Kapitel 21 Wiederholungsfragen 1. Nennen Sie verschiedene Arten von Marktversagen. Warum betrachten Wirtschaftswissenschaftler Marktversagen als Rechtfertigung für sämtliche Interventionen? Unvollkommene Konkurrenz: Monopolsituationen... Informationsprobleme Externe Effekte Öffentliche Güter Wenn Wettbewerbsmärkte keine effizienten Ergebnisse hervorbringen, nennt man dies Marksversagen. Mit verschiedenen staatlichen Interventionen kann das Marktversagen korrigiert werden. 2a. Warum wird auf einem freien Markt von einem Gut, dessen Produktion oder Konsum negative externe Kosten verursacht, zuviel produziert? Da der Produzent nicht alle Kosten tragen muss (die Kosten der Verschmutzung...), sind die Grenzkosten des Produzenten tiefer wie die sozialen Grenzkosten (die Gesamtkosten). Die Gleichgewichtsmenge ist deshalb zu gross und der Preis zu tief. 2b. Warum wird von einem Gut mit positiven externen Effekten zuwenig produziert? Da der Produzent nicht den ganzen Nutzen des Gutes für sich einfahren kann, ist der soziale Grenznutzen grösser wie der des Produzenten. Von einem Gut mit externem Nutzen profitieren Drittpersonen, die nichts dafür bezahlen müssen, und teilweise die ganze Gesellschaft. (Strassenreinigung, Drogenprävention...) Deshalb ist die Gleichgewichtsmenge zu tief und der Preis zu hoch. 3. Wie kann man durch Zuweisung von Eigentumsrechten externe Effekte korrigieren und wo stösst dieser Ansatz auf Grenzen? Durch Zuweisung von Eigentumsrechten (z.B. an einem See) trägt der Eigentümer die Kosten und Nutzen seines Handelns selber und deshalb berücksichtigt er auch langfristige Interessen. (er wird z.B. Dinge gegen die Überfischung unternehmen) Es ist nicht immer möglich, externe Effekte mit der Zuweisung von Eigentumsrechten zu korrigieren, weil die Verhandlungs- und Einigungskosten sehr hoch sein können und weil es Güter gibt, das man nicht zum Eigentum machen kann. (z.B. die Luft) 4. Welche Vorteile haben handelbare Emissionsrechte gegenüber Umweltauflagen? Warum ist es besser, Emissionen zu besteuern, als Filteranlagen zu subventionieren? Der Nachteil von Umweltauflagen ist, dass sie ineffizient sind. Die Auflagenpolitik gibt keinen Anreiz zur Entwicklung neuer Umwelttechnologien, sondern die Unternehmungen versuchen nur, den Grenzwert einzuhalten. Sie profitieren nicht davon, wenn sie noch weitere Einsparungen machen. Der Vorteil von handelbaren Emissionsrechten ist, das der Anreiz zur Entwicklung besserer Umwelttechnologien grösser ist, anstatt nur zu sorgen, das die Umweltverschmutzung knapp unter dem Grenzwert bleibt. Auch Subventionen sind ineffizient, da sie die Kosten für die Unternehmung senken, und die Produktionsmenge (und somit auch die Höhe der Umweltverschmutzung) auf einem zu hohen Niveau gehalten wird. 5. Wie können Märkte den Verbrauch an natürlichen Ressourcen effizient steuern? In welchen Fällen liefern die Märkte keine korrekten Signale für das richtige Förderungstempo von nicht-erneuerbaren Ressourcen? Die Märkte können mit Hilfe des Preises den Verbrauch regeln. Preise sind ein Signal für Knappheit. Märkte liefern korrekte Signale, wenn der Zukunftsnutzen richtig eingeschätzt wird. Es kommt darauf an, welchen zukünftigen Nutzen die Eigentümer der natürlichen Ressourcen (Ölfelder, Bauxit-Vorkommen...) erwarten. Wenn sie davon ausgehen, dass die Ressource in Zukunft teurer sein wird, werden sie heute wenig abbauen und nachhaltig vorgehen. Im umgekehrten Fall werden sie alles abbauen und die Vorräte erschöpfen. Es gibt zwei Gründe, warum der Zukunftswert einer Ressource unterschätzt wird: Unsichere Eigentumsrechte (politische Situation...) Hohe Zinssätze Höhere Zinssätze führen zu einer schnelleren Erschöpfung natürlicher Ressourcen!! Aufgaben 1a. Das Coase-Theorem besagt, dass bei wohldefinierten Eigentumsrechten die Märkte mit externen Effekten zurechtkommen. Wenn den Party-Gängern die laute Musik wichtiger ist, als den Ruheliebhabern die Ruhe, werden sie den Ruheliebhabern einen genug hohem Betrag bezahlen, damit diese aus ihrer Sicht für den Lärm entschädigt sind und die Party akzeptieren. Umgelehrt würden die Ruheliebhabern den Party-Vögeln einen Betrag zahlen, damit diese die Party an einen andern Ort verschieben und dafür entschädigt werden. 2. Angebot: y = x/60 + 11 Nachfrage: y = -x/30 + 41 Schnittpunkt : 600 ME, Preis = 21 GE (in 1000) Angebot inkl. Externe Kosten: Neuer Schnittpunkt: y = x/60 + 14 (soziale Grenzkosten) 540 ME, Preis 23 GE (in 1000) Subventionen sind ineffizient, das der Staat die Grenzkosten der Unternehmungen senken. 3. Eine Fischereisteuer würde die privaten Kosten den sozialen Kosten annähern und somit die Menge senken. Durch Vergabe von Eigentumsrechten würde der Fischer die Kosten und Nutzen, die in Zukunft anfallen werden, selber tragen und deshalb nachhaltiger denken und versuchen, den See vor Überfischung zu schützen. Wenn jeder nach Belieben fischen könnte, ohne den Schaden zu tragen, würde der See leergefischt werden. 4. Die Raucher würden in diesem Fall etwas mehr als 50 Cent bezahlen. Die Raucher würden profitieren, weil das Rauchen neu erlaubt wird und ihnen war das Rauchen 1 Dollar wert. Die Nichtraucher profitieren, weil sie mehr Geld von den Rauchern erhalten, als ihnen saubere Luft wert ist.