Beplankt wurden www.mikado-online.de Architekturbüro Birkle Doppelt gekrümmt und geneigt ▸▸Die Holzrahmenkonstruktion der Fassadenwand ist zweifach gekrümmt und nach außen geneigt Querschnitt durchs Bürogebäude Obergeschoss Erdgeschoss Architekturbüro Birkle umlaufenden Balkon aus und schützt ihn vor direkter Bewitterung. Im Obergeschoss und der gesamten Gebäudehülle kamen eine Vielzahl von geraden und gebogenen Holzrahmenbau-Wänden zum Einsatz. Eine davon hatte es besonders in sich: die große „Fassadenwelle“ auf der zur Straße gewandten Seite des Bürogebäudes, die es als weißes Band bis über den Giebel hinaus umschließt und dort seitlich mit einer dreiecksförmigen Spitze auskragt. Untergeschoss sie – entsprechend dem klassischen Holzrahmenbauraster – mit 62,5 cm breiten OSB-Platten, die ohne Weiteres auch die Krümmungen der Wandwelle mitmachten. Vorfertigung in zwölf Segmenten Das ausführende Holzbauunternehmen Müllerblaustein fertigte die Wandwelle über die gesamte Höhe im Werk in zwölf Segmenten vor. Die Transportmaße begrenzten die Elementbreite auf 4 m. Auch bei der Vor-Ort-Montage kam es auf Präzision an. Die Anschlüsse der Wandsegmente an die Geschossdecken im UG und EG boten kaum Toleranzen. Die speziell dafür gefertigten Stahlteile mussten passgenau wie ein Puzzlestück zwischen geneigte Wand und Deckenstirnseite passen. Der Trick mit der Fassade Die Verwendung von AlucobondPlatten (Aluminium-Verbundplatten) als Fassadenbekleidung schuf eine ansprechende Optik. Und mit Hilfe eines einfachen Tricks ließen sie sich problemlos verlegen: Eine 25 Ingenieurholzbau ◂◂Die Wandsegmente der geschwungenen Fassade sind passgenau montiert keilförmig zugeschnittene Holzlatten-Unterkonstruktion gleicht die Wandneigung aus und ermöglichte es, die einzelnen, 25 cm hohen Alucobond-Bänder im Lot zu montieren und sie in horizontaler Richtung über jede Wandkrümmung hinweg ohne konisches Zuschneiden oder Verziehen zu verlegen. Die beiden hinter dem Bürogebäude wie Waggons hinter einer Lokomotive angehängten Produktionshallen sind jeweils 47 m lang und knapp 30 m breit. Zwischenbauten aus Gasbeton von etwa 7,10 m Breite trennen sie aus Brandschutzgründen sowohl untereinander als auch vom Bürogebäude. Die Genehmigungsplanung sah für die Hallen ursprünglich ein Dachtragwerk aus bombiertem Trapezblech und Zugbändern vor, das systembedingt auf eine Spannweite von 24 m begrenzt ist. Als seitliche Erweiterung sollte ein etwa 5 m breites Schleppdach angehängt werden, um die benötigten 29 m zu erreichen – ein Stückwerk, das nicht im Sinne des Bauherrn war. Den rettenden Alternativvorschlag lieferte schließlich die ausführende Holzbaufirma: Segmentbogendächer aus unterspannten Bogenbindern mit einer freien Spannweite von 28,85 m. Das brachte die gewünschte Größe samt einer klaren architektonischen Linie. Die BS-Holz-Bogenbinder setzen sich zusammen aus einem gekrümmten Obergurt (Radius = 22 m) mit einem Querschnitt b/h von 16/56 cm (BS14), V-förmig angeordneten Streben (b/h = 14/16 cm, BS14) und einer Stahlunterspannung mit einem typisierten Zugstab-System. Aufgrund der Bindergeometrie mussten die Streben nicht gegen Ausweichen aus der Binderebene stabilisiert werden. Das funktioniert, wenn die Streben das Zugband bis unter die 26 mikado 3-4.2010 Höhenmarke der Auflagerpunkte spannen – ähnlich wie bei „Pfeil und Bogen“, wenn der Pfeil die Sehne über den Bogen hinaus spannt – und es dabei selber eine weit gespreizte V-Form annimmt. Die Bogenbinder folgen dem durchgängigen Gebäuderaster und liegen im Abstand von 5 m auf eingespannten Fertigteilstützen auf. Boden-Deckel-Schalung ohne Deckel ▾▾Hinter dem Bürogebäude reihen sich zwei Produktionshallen wie zwei Waggons an eine Lokomotive Vor der Ebene der Fertigteilstützen bilden vorgefertigte Holzrahmenbauwände die Gebäudehülle der Hallen. Sämtliche Wände des Gebäudekomplexes wurden mit ökologischen Holzweichfaserplatten gedämmt. Die raumseitige OSB-Beplankung der Holzrahmenbauwände blieb in den Hallen als fertige Wandoberfläche sichtbar. Die Fassadenschalung wurde bis auf die Elementstöße ebenfalls im Müllerblaustein Filigranes Dachtragwerk Müllerblaustein ▸▸Mit einer speziellen Unterkonstruktion ließen sich die weißen Fassadenbänder einfach verlegen und montieren Ingenieurholzbau Steckbrief Bauvorhaben: Neubau des Produktions- und Verwaltungsgebäudes der ÖkoFEN Heiztechnik GmbH D-86866 Mickhausen www.oekofen.com Müllerblaustein ◂◂Holzrippenelemente zwischen den Bogenbindern steifen die Halle als Scheibe aus Energiestandard: 3-Liter-Haus Baukosten: 4,15 Mio. Euro Architektur: Architekturbüro Birkle D-86830 Schwabmünchen www.architekt-birkle.de Ausführungsplanung: Werk aufgebracht. Sie wurde in Form einer Lückenschalung gestaltet, ähnlich einer Boden-Deckel-Schalung ohne Deckel und mit sehr großen Lücken von etwa 7 cm. Die Lärchenholzschalung ist mit einer farbigen Fassadenbahn hinterlegt und erscheint als farblicher Akzent. In den Büroräumen des Kopfbaus erhielten die Decken in allen drei Geschossen Ligno-Alpha-Light-Akustikdecken in Weißtanne. Aushängeschild in der Region Mit der außergewöhnlichen Form des Gebäudes hat der Architekt seinem Bauherrn ein Denkmal gesetzt. Bürgermeister und die Gemeinde freuen sich über den gelungenen Bau, der bei der Anfahrt schon von Weitem zu sehen ist und sich dennoch dezent in die hügelige Landschaft fügt. Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag, Rapp Architekten D-89077 Ulm www.rapp-architekten.de Statik: IB Häussler D-89171 Illerkirchberg www.ingenieurbau-haeussler.de Generalunternehmer: ARGE müllerblaustein/Motz Holzbauer: müllerblaustein D-89134 Blaustein www.muellerblaustein.de Karlsruhe ▪ Fenster- und Fassadensysteme für anspruchsvolle Architektur. THERM+ Fassaden- und Glasdachsysteme für Aluminium, Holz und Stahl. FRAME+ Aluminium-Fenstersysteme mit UW bis 0,9 W/m2K. Besuchen Sie uns auf der fensterbau/frontale! Halle 7A, Stand 411 www.mikado-online.de Wir zeigen Profil. Z Z ZUDLFRGH 27 Sanierung und Ausbau Energetische Sanierung Gut verpackt hält länger warm Sanieren statt neu bauen: Mit diesem Vorschlag erstaunte Planer Dieter Herz ein junges Bauherrenpaar. Die Bilanz der Richtungsänderung ist mehr als positiv: energetisch, raumtechnisch und finanziell. 28 mikado 3-4.2010 ▴▴Wärmebrückenfrei, luftdicht und mit viel Holz aus der Region kann sich das frisch sanierte Haus wieder sehen lassen Sanierung und Ausbau E Obergeschoss igentlich hatten die Bauherren eine ganz andere Vorstellung von ihrem künftigen Eigenheim gehabt. Sie hatten einen Neubau im Sinn, mit dem ein Grundstücksentwickler eine Baulücke in Kempten schließen wollte. Der Lückenfüller sollte ein Passivhaus werden, aus Holz, nachhaltig, ökologisch, und er sollte klein sein. Er sollte einen Keller haben – und er sollte von dem Büro Herz & Lang GmbH entworfen werden. So lautete der Plan. Doch plötzlich hob der Grundstücksentwickler den Preis für das Gelände nochmals an. Der neue Preis kam für die Bauherren, ein junges Ehepaar, nicht mehr in Frage. Und sie blieben auf der Planung ihres kleinen Holzhauses buchstäblich sitzen. Ankleide Schlafen Küche/Essen Bad/WC Vom Lückenbüßer zum Sanierungsprojekt So lange, bis es der Zufall wollte und ihnen ein 900-m²-Areal am Ortsrand von Kempten angeboten wurde. Umrahmt von wunderschönem alten Baumbestand und garniert mit einem 1937 hochgezogenen Häuschen, das mitten auf dem Grund saß und allmählich in die Jahre gekommen war. „Das Grundstück ist so geschnitten, dass neben dem Altbau genau noch unser Lückenfüller draufpasst“, freute sich die Bauherrin, als sie Holzbauingenieur Dieter Herz über die neue Entwicklung informierte. Der bat sich erst einmal einen Ortstermin aus, besichtigte Haus und Garten und kam zu Schlafen Wohnen Erdgeschoss Bad/ WC Schlafen Garage Neu Wohnen Küche Essen ▾▾Vorher: Das Haus, Baujahr 1937, war in die Jahre gekommen, doch die Bausubstanz war noch gut in Schuss Kellergeschoss Lüftungsanlage Schuppen Vorratskeller Vorratskeller Gartengeräte www.mikado-online.de 29 Sanierung und Ausbau Details einem völlig unerwarteten Ergebnis: „Ich habe dem erstaunten Ehepaar vorgeschlagen, das Haus stehen zu lassen und energetisch zu ertüchtigen“, schmunzelt der zertifizierte Passivhausplaner. Schließlich war die Bausubstanz des Gebäudes gut, die nutzbare Fläche sogar größer als bei dem ursprünglich geplanten Baukörper und der Baumbestand auf dem Grundstück viel zu schade, um ihn einem Neubau zu opfern. Der Bestand sollte bis auf die Mauern rückgebaut werden und im Anschluss mit Passivhauskomponenten wärmebrückenfrei, luftdicht, ökologisch und mit viel Holz aus der Region zu einem optisch, technisch und energetisch optimierten Haus wieder zusammengefügt werden. Dachaufbau (von außen nach innen) Tondachziegeleindeckung 30/50 mm Dachlattung 50/60 mm Konterlattung mit Dichtstreifen Diffusionsoffene Unterspannbahn sd = 0,02m 36 mm Holzdämmplatte Im Vordachbereich 40 mm Fichte 3-Schichtplatte 60/240 mm KVH Sparrenaufdopplungen, Verschraubung mit 8/340, e=700 mm, dazwischen 240 mm Zellulose Dampfbremse verklebt sd = 23 m 18 mm bestehende Fichten-Schalung ca. 100/120 mm bestehender Sparren Holzfassade kaschiert Unebenheiten im Bestand Fußbodenaufbau 20 mm Massivholzparkett 50/35 mm Lagerhölzer, dazwischen 40 mm Holzdämmplatte, WLG 040 80 mm PU Dämmung WLG 035 ca. 30 mm Ausgleichschüttung 80 mm alukaschierte PU Dämmung WLG 025 Wandaufbau (von außen nach innen) Puzkomponenten 60 mm Putzträgerplatte 60/240 mm KVH Aufdopplung, Verschraubung e = 625 mm, dazwischen 240 mm Zellulose bestehender Kalkzementputz bestehendes Mauerwerk Innenputz Stahlschiene 75/150/9 mit Induktionsanker in Wand befestigt Sockelplatte WLG 038 Perimeterdämmung WLG 035 30 mikado 3-4.2010 Die Außenwände aus Vollziegeln respektive – im Obergeschoss – aus einer ausgemauerten Holzständerkonstruktion packte der Planer in einen Mantel in Form einer gedämmten Holzfassade ein und löste so sowohl die Probleme des Wärmeschutzes als auch jeglicher Kältebrücken. Sie basiert auf 20/6 cm dicken Holzständern, die sich im Abstand von 62,5 cm an den Wänden entlang reihen. Auf der Wandaußenseite schließt die Holzrahmenkonstruktion mit 6 cm dicken Weichfaserplatten ab – den Putzträgern für den Außenputz. Der Zwischenraum zwischen den Ständern ist mit Zellulosedämmung ausgeblasen. „Die Wände ragten bis zu 5 cm aus der Senkrechten heraus. Hätten wir hier herkömmlich gedämmt, hätten wir einen enormen Aufwand betreiben müssen, um diese Unebenheiten auszugleichen. So war es relativ einfach“, informiert Herz. Im ungedämmten Pfettendach kürzte die mit den Holzbauarbeiten beauftragte Zimmerei Gabler alle Sparren und Pfetten, die aus dem Gebäude herausragten, und entfernte somit das komplette Vordach. Die eigentliche Dachfläche deckten die Handwerker zunächst mit diffusionshemmenden Dachbahnen ab und März – April 2010 plus Themenmagazin für Zimmermeister Kein mikadoplus vorhanden? Werden Sie Abonnent! Telefon 0 82 33/23 40 01 ı Telefax 0 82 33/23 74 00 ı E-Mail [email protected] TES EnergyFacade Modernisieren mit Holzbaulösungen Bauablauf Aufmaßtechniken Konstruktion Brandschutz Sanierung und Ausbau herz & lang Schnitt auch – und machen im Bekanntenkreis gerne Werbung für ihre ungewöhnliche energetische Sanierung. Obwohl, so ungewöhnlich ist sie eigentlich gar nicht mehr. „Allein in Weitnau haben wir mittlerweile ein halbes Dutzend Gebäude mit Hilfe einer gedämmten Holzfassade energetisch optimiert“, berichtet der Passivhausspezialist. „Wenn die Leute sehen, dass Dämmung auch ohne Styropor funktioniert, wollen sie das auch haben“, erklärt er. Dass dabei auch noch die heimischen Handwerker respektive die heimische Holzindustrie profitiert, ist ihm als Vorstandsmitglied im Holzforum Allgäu nur recht. Da ist jedes gebaute Beispiel ein neuer Erfolg. verstärkten die Konstruktion im Anschluss durch eine weitere Lage aus 6/24 cm Sparren. Der restliche neue Aufbau besteht aus 4 cm Weichfaserplatten, Lattung und einer ebenfalls neuen Dachdeckung. Zwischen den Sparren dämmten die Handwerker mit Zellulosedämmung. Der Aufbau unterhalb der Sparrenlage blieb erhalten. rund 132 m² beheizter Fläche. Zwei Wohnungen hatten sich diesen Raum ursprünglich geteilt. Der Planer legte sie zusammen und organisierte den Grundriss neu: Im Erdgeschoss gibt es nun einen Koch-, Ess- und Wohnraum, ein Bad, ein Gäste-WC und ein kleines Arbeitszimmer. Im Obergeschoss finden ein Schlafzimmer mit eigener Ankleide, zwei Kinderzimmer und ein großes Bad Platz. „Wenn die Bewohner wollen, können sie das Haus problemlos wieder in ein Zweifamilienhaus verwandeln, indem sie einfach aus einem der beiden Kinderzimmer eine Wohnküche machen und aus dem zweiten einen Wohnraum“, betont Herz. Das von der Dena geförderte Gebäude samt Grundstück, Umbau, Sanierung mit Passivhauskomponenten, neuer Sanitär- und Haus- und Energietechnik war letzten Endes deutlich günstiger, als ein kleinerer Neubau auf dem Grundstück gekostet hätte. „180 000 Euro haben die Bauherren für das 900-m²-Grundstück gezahlt, in einer Gegend, in der Grundstückspreise von 200 Euro/m² gehandelt werden.“ Dazu kamen Umbaukosten von 200 000 Euro, „für ein Haus, das in dieser Größe, dieser Ausstattung und dieser Lage als Neubau über 500 000 Euro wert wäre“, freut sich Herz. Die Bauherren freuen sich Sanierung zum Schnäppchenpreis Weil der sanierte Baukörper den Passivhausstandard nicht zu 100 Prozent erreicht, brauchen die Bewohner eigentlich ein anderes Heizkonzept als in einem Passivhaus. „Doch sie hatten im Vorfeld bereits ein Passivhauskompaktgerät erworben. Im Prinzip besteht es aus einer Wärmepumpe, die die Lüftungsanlage beinhaltet, und einer, die mit Hilfe der Restwärme aus der Abluft die Zuluft erwärmt und an warmen Tagen einfach umschaltet und das Brauchwasser erwärmt. Das Gerät wollten sie natürlich verwenden“, erzählt der Planer. Also einigten sie sich darauf, die Spitzenlasten durch einen zusätzlichen Holzofen abzudecken. „Im vergangenen Winter haben sie einen Raummeter Holz verbraucht. Das entspricht etwa 150 l Öl.“ Und das bei 32 mikado 3-4.2010 Christine Ryll, München ▪ Steckbrief Bauvorhaben: Faktor10-Sanierung eines Zweifamilienhauses aus dem Baujahr 1937 Energiekennwerte: Werte vor der Sanierung: Jahresprimärenergiebedarf (QP) = 483 kWh/(m²∙a) Spezifischer Transmissionswärmeverlust (HT) = 1,32 W/(m²∙K) (gibt den durchschnittlichen U-Wert des Gebäudes an) Werte nach der Sanierung: Jahresprimärenergiebedarf QP = 49 kWh/(m²∙a) Spezifischer Transmissionswärmeverlust HT = 0,24 W/(m²∙K) Wärmebrückenzuschlag UWB = + 0,01 W/K n50 = 1,30 1/h Bauzeit: Oktober 2007 bis April 2008 Baukosten: 200 000 Euro Gesamtplanung, Bauleitung, Qualitätssicherung: Herz & Lang GmbH D-87480 Weitnau www.herz-lang.de Holzbau: Zimmerei Gabler D-87490 Haldenwang Details im Griff März – April 2010 Brettstapelverbundelement Holztrocknung verändert Kräftefluss Die Dachkonstruktion eines Kindergartens war als Verbundsystem mit einer Platte aus Brettstapelelementen und Vollholzbalken ausgeführt. Dass sie eines Tages nachgab, hatte mehrere Gründe. Schadensursachen ◂◂Die Deckenplatten hingen bis zu 65 mm durch und zwangen zur Abstützung ▸▸Beim freigelegten Dach sind die Verschraubungen der Sparren mit der Deckenplatte zu erkennen Objekt Schadensbild Der im Jahr 1999 in Holzrahmenbauweise errichtete Kindergarten besitzt ein leicht geneigtes Pultdach mit einer extensiven Begrünung. Aus gestalterischen Gründen kamen im Innenraum sichtbare Deckenplatten aus großflächigen, genagelten Brettstapelelemente mit einer Dicke von 12 cm zum Einsatz. Um die Spannweite von 8 m zu ermöglichen, erhielten sie an ihrer Oberseite zur Verstärkung Sparren aus sägerauem Vollholz. Die Räume zwischen den Sparren sind mit Wärmedämmung ausgefacht. Darüber liegt eine Dachschalung und ein diffusionsdichter Gründachaufbau entsprechend den Regeln der Technik. Um Brettstapelelement und Sparren möglichst schlank dimensionieren zu können, sind beide zu einer Einheit verbunden. Sie bilden ein sog. „Verbundelement“. Dessen statisches System entspricht dem umgedrehten Plattenbalken – im Stahlbetonbau seit Jahrzehnten üblich, im Holzbau eher ungewöhnlich. Die Kindergärtnerinnen nahmen seit Längerem starke Knarrgeräusche im Dach wahr und fürchteten um ihre Sicherheit. Einen Tag vor der Ortsbegehung verschlechterte sich die Situation dramatisch. Bei der Ortsbegehung wurden in den beiden Gruppenräumen Durchbiegungen von 60 bis 65 mm gemessen. Sofortige Sicherungsmaßnahmen waren nötig. www.mikado-online.de Holzschrauben und Sonderdübel verbinden die 100/220 mm großen Sparren mit den darunter liegenden Brettstapel-Platten aus 33/120 mm großen, vernagelten Lamellen. Statisch sollte diese Konstruktion als umgedrehter Plattenbalken wirken, bei dem die Querverteilung der Kräfte in der Platte mitgenutzt wird. Die „Brettstapelplatte“ kann aber nur funktionieren, wenn sich die Schubkräfte über die genagelten Fugen weiterleiten lassen. Zwischen Steg und Platte wirkt die Holzschraube mit dem Sonderdübel als Einheit. Versagt eines der beiden Verbindungsmittel, versagt das komplette System. Die anfänglichen Reibungskräfte zwischen den einzelnen Lamellen bauten sich mit der Zeit durch das trocknungsbedingte Schwinden der Lamellen ab. Das ist für den verzögerten Schadenseintritt mitverantwortlich. Auf einen Blick Objekt Kindergarten mit unüblicher Dachkonstruktion aus Brettstapelverbundelement Sichtbarer Schaden Brettstapelverbundelement biegt sich 6 cm nach unten durch. Schadens­ ursachen Verbindung zwischen Brettstapelplatte und darüber liegenden Sparren löste sich. Schadens­ beseitigung Verstärkung der Sparren, sodass sie die gesamte Last allein abtragen können Schadens­ vermeidung Leimholz- statt Brettstapelplatten; leistungsfähigere Verbindungsmittel; Holzfeuchte entsprechend den Regeln der Technik 33 Details im Griff März – April 2010 ◂◂Zwischen der Deckenplatte und den Dachsparren zeigten sich große Fugen Die anfängliche Reibung zwischen den Holzflächen verliert sich und die Kraftübertragung erfolgt nur noch durch die nachgiebigen Nägel. Wenn die Verbindung zwischen Steg und Platte funktioniert und beide Teile miteinander wirken, werden die Nägel in der ersten Lamellenfuge neben dem Sparren um ein Vielfaches überbeansprucht. Das führt zum Versagen der Fugenverbindung und damit zu Verformungen der Lamellen untereinander. Es kommt zu weiteren Lastumlagerungen innerhalb des Systems. Während der Tauperiode nimmt die Feuchtigkeit im oberen Bereich des Dachaufbaus zu und behindert das Austrocknen des Holzes in seinen oberen Fasern. Der Gesamtquerschnitt trocknet ungleichmäßig aus. Die Wasserwolken auf der Luftdichtungspappe direkt über dem Brettstapel-Verbundelement sind Indiz für eine Einbaufeuche, die über dem geforderten Wert von ≤ 18 % gelegen haben muss. Das Rücktrocknen der unteren Randfasern erzeugt eine Kraft, die das Holz nach oben krümmen will. Eine tatsächliche Krümmung behindern Auflast und Verschraubung, aber die Auszugskraft für die Verschraubung von Sparren und Brettstapel erhöht sich. Die ausführende Firma verwendete für die Verbindung von Sparren und Brettstapelelement entgegen der statischen Berechnung anstelle eines Ringkeildübels mit durchgehendem Bolzen einen Krallendübel mit Gewindeholzschraube – obwohl dafür keine bauaufsichtliche Zulassung besteht. Bei einer Lamellendicke von 33 mm ist die Verwendung von 12 mm dicken Gewindeschrauben nicht zulässig, da die normativ geforderten Randabstände in den Brettlamellen nicht eingehalten werden können. Es kam zu einer Überbelastung der Holzschraube, was letztendlich zum Versagen der gesamten Schubverbindung zwischen Brettstapelelement und Sparren führte. Die Schadensursachen liegen also einerseits in den Annahmen zum Tragsystem, andererseits in der handwerklichen Ausführung. Die statischen Berechnungen unterstellten, dass sich das Brettstapelelement monolithisch verhält, was jedoch wegen der Nachgiebigkeit der einzelnen Lamellen untereinander nicht der Fall ist. Hinzu kam, dass feuchtes Bauholz verwendet und falsche Verbindungsmittel gewählt wurden. Schadensbehebung Eine Wiederherstellung des ursprünglichen Systems „Plattenbalken“ ist nicht möglich, denn die Verbindungen zwischen den Lamellen lassen sich nicht ertüchtigen. Einzige Möglichkeit ist, die Sparren so zu verstärken, dass sie die gesamten Lasten allein abtragen können. Hydraulische Pressen korrigieren die Verformungen, Furnierschichtholz verstärkt beide Sparrenseiten und Ingenieurbauschrauben sorgen für eine Verbindung. Schadensvermeidung Der Schaden wäre nicht aufgetreten, wenn (1) die Planer Leimholzplatten anstelle der genagelten Brettstapelplatten vorgesehen hätten, um deren Funktion als statische Platte sicherzustellen, (2) die Handwerker die Sparren und die Leimholzplatte mit durchgehenden Schrauben in Verbindung mit einem Ringkeildübel verbunden und (3) die Sparren nur mit einer den Regeln der Technik entsprechenden Holzfeuchte eingebaut hätten. Dipl.-Ing. Thomas Kies, ö.b.u.v. Sachverständiger, Karlsbad ▪ ▸▸Die Brettstapelverbundplatte ist mit einem Vollholzsparren zu einem „umgedrehten Plattenbalken“ verbunden Downloadtipp: 34 Thomas Kies Die Langfassung des Schadensfalls können mikado-Abonnenten im Internet kostenlos herunterladen: www.mikado-online.de → Downloads mikado 3-4.2010 Management Ihr gutes Recht Nachtragsansprüche Bürgschaften gelten nicht unbegrenzt Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) sichert eine Werklohnbürgschaft keine Werklohnforderungen für Leistungen des Auftragnehmers ab, wenn die zum Zeitpunkt der Bürgschaftsübernahme noch nicht vereinbart waren. N ach § 648a BGB hat der Auftragnehmer gegenüber dem Auftraggeber Anspruch auf Übergabe einer Sicherheit für seinen Werklohnanspruch. Dieser Anspruch steht dem Aufraggeber bereits mit Abschluss des Werkvertrages zu. Es kommt nicht darauf an, ob die Leistung schon erbracht und der Werklohnanspruch damit schon entstanden ist. Unmittelbar nach Vertragsabschluss kann der Auftragnehmer deshalb Sicherheit verlangen. Eine Ausnahme sieht das Gesetz allerdings vor, wenn die Leistung für einen öffentlichen Auftraggeber oder für die Herstellung oder Instandhaltung eines Einfamilienhauses erbracht wird. Nur in diesen beiden Ausnahmefällen hat der Auftragnehmer keinen Anspruch auf Sicherheit. Ausschluss von Sicherheits­ anspruch ist unwirksam In der Praxis versuchen Auftraggeber nicht selten, in der Vertragsgestaltung den Anspruch des Auftragnehmers auf Sicherheit einzuschränken oder gar auszuschließen. Solche Regelungen sind unwirksam. Der Auftragnehmer kann selbst dann Sicherheit verlangen, wenn das der Vertrag ausdrücklich ausschließt. Fordert der Auftragnehmer Sicherheit und übergibt der Auftraggeber diese nicht innerhalb der ihm gesetzten angemessenen Frist – in der Regel 10 bis 14 Tage –, kann der Auftragnehmer die Leistung einstellen, den Vertrag kündigen oder die Sicherheit einklagen. Im Fall der Vertragskündigung steht dem Auftragnehmer sogar Schadenersatz zu, wobei das Gesetz www.mikado-online.de vermutet, dass dieser Anspruch mindestens 5 % der vereinbarten Vergütung beträgt. Dem Auftraggeber schaftsstellung dem Bürgen bekannt ist. Und dazu gehören später erteilte Nachtragsaufträge eben nicht. „Auftragnehmer sollten bei einer Auftragserweiterung eine Nachsicherung gemäß § 648a BGB verlangen.“ Auftragnehmer kann Nachsicherungen verlangen dürfte es kaum gelingen, diese Vermutung zu widerlegen. Hat der Auftragnehmer die Bürgschaft erhalten, kann er sie später verwerten, wenn der Auftraggeber nicht zahlen möchte oder wegen Insolvenz nicht mehr zahlen kann. Ein Auftragnehmer sollte deshalb bei einer Erweiterung des Bauauftrages eine Nachsicherung gemäß § 648a BGB verlangen. Das kann dadurch geschehen, dass er den Auftraggeber nach Erteilung eines Nachtragsauftrages auffordert, Sicherheit, z.B. in Form einer Bürgschaft, für den aus dem Nachtrag resultierenden zusätzlichen Vergütungsanspruch zu leisten. Erhält der Auftragnehmer die Sicherheit nicht, braucht er die zusätzlichen Arbeiten auch nicht auszuführen. Allerdings muss dem Auftragnehmer klar sein, dass er die Kosten der Sicherheit zu tragen hat, und zwar in der Höhe von max. 2 % der Sicherheitsleistung. Das bedeutet, dass der Auftragnehmer die Avalzinsen für die Bürgschaft zu tragen hat, die ihm ▪ der Auftraggeber übergibt. Bürge muss nur für ihm Bekanntes einstehen In dem vom Bundesgerichtshof (BGH) am 15. Dezember 2009 entschiedenen Fall – Az.: IX ZR 107/08 – hatte der Auftragnehmer von seinem Auftraggeber sogar drei Bürgschaften als Sicherheit gemäß § 648a BGB erhalten. Anschließend hatte der Auftraggeber Zusatzaufträge erteilt, die entsprechende Nachtragsansprüche des Auftragnehmers auslösten. Nachdem der Auftraggeber in Insolvenz gefallen war, nahm der Auftragnehmer die Bürgschaften wegen seiner Nachtragsforderungen in Anspruch. Die bürgende Bank verweigerte die Zahlung, da die Nachtragsansprüche zeitlich erst nach Übergabe der Bürgschaften entstanden waren. Der BGH gab der Bank recht. Der Auftragnehmer ging deshalb leer aus. Der BGH vertritt also den Standpunkt, dass bei einer Bürgschaft grundsätzlich nur der Forderungsumfang aus einem Bauvertrag gesichert ist, der zur Zeit der Bürg- Der Autor Dr. Burkhard Siebert ist Rechtsanwalt auf dem Gebiet des Bauvertragsrechts und berät dabei u.a. die Mitgliedsunternehmen des Verbands Hessischer Zimmermeister. 35 Management Vertriebspartnerschaft Teamwork bringt Erfolg Einer liefert die Kundenkontakte, der andere baut die gewünschten Objekte: Das Vertriebskonzept von EcoTec Energiesparhaus e.K. bringt mittelständische Zimmereien und Endkunden auf kurzem Weg zusammen. 36 mikado 3-4.2010 ▴▴Das jüngste Projekt, das Kuri Holzbau für EcoTec Energiespartechnik realisiert, im Rohbau Management Das steckt hinter EcoTec EcoTec Energiesparhaus e.K. ist eine Firma, die sich darauf spezialisiert hat, Passivhäuser, Büro- und Gewerbegebäude, Kindergärten, Schulen und öffentliche Einrichtungen in Niedrigstenergiebauweisen schlüsselfertig bzw. teilfertig für den weiteren Selbstausbau erstellen zu lassen. Die direkte Gewerkevergabe erfolgt über regionale Holzbau-Systempartner. Der Endkunde erhält folgende Leistungen: ▸▸ Effizienzhaus, Passivhaus nach PHPP und Plusenergiehaus in Holzbauweise ▸▸ Wohn- und Gewerbebau als Teilfertigstellung oder schlüsselfertige Ausführung www.mikado-online.de ▸▸EcoTec Energiesparhaus erstellt mit Holzbaupartnern Gebäude schlüsselfertig bzw. teilfertig für den weiteren Selbstausbau kuri holzbau A nzeigen schalten, Marketingbroschüren erstellen, sich auf Veranstaltungen zeigen: Akquise bedeutet viel Arbeit. „Große Unternehmen beschäftigen dafür eigenes, geschultes Personal, das genau weiß, wen es wie ansprechen muss, um Erfolg zu haben“, erzählt Rolf Kuri. In einer kleinen Zimmerei laufe die Akquise hingegen irgendwie mit. Optimal sei das nicht, ist der Inhaber von Kuri Holzbau überzeugt. Die Vorgehensweise sei aber wahrscheinlich die Regel, da sich kaum ein kleines Unternehmen einen Profi für den Vertrieb leisten könne. Deshalb war Zimmerer Kuri sehr erfreut, als er im vergangenen Jahr von Thomas Heufers gebeten wurde, ein Angebot für die Erstellung eines Niedrigenergiehauses abzugeben. So kam er erstmals mit der Marke bzw. dem Vertriebskonzept von EcoTec Energiesparhaus e.K. in Kontakt. Energieberater und Vermarkter von Niedrigenergiehäusern Heufers hatte im Raum Lörrach und im Raum Waldshut Kunden akquiriert und benötigte nun für Abwicklung der Bautätigkeit eine Zimmerei. Kuri erhielt damals den Auftrag. Inzwischen baut er schon das zweite Mal für Heufers respektive dessen Kunden – und ist damit zum Paradebeispiel geworden für ein Konzept, mit dem Heufers weitere Holzbaubetriebe als Partner gewinnen möchte. ▸▸ individuelle und energieoptimierte Planung des Bauprojekts nach Wunsch ▸▸ Projektierung und Installation von Wärme-/Lüftungs-/Solartechnik über SHK-Kooperationspartner ▸▸ energiesparende und wärme­ brückenarme Konstruktionen, energieeffiziente Wärme- und Lüftungstechnik Das Unternehmen bietet unter www.ecotec-energiesparhaus.de konstruktive Konzepte für verschiedene Haustypen und energetische Qualitäten an. Es stellt den Kontakt zum Endkunden her und liefert auf Wunsch über ein Netzwerk an Architekten und Ingenieuren die Planung für das Gebäude. Den Bauauftrag wickelt der ebenfalls im Netzwerk eingebundene Zimmerer ab. Sofern gewollt, unterstützt Heufers ihn über seine Planungspartner bei der Vorplanung, führt im Vorfeld Gespräche mit den Bauherren und erarbeitet so Vorentwürfe, die die Grundlage für die Angebotserstellung bilden. Alternativ kann der ausführende Holzbauer auch selbst die Planung erstellen. So oder so ist er – auf Basis des grundsätzlichen konstruktiven EcoTec-Konzepts – direkter Vertragspartner des Endkunden zu dem von ihm selbst angebotenen Preis. Für die vorangegangene Vertriebsleistung zahlt er im Gegenzug eine Provision. Spare Energie und rede darüber „EcoTec Energiespartechnik ist aus unserem eigenen Einfamilienhausprojekt entstanden“, erzählt Heufers die Geschichte der Gesellschaft. „Wir haben 2004 ein energieeffizientes Zusammenarbeit zwischen EcoTec und dem Zimmereibetrieb EcoTec Energiespartechnik übernimmt die Akquiseleistung. Der Vertrag kommt direkt zwischen dem Kunden und dem Holzbaubetrieb zustande. Die Abrechnung läuft über den Holzbaubetrieb. Der Auftragnehmer zahlt keine Vorleistung an EcoTec Energiespartechnik. Provisioniert wird nur die erbrachte Leistung, die der Kunde gezahlt hat. Der EcoTec Energiesparhaus-Kunde ist vom energetisch optimierten Holzbau überzeugt und in der Regel gut informiert. 37 Management Aufbau einter typischen EcoTec Energiespartechnik-Außenwand Außenwand mit Wärmbedämmverbundsystem 12,5 mm Gipskartonplatte 12,5 mm Gipskartonplatte 12 mm OSB-Holzwerkstoffplatte geeignet für lasttragende Befestigung 12 mm OSB-Holzwerkstoffplatte geeignet für lasttragende Befestigung 60 mm KVH und Mineralwolledämmung Installationsebene zur Verlegung von Kabel- und Rohrdurchführungen 60 mm KVH und Mineralwolledämmung Installationsebene zur Verlegung von Kabel- und Rohrdurchführungen 12 mm OSB-Holzwerkstoffplatte luftdichte Ebene als Dampfbremse 12 mm OSB-Holzwerkstoffplatte luftdichte Ebene als Dampfbremse 240–320 mm Zellulosedämmung und Gefach KVH-Holzrahmenkonstruktion 240–320 mm Zellulosedämmung und Gefach KVH-Holzrahmenkonstruktion 22 mm DWD-Holzwerkstoffplatte 60 mm DWD-Holzfaserdämmplatte 30 mm KVH zur Hinterlüftung und 20 mm Putzträgerplatte mit Putz 15 mm WDVS-Fassadenputz Vorteile der Außenwandkonstruktion Wasserdampfdurchlässige, diffusionsoffene und folienfreie Bauweise ı hochwärmegedämmt ı U-Wert bis 0,09 W/(m2K) ı hoher sommerlicher Hitzeschutz, hoher Schallschutz ı witterungsfest ı geringer Transmissionswärmeverlust ı prädestiniert für Effizienzhaus und Passivhaus (PHPP) Um den Interessenten, die durchweg über den Internetauftritt oder über Empfehlungen auf die Energiesparhäuser aufmerksam werden, bundesweit gleichbleibende Qualität zu bieten, hat er vor Kurzem begonnen, ein Netzwerk an Zimmereien aufzubauen, die die Projekte ausführen. Derzeit arbeitet er mit acht Partnern zusammen, gut doppelt so viele sollen es werden. „Ideal ist das Konzept für mittelständische Betriebe, die zwischen fünf und 15 Mitarbeiter haben“, formuliert der Vermarkter von Niedrigenergiehäusern seine Vorstellungen, „also für Unternehmen, die selbst keinen kostenintensiven, professionellen Vertrieb vorhalten können.“ Im Schnitt liegt das Bauvolumen zwischen 200 000 und 350 000 Euro pro Objekt, zum Beispiel für ein KfW-Effizienzhaus 55 inklusive Wärmepumpe und mit hochwertigem Aufbau. Anders formuliert: Die Baukosten für ein Gebäude ohne Bodenplatte liegen bei durchschnittlich 1350 Euro/m² Wohn-/Nutzfläche. Die im Gebäude jeweils verbaute Wärmepumpe liefert Heufers – und auf Wunsch auch den Kontakt zu Fachhandwerkern, mit denen er gute Erfahrungen gemacht hat. „Natürlich erwarte ich von allen Netzwerkpartnern grundsätzlich Ehrlichkeit und offene direkte Worte, ohne irgendwelche Hinterhalte“, formuliert er seine Wünsche bezüglich der Zusammenarbeit. Zudem müssten die Zimmerer sich auch für die 38 mikado 3-4.2010 Einfamilienhaus in Holzrahmenbauweise errichtet und im Internet nach und nach stolz über unseren geringen Energieverbrauch berichtet.“ Das fand Beachtung. 2007 meldete sich der erste Bauinteressent für ein Bauvorhaben in Bonn, der genau solch ein Energiesparhaus in Holzbauweise erwerben wollte wie das im Internet vorgestellte. EcoTec Energiespartechnik nahm den Auftrag an und wickelte ihn ab. Weitere Kunden und Projekte folgten – inzwischen bundesweit und im benachbarten Ausland. Mittlerweile hat der Betrieb 15 Objekte realisiert, vier im Jahr 2008, acht im Jahr 2009. „Die Zahl der Interessenten nimmt von Jahr zu Jahr zu“, betont Heufers. Partner gesucht energiesparende Bauweise begeistern können, offen sein für die Vertriebsmethode von EcoTec Energiespartechnik und natürlich zuverlässig und qualitativ hochwertig arbeiten, betont er. Akquise entfällt, Vertrag mit dem Kunden bleibt Weil das Konzept der EcoTec-Häuser zudem weitgehend deckungsgleich sei mit dem konstruktiven Konzept von Kuri, habe er sich auf die Anfrage von Heufers eingelassen, erinnert sich Kuri an die Anfänge der Zusammenarbeit. Nach dem ersten Grundgespräch zog sich Heufers zurück und überließ Vorplanung, Ausführungsplanung und Ausführung ganz dem Holzbaubetrieb. Er selbst war nur noch begleitend tätig und hielt den Kontakt zum Kunden. „EcoTec und wir sind an einem hohen Qualitätsniveau interessiert“, berichtet Kuri über seine Erfahrungen mit dem Vertriebspartner. „Das ist auch gut so, denn für uns als mittelständischen Betrieb macht es keinen Sinn, auf dem Fertighausmarkt im unteren Preissegment mithalten zu EcoTec Energiesparhaus Außenwand mit hinterlüfteter Putzträgerplatte Management wollen. Wir können und wollen keine Dumping-Häuser erstellen“, betont er. Bei den beiden bisherigen Aufträgen, die über die neue Vertriebsschiene zustande gekommen seien, habe er allerdings die Erfahrung gemacht, „dass wir mit anderen Anbietern gut mithalten können. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei der Zusammenarbeit sehr gut.“ Entsprechend zuversichtlich sieht der Zimmerer auch die künftige Kooperation: „Wir haben eine lose Partnerschaft, bei der beide Parteien daran interessiert sind, weiterzuarbeiten.“ Ein typisches Haus Ein feststehender Bebauungsplan, ein nach Süden ausgerichtetes Pultdach als Kundenwunsch und ein bereits vorhandenes Grundstück in einem Neubaugebiet oberhalb von Waldshut-Tiengen: Die Rahmenbedingungen für das jüngste Projekt, das Kuri Holzbau derzeit für EcoTec Energiespartechnik realisiert, sind beispielhaft für die Rahmenbedingungen unzähliger Einfamilienhäuser, die derzeit in Deutschland errichtet werden. Im Erdgeschoss des 140 m² Wohnfläche umfassenden zweistöckigen Gebäudes finden Küche, Wohnraum, ein Gästezimmer und die Gästetoilette Platz. Im Obergeschoss schlafen Eltern und Kinder. Auch ein geräumiges Badezimmer ist hier untergebracht. Ein kleiner Speicher ist ebenfalls vorhanden, zudem ein Keller, der sich bei Bedarf irgendwann zu einem Hobbyraum ausbauen lässt. Der Grundriss ist fast quadratisch, die Gebäudekubatur somit ideal für ein energetisch optimiertes Haus. Kuri Holzbau realisierte es in klassischer, allerdings hoch wärmegedämmter Holzrahmenbauweise. Die Außenwandstärken betragen etwa 40 cm. Die Fassade des Gebäudes ist verputzt. Als Putzträger kamen 40 mm Holzweichfaserplatten zum Einsatz, montiert auf 16 mm diffusionsoffenen Platten. Die eigentliche Tragkonstruktion besteht aus 240/60 mm Holzständern, die mit ökologischem Dämmstoff ausgefüllt sind. Zum Innenraum hin grenzen 15 mm OSB-Platten die Konstruktionsebene ab. Davor befindet sich eine zusätzliche Installationsebene aus 60/40 mm Latten, deren Zwischenräume ebenfalls ausgedämmt sind. 15 mm Gipsfaserplatten stellen die innerste Schicht des Wandaufbaus. Der Dachaufbau orientiert sich am Konstruktionsprinzip der Außenwände. Die mit 3-fachVerglasung ausgestatteten Fenster weisen einen Ug-Wert von 0,6 W/ (m²K) auf. Um das Gebäude als KfW-Effizienzhaus 55 nach EnEV 2007 zu realisieren, ist es mit einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe mit kontrollierter, zentraler Be- und Entlüftung und energieeffizienter Abluft-Wärmerückgewinnung ausgestattet. Zur Warmwasserversorgung ist eine thermische Solaranlage eingebunden. Christine Ryll, München ▪ Kontakt Weitere Informationen für Unternehmen, die eine Vertriebspartnerschaft mit EcoTec Energiespartechnik e.K. eingehen möchten, gibt es unter www.ecotec-energiesparhaus.de www.ecotec-energiespartechnik. de oder direkt über Thomas Heufers Telefon 0 52 31/56 95 96 Mobil 01 77/1 64 87 21 E-Mail [email protected] SCHRAUBEN SCHMID I h r ko m p e te n te r Pa r t n e r f ü r H a n d we r k u n d I n d u s t r i e Jetzt den neuen Katalog anfordern! • Über 10.000 Holzbaupodukte • Einfache Aufteilung und Übersicht • 24 Stunden Lieferservice • 98% Lieferbereitschaft • Optimale Arbeitsunterlage • Gekennzeichnete „TOP” Artikel www.mikado-online.de 24 Stunden „OPEN” • Onlinepunkte sammeln und Prämien kassieren • Einfache Bedienung • Online Produktberatung • 24 Stunden Lieferservice • Ab 99 Euro Frei Haus • Spezialangebote für registrierte Onlineshopkunden 39 SSK Schrauben Schmid, Einsteinstraße 10, 73230 Kirchheim unter Teck, Telefon 07021/ 95015-0 l SSK Schrauben Schmid, Lohrmannstraße 19, 01237 Dresden, 0351/ 2 82 88-0 Management Büro kompakt Kommunikation Verkaufen ohne Rabatt Sieben Tipps, ein Geschäft abzuschließen, ohne Nachlass geben zu müssen. Voraussetzung ist ein zuvor optimal geführtes Verkaufsgespräch. Robyn Mackenzie, iStockphoto.com E Der Verkäufer lehnt die Rabattanfrage direkt mit einem klaren „Nein“ ab. Häufig werden Rabattanfragen nur deswegen gestellt, weil es zum Spiel gehört. Ein selbstbewusstes „Nein“ beendet das Spiel. „Ich kann Ihnen einen Preisnachlass geben, allerdings nur, indem wir das Paket um die folgenden Positionen kürzen. Was meinen Sie dazu?“ Die Technik lässt beide Seiten als Gewinner aus dem Gespräch hervorgehen. Wechsel in die Beziehungsebene Der Verkäufer stellt das Gespräch selber in den Mittelpunkt: „Bitte sagen Sie mir, was an meiner Beratung schlecht war, sodass Sie einen Rabatt als einziges Kriterium heranziehen?“ Mit der Strategie wird der Kunde auf der Beziehungsebene angesprochen. Er muss nun in Bezug auf den Menschen und nicht auf die Sache reagieren. Vielen fällt es in Duo/Trio - Balken Brettschichtholz Brettstapelelemente KVH® Isolam Fichte Douglas Lärche Kiefer Eugen Decker Holzindustrie KG 40 Lerne „Nein“ zu sagen Rabatt an Leistung koppeln ED - BSP Brettsperrholz Z-9.1-721 großformatige Massivholzplatten aus kreuzweise verleimten Brettern Ihr Lieferant für Holzbau - Produkte Massiv bauen mit Holz ◂◂Oft stellen Kunden Rabattanfragen nur, weil es einfach zum Spiel gehört gal, ob im Handwerksbetrieb, im Ladengeschäft oder im Großhandel, jeder Verkäufer kennt die Frage nach Rabatten. Selbst wenn Verkaufsgespräche optimal laufen, versuchen viele Kunden, am Ende noch einen Rabatt herauszuhandeln. Rhetoriktrainer Peter Flume nennt sieben Tipps, ein Geschäft abzuschließen, ohne Nachlass geben zu müssen, zumal wenn ein optimal geführtes Gespräch stattgefunden hat. Hochwaldstraße 31 D-54497 Morbach mikado 3-4.2010 Tel. +49(0)6533 / 730 Fax +49(0)6533 / 73111 www.hochwald.com [email protected] Management Büro kompakt dem Augenblick schwer, die passenden Worte zu finden. Betroffenheit auslösen „Was machen Sie beruflich? … Und wenn ich da zu Ihnen komme und sage, ich hätte gerne zehn Prozent Rabatt auf die Versicherungsprämie/ das Auto/die Pizza, dann würden Sie immer ja sagen?“ Indem der Verkäufer den Wunsch des Kunden in dessen berufliches Umfeld verlegt, wird die Bedeutung der Anfrage zu einem persönlichen Dilemma. Antwortet der Kunde mit „Ja“, dann könnte er darauf festgelegt werden, antwortet er mit „Nein“, führt er seine eigene Anfrage ad absurdum. Übertreibung ins Absurde „Gut, dass Sie fragen. Allerdings sollten Sie nicht nur fünf Prozent fordern, sondern zwanzig oder besser gleich dreißig. Sie wollen doch nicht von Ihren Freunden am Stammtisch ausgelacht werden.“ Ziel ist es, dem Kunden klarzumachen, dass Rabatte unseriös sind und sich darauf kein guter Service aufbauen lässt, der nicht irgendwann und irgendwo noch billiger zu haben ist. Generell muss die Übertreibung entspannt und in netter Tonlage vorgetragen werden, damit man miteinander darüber lachen kann. Mit dem Lachen löst sich die Spannung und es lässt sich eine Einigung erzielen oder inhaltlich weiterdiskutieren. einem Kollegen den Fall durch. Der Kollege muss deutliche Gründe für die Ablehnung formulieren. Der Verkäufer setzt sich für den Kunden ein. Und spielt Möglichkeiten als Fragen an den Kollegen durch. Anschließend kommt der Verkäufer zum Kunden zurück, lehnt die Rabattanfrage begründet ab und bietet ihm von sich aus noch eine kleine persönliche Dienstleistung als „Goodie“ an. Ziel dieses Vorgehens ist es, dem Kunden maximales Engagement für dessen Anliegen zu zeigen und damit deutlich zu machen, dass nichts ▪ möglich ist. Woanders billiger Der Kunde fordert einen Rabatt, weil er die gleiche Leistung angeblich woanders günstiger erhält. Hier sollte der Verkäufer über Rückfragen abklären, ob die Leistung tatsächlich in allen Bereichen – auch den kleinen Dienstleistungen um das eigentliche Angebot herum – identisch ist. Wenn nein, lässt sich der Rabatt ablehnen. Wenn ja, sollte er die Frage stellen, warum der Kunde dann nicht bereits bei dem günstigeren Anbieter gekauft hat. Aus der Antwort des Kunden ergeben sich neue Ansatzpunkte für das Gespräch. Das Rollenspiel Der Verkäufer unterbricht das Gespräch für einen Moment und spricht – für den Kunden hörbar – mit Der Autor Peter Flume hat am Lehrstuhl von Walter Jens in Tübingen Rhetorik studiert. Mit seiner Firma „RhetoFlu“ coacht der Nürtinger Führungskräfte von Großfirmen, zunehmend auch Mittelständler. Verkaufssituationen und Messetrainings sind Schwerpunkte seiner Arbeit. Der Buchautor ist auch Dozent an der Uni Hildesheim. www.rhetoflu.com NEOPOR Fassaden-Dämmplatten ® Hervorragende Wärmedämmeigenschaften Hohe Druckfestigkeit und Formstabilität Kostengünstige und einfache Verlegung Hohe Dämmwirkung auch bei geringer Dicke Ökologisch effizienter Dämmstoff Geringe Konstruktionshöhe Dämmstoffhotline: Sie finden uns vom 24.-27. März auf der Farbe-Ausbau und Fassade in München Messe München International Halle A5, Stand 400 www.mikado-online.de +49(0)8582/809-0 Besuchen Sie uns unter: www.bachl.de 41 Architektur Einfamilienhaus Ein Holzhaus als Visitenkarte Für ihr Wohnhaus im bayerischen Riedenburg wollte die Bauherrenfamilie ein umweltverträgliches Gebäudekonzept. Auf einem bestehenden Massivgeschoss errichtete sie einen modernen Holzbau mit Passivhausstandard. 42 mikado 3-4.2010 Architektur Architektur W enn Bauherr, Planer und Verarbeiter die „gleiche Sprache“ sprechen, ist das für das Gelingen eines Projektes sehr wertvoll. Wenn sie ein und dieselbe Person sind, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen – wie ein Einfamilienhaus in Riedenburg beweist. Den Entwurf für ihren 230 m2 großen Wohntraum übernahmen Stefanie Hierl-Halbritter und Christian Hierl, beide diplomierte Holzbauingenieure, daher auch selbst. Die Bauausführung realisierte der familieneigene Holzbaubetrieb: die Jura-Holzbau GmbH. Für ihr Bauvorhaben erwarben die Bauherren ein Hanggrundstück mit unverbaubarem Blick über das Altmühltal. Darauf stand noch ein Fertighaus aus den 1960er-Jahren. Das entsprach aber überhaupt nicht den architektonischen, energetischen und baubiologischen Vorstellungen der Bauherren. So verkauften sie es über das Internet. Der Käufer demontierte die in Holzrahmenbauweise errichteten Geschosse selbstständig. Das massive Sockelgeschoss blieb stehen und diente dem Neubau als Basis. Holzrahmenbau präsentiert sich in modernem Outfit Obwohl ebenfalls wieder in Holzrahmenbauweise errichtet, sieht das neue Domizil gar nicht danach aus. „Wir wollten unseren Kunden zeigen, dass ein Holzhaus nicht unbedingt so aussehen muss, wie man es sich üblicherweise vorstellt“, erläutert Hierl den Grund dafür. Während die beiden unteren Geschosse anthrazitfarben verputzt sind, akzentuieren die vorgehängten, hinterlüfteten, hellgrauen Faserzementtafeln im Obergeschoss die klare Kubatur des Gebäudes. Neben einer ansprechenden Gestaltung war die Energieeffizienz Hauptthema. „Wir haben in sämtlichen Bereichen, seien es Dämmung, Fenster oder Türen, nur passivhauszertifizierte Baustoffe verwendet, die einen U-Wert von maximal 0,15 W/(m²K) erreichen“, betont Hierl die konsequente Verfolgung seines Ziels. Auf die Kellersanierung folgen zwei Tage Rohbau Bevor es mit dem Neubau losging, sanierten die Bauherren nach der Abtragung des alten Fertighauses zunächst das erhaltene Sockelgeschoss grundlegend und funktionierten es zum Keller mit Technikräumen und einer Einliegerwohnung um. Dazu mussten sie das Mauerwerk für einen Feuchtigkeitsanstrich und eine Drainage freilegen und gegen Wärmeverluste dämmen. Die alte Stahlbetondecke verstärkten sie im Bereich des Kamins mit einem Stahlträger. So konnte sie als Fundament für den neuen zweigeschossigen Holzrahmenbau dienen. ▴▴Rein äußerlich sieht das Gebäude nicht wie ein Holzhaus aus, doch es handelt sich um einen Holzrahmenbau ▸▸Zum Tal hin großzügig geöffnet, ist die Fassade zur Straße hin merklich geschlossener www.mikado-online.de 43 Jura-Holzbau GmbH Architektur Den fertigten sie im eigenen Werk vor. Die Montage dauerte dann nur zwei Tage. „Wir wären sogar an einem Tag fertig geworden, hätten wir die Montage in die Sommermonate legen können“, erzählt Hierl. „Wegen der kürzeren Tage im Herbst machte es aber Sinn, den Aufbau auf zwei Tage zu verteilen.“ gibt. Dieser Bereich ist deshalb mit Brettsperrholz realisiert. Ein 16 m langer Stahlträger sichert die Platte statisch ab. Die übrigen Decken aber sind Holzbalkenkonstruktionen. Umweltbewusstsein bestimmt die Materialwahl Das Erdgeschoss mit Küche, Essbereich und Wohnraum wirkt durch großzügige Öffnungen sehr hell und weitläufig. Im Obergeschoss befinden sich nebeneinander aufgereiht ein Elternschlafzimmer mit Ankleide und Bad, ein Kinderzimmer, ein Arbeitszimmer und ein zweites Bad. Die Geschosse sind leicht versetzt angeordnet. So entstand auf der Westseite vor den Zimmern des Obergeschosses ein langer, zusammenhängender, 2 m tiefer Balkon und auf der Ostseite des Erdgeschosses ein großzügiger Wetterschutz zum Eingang. Die technische Umsetzung des Versatzes stellte für die Ingenieure und Monteure allerdings eine besondere Herausforderung dar, weil die Decke stützenfrei auskragen sollte. Zudem muss sie die horizontalen Windkräfte aus der Erdgeschossfassade aufnehmen, da es hier keine durchlaufenden Zwischenwände Da die Bauherren innen nur baubiologisch einwandfreie Materialien haben wollten, sind die 260 mm starken Holzständer raumseitig mit 12,5 mm Gipskartonplatten und einer 60 mm starken, mit Flachs gedämmten Installationsebene versehen. Darauf sorgt eine Dichtungsbahn und Dampfbremse für einen geregelten Feuchteaustausch der diffusionsoffenen Konstruktion. 15 mm dicke Gipsfaserplatten und 60 mm starke Holzfaserdämmungen komplettieren den Wandaufbau. Die Außenseite bekleiden im Obergeschoss hinterlüftete, 8 mm dicke Faserzementtafeln „Natura“ von Eternit – sowohl an der Wand als auch auf der Unterseite der Auskragung. Die konsequente Trennung der Wetterschale von Wärmedämmung und Tragwerk verhindert Hitzestau und Feuchteschäden. Die Tafeln lassen sich witterungsunabhängig montieren und erlauben zudem Reparaturen an den dahinterliegenden Ebenen ohne größeren Aufwand oder bleibende Spuren. 44 mikado 3-4.2010 Geschossversatz verlangt kreative Lösung ▴▴Wie der Hang zum Altmühltal ist auch der Baukörper terrassiert, was beide harmonieren lässt Auch über deren Zusammensetzung hat sich die Bauherrin vorab genau informiert. „Rohstoffe und Herstellungsprozess sind in der Umweltproduktdeklaration ausführlich beschrieben“, begründet sie ihre Entscheidung. „Die Produktionsmethode folgt den Kriterien der Nachhaltigkeit. Das zur Herstellung nötige Produktionswasser wird in geschlossenen Kreisläufen geführt und mehrmals verwendet. Und die Fassadentafeln enthalten keine baubiologisch bedenklichen Stoffe wie FCKW, Formaldehyd oder Mineralfasern.“ Intelligente Haustechnik ergänzt gute Dämmung Zum energetischen Konzept des Passivhauses gehört neben sehr gut gedämmten Außenbauteilen auch ein zentrales Raumluftsystem mit einer Nutzung der Erdwärme: Die ins Haus geführte Frischluft wird über einen Erdreich-Wärmetauscher vorgewärmt, der gleichzeitig auch der Abluft ihre Wärme wieder entzieht. Ein integrierter Pollenfilter sorgt für eine gute Luftqualität – ein ganz wichtiger Aspekt bei Allergien. Die Warmwasseraufbereitung übernimmt eine Wärmepumpe mit horizontalen Erdwärmekollektoren. Ihr Betrieb kostet trotz 230 m2 Wohnfläche nicht einmal 500 Euro Prof. Jan R. Krause, Berlin ▪ pro Jahr. Architektur März – April 2010 Obergeschoss Steckbrief Bauprojekt: Bad/ WC Einfamilienhaus mit Passivhausstandard Büro Bauherr: Familie Stephanie HierlHalbritter und Christian Hierl D-93339 Riedenburg Bauweise: Holzsystembau mit vorgefertigten Elementen auf massivem Sockelgeschoss Kind Bauzeit: Balkon Oktober 2007 bis Mai 2008 Flur Wohnfläche: 230 m² Ankleide Heizwärmebedarf: 15 kWh/(m2a) Heizung: Bad Wärmepumpe, Fußbodenheizung mit Raumthermostaten Lüftung: Schlafen Zentrales Raumluftsystem mit Wärmerückgewinnung und Pollenfilter Entwurf/Holzbau: Jura-Holzbau GmbH D-93339 Riedenburg/ Jachenhausen www.jura-holzbau.de Erdgeschoss Hersteller Fassadenplatten: Eternit AG D-69126 Heidelberg www.eternit.de Wohnen Balkon Querschnitt Kochen Diele Essen Bad Schlafen Speisekammer Doppelgarage Speisekammer Kochen Essen überdachter Sitzplatz www.mikado-online.de 45 Architektur März – April 2010 Details Fassadenschnitt Dachaufbau: 2 x 12,5 mm 60 mm 300 mm 27 mm Bodenaufbau Obergeschoss: 10 mm Bodenbelag 65 mm Zementestrich Trenn- u. Gleitlager 25 mm Systemplatte 30 mm Trittschalldämmung 30 mm Wärmedämmung 4 mm Rieselschutz 22 mm Nut- und Feder-Rauspund 260 mm Tragkonstruktion mit Zellulosedämmung 15 mm Gipsfaserplatte 227 mm Abgehängte Installationsebene 12,5 mm Gipskartonplatte Gipskartonplatte Lattung mit Flachsdämmung Dampfbremse Sparren mit Zellulosedämmung N+F Rauhspund Trennlage Dämpungsbahn Edelstahl Blecheindeckung Wandaufbau Obergeschoss: 8 mm Großformatige Faserzementplatte „Natura“ 30 mm Lattung 60 mm Druckfeste Holzfaserdämmplatte 260 mm Holzrahmen/Zellulosedämmung 15 mm Gipsfaserplatte Luftdichtungsbahn und Dampfbremse 60 mm Installationsebene/Flachsdämmung 12,5 mm Gipskartonplatte Wandaufbau Erdgeschoss: 10 mm Putz 60 mm Druckfeste Holzfaserdämmplatte 260 mm Holzrahmen mit Zellulosedämmung 15 mm Gipsfaserplatte Dampfbremse 60 mm Installationsebene mit Flachsdämmung 12,5 mm Gipskartonplatte Bodenaufbau Erdgeschoss: 10 mm Bodenbelag 65 mm Anhydritestrich 25 mm Systemplatte 30 mm Trittschalldämmung 75 mm Wärmedämmung 200 mm Stahlbeton-Decke 46 mikado 3-4.2010 Produkte Solarsystem Sonne von oben und unten ▴▴Eine helle Dachoberfläche verstärkt die Leistung der Solar-Röhren Um ein leichtes und zugleich effektives PV-System zum Aufstellen erweiterte Alwitra sein Angebot. Das „Solyndra Solar“ kommt dort zum Einsatz, wo eine dachintegrierte PV-Anlage nicht möglich ist. Es wurde speziell für flache und flach geneigte Dächer mit geringer Traglast entwickelt. Die patentierten Module bestehen aus zylindrischen Röhren, die das Sonnenlicht überall auf ihrer 360° umfassenden Oberfläche einfangen. Durch diesen Aufbau kann das System die wandernden Sonnenstrahlen immer optimal ausnutzen und auch das von der Dachfläche reflektierte Licht noch in elektrischen Strom umwandeln. alwitra GmbH & Co. Klaus Göbel ı D-54296 Trier Telefon 06 51/91 02-0 ı www.alwitra.de Befestigungselement Die Würfel sind gefallen Für überall dort, wo sich die Befestigung von Anbauteilen – z.B. Briefkästen, Regenablaufrohre oder Lampen – schwierig gestaltet, entwickelte Hersteller Karl Bachl den sog. „WDV-Vario-Montagewürfel“ aus dem Konstruktionswerkstoff PUR/PIR. Bachl beschreibt ihn als mechanisch hoch belastbar, druckfest, formstabil, biologisch und bauökologisch unbedenklich, fäulnisbeständig und unverrottbar. Mit seiner Größe von 120 x ▴▴Einsatzort des 140 x 160 mm ist er für die Verwendung WDV-Variobei Dämmstoffstärken von 120, 140 und Montagewürfels: dort, wo sich 160 mm konzipiert. Für größere Dämmdie Befestigung stoffstärken gibt es Ausgleichsplatten. von Anbauteilen schwierig gestaltet Holzfaserplatte Den Stempel aufgedrückt Zum 1. Januar 2010 verlängerte das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) in Berlin die Zulassung für Eggers DHF-Platten im Stärkenbereich von 12 bis 20 mm um weitere fünf Jahre. Sie können dort eingesetzt werden, wo die Verwendung von Platten der Holzwerkstoffklassen 20 und 100 nach DIN 68800‑2 erlaubt ist. Dies entspricht den Nutzungsklassen 1 und 2 nach DIN 1052. Sie dürfen dabei als Beplankung von Wänden und Dächern in Holztafelbauart für die Anwendungen gemäß DIN 1052 bzw. nach DIN V ENV 1995‑1‑1 in Verbindung mit dem nationalen Anwendungsdokument (NAD) Verwendung finden. FRITZ EGGER GmbH & Co. OG ı A-6380 St. Johann in Tirol Telefon +43/50/6 00-0 ı www.egger.com Photovoltaikmodul Schwarz macht chic Ein Photovoltaikmodul, das sich unauffällig und harmonisch in die Dachfläche einfügt, hat Creaton entwickelt. Die Decklängen und -breiten der Module orientieren sich an verschiedenen Ziegelmodellen. Die Verlegung der 1,8 m langen und 11 kg schweren Elemente erfordert keinen Kran. Ihre Rahmen und Spannungsleiter sind abgedunkelt. Das System beinhaltet eine Hinterlüftungsebene, die den Hitzestau am Unterdachbereich ableitet. Bei der Verlegung hängt der Dachhandwerker die Module mit Aufhängenasen in die Traglattung ein. Creaton AG ı D-86637 Wertingen Telefon 0 82 72/86-0 ı www.creaton.de KARL BACHL GmbH & Co. KG D-94133 Röhrnbach ı Telefon 0 85 82/18-0 www.bachl.de www.mikado-online.de 47 Produkte Treppen Dämmstoff Blauer Engel fliegt auf Weiß in Holz, Stahl und Edelstahl www.baveg.de Mit „PureOne“ präsentiert Ursa einen neuen weißen Mineraldämmstoff. Ihn gibt es als Spannfilz unkaschiert und als Untersparrenfilz kaschiert. Er besitzt das RAL-Gütezeichen und den Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/ (mK), ist nichtbrennbar und nichtglimmbar. Der Altglasanteil liegt weit über 50 %, wofür das Material mit dem Blauen Engel ausgezeichnet ist. Der Dämmstoff ist zudem nicht hautreizend. URSA Deutschland GmbH D-04158 Leipzig ı Telefon 03 41/52 11-1 00 www.ursa.de Fassadensystem Passivhaustür Profile machen sich breit Harte Schale, warmer Kern (!.3"2³'-!..'-"(#/ 3CHRAUBENFABRIK !UFDER(EIDE "ÓCHEN$EUTSCHLAND 4EL&AX WWWRAMPADEMAIL RAMPADE Eine neue „Multifunktionstür“ hat Variotec entwickelt. Das dank des Einsatzes hochwirksamer Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) mit 68 mm sehr schlanke Produkt erreicht einen UD-Wert von 0,58 W/(m²K) und eignet sich daher für Passivhäuser. Einheimische Hölzer in Kombination mit der integrierten Faser-KunststoffVerstärkung (FKV) sorgen für Stabilität. Der Schallschutzwert RW beträgt 47 dB, die Feuerwiderstandsklasse T30 und die Einbruchsklassifizierung WK3. Die Rauchdichtheitstests nach DIN 18095-2 und alle Prüfungen nach DIN EN 14351-1:2006 hat die Tür erfolgreich bestanden. Lieferbar ist sie als Holz-, Holz-Alu- und Holz-Glas-Variante. Variotec GmbH & Co. KG ı D-92318 Neumarkt Telefon 0 91 81/69 46-0 ı www.variotec.de Unternehmermagazin Fordern Sie unsere Mediadaten an Tel.: +49 82 33.23-71 35 Fax: +49 82 33.23-71 11 E-Mail: [email protected] 48 ▴▴Nur 68 mm stark ist die passivhaustaugliche Tür mikado 3-4.2010 ▴▴Fassadenprofile können nun auch 100 mm breit sein Das Fassadensystem „Therm+“ ist nun auch mit Profilen der Breite 96 mm lieferbar. Damit erweitert sich die Produktserie von Raico um ein Maß für 100 mm starke Pfosten und Riegel, die bei Tragkonstruktionen für Glasfassaden und Glasdächer aus statischen oder anderen konstruktiven Gründen oft notwendig sind. Das Profil beinhaltet großvolumige Belüftungsund Kondensatableitungskanäle, ideal gerade für den Dachbereich, in dem häufig breite Holzprofile zum Einsatz kommen. Einsetzbar ist es bei Glasdachkonstruktionen bis zu einer Dachneigung von 2°. Das Fassadensystem erreichte bereits bei einer Ansichtsbreite von 50 mm einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,7 W/(m2K). Bei der Zertifizierung durch das Passivhaus-Institut erfüllte es mit einem Wärmedämmwert Uw von 0,8 W/(m²K) dessen Behaglichkeitskriterium. Raico Bautechnik GmbH ı D-87772 Pfaffenhausen Telefon 0 82 65/9 11-0 ı www.raico.de Produkte Raumluftmessung Alles im Griff Ein Fenstergriff mit integrierter Messtechnik ist nun auf dem Markt erhältlich. Er misst die Temperatur und die Feuchtigkeit eines Raumes und zeigt die Daten in einem Display an. Ein Ton- oder Lichtsignal sagt den Bewohnern, wann und wie lange das Fenster geöffnet werden muss. Dabei berücksichtigt das Gerät die Fensterflügelposition, speichert Werte und Lüftungsverhalten über mehrere Monate hinweg und liefert so ein Lüftungsprotokoll. Betrieben wird es mit zwei 3,6-VoltBatterien. Georg Meyer D-42653 Solingen Telefon 02 12/3 82 54 72 www.klimagriff.de Passivhausfenster Reine Ansichtssache Bei Kneers neuem Aluminium-HolzVerbundfenster „AHF 115 Passiv“ sind im Gebäudeinneren die natürlichen Holzoberflächen sichtbar, während außen eine robuste Aluminiumschale vor Sonne, Regen und Schnee schützt. Mit einem Dämmwert Uw von 0,79 W/(m²K) liegen die Bauelemente unter dem für Passivhäuser vorgeschriebenen Grenzwert – und das ganz ohne PU-Schaum. Sie erreichen das durch die Kombination eines hochwärmedämmenden Fensterrahmens mit integrierten Luftkammern und einer 3-Scheiben-Verglasung. Durch eine größere Bautiefe verringerten sich die Ansichtsbreiten der Rahmenprofile, wodurch das Fenster nun filigraner und eleganter wirkt. Kneer GmbH Fenster und Türen ı D-72589 Westerheim Telefon 0 73 33/83-0 ı www.kneer-suedfenster.de Besuchen Sie uns in München auf der: NEU FARBE – AUSBAU & FASSADE In Halle A5, Stand 213 vom 24. bis 27. März 2010 Weich und nicht hautreizend Sensationell einzigartig! Formaldehydfrei PureOne von URSA, die erste weiße, nichtbrennbare Mineralwolle in Europa, die mit allen Sinnen entwickelt wurde. Unverwechselbar weich, kaum staubend und völlig geruchsfrei. Entstanden aus den beiden natürlichsten Elementen der Welt: Wasser und Sand. Unverfälscht und rein setzt PureOne einen neuen Maßstab für die Zukunft des Dämmens. Denn PureOne besteht aus natürlichen Ressourcen, umweltschonendem Recyclingglas und einem wasserbasierten Bindemittel. Pure Dämmung für Wärme und Schall in nur einem reinen Produkt: PureOne – sensationell einzigartig. Weniger staubend Hochwärmedämmend Entdecke die reine Dämmleistung – PureOne! Sehr gut schalldämmend www.pureone.de Nicht brennbar www.mikado-online.de 49 Die reine Dämmleistung Produkte Treppen in Holz, Stahl und Edelstahl Luftdichtbahn Trocken bleiben www.baveg.de Unternehmermagazin Hier könnte Ihre Anzeige stehen Tel.: +49 82 33.23-71 35 Fax: +49 82 33.23-71 11 E-Mail: [email protected] ▴▴Mit der leistungsfähigen Luftdichtbahn bleibt die Holzfaserdämmung trocken Die „LDB 0,02“ von Pavatex schließt das Dach nach außen luftdicht ab und verhindert, dass Feuchte eindringt. Mit einem sd-Wert von weniger als 0,02 m ist sie sehr diffusionsoffen. In Kombination mit dem Dämmelement „Pavatherm Plus“ verbessert sich die Wärmedämmung laut Hersteller deutlich. 1DWÓUOLFK:RKQHQPLW 6RPPHUOLFKHU :¾UPHVFKXW] )HXFKWHDXVJOHLFK KDXWV\PSDWKLVFKH 1DWXUIDVHU UHF\FHOEDU Speziell für Dächer mit aufgeständerten, röhrenförmigen Photovoltaiksystemen entwickelte Hersteller FDT die weiße Kunststoff-Dachabdichtung „Rhepanol fk“. Der hohe Reflexionsgrad ihrer Oberfläche ▴▴Ideal für Photovoltaikröhren ist strahlt über 90 % der eine weiße Dachbahn Solarstrahlung nach oben an die Unterseite der Photovoltaikröhren und steigert deren Ertrag. Durch ihr unterseitiges Kunststoffvlies ist die Dachbahn in nahezu jeder abdichtungstypischen Anwendung einsetzbar. Neben loser Verlegung unter Auflast und Verklebung bietet sie die mechanische Fixierung im Klettsystem. FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG D-68199 Mannheim ı Telefon 06 21/85 04-100 www.fdt.de Schrauben Die passt immer Mineralwolle Niemand juckt’s Knauf stellt Minerallwolldämmstoffe nun mit einer neuen schadstoffarmen Bindemitteltechnologie her. So juckt und staubt es weniger. Bei der „Global Insulation Conference“ erhielt Knauf dafür die Auszeichnung „Product of the Year 2009“. Knauf Insulation GmbH & Co. KG D-84359 Simbach am Inn Telefon 0 85 71/40-0 ı www.knaufinsulation.de )ODFKVKDXV*PE+ 7DQQHQNRSSHOZHJ )DONHQKDJHQ 7HO ZZZIODFKVKDXVGH Die neue „Multi-MontiTimberConnect“ (MMSTC) setzt auf das bekannte Ankersystem „Multi-Monti“ zur Befestigung von Montageteilen in Beton, Stein und Mauerwerk auf. Sie kombiniert das patentierte Betongewinde mit einem Holzgewinde. So lassen sich Holzbauteile wie z.B. Schwellen auf Beton einfach und schnell befestigen. Der kleine Kopf lässt sich dabei im Holz versenken. Somit benötigt der Zimmerer für alle Holzdicken nur eine Schraubankergröße. Die Kombination aus Beton- und Holzgewinde erhöht das Lastniveau insbesondere bei der Übernahme von Querlasten. HECO-Schrauben GmbH & Co. KG D-78713 Schramberg Telefon 0 74 22/9 89-0 ı www.heco-schrauben.de (LQ]LJHU$QELHWHU YRQ)ODFKVGlPPSODWWHQ LQ'HXWVFKODQG 50 Weiß strahlt besser PAVATEX GmbH ı D-88299 Leutkirch Telefon 0 75 61/98 55-0 www.pavatex.de )ODFKVG¾PPVWRII :¾UPHXQG 6FKDOOG¾PPXQJ O' :P. Dachabdichtung mikado 3-4.2010 Fortbildung Tipps und Termine Biberach Dresden Holzbaupraxis Internationale Passivhaustagung Vorträge über Betriebsführung, Bauphysik, Haustechnik und innovative Holzbauwerke erwarten die Teilnehmer. Veranstaltungsort: Biberach Termin: 23. und 24. April 2010 Teilnahmegebühr: 200 Euro Infos: www.kompetenzzentrum-bc.de Passivhausgeeignete Stromanwendungen und die Stärkung der regionalen Wirtschaft, Neues aus dem Bereich der Forschung und Entwicklung, Modernisierung erhaltenswerter Gebäude sowie die Finanzierung und Förderung sind einige der Vortragsthemen. Die Veranstalter erwarten rund 1200 Teilnehmer. Eine Fachausstellung und Exkursionen zu gebauten Passivhäusern ergänzen den Kongress. Veranstaltungsort: Dresden Termin: 28. und 29. Mai 2010 Teilnahmegebühr: 590 Euro (bis 2. April: 475 Euro) Infos: www.passivhaustagung.de Bremen / Würzburg Ausschreiben & Abrechnen nach VOB Das Seminar geht auf die Neuerungen der VOB 2009 ein, liefert konkrete Handlungsanleitungen für geänderte Anforderungen und zeigt, wie korrekte Leistungsbeschreibungen unnötige Baukosten vermeiden. Veranstaltungsort: Bremen ı Termin: 20. April 2010 Veranstaltungsort: Würzburg ı Termin: 21. April 2010 Teilnahmegebühr: 299 Euro ı Infos: www.weka-akademie.de Raesfeld Luftdichtheit von Gebäuden Das Differenzdruckverfahren „Blower-Door“ dient zur Qualitätssicherung auf der Baustelle und zum Schutz vor späteren Gewährleistungsansprüchen. Veranstaltungsort: Schloss Raesfeld ı Termin: 20. April 2010 Teilnahmegebühr: 225 Euro Infos: www.akademie-des-handwerks.de → Baupraxis Göttingen Holzschutztagung Diese Veranstaltung ist die Fortführung der früheren „DGfH Holzschutztagung“. Ausrichter ist nun die Abteilung „Holzbiologie und Holzprodukte“ der Georg-AugustUniversität Göttingen. Bereits zum 26. Mal kommen Holzschutzexperten aus dem In- und Ausland zusammen, um sich in Vorträgen und Fachgesprächen über die neuesten Entwicklungen auszutauschen. Veranstaltungsort: Göttingen Termin: 22. und 23. April 2010 Teilnahmegebühr: 300 Euro (2 Tage), 210 Euro (1 Tag) Infos: [email protected] Schallschutz im Element LIGNATUR Decken- und Dachelemente haben hervorragende schalldämmende Eigenschaften bei geringem Eigengewicht und minimaler Höhe. Sie wollen mehr wissen? Wir beraten Sie gerne. Telefon +41 (0)71 353 04 10 20 dB Verbesserung im Tieftonbereich www.mikado-online.de Lignatur AG CH-9104 Waldstatt [email protected] www.lignatur.ch 51 Messe Dach+Holz International Dach+Holz International Auch Köln erhält große Resonanz Zahlreiche neue Produkte und ein hochkarätiges Rahmenprogramm machten auch die zweite Auflage der Branchenleitmesse „Dach+Holz International“, die diesmal in Köln stattfand, zu einem großen Erfolg. ◂◂Die nordrheinwestfälische Ministerin Christa Thoben (Mitte) bekommt vom HolzbauDeutschland-Vorsitzenden Ullrich Huth (rechts) die ausgestellten Holzbauprodukte von Lignotrend gezeigt Für die erfreulich positive Stimmung unter Besuchern und Ausstellern gibt es für den ZVDH-Präsidenten Karl-Heinz Schneider mehrere Gründe: „Das Konzept unserer Messe findet großen Anklang. Der Standort Köln hat sich als hervorragend für unsere Weltleitmesse erwiesen. Der Themenschwerpunkt Sanieren und Modernisieren, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz, war treffend gewählt.“ Zufrieden mit der Resonanz A m ersten Tag, einem Mittwoch, ging es noch eher mau zu, doch ab dem zweiten Tag war dichtes Gedränge. Über 42 000 Besucher kamen insgesamt zur 2010 erstmals in Köln veranstalteten Branchenleitmesse „Dach+Holz International“. Bei 471 Ausstellern konnten sich Zimmerer, Dachdecker, Klempner, Architekten und Ingenieure vom 24. bis 27. Februar 2010 über neue Produkte, Ideen und Lösungen informieren. Der Anteil an ausländischen Besuchern verzeichnete dabei fast eine Verdoppelung: von sieben Prozent im Jahr 2008 auf nun 13 Prozent. Dementsprechend zufrieden waren die beiden Träger: „Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes“ und der „Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks“ (ZVDH). Ullrich Huth, Vorsitzender von „Holzbau Deutschland“, meinte am Ende der viertägigen Veranstaltung: „Von unseren Betrieben haben wir sehr positives Feedback erhalten. Die Stände waren gut besucht und die Nachfrage groß. Vor allem die Themen energetisches Sanieren und Umbauen waren beliebt. Es hat sich gezeigt, dass der Zeitpunkt der Messe richtig gewählt ist – und zwar so, dass die Handwerker mit frischen Eindrücken, Ideen und neuen Produkten direkt in die Saison starten können.“ Bei der Umfrage eines unabhängigen Meinungsforschungsinstituts gaben 91,1 Prozent der Besucher dem Messeangebot die Noten „gut“ bis „sehr gut“. Zufrieden waren auch die Aussteller: 85,4 Prozent beurteilten die fachliche Qualität der Kontakte mit „gut“ bis „sehr gut“. 52 mikado 3-4.2010 Branchenverbände sehen sich bestätigt ▾▾Die ZimmererNationalmannschaft am Messestand von Holzbau Deutschland stieß bei den Medien auf großes Interesse Positiv überrascht war Dieter Dohr, der Vorsitzende der Geschäftsführung der „Gesellschaft für Handwerksmessen“ (GHM), vor allem über den Erfolg des Architektenforums: „Über 500 Personen kamen zu dieser Veranstaltung – diese Anzahl übertraf vollkommen unsere Erwartungen. Dass dieses Forum auf ein derartig großes Interesse stieß, zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit und der fachliche Austausch zwischen den Spezialisten Messe Dach+Holz International des Dach- und Zimmererhandwerks mit Architekten in der Praxis bereits sind.“ Darüber hinaus gab es noch andere wichtige Veranstaltungen wie den zweitägigen Deutschen Holzbautag und den Tag des deutschen Dachdeckerhandwerks. Guten Besuch und viel Lob erfuhr auch der neu gestaltete Messestand von Holzbau Deutschland. Nicht nur die Großzügigkeit und das moderne, ansprechende Design begeisterte zahlreiche Besucher – es gab auch immer etwas zu sehen: Die deutsche Zimmerer-Nationalmannschaft trainierte hier und beeindruckte mit gekonnter, schnell und sicher ausgeführter Handwerkskunst. :RKOIKOHQGDVJDQ]H-DKU 1DWUOLFKH'lPPVWRIIHDXV+RO]IDVHUQ 3HUIHNWHU6FKXW]YRU Im Jahr 2012 wieder in Stuttgart Die Messe ging aus der Zusammenlegung der beiden Messen „Dach + Wand“ und der „Holzbau und Ausbau“ hervor und fand 2008 zum ersten Mal in Stuttgart statt. Der Austragungsrhythmus soll zwei Jahre betragen, der Austragungsort sich immer abwechselnd im Norden und im Süden Deutschlands befinden. Deshalb 2010 Köln. Und auch der nächste Termin und der nächste Austragungsort stehen schon fest: 2012 findet die „Dach+Holz International“ vom 31. Januar bis zum 3. Februar wieder in gh ▪ Stuttgart statt. Weitere Fotos der Messe stehen auf www.mikado-online.de → Bildergalerie .lOWH +LW]H /lUP 9HWULHEIU6PUHFLQD+RIDWH[LP'HXWVFKODQGXQGgVWHUUHLFK +RIDWH[*PEK.DOYDULHQEHUJVWU6WKOLQJHQ'HXWVFKODQG WHO_ID[_KRIPDQQ#KRIDWH[QHW ZZZKRIDWH[QHW Wir geben Holz eine neue Dimension ▾▾Starker Andrang herrschte nicht nur am aufwendig gestalteten Stand des Ausstellers Velux BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen, CNC-Abbund Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge Just-in-time-Lieferung frei Haus Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz W. u. J. 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An allen Ecken und Kanten ist sie dicht mit dem Rahmen verschlossen, damit ja kein Lüftchen durch die Ritzen pfeifen kann. Und trotzdem: Es zieht. Ein rund 70 cm großer Ventilator sorgt für einen kontinuierlichen Luftstrom von innen nach außen. Er saugt die Luft regelrecht aus dem Haus und erzeugt einen Unterdruck. „BlowerDoor“ nennt sich die Methode, mit der sich die Luftdichtheit von Gebäuden messen lässt. Der Unterdruck saugt an allen undichten Stellen Luft von außen nach. Es entstehen Luftströme, die oft schon mit der bloßen Hand wahrnehmbar sind. Lange Zeit dienten Rauchstifte dazu, sie sichtbar zu machen. Heute übernehmen moderne Messgeräte diese Aufgabe. 56 Zimmermeister misst die Luftdichtheit selbst Der Holzbaubetrieb von Zimmermeister Uwe Maack baut in der niedersächsischen Ortschaft Adendorf und deren Umgebung schon seit Langem Einfamilienhäuser in Holzrahmenbauweise – in letzter Zeit immer mehr mit Passivhausstandard. Gerade für die sind Luftdichtheitsmessungen obligatorisch, da die Grenzwerte viel strenger als bei konventionellen Neubauten sind. Werden Grenzwerte für Luftwechselrate bei 50 Pa Seit der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2002 dürfen Gebäude mit Fensterlüftung den Wert von 3,0 Luftwechseln pro Stunde bei 50 Pa nicht überschreiten. Bei Lüftungsanlagen gilt ein Wert von 1,5 und bei Passivhäusern ein Wert von 0,6. mikado 3-4.2010 sie nicht eingehalten, funktioniert die Komfortlüftungsanlage nicht richtig. Früher beauftragte er damit Ingenieurbüros, die diese Dienstleistung anbieten. Doch dann kaufte er sich die Geräte und führt seither die Messungen selbst durch. Messstab spürt alle Luftströme auf Der Passivhauszertifizierer riet Maack, einen BlowerDoor-Test schon im Rohbauzustand durchzuführen, um alle Verklebungen zu überprüfen und gegebenenfalls nachbessern zu können. Am besten sogar nach jedem Gewerk, weil da die Verantwortlichen für undichte Stellen klar feststellbar und die Fehler noch leicht behebbar sind. Das Passivhaus wurde am Vortag mit dem Einbau der letzten Fenster dicht gemacht. Die Zimmerer stecken Produkt & Praxis den Aluminiumrahmen zusammen, spannen damit die rote Plane in die Terrassentüröffnung ein, schieben den Ventilator durch die dafür vorgesehene Öffnung und hängen das Messgerät in Sichthöhe von innen an den Rahmen. Nun fährt der Tempomat den Ventilator hoch, bis im ganzen Haus ein Unterdruck von 50 Pascal herrscht. Laut Beschreibung ist das so, als ob Wind mit Stärke 5 auf das Haus drückt. Deshalb zieht es jetzt überall heftig, denn zahlreiche Stellen sind noch nicht verklebt. An den Fensterrahmen zieht es merklich. Und auch einige Stöße der OSB-Platten sind noch undicht und einige Übergänge zwischen Wänden und Dach. Ein Messgerät erfasst die Geschwindigkeit der Luft. Ein Zimmerer fährt mit dem Sensor der Teleskopstabspitze an den Bauteilanschlüssen entlang und spürt so die Undichtheiten nacheinander auf. Sein Kollege hat am Gürtel Klebebandrollen, um die Leckagen sofort zu überkleben. Jedes Gewerk muss Leckagen vermeiden BlowerDoor-Test macht Übergabe zum Erlebnis ▾▾Beim Anschluss der OSBan die Betonplatte misst das Gerät einen Luftzug von 3,2 m/s ▸▸Auch der Anschluss des Fensters an die Laibung erweist sich als nicht ausreichend dicht Am Tag der Übergabe zieht Zimmermeister Maack seine gute Kluft an. Vor den Augen der Familie baut er ein letztes Mal die BlowerDoor ein – in die Terrassentür des Wohnzimmers, denn so kann er auch die Dichtheit der Haustür überprüfen. Er schließt sein Notebook an das Messgerät an und startet die Software. Exakt nach Norm nimmt er die Messreihe auf – bei Unterdruck und mit umgedrehtem Ventilator dann auch noch bei Überdruck. Es tauchen keine Undichtheiten mehr auf. Das Passivhaus besteht den Test. Die Baufamilie strahlt. Die Zimmerer auch. Das Messprotokoll geht an die Passivhaus Dienstleistungs GmbH in Darmstadt. Die stellt ▪ das Passivhauszertifikat aus. BlowerDoor-Messungen Beauftragung eines Dienstleisters: Einsatz der Messgeräte: 150 Euro Prüfung der Anschlüsse und Durchdringungen im Rohbau: 4 Stunden x 70 Euro/Stunde = 280 Euro Dichtheitsnachweis nach DIN EN 13 829: 1,5 Stunden x 70 Euro/Stunde = 105 Euro Fahrtkosten: 2 x 40 km x 1,20 Euro/km = 96 Euro Gesamtkosten: 631 Euro Kauf einer BlowerDoor-Ausrüstung: BlowerDoor inkl. Thermo­ anemometer TA 7, Notebookständer, Abdichtkoffer: 5438 Euro Seminar „Basiskurs BlowerDoor-Messung“: 209 Euro Gesamtkosten: 5647 Euro Herstellung/Vertrieb: BlowerDoor GmbH MessSysteme für Luftdichtheit D-31832 Springe-Eldagsen www.blowerdoor.de Schulungsanbieter: Energie-und Umweltzentrum am Deister e.V. (E.U.Z.) D-31832 Springe-Eldagsen www.e-u-z.de Maack Holzbau In der Woche darauf hat sich der Elektriker angesagt. Seine Leitungsdurchführungen sind schon so geplant, dass sie die schon luftdichte Hülle möglichst wenig durchdringen. Doch vorsichtshalber baut Maack auch für diese Bauphase die BlowerDoor ein, um sicherzugehen, dass durch die Durchdringungen nicht neue Leckagen entstehen. Immer wenn ein Elektriker ein Loch in die OSB-Platte bohrt, um noch ein Kabel durch den Spitzboden zu führen, kommt ihm kalte Luft entgegen. Für die Steckdosen haben sie jedoch auf eine luftdichte Ausführung geachtet: Jedes Kabel wird durch eine Gummimembran gezogen und ist dadurch automatisch abgedichtet. www.mikado-online.de 57 Zimmermeisterdach Unterdeck- und Unterspannbahnen Unterdeck- und Unterspannbahnen Neue Regeln, neue Anforderungen Es gelten neue Anforderungen für Unterdeck- und Unterspannbahnen. Dabei flossen die Erfahrungen des Dachhandwerks zur Dauerhaftigkeit ein. Die Änderungen in diversen Regelwerksteilen gelten für die Produkte und deren Verarbeitung. D ie neuen Anforderungen des Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) enthalten Grenzwerte und Prüfverfahren, eine neue Zuordnung von Zusatzmaßnahmen und die Forderung nach einer Behelfsdeckung bei zu Wohnzwecken genutzten und oder wärmegedämmten Dächern. Unterdeck- und Unterspannbahnen haben den neuen Produktdatenblättern DIN EN 13859-1 zu entsprechen. Das Zubehör ist auf die jeweilige Unterspann-/Unterdeckbahn abzustimmen. Der Hersteller muss die Produkte als geeignet bezeichnen und in die Gewährleistung mit einbinden. Auch die Hersteller von Zubehör müssen die Eignung in Anlehnung an das Produktdatenblatt und die gültige Prüfspezifikation sowie die Materialverträglichkeit mit der jeweiligen Bahn nachweisen und in die Gewährleistung einbinden. Einschränkungen zur Einsatzfähigkeit der Unterspannbahn und des Zubehörs (z.B. durch Witterung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Einsatzbereich) sind anzugeben. Auch zum Brandverhalten müssen amtliche Prüfzeugnisse vorliegen. Die Produkte sind mit einer CE-Kennzeichnung zu versehen. Zusätzlich ist die Eignung der Bahnen als Behelfsdeckung zu deklarieren. 58 mikado 3-4.2010 ▴▴Handwerker bringen eine Behelfsdeckung als temporären Schutz ein. Soll die Unterdeckbahn die Schutzfunktion übernehmen, muss das der Hersteller deklarieren Vordeckung mit Unterdeckbahn Unterdeckbahnen können unter Berücksichtigung der Anforderungen als Vordeckung Anwendung finden. Eine Vordeckung stellt eine Zusatzmaßnahme unter direkt befestigten Dachdeckungen dar. Ihre regensichernde Funktion endet mit dem Zeitpunkt der Dacheindeckung. Bahnen, die nicht als Behelfsdeckung zum Einsatz kommen können, finden keine Verwendung bei zu Wohnzwecken genutzten und/oder wärmegedämmten Dachräumen, sofern keine sonstige Einhausung oder Abplanen vorgesehen ist. Zimmermeisterdach Unterdeck- und Unterspannbahnen Definition der Behelfsdeckung In folgenden Regelwerken des ZVDH gibt es Änderungen Unter Behelfsdeckung oder Behelfsabdichtung verstehen die Fachregeln den vorübergehenden Schutz einer Konstruktion oder Bauteilfläche, um das Gebäude vor Feuchtigkeit zu schützen und ein Weiterarbeiten im Gebäudeinneren zu ermöglichen. Je nach Material und ggf. mit zusätzlicher Windsogsicherung kann beispielsweise eine Vordeckung als Behelfsdeckung dienen. Aber auch Dampfsperren oder erste Lagen von mehrlagigen Dachabdichtungen können als Behelfsabdichtung gelten. Behelfsdeckungen oder Behelfsabdichtungen sind zumindest für einige Zeit der Witterung ausgesetzt. Das bedeutet, dass die verwendeten Werkstoffe sowie die Art der Ausführung hierfür geeignet sein müssen. ▸▸ Produktdatenblätter Unterspannbahnen und Unterdeckbahnen ▸▸ Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen ▸▸ Fachregel Dachziegel/Dachsteine sein. So entsteht eine naht- und perforationsgesicherte Unterkonstruktion als zwingender Bestandteil der Fachregel für Dachdeckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen bei drei erhöhten Anforderungen oder Unterschreitung der Regeldachneigung. Das beschreibt das Merkblatt „Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen“ des ZVDH. Durch eine nahtgesicherte Konstruktion entsteht eine geschlossene Deckunterlage, die zur Reduzierung von Verklammerungen bei Dachziegeln und Dachsteinen führen kann. Eine geschlossene Deckunterlage gilt als winddicht. Sie verbessert die Effizienz einer Wärmedämmung. Das Thema findet erstmals Erwähnung im Entwurf zur DIN 4108-7. Auch wenn moderne Dämmstoffe durchströmungssicher sind, schützt die winddichte Schicht die Wärmedämmung in Anschlussbereichen vor Durchströmung und Wärmeverlusten. Als Funktionsschicht unterstützt die Winddichtung die raumseitige Luftdichtigkeitsschicht und schützt vor Treibregen, Flugschnee Gewährleistung für Zubehör Das jeweilige Zubehör muss auf die jeweilige Unterdeck- bzw. Unterspannbahn abgestimmt sein. Der Hersteller bezeichnet das Zubehör als geeignet und bindet es in die Gewährleistung ein. So haben z.B. die Monier GmbH (Braas) und Klöber eine gegenseitige Anerkennung ihrer Zubehörprodukte ausgesprochen. Hersteller von Fremdzubehör müssen die Eignung in Anlehnung an das Produktdatenblatt und die gültige Prüfspezifikation sowie die Materialverträglichkeit mit der jeweiligen Bahn nachweisen und in die Gewährleistung einbinden. Ein Restrisiko und mögliches Gewährleistungsproblem bleibt, wenn Bahnenhersteller oder Zubehörhersteller eine Beanstandung im Schadensfall nicht anerkennen. Für das Dachhandwerk wird es schwierig, im Schadensfall zuzuordnen, ob es am Untergrund oder am Klebe-/ Dichtmittel lag. Allein aus diesem Grund ist die Verwendung von System-Zubehör zur Unterdeck- bzw. Unterspannbahn sinnvoll. Liegen erhöhte Anforderungen vor und/oder wird die Regeldachneigung unterschritten, können weitere Maßnahmen wie Nageldichtmaterialien unter der Konterlattung erforderlich www.mikado-online.de und Staub. Winddichte Verklebungen gelten als „insektenundurchlässig“ und sind somit ein wesentlicher Bestandteil für Konstruktionen ohne chemischen Holzschutz nach DIN 68800-2. Materialien zur Nageldichtung Als Perforationsschutz versteht die Fachregel die Nageldichtung unter einer Konterlattung. Bahnen könnten diese Funktion sicherstellen. Allerdings haben sie derzeit noch nicht die normierten Tests bestanden. Dabei ist klar, dass die Freibewitterung als höchste Anforderung gilt. Sicherer sind eigenständige Maßnahmen unter Konterlattung. Dieser Punkt ist auch bei einer temporären Lagesicherung durch aufgenagelte Latten zu beachten. Besonders sicher sind Nageldichtmaterialien, die der Handwerker unterhalb der Konterlattung einbringt. Hierfür hat Klöber ein neues System entwickelt. Die Nageldichtung „Permo seal“ ist selbstaufschäumend. Der Handwerker trägt einfach eine ▸▸Die nicht fugendicht verlegte Wärmedämmung kann ohne Windsperre hinterströmt werden ▸▸ Die Nageldichtmasse schäumt auf und schützt die Perforation der Unterdeckbahn gegen eindringendes Wasser 59 Zimmermeisterdach Unterdeck- und Unterspannbahnen Anforderungen der Produktdatenblätter des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) Unterspannbahnen Brandverhalten (EN 13859- 1 Abs. 5.2.2) Unterdeckbahnen Klasse USB-A Klasse USB-B Klasse UDB-A Klasse UDB-B Klasse UDB-C E, freihängend E, freihängend E E E Widerstand gegen Wasserdurchgang (EN 13859-1 Abs. 5.2.3) vor der künstlichen Alterung W1 W2 W1 W1 W1 nach der künstlichen Alterung W1 W2 W1 W1 W1 Zugfestigkeit (EN 13859-1 Abs. 5.2.6) vor der künstlichen Alterung, längs ≥ 200 N/50 mm ≥ 120 N/50 mm ≥ 250 N/50 mm ≥ 200 N/50 mm ≥ 120 N/50 mm vor der künstlichen Alterung, quer ≥ 150 N/50 mm ≥ 110 N/50 mm ≥ 200 N/50 mm ≥ 150 N/50 mm ≥ 110 N/50 mm nach der künstlichen Alterung, längs ≥ 65 % ≥ 65 % ≥ 65 % ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) nach der künstlichen Alterung, quer ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) 1) 1) ≥ 65 % 1) 1) Dehnung (EN 13859-1 Abs. 5.2.6) vor der künstlichen Alterung, längs Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers vor der künstlichen Alterung, quer Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers nach der künstlichen Alterung, längs ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) nach der künstlichen Alterung, quer ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) ≥ 65 % 1) Widerstand gegen Weiterreißen (EN 13859-1 Abs. 5.2.7) längs Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers quer Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Kaltbiegeverhalten (Biegsamkeit) (EN 13859-1 Abs. 5.2.9) ≤ –20 °C ≤ –20 °C ≤ –20 °C ≤ –20 °C ≤ –20 °C Temperatureinsatzbereich min. Temperatur Prüfung Kaltbiegeverhalten (EN 13859-1 Abs. 5.2.9) Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers max. Temperatur Prüfung Dauerhaftigkeit nach künstlicher Alterung (EN 13859-1 Abs. 5.2.10) mit der vom Hersteller angegebenen max. Temperatur Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Angabe des Herstellers Widerstand gegen Schlagregen ja 2) – ja 2) ja 2) – Erhöhte Anforderung zur Alterung ja 3) – ja 3) ja 3) Eignung als Werkstoff für Behelfsdeckung ja/nein nein ja ja/nein Verfügbarkeit von Zubehör (Nageldichtmaterialien etc.) für Behelfsdeckungsfunktion 6) ja/nein nein ja 5) 4) 1) des Ausgangswertes 2) Widerstand gegen Schlagregen, nachgewiesen durch den “Schlagregentest Unterspann- und Unterdeckbahnen – TU Berlin” 3) Erhöhte Anforderungen zur Alterung werden nachgewiesen durch Erhöhung der Temperatur im Prüfverfahren Anhang C 5.2 der DIN EN 13859-1 auf 80 °C. 4) Der Hersteller gibt die Dauer der Freibewitterungszeit unter Zusicherung der o.g. Eigenschaften an. 5) Der Hersteller bestätigt die Eignung als Behelfsdeckung und gibt die Dauer der Freibewitterungszeit unter Zusicherung der o.g. Eigenschaften an. 6) Der Hersteller benennt die geeigneten Produkte. 60 mikado 3-4.2010 ja/nein – 5) nein nein Zimmermeisterdach Unterdeck- und Unterspannbahnen Behelfsdeckung in der Fachregel Auf zu Wohnzwecken genutzten und/oder wärmegedämmten Dächern können Behelfsdeckungen Fachregel für Deckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen Die Neuerungen bei den Fachregeln für Dachdeckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen sehen bei erhöhten Anforderungen und Beanspruchungen an die Dachdeckung immer Zusatzmaßnahmen vor. Als „erhöhte Anforderungen“ gelten die Dachneigung, besondere Konstruktionen und die Nutzung. Ist das Dach ausgebaut und wärmegedämmt, stellt die Fachregel jetzt zwei Anforderungen. Auch klimatische Verhältnisse sowie örtliche Bestimmungen gelten als eine Anforderung. Die Zusatzmaßnahmen ordnet die Fachregel in Abhängigkeit von www.mikado-online.de erforderlich sein. Sie können durch Abplanen, Einhausen oder durch regensichernde Zusatzmaßnahmen geschaffen werden. Unterdächer können die Funktion der Behelfsdeckung erfüllen. Auch Unterdeckungen und Unterspannungen können dann die Funktion einer Behelfsdeckung erfüllen, wenn sie für einen begrenzten Zeitraum den regensichernden Schutz des Gebäudes oder der darunter liegenden Bauteilschichten übernehmen können. Dafür müssen die eingesetzten Werkstoffe den Produktdatenblättern entsprechen. Das dafür erforderliche Zubehör muss hierfür geeignet sein. Alle Anschlüsse und Durchdringungen sind regensicher auszuführen. Mehr Sicherheit für Verarbeiter Die Produktdatenblätter des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) haben für den Verarbeiter wichtige Qualitätskriterien aufgestellt. Entsprechende Prüfungen geben dem Verarbeiter mehr Sicherheit. Damit wird auch der gestiegenen Qualität der Produkte Rechnung getragen. Mit im System abgestimmten Zubehörlösungen, die in die Gewährleistung eingebunden sind, wird das Sicherheitsbedürfnis des Verarbeiters unterstützt. Auch die weiteren Regelwerksänderungen des ZVDH tragen dazu bei. Dipl.-Ing. Hanns-Christoph Zebe, Kaiserslautern ▪ ▸▸Die Verbindung im überdeckten Bahnenrand im System Kleber auf Kleber sorgt für eine insektensichere, winddichte und regensichere Unterkonstruktion Klöber dünne Raupe auf die Unterseite der Konterlatte auf, richtet die Konterlatte auf dem Sparren aus und befestigt sie. Das Material schäumt schnell auf und verhindert das Eindringen von Wasser in die Perforationsbereiche. Verarbeiter schätzen laut Hersteller den sparsamen Materialauftrag und die schnelle Verarbeitung. Das Merkblatt beschreibt die naht- und perforationsgesicherte Ausführung von Unterdeck- und Unterspannbahnen. Wichtig ist die Definition einer Vordeckung als Zusatzmaßnahme unter direkt befestigten Dachdeckungen. Ihre regensichernde Funktion endet mit dem Zeitpunkt der Dacheindeckung. Das Merkblatt teilt die Unterdachkonstruktionen in sechs Klassen ein. ▴▴Die Fachregel gibt vor, dass Anschlüsse an aufgehenden Bauteilen regensicher sein müssen der Gebäudeart zu. Untergeordnete Gebäude wie z.B. Carports oder Scheunen haben einen geringeren Schutzbedarf bezogen auf die Regensicherheit. Alle anderen Gebäude werden entsprechend zugeordnet. Abweichungen sind mit dem Auftraggeber oder Planer gesondert schriftlich zu vereinbaren. Eine Unterschreitung der Regeldachneigung um mehr als 12° ist nur mit besonderen Maßnahmen zum Erhalt der Lattung und mit wasserdichtem Unterdach zulässig. Wasserdichte Unterdächer sind anzuordnen, wenn die Regeldachneigung um mehr als 8° und bis 12° unterschritten wird und mindestens zwei weitere erhöhte Anforderungen gegeben sind. Liegt nur eine erhöhte Anforderung vor, so sind bei Unterschreitung der Regeldachneigung um mehr als 8° und bis 12° regensichere Unterdächer anzuordnen. Unterdeckungen oder Unterspannungen sind anzuordnen, wenn die Regeldachneigung unterschritten wird und keine höherwertigere Maßnahme gefordert ist. In Abhängigkeit von den erhöhten Anforderungen sind naht- und perforationsgesicherte, verschweißte oder verklebte bzw. überlappte oder verfalzte Unterdeckungen erforderlich. 61 Unternehmen Treppen Landesbeirat Holz Thüringen in Holz, Stahl und Edelstahl Alt trifft Neu www.baveg.de Ende Januar konstituierte der Landesbeirat Holz Thüringen seinen Vorstand neu und legte das Jahresprogramm 2010 fest. Vorsitzender bleibt Wolfgang Horn, Landesinnungsverband HKH der Thüringer Tischler. Bei seinem Stellvertreter fiel die Wahl auf Prof. Karl Rautenstrauch, Bauhausuniversität Weimar. Die Leitung der Vereinstätigkeit übernimmt der erstmalig eingesetzte Geschäftsführer Andreas Losekamm. Inserenten A Abbundzentrum, Dahlen Artichouse, FI-Vanta Auwärter, Waldershof B Bachl, Röhrnbach Bauder, Stuttgart Baveg, Taufkirchen Boll, Steinen Bruckamp, Lübecke Brügmann, Büchen 55 54 54 41 U2 48, 50, 64 54 54 48 D Decker, Morbach Dieckmann, Melle Dölker, Horb Dörken, Herdecke 40 55 55 9 F Femos, CH-Würenlos Flachshaus, Falkenhagen GHM, München 65 50 5 H HSB, Kaufbeuren 11 I/J Inthermo, Ober-Ramstadt ITW, Hemmingen Jura, Riedenburg 19 15 54 L Lignatur, Ch-Waldstatt Logosol, Bad Saulgau 51 55 M Mohr, Trier Moser, Salach 65 54 P Poppensieker+Derix Protool, Wendlingen 53 23 R Raico, Erkheim RBB, Wallscheid Roto, Bad Mergentheim 27 55 7 S Smrecina Hofatex, Slowakai SSK, Kirchheim Stanley Bostich, Wuppertal Suttner, Haselbach 53 39 4 55 U Ursa, Leipzig 49 W Weihele, Görisried WEKA, Kissing Wellhöfer, Würzburg Wiese, Meschede With, Oberkochen 64 Landesbeirat Holz Thüringen e.V. D-34281 Gudensberg www.thueringen.infoholz.de ▴▴Der neue Vorstand des Landesbeirats Holz Thüringen (v.l.n.r.): Prof. Karl Rautenstrauch, Dorothee von Hoff, Andreas Losekamm und Wolfgang Horn Isocell Sicher stehen auf zwei Beinen Isocell möchte seine Kompetenz beim Bau und Service von Zelluloseeinblasmaschinen mit der Übernahme des Neumarkter Anlagenbauers Rampf Automation weiter ausbauen. Ziel ist die Erweiterung des Geschäftsbereichs um den weltweiten Vertrieb von Einblasmaschinen und Zelluloseproduktionsanlagen. In dem neuen Werk in Plourin-lès-Morlaix (Inbetriebnahme 2001) mit einer jährlichen Produktionskapazität von 7000 t Zellulose beginnt an Ende April 2010 die Produktion. Die Nähe zum Atlantikhafen Brest ermögliche eine einfache und kostengünstige Bedienung des englischen Markts. ISOCELL Vertriebs-GmbH A-5202 Neumarkt am Wallersee ı www.isocell.at ▴▴Gabriele Leibetseder, Technische Leiterin von Isocell (links), ist zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens Roto Nicht aus Zucker „Die Krise tut uns zwar weh, aber sie wirft uns nicht aus der Bahn.“ So charakterisiert der Roto-FrankVorstand die Auswirkungen der globalen Rezession auf die Unternehmensentwicklung. Für 2010 hält das Management eine Stagnation für realistisch. Der konsequente Kurs der Diversifizierung und Internationalisierung sei richtig und alternativlos. Roto Dach- und Solartechnologie D-97980 Bad Mergentheim ı www.roto-frank.com 54 U3, 31 50 55 48 ◂◂Der Roto-Vorstandsvorsitzende Eckhard Keill hat das Unternehmen „wetterfest und zukunftsfähig“ gemacht mikado 3-4.2010 Unternehmen Natürlich Holz – natürlich alles aus einer Hand Ursa Solo-Auftritt Ursa hat für seinen neuen Dämmstoff „PureOne“ einen eigenen Web-Auftritt lanciert. Hier lassen sich Hintergrundinformationen zur neuen weißen Mineralwolle abrufen. Der Auftritt zeigt, welches Produkt der neuen Linie für welche Anwendung am besten geeignet ist. Im Downloadbereich stehen alle wesentlichen Produktinformationen bereit. URSA Deutschland GmbH ı D-04158 Leipzig ı www.ursa.de • Ingenieurholzbau Bauteile in vielfältigen Formen: Bögen, Binder, Träger, Säule, Stützen, Abbund über Abbundanlage Vormontage von Wänden • Brettschichtholz • Stangenware, Liste, gebogen • jegliche Sonderbauteile • DUO/TRIO und KVH für den zeitgemäßen Holzbau • BSP-Brettsperrholz Knapp Shop around the clock Knapp hat seinen Auftritt im Internet überarbeitet und benutzerfreundlicher gestaltet. Parallel startete der neue Online-Store. Zum Start bekommt jeder Kunde seine Ware versandkostenfrei geliefert. Die neue Homepage bietet ausführliche Informationen zu den Verbindungssystemen zum Download an. Ein Newsletter liefert Informationen über Neuigkeiten und Aktionen. Knapp stellt aus: Holz-Handwerk 2010 Halle 10, Stand 313. moderne Wand- und Deckenelemente Mohr Ingenieurholzbau GmbH Niederkircher Straße 6 D-54294 Trier Tel. + 49 (0) 6 51 / 82 61-0 Fax + 49 (0) 6 51 / 82 61-261 [email protected] ∙ www.mih.de Knapp GmbH ı D-85609 Aschheim www.knapp-verbinder.com Variotec Zukunft Bauen Am 21./22. Januar 2010 besuchten rund 450 Interessierte die Variotec-Innovationstage. 24 Vorträge verschiedener Referenten boten einen umfassenden ▴▴Bei der Podiumsdiskussion debattierten Einblick in die Welt des zehn Referenten über die Zukunft des energetischen Bauen und Passivhauses (v.l.n.r.): Klimaexperte Prof. Dr. Wolfgang Seiler, Ministerialrat Dipl.-Ing. Sanierens. „Uns interes- Hans-Dieter Hegner, Dr. Burkhard Schulze siert nicht nur das Heu- Darup, ISE-Forscher Dipl.-Ing. Martin te, sondern vor allem die Fischer und Prof. Heinrich Köster, Präsident Zukunft“, umriss Christof der Hochschule Rosenheim Stölzel vom gastgebenden Unternehmen die Idee zu der Veranstaltung. Viele der Referenten zeigten, auf welche Entwicklungen sich das Bauwesen in puncto Klimaveränderung, Bevölkerungsentwicklung oder energetische Vorgaben zukünftig einstellen muss. Variotec GmbH & Co. KG D-92318 Neumarkt i. d. Opf. www.variotec.de www.mikado-online.de 65 Holzwelten Solar Decathlon 2009 Darmstädter Architektur- und Elektrotechnikstudenten lieferten den Entwurf, Biberacher Zimmererazubis den Holzbau und ein schwäbischer Hersteller die Photovoltaikfassade. Ergebnis: das beste Solargebäude der Welt. 66 mikado 3-4.2010 Abbildungen auf dieser Doppelseite: Thomas Ott / Adolf Würth GmbH & Co. KG Holzwelten Passivhäuser Veranstaltungstipp Im Rahmen der „Biberacher Holzbaupraxis“ halten Achim Dangel und Hannes Beck den Vortrag „Solar Decathlon 2009 – Holzkonstruktion und technische Ausrüstung des surPLUShomeSiegerhauses“. rchitektur, technologische Umsetzung, Marktfähigkeit, Öffentlichkeitsarbeit, thermische Behaglichkeit, technische Ausstattung, Warmwasserverfügbarkeit, Lichtkonzept, Home-Entertainment und Energieeinspeisung – so lauten die Disziplinen beim „Solar Decathlon 2009“, dem Solaren Zehnkampf, bei dem Universitätsteams aus aller Welt zeigen können, was sie draufhaben. Gewonnen hat – wie schon 2007 – das Team der Technischen Universität Darmstadt. Auslober des Wettbewerbs ist das US-Energieministerium. 2002 veranstaltete es ihn erstmals, seit 2005 ist er international und findet im ZweiJahres-Rhythmus statt. Im Oktober 2009 war es wieder so weit: Die Gebäude der 20 qualifizierten Teams standen auf der National Mall in der US-Hauptstadt Washington. Sie wurden dort von einer Fachjury und von einer interessierten Öffentlichkeit begutachtet. Eine Woche lang mussten die Teams sie energieautark „bewohnen“. Nur solare Energie war zugelassen für Kochen, Wäschewaschen und sonstige typische Alltagstätigkeiten eines Zwei-Personen-Haushalts. Ein „Prototype Home 2015“ war verlangt, 75 m2 groß, richtungsweisend. Innovative Materialien und Technologien, die in fünf Jahren wohl Standard sind, deren Einsatz heute aber noch keiner Wirtschaftlichkeitsberechnung genügt, wollten die Veranstalter sehen. Für die Studierenden ist der Wettbewerb deshalb doppelt reizvoll: Sie sind ihrer Zeit und dem, was etablierte Planungsbüros momentan so entwickeln, um einige Jahre voraus. Und sie entwerfen nicht nur, sondern bauen ihre Ideen dann auch. „surPLUShome“ nannten sie ihr Meisterwerk – „mehr als ein Zuhause“. Ein zweigeschossiger Holzrahmenbau, der die gestalterischen und technischen Möglichkeiten ausreizt. Biberacher Azubis übernehmen Zimmererarbeiten Bei der baulichen Umsetzung bekamen die Darmstädter tatkräftige Unterstützung vom Biberacher „Kompetenz Zentrum Holzbau und Ausbau“. Auf der Messe „Bau 2009“ hatten die beiden Schulen Kontakte geknüpft. Die Studenten reizte der Gedanke, mit den Zimmerer-Azubis zu kooperieren und das Bauprojekt gemeinsam zu realisieren. Die Vorfertigung der Holztafeln für die Wände und den Boden erfolgte also in Biberach. „Da das Gebäude in große, gerade noch transportierbare Einzelteile zerlegbar sein musste, war die Realisierung eine sehr ungewöhnliche und komplexe Aufgabe. Ein normales Holzhaus wird ja nur einmal aufgebaut und bleibt dann stehen“, erläutert Zimmermeister Achim Dangel die große Herausforderung für alle Beteiligten. ▴▴Der deutsche Wettbewerbsbeitrag: ein zweigeschossiger Holzrahmenbau mit ausgeklügelter Solartechnik Termin: Samstag, 24. April 2010, 11 Uhr Ort: Kompetenz Zentrum Holzbau und Ausbau Biberach D-88400 Biberach Weitere Informationen: www.kompetenzzentrum-bc.de www.mikado-online.de ▸▸Eine Galerie zoniert die 75 m2 Wohnfläche in hohe und niedrige Bereiche und gibt so dem Großraum Spannung 67 Thomas Ott / Adolf Würth GmbH & Co. KG Holzwelten Solar Decathlon 2009 Er begleitete das Team die ganze Zeit bis zum Aufbau in Washington D.C. und sorgte für einen handwerklich einwandfreien Holzbau. Die Teilung erfolgte längsseitig. Die vier Module hatten eine Länge von jeweils 11 m. Als Aussteifung für den Transport dienten modifizierte Drehsprieße und spezielle Montageplatten. Bei der Konstruktion zeigten die Biberacher Kompetenz und Kreativität. „Die Verbindungen waren anfangs noch wenig auf die heutigen Möglichkeiten des Holzbaus ausgerichtet. Da konnten wir einige Details verbessern. Für das Zusammenfügen der unteren Hauptmodule z.B. brachten wir jeweils ein halbes Schwalbenschwanzblatt aus ▴▴Die außergewöhnliche Fassadenoberfläche mit Schindeln aus schwarzen Photovoltaikmodulen gibt der Box ein markantes und elegantes Aussehen Eiche am Modulstoß an, denn nach Fertigstellung der Module kam man an die Verbindungselemente nicht mehr heran. Beim Absetzen zog das zweite Modul, mit dem zweiten halben Schwalbenschwanz ausgerüstet, die beiden Module zusammen“, erinnert sich Dipl.-Ing. Gerhard Lutz, Leiter der Biberacher Ausbildungsstätte. „Die Verbindung zwischen den unteren und oberen Modulen erfolgt durch traditionelle EichenDollen, die die Außenwände automatisch zentrierten. Das war vorteilhaft, weil sie die Module geometrisch und formschlüssig verbinden. Bei Stahlelementen hätten wir das Wandelement zur endgültigen Montage geöffnet lassen müssen.“ CIS-Technologie Bei der Photovoltaikfassade des surPLUShome kam die neue CIS-Technologie zum Einsatz. Sie verwendet eine Kupfer-Indium-Diselenid-Verbindung (CuInSe2) statt Silizium. Als erstes Unternehmen weltweit begann die Würth Solar im Herbst 2006 mit der Serienproduktion von CIS-Solarmodulen. Das Trägermaterial Floatglas wird mit der Halbleiterverbindung bedampft. Während bei siliziumbasierten Solarzellen die Schichtdicke aufgrund des indirekten Halbleiters Silizium mindestens 120 µm betragen muss, um Licht ausreichend stark zu absorbieren, reichen bei der CIS-Technologie 2 µm. Das entspricht einer Schichtdicke, die 50-mal dünner ist als ein menschliches Haar. Im Vergleich zu den kristallinen Siliziummodulen fällt in der Herstellungskette weniger Energieaufwand an. Die homogen schwarze Oberfläche eröffnet neue ästhetische Möglichkeiten. 68 mikado 3-4.2010 Die Biberacher Azubis fertigten die Rohbau-Wandelemente, die Bodenelemente mit Vakuumdämmung und Krananschlüssen. Ein Lkw fuhr die Elemente nach Darmstadt. Dort baute sie ein Studenten- und Handwerkerteam unter Leitung von Dangel innerhalb einer Woche zusammen. Sie setzten die fertig angelieferten Deckenelemente auf und integrierten zusätzliche Vakuumdämmung in die Wände. Anschließend erfolgten der Innenausbau und die Elektroarbeiten. Der Vorfertigungsgrad lag bei 95 Prozent. Ein Wert, den Lutz für deutsche Holzbaubetriebe als unerreicht hoch einstuft. Der Grund war die kurze Aufbauzeit in Washington: Nur sieben Tage standen zur Verfügung – inklusive Außenanlagen und Rampen. Leicht und elegant zum Passivhausstandard Die Zeit reichte. Und dann stand es da und wurde vom 9. bis 20. Oktober 2009 von zahlreichen interessierten Bürgern besichtigt: eine schwarz glänzende Box mit einem 11 x 6 x 5,50 m großen Innenraum – elegant, verspielt und sehr flexibel nutzbar. Eine offene Galerie ergänzt die Erdgeschosszone und definiert Holzwelten Solar Decathlon 2009 Stefano Paltera / www.solardecathlon.org innerhalb des Ein-Raum-Konzepts unterschiedliche Zonen. Die Gebäudetechnik benötigt nur 0,7 m2 der insgesamt 75 m2 Wohnfläche. Der Wandaufbau ist trotz seines U-Werts von 0,077 W/(m2K) relativ schlank. Dafür sorgen die Vakuumpanele. Der Wandaufbau von außen nach innen: Photovoltaikmodule, Tragprofile und Hinterlüftung, 50 mm Vakuumpanele, 15 mm OSB, 120 mm Konstruktionsvollholz und Dämmung, Dampfsperre, 25 mm Lattung und innenseitig 15 mm Gipskartonplatten. Die Gipskartonplatten enthalten sog. „Phase Change Material“ (PCM). Das dient als Speichermasse mit einer Betondecken ähnlichen Leistung. Energieeffizienz entscheidet den Wettbewerb ▴▴Auf der National Mall vor dem amerikanischen Kongressgebäude stellten sich die 20 Teilnehmer zum Wettkampf auf. Die Bürger waren daran sehr interessiert „surPLUShome“ seine Konkurrenten weit hinter sich. Aus wettbewerbstaktischen Gründen war das besonders wichtig, denn die Punkte gab es hier prozentual zum Ergebnis des Erstplazierten. Der große Vorsprung führte zu einem weiten Sprung nach vorn auf Platz 1 im Gesamtergebnis. Nach dem Triumph kehrten das Team und das Gebäude wieder nach Darmstadt zurück. Im Frühjahr 2010 kann es die deutsche Öffentlichkeit im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 in Essen bewundern. www.mikado-online.de Steckbrief Bauprojekt: surPLUShome – deutscher Beitrag beim internationalen Solar Decathlon 2009 www.solardecathon2009.de Heizwärmebedarf: 14,9 kWh/(m2a) U-Werte: Wände: 0,077 W/(m2K) Boden/Dach: 0,075 W/(m2K) Fenster: 0,8 W/(m2K) Photovoltaik-Leistung: 18 kW Jörg Pfäffinger, Tengen-Blumenfeld / gh ▪ Team Deutschland: Kompetenz Zentrum Holzbau und Ausbau Biberach Was beim Wettbewerb letztlich den Ausschlag zugunsten des deutschen Gebäudes gab, war die Energieeffizienz. Durch die gute Wärmedämmung und eine intensive Sonnenenergienutzung war der Energieertrag um das 2,4-Fache höher als der Energieverbrauch. 18 kW erzeugen die 260 Dünnschicht-Photovoltaikzellen des Herstellers Würth, die als Schindeln die Außenwände bedecken. Sie betreiben eine Wärmepumpe, eine Komfortlüftung, elektrische Haushaltsgeräte und erzeugen darüber hinaus einen Energieüberschuss. Der wurde in der letzten Disziplin „Energieeinspeisung“ gemessen. Und da ließ das ◂◂Für den Transport nach Washington D.C. musste das Gebäude in vier lange Großelemente zerlegbar sein. Die Halterungen und Aussteifungen plante das Team von Anfang an mit TU Darmstadt D-64287 Darmstadt www.tu-darmstadt.de Fachbereich Architektur Energieeffizientes Bauen Prof. Manfred Hegger Fachbereich Elektrotechnik Regenerative Energien Prof. Thomas Hartkopf Holzbau: Kompetenz Zentrum Holzbau und Ausbau Biberach D-88400 Biberach www.kompetenzzentrum-bc.de Photovoltaikfassade: Würth Solar GmbH & Co. KG D-74523 Schwäbisch Hall www.wuerth-solar.de 69 Thema des Monats Dachaufstockung und Dachausbau Das Nachverdichten unserer Städte stellt eine der wichtigsten Bauaufgaben der Zukunft dar. Da die Grundstücke meist schon bebaut sind, geht die Bautätigkeit in die Höhe. Es entstehen attraktive Wohnungen und Büros mit spannenden Ausblicken und Innenräumen. Holz kann hier seine Vorteile voll ausspielen: Es ist relativ leicht und beansprucht so die Tragwände darunter nicht allzu sehr. Mit einem hohen Vorfertigungsgrad lässt sich die Bauzeit erheblich reduzieren. Holzwelten Chinesische Holzbaukunst Der Holzbau Chinas ist eine Tradition, die nur sehr wenig mit der europäischen zu tun hat. Ähnlich wie bei der Akupunktur war seine Entwicklung mehr von Intuition und Erfahrung, weniger von wissenschaftlicher Logik bestimmt. Über drei Jahrtausende wandelte sich dann das Bausystem kaum. Die Statik dieser Holzverbindungen ist zwar kaum zu verstehen oder zu berechnen, leistet aber bei Erdbeben Beeindruckendes. Zimmermeisterdach Kunststoffdachbahnen für Flachdächer Kunststoffdachbahnen gibt es schon seit den 1950erJahren. Die Hälfte der deutschen Flachdächer ist mit ihnen abgedeckt, aber die Qualität hat sich natürlich im Lauf der Jahrzehnte erheblich verändert. Die Materialien besitzen jedoch unterschiedliche Stärken und Schwächen. Alwitra Außerdem Ihr gutes Recht: Wie Zimmereibetriebe Arbeitszeiten optimieren können. Impressum Offizielles Organ von Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der Europäischen Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg Verlag: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 86438 Kissing Telefon +49 82 33.23-0 www.weka.de ı www.mikado-online.de Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend: Herausgeber: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Geschäftsführer: Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland Zeitschriftenleitung Bauhandwerk: Christoph Maria Dauner Chefredakteur: Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.) [email protected] Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD) [email protected] Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh) [email protected] 70 Redaktionsbeirat: Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı Dipl.-Designer Jochen Wenzel Anzeigen: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 ı 86438 Kissing Fax +49 82 33.23 71 11 ı [email protected] Anzeigendisposition: Amelia Pérez-Moya Telefon +49 82 33.23 71 35 [email protected] Verlagsrepräsentantin: Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18/2010 Aboverwaltung: Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30 [email protected] Abonnementpreis: 11 Ausgaben (Inland): 11 Ausgaben Studenten/ Meisterschüler: Einzelheft: 98,00 € 75,00 € 12,80 € Produktion: Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer mikado 3-4.2010 Konzeptionslayout, Grafik und Satz: Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg Lithografie: high end dtp-service ı Lothar Hellmuth Druck: Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH Angerstraße 54 ı 85354 Freising ISSN 0944-5749 Erscheinungsweise: 11 Ausgaben jährlich WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. 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Mai 2010 schick schnell stark Entdecken Sie das neue mikado-online.de Das ist NEU! ▸ mikado als E-Paper 1 : 1 im Internet ▸ Zusätzliche Infos für Abonnenten ▸ Jobbörse für Holzbauer ▸ Tagesaktuelle Branchenmeldungen ▸ mikado vor Ort: Bildergalerie ▸ Frage des Monats ▸ Gewinnspiel ▸ Baustellenwetter Das neue mikado-online.de im Überblick GARANTIERTE QUALITÄT Seit über 110 Jahren sind die Bedürfnisse unserer Kunden das Wichtigste für uns. Daher sind wir besonders stolz, Ihnen die neue Stanley Bostitch S1 BREITRÜCKEN-T KLAMMERGERÄT SB130S1-2-E 130mm Max ZIMMERMANN -Reihe mit neuen Geräten und DIN geprüften Befestigungselementen präsentieren zu können. Sie wurde speziell entwickelt und gefertigt, um den Anforderungen zu entsprechen, die Profis heute und in Zukunft stellen! 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Beim Wortgottesdienst um 10 Uhr war der Dom rappelvoll gefüllt. Die Sitzbänke reichten nicht aus – zu spät Gekommene mussten im hinteren Bereich des riesigen Gotteshauses stehen. Anschließend zogen die schwarz-weiß Gewandeten vom Hauptportal zum seitlich gelegenen Roncalliplatz, wo die Zimmererkapelle aus Biberach aufspielte. Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, bedankte sich in seiner Ansprache für das zahlreiche Erscheinen und betonte die große Tradition des Zimmererhandwerks, aber auch seine große Innovationsfähigkeit und zunehmende Bedeutung gerade angesichts der immer dringenderen Notwendigkeit des Klimaschutzes. Kurz nach 11 Uhr fand er dann statt: der Zimmerklatsch. Da der Roncalliplatz trotz seiner Weitläufigkeit zu kurz war, mussten sich die Zimmerer in mehreren Reihen nebeneinander aufstellen. Die lokalen Medien nahmen spektakuläre Bilder auf und hatten eine „Story“. Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister Claus Langer / Holzbau Deutschland K Anschließend sprach SchoAntwerpes ihr Grußwort. Huth überreichte eine Spende in Höhe von 5000 Euro an die „Aktion Mensch“ und drei hölzerne Spielhäuser an Kölner Kindertagesstätten. Er bedankte sich bei den Vertretern der Stadt für die Unterstützung, bei den Vertretern der Kirche für den gelungenen Gottesdienst, bei den Leistungspartnern und bei der Firma Ford, die einen TransitKastenwagen City Light im Wert von über 24 000 Euro als „Motivationshilfe“ zur Verfügung gestellt hatte. Den verloste der Verband dann am Abend auf seinem Messestand unter allen Teilnehmern. Es gewann ein Auszubildender aus Thüringen: Martin Scheit, im zweiten Lehrjahr bei Ingenieurholzbau Strab in Hermsdorf, konnte sein Glück kaum fassen. gh ▪ Weitere Fotos der Veranstaltung stehen auf www.mikadoonline.de → Bildergalerie I Verband aktuell Deutscher Holzbautag 2010 Brandschutz in Wirtschaft und Holzbau Ein weites Themenfeld wies der Deutsche Holzbautag auf, der parallel zur „Dach+Holz“ am 25. und 26. Februar 2010 in Köln stattfand. „Holzbau im verdichteten Raum“ war ein Schwerpunkt – ein anderer Wirtschaft und Betriebsführung. ▴▴Mit einem fulminanten Vortrag, der von der Gründung bis zur Zukunft der Städte reichte und die großen Potenziale des modernen Holzbaus aufzeigt, begeisterte Ludger Dederich die Tagungsteilnehmer Geld fällt nicht vom Himmel, sondern wird nur umverteilt. Der explodierende Reichtum weniger Finanzmarktakteure geht auf Kosten der sich immer mehr verschuldenden Staaten, der breiten Bevölkerung sowie der mittel- und kleinständischen Unternehmen. Die lassen sich gegeneinander ausspielen. Sinken die Einkommen, erhöht sich zwar die Investitionsfähigkeit der Unternehmen, die reduzierte Kaufkraft bekommen aber vor allem Handwerksbetriebe dann deutlich zu spüren. Überleben im harten Konkurrenzkampf L eicht verdaulich waren die zwei Tage des Deutschen Holzbautags nicht. Zum einen erläuterte Prof. Dr. Dr. FranzJosef Radermacher, warum der Mittelstand langfristig zu den Verlierern gehört. Zum anderen betonten zwei Unternehmensberater, dass es vor allem an einem selbst liegt, ob sich Erfolg einstellt, und wie sich die eigene Leistung nochmals steigern lässt. In anderen Branchen wären die Teilnehmer bei so einem Spagat vielleicht verzweifelt. Der Holzbau aber kann ja relativ optimistisch in die Zukunft blicken, denn der immer dringlicher werdende Klimaschutz „spielt den Zimmerern in die Hände“, wie der Holzbau-Deutschland-Vorsitzende II Ullrich Huth in seinen zahlreichen Ansprachen betonte und mit einer einfachen Rechnung unterstrich: Ein durchschnittliches Einfamilienhaus besteht aus 20 t Holz und bindet dadurch 37 t CO2, sodass der Bauherr 18 Jahre lang Auto fahren kann, ohne eine negative CO2Bilanz aufzuweisen. Einblicke ins globalisierte Finanzsystem Dass die Ursachen des Klimawandels die gleichen sind wie bei der Finanz- und Wirtschaftskrise, betonte Radermacher: Für ein globales Geschehen existieren keine global gültigen Regeln. Im Gegenteil: Der Neoliberalismus kämpfte bisher erfolgreich für eine Deregulierung der Wirtschaft. Das nützt mikado 3-4.2010 vor allem der Finanzwirtschaft, denn die ist hochmobil und bewegt Geldvermögen in wenigen Sekunden um den Erdball. Ziel ist dabei: Steuern sparen. Die Bezeichnung „Casino-Kapitalismus“ bezeichnete Radermacher als eine Beleidigung für Casinos, denn dort herrschten klare Regeln und Wahrscheinlichkeiten, während an den Finanzmärkten mit Insiderwissen Geschäftskonstrukte entstanden, die kaum mehr durchschaubar seien und vor allem dazu dienen, die Regierungen auszutricksen und Super-Reichen und Bankern astronomische Gewinne zu verschaffen. „Voodoo-Kapitalismus“ sei der treffendere Ausdruck, meinte Radermacher, denn es handle sich um faulen Zauber. Das Wie die sich im immer härteren Wettbewerb behaupten können, erklärte Gerald Köstner. „Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistern und verblüffen“, lautet seine Strategie. Da spielt die handwerkliche Qualität nicht die zentrale Rolle, denn die kann ein Bauherr gar nicht richtig beurteilen. Der registriert andere Signale wie z.B. das Firmenlogo, das Firmenschild, den Parkplatz, den Eingang, den Empfang, den Besprechungstisch, das Gespräch. Und mitentscheidend im Wettbewerb ähnlicher Unternehmen um ähnliche Aufträge ist natürlich: das Alleinstellungsmerkmal – der Mut zum Besonderen und Verrückten. Wie ein Unternehmer trotz ständiger Stressfaktoren locker, kreativ und freundlich bleiben Verband aktuell kann, zeigte Uschi Eichinger anhand neurophysiologischer Erkenntnisse und praktischer Übungen. Stressmanagement ist das Management mit Bildern und Begriffen. Denn der Körper reagiert auf das, was der Verstand ihm sagt nur, wenn es in einer Sprache geschieht, die er auch versteht. Holzbau als große Chance für die Stadt Um den Holzbau ging es natürlich auch. Ludger Dederich hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für die „Stadt“ und für mehr „Holzbau in der Stadt“. Mit der provokanten Aussage „Köln ist schön, weil es so konsequent hässlich ist“ lenkte er den Blick auf die besondere Qualität der Stadt gegenüber „idyllischen“ Siedlungen: Dichte, Nähe, Vielfalt und Mischung – kurz: Urbanität. Die Stadt hat auch messbare Vorteile: Der Erschließungsaufwand pro Wohneinheit ist nur halb so hoch und die Wege zu den Einrichtungen des täglichen Bedarfs sind deutlich kürzer. Deshalb wollen gerade auch viele ältere Menschen in die Stadt ziehen. Entschieden wandte sich Dederich gegen Stadtutopien, die die heutigen Probleme mit einem großen spektakulären NeubauEntwurf lösen wollen – auch wenn dabei das Thema „Nachhaltigkeit“ eine zentrale Rolle spielt. Stattdessen plädierte er für ein kleinteiliges Weiterstricken am Vorhandenen, für eine behutsame Stadtreparatur und einen sensiblen Stadtumbau: für das Füllen von Baulücken und das Aufstocken vorhandener Gebäude. Gerade Aufstockungen bieten die Chance, von monofunktionalen Strukturen zu überwinden und wieder eine intelligente Schichtung und Überlagerung unterschiedlicher Nutzungen zu erreichen: unten Einzelhandel und Gastronomie, darüber Büros, oben Wohnungen – wie das vom Mittelalter bis zur Gründerzeit selbstverständlich war. Als spektakuläres Beispiel zeigte er eine Reihenhaussiedlung mit 60 Wohneinheiten in der Stockholmer Innenstadt – 22 m über dem Straßenniveau auf dem Dach eines großen Bürogebäudes. Brandschutz ist wichtig – und lösbar Auch in Köln gibt es ein Musterbeispiel für Aufwertung durch Ausstockung: die Modernisierung der Ford-Siedlung aus den 1950er-Jahren. Davon berichtete der Architekt: Joachim Seinecke. Nur durch eine leichte Holzrahmenbauweise war das überhaupt möglich. Der Brandschutz erforderte eine Einkapselung mit Gipsfaserplatten – relativ einfach umsetzbar. Wesentlich schwieriger ist der Brandschutz bei mehrgeschossigen Holzgebäuden. Josef Mayr brachte Orientierung ins immer kompliziertere Labyrinth an Verordnungen und Verordnungslücken und brachte die Situation mit einem skurrilen Foto auf den Punkt: ein Mast mit rund 20 Ampeln, baumartig verteilt, in verschiedene Richtungen und unterschiedliche Signale zeigend. Da behält nur noch der Brandschutzexperte den Überblick – und den sollte ein Planer deshalb von Anfang an mit ins Boot holen, um ein schlüssiges Konzept zu entwickeln. Grundsätzlich gilt: Für Holzbauer besteht zwar Grund zur Vorsicht, aber kein Grund, von mehrgeschossigen Bauwerken die Finger zu lassen. Dafür ist diese Bauaufgabe künftig zu wichtig. Denn der Holzbau gehört in die Stadt. Dort war er von den ersten Stadtgründungen bis zur Neuzeit schon zu Hause. Und durch seine technischen Innovationen bietet er heute für eine vernünftige Stadtentwicklung so große Chancen, dass eine enge Partnerschaft für beide sehr lohnend ist. gh ▪ 15. Deutscher Obermeistertag Holzbau Deutschland mikado ◂◂Eine kompetente Analyse der Finanzkrise gab Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher ▴▴Zimmermeister Roland Bernardi (links) wurde vom Holzbau-Deutschland-Vorsitzenden Ullrich Huth (rechts) die Goldene Ehrennadel verliehen Der Obermeistertag begann mit Vorträgen von Prof. Kurt Schwaner über die Zukunftschancen des Holzbaus, von Prof. Georg Klaus über den Bolognaprozess und die Zugangsberechtigung für Zimmermeister für die akademische Ausbildung und von Karl Hoffmeister, dem Vorsitzenden des Berufsbildungsausschusses, über die „Offensive Aufstiegsqualifikationen“. Anschließend berichteten die Vorsitzenden der Ausschüsse, Fachbereiche und Gemeinschaftseinrichtungen über Ergebnisse des letzten Jahres und anstehende Aufgaben. Die Goldene Ehrennadel erhielt Roland Bernardi, ein erfolgreicher Holzbauunternehmer, der als Teamchef maßgeblich dazu beitrug, dass Deutschland beim Europäischen Berufswettbewerb für Zimmerer die Vize-Europameisterschaft errang. Daneben bekleidete und bekleidet der Saarländer noch zahlreiche andere Ämter des Verbands. Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister III Verband aktuell Verbände & Vereinigungen Leistungspartner des Zimmererhandwerks Nationalmannschaft auf der Dach+Holz ◂◂Von den Leistungspartnern von Holzbau Deutschland unterstützt und vom WDR-Fernsehen gefilmt: die Zimmerer-Nationalmannschaft auf der Dach+Holz International A lle schauten mit großem Interesse auf die Zimmerer-Nationalmannschaft. Sie trainierte öffentlich auf der Dach+Holz International 2010 am Stand von Holzbau Deutschland bzw. Holzbau Baden-Württemberg. Schon die Aufgabe – der Bau eines Holzpavillons – war nicht ganz einfach und vor allem durch die vielen Hölzer sehr umfangreich. Dazu kam der „Stress“ durch die vielen Besucher, die ganz genau wissen und sehen wollten, was „die Jungs“ machten. Aber die Zimmerer-Nationalmannschaft unter Leitung von Roland Bernardi nahm es locker. So konnten die Mannschaftsmitglieder und die Trainer Roland Schumacher und Jens Volkmann durch ihr Lächeln und ihre Arbeit ihren Fankreis deutlich erweitern. Außerdem werden bei der Europameisterschaft 2010 Ende September im italienischen Bruneck auch viele Zuschauer erwartet. Seit Ende 2009 wird in der jetzigen Besetzung trainiert. Paul Dobler (Baden-Württemberg)) und Philipp Stich (Thüringen) gehörten schon seit letztem Jahr zur Mannschaft. Neu sind Pierre Nosbers (RheinlandPfalz), Sören Schierbaum (Niedersachsen) und Richard Warfen (Schleswig-Holstein). Drei von ihnen werden letztendlich zur EM fahren. Beim letzten Mal war das deutsche Team Vize-Europameister in der Einzel- wie Mannschaftswertung geworden. ▪ Mehr Impressionen vom Training stehen unter www.zimmerernationalmannschaft.de Seit zehn Jahren eine starke Gemeinschaft U m die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen dem Holzbaugewerbe und den Unternehmen der Baustoffund Bauzulieferindustrie sowie der Maschinenindustrie zu fördern, wurde am 21. Februar 2000 der Zusammenschluss der Leistungspartner von Holzbau Deutschland gegründet. Auf der Messe Dach+Holz International wurde das zehnjährige Bestehen dieser starken Gemeinschaft begangen. Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, dankte den 15 Firmen für die gute Zusammenarbeit. „Es ist eine starke Gemeinschaft geworden, von der beide Seiten profitieren.“ Auch von Seiten der Industriepartner IV wurde die „gleichwertige Leistungsparterschaft“ positiv bewertet. „Obwohl zum Teil auch konkurrierende Unternehmen dabei sind, geht es uns allen darum, den Holzbau vorwärtszubringen“, erklärte Matthias Krauss, Sprecher der Industrie im Beirat der Leistungspartner von Holzbau Deutschland und Vorstandsvorsitzender der Mafell AG. „So habe wir beispielsweise neben unserer Zeit in den vergangenen zehn Jahren gemeinsam auch mehr als eine Million an Liquidität zur ▸▸Matthias Krauss (l.) und Ullrich Huth schneiden die Timmy-Geburtstagstorte an mikado 3-4.2010 Förderung eingebracht.“ Ebenfalls Geburtstag feierte eine „beliebte Persönlichkeit des Zimmererhandwerks“: Timmy, der Sympathieträger des Holzbaus, wurde 25 Jahren alt. Aus diesem Grund zeigte er sich wenig hölzern, sondern von seiner Schokoladenseite. Diesmal punktete ▪ Timmy als Torte! Verband aktuell Verbände & Vereinigungen Messerallye war wieder ein großer Erfolg ◂◂V.l.n.r.: Ullrich Huth (Vorsitzender Holzbau Deutschland) und Matthias Krauss (Vorstandsvorsitzender Mafell AG) unterstützten die charmante Glücksfee bei der Ziehung der Messerallye-Gewinner B ei der Messerallye 2010 der Leistungspartner von Holzbau Deutschland auf der Dach+Holz International 2010 gab es viele attraktive Gewinne. Daher war schwer zu sagen, was die Teilnehmer besonders zum Mitmachen gereizt hat. War es der beliebte „Timmy“ als Schlüsselanhänger aus Holz, den jeder Teilnehmer bekam, der seine Teilnehmerkarte abgestempelt am Stand von Holzbau Deutschland abgab? Waren es die täglichen Sonderpreise im Wert von 500 Euro der einzelnen Leistungspartner? Oder war es der Hauptpreis, ein fast mannshoher Timmy als Stehtisch? „Bitte einen Stempel!“ Diese Aussage war an allen Messeständen der Leistungspartner von Messebeginn bis fast zum Schluss immer wieder zu hören. Die Messerallye 2010 stieß wieder auf große Resonanz. War die Karte vollständig von allen auf der Messe vertretenden Leistungpartnern abgestempelt, gab es bei Holzbau Deutschland den ersten Preis, Timmy als Schlüsselanhänger aus Holz. Tag für Tag füllte sich am Abend kurz vor Messeschluss der Stand von Holzbau Deutschland, wenn die täglichen Tagespreise verlost wurden. Die Messehostessen durften Glücksfee spielen, während Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, und Matthias Krauss, Sprecher der Industrie im Beirat der Leistungspartner von Holzbau Deutschland und Vorstandsvorsitzender der Mafell AG, die Preisverleihung moderierten. Die 15 Leistungspartner von Holzbau Deutschland hatten sehr unterschiedliche, aber allesamt sehr attraktive Preise gestiftet. Passend zum Zimmererhandwerk gehörten dazu Werkzeugmaschinen und diverse Baumaterialen für den Holzbau, aber auch iPods, ein Strandstuhl und GoretexJacken. Die Gewinner der Tagespreise konnten ihre Preise direkt in Empfang nehmen. Alle anderen Gewinner werden von Holzbau Deutschland über ihren Gewinn informiert. Nach der Messe wurden dann alle abgegebenen Teilnehmerkarten noch einmal in die große Lostrommel geworfen. Es galt, den Hauptgewinn zu verlosen. Und wo wird der fast mannsgroße Timmy als Stehtisch künftig platziert? Die glückliche Gewinnerin heißt Jennifer Mallmann und kommt aus der Zimmerei Graeff in Wiebelsheim in RheinlandPfalz. Holzbau Deutschland und seine Leistungspartner gratulieren und wünschen viel Spaß mit Timmy. ▪ ▸▸Rasante Rallye: War die Karte vollständig von allen auf der Messe vertretenen Leistungspartnern abgestempelt, gab es bei Holzbau Deutschland den ersten Preis: Timmy als Schlüsselanhänger aus Holz Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister V Verband aktuell Aus den Landesverbänden Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks Zimmerer sorgen vor PeskyMonkey, iStockphoto.com Beiträge an eine Direktversicherung, Pensionskasse oder einen Pensionsfonds sind lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei – wenn sie im Kalenderjahr unter vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen RV (alte Bundesländer) liegen. ▴▴Entgeltumwandlung hilft Arbeitnehmern bei der Altersvorsorge D ie Obergrenze für die Lohnsteuer- und Sozialversicherungsfreiheit liegt 2010 in der Rentenversicherung bundesweit bei 4,0 % von 5500 Euro = 220 Euro monatlich 4,0 % von 66 000 Euro = 2640 Euro jährlich Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Arbeitnehmer diese Obergrenze für eine Entgeltumwandlung nur insoweit nutzen kann, als sie nicht bereits durch Arbeitgeberbeiträge ausgeschöpft worden ist, da diese Arbeitgeberbeiträge immer steuer- und sozialversicherungsfrei gewährt und vorrangig auf diese Obergrenze angerechnet werden. Bei Betrieben mit Sitz in den alten Bundesländern bedeutet dies, dass zunächst der seit dem 1. Januar 2009 geltende Arbeitgeberbeitrag zur Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes VI (ZVK) für die Rentenbeihilfe in Höhe von 3,2 % der Bruttolohnsumme auf diese Obergrenze anzurechnen ist. Weiterhin ist auch der Arbeitgeberbeitrag in Höhe von 30,68 Euro nach dem Tarifvertrag über eine Zusatzrente im Baugewerbe (TV TZR) vorrangig auf diese steuer- und beitragsfreie Obergrenze anzurechnen. Nur der dann noch verbleibende Restbetrag stellt die höchstmögliche steuer- und sozialversicherungsfreie Eigenleistung des Arbeitnehmers durch Entgeltumwandlung dar. Beispiel: gewerbliche Arbeitnehmer (West) Unter Berücksichtigung des ZVK-Beitrags von 3,2 % könnten somit z.B. in den alten Bundesländern bei einem monatlichen Bruttolohn des Arbeitnehmers in Höhe von 2700 Euro die tariflichen Altersvorsorgeleistungen wie folgt um eine Eigenleistung mikado 3-4.2010 des Arbeitnehmers (Entgeltumwandlung) aufgestockt werden, ohne dass die Obergrenze für die Lohnsteuer- und Sozialversicherungsfreiheit überschritten wird. Arbeitnehmer in den neuen Bundesländern können die Obergrenze von 220 Euro monatlich bzw. 2640 Euro jährlich in vollem Umfang für eine Entgeltumwandlung nutzen, wenn der Arbeitgeber keinen freiwilligen Altersvorsorgebeitrag gewährt, da die tariflichen Regelungen zur TZR und zur ZVK in den neuen Bundesländern nicht gelten. Darüber hinaus besteht für alle Arbeitnehmer seit dem 1. Januar 2005 die Möglichkeit, weitere 1800 Euro pro Jahr im Wege der Entgeltumwandlung steuerfrei in die Altersversorgung einzuzahlen; dieser pauschale Beitrag bleibt allerdings sozialversicherungspflichtig. Wichtig: Der TV TZR schließt die Entgeltumwandlung ▸▸ des Mindestlohnes, ▸▸ der Urlaubsvergütung (Urlaubsentgelt und zusätzliches Urlaubsgeld), ▸▸ der Urlaubsabgeltung und ▸▸ der Entschädigung nach § 8 BRTV ausdrücklich aus. Diese Regelung trägt den Besonderheiten des Baugewerbes Rechnung, da eine Umwandlung des Mindestlohnes die Durchsetzbarkeit und Kontrolle der allgemeinverbindlichen Mindestlöhne im Baugewerbe gefährden würde. Eine Umwandlung von Bestandteilen der Urlaubsvergütung könnte wegen des Urlaubskassenverfahrens in der Bauwirtschaft zu großen praktischen Problemen führen. Ein zusätzlicher Aufstockungsbetrag des Arbeitnehmers ist somit nur möglich durch Umwandlung von Entgeltansprüchen oberhalb des Mindestlohnes oder im Rahmen des 13. Mo▪ natseinkommens. Auf einen Blick monatlich jährlich Obergrenze 220,00 Euro 2640,00 Euro ./. ZVK (AG-Anteil) 86,40 Euro1) 1036,80 Euro ./. TZR (AG-Anteil) 30,68 Euro 368,16 Euro max. weitere Entgeltumwandlung des Arbeitnehmers 102,92 Euro 1235,04 Euro Tariflicher ZVK-Beitrag pro Monat bei Gewerblichen: 3,2 % (im Bsp.: 2700 Euro x 3,2 % = 86,40 Euro) Angestellten: 67,00 Euro 1) Verband aktuell Aus den Landesverbänden Klimaschutz Alles über bringt Rückenwind Brettsperrholz D E ie bayerische Zimmererbranche startete optimistisch ins neue Jahr. Entgegen dem allgemeinen Trend in der Bauwirtschaft sind die Auftragsbücher in den Mitgliedsbetrieben des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Zimmererhandwerks gut gefüllt. Das unterstrich Präsident Peter Aicher zum Auftakt der Bezirksversammlungen, die in den vergangenen Wochen in allen Regierungsbezirken des Freistaats ▴▴Der Präsident des Landesinnungsverbands des Bayerischen stattfanden. Mittlerweile werZimmererhandwerks, Peter Aicher, den in Bayern 17 Prozent der möchte, dass der AbschreibungsWohnhäuser und jedes fünfte satz im Mietwohnungsbau von zwei Nicht-Wohngebäude aus Holz auf vier Prozent verdoppelt wird gebaut. Die Branche profitiert vor allem vom Trend zur CO2-Reduktion und zum ökologischen Bauen. Zusätzlichen Schub brachte dabei die Verschärfung der Energieeinsparverordnung im Oktober 2009. Ob Dachsanierung, Fassadendämmung oder Neubau – das Zimmererhandwerk hat sich bei vielen Bauherren als Klimaschutzhandwerk etabliert. Ab dem Frühjahr touren die Zimmerer zudem mit einem Klima-Holzwürfel durch die bayerischen Städte. Er symbolisiert die Menge Holz, die in jeder Sekunde in Bayerns Wäldern nachwächst. Sanieren statt Plattmachen Als wenig klimaschonend sieht der Verband dagegen die Forderung aus Teilen der Baubranche, alte Gebäude abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. Dieses Vorgehen sei unter Berücksichtigung der Gesamtenergiebilanz nicht geeignet, Ressourcen zu schonen, so Zimmerer-Präsident Aicher. Das Argument der Abrissbefürworter, die alten Immobilien ließen sich nicht wirtschaftlich an moderne Komfort- und Umweltschutzanforderungen anpassen, sei lediglich ein Versuch, weniger CO2-sparenden Bauweisen wieder mehr Aufträge zu verschaffen. Auch weiterhin sehen die Zimmerer Handlungsbedarf für die Politik. Der Grund: In Bayern werden immer weniger neue Häuser gebaut – darunter leiden nicht nur die Handwerker, in vielen Regionen droht auch eine Wohnungsknappheit. Die Politik fordert Aicher deshalb auf, mehr Bauland auszuweisen und die Genehmigungsverfahren zu verkürzen. Darüber hinaus möchte der Präsident der Zimmerer erreichen, dass der Abschreibungssatz im Mietwohnungsbau von zwei auf vier Prozent verdoppelt wird und dass die ökologisch vorteilhaften Holzbauten durch den Verzicht auf überzogene Brand- und Schallschutzauflagen und durch eine erleichterte Kreditvergabe ▪ gefördert werden. ine neue Informationsplattform über Brettsperrholz ist online. Die Inhalte wurden im Auftrag der Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V. erstellt, unter deren Dach sich sieben Brettsperrholzhersteller zusammengeschlossen haben. Wie schon für die Produkte Brettschichtholz und Balkenschichtholz liegt der Schwerpunkt der gemeinschaftlichen Aktivitäten in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Normung und technisches Marketing. Brettsperrholz, auch als Kreuzlagenholz, Cross Laminated Timber oder X-Lam bekannt, ist ein flächiges konstruktives Vollholzprodukt. Wie bei der Brettschichtholzproduktion werden zunächst technisch getrocknete Bretter nach der Festigkeit sortiert und in Längsrichtung mittels sog. „Keilzinkenverbindungen“ zu Lamellen verbunden. Die Lamellen werden auf die benötigte Länge gekappt und nebeneinanderliegend zu Brettlagen angeordnet. Mindestens drei Brettlagen werden kreuzweise miteinander verklebt. Es entsteht ein großformatiges, formstabiles und zugleich sehr tragfähiges Bauteil, das zweiachsig gespannt werden kann. Brettsperrholz wird derzeit ausschließlich aus Nadelholz hergestellt. Einzelne Lagen dürfen aber (z.B. aus optischen Gründen) durch Holzwerkstoffe wie OSB und Furnierschichtholz ersetzt werden. Kennwerte auf einen Blick Die neue Informationsplattform stellt alle Aspekte des Produktes Brettsperrholz dar: seine Herstellung, die technologischen Eigenschaften wie verfügbare Holzarten, Verklebung, Aufbau und Abmessungen, Oberflächen, Kenn- und Rechenwerte, Qualitätsüberwachung und die Kennzeichnung. Sie gibt Hinweise zur Ökologie sowie zur Wohngesundheit und listet die vielen Vorteile der Bauweise auf. Sehr ausführlich sind die Ausführungen zu den Themen Konstruktion, Bemessung und Bauphysik. Dazu zeigen Fotos zahlreicher Bauten dem Leser die große Bandbreite an Einsatzmöglichwww.brettsperrholz.org ▪ keiten des Werkstoffs Brettsperrholz. Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister VII Verband aktuell Aus den Landesverbänden Zimmerer- und Holzbau-Verband Nordrhein Keiner ist größer M it rund 550 Teilnehmern entwickelte sich die „Fachtagung Holzbau“ auf der Deubau 2010 in Essen laut Veranstalter zur größten Holzbautagung dieses Jahres. „Eine vergleichbare Veranstaltung dieser Größenordnung wird es in Deutschland in diesem Jahr nicht geben“, betonte Dipl.-Ing. Ulrich Hamacher, Vorsitzender des Zimmerer- und Holzbau-Verbandes Nordrhein, die deutschlandweit führende Rolle des überregionalen Holzbau-Kongresses, der vom Zimmerer- und Holzbau-Verband Nordrhein gemeinsam mit der Ingenieurkammer Bau NRW am 14. Januar 2010 im Congress Center Ost der Messe Essen veranstaltet wurde. Die 550 Architekten, Planer und Holzbauunternehmer informierten sich zum Thema „Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen mit Holz“. Zwei Schwerpunkte kennzeichneten das Programm. Erstens: ressourcenschonende Neubauten mit nachhaltigem Anspruch. Zweitens: energetische Sanierung bestehender Bauwerke mit Komponenten aus Holz. Hierzu vermittelten fünf Experten Praxiswissen über den Baustoff Holz, unter anderem als Planungsparameter sowie als Fassaden- und Tragwerkelement. Weitere Einzelheiten zu den Themen sind den Vorträgen zu entnehmen, die auf der Website der Baugewerblichen Verbände zum Download bereitstehen: www.bgv-nrw.de ▪ Verbände des Zimmerer- und Holzbaugewerbes für Mitteldeutschland e.V. Handwerker polieren Image ▴▴Die bundesweite Kampagne des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) will das angestaubte Image des Handwerks zum Strahlen bringen S eit Jahresbeginn 2010 fährt das deutsche Handwerk eine auf zunächst fünf Jahre angelegte Imagekampagne. Ihr Ziel: die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks zu fördern. Ihr Slogan: „Am Anfang waren Himmel und Erde. Den ganzen Rest haben wir gemacht.“ Ihr Budget: rund 50 Mio. Euro. Zum Kampagnenstart fand eine regionale Pressekonferenz VIII für den Bereich Dresden statt. Die Handwerkskammer Dresden lud zum Pressetermin im Steigenberger Hotel de Saxe am Dresdner Neumarkt. Gäste waren u.a. Handwerker, Medienvertreter und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Bei dem anschließenden Fototermin sollte Dresdner Prominenz Fahrzeuge von ansässigen Handwerkern dann symbolisch mit Aufklebern der mikado 3-4.2010 ▴▴Grit Müller vom Volleyball-Bundesligisten DSC und Obermeister Thomas Schneider zeigten am Dresdner Neumarkt, was das Handwerk alles draufhat Imagekampagne versehen. Dafür nahmen sich Zimmermeister Frank Matthies und Zimmermeister Thomas Schneider die Zeit, um die Zimmerleute hierbei zu repräsentieren. Prominente Unterstützung kam vom Präsidenten der Dresdner Landesdirektion, Dr. Henry Hasenpflug. Leider waren trotz Ankündigung keine lokalen Politiker erschienen. Zwar entschädigte das charmante Lächeln des Dresdner Stollenmädchens Christine Herrmann und von Grit Müller vom Volleyball-Bundesligisten DSC, dennoch hofft Obermeister Thomas Schneider, dass die Imagekampagne dazu beiträgt, von den gewählten Volksvertretern etwas mehr zu hören und ▪ zu sehen. Mehr zur Imagekampagne des deutschen Handwerks unter www.handwerk.de