ortsbezug - WWW-Docs for TU

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NEUES
BAUEN!
ORTSBEZUG
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
06
Bestand
09
Jan Konschel
10
12
Kulturbunker INDEX-Architekten / Frankfurt Main
Alvéole 14U - Boot- Bunker LIN / Saint Nazair
Vincent Lange
Konstruktion
16
18
Wohnungsbau Medusa Group / Bytom
Museum Fuensanta Nieto Enrique Sobejane / Las Palmas
21
Einleitung
Anne-Lene Mage
22
24
Umbau und Sanierung AFF Berlin / Freiberg
Umbau und Sanierung Hild & K. / Landshut
Alexandra Sergon
26
28
Diözesanmuseum Peter Zumthor / Köln
Wohnungsbau Heinz Lutter / Wien
Nikola Vujovic
30
34
Hängebrücke Jörg Conzett / Rongellen
Schutzhütte Treperspurg & Partner / Ilgen
Christin Kammer
Formbindung
34
36
Punt da Suransuns Jörg Conzett / Viamalaschlucht
Plasht Grove School Bridge Birds Portchmouth Russum architechts / GB
41
Einleitung
Henrike Flak
42
44
Atelierhaus Valerio Olgiati / Scharans
Wohn- und Bürogebäude Manuel Herz / Köln-Bayenthal
Katja Seyfarth
46
50
Wohnhaus b & k+ / Aachen
Wohnen in der Calle Carme Joseph Llinias / Barcelona
Benjamin Strachotta
52
54
Apartment Turm DKV / Lelystad
Kunst und Kulturzentrum Manuel und Francisco Aires Matens / Sines
Öztur Tur
Material
58
60
Wohnhaus b&k+Martenson / Köln
The Layer House Hiroaki Ohtani / Kobe
63
Einleitung
Anja Rumpel
64
66
2
Wohnhaus Brendeland & Kristoffersen Architekten / Svartlamoen
Kapelle Sassenroth & Reitermann / Berlin
Steffi Bretschneider
68
70
Wohnhaus seARCH / Zutphen
Museum Brückner & Brückner / Hauzenberg
Martina Daencke
72
Therme Peter Zumthor / Vals
Ronny Krause
Landschaft
76
78
Wohnhaus Eduard Bru / Castellar de N‘Hug
Wohnhaus und Atelier Ai Weiwei / Peking
80
Einleitung
Jenny Preuß
82
86
88
Ferienhaus Alvaro Leite Siza Vieira / Lugar das Carvalhinhas
San Telmo Museum Extension Nieto & Sobejano / San SebastiánForschungslabor Renzo Piano / Genua
Stefanie Pohl
92
94
Friedhof Enric Miralles & Carme Pinos / Igualada
Firedhof César Portela / Cape Fisterra
Claudia Noack
96
98
Albert Frey Haus II Albert Frey / Palm Springs
Fondazione Querini-Stampalia Carlo Scarpa / Venedig
Florian Gratias
Energie
100
102
Wohnhaus Eduard Arroyo / San Lorenzo de El Escorial
Ferienhaus Lacaton & Vassal / Lège Cap Ferret
105
Einleitung
David Milling
106
108
Gemeindezentrum Ludesch Herrmann Kaufmann ZT GmbH / VorarlbergSchützhütte pos architekten / bei St. Ilgen
Timo Sporwien
110
112
Sechs Punkthäuser Baumschlager & Eberle / Innsbruck
Wohn- und Büroanlage Bill Dunster Architects / London
Thomas Böhme
Soziale Bezüge
114
116
Institutsgebäude Pfeifer Kuhn Architekten / Freiburg
Wohn- und Büroanlage Dietrich Schwarz / London
119
Einleitung
You Jin Jang
120
124
Stadtleitzentrum Frötscher Lichtenwagner /Innsbruck
Gemeinschaftshaus 2b achitects + nb.arch / Corpataux-Magnedens
3
Marko Zill
128
130
Sozialer Wohnungsbau ELEMENTAL / Iquique
Sozialwohnprojekt Lacaton & Vassal / Mulhouse
Jakub Barczak
132
136
Idea Stores Adjaye Associates / London
Radialsystem V Gerhard Spangenberg /Berlin
Simon Wimmer
138
142
146
4
Wohnpark Neue Donau Harry Seidler / Wien
Sargfabrik BKK2 / Wien
Literaturverzeichnis
Teilnehmerliste
Seminarleiterin
Julia Zillich
Seminarteilnehmer
Matthias Abend
Jakub Barczak
Dajana Bäßler
Thomas Böhme
Steffi Bretschneider
Martina Daenicke
Catleen Diekow
Henrike Flak
Florian Gratias
You Jin Jang
Christin Kammer
Jan Konschel
Romy Krause
Vincent Lange
Anne-Lene Mage
David Milling
Claudia Noack
Stefanie Pohl
Jenny Preuß
Anja Rumpel
Alexandra Sergon
Katja Seyfarth
Timo Sprowien
Benjamin Strachotta
Öztur Tur
Nikola Vujovic
Simon Wimmer Marko Zill
Die nachfolgenden Studentenbeiträge
wurden ohne Korrektur übernommen.
5
Vorwort
Angesichts der sich abzeichnenden Klimaveränderung, dem Erschöpfen der fossilen Energieträger und einer ständig wachsenden Weltbevölkerung werden unter den Industrienationen Strategien gesucht,
den derzeitigen Wohlstand für die kommenden Jahrzehnte zu sichern.
Ein wesentlicher Beitrag hierzu wird von Seiten der Bauwirtschaft erwartet.
Die Bauwirtschaft trägt in entscheidendem Maße zum Ressourcenverbrauch und zur Abfallproduktion bei. Allein die Bewirtschaftung von
Gebäuden verschlingt 50% des gesamten Energieverbrauchs in unserem Land. Ein ganzheitlicher Ansatz bei der Planung von Gebäuden ist deshalb für die Zukunft unvermeidlich.
Am Lehrstuhl Gebäudekunde und Entwerfen von Prof. Kühn möchten
wir einzelne, für den entwerfenden Architekten wichtige Aspekte eines
solchen Ansatzes näher beleuchten.
Den Auftakt macht das Thema des Ortsbezuges, das die Wechselwirkung von Gebäude und seiner Umgebung sehr anschaulich thematisiert und ein ureigenes architektonisches Feld darstellt.
In den sechziger Jahren hatten sich wesentliche Probleme der Moderne manifestiert. Die Unwirtlichkeit der Nachkriegsstädte, ihr Verlust
an Urbanität und ihr Zwang zur Mobilität stellten die Kehrseite des
autogerechten, aufgelockerten Umbaus der Städte dar. Sie leiteten
ein Umdenken ein, das ein Gebäude nicht mehr ausschließlich als
optimiertes architektonisches Objekt verstehen wollte. Waren vordem
viele Bemühungen in die Entwicklung von Prototypen geflossen, die industriell vervielfältigbar waren und unterschiedslos an verschiedenen
Orten gebaut werden konnten, so folgte nun durch Colin Rowe, Aldo
Rossi und andere eine intensive Untersuchung der Bedeutungsebenen der Stadt, ihrer Lesbarkeit und ihrer Typologien. Obwohl deren
Erkenntnisse von entscheidender Bedeutung für die weitere Stadtplanung und das Architekturverständnis wurden, laufen wir heute wieder Gefahr, die Komplexität der Stadt aus den Augen zu verlieren.
Die digitale Verbreitung und Vermarktung architektonischer Entwürfe
verleitet geradezu dazu, ein Gebäude auf eine gefällig gestaltete Hülle zu reduzieren, die bezugslos in den Weiten des virtuellen Netzes
schwebt.
Gleichzeitig zwingen uns jedoch die gravierenden Auswirkungen unserer Zivilisation auf unsere Umwelt dazu, Gebautes wieder stärker
im Zusammenhang mit seinen lokalen Bedingungen und mit globalen
Fragestellungen zu verstehen.
6
Die verschiedenen Aspekte des Ortsbezuges in der Architektur müssen wir uns deshalb heute, ergänzt um die Möglichkeiten, die uns eine
globalisierte Wirtschaft bietet, neu erarbeiten.
Für das Seminar war es uns wichtig, den Ortsbezug möglichst breit zu
untersuchen und anhand von gebauten Beispielen zu illustrieren.
Tomasz Valena folgend, kann man den Begriff Ort als eine wahrnehmbare Einheit definieren, womit sowohl eine von einem Punkt aus gegeben Übersicht gemeint sein kann, als auch eine sich von der Umgebung abhebende Einheit.
Der Begriff Kontext geht per Definition darüber hinaus, da er grundsätzlich jeden Zusammenhang meint. Angewendet auf einen konkreten Bauplatz lassen sich über den sichtbaren Ort hinaus somit
gesellschaftliche, geschichtliche, soziale und strukturelle Aspekte des
Ortes zum Kontext rechnen. Unsere Untersuchungen gingen von diesem erweiterten Ortsbegriff aus.
Das bedeutet, das sowohl der Umgang mit Bestandsgebäuden und
den landschaftlichen und topographischen Besonderheiten beleuchtet
wurde, als auch der Einfluss ortsüblicher Konstruktionen und Materialien. Ergänzt wurde diese Aufstellung um die energetischen Aspekte
vor Ort, welche die Orientierung, die Grundrisskonfiguration und die
Öffnungen des Gebäudes stark beeinflussen. Darüber hinaus sollten
auch andere Faktoren, die die Form des Gebäudes entscheidend beeinflussen, wie Bestimmungen zu Höhe und Überbauung des Grundstücks oder der Grundstückszuschnitt betrachtet werden. In einem
letzten Kapitel wird die Wechselwirkung des Gebäudes mit seiner
Umgebung auf sozialer Ebene thematisiert, um die Auswirkungen und
Möglichkeiten einer Neudefinition des Ortes, die ja immer mit einem
Neubau erfolgt, stärker ins Bewusstsein zu rücken.
An gebauten Beispielen lässt sich die Bezugnahme des Gebäudes
auf den spezifischen Ort gut analysieren und auf ihre Wirkung überprüfen. Ziel aller Untersuchungen war es, übertragbare Aspekte der
Ortbezogenheit herauszuarbeiten und für die Entwurfsarbeit verfügbar zu machen.
Julia Zillich
1| Valena Tomasz: Beziehungen. über
den Ortbezug in der Architektur, Ernst
und Sohn 1994
7
8
BESTAND
9
Frankfurt
Umgang mit dem Bestand
Umgang mit dem Bestand
Architekt: INDEX Architekten
Ort:
Frankfuhrt Main / Germa
Projekt:
Umgang mit dem Bestand
Berlin
Berlin
Umgang mit dem Bestand
Frankfurt Frankfurt
Berlin
Frankfurt
Kulturbunker
Projekt:
Kulturbunker
Thema:
Umnutzung
Projekt:
Kulturbunker
Thema:
Umnutzung
Thema:
Umnutzung
Lage
Bauherr:
Amt für Wissenschaft und
Bauherr: Amt
für
und
Projekt:
Kulturbunker
Bauherr:
Amt
fürWissenschaft
Wissenschaft
Der
Bunker
liegt im Gebiet des Fra
Kunst
Kunst
Umnutzung
Thema:
und
Kunst
Architekt:
INDEX
Architekten
Architekt:
INDEX
Architekten
fuhrter
Osthafens
Bauherr:
Amt fürArchitekten
Wissenschaft und
Architekt:
INDEX
Ort:
Main / Germany
Ort: Frankfuhrt
Frankfuhrt
Main / Germany
Kunst
Ort: Frankfuhrt
Main / Germany
Architekt:Historie
INDEX Architekten
Lage
Ort:
Frankfuhrt
/ Germany
Der BunkerDer
liegt
im
GebietMain
des FrankHochbunker
wurde im 2.Weltk
Lage
Lage
fuhrter Osthafens
Der
Bunker
liegtimimGebiet
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zum
Schutz de
Der
Bunker
liegt
des
Lage
fuhrter
Osthafens
Historie
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fuhrter
Osthafens.
Der Hochbunker
wurde
2.Weltkrieg
Der
Bunker liegt
im im
Gebiet
des FrankBombenangriffen.
Zur Tarnung
errichtete. Er
diente zum Schutz der
fuhrter
Osthafens
Historie
wu
Zivilsten im ein
Gebiet
des Osthafens aufgesetzt.
bei
Historie
Walmdach
Bombenangriffen.
Zur Tarnung
Der Hochbunker
wurdewurde
im 2.Weltkrieg
Der
Hochbunker
wurde im 2.Weltkrieg
Historie
ein
Walmdach
aufgesetzt.
errichtete.
Er diente zum Schutz der
errichtete.
Er
diente
zum 2.Weltkrieg
Schutz der
Der
Hochbunker
wurde
Aus
und
Aufbau
Zivilsten
im Gebiet
desimOsthafens
bei
Aus
und Aufbau
Zivilsten
im
Gebiet
des
Osthafens
errichtete.
Er
diente
zum
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der bei wurde d
Beim
Umbau
des
Beim
Umbau
des Bunkers
wurdeTarnung
das Bunkers
Bombenangriffen.
Zur
wurde
Zivilsten
im Gebiet
des
Osthafens
bei
Bombenangriffen.
Zur
Tarnung
wurde
Daches
abgetragen
statt
dessen
erhielt statt
Daches
abgetragen
dessen er
Frankfuhrt Main
ein Walmdach
aufgesetzt.
Frankfuhrt Main ein
Bombenangriffen.
Zur
Tarnung wurde
er eine
über den Sockel
auskragende
Walmdach
aufgesetzt.
Osthafen
Osthafen
Frankfuhrt Main
Osthafen
Frankfuhrt Main
Osthafen
10
erzwei
eine
über
den Sockel
Plattform,
die
neuen
Geschossen
ein
Walmdach
aufgesetzt.
auskragen
als
Grundfläche
dient. Der Boxatige
Aus
undPlattform,
Aufbau
die zwei neuen Geschos
Aufbau
wurde
in Mischbauweise
Aus
und
Aufbau
Beim
Umbau
des
Bunkers
wurde Der
das Boxatige
Aus
und
Aufbau
als
Grundfläche
dient.
realisiert. Der
innere
Gebäudekern ist
Beim
Umbau
desBunkers
Bunkers
wurde
das
abgetragen
stattwurde
dessen
erhielt
Beim
Umbau
des
das
inDaches
Holzrahmenbauweise
ausgeführt,
Aufbau
wurde
inmitMischbauweise
Dach
abgetragen.
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während
die
Außenhaut
durch
er eine
über
den Statt
Sockel
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erhielt
realisiert.
Der
innere
Gebäudekern
Gitterrosten
ausgefachte
Stahlkonstrukerer
eine
über
den
Sockel
auskragende
eine über die
denzwei
Sockel
auskragende
Plattform,
neuen
Geschossen
tion definiert wird.
in
Plattform,
die
zweidient.
neuenDer
Geschossen
Plattform,
dieHolzrahmenbauweise
zwei
neuen
Geschossen
als Grundfläche
Boxatigeausgeführ
als
Grundfläche
dient.
Der
Boxatige
während
die
Außenhaut
durch eine
Erschließung
als
Grundfläche
dient.
Der
kubische
Aufbau wurde in Mischbauweise
Die Haupterschließung
ist die ursprüngAufbau
wurde
in
Mischbauweise
Aufbau
wurde
in
Mischbauweise
reaGitterrosten
ausgefachteistStahlkons
realisiert.
Der innere Gebäudekern
liche Erschließung an der Front des
realisiert.
Der
innereGebäudekern
Gebäudekern
ist
lisiert.
Der
innere
ist in
in Holzrahmenbauweise
ausgeführt,
Bunkers
Ergänzt
wurde
der Treppention
definiert
wird.
in
Holzrahmenbauweise
ausgeführt,wähturm,
der
als
Fluchtweg
dient.
Holzrahmenbauweise
ausgeführt,
während die Außenhaut durch eine mit
während
die Außenhaut
durch
eine
rend
die Außenhaut
durch
eine
mitmit
GitGitterrosten
ausgefachte
StahlkonstrukDie
NutzungErschließung
Gitterrosten
ausgefachte Stahlkonstrukterrosten
ausgefachte
Stahlkonstruktitiondefiniert
definiert
wird.
Heute
beherbergt
der
„ Kulturbunker“
tion
wird.
Die
Haupterschließung
ist die ursp
Künstlerateliers,
das Institut für neue
on
definiert
wird.
Medien undliche
Proberäume
für
Musiker.
Erschließung Erschließung an der Front de
Erschließung
Bunkers
wurde
der Treppe
DieHaupterschließung
Haupterschließung
ist die
ursprüngVerortung
der
Nutzung Ergänzt
Erschließung
Die
ist die
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der aufgestockten
Box
sind
die
turm,
der
als
Fluchtweg
dient.
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Front
liche
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anan
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Front
desdes
Die
Haupterschließung
ursprüngKünstleratliers
und das Institutist
fürdie
neue
Bunkers
Ergänzt
wurde
der
TreppenBunkers
Ergänzt
wurde
der
Treppenliche
Erschließung
an
der
Front
des
Medien
untergebracht.
Die
Proberäume
turm,
der
alsals
Fluchtweg
dient.
für
die Musiker
wurden
im Inneren
des Treppenturm,
der
Fluchtweg
dient.
Die
Nutzung
Bunkers.
Ergänzt
wurde
der
Bunkers im schweren Betonkern unterturm,
der als
Fluchtweg
dient. der „ Kulturbunke
Heute
beherbergt
gebracht.
Die
DieNutzung
Nutzung
Künstlerateliers,
das Institut für neu
Heute
beherbergt
derder
„ Kulturbunker“
Heute
beherbergt
„ Kulturbunker“
Die
Nutzung
Medien
und
Proberäume
für Musik
Künstlerateliers,
das
Institut
für neue
Künstlerateliers,
das
Institut
für neue
Heute
der „ für
Kulturbunker“
Medienbeherbergt
und Proberäume
Musiker.
Medien und Proberäume für Musiker.
Künstlerateliers,
das der
Institut
für neue
Verortung
Nutzung
Verortung
der
Nutzung
Medien
und
Proberäume
für
Musiker.
In der
der Nutzung
aufgestockten Box sind die
InVerortung
der aufgestockten
Box sind die
Künstleratliers
Institut für n
In der aufgestockten
Boxund
sind
die
Künstleratliers
und das Institut
fürdas
neue
Verortung
der Nutzung
Künstleratliers
und
das
für Die
neueProberä
Medien
untergebracht.
Medien
untergebracht.
DieInstitut
Proberäume
Infür
der
aufgestockten
sinddesdie
Medien
untergebracht.
Die
Proberäume
die Musiker
wurden
imBox
Inneren
für
die
Musiker
wurden
im Inneren
Künstleratliers
und
das
Institut
für
neue
für die Musiker
wurden
im
Inneren
des
Bunkers
im
schweren
Betonkern
unterBunkers im schweren Betonkern
un
Medien
untergebracht.
Die ProberäuBunkers
im schweren Betonkern
untergebracht.
gebracht.
megebracht.
für die Musiker wurden im Inneren
des Bunkers im schweren Betonkern
untergebracht.
Jan
Konschel
Kulturbunker
Kulturbunker
Kulturbunker
Kontext
des
Aufbaus
Kontext
des
Aufbaus
Kontext
des
Aufbaus
Bezug
zum
Kontext
Der
Bunker
liegt
in
einem
Der
Bunker
liegt
einem
Der
Bunker
liegt
inineinem
Niemandsland
zwischen
Recy- NieNiemandsland
zwischen
RecyNiemandsland
zwischen
RecyDer Bunker
liegt in
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clinghöfen
und
Containerlagern.
clinghöfen
und
Containerlagern.
clinghöfen
und
Containerlagern.
mandsland
zwischen RecyclingDurch
vertikale
ErweiterungDurch
Durch
diedie
vertikale
Erweiterung
Durch
die
vertikale
Erweiterung
höfen
und
Contnerlagern.
gibt
er
weithin
sichtbares gibt er
gibt
erdie
einein
weithin
sichtbares
gibt
er
ein
weithin
sichtbares
vertikale
Erweiterung
Signal
zur
beginnenden
UmnutSignal
zur
beginnenden
UmnutSignal
zur
beginnenden
Umnutein
weithin
sichtbares
Signal zur
zung
des
Frankfurter
Osthafens. des
zung
des
Frankfurter
Osthafens.
zung
des
Frankfurter
Osthafens.
beginnenden
Umnutzung
Die
Metallfassade
und
Form
Die
Metallfassade
und
diedie
Form
Die
Metallfassade
und
die
Form
Frankfurter
Osthafens.
Durch die
des
Aufbaus
wird
klarer
des
Aufbaus
wird
einein
klarer
des
Aufbaus
wird
ein
klarer
Metallfassade
und
die Form des
Bezug
den
Hafen
domi-Bezug zu
Bezug
zu,zu,
den
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domiBezug
zu,
den
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domiAufbaus
wird
ein
klarer
nierenden
Verladekränen
und Verlanierenden
Verladekränen
und
nierenden
und
den Verladekränen
Hafen
dominierenden
Containeranlagen
geschaffen.
Containeranlagen
geschaffen.
Containeranlagen
geschaffen.
dekränen und
Containeranlagen
Zudem
wird
durch
die
leichte
Zudem
wird
durch
die
leichte
Zudem
wird
durch
die
leichte
geschaffen.
Zudem
wird durch
Bauweise
der
massive
BetonsoBauweise
der
massive
BetonsoBauweise
massive
Betonsodie der
leichte
Bauweise
der masckel
kontrastiert
ckel
kontrastiert
ckel
kontrastiert
sive
Betonso kel kontrastiert.
Dialog
mit
der
Stadt
Dialog
mit
der
Stadt
Dialog
mit
der
Stadt
Dialog
mit
der
Stadt
Die Holzbox ist nach außen
rundum geöffnet, die Außenhaut
Die
Holzbox
nach
außen
Die
Holzbox
istist
nach
außen
Die
Holzbox
ist
nach
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wirkt
aus
der
Nähe
als geschlosrundum
geöffnet,
die
Außenhaut
rundum
geöffnet,
die
Außenhaut
rundum
geöffnet,
die
Außenhaut
sene Metallfassade ; dennoch
wirkt
aus
der
Nähe
geschloswirkt
aus
der
Nähe
alsals
geschloswirkt
aus
der
Nähe
als
geschloslässt
sie
von
weitem
den inneren
sene
Metallfassade
dennoch
sene
Metallfassade
dennoch
sene
Metallfassade
dennoch
Gebäudekern sichtbar werden.
lässt
sie
von
weitem
den
inneren
lässt
sie
von
weitem
den
inneren
lässt
sie
von
weitem
den
inneren
Nachts
öffnet
sich
das
GebäuGebäudekern
sichtbar
werden.
Gebäudekern
sichtbar
werden.
Gebäudekern
sichtbar
werden.
de dann aus jedem Blickwinkel
Nachts
öffnet
sich
das
GebäuNachts
öffnet
sich
das
GebäuNachts
öffnet
sich
das
Gebäunach
außen.
Somit
ist der Kuldann
aus
jedem
Blickwindede
dann
aus
jedem
Blickwinde
dann
aus
jedem
Blickwinturbunker im Bereich des Aufnach
außen.
Somit
der
kelkel
nach
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Somit
istist
der
kel
nach
außen.
Somit
ist
der
baus
fähig
zum
Dialog,
ganz im
Kulturbunker
im
Bereich
des
Kulturbunker
im
Bereich
des
Kulturbunker
im
Bereich
des
Gegensatz zu seinem Sockel.
Aufbaus
fähig
zum
Dialog,
ganz
Aufbaus
fähig
zum
Dialog,
ganz
Aufbaus
fähig
zum
Dialog,
ganz
Gegensatz
seinem
Sockel,
imim
Gegensatz
zuzu
seinem
Sockel,
im
Gegensatz
zu
seinem
Sockel,
Interaktion
der
Materialien
Interaktion
der
Materialien
Interaktion
der
Materialien
Interaktion
der
Materialien
Durch
Feuerverzingung
des
Durch
diedie
Feuerverzingung
des
Durch
die
Feuerverzingung
des
Durch dieund
Feuerverzinkung
Treppenturms
der
Lauben- des
Treppenturms
der
LaubenTreppenturms
undund
der
LaubenTreppenturms
und der Laubengänge
wurde
eine
Verbindung
gänge
wurde
eine
Verbindung
gänge
wurde
eine
Verbindung
gänge
wurde
eine Verbindung
zwischen
der
Holzoberfläche
zwischen
der
Holzoberfläche
zwischen
der
Holzoberfläche
zwischen
der
Holzoberfläche
des
des
Gebäudekerns
und
dem
des
Gebäudekerns
und
dem
des
Gebäudekerns
und
dem
Gebäudekerns
und
dem
ruppigen
ruppigen
Beton
des
Bunkers
ruppigen
Beton
des
Bunkers
ruppigen
Beton
des
Bunkers
Beton
des
Bunkersharmoerreicht.
erreicht.
Die
Materialien
harmo- Die
erreicht.
Die
Materialien
erreicht.
Die
Materialien
harmoMaterialien
harmo
nieren
nieren
über
ihre
Strukturierung über
nieren
über
ihre
Strukturierung
nieren
über
ihre
Strukturierung
ihre
Strukturierung
undmit
kontrasund
kontrastierende
Farben
und
kontrastierende
Farben
und
kontrastierende
Farben
mitmit
tierende
Farben
mit
einander.
einander.
einander.
einander.
11
Umgang mit dem Bestand
Projekt: Alvéole 14U - Boot - Bunker
Thema: Umnutzung
Bauherr: Stadt Saint - Nazair
Architekt: LIN, Finn Gweibel und
Giualia Andi, Berlin / Paris
Ort: Saint Nazair / Frankreich
Lage
Der Bunker liegt direkt an der Loiremündung vor der Stadt und versperrt
dieser den direkten Bezug zum Hafen
und Somit zum Atlantik.
Dimensionen
Der Bunker hat eine Länge von 301
m, eine Breite von 124 m und ist 18 m
hoch. Insgesamt wurden 480.000 Kubikmeter Beton verbaut.
Saint Nazair an der
Loiremündung
11
08
06
03
12
Historie
Werend der Deutschen Besatzung wurde der Hafen zu einem U-Boot Stützpunkt ausgebaut. Die Bunkerwände
wurden immer wieder im Laufe des
Krieges verstärkt bis zu einer Stärke
des Stahlbetons von 5 m.
Seit 1996 wurden Konzepte entwickel
zur Umnutzung des Bunkers. Eine daraus entstande Nutzung ist die Escal
Atlantik Ausstellung in Becken 6-7 von
Franscois Seign.
Nutzung
Geschaffen wurde ein Ort für neue
Kunst und zeitgenössische Musik. Das
Projekt nennt sich „Alvéole 14“ und ist
in 4 Bereiche untergliedert: „LiFE“ (Lieu
International des Formes Emergentes),
ein Zentrum für neue Kunstformen mit
1450 Quadratmetern Fläche, Bühnensaal „VIP“ (Scène des musique ac- tuelles) für zeitgenössische Musik mit
300 Quadratmetern Fläche und einer
Bar, an die Studios, Verwaltungs-, Lager- und Technikräumeanschließen.
Organisation
01 Haupteingang
02 LIFE (Kammer14)
03 VIP 04 Bar 05 Falltor 06 „Straße“
07 Aufgang zum Dach 08 Aufnahmestudio 09 Kammer 10 Anlieferung
11 Übergang Museum
Jan Konschel
Veränderung der
Außenansicht
Der Bunker bleibt ein dunkler
Block vor der Stadt die Transformation ist von Außen kaum
wahrnehmbar, bis auf die leichte
Radarkuppel auf dem Dach des
Bunkers ist der ursprüngliche
Zustand erhalten.
Dem Bunker wurde durch die
Transformation eine tiefere Bedeutung ergänzt. Somit wird die
Historie des Bunkers nicht negiert sondern weiterentwickelt.
Einbindung der ursprünglicher Erschliessungen
Die ehemalige innenliegende
Straße verbindet die Kammern
untereinander und, diente zur
Zulieferung von Maschienteilen
durch einen Zug. Diese Straße
wird jetzt wieder zur Erschließung
der einzelnen Teile des Bunkers
verwendet, zur Inszenierung dieser wurden eng strahlende LEDs
im Raster
1* 1m abgehängt, die zudem ein
zweites Raster auf den Boden
werfen.
Umgang mit den
Materialien
Die Betonflächen erhielten eine
schonende Behandlung, sie wurden lediglich mit Wasserhochdruck gereinigt, so dass ihr Charakter und die alten Aufschriften
erkennbar bleiben. Die Materialien wurden nur
An einigen prominenten Stellen
durch farbiges Licht inszeniert.
13
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Umgang mit dem Bestand
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nt Nazaire
Die Straße
Nutzungs bedingte
Auswirkungen
Das mit Diamantenkabeln aufgebrochene Dach des Bunkers
wird mittels einer einfachen
Stahltreppe und einem Aufzug
erschlossen. Die ehemalige
Radarschutzkuppel auf dem
Bunkerdach ist eine freitragende
geodätische Konstruktion und
steht im starken Gegensatz zum
schweren Aufbau des Bunkers.
Jetzt ist dort eine Bühne von 320
Quadratmetern für experimentelle Musik untergebracht.
Foto: © LIN, Finn Geipel + Giulia Andi, Berlin / ParisDer
Bühnensaal VIP ist der einzigste Bereich wo die ursprüngDie öffentlich zugängliche Straße entlang des ehemaligen Schienenstrangs wird durch
lichen
Materialien
verdeckt
Nazaire wurden drei Kammern eines bestehenden
einen Lichtteppich und einen neuen Bodenbelag definiert.
wurden, die Wände mit Akustikm 2. Weltkrieg in zwei Veranstaltungssäle umfunktioniert: in
Sie verbindet die öffentlichen Räume des Projekts „Ville-Port
plattenI“ und der Boden mit Epom und in einen Ort für neue Kunst und Musik. Das Programm
(Passagierschiff-Museum „Escal’ Atlantic“, Kammern 8-11) mit dem neuen Projekt in
xidharz. Die in der benachbarten
htungen, dem LIFE und dem VIP. Eine innen liegende Straße
der Kammer 14 und ermöglichst somit die Aufnahme neuer Nutzungen in den
Kammer befindlichen Aufnahzwischen den Bunkerkammern dar.
Kammern, durch die sie hindurchführt.
mestudios sind in einem in Masfür neue Kunstformen (LiFE) ist ein „Monospace“ mit minimaler
© 2008 ABV Architekten und Bauherren Verlag GmbH
sivbauweise errichteten Cube
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der ABV Architekten und Bauherren Verlag GmbH
t sich auf dem ehemaligen U-Boot-Becken und kann sich über
untergebracht, der aber verputzt
zum Hafen hin öffnen.
ist. Diese Eingriffe sind der note Musik (VIP) besetzt eines der inneren Volumen im Bunker.
wendigen Akustik geschuldet.
Giulia Andi, Berlin / Paris
nen, mit kubischem und einfachem Volumen wird von einem
Das U-Boot Becken 14 wurde mit
einem Betondeckel geschlossen
und der gesamte dadurch anstandene Saal ( Life ) wurde
mit einem einheitlichen Grad an
Technik ausgestattet.
In Längsrichtung auf 5m Höhe 2
Technikgalerien für technische
Aufbauten In Querrichtung sind
@A,B+,*BBC.@[email protected]$"
in 8m Höhe 2 Rollbrücken
gespannt die auf Längsschienen
laufen. Geschlossen werden
kann das Life durch ein Rolltor
zur Innerenstraße hin und zum
Hafen mit einem hundert Quadratmeter großen Falltor.
en. Dieses beherbergt die Bar, die Logen und das Archiv.
Développement (SONADEV)
a Andi
@.12).@
0587 Berlin
• Fax +49 30 39 800 909
• Web: www.lin-a.com
75003 Paris
14
@A,B+,*BBC.@+5+<.D$"
15
Umgang mit dem Bestand
as found
Bolko Loft, Bytom
Warschau
Frankfurt
Bytom
16
Projekt: Wohnungsbau
Titel: Bolko Loft
Architekt: Medusa Group
Bauzeit: 2003
Ort: Bytom, Polen
„<as found> ist das scharfsinnige Anerkennen der Wirklichkeit“, Peter und
Alison Smithson. Der as found Gedanke wurde in den 60‘ er Jahren von dem
Architektenehepaar Peter und Alison
Smithson gegründet. Die grundsätzliche Idee ist Offenheit zur Konstruktion
und zu den Funktionen eines Gebäudes. So fehlen bei den Gebäuden dekorative Elemente, die Konstruktion ist
offen sichtbar. Ein erstes Beispiel ist die
Secondary School in Huanstanton oder
das Wochenendhaus der Smithsons.
EIn Beispiel von 2003 ist das Bolko
Loft der Medusa Group in Bytom im
südlichen Polen. Ähnlich wie das Ruhrgebiet ist die Gegend um Bytom eine
zentrale Industrieregion Polens, nicht
minder sind die regionalen Probleme
durch die Stillegung der Zechen. Gerade hier will die Medusa Group ein
Zeichen setzen. „Aufgefunden“ haben
sie einen alten Verwaltungsbau, der
als Umkleide für die Kumpel diente.
Diesen haben sie zum Loft umgebaut,
unter Benutzung der alten Strukturen.
Der alte Aufgang dient wieder als Zugang, auf dem Dach wurde zusätzlich
eine Terasse erichtet. Der Innenraum
konnte auf Grund der Skelettstruktur
von den eingestellten Wänden befreit
werden. Die neuen raumgebenden Elemente orientieren sich am Raster, sind
allerdings nicht raumhoch ausgeführt,
so dass der Raum stets fließend wirkt.
Im Innenraum wird der Industriecharkakter des Aussenraumes wieder aufgenommen. Leuchten, Einbauten und
Details erinnern stets an die Umgebung
des Lofts.
Vincent Lange
Inmitten eines alten Bergbaugebietes liegt das Bolko Loft, auf
einerm alten Hallendach. das in
früheren Zeiten als Umkleideraum und Verwaltungsgebäude
diente. Der ursprüngliche Zustand wurde beim Umbau im wesentlichen nicht verändert. Der
Erschließungsturm auf der Nordseite des Gebäudes wird wieder
als Eingang benutzt.
Der neue Entwurf bleibt zunächst
zurückhaltend. Fenster wurden
geschlossen und neu hinzugefügt. Erst im Innenbereich sind
deutliche Veränderungen sichtbar.
Die Einbauten haben industriellen Charakter, von der Schiebetür, den offenliegenden Rohren
bis hin zur Beleuchtung über dem
Stahlgerüst der Küchenzeile.
Das Raster des Gebäudes wurde im Grundriss aufgenommen.
Neben zwei Zimmern, dem Bad
und dem WC sind alle Räume
offen gestaltet. Die Decke wurde
im alten Zustand belassen.
17
as found
Projekt: Museum
Architekten: Fuensanta Nieto
Enrique Sobejano
Bauzeit: 2004
Ort: Las Palmas
Meeresmuseum, Las Palmas
Las Palmas
5
5
4
5
2.OG
18
Leicht erhöht liegt das einstige Castillo im heutigen Industriehafen von Las
Palmas. Einst diente es der Verteidigung, bis es im 19. Jh. verfiel und erst
1969 teilweise Rekonstruiert wurde. In
diesem Zustand wurde es für Ausstellungen genutzt, ohne dass die Funktionalität der neuen Nutzung angepasst
wurde. So entschied man das Castillo
in ein Meeresmuseum umzugestalten.
Nieto und Sobejano gingen bei dem
Wettbewerb 2001 als Sieger hervor,
da sie es in den Augen der Juri geschafft haben alles wesentliche der
Vergangenheit sichtbar zumachen, zu
enthüllen und gleichzeitig mit einigen
wenigen Eingriffen das Gebäude der
Nutzung entsprechend funktional zu
gestalten. Die alte Burg dient dabei
eher als Hülle, die Einbauten und Ausstellungen sind der Inhalt. „Wir haben
das Castillo nicht rekonstruiert oder renoviert, wir haben es geleert und uns
darauf beschränkt seine Vergangenheit
sichtbar zu machen“ Alles überflüssige
wurde entfernt, so ist die Konstruktion
enthüllt. Die Neuerungen beschränken
sich auf die Erschließung, Durchgänge und ein neues Stahlbetondach mit
seitlichen Öffnungen um Tageslicht ins
innere der Burg zu leiten.
Der alte Burgeingang bestand aus einer
Pforte. Die Architekten betonten den
Eingang mit einer ausladenden Rampe die an eine Zugbrücke errinnert.
Treppen und Türen bestehen aus Cortenstahl und heben sich markant von
den alten Burgmauern ab. Neue Wände oder Ergänzungen schließen bündig
mit der alten Wand ab und sind schlicht
in weiß gehalten. Im Innenhof wurden
neue Fenster eingefügt, ein Aufzugsturm überragt die alte Konstruktion.
cc
Vincent Lange
Eine große Rampe führt den
Besucher des Meeresmuseums zum Eingang. „Das Castell
des Lichts“ liegt im nördlichen
Stadtteil La Isleta im heutigen
Industriehafen von Las Palmas. Um die Dimensionen der
alten Burganlage sichtbar zu
machen wurde ringsum Erdreich abgetragen. Sämtliche
Öffnungen und die Rampe wurden aus Cortenstahl hergestellt.
Auch im Inneren findet man die
Einbauten aus Cortenstahl, die
sich von der alten Bebauung klar
absetzen, alt und neu werden
sichtbar getrennt. Hinzugefügte
oder ergänzte Wände sind in neutralem Weiß ausgeführt, so dass
immer der Altbestand ersichtlich
bleibt. Auf den Grundmauern des
Castillos befinden sich Ausstellungsflächen. Weitere Funktionsräume konnten ergänzt oder neu
gewonnen werden ohne die alte
Struktur wesentlich zu verändern.
Im Innenhof befindet sich ein
Aufzugsschacht der, wie alle Einbauten aus Cortenstahl besteht,
zudem wurden Öffnungen zur
besseren Belichtung der Innenräume hinzugefügt. Im obersten
Stockwerk blickt man auf das
neue Stahlbetondach, teilweise
sind die Decken mit trittfestem
Glas ausgeführt, so dass der
Blick bis hinunter offen bleibt.
19
20
KONSTRUKTION
21
Konstruktiver Ortsbezug
Projekt: Umbau und Sanierung
Thema: Schloss Freudenstein
Architekt: AFF Berlin
Bauzeit: 2005 - 2008
Ort: Freiberg, Sachsen
Objekt im Objekt
AFF Berlin:
„Das Schloss als städtische Dominante ist für die Stadt
Freiberg prägend. Wir gehen von einer Erhaltung und Unantastbarkeit der äußeren Erscheinung aus.“
22
Bei Schloss Freudenstein handelt es
sich um ein denkmalgeschütztes Renaissance-Schloss, welches sich in der
Silberbergbau-Stadt Freiberg befindet.
Die vierflügelige Anlage ging aus einer
Burg des 12. Jahrhunderts hervor. Da
sie nie dauerhafte Residenz war, wurde
sie auch nur unzureichend gepflegt.
Im Jahr 1784 wurden Nord- und Ostflügel zu einem Kornmagazin umgebaut. Hierzu wurden Innenwände und
Zwischendecken entfernt. Dort wurde
eine Speicherbodenkonstruktion aus
Holz eingesetzt. Dies wirkte sich auch
auf die äußere Gestalt des Schlosses
aus, was an den schmalen speichertypischen Fenstern abzulesen ist.
Die Architekten setzen an Stelle des
Holzkörpers einen Betonkörper und
übernahmen somit die Konstruktionsidee aus dem 18. Jarhundert.
In besagtem Körper befindet sich heute das Sächsische Bergarchiv und eine
Mineraliensammlung.
Beides ist seperat über einen
schlauchähnlichen Eingang aus Stahlbeton im Innenhof zu erreichen.
Anne-Lene Mage
Ein eigenständiger
Objektkörper
Der neue Objektkörper besteht
aus scharriertem, dunkel pigmentiertem Stahlbeton. Dadurch
war es möglich, den Körper statisch eigenständig und aus einem
Stück zu erstellen. Desweiteren
eignet sich dieses Material aus
raumklimatischen Gründen gut
zur Unterbringung des Archivs.
Konstruktionsanpassung
an die Außenschale
Vom Altbestand bleiben nur
die
Außenwände
erhalten.
Mit diesen ist das vor Ort gegossene
Betonobjekt
über
„Hutzen“(Fensteröffnungen)
verzahnt. Somit sind die Außenwände gegenüber horizontal wirkenden Windkräften gesichert.
Inszenierter Kontrast zwischen Alt und Neu
Das Schloss präsentiert sich mit
zwei Gesichtern. Von Außen sind
Eingriffe in den Renaissancebau
kaum wahrnehmbar. Der Innenraum jedoch überrascht durch
den markanten, eigenständigen
Neueinbau.
23
Konstruktiver Ortsbezug
Projekt: Umbau und Sanierung
Thema: Theaterscheune Landshut
Architekt: Hild & K.
Bauzeit: 1996 - 1998
Ort: Landshut, Bayern
Konstruktive Weiterentwicklung
Hild & K:
„Es geht hier nicht um einen inszenierten Bruch, sondern
um eine Einheit aus Alt und Neu, die nicht aus der Nachahmung entsteht.“
24
Einst standen vor der Neustadt von
Landshut mehrere Scheunen dieser
Art. Erhalten ist allerdings nur eine,
welche später als Zoll- und Bräustadl
genutzt und schließlich unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Lange Zeit stand die Scheune leer, worunter die Bausubstanz stark litt.
Um dieses einzige erhaltende Relikt
zu retten, wurden von der Stadt Voruntersuchungen zu einer möglichen Nutzung betrieben. Problematisch erwies
sich hierbei die geringe Deckenhöhe.
Eine geschossunterteilende Nutzung,
wie ein Museum, wurde hierdurch unmöglich.
Die Architekten bauten die Scheune zu
einem Theater um, wobei sich oben genanntes Problem umgehen ließ, indem
der Dachstuhl als Theatersaal umgebaut wurde.
In die vorhandene Konstruktion musste dabei trotzdem eingegriffen werden:
Die Zerrbalken wurden entfernt und
durch Stahlbetonringanker ersetzt, um
die nötige Raumhöhe zu erhalten.
Somit konnte der größte Teil der Dachstuhlkonstruktion gerettet werden.
Im Erdgeschoss wurden zwei Treppenhäuser und Werkstätten untergebracht
untergebracht
Anne-Lene Mage
Sanierung der
Außenwandkonstrution
Die Außenwände der Scheune waren bis unter die Traufe
feucht, da das Wasser zwischen
historischer Vorsatzschale und
Wand ungehindert nach oben
kriechen konnte. Dementsprechend musste die Vorsatzschale
abgeschlagen und innen eine
Sockelheizung installiert werden, um die Wände zu trocknen.
Weiterentwicklung der
Dachkonstruktion
Bei der Dachkonstruktion handelt es sich um ein Sparrendach mit zweifach liegendem
Stuhl. Um die nötige Raumhöhe zu erhalten wurde der
unterste Zerrbalken abgesägt
und durch einen Spannbetonringanker ersetzt. Dieser führt
die umgelagerten Kräfte in die
Außenwände. An anderer Stelle liegen die Deckenbalken auf
eingezogenen Stahlträgern auf.
Konstruktive
Ertüchtigung des EGs
Die neu eingesetzten Stahlbetonwände dienen zur Unterbringung der nötigen Fluchttreppen
und Zusatzräume welche für die
öffentliche Nutzung unablässlich
sind. Zudem steifen sie das Gebäude aus. Sie sind rot gestrichen, was Alt und Neu miteinander harmonisch verbindet.
25
Konstruktiver Ortsbezug
Projekt: Diozösanmuseum
Thema: Kolumba Köln
Architekt: Peter Zumthor
Bauzeit: 2003 - 2007
Ort: Köln
Verschmelzen von Alt und Neu
Peter Zumthor: „Schöpft ein Entwurf allein aus dem Bestand und der Tradition, [...] fehlt mir die Auseinandersetzung mit der Welt, die Ausstrahlung des Zeitgenössischen. Erzählt ein Stück Architektur nur Weltläufiges
und Visionäres, ohne ihren konkreten Ort zum Mitschwingen zu bringen, vermisse ich die sinnliche Verankerung
des Bauwerks an seinem Ort, das spezifische Gewicht des
Lokalen.“
26
Die Emporenbasilika St. Kolumba war
bis zu ihrer Zerstörung im 2. Weltkrieg
eine der wichtigsten Kirchen Kölns. Inmitten der Trümmer hatte sich damals
in einem Pfeiler eine spätgotische Madonna mit Kind erhalten, die für die
Kölner zum Symbol des Neubeginns
nach dem Krieg wurde. Ihr erbaute
Gottfried Böhm die 1950 geweihte Kapelle »Madonna in den Trümmern«. In
den 1970er Jahren wurden die Überreste der Emporenbasilika sowie ihrer
Vorgängerbauten freigelegt. Auf dem
Ruinenfeld sollte für die zu groß gewordene Sammlung des erzbischöflichen Kunstmuseums ein neues Haus
errichtet werden. Die Kapelle Gottfried
Böhms sollte dabei in den Neubau integriert werden und das Grabungsfeld
sollte einen Witterungsschutz erhalten.
Peter Zumthors Konzept war das „Prinzip des Weiterbauens“ – im Bestreben
Altes und Neues zu einer Einheit zu
verschmelzen baute er konsequent
auf den Mauerfundamenten der alten
Pfarrkirche. Die Konstruktion des gesamten Gebäudes beruht auf einem
Stahltragwerk in Verbindung mit massivem Mauerwerk von 60 cm Dicke.
Das blockhafte Volumen des Gebäudes
ist entsprechend der Raumstruktur kubisch gegliedert. Im Erdgeschoss können Besucher die Grabungsfunde besichtigen. Im 1. Obergeschoss befindet
sich der Großteil der 16 Ausstellungsräume sowie das Armarium, in dem der
Kirchenschatz aufbewahrt wird. Einige wandgroße Fenster mit stählernen
Rahmen lassen Tageslicht aus allen
Himmelrichungen einfallen und bieten
Ausblicke auf die Stadt Köln. Im unterkellerten Nordflügel des Gebäudes
brachte Zumthor die Depots unter.
Alexandra Sergon
Filtermauerwerk
Das perforierte Mauerwerk dient
der Belüftung der Kirche und
der Grabunwgsfunde, welche
aus konservatorischen Gründen
eines Außenklimas bedürfen.
Das zweischalige Filtermauerwerk wird durch eingelassene
Stützen abgetragen.
Minimaler Eingriff in die
Grabungsfläche
Ein Steg aus rotem Padoukholz
führt den Besucher des Museums über das Grabungsgelände.
14 schlanke Stützen, die das eigentlich Ausstellungsgeschoss
tragen, wurden ohne die Funde
zu berühren in das Grabungsfeld
gestellt. Sie zeichnen den Verlauf
der Basilika St. Kolumba nach.
Optimierte farbliche
Anpassung
Der eigens für den Bau des Museums entwickelte graue Kolumba-Stein wurde verwendet um
die Öffnungen der Ruinen zu füllen und darüber die Mauern zu
errichten. Er changiert zwischen
Tönen von Gelb, Rot, Blau und
Grün und harmoniert mit den
im Bestand vorhandenen Materialien Ziegel, Basalt, Tuff und
Onyx.
27
Konstruktiver Ortsbezug
Projekt: Wohnungsbau
Thema: Wohnen am Dach
Architekt: Heinz Lutter
Bauzeit: 2003
Ort: Wien, Österreich
Kontrast zwischen Alt und Neu
28
Ein um 1865 errichtetes Gründerzeithaus bildet die Basis für das „Haus auf
dem Haus“ des österreichischen Architekten Heinz Lutter. Es handelt sich um
einen ganz und gar unabhängigen Baukörper, der von gestalterischen Zwängen durch den Bestand unabhängig
entwickelt wurde. Nur die horizontalen
Abmessungen des Sockelbauwerkes
und die Vorgaben durch die Wiener
Bauordnung galt es einzuhalten bzw.
auszuschöpfen. So war es möglich,
das bestehende, dreigeschossige Gebäude im Bereich Spitalgasse um drei
weitere Vollgeschosse und im Bereich
Gießergasse, aufgrund der schmäleren
Straßenbreite und der Einhaltung des
Lichteinfallswinkels, um zwei Vollgeschosse zu erhöhen. Die beiden Baukörper beherbergen insgesamt zwölf
Wohnungen von zwischen 46 und 98 m²
Größe, wobei fast alle Wohneinheiten
als Maisonetten ausgebildet sind. Der
alte hölzerne Dachstuhl wurde abgerissen, vorher wurde jedoch noch das
Naturmaß genommen, nach welchem
die Fertigteile für den Dachaufbau produziert wurden. Alle tragenden Wände
und Decken sind, genau wie einst der
Dachstuhl des Gründerzeithauses, aus
Holz gefertigt. Die Außenwände sind
Sandwich-Konstruktionen aus 15 Millimeter dicken, unbehandelten Fichtenholz-Platten in doppelter Ausführung,
die an den Innenseiten mit zwei Lagen
Gipskartonplatten verkleidet wurden.
Als äußerste, wetterfeste Schutzschicht
für die Holzkonstruktion dient ein Flüssigkunststoff der Marke Kemperol. Er
wird flüssig aufgetragen, ist dauerelastisch und passt sich wie eine zweite
Haut an.
Alexandra Sergon
Minimierte
Leichtbaukonstruktion
Hauptsächlich aufgrund des geringen Gewichts und der kurzen
Montagezeiten entschieden sich
Bauherr und Architekt für diese
Fertigteilkonstruktion in HolzLeichtbauweise.
Kontrast zum Bestand
Um sich vom Gründerzeitbau
vollkommen abzuheben, wurde
der Kunststoff leuchtend hellblau
gestrichen. Wie ein Signal markiert eine rote Linie, wo das alte
Gründerzeithaus endet und der
neue Dachaufbau beginnt.
29
Konstruktiver Ortsbezug
Projekt: Hängebrücke
Thema: Neuer Traversina Steg
Architekt: Jörg Conzett
Bauzeit: 2005
Ort: Rongellen, Schweiz
Topographisch begründete Konstruktionsweise
Der Neue Traversina Steg ist eine Hängebrücke, genauer gesagt eine Hängetreppe für Wanderer. Sie befindet sich
in der Schweiz im Kanton Graubünden.
Entworfen wurde sie von dem Büro
Conzett, Bronzini, Gartmann AG unter
der Leitung von Jörg Conzett.
Die Brücke ist geprägt durch ihre expornierte Lage im schwierigen Terrain, einer tiefen Schlucht am Traversina Tobel, ein kurzes und steiles Seitental der
Viamala-Schlucht.
Der Neue Traversina-Steg ist Teil der
Rekonstruktion eines historischen
Wanderwegs auf den Spuren eines
römischen Saumwegs, welcher die
Schlucht an dieser Stelle querte und
nun durch die Initiative des Vereins
Kulturraum Viamala, der als Bauherr
für die Brückenkonstruktion auftrat, für
touristische Zwecke wieder erlebbar
werden sollte.
Die Brückenkonstruktion ersetzt den
ersten Traversina Steg aus dem Jahre
1996, welcher drei Jahre später durch
einen Felssturz zerstört worden ist. Auf
Grund der Steinschlaggefahr entschied
man sich die neue Brücke an einer anderen, sicheren Stelle etwa 70 m talauswärts zu errichten.
Eine zusätzliche Herausforderung stellten die Baubedingungen vor Ort da.
Die Baustelle konnte nur durch den
Wanderweg erschlossen werden. Konstruktion und Bauteile mussten diesem
Umstand entsprechen. Eine temporäre
Materialseilbahn schuf gute Bauvoraussetzungen. So konnten sämmtliche
Bauteile vor Ort montiert werden.
30
Nikola Vujovic
Konstruktive Nutzung
der Topographie
Die Konstruktion wurde als Hängebrücke mit natürlichen Pylonen
und einer hängenden Treppe mit
176 Stufen ausgeführt. Südseitig
des Tobels besteht das Terrain
aus einer etwa 40° steilen Flanke
einer Moräne. Nordseitig besteht
es aus einer kleineren Moräwne,
die auf einer senkrecht abfallenden Felswand gelagert ist.
Wirtschaftlichkeit durch
reduzierte Spannweite
Zur Überwindung der Höhendifferenz von 22 m wurde aus
Kostengründen die an Seilen
abgehängte Treppe mit einem
möglichst kurzem Gehweg und
einer Spannweite von 56 Metern realisiert, wodurch Material und Kosten gespart wurden.
erhöhter
Benutzerkomfort
Das
Raumfachwerk
der
Stahlseile trägt den hölzernen
Brückenkörper. Die längs ausgerichteten
Brettschichtträger
wirken als Untergurt der Seilfachwerke, was die Steifigkeit
erhöht und Schwingungen minimiert. Brettschichtträger und
Geländerbretter
verhindern
den direkten Blick in die Tiefe.
1. Hauptseile
2. Diagonalstäbe
3. Querträger
4. Verbund Brettschichtholzträger
5. Brettschichtholzträger
6. Treppentriite
7. Geländerstützenmit
Geländerbrettern
31
Konstruktiver Ortsbezug
Beständigkeit
Der weitgehende Verzicht auf
horizontale Flächen und Vertiefungen in den Holzbauteilen
sowie die Minimierung der Kontaktstellen zwischen den Bauteilen ermöglicht deren bessere
Austrocknung. Der Einsatz von
witterungsbeständigen Materialien wie Lärche, Föhre, Feuerverzinkter Stahl und Stahlbeton
sowie die massive Bauweise erhöhen zusätzlich die Robustheit
der Konstruktion.
32
Nikola Vujovic
33
Konstruktiver Ortsbezug
Projekt: Schutzhütte
Titel: Schiestelhaus
Architekt: Treperspurg & Partner
Bauzeit: 2005
Ort: Ilgen, Österreich
Bauen in Extremlagen
(Grundriss)
Das Schiestlhaus ist eine alpine Schutzhütte und befindet sich in Österreich in
der Steiermark nahe der Stadt Ilgen
auf einer Höhe von 2154 m über NN
unterhalb des Hauptgipfels des Hochschwab. Entworfen wurde es von der
ARGE pos architekten und Treberspurg
& Partner Architekten, wobei der ÖKT
(Österrei-chischer Touristenklub) als
Bauherr auftrat. Feierlich eröffnet wurde das Schiestlhaus im Jahre 2005.
Das bereits bestehende alte Schiestlhaus war 120 Jahre alt und in einem
äußerst schlechten Zustand, weshalb
der Verein ÖKT sich gegen eine Sanierung entschieden hatte und somit
den Weg freimachte, für ein modernes
ökologisches und weitgehend autarkes
Gebäude.(sihe hierzu das Kapitel: Energetischer Ortsbezug)
Die Herausforderung bestand darin, in
dieser extremen unwirtlichen alpinen
„Insellage“, ein Gebäude zu errichten, was dennoch allen Komfort und
Annehmlichkeiten bieten kann. Durch
die topographische Abgeschiedenheit
ergaben sich hohe Anforderungen hinsichtlich der Konstruktion und der Errichtung des Gebäudes.
34
Nikola Vujovic
„Insellage“
Transport von Bauteilen und
Baugerät war nur mittels Helikopter möglich. Diese mussten an
die Transportkapazität von max.
850 - 900 KG des Helikopters
angepasst werden. Ein über 800
m tiefer gelegendes Basislager
diente als zentraler Anfahrtsort
für die LKWs und Abflugosort
für den Helikopter. Die Fertigstellung des Rohbaus erfolgte
nach 1500 Hubschrauberflügen.
Optimierung durch Vorfertigung der Bauteile
Maximal 40m³ Beton konnten an einem Tag betoniert
werden. Wegen der sehr
kurzen zur Verfügung stehenden Montagezeit wurden alle über 70 Wand-, Decken- und Dachfertigteile in
den Betrieben der Region als
Fertigbauteile
vorgefertigt.
Durch den Ort bedingte
Bauweise
Die Kellerdecke bildet die Schnittstelle zwischen Massivbau und
Holzbau. Die Elemente des Gebäudes, welche aus Stahl gefertigt wurden, wie der Unterbau
der außen liegenden Terrasse,
bestehen aus starken Profilen,
da enorme Wind- und Schneelasten, auf das Gebäude einwirken.
35
Konstruktiver Ortsbezug
Projekt: Punt da Suransuns
Thema: Konstruktion und Ort
Architekt: Jürg Conzett
Bauzeit: 1997 - 1999
Ort: Viamalaschlucht, Schweiz
Landschaftliches Verbindungselement
36
Viamala (rätoromanisch, «schlechter
Weg») bezeichnet einen früher berüchtigten Wegabschnitt in der Schweiz.
Laut Forschungen führte bereits zur
Römerzeit ein Weg durch die Viamalaschlucht. Das aus einem für einheimische Ingenieurfirmen offenen Wettbewerb hervorgegangenen Projekt sollte
die beiden Teile des alten römischen
Weges wieder miteinander verbinden.
Die Konstruktion des Schweizer Architekten Jürg Conzett besticht durch
ihre Einfachheit. Der augenscheinlich
unkomplizierte konstruktive Mechanismus ist bei genauerer Betrachtung einfallsreich. Die Details spiegeln deutlich
ihren Zweck wider (Damit sowohl Umwelt- als auch Sichtbeschränkungen
möglichst gering bleiben) besteht das
Geländer ausschließlich aus schmalen
Senkrechtgliedern aus Metall mit einer
Abdeckplatte. Durch das minimale Einsetzen von Materialien und die schnörkellose, schlichte Form der Brücke integriert sie sich ausgesprochen gut in
die Landschaft. Oft erst auf den zweiten
Blick nimmt man den Fremdkörper in
der ansonsten natürlich entstandenen
Umgebung war. Um den Eingriff in die
reizvolle Umgebung möglichst gering
zu halten.
Christin Kammer
Minimalistischer Entwurf
Die zwischen zwei Ankerblöcken
aufgehängte Konstruktion umfasst einen Gehweg aus Gesteinplatten, der von je einem Doppelband von Stahlseilen pro Seite
getragen wird. Die auftretende
Punktlast wird aufgenommen
und quer zum Hängegurt verteilt.
Dadurch verhindert man das Auftreten von „scharfen Ecken“, an
denen hohe Biegespannung und
Ausknickungen auftreten können.
Wartungsfreundliche Konstruktion
Die einzelnen Kostruktionsbestandteile wurden gut sichtbar
und
zugänglich
ausgeführt.
Damit ist eine einfache Wartung gewährleistet und sowohl
die einzelnen Geländerpfosten
als auch das Doppelstahlband
können so bei Bedarf befestigt
oder nachgespannt werden.
Ortsgebundene
Materialwahl
Die für die Brücke verwendeten Granitplatten bilden optisch
die Weiterführung der alten
römischen
Plasterstraße.Um
Rutschgefahr zu vermeiden sind
die Gesteinsplatten geflammt.
37
Konstruktiver Ortsbezug
Projekt: Plasht Grove School Bridge
Thema: Konstruktion und Ort
Architekt: Birds Portchmouth
Russum Architects/Techniker
Bauzeit: 2000
Ort: London, Großbritannien
Städtisches Verbindungselement
38
Seit den 80er Jahren nutzt die Plashet
School neben der eigentlichen Schule
ein weiteres Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die unter
anderem von Bussen stark befahrene
Straße macht das Überqueren gefährlich. Nach über 20 Jahren in diesem
Zustand sollen nun beide Gebäude
durch eine 67m überspannende Fußgängerbrücke sicher miteinander verbunden werden.
Die Birds, Portchmouth, Russum Architects wurden vom Planungsamt direkt
beauftragt. Durch wiederholte Kosteneinschränkungen kam es zu einer ständigen Vereinfachung des Entwurfes.
Letztendlich wurden Stahlträger der
größten verfügbaren Standartgröße
unter einem Dach aus Stoff, welches
den Eindruck eines geschlossenen
Raumes vermittelt, nebeneinander angeordnet. Die wetterschützende Membranüberdachung spannt über identische asymmetrische Bogenträger, die
teils in gleicher, teils in wechselnder
Richtung montiert wurden, wodurch die
Hülle ihre lebhafte, spielerische Form
erlangt Sowohl Brücke als auch Membran schließen direkt an die Baukörper
der Schule an. Über der Straße wurde
eine durch Stahlblech verschweißte
Aussichtskanzel eingefügt.
Christin Kammer
Form als Ergebnis der örtlichen Bedingungen
Der S-förmige Grundriss der
Brücke ergibt sich durch den
behutsamen Umgang mit dem
Baumbestand, der erhalten werden sollte. Durch einen Niveauunterschied der zu verbindenen
Stockwerke ergibt sich die Krümmung der Ansicht.
Kostengünstige
Konstruktion
Vier unterschiedliche Stützen
aus dicken Stahlblechen tragen
die zwei gebogenen Stahlträger. Ein austeifender Kasten
aus Stahlblech wurde unter die
Träge geschweißt und dient
als Lauffläche. Die Höhe der
Stahlträger reicht aus, um auch
als Geländer zu funktionieren.
Membranüberdachung als
Wetterschutz & Aussteifung
Die Membran aus Glasfasergewebe spannt sich über asymmetrische Bogenträger. Sie steift
diese aus und kann nachgespannt werden. Membran und
Brücke schließen direkt an beide
Gebäudeteile an. Einer der Anschlüsse ist gelenkig ausgeführt.
39
40
FORMBINDUNG
HARTE FAKTOREN
WEICHE FAKTOREN
Bauordnung
Parzellierung
Infrastruktur
Soziale Aspekte
Regionale Bezüge
FORM
Henrike Flak
Katja Seyfarth
Ben Strachotta
Öztur Tur
Die Form eines Gebäudes
wird durch harte und weiche
Faktoren bestimmt. In den
Bereich der harten Faktoren
fallen die Festsetzungen durch
die Bauordnung, Parzellierung
und die Infrastruktur. Dies sind
unumgängliche Vorschriften
an die sich der Bauherr halten
muss. Weiche Faktoren hingegen sind wählbar, wie die
Topografie, soziale Aspekte
und regionale Bezüge, die zur
Formbindung beitragen können, aber nicht müssen. Je
nach örtlichen Bauvorschriften
können weiche Faktoren einbezogen werden und somit zu
harten Faktoren werden.
41
Formbindung
Projekt: Ateliertheater Bardill
Architekt: Valerio Olgiati
Baujahr: 2007
Ort: Scharans (Domleschg), Schweiz
Bauordnung
Grundriss UG
Schnitt
Westansicht
42
Grundriss EG
Das Ateliertheater Bardill befindet sich
in Scharans, einem kleinen Ort im
schweizerischen Domleschg. Bauherr
ist der Autor und Liedermacher Linard
Bardill, der eine alte Scheune gegenüber seinem Wohnhaus kaufte, um sein
Arbeitszimmer zu erweitern.Da der Architekt Valerio Olgiati sich weigerte, die
Scheune umzubauen, einigten sie sich
auf einen Neubau.
Die örtlichen Bauvorschriften schreiben
allerdings vor, dass bei Abriss eines alten Gebäudes, dessen Kubatur in den
Originalmaßen wiederhergestellt werden muss.
Das entstehende Gebäude ist einfach und sehr komplex zugleich. Wie
vorgeschrieben, wurde die Kubatur in
den Originalmaßen wiederhergestellt,
jedoch aus rot durchgefärbtem Beton
und fast komplett ohne Öffnungen. Ein
Teil der Fassade, sowie der Giebel wurden nur gebaut, um die Bedingung der
Wiederherstellung der früheren Kubatur zu erfüllen, denn dahinter befindet
sich ein Atrium, das einen sehr privaten
Charakter hat. Man Betritt das Gebäude also über den Hof und gelangt erst
danach in das Atelier, welches sich daran anschließt. Das betont den privaten
Charakter. Gleichzeitig jedoch kann
das Atrium bei Bedarf zur öffentlichen
Bühne werden, denn Atelier und Atrium
können zu einem großen Raum werden, in dem kleine Konzerte möglich
sind. Auch kann die einzige Öffnung
außer dem Eingang, die sich zum Dorfplatz hin orientiert als Bühne umfunktioniert werden. Sie erlaubt Einblicke
und weckt Interesse, hineinzugehen,
um dieses ungewöhnliche Gebäude zu
erfahren, das soviel vielfältiger ist, als
es auf den ersten Blick erscheint.
Henrike Flak
Eingliederung in das Dorf
Kubatur und Farbigkeit
Die Kubatur des früheren Stalls
musste in den Originalmaßen wiederhergestellt werden, um die alte
Dorfstruktur nicht zu verändern.
Durch das Einfärben des betons in einem dunklen Rot, soll
ein Bezug zu den wettergegerbten Stein- und Holzhäusern
des Dorfes hergestellt werden
Atelier und Atrium
Eingangssituation
Was von außen höchstens zu erahnen ist, ist die Gleiderung im
Innern des Gebäudes. Denn betritt man das Gebäude über die
unauffällige Treppe, steht man
zunächst in einem Atrium, mit
ellipsenförmiger Öffnung zum
Himmel. Das Atelier, das sich
daran anschließt, lässt sich vollständig zum Hof hin öffnen und
bietet so viele Möglichkeiten für
kulturelle Veranstanstaltungen,
ebenso wie für zurückgezogenes
Arbeiten in privater Atmosphäre.
43
Formbindung
Projekt: Wohn- und Bürogebäude
Titel: Legal/Illegal
Architekt:Manuel Herz
Baujahr: 2003
Ort: Köln-Bayenthal
Bauordnung - Kontrast zwischen Vorschrift
und gebauter Umgebung
Grundriss 2. OG
B
Terrasse
Innenhof
A
Grundriss EG
Schnitt
44
B
A
Das Wohn- und Bürogebäude „legal/Illegal“ von manuel Herz befindet sich im
Kölner Stadtteil Bayenthal. Das Grundstück ist eine 5,5m auf 25m große
Baulücke an dessen Straßenfront ein
denkmalgeschützter Torbogen steht.
Eine wirtschaftliche Schließung der
Baulücke wäre nicht möglich gewesen,
da ein B-Plan von 1970 sehr enge Vorschriften für das Grundstück vorsah.
So wurde beschlossen, dass die GFZ
auf 1,1 und die maximale Gebäudehöhe auf 1,5 Geschosse zu beschränken
sei. Auch durfte das Grundstück nicht
komplett überbaut werden und der
Baukörper sollte einen Abstand von 1m
zum Torbogen einhalten um dessen
Sichtbarkeit und Erreichbarkeit zu gewährleisten.
Dieser B-Plan wurden nach seiner
Festsetzung nicht ein einziges Mal umgesetzt, da die umgebenden Gebäude
durchweg erhaltenswerte Bestandsbauten waren.
Eine Anwendung des B-Plans hätte
also einen unwirtschaftlichen Bau zur
Folge, der außerdem die Baulücke
optisch nicht schließen würde, da die
erlaubte Gebäudehöhe gerademal die
Hälfte der benachbarten Gebäude betrüge und das Gebäude hinter dem Torbogen nicht sichtbar wäre.
Manuel Herz hat mit seinem Entwurf
eine Lösung gefunden, die aus zwei
Teilen besteht. Einem Baukörper, der
sich an alle Vorschriften hält und einem,
der diese überschreitet. Eine Genehmigung erhielt der Entwurf nach langem
Kampf dennoch - mit dem Argument
der städtebaulichen Qualität, denn trotz
seiner andersartigen Formensprache
fügt er sich in den Bestand ein. Firstund Traufhöhen sowie Gebäudekanten
werden aufgegriffen und auch in der
Fassade gibt es mit der Lochfassade durchaus Parallelen zur Nachbarschaft.
Henrike Flak
Legale Architektur
Der untere, „legale“ Baukörper
ist ein transparenter Riegel,
der alle Vorschriften einhält.
Mit ihm ist das erlaubte Bauvolumen bereits ausgeschöpft.
In diesem Teil des Gebäudes befinden sich Büroräume
Illegale Architektur
Der „illegale“ Baukörper widersetzt sich sämtlichen Vorschriften. Der Baukörper macht
das Gebäude zur Skulptur, er
hat keine einzige senkrecht stehende Wand und durchstößt den
unteren Baukörper.Zustimmung
erhielt er mit dem Argument
der städtebaulichen Qualität
Dieser Teil des Gebäudes
ist mit Wohnnutzung belegt.
Die Fassade
Durch seine Lochfassade wirkt
das Gebäude von Manuel Herz
trotz einer ganz anderen Formensprache als die umgebenden
bestandsbauten nicht fremd oder
unpassend. Die Lochfassade bildet ein verbindendes Element
45
Formbindung
Projekt: Wohnhaus in Aachen
Architekt: b & k+
Bauzeit: 1998 - 2000
Ort: Aachen, Deutschland
Optimale Flächenausnutzung
Lageplan
Schnitt
46
Das Wohnhaus liegt im Aachener
Stadtteil Vaalser Quartier. Das Büro
brandlhuber & kniess hatte die Aufgabe
ein Wohnhaus für eine 5-köpfige Familie zu errichten. Das eng zugeschnittene Grundstück liegt in einem neu erschlossenen Wohngebiet, in dem nur
eine 0,3-fache Bebauung des Grundstücks durch Einfamilienhäuser mit
einem Vollgeschoss erlaubt war. Eine
Grenzbebauung ist nur mit einer Garage erlaubt und die maximale Höhe des
Garagendaches beträgt 2,50 m. Außerdem ist keine vollständige Pflasterung
der Einfahrt zulässig.
Diese Vorschriften wurden folgendermaßen in den Neubau umgesetzt. Das
Garagendach schleppt sich als Pultdach
an das Haus an, wo es die Höhe von 3
m erreicht, dadurch wird eine flexible
Nutzung möglich. In der Einfahrt gibt es
nur zwei gepflasterte Spurrinnen. Damit wurde eine maximale Ausnutzung
der zulässigen Grundfläche (GFZ 0,3)
erreicht und die zulässigen Überschreitungen durch die Garage und Zufahrt,
sowie die zulässige Gebäudehöhe ausgenutzt. Das Gebäude fügt sich aufgrund seiner Form und des Satteldachs
in das Wohngebiet ein.
Katja Seyfarth
zulässige Grundfläche
Optimale
Flächenutzungen
bei folgenden Festsetzungen:
GFZ
0,3,
Abstandsfläche
zum Nachbargrundstück 3 m,
Grenzbebauung nur mit Garage und keine vollständige
Pflasterung der Einfahrt. .
Regellösung
Für ein Einfamilienhaus mit
einem Vollgeschoss, gibt es
eine Regellösung. Diese erlaubt einen Kniestock mit bis
zu 1 m, daraus folgt ein Obergeschoss mit 75% Grundfläche
der
Erdgeschossgrundfläche.
Die Dachneigung muss zwischen 30 - 45 Grad betragen.
Daraus ergibt sich zwangsläufig eine mittlere Erschließung.
BauNVO § 19 (4) ... Bei der Ermittlung der Grundfläche sind die Grundflächen
von 1. Garagen und Stellplätzen mit ihren Zufahrten 2. ..., 3. ..., mitzurechnen.
Die zulässige Grundfläche darf durch die Grundflächen in Satz 1 bezeichneten Anlagen bis zu 50 m überschritten werden.
BauO NW § 2 (5) ... Ein Geschoss mit geneigten Deckenflächen ist ein Vollgeschoss, wenn es die Höhe über mehr als drei Viertel seiner Grundfläche
hat. ...
Alternativ Lösung
Die alternative Lösung machte
sich die Bauvorschrift für Staffelgeschosse nutzbar. Diese haben
keinen Kniestock und dürfen nur
2/3 der Grundfläche der Erdgeschossgrundfläche haben. Das
ist in der Gesamtfläche weniger
als in der Regellösung, dafür
darf aber die maximale Firstund Traufhöhe erreicht werden,
was eine bessere Nutzung des
obersten Geschosses möglich macht. Die Umsetzung der
Dachneigungsvorschrift führt zu
einer asymetrischen Anordnung
des Firstes, nach Westen 30
Grad und nach Osten 45 Grad.w
BauO NW § 2 (5) ... Ein gegenüber den Aussenwänden des Gebäudes zurückgesetztes oberstes Geschoss (Staffelgeschoss) ist nur dann ein Vollgeschoss, wenn es diese Höhe über mehr als zwei Drittel der Grundfläche des
darunter liegenden Geschosses ha..
47
Formbindung
Erdgeschoss
Das Konzept baut auf 2 Bändern
auf, welche den Innen- und Außenraum gliedern. Im Innenraum,
das steinernde Band der Mauer,
durch das ein fließender, offener
Raum ohne Zwischenwände
entsteht. Zum zweiten das grüne
Band, die Hecke im Außenraum.
Es entstehen Bereiche, wo Innen- und Außenraum verschmelzen. Im EG sind die Nutzungen
Küche, Essbereich und Wohnbereich als zusammenhängender
Bereich konzipiert. Außerdem
gibt es einen abgeschlossenen
Arbeitsbereich, WC und die Garage.
Obergeschoss
Im Obergeschoss ist das Konzept ein völlig anderes. Die Architekten haben sich hier für
eine Reihung der Räume entschieden. Dort befinden sich die
Schlafzimmer der Kinder und der
Eltern, sowie die dazugehörigen
Bäder. Von jedem Zimmer gibt
es einen Zugang auf eine der
Dachterrassen. Die Konstruktion
ist eine leichte Holzrahmenbauweise. Der Dachaufbau besteht
aus Trapezblech, welches mit
Faserzementplatten verkleidet
ist. Selbst die Dachrinnen sind
hinter der Traufkante versenkt
angeordnet.
48
Katja Seyfarth
49
Formbindung
Projekt: Wohnen in der Calle Carme
Architekt: Joseph Llinás
Bauzeit: 1992 - 1995
Ort: Barcelona, Spanien
differenzierte Blockbebauung
Lageplan
Erdgeschoss
Ansichten
50
Das Grundstück liegt im historischen
Altstadt-Quartier von Barcelona, Spanien. Typisch für diese Gegend sind die
engen Gassen und die dichte Bebauung. Außerdem wohnen dort vorallem
Bevölkerungsschichten mit niedrigem
Einkommen. Die Häuser sind oft in katastrophalem Zustand. Die Stadterneuerungspolitik entschied sich gegen eine
Kahlschlagsanierung und für punktuelle Eingriffe. Es gab auch sozialpolitische Zielsetzungen, die vorsahen den
Charakter des Bezirkes zu erhalten,
aber die Lebensqualität für die Bewohner zu verbessern. Das Grundstück für
die Wohnbebauung liegt an der Calle
Carme / Carrer Roig. Die Carrer Roig
ist eine sehr schmale Gasse, was zu
einer schlechten Belichtung der angrenzenden Bebauung und des Straßenraums führt. Der Entwurf sah einen
Neubau von 28 Sozialwohnungen vor.
Das Ziel war es, bessere Licht- und
Wohnverhältnisse zu schaffen. Deshalb
entschied man sich, dass Grundstück
nicht voll zu überbauen. Das Gebäude
weicht von der vorgeschriebenen Baufluchtlinie zurück und bricht in den oberen Geschossen in drei Baukörper auf.
Katja Seyfarth
öffentlicher und privater
Freiraum
Besonders markant ist die Gebäudeecke, da die unteren
zwei Geschosse frei gelassen
wurden. Somit wurde der öffentliche Freiraum erweitert.
Im 1.Obergeschoss steht jeder
Wohneinheit direkt angrenzend
ein kleiner privater Garten zur
Verfügung. Diese Gärten sind
durch eine Holzpergola zur Straße hin geschützt, die gleichzeitig
eine differenzierte Beziehung
zum Straßenraum herstellt.
1. Obergeschoss
Auflösung des
Baukörpers
In den Obergeschossen kommt
es zur Auflösung des Komplexes in drei Einzelkörper, wodurch eine bessere Belichtung
der Wohnungen erreicht wird.
Verbesserung der
Lebensqualität
Die kantige Bebauung ist typisch für Barcelona, die vielen Vor- und Rücksprünge
allerdings sind eine Besonderheit. Es wird eine Spannung zwischen Öffnung und
Rückzug ins Private erzeugt.
Der Entwurf bedient nicht nur
das Interesse des Investors,
sondern auch die sozialpoiltischen Erwartungen der Öffentlichkeit. Diese forderte die
Verbesserung der Lebensqualität im heruntergekommenen
Quartier.
2. - 4. Obergeschoss
51
Formbindung Infrastruktur
Projekt: Apartment Turm
Thema: Abacus
Architekt: DKV
Bauzeit: 2003
Ort: Lelystad, Niederlande
Infrastruktur,
Tiefgarage
52
Der Appartment Turm Abacus von DKV
steht im Amsterdamer Stadtviertel Sloterplas.
Der Wohnkomplex befindet sich neben
einer Bahntrasse, am Ende eines Kanals, dem Havendiep, der das Gebiet
an das drei Kilometer entfernte Ijsselmeer anbindet.
Zwischen Tiefgarage und Wohngeschossen befindet sich eine aufgeständerte Eingangsebene, auf welcher auch
Parkplätze vorgesehen sind.
DKV schaffte es, allen Wohnräumen
einen weiten Blick über den Kanal in
Richtung Westen zu ermöglichen. Der
Wohnungsgrundriss ist frei einteilbar.
Auf der östlichen Seite neben der
Bahntrasse wurden zur Reduzierung
der Lärmemissionen die Wohnungen
weitgehend geschlossen gehalten, lediglich die festverglasten Eckfenster
und der Erschließungsturm zusammen
mit Bad und Naßzellen befinden sich
auf dieser Seite.
Die Tragstruktur des Wohnkomplexes
besteht aus einem Skelettbau. Zwölf
Hauptstützen umgeben den Erschließungskern und erstrecken sich vertikal
durch den Baukörper.
Dieser Erschließungskern durchdringt
alle Ebenen, vom Keller bis zum Dachgeschoss.
Benjamin Strachotta
Kellergeschoss
Raster aus der Tiefgarage
6.30 m
5.60 5.60
Die Maße des Rasters ergeben
sich aus den Stellplatzgrößen
der Tiefgarage.
Die Gliederung der Wohnungen
erfolgt über die querverlaufende
Tragstruktur.
Die Fassade und eine innere
Wand in der Mitte des Raumes
sind tragend. Die innere Wand
bestimmt die Zonierung der nach
Ost und West ausgerichteten
Wohnungen. Die Wohnräume
der Westseite lassen sich variabel bespielen. Auf der gegenüberliegenden Seite bestimmen
Wohnküche und Bäder die Nutzung.
Regelgeschoss
Wohnungsgestaltung aus
dem Raster
Das Tiefgaragenraster gibt die
Zonierung der einzelnen Wohngeschosse vor.
Die Parkplätze der Anwohner
vom Wohnkomplex befinden
sich in der Tiefgarage und auf
der Eingangsebene.
53
Formbindung Infrastruktur
Projekt: Kunst und Kulturzentrum
Architekt: Manuel und
Francisco Aires Mateus
Bauzeit: 2000
Ort: Sines, Portugal
Infrastruktur,
Straße
UG
EG
54
Sines ist eine alte Hafenstadt an der
Küste Portugals. Im 15 Jahrhundert
wurde an dieser Stelle eine Festung
erbaut. Zusammen mit der hoch gelegenen Altstadt wird sie von einer Reihe
imposanter Mauern flankiert.
Auf dem östlichen Baugrundstück der
Altstadt befand sich ein altes Kino und
westlich davon ein alter Parkplatz. Diese werden durch eine historische Straße getrennt, die die im Süden gelegene
Festung mit der Neustadt im Norden
verbindet und erhalten werden musste.
1999 wurden die Architekten mit dem
Entwurf eines kulturellen Zentrums von
der Verwaltung Sines beauftragt. Es
musste ein großes und heterogenes
Raumprogramm auf den relativ kleinen,
von der Straße getrennten Grundstücken untergebracht werden.
Das Raumprogramm beinhaltet Stadtarchiv, Stadtbücherei, Kino, Theatersaal und Ausstellungsflächen. Da in
der Höhe der Bebauung Grenzen gesetzt waren, blieb den Architekten nur
die Tiefe. Sie ordneten das Raumprogramm in vier paralellen Bändern an,
bestehend aus Bibliothek, Archiv, Auditorium und Kunsthalle, die sich über
die Höhe von jeweils vier Geschossen
erstrecken und voneinander durch
Lichthöfe und die durchlaufende Straße
getrennt werden.
Benjamin Strachotta
Integration der
öffentlichen Straße
Rua Cândido dos
Verbindung über das Untergeschoss
Das Untergeschoss bildet einen
einzigen Raum, der die einzelnen Raumprogramme miteinander verbindet. Dieser führt unter
den Lichthöfen und der Straße
hindurch.
Dadurch erfüllt er zwei Funktionen, die Verlängerung der Ausstellungsfläche und die Erschließung für Archiv und Auditorium.
Die drei Träger des Gebäudes
bilden ein eigenes Geschoss
zwischen Untergeschoss und
Straßenenbene. Auf dem mittleren Träger verläuft heute die
Rua Cândido dos Reis über den
beiden anderen Trägern sind
die zwei Lichthöfe angeordnet.
55
Formbindung Infrastruktur
Belichtung
Durch die vier, mit einem Abstand
versehenen parallel liegenden
oberen Geschosse und die in
Straßenrichtung gespannten Träger, kann das Kellergeschoß gut
mit Tageslicht versorgt werden.
Bezug zur alten Festung
Die Anspielung auf die Festungsarchitektur der alten Stadt wurde
soweit abstrahiert, dass die auftretenden Elemente in der Fassade nicht eindeutig als Zinnen
zu erkennen sind.
Lokales
Fassadenmaterial
Das Kunst und Kulturzentrum
ist wie die Festung aus sandfarbenen Kalkstein Lioz, jedoch
zusammengesetzt aus 30 Millimeter dicken Platten in sieben
verschiedenen Größen. Da die
Öffnungen in der Hauptfassaden
minimiert wurden, erhält die Fassade, wie die Festungsmauern
einen monolithischen Charakter.
56
Benjamin Strachotta
57
Formbindung
Projekt: Wohnhaus
Architekt:
b&k+Martenson, Bernhardt
Projekt:
Wohnhaus
Bauzeit:1998
Architekt:
b&k+Martenson, Bernhardt
Ort: Köln
Bauzeit:
1998
Formbindung
Ort: Köln
Maximale Flächenausnutzung
Th
eb
äe
rst
ra
ße
Ge
iss
els
tra
ße
Maximale Flächenausnutzung
Die einzuhaltenden Vorschriften
Maximale
BebauungVorschriften
innerstädtischer Grundstücke; Die AbDie
einzuhaltenden
standsflächenverordnung;
Die Firsthöhenverordnung;
AnbauMaximale Bebauung innerstädtischer
Grundstücke;
Die
berechtigung
an
bestehende
Nachbarbebauung;
GenehmiAbstandsflächenverordnung; Die Firsthöhenverordnung;
gungsfreie Grenzbebauung
durch Garage.
Anbauberechtigung
an bestehende
Nachbarbebauung;
Genehmigungsfreie Grenzbebauung durch Garage.
58
Bei dem nachfolgendem Projekt
handelt es sich um ein Grundstück
in Köln Ehrenfeld, das lediglich 6,60
Bei dem nachfolgendem Projekt hanx 42 m misst. Formbindend für das
delt es sich um ein Grundstück in Köln
Wohnhaus sind der extrem schmale
Ehrenfeld, das lediglich 6,60 x 42 m
Grundstück sowie seine baurechtmisst. Formbindend für das Wohnhaus
lichen Anforderungen.
sind der extrem schmale Grundstück
sowie seine baurechtlichen AnfordeErarbeitet wurde das Haus von Björn
rungen. Erarbeitet wurde das Haus von
Martenson und Anne-Julchen BernBjörn Martenson und Anne-Julchen
hardt in Zusammenarbeit mit dem
Bernhardt in Zusammenarbeit mit dem
Büro b&k+.
Büro b&k+.
Auf dem Grundstück sollten hinterenanAuf dem Grundstück sollten hintereider ein lichtdurchflutetes Wohnhaus,
nander ein lichtdurchflutetes Wohnein Garten sowie ein Ateliergebäude
haus, ein Garten sowie ein AteliergePlatz finden. Weiterhin sollte eine Gabäude Platz finden. Weiterhin sollte
rage sowie eine Dachterrasse untergeeine Garage sowie eine Dachterrasbracht werden.
se untergebracht werden.
Aufgrund der vielen einzuhaltenden
Vorschriften, reichte der Platz im VorAufgrund der vielen einzuhaltenden
derhaus nicht mehr aus. So wurde im
Vorschriften, reichte der Platz im Vorhinteren Bereich ein Gartenhaus erderhaus nicht mehr aus. So wurde
richtet und das Vorder- und Hinterhaus
im hinteren Bereich ein Gartenhaus
(Gartenhaus) über ein Verbindungserrichtet und das Vorder- und Hintertrack miteinander verbunden.
haus (Gartenhaus) über ein VerbinDas Atelier wurde schließlich ins Vordungstrack miteinander verbunden.
derhaus verlegt.
Das Atelier wurde schließlich ins Vorderhaus verlegt.
Historie
Nach
Kriegszerstörung wurde das östHistory
liche Grundstück (1) mit einer AusnahNach Kriegszerstörung
wurdeMan
das
megenehmigung
wieder errichtet.
östliche
Grundstück
(1)
mit
einer
nahm damals an, dass die Bebauung
wieder erdesAusnahmegenehmigung
westlich daran angrenzenden
richtet.
Man
nahm
damals
dass
Grundstücks (2) nicht erfolgenan,
würde.
die
Bebauung
des
westlich
daran
anJahrzehnte später aber entschied das
grenzenden
Grundstücks
(2)
nicht
er„Amt für Baulücken“, auch dieses “minfolgen
würde.
Jahrzehnte
später
aber
dergenutze” Grundstück überbauen zu
entschied das „Amt für Baulücken“,
lassen.
auch dieses “mindergenutze” Grundstück überbauen zu lassen.
Öztur Tur
Öztur Tur
Vorderhaus
Für das Vorderhaus (2) sah man
eine Bautiefe von 12 Metern vor.
Bedingt durch die Abstandsflächenverordnung, bekam dieser bereits
nach 8 Metern einen Rücksprung, da
sonst eine Verschattung
des NachVorderhaus
bargebäudes (1) drohte. Obwohl die
Für
das Vorderhaus
(2) voll
sahausgeman
zulässige
Gebäudehöhe
eine
Bautiefe
von
12
Metern
vor.
schöpft wurde, reichte das BauvoluBedingt durch die Abstandsflächenmen für die bekam
vorgesehene
verordnung,
dieser Nutzung
bereits
als
Wohnhaus
nicht
mehr
aus.
nach 8 Metern einen Rücksprung,
da sonst eine Verschattung des
Nachbargebäudes (1) drohte. ObUmwidmung
des Gebäudehöhe
Gartenwohl
die zulässige
voll
ausgeschöpft
wurde, reichte
hauses
zu Wohnzwecken
das Bauvolumen für die vorgesehene
Nutzung
nicht
So wurde
auf als
demWohnhaus
hinteren Grundmehr aus.
stück, wo zunächst nur ein Atelierhaus geplant war, ein Gartenhaus
Umwidmung
des Gartenhauses
(3)
angelegt. Darin
befanden sich
zuder
Wohnzwecken
die Schlafzimmer
4 Kinder der
Familie.
Das
Atelier
selbst
wurde
So wurde auf dem hinteren Grundins
Vorderhaus
(2)
verlegt.
Die
hier
stück, wo zunächst nur ein Atelierzulässige
Firsthöhe
ermöglichte
ein
haus geplant war, ein Gartenhaus
Gartenhaus
mit
2
Geschossen.
Die
(3) angelegt. Darin befanden sich
Gebäudetiefe
vonder
4,80m
war durch
die
Schlafzimmer
4 Kinder
der
Familie.
Das lokale
Atelier Baustruktur
selbst wurde
die typische
soins
(2) verlegt.auf
DieNachhier
wieVorderhaus
den Gartenhäusern
zulässige
Firsthöhe
ermöglichte ein
bargrundstücken
vorgegeben.
Gartenhaus mit 2 Geschossen. Die
Gebäudetiefe von 4,80m war durch
die
lokale Baustruktur
soDertypische
Verbindungstrakt
wie
den
Gartenhäusern
auf
NachNutzung als Familientreffpunkt
bargrundstücken vorgegeben.
Die Anbauberechtigung des eingeVerbindungstrakt(4)
schossigenDer
Verbindungstraktes
Nutzung
Familientreffpunkt
ergab
sich als
durch
einen, auf dem
westlichen Nachbargrundstück vorDie Anbauberechtigung des eingehandenen Schuppen.
Zum östlichen
schossigen
Verbindungstraktes
(4)
Grundstück
musste
dagegen
ein
ergab sich durch einen,
auf dem
Abstand von
3 Metern eingehalten
westlichen
Nachbargrundstück
vorwerden. An
die Grenze
konnte
man
handenen
Schuppen.
Zum
östlichen
aber ein Wintergarten
bzw. eine ein
GaGrundstück
musste dagegen
Abstand
3 Metern
rage (5) von
anbauen.
Da eingehalten
dieser durch
werden.
An die Grenze
konnte
man
Tore vollständig
zu öffnen
war,
bot
aber
ein
Wintergarten
bzw.
eine
Gasie gleichzitig auch eine Nutzung
rage
(5) anbauen. Da
durch
zu Wohnzwecken
an.dieser
Einzige
BeTore
vollständig
zu
öffnen
war,
dingung: Sie durfte nicht längerbot
als
sie gleichzitig auch eine Nutzung
9 Meter sein. Die Zufahrt erfolgte
zu Wohnzwecken an. Einzige Bedurch dasSie
Vorderhaus.
dingung:
durfte nicht länger als
9 Meter sein. Die Zufahrt erfolgte
durch das Vorderhaus.
3 m Abstandsfläche
zum angrenzenden Grundstück
(BauO NRW A1 §6)
1
3
2
Firsthöhe unterhalb der erforderlichen
Bezugspunkte (BauO NRW B2 §18)
Firsthöhe unterhalb der erforderlichen
Bezugspunkte (BauO NRW B2 §18)
Genehmigungsfreie Garage
(BauO NRW A1 §67)
3 m Abstandsfläche
zum angrenzenden Grundstück
(BauO NRW A1 §6)
5
4
Anbauberechtigung für
eingeschossige Gebäude
(BauO NRW B1 §6)
59
Formbindung
Formbindung
Projekt: The Layer House
Architekt: Hiroaki Ohtani
The Layer House
Ort:Projekt:
Kobe / Japan
Architekt: Hiroaki Ohtani
Ort: Kobe / Japan
Minimalhaus
Minimalhaus
Bei diesem Beispiel, ist die ParzelBei diesem Beispiel, ist die Parzellengröße bestimmend für die Formlengröße bestimmend für die Formbindung.
Größe
desGrundstücks
Grundstücks
bindung.
DieDie
Größe
des
beläuft
sich
lediglich
auf
3,5m
x 9,5m.
beläuft sich lediglich auf 3,5m x 9,5m.
Über
die
geltenden
baurechtlichen
Über die geltenden baurechtlichen VorVorschriften
esAngaben.
keine Angaben.
schriften
gibt esgibt
keine
Formbindung
Hiroaki
Ohtani,
Architekt
und
Bauherr
Hiroaki
Ohtani,
Architekt
und
Bauherr
des
folgenden
Objektes,
errichtete
des folgenden Objektes, errichtete dadarauf
für und
sichseine
und Familie,
seine Familie,
rauf
für sich
trotz
trotz
des
nur
33
qm
großen
Grunddes nur 33 qm großen Grundstückes,
Minimalhaus
ein Wohnhaus.
einstückes,
Wohnhaus.
1 Eingang
2 Stauraum
3 Schlafzimmer
4 Vorgarten
5 Bad
6 Arbeitszimmer
(künftiges Kinderzimmer)
8 Küche
9 Essplatz
b
a
a
b
1 Eingang
2 Stauraum
3 Schlafzimmer
4 Vorgarten
5 Bad
6 Arbeitszimmer
(künftiges Kinderzimmer)
8 Küche
9 Essplatz
60
Wunsch
der größtmögDerDer
Wunsch
nachnach
der größtmöglichen
Nutzfläche
ist hierbei ein
lichen Nutzfläche
istbestimmendes
hierbei ein beKriterium
für dieKriterium
Grundrissgestaltung.
stimmendes
für die GrundUmrissgestaltung.
der Konstruktion
Raum abUmmehr
der Konstruktion
zugewinnen,
wurde
diese auf möglichst
mehr Raum
abzugewinnen,
wurde
wenige
reduziert.
dieseMaterialien
auf möglichst
wenige Materialien reduziert.
Hierfür hat der Architekt ein von Hand zu
montierendes
System
entwickelt,
Hierfür hat der
Architekt
ein vonähnHand
lichzuwie
die
traditionellen
japanischen
montierendes System entwickelt,
Holzkonstruktionen:
Die horizontalen
ähnlich wie die traditionellen
japaBetonfertigteil-Elemente
werdenDieauf
nischen Holzkonstruktionen:
hovertikalen Stahlstäben aufgefädelt
rizontalen Betonfertigteil-Elemente
und Geschossweise verspannt. Dabei
werden auf vertikalen Stahlstäben
wirken sie als tragende Stützen bzw.
aufgefädelt und Geschossweise verWandscheiben. In die nichttragenden
spannt. Dabei wirken sie als tragende
Abschnitten werden Sitz-, Tritt und AbStützen bzw. Wandscheiben. In die
lagebretter eingespannt.
nichttragenden Abschnitten werden
Sitz-, Tritt und Ablagebretter eingespannt.
b
a
a
b
Proje
Archi
Ort: K
Bei d
lengr
bindu
beläu
Über
Vorsc
Hiroa
des
darau
trotz
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mehr
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ähnli
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rizon
werd
aufge
span
Stütz
nicht
Sitz-,
span
Öztur Tur
Öztur Tur
Über einen Vorgarten und eine
Geschickte
Treppenanlage gelangt
man ins
Grundrissgestaltung
Haus. Im Inneren durchdringen
Räume, vom
Über sich
einendieVorgarten
und Untergeeine
schoss bisgelangt
ins Obergeschoss.
Treppenanlage
man ins
Eine
konventionelle
Trennung
Haus. Im
Inneren
durchdringen
sich
findet vom
nichtUntergeschoss
statt: Türen fehlen.
die Räume,
bis
ins Obergeschoss.
Eine ist
konventiIm Untergeschoss
das Bad
onelle und
Trennung
findet untergebracht.
nicht statt:
die Toilette
Türen Auch
fehlen.das Arbeitszimmer ist dort
Im Untergeschoss
ist das
Bad und
angesiedelt. Im
EG (Eingangsedie Toilette
untergebracht.
Auch
das
bene) befindet sich das SchlafArbeitszimmer
ist
dort
angesiedelt.
zimmer der Eltern sowie ein
Im EGStauraum.
(Eingangsebene)
befindet ist
Im Obergeschoss
sich das Schlafzimmer der Eltern
das Wohnzimmer sowie die Küsowie ein Stauraum. Im Obergeschossche
ist angeordnet.
das Wohnzimmer sowie
die Küche angeordnet.
Lichtblicke
o
Geschickte
Grundrissgestaltung
aa
bb
Lichtblicke
Um in dem Gebäude eine maximale
Um in dem Gebäude
eineistmaTageslichausbeute
zu erreichen,
ximale
Tageslichausbeute
die Frontfassade komplett verglast. zu
erreichen,
ist die Frontfassade
Die erhöhte
Eingangsebene,
sowie
komplett
verglast.
Die sollen
erhöhte
der Vorgarten mit dem Baum
Eingangsebene,
sowie
der
Vorfremden Blicken den Zutritt verwehgarten
mit
dem
Baum
sollen
ren.
fremden Blicken den Zutritt verwehren.
Maximale Ausbeutung
durch Minimalprinzip
Maximale Ausbeutung
durch Minimalprinzip
Die konstruktive
Lösung ermöglichte
Hiroaki,
die
Treppenanlage,
Die konstruktive Lösung
ermöglichsowie
Einrichtungsgegenstände
te Hiroaki, die Treppenanlage, sowie z.B. Tische, Sitzgelegenwie Einrichtungsgegenstände
wie
heitem
oder Abstellflächen
z.B. Tische,
Sitzgelegenheitem
oder in
diese einzubinden.
Dadurch ginAbstellflächen
in diese einzubinden.
gen
für
die
Konstruktionen
dieser
Dadurch gingen für die KonstruktiElemente
kein
unnötiger
Raum
onen dieser Elemente kein unnötiverloren.
Die Die
mehrläufige
Trepger Raum
verloren.
mehrläufige
penanlagebietet
bietetdem
demBewohBewohner
Treppenanlage
gröstmöglicheFlexibilität
Flexibilitätundund
ner gröstmögliche
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ihren
zum
Verweilen
zumein.
Verweilen ein.
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62
Steffi Bretschneider, Martina Daenicke, Romy Krause, Anja Rumpel
MATERIAL
Ortsbezug: Zwischen Anpassung und Neuordnung | Recherche Material
Im Rahmen des Seminars wurde die Thematik des Ortsbezugs auf unterschiedlichste Sichtweise untersucht. Dieser Teil beschäftigt sich mit der Materialität,
die in differenzierter Form den Bezug zum jeweiligen Ort herstellt.
Unter dieser Thematik wurden folgende sieben Projekte ausgewählt, welche
auf ihre örtlichen Gegebenheiten sowie deren spezielle materielle Anpassung
analysiert wurden.
Wohnhaus Trondheim
Kapelle der Versöhnung
Therme Vals
Wohnhaus Wolzak
Granitzentrum Hauzenberg
Cabani House
Studio Fake
Diese materielle Anpassung erfolgt über ein jeweils der Umgebung entsprechendes Konzept, wobei die Themen und die Herangehensweisen variieren.
Um diese Vielfalt fassen zu können, wurden Kategorien induziert, denen die
bereits erwähnten Projekte zugeordnet werden können. Eine Einordnung in
mehrere Rubriken lässt sich allerdings nicht vermeiden.
Eine dieser Kategorien ist beispielsweise der ‚geschichtliche Materialbezug’.
Hier wurde die historische, politische und wirtschaftliche Entwicklung des Ortes
zur zentralen Frage. Die Kategorie der ‚regionalen Handwerkstraditionen’ kann
sicherlich auch dem ‚geschichtlichen Materialbezug’ zugeordnet werden. Da
sich letzteres aber auf das verwendete Material bezieht, während sich die ‚regionalen Handwerkstraditionen’ eher mit der Bauweise beschäftigen, war die
Induzierung einer zusätzlichen Rubrik sinnvoll.
Wichtig ist auch die Frage nach dem Baumaterial. Dabei konnte festgestellt
werden, dass nicht nur örtliche Materialien von Bedeutung sind, sondern auch
solche‚ die durch Handelswege etabliert sind (‚Baumaterial durch Handelswege
etabliert’).
Ein weiterer interessanter Aspekt ist der facettenreiche Umgang mit ‚Oberflächen und Farben der Umgebung’ und welchen Wert der neue Bau dadurch
gewinnt.
Auch die topographische Situation des Standortes und der Bezug zu anderen
Orten der Welt können für ein Konzept relevant sein. Diese Faktoren sind in der
Kategorie ‚geographischer Materialbezug’ vereint.
63
Ortsbezug Material
Projekt: Wohnhaus
Titel: Wohnhaus Svartlamoen
Architekten:
Brendeland & Kristoffersen Arkitekter
Bauzeit: 2005
Ort: Svartlamoen, Norwegen
Geographischer Materialbezug
64
Das Objekt aus Massivholz befindet
sich in Svartlamoen, einem Stadtteil im
norwegischen Trondheim. Svartlamoen
ist ein ehemaliges Arbeiterviertel und
hat gegen die von der Stadt festgelegte
Nutzung als Industriegebiet gekämpft.
Durch Abbruch und hinzugekommene
industrielle Nutzungen ist das Viertel
zunehmend verwahrlost. Um gegen
dieses Problem anzugehen, wurde ein
Wettbewerb ausgerufen, der die Anforderungen der Stadt und der Bewohner
des Viertels erfüllt. Das Wohnhaus ist
nach den Entwürfen von den Architekten Geir Brendeland und Olav Kristoffersen errichtet worden. Es ist das
höchste Gebäude in Massivholzbauweise weltweit und besteht aus zwei
Gebäudeteilen, einem fünfgeschossigen Hauptgebäude und einem zweigeschossigem Nebengebäude.
Im Hauptgebäude leben fünf bis sechs
Bewohner pro Etage und jeder hat ein
eigenes Privatzimmer (Schlafzimmer).
Die Küche und die Wohnräume werden
als Gemeinschaftsräume genutzt und
sind gleichzeitig Treffpunkt der Leute.
Die Erschließung des Hauses erfolgt
durch eine außerhalb vorgelagerte
Stahltreppe. Im Nebengebäude befinden sich sechs Einzelwohnungen.
Anja Rumpel
Regionale
Materialtradition
Neben Nachhaltigkeit und den
geringen Baukosten sowie preiswerten Wohnungen und deren
flexiblen Nutzung ist die innovative Anwendung mit dem Baumaterial Holz ein wichtiger Punkt
der Wettbewerbsanforderungen
gewesen.
europaweite Fertigung
Das Wohnhaus besteht aus
vorgefertigten
Bauelementen.
Für die Innenseite (Boden/ Decke und Innenwände) hat man
bei der Herstellung der Bauelemente die robuste Lärche benutzt und für die Fassade und
das Dach wurde unbehandeltes
Kieferkernholz verwendet. Die
vorgefertigten Elemente stammen von einem österreichischen
Hersteller und wurden nach dessen Angaben rationell und rohstoff- schonend produziert. Außerdem stammt das Schnittholz
aus österreichischen und deutschen Sägewerken. Der Vertriebspartner in Trondheim hat
den Transport organisiert und
die Bauelemente wurden innerhalb von zehn Tagen montiert.
65
Ortsbezug Material
Projekt: Kapelle
Titel: Kapelle der Versöhnung
Architekten:
Sassenroth & Reitermann
Bauzeit: 2000
Ort: Bernauer Straße, Berlin
Geschichtlicher Materialbezug
66
Die Kapelle der Versöhnung befindet sich im Bereich der Gedenkstätte
Bernauer Straße auf dem ehemaligen
„Todesstreifen“ der Berliner Mauer. Sie
steht auf den Resten ihrer Vorgängerin,
der Versöhnungskirche, welche 1985
gesprengt wurde, da sie sich auf dem
Territorium der DDR befand. Die Versöhnungsgemeinde bekam das Grundstück mit der Auflage einer sakralen
Nutzung nach der Wiedervereinigung
zurück. Der ovalförmige Kirchenbau mit
seinem massiven Kern aus Lehm und
der filigranen Hülle aus Holzlamellen
wurde von den Architekten Sassenroth
und Reitermann entworfen.
Anja Rumpel
Regionales Baumaterial
Der massive Kern besteht
aus Lehm. Dieser kommt aus
dem Umland Berlins. Für die
selbsttragende Wand wurde
die Stampflehmbauweise angewandt, wobei das Material
Schicht für Schicht in die Schalung eingestampft wurde und
somit eine homogene horizontale Schichtstruktur entsteht.
Geschichtlicher
Materialbezug
In dem Entwurf der Architekten
wurde der Kirchenbau ursprünglich mit Beton als Baumaterial
geplant. Dieser wurde von der
Gemeinde als Material abgelehnt, da er ihrer Meinung nach
zu sehr an die Berliner Mauer
und damit den zwischenzeitlichen Verlust der Versöhnungskirche erinnere. Für die Gemeinde symbolisiert der Lehm
einerseits Ruhe und Geborgenheit. Andererseits steht er für
die Stärke der Gemeinde. Während die hölzerne Außenhülle für
Fragilität und Verletzbarkeit von
Frieden und Versöhnung steht.
67
Ortsbezug Material
Projekt: Wohnhaus
Titel: Haus Wolzak
Architekten: SeARCH, Amsterdam
Bauzeit: 2004
Ort: Zutphen, Niederlande
Ortsbezug Material
2
9
3
3
1
5
4
6
8
7
11
10
12
1
Erdgeschoss
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Wohnen
Schlafen
Bad
Eingangshalle
Speisekammer
Küche
Wintergarten
Arbeiten
Kochnische
Lager
Gästezimmer
Terracotta
Hohlraum
Spielzimmer
Schlafempore
2
3
15
13
14
2
2
13
13
3
Obergeschoss
68
Bei diesem Projekt handelt es sich um
einer Erweiterung und Erneuerung eines
alten niederländischen Bauernhauses
zu einem Familienwohnsitz.
Der Gebäudekomplex stammt aus
dem Jahr 1835 und hatte einen
regionaltypischen T-förmigen Grundriss:
ein Wohnhaus, an das sich orthogonal
der Stall anschließt. Das Wohnhaus
befand sich in einem relativ guten
Zustand, der Stall aber war baufällig.
Er wurde durch einen hölzernen Anbau
ersetzt, der sich wie sein Vorgängerbau
an das Wohnhaus anschließt, nun aber
nicht mehr orthogonal zum Altbau
steht, sondern im spitzen Winkel. Das
räumliche Konzept eines T-förmigen
Ensembles blieb damit trotzdem
erhalten. Das Reizvolle des Anbaus ist
die perspektivisch verzogene Kubatur,
die zusätzlich noch zum Ende hin leicht
konisch zuläuft.
Bauernhaus und Anbau sind funktional
getrennt. Während sich im Altbau
Wohn- Schlaf- und Baderäume
befinden, wurden im neuen Anbau
eine
große
Eingangshalle,
ein
Spielzimmer, die Küche, ein Wintergarten, ein Arbeitszimmer sowie ein
Gästebereich mit eigener Kochnische
und Abstellkammer so arrangiert, dass
eine Abfolge von hohen und niedrigen
Räumen entsand, die gleichzeitig den
Hallencharakter des einstigen Stalles
wieder aufgreifen.
Steffi Bretschneider
Wiederverwendung des
Baumaterials des
Vorgängerbaus
Aus dem alten Stallgebäude
wurde so viel Baumaterial wie
möglich wiederverwendet und
ganz bewußt in Szene gesetzt.
So wurden der Boden der ins
Spielzimmer führenden Brücke,
die Querträger im Glasdach des
Wintergartens und die Treppenstufen im Arbeitszimmer aus
dem alten Baumaterial hergestellt. Auch ein alter Binder des
abgerissenen Stalls erfüllt nun
wieder seine Bestimmung und
trägt die erwähnte Brücke.
Bezug zu Oberflächen und
Farben der
Umgebung
Der Kubus des Anbaus besteht
aus Lenotec-Platten, dessen
Außenwand mit Cumaru-Holz
verkleidet ist. Die Lattung wurde
längs angebracht, um erstens
die schräge Geometrie zu
unterstreichen und zweitens soll
entfernt an das Reetdach des
Wohnbaus erinnert werden.
69
Ortsbezug Material
Projekt: Museum
Titel: Granitzentrum Hauzenberg
Architekten: Brückner & Brückner
Bauzeit: 2005
Ort: Hauzenberg, Deutschland
Inszenierung des örtlichen Materials
70
Das Granitzentrum ist einerseits
ein Museum, das die Geschichte
des Steinbruchs wiedergibt, in das
es gebaut ist. Andererseits soll es
aber ein lebendiges Haus kultureller
Begegnung sein, in dem Tagungen,
Lesungen und Konzerte möglich sind.
Neben den Ausstellungsflächen gibt es
deshalb auch einen Medien- und einen
Seminarraum.
Der Bau besteht aus einheimischen
Granit und sitzt zur Hälfte im Fels,
der auch im Inneren allgegenwärtig
und in Szene gesetzt ist. Es ist ein
polygonales, fächerförmiges Gebäude,
das sich schon allein durch seine Form
harmonisch in die Landschaft einfügt.
Zusätzlich passt es sich durch seine
völlig unterschiedlichen Ansichten
optimal an die Umgebung an.
Die Ausstellungsflächen wurden in
Form von größeren und kleineren
Höhlen inszeniert. Die unterste Ebene
öffnet sich zum östlich gelegenen,
sich unmittelbar vor dem Gebäude
befindlichen Abbruchsee. Genauer
betrachtet ist diese Ebene eine
Holzbrücke, die über den Abbruchsee
führt.
Steffi Bretschneider
Geschichtlicher
Materialbezug
Es wurden sehr viele Materialien wieder verwendet, die einst
im Steinbruch genutzt wurden:
Eisenplatten, die zur Abgrenzung
des Freigeländes dienten; Bohrstangen, die nun als Geländer
dienen und Stahlträger, die heute
als Treppenstufen ihren Dienst
verrichten.
Inszenierung des
Materials
Der Granit wurde in seinen unterschiedlichsten Formen und
Eigenschaften der Bearbeitung
verwendet: bruchrau, gespalten,
gesägt, geschliffen, poliert, mit
den Spuren der Bohrstangen, mit
den Spuren der zum Spalten verwendeten Federkeile oder sogar
feinst poliert. Er wurde teilweise
horizontal abgesägt, um eine
Ebene im Gebäude zu erhalten.
71
Ortsbezug Material
Projekt: Therme
Titel: Therme Vals
Architekt: Peter Zumthor
Bauzeit: Fertigstellung 1996
Ort: Vals, Schweiz
Regionaler Materialbezug
72
Die Therme Vals befindet sich in der
schweizer Gemeinde Vals. 1986 erhielt
der Architekt Peter Zumthor den Auftrag für die Therme, welche 1996 fertig
gestellt und eröffnet wurde. 1998 wurde
sie unter Denkmalschutz gestellt. Der
gesamte Baukörper, welcher von Außen wie ein großer durchlöcherter Stein
wirkt, misst eine Länge von 34m und
eine Breite von 58m. Die Therme ist
in den Hang hinein gebaut und gehört
zu einem Hotelkomplex aus den 70er
Jahren. Der Aufbau des Gebäudes verläuft vom Dunklen ins Helle, vom Berg
zum Tal und öffnet sich mit großartigen
Ausblicken auf der Talseite des Gebäudes. Der Zutritt zu der Therme erfolgt
über eine unterirdische Verbindung
vom Haupthaus des Hotelkomplexes.
Von da aus führt ein schmaler Gang,
ein so genannter Hohlraum im Berg
in den weitläufigen Badebereich. Vom
Eingang gelangt man in die Zone der
Einstimmung, in die Trinkhalle. In den
Innenraum des Bades führt die Steingalerie, von der man einen ersten
Überblick über das Gesamtbad erhält.
Anschließend folgt die Zone des Freien
Schlenderns im Badebreich. Der Innenraum wird durch die Blöcke aus Stein
bestimmt und dem Raum der sich um
diese herum fließt. Die Therme zeigt ein
Konzept der Bewegungsabläufe und
jedes Badebecken bzw. jeder Funktionsbereich ist durch eine gezielt eingesetzte Materialiät an die speziell zu
erzeugenden Stimmungen angepasst.
Martina Daenicke
Regionales Material
Der besondere geographische
Materialbezug wird durch den
talwärts gelegenen Steinbruch
bestimmt. In diesem wurden die
Valser Gneisplatten abgebaut,
welche das bestimmende Element in der Therme sind. Der
Valser Gneis bzw. Valser Quarzit
wird wegen seiner besonderen
Struktur Augengneis genannt.
Dieses örtlich gewonnene Material eignet sich wegen seiner
Eigenschaften hervorragend für
anspruchsvolle Konstruktionen.
Regionale
Handwerkstradition
Die Therme ist zu großen Teilen
aus diesem Quarzit gebaut, indem durchgehende Schichtenfolgen des Naturstein in mehreren
Lagen übereinander geschichtet
wurden, welche die Mauern bilden. Dazu wurde eigens für die
Therme ein Verbundsystem aus
Beton und Valser Steinplatten
entwickelt, dass so genannte
„Valser Verbundsystem“. Nach
einem exakten Schichtplan wurden die Steinplatten geschichtet
und mit Beton hintergossen. Insgesamt sind 60000 Tonnen Steinplatten für die Therme verwendet
worden. Da in der Therme Valser
Quellwasser fließt, stellt dies
auch einen besonderen Bezug
zum materiellen Ortsbezug dar.
73
Ortsbezug Material
Bezug zu Oberflächen und
Farben der
Umgebung
Die Dachlandschaften in Vals
stellen den zweiten Bezug zur
Materialität her. Über Jahrhunderte lang setzten die Valser
den Quarzit als Dachbelag,
Mauerstein, Bodenbelag und
für Fensterbänke ein. Zu dieser
Steinplattendeckung der Dächer
im Dorf stellt die Therme einen
Bezug her. Da die Therme aus
dem gleichen örtlich gewonnen
Material besteht, entstehen auch
ähnliche
Oberflächenreflexion
und Färbungen, wie sie auf den
Dächern zu sehen sind. Durch
die Reflexion des Wassers in
der Therme wird dieser Effekt
der in der Sonne glänzenden
Steindächer verstärkt und thematisiert. Er wird somit ein Stück
Tradition fortgeführt, von den
Valser Steindächern und Mauersteinen im Dorf hin zur Therme.
74
75
Ortsbezug Material
Projekt: Wohnhaus
Titel: Cabani House
Architekt: Eduard Bru
Bauzeit: 1994
Ort: Castellar de N´Hug, Spanien
Ortsbezug Material
Castellar de N´Hug
Barcelona
76
Das Cabani House befindet sich in
Castellar de N´Hug in der Provinz Barcelona zwischen Mittelmeerküste und
den Pyrenäen. Im Stadtkern findet
man noch sehr gut erhaltene Beispiele
katalanisch-romanischer Architektur,
traditionelle Steinhäuser sowie sehr
alte Kopfsteinpflasterstraßen. Das unregelmäßige Gefüge des Ortes und
der steile Abhang vor einer großartigen
Berglandschaft regte die Architekten an
dieses Einfamilienhaus zu entwerfen.
Der Blick über die Ausläufer und Gipfel
der Pyrenäen wird durch den Anstieg
des Grundstückes unterstützt. Das aus
regionalen Bruchsteinen gebaute Einfamilienhaus ist in zwei Etagen untergliedert. Es gibt eine Reihe von absteigenden Terrassen, welche vom Haus
ausgehen, von da begehbar sind und
das Gebäude mit der Landschaft verbinden. Das sich gegen diese Bewegung setzende mit steinernen Ziegeln
bedeckte Dach öffnet das Haus zum
Tal hin und fügt sich somit in die imposante Dachlandschaft des Ortes ein.
Man betritt das Gebäude über den Eingang in der oberen Ebene, in welcher
sich der großräumige Wohnbereich
befindet. Der gebogene Grundriss geht
gegen die Härte des Materials an und
erzeugt ein flexibles Volumen, aus dessen Kurve sich diverse Wände blättern
und die Wohnbereiche ergeben. Das
Untergeschoss dient als Garage und
beherbergt eine Bibliothek.
Romy Krause
Regionale
Handwerkstradition
Die für die Region typischen
Steinhäuser, bedingt durch die
klimatischen und topografischen
Bedingungen, waren ein Anreiz
für die Verwendung von Bruchsteinen und steinernen Dachziegeln.
Geographischer
Materialbezug
Zur Integration in das bestehende und regional typische
Ortsbild und die steile Hanglage
war es den Architekten wichtig
ein hier vorkommendes Material zu verwenden. Das Gebäude
wurde außerdem an eine schon
bestehende alte Steinmauer gebaut, wodurch das neugebaute
Haus in den Ortsverband rückt.
Kontrast zwischen Innen
und Außen
Die im Obergeschoss verwendeten Materialien sind in natürlichen
Farben gehalten und stehen in
keinem Kontrast zur Landschaft.
Im Gegensatz dazu bilden die im
Untergeschoss gebrauchten Materialien trotz ihres unmittelbaren
Kontaktes zum Außenraum einen Gegensatz hierzu.
77
Ortsbezug Material
Projekt: Wohnhaus und Atelier
Titel: Studio Fake
Architekt: Ai Weiwei
Bauzeit: Juli bis August 1999
Ort: Peking, China
Regionale Handwerkstradition
Caochangdi
Peking
78
Das Gebäude liegt in einem Dorf nordöstlich von Peking. 1999 begann der
chinesische Künstler und Architekt Ai
Weiwei mit der Idee für sein eigenes
eingeschossiges Studio und es wurde
dann in nur 60 Tagen von ansässigen
Handwerkern fertig gestellt. Ai Weiwei gilt als Pionier der modernen chinesischen Kunst. Hierzulande kennt
man ihn von der 2007 in Kassel stattfindenden documenta 12. Dort stellte
er sein Kunstprojekt mit dem Namen
„Template“ aus. Es stellt ein großes Tor
dar, das aus alten Türen und Fenstern
besteht, welche früher in den HutongStraßen von Peking vorkamen, jedoch
aber abgerissen worden.
Für den Bau seines Studios hat Ai
Weiwei die lokale Pekinger Bautradition mit ihren silbergrauen Ziegeln
und den kleinmaßstäblichen Häusern
mit Hofsituationen aufgenommen und
neuinterpretiert. Das zweigeschossige
Gebäude beinhaltet einen Wohn- und
Atelierbereich, welcher nur von zwei
streifenförmigen Dachfenstern mit Tageslicht versorgt wird.
Romy Krause
Geschichtlicher
Materialbezug
Der in Nordchina vorkommende
Siheyuan, ein ummauerter viereckiger Wohnhof ist eine dominierende Typologie. Vorherrschend
waren auch die Hutongs, enge
Gassen, die in Peking bis in die
1990er Jahre hinein eine die traditionellen Wohnhöfe gliedernde
Struktur bildeten. Viele HutongViertel wurden zugunsten beliebiger Hochhausprojekte zerstört.
Mit dem Bau seines Studios will
Ai Weiwei zeigen, wie man nachhaltig modern, und doch unter
Einbeziehung regionaler Identität zeitgenössisch bauen kann.
Regionale
Handwerkstradition
Der typische graue Ziegel wird
glatt oder bossiert verwendet,
wodurch er eine gebrochene
Ansichtsfläche hat. Im ortsüblichen Verband kann er in traditionellen Lochmustern oder
reliefartig
verarbeitet
sein.
Die einheimischen Arbeiter werden an der Gestaltung der Mauerwände beteiligt. Sie bekommen eine Zeichnung und eine
bestimmte Anzahl an Steinen,
mit denen sie gestalterisch frei
arbeiten können. Die ungleichmäßige Aufnahmefähigkeit der
Steine für Feuchtigkeit hinterlässt bei Regen Muster auf dem
Stein und führt teils zu ästhetisch
erwünschten
Ausblühungen.
79
80
LANDSCHAFT
Bauen verändert die Landschaft
in jeder Hinsicht. So wird das
Gelände nur geringfügig oder
radikal umgedeutet. Doch immer wird das Natürliche mit dem
Künstlichen überformt.
So versuchen die nachfolgenden
Bauten, unterschiedliche Möglichkeiten aufzuzeigen, wie ein
Umgang mit der Landschaft aussehen kann. Sie spielen mit dem
Reiz des Angleichens und des
Kontrastierens, führen Aspekte
der topografischen Situation weiter, unterstreichen sie, ordnen
sich unter oder widersetzen sich
ihr.
Ferner wirken sie wie ein Kommentar, der die topografischen
Eigenschaften des Grundstücks
erst bewusst macht: Eingriffe in und Anlehnen an den Untergrund
sowie Abheben vom Untergrund,
Veränderung der Situation, Erhalt der bestehenden Pflanzen
und Aufnehmen ihrer Struktur,
Einbeziehen der Elemente als
Bau-Material und anderes mehr.
Jenny Preuß
Stefanie Pohl
Florian Gratias
Claudia Noack
Landschaftliche Elemente
81
Landschaftliche Elemente
Projekt: Ferienhaus
Titel: Casa Tóló
Architekt: Ãlvaro Leite Siza Vieira
Bauzeit: 2000-2005
Ort: Lugar das Carvalhinhas, POR
Topographie
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
Büro
Küche
Wohnbereich
Essbereich
Schlafraum
Ankleide
Waschküche
Wirtschaftsraum
Schwimmbecken
Parkplatz
Eingang
Zitat Sizas: „Das Haus selbst ist ein Pfad. Seine Form organisiert einen grundsätzlichen Außenweg. Es ist weder horizontale noch vertikale Architektur. Seine Anordnung auf
der Seite läuft auf eine schräge Architektur hinaus.“
82
Das 1000 m² große Grundstück befindet sich im Norden Portugals am Rande
der Kleinstadt Ribeira da Pena, an der
Grenze zum Landkreis von Vita Real.
Die Bauherren wünschten sich ein Ferienhaus mit drei Schlafzimmern, einem
Wohn- und einem Essraum, einer kleinen Küche, den nötigen Waschgelegenheiten und ein Schwimmbecken im
Freien.
Das scharf geneigte und äußerst schmale Gelände wies einen reichen
Baumbestand auf, der erhalten bleiben
sollte, und war im Grunde ungeeignet
für einen Baukörper.
Ãlvaro Siza erwog folglich die kontinuierliche Bebauung des Hanges im
Sinne eines Weges. Seine Überlegungen, welche Bauformen für einen
solch abschüssigen Weg in Betracht
kämen, führten ihn zu einer Fragmentierung des Terrains in einzelne Raumelemente, die über ein zweifaches
Treppensystem miteinander verbunden
werden, ohne dabei die Topographie zu
verändern.
Als Haupterschließung bot sich der
obere Rand des Grundstücks an, der
über eine kleine Straße erschlossen
wird. Auf der Südseite ist das unwegsame Gelände über einen Pfad lediglich fußläufig erreichbar. Da das Grundstück auf seiner Westseite etwas breiter
wurde, die Grenzabstände jedoch eingehalten werden mussten, bot sich für
die Bebauung ein leichter Schwenk aus
der senkrechten Achse an.
Jenny Preuß
Landschaftstreppe
Das Gebäude setzt sich als eine
Landschaftstreppe auf die gegebene Topographie und belässt diese in ihrer ursprünglichen Form.
Die äußere Treppe führt über das
Haus hinweg und verbindet die
Patios der untereinander gestaffelten Schlafzimmer, deren Versatz der Treppe im Inneren folgt.
Fels - Assoziation
Der rohe, aber sorgfältig geschalte Sichtbeton lässt das
Haus aus der Ferne wieein Stück Fels erscheinen.
Inszenierte Aussicht
Man betritt das Haus mit seinen
insgesamt 120 m² Wohnfläche
im Norden über eine Stahlbetonplattform. Zur Linken lässt sich
ein Auto abstellen, zur Rechten
führt ein Schlitz ins Innere des
Gebäudes.
83
Landschaftliche Elemente
Staffelung der Wohnräume
Der Besucher taucht über eine
seitlich aufgehängte Treppe in
den Wohnbereich ein, dessen ins
Erdreich gegrabene Rückwand
den Kochbereich aufnimmt. Die
drei Schlafzimmer, die sich jeweils ein Treppenpodest weiter unten anschließen, sind zur
Hangachse um 45° gedreht und
etwas nach Westen gerückt
innere Treppe
Die innere Treppe folgt dem Verschwenken der Schlafzimmer, so
dass sich optisch keine endlose
Treppenkaskade ergibt.
Material & Lichtführung
Um dem Eindruck eines in die
Erde gegrabenen Stollensystems
entgegenzuwirken, wird neben
ganz in Weiß gehaltenen Wänden
eine teils seitliche, teils von oben
kommende Lichtführung, die an
Wendepunkten der Erschließung
Orientierung bietet, eingesetzt.
84
85
Landschaftliche Elemente
Projekt: San Telmo Museum Extension
Architekten: Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano
Bauzeit: seit 2006
Ort: San Sebastián, ESP
Topographie
86
Das Museum von San Telmo befindet
sich in San Sebastián, das im äußersten Norden der iberischen Halbinsel
an der Bucht La Concha liegt.
Die Mündung der Bucht wird durch die
Felsmassive des Monte Igueldo und
des Monte Urgull begrenzt, wobei sich
das Museum von San Telmo am Fuße
des Monte Urgull befindet.
Das Museum ist insgesamt an einer
schwierigen Position gelegen, an der
die städtische Struktur auf die Topografie vom Monte Urgull trifft.
Im Jahr 2005 gewannen die Architekten
Nieto & Sobejano die Wettbewerbsausschreibung für einen Erweiterungsbau
des Museums, mit dem 2006 begonnen
wurde und der im Jahr 2008 fertiggestellt werden soll. Das Konzept der Architekten war es, einen Übergang von
der Stadt in die Landschaft zu schaffen. Dabei haben sie der Topographie,
d.h. dem Monte Urgull, eine Form entnommen und diese durch eine bauliche Struktur ersetzt. Mit dieser sehr
direkten und radikalen Geste sollte die
Verschmelzung des Gebäudes mit der
Landschaft thematisiert werden.
Jenny Preuß
Baukörperliche Verklammerung
Der Erweiterungsbau tritt nach
außen lediglich durch eine bepflanzte Mauer mit einer Treppenanlage in Erscheinung, die
den Übergang von der Stadt
in die Landschaft herstellt.
Verbindung von Alt und
Neu
Im Inneren verbergen sich 2 Pavillons, die die Räume für das
neue Museumsprogramm beherbergen. Über einen neuen
Eingang, der gleichzeitig den Zugang zum alten Gebäude gewährleistet, werden die permanenten
Ausstellungen im historischen
Komplex mit den temporären
Ausstellungen in den neuen Pavillons miteinander verbunden.
Veränderliche Fassade
Die Fassade besteht aus einer
perforierten Metallhaut umwoben
von Moos, Flechten und anderen
Pflanzenarten, die sich mit dem
Vorübergehen der Jahreszeiten
verändert und so zwischen der
Natur und dem Gebäude vermittelt. Zudem dient die Inszenierung
als Metapher der schwierige Beziehung zwischen der Architektur und dem Vergehen der Zeit.
87
Landschaftliche Elemente
Projekt: Forschungslabor
Titel: UNESCO-Laboratorium-Workshop
Architekt: Renzo Piano
Bauzeit: 1989-1991
Ort: Genua, ITA
Topographie
88
Der UNESCO-Laboratorium-Workshop
wurde neben einem alten Bauernhof auf
einem steilen grünen Berghang errichtet, der zum Golf von Genua abfällt.
Die bestehenden Steilhänge wurden
im Laufe der Zeit zur Kultivierung von
Pflanzen abgesprengt und terrassenförmig angelegt.
Das Gebäude beherbergt Laboratorien und Werkstätten, die der Building
Workshop und die UNESCO miteinander teilen.
Bei diesem Bau handelt es sich um
eine raffiniert modernisierte, mit umfassender Haustechnik versorgte Version
der ortsüblichen landwirtschaftlichen
Gewächshäuser.
Der gesamte Baukörper wird von einem
großen Glasdach überspannt, um allseitige Ausblicke zu schaffen. Der
Fußboden bzw. die einzelnen Arbeitsbereiche passen sich stufenweise, wie
als Fortsetzung der Hangterrassierung,
dem Geländeprofil an.
Von der unten liegenden Küstenstraße ist nur eine Erschließung über eine
Drahtseilbahn möglich. Der obere Zugang befindet sich an einer Ecke, von
der zwei Achsen im rechten Winkel
ausgehen. Dabei führt eine Achse an
der Rückwand entlang auf die Terrasse, die andere die gerade Innentreppe
hinab, die parallel zur Seilbahnstrecke
verläuft. Von diesem Treppenlauf aus
lässt sich die Abfolge der einzelnen
Niveaus überblicken, er prägt die Gebäudeform an dieser Kante. Auf der gegenüberliegenden Seite verbreitert sich
der Baukörper Hang aufwärts und bietet zusätzlichen Arbeitsräumen Platz.
Dort sind Ausblicke in zwei Richtungen
möglich.
Jenny Preuß
Ausrichtung der Gebäudeachsen an der Terrassierung
Der Komplex schmiegt sich
zwischen der tiefen, dicht bewachsenen
Schlucht
und
der Seilbahn an den Abhang
und entwickelt sich quer zu
den bestehenden Terrassen.
Terrassierung der
Arbeitsebenen
Die einzelnen Arbeitsbereiche
gleichen sich der stufenförmigen
Umgebung an und von jeder Terrasse aus ist der Blick auf die
Natur und das Meer möglich.
Bezug zu örtlichen Baumaterialien
Bei der Gestaltung der wenigen
Wände, die nicht aus Glas bestehen, verweist Renzo Piano
auf die örtliche Bautradition, indem er Feldstein und rosa gestrichenem Stuck übernimmt.
Somit ist das Gebäude sowohl
im Ort selbst als auch in der lokalen Bautradition verwurzelt.
89
Landschaftliche Elemente
Bezug zur Natur
Unter dem Glasdach, das die Arbeitsebenen überspannt, sind die
wechselnden Naturstimmungen
des Himmels und des Meeres
im gesamten Gebäude spürbar.
Der Übergang von außen nach
innen wird durch die Seilbahnfahrt inszeniert. Um von der
Straße aus ins Gebäude zu
gelangen, fährt man mit der
gläsernen
Seilbahnkabine
mitten durch die Vegetation.
90
91
Landschaftliche Elemente
Projekt: Friedhof Igualada
Architekten: Enric Miralles, Carme Pinós
Bauzeit: 1985-91
Ort: Stadt Igualada
Topographie
92
In der Stadt Igualada wurde am Rand
eines Industriegebietes in einem hügeligen Gelände zwischen aufgelassenen
Steinbrüchen eine Friedhofsanlage gebaut. Mit einem aufsehenerregenden
Entwurf gewannen Enric Miralles und
Carme Pinós 1986 den Wettbewerb
für den neuen Friedhof. Leitgedanke
des Entwurfes war, die Anlage als einen Zickzack- Weg in den Berghang
zu graben. Der geknickte Weg steht
dabei symbolisch für den Fluß des Lebens. Im Abschreiten des gewundenen
Weges eine religiöse Anspielung auf
die Situation des Leidenswegs Christi
zu sehen, liegt nahe. Der Friedhof hat
ein ausgeprägtes Gefälle. Am westlichen Teil des Friedhofs gelangt man
über einen kreisrunden Empfangsplatz
zur Leichenhalle und Autopsie, ein wellenförmiges, in den Hang gegrabenes
Gebäude, das ausschließlich von oben
belichtet wird. Neben der Autopsie und
Leichenhalle liegt die Friedhofskapelle.
Durch eine Tür in der Kapelle gelangt
man zu den Grabkammern. Die höher
gelegenen Gräberfelder werden durch
Treppen, die sich zwischen den Grabnischen befinden, erschlossen. Dort
liegen die Familiengrüfte. Von dort hat
man einen guten Überblick über die gesamte Anlage.
Stefanie Pohl
Eingegrabener Friedhofsweg mit Grabkammern
Der Weg wird flankiert von starken
Betonmauern die sich in bewegter Form an den Hang lehnen
In den Stützmauern liegen die
eingegrabenen Grabkammern.
Inszenierter Weg
Die gedankliche Sammlung und
Läuterung, die dieses eingegrabene, mäandernde Wegnetz provoziert, die abstrahlende, eben
nicht realistisch erzählende Sprache der Architektur macht diesen
Friedhof auch transkonfessionell.
Plätze und Aussichtspunkte
Die Anlage, ein in eine hügelige Landschaft eingegrabener
Zickzackweg, weitet sich an
manchen Stellen zu introvertierten Plätzen und extrovertierten
Aussichtspunkten.
93
Landschaftliche Elemente
Projekt: Friedhof Finisterre
Architekt: César Portela
Bauzeit: 1999
Ort: Cape Fisterra, Westküste
Spaniens
Topographie
94
Kap Finisterre verlangt ein architektonisches Objekt, das eine Erweiterung
der Landschaft ist, ein Objekt, das sich
ruhig in der Natur auflöst, so als ob es
fast nicht existiert. Der Vorschlag sieht
einen Friedhof vor, der aus kleinen
Strukturen besteht, die entlang eines
vorhandenen Weges gruppiert sind,
der dem Hang des Hügels folgt, ohne
Umfriedungen - der Hintergrund ist die
Weite des Meeres.Der Verzicht auf umfriedete Räume und die Beseitigung der
Grenzlinien und Mauern bedeutet, dass
es nicht die herkömmlichen Bezugnahmen auf einen besonderen Raum gibt.
Das Bild des Friedhofs ist das eines
Weges, der eine Ansammlung von
Häusern durchquert. Zum Meer hin geöffnet enthält jeder der 16 Blöcke zwölf
zurückgesetzte Sargfächer.
Stefanie Pohl
Inszenierter Weg
Der Weg schlingelt sich den Berg
herunter bis zum Meer und wird
den plötzlichen Veränderungen
des Bodens angepasst.
Anordnung in der Topographie
In dem davorliegenden logenähnlichen Bereich mit einer Bank finden Trauernde
Schutz vor den Naturgewalten.
Dabei ist jeder Würfel so ausgerichtet, dass er nicht von
anderen
Besuchern
eingesehen
werden
kann.
.
Tarnung der Grabstätten
Die Kuben, die die eingelassenen
Gräber aufnehmen, erinnern
ehr an Schachteln oder Behälter, die nach einem Schiffbruch
an den Strand gespült werden.
95
Landschaftliche Elemente
Projekt: Albert Frey Haus II
Architekt: Albert Frey
Bauzeit: 1963- 1964
Ort: Carlifornien, Palm Springs
Inszenieren der Elemente
96
Albert Frey zog 1934 nach Palm
Springs, Carlifornien um am Samson
Gebäude für Dr. J. J. Kocher zu arbeiten. Seitdem hat er viele Projekte
in Palm Springs entworfen, während er
in zwei von den von ihm dort gebauten
Häusern wohnte. Er brachte gemeinsam mit Schindler und Neutra Modernes und den Wechsel zu neuen Materialien in die Vereinigten Staaten, zum
Beispiel Wellblech, Fiberglas und Leinentuch. Das Frey Haus II wurde 1963
gebaut und steht auf einem natürlich
herausragenden Felsen, von dem man
die Stadt Palm Springs überschauen
kann. Das rechteckige Gebäude ist
nach Süden ausgerichtet und folgt den
Konturen des Hügels der von Norden
her schräg abfällt. Auf der Südseite ist
eine Außenplattform mit einem Pool
angeordnet, unter dem sich ein Carport befindet. Eine Treppe führt von der
Straße zum Eingang. Nach Westen hin
wurde in den 70er Jahren ein Gästezimmer hinzugefügt.
Claudia Noack
Anpassung an die
Landschaft
Die Plattform entspricht dem Terrainverlauf, und die Tropfform des
Pools ist Ausdruck der Wechselwirkung zwischen Terraint und
orthogonalem
Grundriss.Das
Frey Haus II ist das einzig realisierte Beispiel für eine Anpassung eines modernistischen Idioms an eine Gebirgslandschaft.
Integration des Felsens
Auf den ersten Blick ohne Beziehung zur Landschaft ist das
Haus dennoch fest in seinem gebirgigen Kontext verankert und
interagiert buchstäblich mit der
Landschaft. Die Fußbodenhöhe
folgt dem Wechsel des natürlichen Terrains, und ein großer
Felsblock ragt durch die Glaswand ins Hausinnere. Auch der
Neigungswinkel des Daches ist
diesem Stein angepasst, der als
Fokus des Interieurs fungiert.
Adaption durch Material
Auch das Material, Ortbeton
und farbige Zementsteine, lässt
die Plattform in der Landschaft
aufgehen. Die Farbe des Wellblechdaches
nimmt
außerdem das Grau der Felsen auf.
97
Landschaftliche Elemente
Projekt: Fondazione QueriniStampalia
Architekt: Carlo Scarpa
Bauzeit: 1961 - 1963
Ort: Italien, Venedig
Inszenieren der Elemente
Eingangsbereich
Nebenraum
Ausstellung
Aufgang
Bibliothek
neue Brücke
Garten
Ausstellungssaal
Wassereingang
Vorbereich
kleiner
Ausstelungssaal
98
Guiseppe Mazzariol war Anfang der
sechziger Jahre Direktor der Stiftung
Querini - Stampalia. Als man sich zu
Restaurierungsarbeiten entschied, beauftragte er Scarpa mit der Modifikation
sowohl des Erdgeschosses, das durch
häufig eingedrungenes Hochwasser
unbenutzbar geworden war, des Hofes
des Palastes aus dem 16. Jahrhundert,
welcher die Bibliothek und die Galerie
beherbergt und dem Garten,‑ der an
den Ausstellungssaal anschließt. Das
Erdgeschoss enthält neben dem Eingangsbereich und der Treppe zur Bibliothek und zum Museum einen Saal für
Wechselausstellungen. An diesen Saal
gruppieren sich zwei Räume geringerer
Dimension, einer im Südwesten und einer im Nordosten. Während eines Restaurierungseingriffs im 19. Jahrhundert
war der ursprüngliche Raumeindruck
völlig entstellt worden. Dieser sollte nun
durch einen historisch bewussten Entwurf wiederhergestellt werden. Wie in
anderen Fällen zeigt Scarpa auch hier,
dass für ihn das Wasser kein Problem,
sondern Ausgangspunkt für sein Entwurfskonzept war.
Claudia Noack
Brücke und Stege als Gestaltungsmotive
Der Eingang ist über eine neue,
von Scarpa entworfene Brücke
zugänglich. Der Entwurf dieser
Brücke kommt den ersten und
einfachsten Brücken Venedigs
sehr nahe. Auch die Stege im Inneren, die sich durch die erhöhten Bordsteine ergeben, sind eine
tägliche Erinnerung an die wiederholten Überschwemmungen
und auch ein Symbol für Venedigs „Dominanz“ von Wasser.
Wasser als
Entwurfskonzept
Das Wasser fließt durch ein Gitter
in einen kleinen Kanal, der entlang der Wände angelegt wurde,
um das Umhergehen in den Räumen zu gewährleisten. Die Konstruktion des Kanals hat also eine
sehr praktische Rolle als Schutz
vor Überschwemmung. Es ist
aber auch die Einfügung eines
neuen architektonischen Mittels .
venezianische Elemente
Scarpa verwendete generell im
ganzen Gebäude ortstypische
Materialien. Auch bei dem Garten wird der Einfluss der venezianischen Tradition deutlich.
Jedoch hebt er dabei besonders
den örtlichen Charakter der Architektur hervor. Das Wasser hat
auch hier seinen Anteil an der
Gestaltung der Wege.
99
Landschaftliche Elemente
Projekt: Wohnhaus
Titel: Casa Levene
Architekt: Eduard Arroyo
Bauzeit: 2002-2005
Ort: San Lorenzo de El Escorial, ESP
Einbindung in die Vegetation
(Lage)
(Grundriss)
(Schnitt)
Zitat Arroyo: „Bei der Konzeption dieses Hauses fragten
wir uns, ob wir in der Lage sein würden, etwas zu bauen
und dabei den größtmöglichen Respekt für die umgebene
Natur zu bewahren.“
100
Das Wohnhaus für Familie Levene liegt
in San Lorenzo de El Escorial, fünfzig
Kilometer nordwestlich von Madrid.
Das Grundstück ist an einem bewaldeten Berghang gelegen.
Mit Hilfe einer peinlich genauen Analyse der vorherrschenden Topographie
sowie des Baumbestandes, entstand
eine Geometrie für das Gebäude, welche auf die örtlichen Gegebenheiten
zugeschnitten ist. Die von außen erkennbare Dynamik des Gebäudes wird
im Inneren durch Lichtspiele, verschiebbare Wände, die fließende Dachform
und viele unterschiedliche Materialien
noch erhöht.
Das auf die Bedürfnisse des Bauherrn
angepasste Raumprogramm verfügt
aufgrund der Anlehnung an die örtliche
Topographie über mehrere Split-Level,
die nach unten hin an Privatheit gewinnen. Betritt man das Wohnhaus von der
überdachten Parkebene aus, gelangt
man zunächst in eine Gästewohnung
mit 2 Schlafräumen und Terrasse, die
auch als Wohnebene für Kinder dienen
kann. Bewegt man sich weiter abwärts
erreicht man das Wohnzimmer, ausgestattet mit Bar und Terrasse, gefolgt
vom Arbeits- und Essbereich, der ebenso über eine große Terrasse und einen
innen liegenden Pool verfügt. Auf der
untersten Ebene schließen sich die Elternschlafzimmer mit Fitnessraum und
Sauna an.
Florian Gratias
Überlagerung verschiedener Einflussfaktoren
Bei der Konzeption wurde zunächst der Baumbestand genau
analysiert und in Baumcluster
und Freiflächen gegliedert. In
Beziehung zueinander stehende
Flächen ergeben die so genante
„Anti-Forest“ - Geometrie, die
den Baukörper weiter ausformuliert. Auch die Fassade reagiert
mit offenen beziehungsweise
geschlossenen Fensterflächen
auf den Standort der umgebenen
Bäume.
Anpassung an die
Vegetation
Mit seinen emporsteigenden
Ecken, der dunklen Natursteinfassade und den massivhölzernen Terrassen fügt sich die
Casa Levene unauffällig in die
Landschaft ein. Die weitläufige Durchfensterung akzentuiert die Verbindung des Wohnhauses zu seiner Umgebung.
Bezüge zwischen Innenund Außenraum
Im Innenraum wurde durch
die Material- und Formvielfalt
die äußere Komplexität ins Innere des Hauses übertragen.
Die
zunehmende
Privatheit
im unteren Teil wird durch einen
Farbwechsel
betont.
Großzügige
Fensterflächen
mit
Austrittsmöglichkeit
zu
den
zahlreichen
Terrassen
bewirken
eine
Verbindung
von Innen- und Außenraum.
101
Landschaftliche Elemente
Projekt: Ferienhaus
Architekt: Lacaton & Vassal
Bauzeit: 1999
Ort: Lège Cap-Ferret, FRA
Einbindung in die Vegetation
(Lage)
(Grundriss)
(Schnitt)
102
Das Ferienhaus befindet sich rund sechzig Kilometer westlich von Bordeaux in
Lège Cap-Ferret auf einer von Pinien
bewachsenen Düne mit Blick aufs
Wasser. Das Grundstück gliedert sich
in einen von der Erschließungsstraße
über 40m leicht ansteigenden Bereich
sowie den dahinter auf 20m steil zum
Wasser hin abfallenden Südhang. Um
die Winderosion des feinsandigen Bodens zu vermeiden, war der Schutz der
vorhandenen Vegetation von höchster
Priorität. Folglich mussten insgesamt
vierzig hoch gewachsene Pinien sowie
dichtes Buschwerk am Steilhang von
den Architekten berücksichtigt werden.
So entstand ein aufgeständerter Neubau, der zwischen den Bäumen zu
schweben scheint. Der Kubische Baukörper hat eine Grundfläche von 180m²
und eine vorgelagerte 30m² große
Terrasse, die in Kombination mit einer
filigranen Spindeltreppe die einzige
Erschließung darstellt. Das Haus wird
von sechs Bäumen durchstoßen, die
in die Architektur integriert werden und
gleichzeitig als natürlicher Schattenspender dienen.
Der Plattformgrundriss ist sehr einfach
organisiert. Über die Terrasse kommend, betritt man den 100m² großen,
sehr offen gestalteten Aufenthaltsraum,
der auf Wunsch über die gläserne
Schiebetürkonstruktion mit der Terrasse zusammengelegt werden kann.
Im rückwärtigen Bereich des Hauses
befinden sich insgesamt vier kleine
Schlafräume, sowie zwei Toiletten und
Bäder.
Florian Gratias
Einbettung in den
Baumbestand
Der Neubau integriert sich durch
die aufgeständerte Stahlkonstruktion und die Einbindung der
Bäume unauffällig in den Pinienwald. Im Gegensatz zu den
angrenzenden Ferienhäusern,
ist dieser kaum zu erkennen.
Übergang von
Innen und Außen
Werden die Schiebetüren des
Aufenthaltsraumes
komplett
geöffnet, ergibt sich ein schwellenloser Übergang zur Terrasse. Die minimalistische Inneneinrichtung tut ihr Übriges, um
den Blick des Bewohners in
die Natur auf gar keinen Fall
abzulenken. Es macht den Anschein, als fließe die Landschaft
in das Gebäude hinein und
würde mit ihm verschmelzen.
Integration der Bäume
Dach- und Bodenanschlüsse
kompensieren das Schwanken
der Bäume. Bewegliche Plexiglashauben, die mit Gummimanschetten am Stamm besfestigt sind, bilden den oberen
Abschluss und dienen zudem
als Oberlichter. Diese sind per
Gummimanchette am Stamm
befestigt. Die Bodenabdichtung
besteht aus einer Gummiabsperrung und einer einfachen Holztafelabdeckung. Die Umbauung
der Pinien machte eine künstliche Bewässerung notwendig.
103
104
ENERGIE
Aus der laufenden Debatte zur
Nachhaltigkeit und dem globalen
Klimawandel gingen bisher drei
wesentliche Forderungen für die
Zukunft hervor: Ökologie, Ökonomie und Soziales bilden ein
Dreieck aus Schlagworten zur
Untermauerung des Nachhaltigkeitsbegriffs, der auch in der
Architektur eine zunehmende
Bedeutung erfährt. Wie diese
Anforderungen an die Architektur
des 21. Jahrhunderts miteinander vereinbar sind, ist Gegenstand der folgenden Beispiele
zum energetischen Ortsbezug.
Region und Grundstück beeinflussen mit ihren besonderen
Charakteristika die Gebäudekonfiguration wesentlich und müssen
als handlungsprägende Rahmenbedingungen verstanden werden. Besondere klimatische Gegebenheiten sowie Setzung und
Ausrichtung von Gebäuden oder
Gebäudegruppen haben langfristige Effekte auf die Amortisation von Immobilien aller Art. In
Zukunft wird es immer wichtiger
zentrale Energiesysteme durch
dezentrale
Energieerzeugung
am Verbrauchsort zu ergänzen.
Technische Lebensdauer und
wirtschaftliche Nutzungsdauer
müssen mit ökologisch verträglichen Materialien und einem
Ressourcen schonenden Umgang auf ein Maximum gebracht
werden.
Energetischer Ortsbezug
105
Energetischer Ortsbezug
Projekt:Gemeindezentrum Ludesch
Architekt:Herrmann Kaufmann ZT GmbH
Bauzeit:2005
Ort:Ludesch, Vorarlberg, Österreich
Passivhaus mit Erdwärmenutzung
ökologisch, nachhaltiges bauen
(Lage)
(Grundriss)
(Schnitt)
106
In Ludesch, einer kleinen Vorarlberger Gemeinde nahe Bludenz, bestand
Mitte der 90´er Jahre der Bedarf nach
einem neuen Gemeinde- und Kommunikationszentrum.
Die Region Vorarlberg hat durchschnittlich 1750 Sonnenstunden im Jahr und
eine
Jahresdurchschnittstemperatur
von 9 °C. Mit circa 2000mm Niederschlag pro Jahr gehört sie zu den niederschlagsreichsten Regionen Österreichs.
„Grundgedanke des neuen Hauses ist
die Schaffung einer echten Mitte für
Ludesch. So bildet der Neubau durch
seine Geometrie eine räumlich dreiseitig geschlossene Klammer um den
neuen Dorfplatz. Dieser wird belebt
durch die angelagerten Funktionen wie
Geschäfte, Post, Café, Gemeindeamt,
einem Gemeindesaal, Vereinsräumlichkeiten, Spielgruppe, Wohnungen
sowie Büros.“ (Text: Architekten) Der
Gebäudekomplex und der überdachte
Dorfplatz sind straßenseitig nach Nordwesten.
David Milling
Solarenergienutzung
Die transluzente Überdachung
verschattet die Büro- und Verkaufsflächen und schützt den
Platz vor Witterungseinflüssen Gleichzeitig erzeugen die
durchsichtigen
PhotovoltaikElementen jährlich 16.000 kW/h
Solarstrom, der in das Netz der
Vorarlberger Kraftwerke eingespeist wird.
Damit können fünf Haushalte mit
Strom versorgt werden.
Thermische Nutzung des
Grundwassers
Sommer
Winter
Das Grundwasser unter dem
Gebäude in einer Tiefe von 35
Metern beträgt Sommer wie
Winter 7°C. Dies macht man
sich zu Nutze, um über eine
Wärmepumpe im Sommer die
Räume zu kühlen und im Winter
zu erwärmen. Im Winter wird das
System bei Bedarf durch das örtliche Fernwärme-Netz ergänzt.
Regionales Material,
Sonnenschutz
Es wurde Wolle von Schafen
aus der Region als Dämmstoff
verwendet. Vordächer in der Deckenebene schützen maßhaltige
Bauteilen wie Fenster und Türen
vor direkter Sonneneinstruhlung.
107
Energetischer Ortsbezug
Projekt: Schutzhütte
Titel:pos architekten, Wien
Bauzeit: Sommer 2005
Ort: bei St. Ilgen
Extremfall: Energieautark
(Lage)
108
Die Schutzhütte bei St. Ilgen befindet
sich in der österreichischen Alpenregion Hochschwab auf 2154m Höhe. 12
Kilometer von der nächsten Bushaltestelle, entfernt, welche nur fußläufig
erreichbar ist, ist es erforderlich, sich
über eine möglichst autarke Energieversorgung des Gebäudes Gedanken
zu machen. Neben den fehlenden
Anschlüssen für Strom- und Wasserversorgung sind auch die extremen
Klimabedingungen mit Temperaturschwankungen von -25°C im Winter
und bis 23°C im Sommer sowie starke
Windböen, Schnee und Kälte charakteristisch für den Standort.
Die Lage des Gebäudes, seine Form
und innere Organisation sind auf diese
extremen klimatischen Bedingungen
abgestimmt, indem es energie autark
betrieben werden kann.
Der aufgeständerte Baukörper beherrbergt im massiven Untergeschoss die
technsichen Anlagen, im EG die Aufenthaltsräume, im OG die Gästezimmer.
Die nach Norden geneigte Dachform
verhindert mit Hilfe des Nordwestwindes, der Windgeschwindigkeiten bis
200 km/h erreicht, das Einschneien des
Daches. Die Nordfassade ist besonders
gut gedämmt, um thermische Verluste
möglichst gering zu halten.
David Milling
Kubatur und Konstruktion
Die kompakte, würfelförmige Kubatur des Gebäudes
minimiert
die Oberfläche des Gebäudes
und somit den Wärmeverlust.
Die Schutzhütte wurde in traditioneller Holzbauweise errichtet,
mit der Besonderheit, dass die
vorgefertigte Holz- LeichtbauStruktur mit dem Helicopter
transportierbar sein mußte
Aktive &
passive
Solarenergienutzung
Regenwassernutzungl
Die Südfassade dient der passive und aktiven Solarenergienutzung durch größzügige
Fensterflächen, als auch durch
Photovoltaikelemente und durch
Sonnenkollektoren. Licht und
wärmebedürftige
Aufenthaltsund Schlafräume sind nach
Süden orientiert, Neben und
Verkehrsräume nach Norden (Lineare thermische Zonierung).
Regenwassernutzung
Regen- und Tauwasser, welches
über die Dachfläche gesammelt
wird, kann als Brauchwasser und
aufbereitet als Trinkwasser verwendet werden. Abwasser wird
mittels Filteranlagen gereinigt
und größtenteils vor Ort versickert.
109
Energetischer Ortsbezug
Projekt: Sechs Punkthäuser
Titel: Wohnen am Lohbach
Architekten: Baumschlager & Eberle
Bauzeit: Fertigstellung 2000
Ort: Innsbruck, Österreich
Energieeffiziente Punkthaussiedlung
Zitat: „Das war fast eine Art Spiel, zu untersuchen, wie sich
das mit den Distanzen, dem notwendigen Abstand zwischen den Gebäuden, den Durchsichten, der Orientierung,
der Besonnung und Beschattung, den Aussichtsmöglichkeiten optimieren lässt“ Carlo Baumschlager
110
Am westlichen Stadtrand Innsbrucks,
in einem städtebaulichen Patchwork,
liegt die Siedlung am Lohbach. Sechs
Punkthäuser sind schachbrettartig versetzt und in ihrer Höhe, zum nördlich
gelegenen Gebirge hin, gestaffelt. Mit
umlaufenden Balkonen werden Austritte nach allen Seiten ermöglicht und
ein Bezug zur umgebenden Landschaft
hergestellt.
Ein zentraler Erschließungskern wirkt
als Pufferzone zwischen Innen- und Außenbereich. Auf den Erschließungskern
folgen Nebenräume und schließlich die
Aufenthaltsräume bzw. Wohnräume.
Die Gebäude sind untereinander über
ein autoverkehrsfreies Wegenetz miteinander verbunden.
Erschlossen
werden die Siedlungen über eine vorgelagerte Platzfläche und einen großzügigen, überdeckten Vorplatz. Bei einer hohen Dichte von 1,2 konnten 298
komfortable Wohnungen realisiert werden. Die kompakte Bauform der sechs
Punkthäuser und die Ausbildung von
Pufferzonen stellen den Rahmen für
ein innovatives Energiekonzept dar.
Die sechs Gebäude sind als Niedrigenergiehäuser ausgeführt und liegen mit
20 KWh/m²a noch weit unter der Anforderung an diese Gebäudeklasse (6080 KWh/m²a).
Timo Sporwien
minimierte Verschattung
und Nord-Süd-Ausrichtung
Die Setzung der Baukörper verhindert eine Verschattung benachbarter Gebäude und verbessert damit die Energiebilanz
der gesamten Siedlung. Die klare
Nord-Süd-Ausrichtung der Häuser reduziert die Angriffsfläche
des vom Gebirge abfallenden
Windes und bewirkt gleichzitig eine stetige Frischluftzufuhr.
optimierter Jahreszyklus
Eine konzentrische thermische
Zonierung ermöglicht es die
Wohnräume im Winter über die
raumhohen Fenster zu erwärmen. Im Sommer dienen die
Klappschiebeläden mit Kupferblechoberfläche vor der Balkonzone dem effektiven Sonnenschutz.
effiziente Haustechnik
Die Beheizung der Wohnungen
geschieht über eine Warmluftheizung in Verbindung mit einer
kontrollierten
Gebäudelüftung
mit Wärmerückgewinnung und
Außenluftvorwärmung über Sonnenkollektoren auf dem Dach
und einem Pufferspeicher. Die
Restenergie stellt ein kleiner
zentraler Gasbrennwertkessel
zur Verfügung, der bei extremen
Außentemperaturen einspringt.
In für Stellplätze ungeeigneten
Ecken der Tiefgarage dienen
Solarspeicher im Sommer der
Warmwasserversorgung.
111
energetischer Ortsbezug
Projekt: Wohn- und Büroanlage
Titel: BedZed
Architekt: Bill Dunster architects
Bauzeit: Fertigstellung 2002
Ort: London, GB
Nullenergiesiedlung mit Mischnutzung
(Schnitt)
Zitat: „Reasonably maximise development density without
loss of amenity in urban and suburban areas. Land is possibly the most precious resource of all.“
Bill Dunster architects
112
Das Projekt BedZED, Beddington Zero
Development, gilt mit 82 Wohnungen
und Büros als erste Nullenergiesiedlung Großbritanniens. Aufgrund der
angespannten Wohnungsmarktsituation Londons spielt der Anspruch einer
möglichst hohen Nutzungsmischung
auf möglichst kleiner Fläche hier eine
herausragende Rolle.
Das dreigeschossige Grundmodul ist in
drei Zonen gegliedert. Die erste Zone
im Südosten bildet ein vorgelagerter
Wintergarten, es folgen die Wohnräume und schließlich Büro- bzw. Sondernutzungen im Norden.
Der in Massivbauweise konstruierte
Reihenhaustypus nutzt im Bereich des
Wintergartens das einfallende Sonnenlicht zur Belichtung und Beheizung.
Über 50% der Baumaterialien, darunter natürlich nachwachsende Rohstoffe
wie Holz und Naturstein stammen aus
der näheren Umgebung. Gute Dämmeigenschaften werden durch eine
Dreifachverglasung und Außenwände
mit einem U-Wert von nur 0,1 W/m²K
gewährleistet. Die charakteristischen
Windfänger auf dem Dach erzeugen
einen Überdruck, der eine natürliche
Konvektion initiert und elektrische Ventilationssysteme überflüssig macht. Der
Energiebedarf der technischen Anlagen
konnte gegenüber herkömmlichen Anlagen um etwa 60% gesenkt werden. Timo Sporwien
Mischung und Dichte
Die kompakte Bauform von BedZed vereint Wohnungen mit
Sondernutzungen wie
zum
Beispiel einem Kindergarten,
diversen Clubräumen, einem
Sportzentrum und Cafés. An
die Wohnungen werden private
Gärten angeschlossen. Die
Anordnung dieser Nutzungen
folgt dabei dem Prinzip der linearen thermischen Zonierung.
lineare thermische Zonierung
Die Wintergärten im Südosten
sind vollständig verglast und wirken als thermischer Puffer, der
die Wärme aus der Sonnenenergie an die weiter innen liegenden
Räume abgibt. Natürliche Konvektion in den Treppenräumen
führt zu einer stetigen Frischluftzufuhr.
effiziente Gebäudetechnik
700m²
Photovoltaikelemente
auf der Südseite erzeugen 11%
des benötigten Stroms und ermöglichen den Betrieb eines
Elektro-Carsharing-Fuhrparkes.
Der restliche Energiebedarf
wird über ein Blockheizkraftwerk, das Holzabfälle aus der
Umgebung verbrennt, gedeckt,
und das der Warmwasserversorgung dient. Das anfallende
Regenwasser wird von einer
eigenen
Pflanzenkläranlage
aufbereitet und für die WCSpülung und die Bewässerung
der Außenanlagen verwendet.
113
Energetische Bezüge
Projekt: Institutsgebäude Freiburg
Titel: Institutsgebäude Freiburg
Architekt: Pfeifer Kuhn Architekten
Bauzeit: 2003-2006
Ort: Freiburg
(Energie) Institutsgebäude Freiburg
Zitat: „Unser architektonischer Anspruch zielt darauf ab,
Gebäude zu entwickeln, in denen das Verhältnis zwischen
dem Teil und dem Ganzen kybernetischer Natur ist, also
darauf hin angelegt, die strukturellen Eigenarten aller beteiligten Systeme - physikalischer, biologischer und technischer Art - so zueinander in Beziehung zu setzen, dass
sie sich in ihren Wirkungen ergänzen.“
Prof. Günter Pfeifer
114
Das Land Baden Württemberg hat
2001 einen Wettbewerb für einen Neubau des Instituts für Umweltmedizin
und Krankenhaushygiene in Freiburg
ausgelobt. Das Projekt sollte ein Vorzeigebau im Umgang mit erneuerbaren
Energien werden. Das Institutsgebäude befindet sich auf dem Gelände der
Albert-Ludwigs-Universität im Norden
der Stadt Freiburg und ist Teil eines Erweiterungsbereichs der medizinische
Fakultät. Auf dem Areal südlich der
bestehenden Fakultät sind sechs neue
Gebäude geplant welche über unterund oberirdische Gänge miteinander
verbunden werden sollen. Das neue
Institutsgebäude schließt die westliche Ecke dieses neuen Komplexes.
Das Gebäude ist in Nordwest- SüdostRichtung ausgerichtet und orientiert
sich mit der Hauptfassade nach Norden
an der sich ebenfalls der Haupteingang
befindet. Die Labore werden mit einer
von 8 auf 4 gedrückten Luftwechselrate
künstlich belüftet. Die Belichtung ist
überwiegend künstlich, dennoch kann
Licht aus den südlichen Büroflächen
durch den Flur in die Labore Dringen.
Der Flur wirkt als Puffer. Die offenen
Büros werden durch die eingestellten
über 3 Geschosse durchlaufenden Energiegärten und die doppelfassade belichtet und belüftet. Die 24 cm starken
Brettstapelwände sind dämmend und
speicherfähig ausgeführt und bilden
das bestimmende Erscheinungsbild
der Südseite.
Thomas Böhme
thermische Zonierung
Der Grundriss ist von Norden
nach Süden gestaffelt, die
Labore befinden sich auf der
Nordseite. Durch die technische
Versorgung von außen wird
eine freiere Gestaltung der
Grundrisse möglich. Die vertikale
Erschließung befindet sich in der
Mitte. Im Süden schließen die
durch Energiegärten gegliederten
offen gestalteten Büroflächen
an.
Energieschema Sommer
Im Sommer wird die warme Luft
am Boden angesaugt und über
ein Erdregister (2) gekühlt. Danach wird die Luft über die Lüftungsanlage in die Labore eingebracht. Ein weiterer Teil der
Luft wird einem Wärmetauscher
zugeführt welcher die warme Außenluft kühlt, diese wird über des
Zuluftsystem in Flur und die Büros
verteilt. Die Brauchluft wird durch
erwärmte aufsteigende Luftmassen in der Kollektorfassade (3)
eingesogen und über Öffnungsklappen nach außen abgeleitet.
1
3
2
Energieschema Winter
Im Winter wird kalte Luft über die
Erdregister (2) erwärmt und in
die Labore geblasen. Für die Büros wird über die Zuluftschächte
aufsteigende Brauchluft in den
Wärmetauscher abgeleitet. Dort
wird frisch eingebrachte kalte
Luft mit der warmen Brauchluft
erwärmt. Diese erwärmte Luft
wird unten in die Kollektorfassade geleitet und kann gezielt in
die Büros eingelassen werden.
1
3
2
115
Energetische Bezüge
Projekt: Alterswohnungen Domat
Titel: Alterswohnungen Domat
Architekt: Dietrich Schwarz
Bauzeit: 09/2003-11/2004
Ort: Domat/Ems (Schweiz)
(Energie) Alterswohnen Domat
Zitat: „Die perfekte Solarfassade ist transparent,
und sorgt für eine konstante innere Oberflächentemperatur. Sie ist Sonnenkollektor, Heizkörper,
Kühlfläche und Verschattung in einem.“ Dietrich
Schwarz
116
Im Südosten der Schweiz befindet
sich das Örtchen Dormat, in dessen
Süden direkt neben dem Altersheim
der Stadt, 2004 ein neues Gebäude
für altersgerechtes Wohnen errichtet
wurde. Dabei hat der Architekt, Dietrich
Schwarz, besonderes Augenmerk
auf die Einhaltung des Schweizer
MinergieStandards
sowie
die
barrierefreie Umsetzung Wert gelegt.
Das Gebäude ist in der Ausrichtung
den für Dormat typischen Scheunen im
Norden des Baugebiets entlehnt, und
nimmt deren Ost- West- Orientierung
auf. Auf der Nordseite befindet sich
der Haupteingang, welcher in einer
angebauten
Technikzentrale
eine
Vordach findet. Die Südfassade ist
über die gesamte Fläche verglast
und öffnet sich zum angeschlossenen
Park des
Altenheims. Im Inneren
befindet sich auf der Nordseite die
Hauperschließung über 2 kaskadisch
angeordnete Treppen je Geschoss,
ein Fahrstuhl am Eingang ermöglicht
die barrierefreie Erschließung. In den
Flur sind Abstellkammern eingesetzt
die den Wechsel in den Geschossen
nachahmen. Die Wohnungen sind
jeweils in Bad, Küche, Schlafbereich
und Wohnraum gegliedert. Die Küche
öffnet sich mit einem großen Fenster
zum Flur. Im Boden des Wohnraums
befindet sich eine Heizung die auch
zum Kühlen genutzt werden kann. Die
Wände sind aus Stahlbeton und können
aktiv als träger Temperaturspeicher
dienen.
Thomas Böhme
thermische Zonierung
Die Haupterschließung, welche
den geringsten Wärmeanspruch
hat befindet sich auf der Nordseite, die Räume mit zeitweisem
Wärmebedarf undgeringem Belichtungsanspruch befinden sich
in der Mitte, Die Wohnräume mit
der höchsten Aufenthaltsqualität
orientieren sich zur Südseite hin.
Die eingestellten Balkone stellen
die Verbindung nach außen dar.
Energieschema Latentwärmespeicher Sommer und
Winter
DerLatentwärmespeicher
ist
vor dem Schlafbereich an der
Südseite in ein Dreischeibenisolierglaspaneel eingearbeitet.
Bei hohen Einstrahlungswinkeln im Sommer wird das Sonnenlicht durch eingearbeitete
Prismen reflektiert, bei kleinen
Winkeln im Winter, kann es
durchströmen. Dabei erwärmt
das Licht die Salzkristallkammern in der inneren Schicht.
Die aufgenommene Wärme
wird Nachts wieder abgegeben.
Som-
> 40°
Winter
< 35°
Verschattung
Durch die Subtraktion der ebenfalls
versetzt
angeordneten
Balkone aus dem Gesamtbaukörper, werden sie von der
darüber befindlichen Bodenplatte verschattet. Durch verschiebbare Glaselemente kann
der Balkon zum Wintergarten
umfunktioniert werden und zur
thermischen Regulierung geöffnet oder geschlossen werden.
117
118
SOZIALE BEZÜGE
Das Thema „Soziale Bezüge“
beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen Architektur
und dem sozialen Umfeld des
Ortes, in dem sie entsteht. Es
werden verschiedene soziale
Faktoren untersucht, die als direkte Maßgaben auf die Umsetzung der Beispielprojekte wirken.
Des Weiteren wird der Blick darauf gerichtet, wie die Architektur
auf diese Einflüsse reagiert und
welche positiven Rückwirkungen
dabei für den Ort entstehen. Im
Besonderen wird die soziale Infrastruktur der Gebäude und Orte
erörtert. Hierfür werden Projekte
des städtischen, sozialen Wohnungsbaus als Maßnahme zur
Verbesserung von Wohnraum
und eigeninitiative Projekte im
sozialen wie auch kulturellen
Bereich aufgeführt, ebenso die
großmaßstäbliche Einflussnahme und Auswirkung von Architektur zur Aufwertung von Siedlungen oder Quartieren.
Energetischer Ortsbezug
119
Soziale Bezüge
Projekt: Stadtteilzentrum
Titel: centrum.odorf
Architekt: Frötscher Lichtenwagner
Bauzeit: 2003-2006
Ort: Innsbruck, Östereich
Implantation eines Zentrums
Geschichte des Ortes
Der Stadtteil wurde in den 60er und
erneut in den 70er Jahre im Zuge der
olympischen Spiele errichtet.
Es
dominierten
eine
monotone
Zeilenbaustruktur, große Freiflächen
zwischen den Gebäuden, die keine
Aufenthaltsqualität
haben.
Ein
Zusammenhalt der baulichen Struktur
war nicht zu erkennen.
Das olympische Dorf wies auch
die typischen sozialen Probleme
des Sozialen Wohnungsbaus der
damaligen Zeit auf. Es gibt ein Mangel
an kulturellem Angebot und eine
Tendenz zur räumliche Segregation von
ethnischen Minderheiten und Gewalt.
Die städtebauliche Situation des
Viertels sollte aufgewertet werden.
Die öffentlichen Freiräume sollten
saniert werden. Das Viertel sollte ein
lebhaftes Zentrum bekommen, um
den Ladenansiedlungen am Rand des
Viertels entgegen zu wirken.
(Schnitt)
120
Für eine Fläche in zentraler Lage
des olympischen Dorfes, wo ein
Gemeindesaal
und
Kindergarten
parvillonartig auf einer Grünfläche
standen, wurde ein Wettbewerb
ausgeschrieben und durchgeführt im
Rahmen der Europan 4.
Dabei wurde der Entwurf von den
Architekten Frötscher Lichtenwagner
ausgewählt und in der Zeit von 2003
bis 2006 realisiert.
You Jin Jang
Angebot qualitätsvoller,
öffentlicher Räume
Situation vor und
nach der Realisierung
Der Neubau umfasst einen
Quartiersplatz. Ein Spalt im Turm
zieht sich weiter und markiert
den Rand des Platzes. Hinter
dem Flachbau befinden sich die
Spielplätze.
Kinderspielplatz
Ballspielplatz
Quartiersplatz
Mischung von allen
Altersgruppen
Der Turm-bau bietet verschiedene Wohnformen an, darunter
solche für betreutes Wohnen. In
dem Flachbau befinden sich die
öffentlichen Nutzungen wie ein
Kindergarten, ein Schülerhort,
ein Supermarkt mit Cafe, ein Jugendzentrum, ein Tageszentrum
für ältere Bewohner und Vereinsräume.
Mischung von
Nutzungen
Die Mischung von Kindergarten
und Geschäfte für den alltäglichen Bedarf macht es möglich,
dass der Platz belebt ist und als
Zentrum für die Bewohner dienen kann.
Alle Nutzungen werden von dem
Platz aus erschlossen, so dass
der Platz frequentiert und genutzt wird.
121
Soziale Bezüge
Verbesserung der
stadträumlichen Qualität
Das Ensemble setzt einen Akzent in der Umgebung durch den
Höhensprung von einem Flachbau zu einem Turm. Gleichzeitig
strukturiert er den Freiraum.
122
123
Soziale Bezüge
Projekt: Gemeinschaftshaus
Titel: La Tuffière
Architekt: 2b architects und nb.arch
Bauzeit: 2007
Ort: Corpataux-Magnedens, Schweiz
Fördern des Gemeindelebens
Geschichte des Ortes
Die
Gemeinde
CorpatauxMagnedens liegt etwa 8 km von der
Kantonshauptstadt Freiburg entfernt,
in der Schweiz. Sie liegt in einer
attraktiven, leicht hügeligen Landschaft,
und ist östlich von der mäandrierenden
Flusslandschaft der Saane begrenzt.
Die Gemeinde erlebte in den
letzten 30 Jahren eine rasante
Bevölkerungszunahme, die charakteristisch für die Landflucht in den
dörflichen Gemeinden ist, die in der
Nähe von Großstädten liegen. Meist
pendeln die Neueingezogenen zur
Arbeit in die Stadt. Es entwickelte sich
dadurch eine neue bauliche Situation
im Dorf. Die Bauernhäuser und die
neugebauten
Einfamilienhäuser
mischten sich, mit hinzugekommenen
Schulen, Kindergärten und Supermärkten.
Und somit veränderte sich auch die
Identität des Ortes, die traditionell stark
an Ort und Gemeinschaft verbunden
war, die hinzugezogene Bevölkerung
jedoch nicht einschloss.
Die Gemeindeverwaltung benötigte
durch die Zunahme der Einwohner
mehr Platz für Verwaltung und Veranstaltung. Vor der Planung eines neuen
Gemeindehauses waren die Büros in
einem Schulhaus untergebracht, die
öffentliche Veranstaltungen fanden in
einem Restaurant statt.
Vor diesem Hintergrund lobte die Gemeinde Corpataux-Magnedens einen
Wettbewerb im Jahre 2003 aus für ein
neues Gemeindehaus. Realisiert wird
der Entwurf von den Architektengemeinschaft 2b architects und nb.arch.
124
You Jin Jang
Identitätsstiftende
Formensprache
Die Architekten haben das
Tuffstein als Identitätsstiftendes
Material benutzt, welches in vielen Orten im Dorf zu entdecken
ist.
Das beige schimmernde Material zieht sich über das Dach und
umhüllt das scharfkantige Gebäude. Das Bauwerk besitzt eine
einfache Formsprache.
Verbessertes
kulturelles Angebot
Im Erdgeschoss befinden sich
sowohl die Gemeinde-verwaltungsräume als auch der grosse
Saal, in dem Veranstaltungen
statt finden. Im Untergeschoß
befinden sich Luftschutzräume,
welche in normalen Zuständen
für weitere Veranstaltungen Platz
bieten.
Bezug zu anderen öffentlichen Einrichtungen
Das Gemeindehaus ist an der
Dorfs-Hauptstraße positioniert,
wo die sonstigen öffentlichen
Gebäude sich befinden wie eine
Kirche, eine Dorfschule und ein
Restaurant
125
Soziale Bezüge
Bildung eines öffentlichen
Platzes
Das Gemeindehaus wurde abgerückt von der Staße, so daß
vor dem Haus ein Dorfplatz mit
einem Baum vorgesehen werden
konnte.
126
127
soziale
SozialeBezüge
Bezüge
Projekt: Sozialer Wohnungsbau
Architekt:
ELEMENTAL
Projekt:
Sozialer
Wohnungsbau
Bauzeit: ELEMENTAL
Architekt:
Umfang: 70 qm je We ( 36qm Initial+
Bauzeit:
Umfang:
70 qm je We ( 36qm Initial+
34 qm Erweiterung
34
qmIquique
Erweiterung
Ort:
Ort: Iquique
Expandierende
ExpandierendeHäuser
Häuser
Elemental ist eine Initiative der UniElemental ist eine Initiative der Universiversidad
Católica
de Chile,
der Hardad
Católica
de Chile,
der Harvard
Devard School,
Design des
School,
desRockefeller
Harvard
sign
Harvard
Center
und des
chilenischen
BauminisRockefeller
Center
und des
chileterium mit dem Ziel der Entwicklung von
nischen Bauministerium mit dem Ziel
Wohnprojekten für sozial benachteiligte
der Entwicklung
von Wohnprojekten
Menschen
in Entwicklungsländern.
Die
chilenische
betreibt
seit Jahfür sozial Regierung
benachteiligte
Menschen
rzehnten
eine Wohnunggsbaupolitik,
in Entwicklungsländern.
Die chiledie eine Systematische Reduzierung
nische
Regierung
betreibt
seit Jahrdes Wohnungsbaudefizit bewirkt
hat,
zehnten
eine Umsetzung
Wohnunggsbaupolitik,
aber
an deren
Kritik geübt
wird.
Die Initiative
ELEMENTAL
erarbedie eine
Systematische
Reduzierung
itete eine Reihe von Rahmenbedingundes Wohnungsbaudefizit bewirkt hat,
gen, die notwendig sind, um staatlich
aber an deren
Umsetzung
Kritik gegeförderte
Wohnbauten
zu entwerfen,
die
Verlauf
Zeit einELEMENTAL
Mehrwert erübtimwird.
Die der
Initiative
zeugen
sollen
undReihe
somitvon
zu einer
guten
erarbeitete
eine
RahmenInvestition für Familien und Regierunbedingungen,
die notwendig
um
gen
werden können.
In Iquiquesind,
standen
staatlich
Wohnbauten
zu
sie
vor dergeförderte
Herausforderung
100 Familien
der Quinta
Monroy
derZeit
selben
entwerfen,
die im
Verlaufander
ein
Stelle anzusiedeln, welche sie seit mehr
Mehrwert erzeugen sollen und somit
als 30 Jahren sehr nah dem Stadtzenzu einer
guten
Investition
Familien
trum
illegal
besetzt
hatten.für
und
von der
und
Regierungen
werden
können.
In
Nähe dessen Sozialen/Bildungseinrichtungen
profitiert
DerHerausgeringe
Iquiquesie
standen
siehatten.
vor der
Betrag von US $7,500, welchen sie für
forderung 100 Familien der Quinta
das Grundstück, die Infrastruktur und
Monroy
an der gleichsam
selben Stelle
anzudie
Architektur
verwenden
sollten,
diesiehohen
Grundstücksiedeln,sowie
welche
seit mehr
als 30
skosten
machten
es
notwendig
nach
Jahren sehr nah dem Stadtzentrum
einer speziellen Lösung zu suchen.
illegal besetzt hatten. und von der
Nähe dessen Sozialen/Bildungseinrichtungen sie profitiert hatten. Der
„We think that social housing should be seen as an in„We thinkand
thatnot
social
housing
should
behad
seentoas
an investvestment
as an
expense.
So we
make
that
ment
and
not
as
an
expense.
So
we
had
to
make
that
the inithe initial subsidy can add value over time. All of us, when
tial subsidy
canexpect
add value
time. All
us, when
buying
buying
a house
it toover
increase
its of
value.
But social
a house expect it to increase its value. But social housing,
housing, in an unacceptable proportion, is more similar to
in an unacceptable proportion, is more similar to buy a car
buy
a car than to buy a house; every day, its value decrethan to buy a house; every day, its value decreases“
ases“
ELEMENTAL.
ELEMENTAL.
128
geringe Betrag von US $7,500, welchen sie für das Grundstück, die Infrastruktur und die Architektur gleichsam verwenden sollten, sowie die
hohen Grundstückskosten machten
es notwendig nach einer speziellen
Lösung zu suchen.
MarkoZill
Zill
Marko
Rohbau/Zeitfaktor
Rohbau/Zeitfaktor
Um mit dem geringen StartkapiUm
dem geringen baute
Startkatal mit
zurechzukommen
man
pital
zurechzukommen
bauteder
Anfangs nur einen Initialbau,
man
Anfangs
nur einen
Initialin seiner
Ausstattung
aber
schon
bau,
der
in
seiner
Ausstattung
einen späteren Ausbau mit beaber
schon einen
späteren
rücksichtigte.
So waren
Küche,
Bad, Treppen
und tragende
Ausbau
mit berücksichtigte.
Wändedementsprechend
dimenSo
waren Küche, Bad, Treppen
sioniert.
und
tragende Wändedementsprechend
dimensioniert.
kollektiver
Raum Raum
kollektiver
Das Angebot von öffentlichen/
kollektiven
ist eine weiDas
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von öffentlichen/
ter starkes
Anliegen
einko
kollektiven
Raum
ist eineum
weiter
mensschwache
in ihstarkes
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um einkomre EntwicklungFamilien
zu unterstützen
mensschwache
in ihre
und sozialeszu Zusammenleben
Entwicklung
unterstützen
zu fördern.
bildete man kleiund
soziales So
Zusammenleben
ne fördern.
Nachbarschaften
ihren
zu
So bildetemitman
eigenen
kleinen Bereichen
kleine
Nachbarschaften
mit ih-und
Zugängen,
einen
positiven
ren
eigenen was
kleinen
Bereichen
Effekt
auf die Sicherheit
und
Zugängen,
was einenund
po-die
Sauberkeit
sitiven
Effekthat..
auf. die Sicher-
heit und die Sauberkeit hat.. .
expandierendes Haus
expandierendes Haus
Über die Jahre sollten die Bewohner
ihre gestiegenen
Über
die durch
Jahre sollten
die Befinanzielle
Mittel
und Eigeninitiwohner
durch
ihre gestiegenen
ative, ihrenMittel
gefestigten
Lebensfinanzielle
und Eigenstandart auch
Ausbau der
initiative,
ihren im gefestigten
Erweiterungsflächen
Lebensstandart
auch ausdrücken
im Auskönnen.
nic vehem eribau
der morture
Erweiterungsflächen
caus inam können.
dingultum
iactum
ausdrücken
morture
quam
ipse aericaus inam dinnic
vehem
gultum iactum quam ipse a
129
Soziale
Soziale Bezüge
Bezüge
Projekt: Sozialwohnprojekt
Projekt:
Titel: Sozialwohnprojekt
“cite Manifeste“
Titel:
“cite Manifeste“
Architekt:
Lacaton & Vassal
Architekt: Lacaton & Vassal
Bauzeit: 2005
Bauzeit: 2005
Umfang:
14 Wohnungen
Umfang:
14 Wohnungen
Ort:
Mulhouse/
Frankreich
Ort: Mulhouse/ Frankreich
kostengünstiges Bauen
„Our aim
aimisistoto
produce
quality
houses
are,the
forsame
the
„Our
produce
quality
houses
that that
are, for
price,
larger than
thethan
standardized
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same considerably
price, considerably
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the standardized
usually
with.To
begin
with,begin
the creating
of creating
a structure
housingmet
usually
met
with.To
with, the
of
and
a
cheap
and
effective
simple
enveloppe
enables
us to
a structure and a cheap and effective simple enveloppe
defi
ne, on
a maximum
surface
area and
enables
usthe
to loft
defiprinciple,
ne, on the
loft principle,
a maximum
volume with contrasting, complementary and surprising
surface area and volume with contrasting, complemenspatial qualities.“ Lacaton& Vassal
130
tary and surprising spatial qualities.“
Lacaton& Vassal
1853
entstand
im Mulhouse
auf
1853
entstand
im Mulhouse
auf InitiativeInitiative
der vom Industriellen
der vom gegründeten“
Industriellen
Societè moulhoussienne des Citès ougegründeten“
vrièrs“
(SOMCO)Societè
die erste Arbeitersiedlungmoulhoussienne
in Frankreich. des
ZumCitès
150 ouvrièrs“
jährigen
Jubiläum der SOMCO sollte ein Projekt
(SOMCO)
erste Arbeitersiedlung
initiert
werde,diewelches
der Siedlung
wieder
etwas Lebensqualität
zurückin Frankreich.
Zum 150 jährigen
gibt und gleichzeitig Fragen des sozJubiläum
der SOMCO
sollte
ein
ialen
Wohnungsbaus
innovativ
behandelt.
Um als
Beispiel
zu gelten
sollten
Projekt
initiert
werde,
welches
der
die Fünf Architektenteams anhand von
Siedlung wieder etwas Lebensqualität
fünf Wohnblocks den Beweis antreten,
dass
dies auch
innerhalb des
engen
zurückgibt
und gleichzeitig
Fragen
des
Rahmen des Geförderten Wohnungssozialen Wohnungsbaus innovativ
baus möglich ist. Für den Rest hatte
behandelt.
Um als
Beispiel
zu gelten
man
freie Hand.
Nouvel
Entwirft
den
Plan
der
„Cite“.
Auf
einer
Seite
ordnet
sollten die Fünf Architektenteams
er vier parallele Wohnblöcke an, die die
anhand Siedlung
von fünf verlängern
Wohnblocks
historische
und den
auf
derBeweis
anderenantreten,
Seite Schützt
ein
Bau
die
„
dass dies auch
Cité“. .Flexibilität, Komfort, Bezug nach
innerhalb
des Erhaltungskosten,
engen Rahmen
Außen,
günstige
sind
einige
Werte, welche
die Projekte
des
Geförderten
Wohnungsbaus
von Lacaton&Vassal Auszeichnen. Ein
möglich eingeschränktes
ist. Für den Rest Vokabular
hatte man
bewusst
anfreie
Techniken
und Materialien,
Hand. Nouvel
Entwirft denderen
Plan
Qualität, Leistung und Kosten kontrollider sind,
„Cite“.
Auf eineresSeite
er
erbar
ermöglicht
ihnenordnet
Häuser
in vier
einem
beeindruckenden
parallele
Wohnblöcke Kostenan, die
Quadratmeter-Verhältnis zu errichten.
historische
verlängern
In die
Moulhouse
war Siedlung
es ihre Aufgabe
ein
Wohnblock
mit anderen
14 Wohneinheiten
auf
und auf der
Seite Schützt
einer Parzelle von nur 65 x 25 Metern
ein Bau die „ Cité“. .Flexibilität,
zu errichten. Sie bedienten sich im
Erdgeschoss
an Fertigbauteilen,
um
Komfort, Bezug
nach Außen,
darauf, leicht verstärkte Wintergärten
günstige Erhaltungskosten, sind
mit eigener Klimaregeltechnik zu seteinige
dieOberflächenProjekte von
zen.
StetsWerte,
solltenwelche
bessere
materialien
verwendet
werden. Mit relaLacaton&Vassal
Auszeichnen.
Ein
tiv geringem Aufwand schaffen sie eine
bewusst eingeschränktes
Vokabular
Verdopplung
der Wohnfläche,
sowie
unterschiedliche
räumliche
Qualitäten.
an Techniken und Materialien,
Die Freiheit ein Möbel frei im Grunderen
Qualität,
Leistunggilt
und
Kosten
driss
bewegen
zu können,
ihnen
als
größter
Luxus. sind, ermöglicht es ihnen
kontrollierbar
Häuser in einem beeindruckenden
Marko Zill
Fertigbauteile
Fertigbauteile
Vor
ErdVor Ort
Ort errichteten
errichtetensie
siedas
das
Erdgeschoss
aus
vorgefertigten
geschoss aus vorgefertigten SteSteher
undBalken
Balken auf
siesie
her und
aufwelche
welche
die
Bodenplatte
aus
Stahlbeton
die Bodenplatte aus Stahlbeton
legten.
legten. Die
Dievorgefertigten
vorgefertigtenDe-Deckenplattenelemente
ckenplattenelemente mit
mitKernKerndämmung
werden
von
vier
Stütdämmung werden von vier
Stützenreihen
zenreihen mit
mitlängs
längslaufenden
laufenden
Unterzügen
diese
Unterzügengetragen.
getragen.Auf
Auf
diese
Dachkonstruktion
setzten
Dachkonstruktion setzten siesiedrei
drei
gewächshäuser
gewächshäuser
mit mit
einereiner
Höhe
Höhe
von
4.20
m,
umlaufend
vervon 4.20 m, umlaufend verkleikleidet
Polykarbonatplatten.
det mitmit
Polykarbonatplatten.
Raumtiefe/Raumteilung
Raumtiefe/Raumteilung
Jenach
nachAnforderungen
Anforderungen
werden
Je
werden
im
Rohbau
die
Wohnungen
im Rohbau die Wohnungen in in
Grundrissevon
vonZweiZwei-bisbisFünf
Fünf
Grundrisse
Zimmer
eingeteilt.
Dicke
GipZimmer eingeteilt. Dicke Gipswände
und
Steinwolle
dienen
wände und Steinwolle dienen alsals
Trennwände. Die
DieWohnungen
Wohnungen
Trennwände.
werden
ineinander
verschachwerden ineinander verschachtelt.
Zimmer
im
Erdgeschoss
telt. Zimmer im Erdgeschoss undund
Wohnzimmer im
im ersten
erstenStock
Stock
Wohnzimmer
oder
umgekehrt.
Eine
Wendeloder umgekehrt. Eine Wendeltreppe verbindet
verbindetbeide
beideEtagen.
Etagen.
treppe
Fast
alle
Wohnungen
reichen
Fast alle Wohnungen reichen
über
die
gesamte
Tiefe
von
über die gesamte Tiefe von 20
m. 20
Meter.
Raumqualitäten
Raumqualitäten
Es
sehr tiefe
tiefeLofts
Loftsmit
Es entstehen
entstehen sehr
mit
wenigen
Innenwänden
und
wenigen Innenwänden und
eine
eine
weitgehend
freie
Raumaweitgehend freie Raumanordnordnung.
Die Garage
im Nor- ist
nung. Die Garage
im Norden
den
ist
so
dimensioniert,
so dimensioniert, dass siedass
auch
sie
auchweiteres
als ein Zimmer
weiteresfungiere
Zimals ein
mer
kann. Der im
Win-Sükann.fungiere
Der Wintergarten
tergarten
im
Süden
erweitert
den erweitert die Wohnfläche in
die
in Das
den Ausden Wohnfläche
Aussenraum.
Erdgesenraum.
Das
Erdgeschoss
bilschoss bil
131
Soziale Bezüge
Projekt: Idea Stores
Titel: Öffentliche Bildungseinrichtung
Architekt: Adjaye Associates
Bauzeit: 2004 ~ 2012
Ort: London, GB
Bildungskonsum
132
Das zentral im Osten Londons
gelegene Stadtgebiet Tower Hamlets
zählt zu einem der ärmsten Stadtviertel
der Hauptstadt. Es bestehen extreme
Klüfte zwischen den nebeneinander
liegenden
Stadtteilen
bezüglich
Wohlstand,
Arbeitsmarkt-situation
und Lebensbedingungen. Ausgehend
von der Annahme, dass lebenslanges
Lernen unabdingbar für eine erfolgreiche
Beteiligung am sozialen und beruflichen
Leben ist, wurden Lösungsstrategien
hinsichtlich der Frage diskutiert, wie
die Attraktivität und Nutzung der
vorhandenen
Bildungseinrichtungen
gesteigert werden können. Zu den
primären Zielen zählen die Schaffung
attraktiver Erwachsenenbildung, die
Verbesserung der Jobchancen durch
Weiterbildung und die Gewährleistung
von Informationszugängen für alle
Bevölkerungsschichten. Aus diesen
Grundüberlegungen entstand das
Konzept Idea Store: eine Kombination
aus public library, lifelong learning und
Internetcafé, in dem Bildung niedrig
schwellig zur Verfügung gestellt
wird. Die Angebotmischung soll die
notwendigen Synergieeffekte schaffen,
um einer Chancengleichheit näher
zu kommen. Erste Trends zeigen
den Erfolg des Konzepts der Idea
Stores: Täglich nutzen etwa 1800
„Bildungs-Kunden“
die
Angebote
einer Filiale - Tendenz steigend.
Bis Ende 2008 werden alle zwölf
öffentliche Bibliotheken sowie sieben
Erwachsenenbildungseinrichtungen
des Bezirks geschlossen und durch
sieben Idea Stores ersetzt. Aufgrund
dieses Erfolges stößt das Projekt
auch international auf Interesse; erste
Ansätze der Adaption des Konzepts
wurden unternommen.
Jakub Barczak
Umfeldanalyse
2001 initiierte die Bezirksverwaltung eine große Meinungsumfrage:” Unter welchen Umständen
würden Sie die Bibliothek (mehr)
nutzen?”
Für die Zielgruppe
spielt die Kombinierbarkeit eines
Biblio-theksbesuches mit anderen Tätigkeiten wie Einkaufen
eine große Rolle. Ferner wurde
eine Verbesserung der Angebote
und des Services gewünscht.
Die Feldforschungen werden regelmäßig weiter betrieben.
Zielgruppengerechte Animierung
Die Idea Stores bieten neben diversen Kursen freien Internetzugang, Cafés vor allem auch Angebote für Kinder und Jungendliche
zwecks früher „Kundenbindung“.
Durch die architektonische Umsetzung des Konzepts wird
der Besucher auch auf die verschieden anderen Angebote
aufmerksam gemacht, um somit sein Interesse zu wecken
und zur Nutzung anzuregen.
Strategische
Standortwahl
Durch die Platzierung aller Idea
Stores in unmittelbarer Nähe zu
Einkaufszentren, Wochenmärkten oder großen Supermärkten profitieren sie von der zahlreichen Laufkundschaft. Die Filiale Whitechapel hat z.B. einen
direkten Zugang zum SainsburyParkplatz.
133
Soziale Ortsbezüge
Win-Win-Situation
Waren die Idea Stores zunächst
auf den Einzelhandel als Attraktion angewiesen, haben sie sich
nach kurzer Zeit selbst als „Publikumsmagnet“ etabliert. Durch
Kundschaft- und Imagegewinn
profitieren nun in Wechselwirkung auch die Geschäfte der
Nachbarschaft. Große Handelsketten haben daher bereitwillig
einen Hauptteil der Finanzierung
in Form von privatem Sponsoring
übernommen.
Niedrige Schwelle
Das Motto „free & easy“ impliziert
die barrierefreie Zugänglichkeit,
lange Öffnungszeiten sowie leichte Nutzungsmodalitäten, die vor
allem der Zielgruppe den unkomplizierten Einstieg ermöglichen.
Im Eingangsbereich befindet sich
als erste Anlaufstelle ein helpdesk.
Durch Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen findet
eine stadtweite Vernetzung statt.
Idea Store als Marke
Die Idea Stores werden als Marke und der Besucher als Bildungskonsument
präsentiert.
Spezielle architektonische, formale und ästhetische Gestaltungsprinzipien werden auf alle
Filialen übertragen und sorgen
so für eine Corporate Identity mit
Wiedererkennungswert.
134
135
Soziale Ortsbezüge
Projekt: Radialsystem V
Titel: Privatwirtschaftl. Kulturstätte
Architekt: Gerhard Spangenberg
Bauzeit: 2004 - 2006
Ort: Berlin, D
Unabhängiges Kunstforum
136
Das ehemalige Pumpwerk aus dem 19.
Jahrhundert an der Berliner Holzmarktstraße wurde nach Plänen von Gerhard
Spangenberg umgebaut und am 9.
September 2006 passen-derweise unter dem historischen Namen „Radialsystem V“ als Zentrum für experiementelle
Künste eröffnet. Die privatwirtschaftliche Initiative für das Projekt ging von
Folkert Uhde und Jochen Sandig aus.
Beide sind in der Kunst- und Kulturszene be-kannt und haben schon
durch frühere Kulturprojekten auf sich
aufmerksam gemacht.
Sie hatten das Bedürfnis nach einem
flexiblen, unkomplizierten, freien Ort
für den Kunstbetrieb: zum einen sollte
er den Anforderungen der frei produzierenden, perfekt vernetzten und
international agierenden Künstler entsprechen und gleichzeitig ein aufgeschlossenes Publikum anziehen. Als
Forum für Tanz, Oper, Konzert, Modeschauen, Clubszene, Kongresse sowie
private Veranstaltungen soll das „Radialsystem V“ zu der neuen Adresse
abseits des etablierten Kulturbetriebs
in Berlin werden. Der Multifunktionsbau
bietet neben zwei großen Hauptveranstaltungsälen, vier Studios, eine große
Loggia, Lounge, Restaurant sowie
zahlreiche Nebenflächen und Produktionsbüros.
Die Besonderheit des Radialsystems
als “new space for the arts in berlin”
liegt nicht nur in der multifunktionalen
und
interdisziplinär
ausgelegten
Gebäudenutzung, sondern vor allem
in der architektonischen Umsetzung
der zugrundeliegenden Konzeptidee im
Gebäude: “Das Haus ist der Star.”
(Zitat: Jochen Uhde)
Jakub Barczak
Innerer und äußerer
Dialog
Dahinter verbirgt sich die Idee
verschiedene Genres der Kunst
aufeinander treffen zu lassen
und zu vereinen, damit dadurch
etwas Neuartiges, Kreatives entsteht.
Gleichermaßen steht das Objekt
als wiederbelebte Industrieruine
als Landmark in besonderem
Dialog mit seiner Umgebung.
Begegnungsstätte
Die Räumlichkeiten bleiben
leer, mobil und flexibel. Die
genaue Kenntnis der lokalen
Kunstund
Kulturszene
und deren Bedürfnisse ist
Grundvoraussetzung für das
Etablieren einer einmaligen
Begegnungs- und Kunststätte.
Als kreatives Zentrum stellt es
ein attraktives Forum im “toten
Winkel” dreier Bezirke dar.
Aufwertung
des Quartiers
Das Radialsystem V hat eine
Katalysatorfunktion für das
neue innerstädtische „Media
Spree“-Areal, wo sich neben
großen Kulturindustrien (MTV,
Universal)
auch
kleinere
Produktionsfirmen, Architekturbüros etc. ansiedeln. Im 1.
Jahr wurden 55000 Besucher
von den insgesamt 300 Veranstaltungen angezogen. Somit
profitiert das Areal von der
kulturellen Nutzung und erlebt
eine ablesbare Aufwertung.
137
Soziale Bezüge
Projekt: Wohnpark Neue Donau
Architekt: Harry Seidler
Bauzeit: 1996-1999
Ort: Wien
Lebensqualität
Wien ist seit 90 Jahren Vorreiter
und Entwickler des sozialen Wohnungsbaus. In den 20er Jahren des
vergangenen Jahrhunderts entstand ein international beachtetes
Reformwerk, dem geschichtliche
und soziale Gründe vorausgingen.
In Kleinstwohnungen ohne WC
und Wasser wohnten nicht selten
bis zu 10 Personen. Daher begann der Stadtrat von Wien, Land
anzukaufen, Baumaterial bereitzustellen und professionelle Hilfe bei
Baumaßnahmen anzubieten. Die
GESIBA wurde gegründet, ein stadteigenes Siedlungsamt. Genossenschaften bildeten sich und im weiteren Verlauf eigene Werkstätten.
Die Wohnungsanlagen der Genossenschaften sollten „Herz und Hirn“
einer Siedlung werden, soziale und
kulturelle Einrichtungen waren ein
wichtiger Bestandteil.
Wohnpark neue Donau
Die Anlage Wohnpark neue Donau
besteht aus ca. 500 Wohneinheiten.
Ein Kindergarten mit vier Gruppen
ist direkt in die Wohnanlage integriert. Das untere Geschoß wurde
abgesenkt, um den Bau nicht zur
Sichtbarriere zwischen Wohnblock
und Donau zu machen. An der
Reichsbrücke wurde ein Kino-und
Eventcenter für 3000 Personen angesiedelt.
138
Simon Wimmer
Städtische Planung
Nach einer städtischen Planungsstudie sollte das Bauland
6000qm Büro, 850 Wohnungen,
eine Mehrzweckhalle und 1500
Stellplätze bereitstellen. Die
Bebauungsstudie sah eine blockartige Struktur mit mehren Innenhöfen vor. Den meisten Wohnungen blieb der Blick zur Donau
damit verwehrt.
Blickbezüge
Harry Seidler wandelt diesen Bebauungsplan radikal ab. Durch
die Schrägstellung der Blöcke
ermöglichte er den Bewohnern
den Blick auf die Donau oder
den Wiener Wald im Rücken.
Balkone in jeder Wohnung gesatteten die direkte Anteilnahme
an der Wohnanlage und dem
Blick auf die Stadt Wien. Die zur
Donau abfallenden Wohnblöcke
wurden am Dach mit terassierten
Dachgeschoßwohnungen versehen.
Soziale Mischung
Hochwertige Ausstattung soll
nicht nur den ökonomischen
Gedanken der Instandhaltung
berücksichtigen, sondern auch
soziale Differenzen verhindern.
Um die Bildung von Sozialgehettos zu vermeiden werden unterstützte und nicht-geförderte
Wohnungen in gleichem Maß
vergeben.
139
Soziale Bezüge
Maximale Überbauung der
Autobahn
Der Winkel, den die Gebäude
zur Straße einnehmen, gestattete dem Architekten die
Überbauung der Autobahn,
die somit komplett aus dem
Gesichtsfeld der Bewohner
gerückt wurde, als auch eine
höhere Geschoßzahl, da das
Gewicht über die Träger besser verteilt werden konnte. Die
achtspurige
Donauufer-Autobahn wurde von drei Meter
hohen Ortsbetonträgern mit
einer maximalen Spannweite
von 27 Metern im Abstand von
drei Metern überbrückt.
Das gesamte Areal ist verkehrsfrei, die Erschließung erfolgt über die dreigeschoßige
Tiefgarage mit direkter Anbindung an die Autobahn, sowie
eine U-Bahnlinie in direkter
Nähe zu den Häusern.
140
Simon Wimmer
141
Soziale Bezüge
Projekt: Sargfabrik
Architekt: BKK2
Bauzeit: 1994-1996
Ort: Wien
Partizipation
Zitat: „...große Städte vermögen schon in der kapitalistischen Gesellschaft ein tüchtiges Stück sozialistischer
Arbeit leisten. Eine sozialdemokratische Gemeinderatsmehrheit kann auch im kapitalistischen Staat zeigen, welch
schöpferische Kraft dem Sozialismus inne wohnt..“
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Um einen Wohnungsverband aus
verschiedenen
Lebensmodellen,
kulturellen Elementen und unterschiedlichen Alters ins Leben zu
rufen, beschloßen eine Gruppe von
Leuten, den „Verein für integrative
Lebensgestaltung“ zu gründen. Der
Verein realisierte Im 14. Wiener Gemeindebezirk ein Wohnprojekt wie
ein „Dorf in der Stadt“.
Bewohner
Zur Zeit leben in den insgesamt 112
Wohneinheiten etwa 150 Erwachsene, sowie 60 Kinder und Jugendliche. Platz finden zur Zeit u.a. eine
sozialpädagogische Wohngemeinschaft des Amtes für Jugend und
Familie der Stadt Wien, 7 Heimplätze in Einzelwohneinheiten bzw.
einer Wohngemeinschaft für Behinderte und 6 Wohneinheiten für kurzfristigen Wohnbedarf als befristete
Mietverhältnisse Die Liegenschaft
wurde vom Verein für 13 Millionen
Schilling erworben und mit dem
Wohnheim bebaut. Die Front des
Wohnhauses an der Matznergasse
blieb dabei zwar erhalten, aber dahinter entstand eine äußerst dichte, städtische und sehr signifikante
Bebauung, die durch Laubengänge
erschlossen ist und mehrere unterschiedlich aufgefasste Freibereiche
umfasst.
Simon Wimmer
Organisation
Der VIL ist Grundeigentümer,
Bauherr, Betreiber der Wohnanlage und Vermieter. Durch die
Wahl der Rechtsform „Wohnheim“ konnten spezielle Förderungen der Stadt Wien in
Anspruch genommen werden.
Die Vereinsmitglieder sind die
NutzerInnen der Wohnungen,
ihre Rechte und Pflichten sind in
einem internen Vertrag geregelt,
ähnlich einer Genossenschaft.
Teilnahme
Die Mitglieder übernehmen einen Grund- und Eigenmittelanteil, die laufende Rückzahlung
des Wohnbaudarlehens und
die anteiligen Betriebskosten.
Bei Auszug fällt die Wohnung
an den Verein zurück. Wichtige
Entscheidungen , über Statuten,
Geschäftsordnung, Leitbild, Jahresarbeitsprogramm,
Budget,
werden 2x jährlich in den Generalversammlungen des Vereins
getroffen.
Intelligente Nutzung
Um die Zuschüße der Stadt Wien
und des Landes Österreich für
den Neubau nutzen zu können,
wurde das Projekt „Sargfabrik“
als Wohnheim deklariert.
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Soziale Bezüge
Integration
Ein wichtiger Punkt in der
Funktionsweise der Sargfabrik ist dieIntegration von beeinträchtigten Menschen und
anderen sozial benachteiligten Gruppen. Auch auf die
Mischung hinsichtlich Alter
und Herkunft wird aus sozialen Gründen sehr viel Wert
gelegt. Das Gemeinschaftsleben wird durch das Betreiben
eines kulturellen Zentrums,
Badehaus, Kindergarten und
Restaurant unterstützt.
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Bauweise
In der Kombination von Stahlbeton, Leichtbauweise und
öffenbaren Zwischenmauern
bietet der Wohnungsverband
sehr flexibel gestaltbare Räume, auf einer zweigeschoßigen Grundeinheit von rund
45 m2, der sog. Box, die nur
durch
den
Versorgungsschacht und die Treppe determiniert und beliebig addierbar
ist. Jeder Box ist außerdem
ein bestimmtes Maß an individuellem Freiraum in Form
eines Balkons zugeordnet.
Große Glasfronten mit Südorientierung machen die z.T.
4,5 m hohen Wohnräume hell
und transparent. Die Sargfabrik setzt auch architektonisch
neue Maßstäbe unter ökologischen
Gesichtspunkten
durch optimierten Energieverbrauch, Ökostrom, Kompostierung und solare Warmwasserbereitung
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literaturverzeichnis
Kulturbunker Frankfurt Main / Deutschland: keine Angaben
Alvéole U14 - Boot-Bunker Saint Nazair / Frankreich: keine Angaben
Wohnungsbau Bytom / Polen: keine Angaben
Museum Las Palmas: keine Angaben
Umbau und Sanierung
1 http://www.aff-architekten.com/channel/home.html; DETAIL – Zeitschrift für Architektur und Baudetail, Serie 2008 -2 (Grundrisse, Schnitt, Bild vom Einbaus des Körpers)
Umbau und Sanierung
1 http:// hildundk.de; Zeitschrift „Bausubstanz ARCHITEKTUR“; September 2000; S.
81 - 21
Dozosanmuseum
1 Doris Kleinlein: Eine Kirche für die Kunst, Bauwelt, 39, 2007, S.18-27
2 Elisabeth Plessen: Vom Fügen und Feilen. Deutsche Bauzeitung, 02.03.2008, S.
49-51
3 www.arwelo.info/zitate.htm, 21.06.2008
4 www.erzbistum-koeln.de, 22.04.2008
5 www.kolumba.de, 22.04.2008
Wohnungsbau
1 Isabella Marboe: Ein Statement in der Dachzone. Der Standard, 29.11.2003
2 www.lutter.at/buero/index.htm, 23.04.2008
3 www.nextroom.at, 23.04.2008
Hängebrücke
1 Arioli, Mathias: Fast eine Himmelsleiter In: werk, bauen und wohnen 03/06, S. 4-7
2 http://www.nextroom.at/, Zugriff am 20.04.2008
3 http://www.traversinersteg.ch/, Zugriff am 22.04.2008
4 http://www.kulturraum-viamala.ch/Ecomuseum/KultIngbautenBrueckenTraversina_II_Einstieg.htm, Zugriff am 22.04.2008
bearbeitet)
Schutzhütte
1 http://de.wikipedia.org/wiki/Schiestlhaus, Zugriff am 24.04.08
2 http://www.schiestlhaus.at/, Zugriff am 24.04.08
3 http://www.nextroom.at/, Zugriff am 24.04.08
4 http://www.nachhaltigwirtschaften.at/nw_pdf/0655_schiestlhaus.pdf
Punt da Suransus
1 30 Bridges, Matthew Wells; London, Laurence King Publishing Ltd.; 2002; ISBN 1
85669 217 5
Plashet Grove School Bridge
1 30 Bridges, Matthew Wells; London, Laurence King Publishing Ltd.; 2002; ISBN 1
85669 217 5
Detail Zeitschrift für Architektur und Baudetail; B 2772; ISSN 0011-9571; Juli- August
Serie 2001/5; Seite 864-867
Wohnhaus Aachen / Deutschland: keine Angaben
Wohnen in der Calle Carme Barcelona / Spanien: keine Angaben
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Atelierhaus
1 http://www.beton.org/sixcms_4/sixcms/detail.php?object_id=12&area_
id=2771&id=339205
2 deutsche bauzeitung, 3|2008 Mono ohne –tonie
3 www.bardill.ch
4 http://www.e-architect.co.uk
5 http://materialicio.us/2008/03/11/atelier-bardill-valerio-olgiati/
architektur, Nr. 2 März 2008 / www.architektur-online.com
Wohn- und Bürogebäude
1 http://www.koelnarchitektur.de/pages/de/architekturfuehrer/76.legal_illegal.htm
2 http://www.manuelherz.com
3 http://picasaweb.google.com/MarijeKamphuijs/Exursie2008Wenen
bauhandwerk 6/2004, S. 26-32 „Baulücke in Köln“
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Impressum
Brandenburgisch Technische Universität Cottbus
Fakultät II Architektur, Bauingenieurwesen, Stadtplanung
Konzept:
Lehrstuhl für Entwerfen, Gebäudekunde und Raumgestaltung
Prof. Dr. h.c. Jörg Kühn
Norbert Kling
Richard Knoll
Henri Praeger
Julia Zillich
Gestaltung:
Tino Müller
Design_Lab
Kontakt:
www.tu-cottbus.de
[email protected]
[email protected]
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149
NEUES BAUEN!
ist eine Schriftenreihe des Lehrstuhls für
Entwerfen, Gebäudekunde & Raumgestaltung
Prof. Dr. h.c. Jörg Kühn
Fakultät II - Architektur, Bauingenieurwesen
und Stadtplanung
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