Kreisverwaltung Neuwied

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Energieratgeber
Bauen und Sanieren
Neuwied
2
Grußwort
Außerdem finden Sie Informationen zum
Energieausweis sowie zur rechtlichen
Grundlage, der Energieeinsparverordnung
(EnEV). Ein Überblick über die verschiedenen Förderprogramme ist ergänzt.
Gut informiert ist halb saniert!
Welche Gründe sprechen für eine energetische Sanierung und welche Beratungsmöglichekiten gibt es? Welche Energieeinsparungen sind realistisch und wie komme
ich zu einem vernünftigen Kostenplan?
Zu diesen und vielen weiteren Fragen,
die beim Bauen und Sanieren Ihnen als
Bürger auf dem Herzen liegen, soll dieser
Bauratgeber erste Antworten liefern.
Die Altbausanierung ist ein wichtiger Aspekt bei der angestrebten Energiewende.
Die größten Energieeinsparpotenziale liegen in Deutschland im Gebäudebestand.
Hier wird zur Beheizung etwa dreimal so
viel Energie verbraucht wie bei Neubauten.
Dabei werden in privaten Haushalten rund
85 Prozent des gesamten Energiebedarfs
für Raumerwärmung und Warmwasser
eingesetzt. Durch fachgerechtes Modernisieren und den Einsatz moderner Gebäudetechnik kann der Energieverbrauch um
bis zu 80 Prozent gesenkt werden.
Der Landkreis Neuwied unterstützt die von
der Bundesregierung in ihrem Energiekonzept formulierten Ziele: Der Wärmebedarf
von Gebäuden soll bis 2020 um 20 Prozent reduziert werden und der Primärenergiebedarf bis 2050 um 80 Prozent.
Gleichzeitig ist angestrebt die Sanierungsrate zu verdoppeln.
Und nicht zuletzt ist die erzielte Energieeinsparung auch eine Investition in die
Stabilität unserer Umwelt.
Ich hoffe, wir können Ihnen mit den
gesammelten Informationen helfen, eine
für Sie passende Lösung beim Bau oder
bei der Sanierung ihres Gebäudes zu
entwickeln.
Ihr
Achim Hallerbach
1.Kreisbeigeordneter des
Landkreises Neuwied
Grundsätzlich ist die energetische Modernisierung eine gute Investition in die
Zukunft. Das eingesetzte Geld ist sicher
angelegt. Es garantiert einen verbesserten
Wohnkomfort und macht ein Stück sorgenfreier in Bezug auf die schwer kalkulierbaren Energiepreise in der Zukunft. Gebäude
mit einem hohen Energiestandart sind im
Wiederverkaufswert deutlich attraktiver
zu bewerten als schlecht ausgestattete
Häuser.
3
Sparkassen-Finanzgruppe
„Meine Energiewende ist
kinderleicht. Und deine?“
Für saubere Energie und mehr Lebensqualität:
Sparkassen fördern die Energiewende vor Ort.
S Sparkasse
Neuwied
Kleine Impulse, große Wirkung: Geht es um saubere Energie, zählt der Beitrag jedes Einzelnen. Und zwar beim Sparen
genauso wie beim Erzeugen von Energie. Die Sparkassen unterstützen zahlreiche Projekte rund um Erneuerbare Energien
vor Ort – und sind unter Deutschlands Kreditinstituten die Nr. 1 in puncto Energiewendeförderung. Jetzt informieren und
mitdiskutieren: www.antworten.sparkasse.de/energiewende
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Impressum
Copyright by hopp infomedia.
Nachdruck – auch auszugsweise –
nicht gestattet.
Herausgeber:
Kreisverwaltung Neuwied
in Zusammenarbeit mit
hopp infomedia verlag gmbh
© Juli 2015
Verlag:
hopp infomedia verlag gmbh
Sterzinger Straße 12
86165 Augsburg
Tel. 0821 / 44 82 496
Fax 0821 / 44 82 849
E-Mail: [email protected]
hopp infomedia bedankt sich für die gute
Zusammenarbeit bei den zuständigen
Mitarbeitern der Kreisverwaltung Neuwied
und bei allen beteiligten Inserenten für die
informativen Präsentationen.
Ansprechpartner:
Priska Dreher
Kreisverwaltung Neuwied
Referat Umwelt, Natur und Energie
Wilhelm-Leuschner-Str. 7-9
56564 Neuwied
E-Mail: [email protected]
Wir bedanken für die Bereitstellung von
Bildmaterial bei:
Frau Hiltrud Buchwald-Baur
Herrn Janek Kunz
Herrn Jörg Simon, Marienhaus Klinikum
Druck:
Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe St. Antonius Waldbreitbach
GmbH & Co.
Herrn Stefan Schäfer, Architekturbüro
Stefan Schäfer Neuwied
Autor ab Seite 9:
Frau Birgit Gaschler, Gemeindliche
Dipl. Ing. (FH) Hans-Jürgen Werner
Siedlungsgesellschaft Neuwied mbH
infomedia
4
Inhaltsverzeichnis
6
Ganzheitliche Betrachtung der Energieberatung
8
Energieberatungsangebot der Verbraucherzentrale
Rheinland-Pfalz im Landkreis Neuwied
9 Fehler beim Hausbau erkennen und vermeiden
10
Dorferneuerung im Landkreis Neuwied
12
Energie-Spartipps für Alle
18
Energieeinsparverordnung, Energieausweis
21
29
Sanierungsmaßnahmen
29
Effiziente Öl- und Gasnutzung
31
Blockheizkraftwerk
32
Oberflächennahe Geothermie
36
Energiequelle Sonne
40 Solardachkataster Landkreis Neuwied
42
Heizen mit Biomasse
45
Zukunft Haus
49
Umweltfreundliche Mobilität
52
Förder- und
Finanzierungsmöglichkeiten
5
Ganzheitliche Betrachtung der
Energieberatung
➔
Wachsende Anforderungen an die
Bauausführung,
➔
verschärfte gesetzliche Bestimmungen,
➔
verstärkte Nachfrage nach energiesparenden Technologien,
➔
der Einsatz regenerativer Energien
und stetig steigende Energiekosten
fordern zum Umdenken auf.
Es wird zunehmend
wichtiger, nicht nur
gewerkespezifisch
optimale Lösungen
anzubieten. Gerade im Bezug auf
bauphysikalische
Zusammenhänge,
Energieeinsparung
und Energieeffizienz
ist eine ganzheitliche Betrachtung
der Gebäudehülle
sowie der technischen Anlagen unumgänglich.
Energieberatung bei
Neubauten
Bei Neubauten gibt es viele Möglichkeiten
für effiziente, integrale Konzepte. Angefangen von einem energetisch durchdachten
Grundriss, einer eben solchen Gebäudehülle über die Auswahl von geeigneten Energieversorgungssystemen bis hin zu den
Wärmeübergabesystemen (z.B. Heizkörper,
Fußböden, Wände usw.) - alle Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein.
Auch die Wahl des Energieträgers ist in den
Entscheidungsprozess mit einzubeziehen.
Dies gilt nicht nur für sog. Energiesparoder Passiv-Häuser.
Geringe Mehrkosten für eine unabhängige,
qualifizierte Energieberatung in der Pla-
6
nungsphase erbringen langfristig qualitativ
hochwertige Gebäude mit geringen Energieverbrauchswerten.
Energieberatung
zur Altbausanierung
Gerade wenn Sie eine Modernisierung oder
den Umbau Ihres Gebäudes planen, erhalten Sie mit einer qualitativ hochwertigen
Energieberatung eine umfassende Bewertung konstruktiv und technisch sinnvoller
Maßnahmen. Dabei werden die jeweilig
möglichen Fördermöglichkeiten (Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen, Kombination
aus Beidem) umfassend berücksichtigt.
Durch die energetische Sanierung werden
Behaglichkeit und Komfort eines Gebäudes
gesteigert, die laufenden Kosten gesenkt
und der Wert der Immobilie erhöht.
So schaffen Sie durch eine fachgerechte
Sanierung die Vorraussetzung für eine
nachhaltige Bauwerkerhaltung.
Voraussetzung:
Eine gewissenhafte Bestandsaufnahme
des Ist-Zustandes des Gebäudes und eine
möglichst genaue Bewertung der Gebäudehülle sowie der Anlagentechnik sind Voraussetzung für eine effektive Energieberatung.
Ziel ist es, dem Hausbesitzer konkrete
Handlungsempfehlungen zu geben, z.B. wie
der Wärmedämmstandard der Gebäudehülle erhöht und auf welche Weise die
Heizungsanlage verbessert werden kann.
Hierbei müssen sowohl kurzfristig wie auch
mittel- und langfristig anstehende Maßnahmen in einem Ablaufplan berücksichtigt
werden.
Dem Hausbesitzer wird eine Entscheidungshilfe geboten, notwendige Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen in
einer sinnvollen, individuell abgestimmten
Reihenfolge durchzuführen.
© by Archiv ELK Fertighaus AG
Energieberatung was ist das?
Leistungen einer
(Vor-Ort)-Energieberatung
Eine hochwertige Energieberatung erhalten
Sie von den Energieexperten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(BAFA), die im Internet in einer Liste zusammengestellt sind und z. B. über die PLZ
gesucht werden können. Diese Personen
zeichnen sich durch einen hohen und abgeprüften Wissensstand und Neutralität aus.
Für die von der BAFA vorgegebene sogenannte „Vor-Ort-Beratung“ werden die
Qualitätskriterien detailliert vorgegeben.
Seit März 2015 gelten attraktive Zuschüsse
für Vor-Ort-Beratungen.
Es ist ein Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten
möglich. Das sind maximal 800 Euro bei
Ein- und Zweifamilienhäusern und maximal
1.100 Euro bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten.
Ein Zuschuss in Höhe von 100 Prozent der
förderfähigen Beratungskosten für zusätzliche Erläuterung des Energieberatungsberichts in Wohnungseigentümerversammlung oder Beiratssitzung kann mit maximal
500 Euro erstattet werden.
Der Kunde einer Vor-Ort-Beratung hat nach
der neuen Richtlinie außerdem eine Wahlmöglichkeit mit Blick auf den Inhalt des
Energieberatungsberichts:
Er kann wählen zwischen der Erstellung eines energetischen Sanierungskonzepts für
➔ eine Sanierung des Wohngebäudes
(zeitlich zusammenhängend) zum KfW-Effizienzhaus (Komplettsanierung) oder
➔ eine umfassende energetische Sanierung in Schritten mit aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen (Sanierungsfahrplan).
Vergleich des Ist-Zustandes mit den
vorgeschlagenen Maßnahmepaketen
und den Kombinationen
Persönliches Beratungsgespräch
mit Übersicht und Beratung zur Förderung.
Ausarbeitung eines individuellen und
umfangreichen Beratungs-berichts.
Die wichtigsten Anforderungen an einen
Energieberatungsbericht sind folgende:
Bestandsaufnahme und Auswertung
des vorhandenen Gebäudezustandes.
Erkennen der energetischen Schwachpunkte des Gebäudes, wärmeschutztechnische und anlagentechnische
Beurteilung.
Entwicklung konkreter baulicher und
anlagentechnischer Sanierungsvorschläge, inkl. deren Beurteilung aus
energetischer und ökonomischer
Sicht.
Vorschläge zum Einsatz erneuerbarer
Energien.
Wirtschaftlichkeitsberechnung der
möglichen Maßnahmen.
Energieberatung wann lohnt sich das?
Wenn der Bauantrag für Ihr Ein- oder
Zweifamilien-Wohngebäude vor dem
01.01.1995 gestellt wurde, da Sie dann
förderberechtigt sind.
Wenn Sie eine größere Sanierungs- oder
Umbaumaßnahme planen, z.B. neuer Heizkessel, Dach- oder Fassadensanierung.
Wenn Sie darüber nachdenken, alternative
Energieträger oder Dämmsysteme einzusetzen, z.B. Solare Warmwasser-erzeugung,
Holzpelletkessel oder bezuschusste Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen wie
Flachs, Hanf, Baumwolle und dergleichen.
individuelle Energieeinsparpotentiale Ihrer
Immobilie erhalten möchten.
Wenn Sie Ihre Immobilie vermieten oder
verkaufen möchten.
Vorteile
einer Energieberatung
Qualifizierte Energieberater mit BAFA-Zulassung sind in der Lage, Ihre Immobilie
ganzheitlich, umfassend und unabhängig
zu beurteilen.
Richtungsweisende Beratung:
Sie erfahren, welche Maßnahmen bzw.
Maßnahmenpakete für Sie am effektivsten
sind.
Sie leisten einen Beitrag zum Umweltschutz.
Sie sparen letztendlich nicht nur Energie,
sondern auch bares Geld.
Link:
www.energie-effizienz-experten.de
Wenn Sie einen umfassenden Überblick
über die derzeitigen Energieverluste sowie
7
Energieberatungsangebot der
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
im Landkreis Neuwied
Ob Hauseigentümer, Mieter, oder Baufamilie, Privathaushalte aus dem Landkreis
Neuwied können sich seit vielen Jahren in
sechs Orten im Landkreis mit ihren Fragen
zu energiesparenden Maßnahmen in Wohnung und Haus an die Verbraucherzentrale
wenden.
Wer heutzutage neu baut, ein bestehendes Wohngebäude kauft oder saniert, ist
mit einer Vielzahl an möglichen Maßnahmen, Materialien und Heiztechniken
konfrontiert. Die Anliegen der Ratsuchenden reichen von einfachen Fragen zu
Verbrauchsabrechnungen über Details
zur Heizungserneuerung, dem Einsatz
regenerativer Energien oder Wärmedämmung bis hin zu Förderprogrammen und
zu Gesetzen und Verordnungen, die bei
Modernisierungen von Bestandsgebäuden
und beim Neubau zu beachten sind.
Die qualifizierten Energieberater klären
Grundsatzfragen und praktische Details
rund um die Fragestellung des Ratsuchenden. Sie entwickeln gemeinsam mit
den Ratsuchenden einen roten Faden für
Sanierungs- und Neubauvorhaben.
Die Höhe der Energierechnung wird
jedoch nicht nur von den baulichen und
technischen Gegebenheiten beeinflusst,
auch der Bewohner hat darauf durch sein
Verhalten Einfluss, zum Beispiel bei der
Wahl der Raumtemperatur, bei Art und
Häufigkeit des Lüftens und bei der Höhe
des Warmwasserverbrauchs. Auch die
Zahl der vorhandenen Elektrogeräte und
die Art Ihrer Nutzung schlagen sich in der
Energierechnung nieder.
Wer wissen will, wie viel Energie er einsparen kann, muss zunächst wissen wie viel
er verbraucht. Durch den Vergleich des eigenen Strom- und Heizenergiebedarfs mit
typischen Durchschnittswerten wird dann
klar, wie groß das Einsparpotential ist.
Hilfestellung bei der Bewertung des
Energiebedarfs leistet die Energieberatung
der Verbraucherzentrale im Landkreis
Neuwied.
Die Beratung ist unabhängig von jeglichem
Anbieterinteresse und kostenlos. Damit
die Gespräche ungestört und ohne lange
8
Wartezeit erfolgen können, ist eine telefonische Terminvereinbarung erforderlich.
Energiekosten senken,
aber wo anfangen?
Im Landkreis Neuwied findet die Energieberatung der Verbraucherzentrale wie folgt
statt:
Die Energie-Checks der Verbraucherzentrale bieten einen Einstieg in das
Thema für alle, die noch keine konkreten
Maßnahmen vorhaben, aber wissen
möchten, ob und wie Sie Energie sparen
können. Zum Energie-Check kommen
unabhängige Energieberater direkt zu den
Ratsuchenden nach Hause und nehmen
den Energieverbrauch unter die Lupe, um
Energieverbrauch und Einsparpotenziale
beurteilen zu können. Sind die wichtigsten
Stellschrauben gefunden, kann der Ratsuchende zu diesen gezielt weitere Beratung
in Anspruch nehmen und anschließend
Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs angehen. Dafür gibt es nach
Abschluss des Checks ein detailliertes
Protokoll mit Handlungsempfehlungen zu
den nächsten Schritten.
In Asbach in der Verbandsgemeindeverwaltung jeden 1.+3. Mittwoch im
Monat von 13:45 bis 16:45 Uhr.
In Bad Hönningen im Rathaus jeden
1. Mittwoch im Monat von
8:15 bis 12 Uhr.
In Dierdorf in der Verbandsgemeindeverwaltung jeden 4. Donnerstag
von 15 bis 18 Uhr.
In Neuwied in der Kreisverwaltung
jeden 2.+4. Mittwoch im Monat von
14 bis 17:45 Uhr.
In Puderbach in der Verbandsgemeindeverwaltung jeden 2. Donnerstag im
Monat von 15 bis 18 Uhr.
In Rengsdorf in der Verbandsgemeindeverwaltung jeden 3. Donnerstag im
Monat von 15 bis 18 Uhr.
WICHTIG
Telefonische Voranmeldung bei der
Verbraucherzentrale unter der
0800 / 60 75 600 (kostenlos).
Montags von 9 - 13 Uhr und 14 - 18 Uhr,
dienstags und donnerstags
von 10 - 13 Uhr und 14 - 17 Uhr.
Anmeldung und Beratung
Kreisverwaltung Neuwied
Frau Priska Dreher
02631-803 650
[email protected]
Weil sich Bedürfnisse und Energiesituation
von Mietern und Hauseigentümern stark
unterscheiden, bietet die Verbraucherzentrale zwei verschiedene Checks an: den
„Basis-Check“ (Kostenbeitrag 10 Euro),
für alle, bei dem Stromverbrauch sowie
richtiges Heizen und Lüften im Vordergrund stehen und den „Gebäude-Check“
(Kostenbeitrag 20 Euro), bei dem auch die
Auswahl der richtigen Heizungsanlage, die
Wärmedämmung und erneuerbare Energien Thema sind.
Für Besitzer von Brennwert-Heizungen
wird ein „Brennwert-Check“ (Kostenbeitrag 30 Euro) angeboten. Gas- oder Heizöl-Brennwertgeräte werden hinsichtlich
ihrer optimalen Einstellung und Effizienz
untersucht, dabei werden unter anderem
die Kondensatmenge und die Vor- und
Rücklauftemperaturen gemessen.
Die Energieberatungsangebote sind
kostenfrei bzw. kostengünstig möglich
aufgrund der Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und
dem rheinland-pfälzischen Ministerium
für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und
Landesplanung.
Energieberatung intern
Fehler beim Hausbau erkennen
und vermeiden
Verbraucherzentrale bietet Beratung und
Seminare für Bauherren an
Wer ein Haus bauen oder kaufen möchte, trifft Entscheidungen von erheblicher
Tragweite. Gerade Laien sind ohne den Rat
objektiver Fachleute meist überfordert.
Fehlentscheidungen wirken sich nicht nur
negativ aufs Portemonnaie aus, sondern
können auch Langzeitfolgen am fertigen
Haus nach sich ziehen. Informationen für
Häuslebauer und Immobilienkäufer bietet
die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
mit persönlicher Beratung in Mainz und
Bauherren-Seminaren in verschiedenen
Städten. Die Bauexpertin berät individuell und prüft auch Bau-Leistungsbeschreibungen. In den Seminaren werden
dabei Themen von der Planung über den
Vertragsschluss bis zur Endabnahme angesprochen. Sie gibt Hilfestellung bei der
Wahl des passenden Bauunternehmers,
erklärt, woran ein sachkundiger Architekt
zu erkennen ist und beantwortet Fragen,
was besonders energiesparende Gebäude
ausmacht.
Kontakt: [email protected] oder
telefonisch 0800/60 75 600
(kostenfrei)
Stromkostenrunter-Ausstellung
Bauen ohne in die Überschuldungsfalle zu tappen
Bis ins hohe Alter zuhause
wohnen
Verbraucherzentrale bietet Beratung und
Seminare zur Baufinanzierung an
Architekten beraten zum barrierefreien
Bauen und Wohnen und unterstützen bei
Umgestaltung
Um den Traum vom eigenen Haus zu
realisieren, muss viel Geld in die Hand
genommen werden. Damit das Eigenheim
nicht zum Albtraum wird, gilt es bei der
Finanzierung einige Aspekte zu beachten. Ein solides und wohl überlegtes
Finanzkonzept hat oberste Priorität. Die
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bietet
hierzu individuelle Beratung und Seminare
an. Eine Baufinanzierungsexpertin berät,
wie das günstigste Finanzierungsangebot ermittelt werden kann, worauf bei
Vertragsabschluss zu achten ist und gibt
Hilfestellung bei der Planung der individuellen Baufinanzierung.
Im Seminar gibt sie Tipps, wie ein persönlicher Finanzierungsplan anzugehen ist
und zeigt auf, was bei Vertragsschluss des
Finanzkonzepts beachtet werden muss.
Teilnehmer erfahren auch die Vor- und
Nachteile der unterschiedlichen Finanzierungsmodelle von Kreditinstituten,
Bausparkassen und Versicherungen.
Kontakt: [email protected] oder
telefonisch 0261/12727
(Verbraucherzentrale Koblenz)
Meist wird beim Erwerb einer Immobilie
oder dem Bau eines Hauses nicht an barrierefreies Wohnen gedacht. Denn barrierefreies Bauen legt den Grundstein für ein
lebenslanges und komfortables Wohnen.
Ein nachträglicher Umbau im Alter oder bei
Krankheit ist nicht nur teuer sondern auch
recht aufwändig. Die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen
der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
informiert Interessierte rund um das Thema barrierefrei Wohnen im Alter. Fachkundige Architekten geben Hilfestellung, wie
Wohnräume barrierefrei gestaltet werden
können und zeigen auf, wie ein Neubau
bereits heute altersgerecht gestaltet
werden kann. Die Beratung ist kostenlos
und findet im Seniorenbüro, Pfarrstraße
8 in Neuwied oder bei den Ratsuchenden
zuhause statt.
Kontakt:
[email protected] oder
06131/22 30 78 (Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen)
h
Klimadedektive Linkenbac
Energieberatung
9
Dorferneuerung im Landkreis Neuwied
FÖRDERVORAUSSETZUNGEN
sowie ortsgerechte Gestaltung von Gebäuden und Bepflanzung von Grundstücken
Die Dorferneuerung ist ein Förderinstrument des Landes zur Unterstützung der
Gemeinden. Hierzu gewährt das Land
Zuwendungen nach § 18 des Landesfinanzausgleichsgesetzes und dem
Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe
»Verbesserung der Agrarstruktur und
des Küstenschutzes«. Grundlage für
eine Förderung ist die Verwaltungsvorschrift »Förderung der Dorferneuerung«
(VV-Dorf) in der Fassung vom 27. August
2010.
In Gemeinden mit anerkanntem
Dorferneuerungskonzept
wird folgendes gefördert:
➔ Schaffung von Wohnraum im
Ortskern durch Umnutzung leer stehender Bausubstanz (z.B. Scheune)
➔ Bauliche Maßnahmen zur Erhaltung und Schaffung wohnstättennaher Arbeitsplätze im Ortskern
(z.B. Handwerks- oder Dienstleistungsbetriebe)
➔ Erneuerung / Aus- und Umbau
älterer Gebäude einschließlich Hofund Grünflächen
➔ Erhaltung / Gestaltung ehemaliger land- und forstwirtschaftlicher
Betriebe
➔ Schaffung von Lebensräumen für
dorftypische Pflanzenarten, Erhaltung, Gestaltung und Entwicklung
ökologischer oder landespflegerischer
Bereiche (Biotope)
10
➔ Maßnahmen zur Verbesserung des
dörflichen Fremdenverkehrs
(z.B. Ausbau von Fremdenzimmern)
➔ Einrichtungen zur Sicherung der
Grundversorgung ( z.B. Dorfladen)
➔ Kulturelle / soziale Projekte
(z.B. Theater-, Jugendraum, Gaststätte mit Dorfsaal)
Antragsverfahren/Beratung/
Bewilligungsbehörde:
➔ Eine Maßnahme darf nicht begonnen
werden, bevor ein Bewilligungsbescheid
durch die Kreisverwaltung erteilt wurde.
➔ Antragsvordrucke sind bei der Kreisverwaltung Neuwied erhältlich, auch als
Download auf der Homepage:
www.Kreis-Neuwied.de
Nicht gefördert werden:
➔ Maßnahmen die ganz oder überwiegend der Verschönerung dienen
Förderhöhe:
➔ Die förderfähigen Gesamtkosten
müssen mindestens 7.669 EUR
betragen.
➔ Die maximale Förderhöhe für
Vorhaben beträgt 20.452 EUR.
➔ Bei infrastrukturellen Maßnahmen
kann die Förderhöhe diesen Betrag
überschreiten. Eigenleistung wird
anteilig bis zu 30% gefördert.
Erforderliche Unterlagen:
Förderantrag (Antragsformular,
Planskizze, Fotos, Kostenaufstellung)
Weitere Auskünfte und eine
Beratung erteilt:
Margit Rödder-Rasbach, Dipl.- Ing. (FH)
Kreisverwaltung Neuwied
Abt.6/10-61-Planung und ÖPNV
Tel. 02631-803-235,
Fax: 02631803-93-235
E-Mail:
Margit.Roedderrasbach@Kreis-Neuwied.
de
Martina Jungbluth
Kreisverwaltung Neuwied
Abt.6/10-61-Planung und ÖPNV
Tel. 02631-803-402,
Fax: 02631803-93-402
E-Mail:
[email protected]
Grundsätze zur ortsgerechten Gestaltung:
Fenster / Türen/ Klappläden
BALKONE:
in die Fassadenfläche integrieren, nicht zu
tief ausbilden
BALKONGELÄNDER:
Material: Holz, Metall
Gliederung in möglichst quadratische
Felder, einfache, glatte Lattung/Stäbe
FACHWERK:
erhalten, nach Möglichkeit freilegen, kein
aufgesetztes Fachwerk!
FENSTER:
stehende Formate, breitere Fenster mehrflüglig ausbilden. Auf gleiche Flügelbreiten
achten! Gliederung mit konstruktiven
Sprossen (Scheibe unterbrochen, keine innenliegenden Sprossen, alternativ: Wiener
Sprossen),
Material: heimische Gehölze (Eiche, Kiefer, Fichte, kein Tropenholz!)
Farbe: natur /weiß, Keine Glasbausteine, Butzenglas oder gewölbte Scheiben
verwenden!
Rolladenkästen innenliegend
FENSTERGEWÄNDE:
aus Naturstein, nach Möglichkeit freilegen
bzw. erhalten
KLAPPLÄDEN:
erhalten, erneuern
TÜREN:
alte Haustüren erhalten/ restaurieren
Fassade / Fachwerk / Balkone
FASSADE:
Mineralischer Außenputz, einfach strukturiert (Rapputz/Kellenputz), Farbe abgetönt) keine bituminöse Verkleidung oder
Klinker verwenden. Alternativ: einfache
Holzverschalung,
Bruchsteinmauerwerk erhalten und nach
Möglichkeit freilegen
GEFACHE:
balkenbündig ausführen, Farbe: Gefache
weiß, Balken schwarz/braun
Bruchsteinmauerwerk sichtbar lassen/
freilegen
Dächer / Gauben
DACHFORM / DACHNEIGUNG:
Satteldach, mindestens 40 ° auch auf
Garagen, keine Flachdach! Geringer Dachüberstand
DACHEINDECKUNG:
Material: Schiefer, Ziegel, Pfannen, keine
bituminösen Eindeckungen, keine einfachen Metalldeckungen (z.B. Trapezblech)
DACHGAUBEN:
Spitzgaube, keine Schleppgaube, keine
Dachflächenfenster, vertikale Fensterachsen beachten!
VORDÄCHER:
Hauseingang betonen (z. B. leichte
Holzkonstruktion mit Schiefereindeckung
alternativ moderne Metallkonstruktionen)
Bepflanzung/
Pflasterarbeiten/ Zäune
BEGRÜNUNGSMASSNAHMEN
grundsätzlich nur mit standortheimischen
Pflanzen (keine Koniferen, z.B. Thuja)
HOFBEGRÜNUNG:
z.B. Hofbaum (Walnuss, Kastanie, Linde,
Ahorn, Eiche oder Obstbäume)
DACHBEGRÜNUNG:
Extensivbegrünung auf vorhandenen
Flachdächern oder geneigten Dächern
(Statik beachten!)
FASSADEN-, MAUERBEGRÜNUNG:
Kletter- bzw. Rankpflanzen (z.B. Efeu,
Wilder Wein, Clematis)
PFLASTERARBEITEN:
➔ vorhandenes Natursteinpflaster erhalten oder neu verlegen
➔ Entsiegelung asphaltierter, betonierter
Flächen incl. PKW-Stellplätze, vorzugsweise Verwendung versickerungsfähiger
Beläge (z.B. Schotterrasen, Rasenfugenpflaster)
HECKEN, ZÄUNE:
vorzugsweise Hecken (Buche oder heimische Ziersträucher)
➔ alternativ: Lattenzaun mit senkrechten,
schnörkellosen Latten, Material: heimisches Holz
➔ alternativ: Metallzaun mit einfachen,
verzierten Gitterstäben

11
Energie-Spartipps für Alle
Private Haushalte verbrauchen fast
30 % der insgesamt verbrauchten Energie, einschließlich Verkehr sind es fast
50 %. Zum Vergleich: Der Verkehr 28 %,
die Industrie 27 %. Und wissen Sie, dass
jeder Bewohner Deutschlands im Jahr
durchschnittlich für den Ausstoß von ca.
9 Tonnen CO2 sorgt? Nur maximal
3 Tonnen wären vertretbar.
Energie sparen ist keine Philosophie
mehr, sondern eine Notwendigkeit!
Klima- und Umweltschutz geht uns alle
an. Energie ist wertvoll und unersetzlich
für unser Leben. Mit dem bewussten Umgang mit Energie kann man aber auch
viel Geld sparen.
Das fängt bereits mit kleinen eigenen Maßnahmen an. Die EU-Ökodesign-Richtlinie ErP (Energy related
Products = energierelevante Produkte)
beschäftigt sich nicht nur damit, Energie-Label für Heizanlagen oder Lüftungen zu vergeben, sondern fordert auch
energieeffizientere Haushaltsgeräte.
Sparsamer beim Heizen
Das größte Potenzial für eine Einsparung
in Wohngebäuden liegt im Bereich Heizen.
Bis zu 80 % der benötigten Energie entfallen auf die Heizung. Bei durchschnittlich
jeweils 10 bis 15 % liegt der Anteil für
Warmwasser und Strom.
Wie eine angenehme Raumtemperatur
in der Übergangszeit oder im Winter sein
sollte, ist natürlich individuell unterschiedlich. Als Faustregel für eine als angenehm
empfundene Raumtemperatur gilt: Die
Temperatur an Fenster, Wand, Boden und
Decke sollte um weniger als 3 Grad von
der Raumtemperatur abweichen.
Stellen Sie sich vor, das Wohnzimmer ist
auf 22 °C beheizt. Dann sollte die Temperatur an Fenster, Wand, Boden und Decke
nicht weniger als 19 °C betragen. Ohne
guten Dämmstandard der Außenwand und
guter Wärmeschutzverglasung ist das aber
bei Minustemperaturen im Winter nicht
erreichbar. Eine 36-iger Außenwand aus
der Bauzeit von 1980 erreicht bei -10°C
Außentemperatur und 20 °C Raumtemperatur eine Oberflächentemperatur der
Außenwand innen von nur 14 bis 15°C.
Auf ein gleichmäßiges Heizen sollten Sie
ebenfalls achten. Lassen Sie die Räume
und Wände nicht auskühlen. Das Erwärmen ausgekühlter Räume und Wände
dauert länger und fördert evtl. Schimmelwachstum. Mit einer Nachtabsenkung
kann unter Umständen Energie gespart
werden. Vermeiden Sie ganz besonders
Fenster in Kippstellung. Hier sind die
Wärmeverluste am höchsten und Lüftung
findet lediglich im Bereich der Fenster
statt. Besser ist, Fenster je nach Außentemperatur 3 bis 10 Minuten weit öffnen.
Zu einer angenehmen und gesunden
Raumtemperatur gehört auch die richtige
Luftfeuchtigkeit. Mit Luftfeuchtigkeit wird
der Wasserdampfgehalt der Luft bezeich-
12
net. Sie wird meist relativ in Prozent angegeben. Zwischen 40 und 60 % relative
Luftfeuchte gelten als ideal. Mit einem
Hygrometer
kann man
diese selbst
messen.
Ohne nähere
Kenntnisse
über den
Zusammenhang
zwischen
Temperatur
und relativer
Luftfeuchte sind die Anzeigewerte jedoch
schwer zu interpretieren. Besser sind Hygrometer, die auch eine Aussage über zu
hohe oder geringe relative Luftfeuchte mit
Bezug zur Raumtemperatur treffen.
Über 40 Jahre Ihr Fachbetrieb
für Heizung - Sanitär u. Lüftung
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WICHTIG
Eine Empfehlung für
ausreichend angenehme
Raumtemperaturen:
Treppenhaus / Flur WC Schlafraum
Arbeitszimmer
Küche
Kinderzimmer
Wohnraum Esszimmer
10 - 15 °C
16 °C
16 - 18 °C
20 °C
18 °C
20 °C
20 °C
19 °C
In diesem Zusammenhang:
1°C geringere Raumtemperatur spart
ca. 6 Prozent Heizenergie.
Problem 1:
Dringt zu viel kalte Außenluft in den
Wohnraum ein, steigen die Heizkosten, da
die kalte Luft wieder aufgewärmt werden
muss. Undichte Türen und Fenster sind oft
Problemverursacher. Dichtungsmaßnahmen können das Problem lösen.
Decken Sie Ihre
Heizkörper nicht
zu! Verkleidungen,
ungünstig aufgestellte Möbel, lange Vorhänge oder
feuchte Wäsche
auf der Heizung
verursachen bis zu
10 % Wärmeverluste! Die
Wärme sollte sich ungehindert im
Raum verteilen können. Auf ein gleichmäßiges Heizen sollten Sie achten.
Lassen Sie die Räume nicht auskühlen. Das Erwärmen ausgekühlter
Räume erfordert einen höheren Energieaufwand und fördert evtl. Schimmelwachstum. Vermeiden Sie ganz
besonders Fenster in Kippstellung.
Geschlossene Rollladen vermindern
einen Wärmeabfluss.
Problem 2:
In Wohngebäuden steigt
die Luftfeuchtigkeit
durch Atemluft, Pflanzen, Kühlschrank, Badund Küchendämpfe an.
Dadurch kann sich an
der Innenseite kalter Außenwände und besonders in Wandecken Feuchtigkeit bilden.
Dies kann zu Schimmelpilzen führen, die
Ihre Gesundheit gefährden können. Richtiges Heizen und Lüften verhindert das
Problem. Dämmung an der Außenwand
erhöht die innere Oberflächentemperatur
der Außenwand und verhindert die Schimmelbildung. Vorausgesetzt, die Dämmung
ist ausreichend stark und wärmebrückenfrei angebracht.
Richtig Lüften
Dauerhaft gekippte Fenster
bringen kaum frische Luft,
erhöhen aber die Heizkostenrechnung kräftig. Lüften
Sie während der kalten
Jahreszeit bei Anwesenheit mindestens
dreimal pro Tag. Öffnen Sie die Fenster
ganz weit, 3 – 10 Minuten pro Zimmer, je
nach Außentemperatur. Während des Lüftens sollten Sie den Heizkörper unter dem
Fenster zudrehen. Je kälter es draußen ist,
desto kürzer lüften.
Nicht kostenlos, aber sinnvoll:
Der Einbau von programmierbaren Heizkörperthermostaten lohnt sich und
sollte auch bei älteren Anlagen nachgerüstet werden.
Damit ist es möglich, bis
zu 15 % Energie zu sparen. Es gibt auch
Ausführungen, die bei geöffnetem Fenster
automatisch die Wärmeabgabe senken
Heizkessel
Ein moderner Brennwertkessel kann im
Vergleich zu sehr alten Standardkesseln
20 % und mehr Energie einsparen, wobei
sich diese Prozentangabe auf Überdimensionierung, falsch eingestellte Regelung
und zur besseren Brennwerttechnik
bezieht. Deshalb lohnt es sich, den Nutzungsgrad der eigenen Heizanlage prüfen
zu lassen. Heizanlagen von heute lassen
sich auch über sog. „App“ (application)
von unterwegs bei Abwesenheit über das
Smart-Phone steuern und somit unnötige
Laufzeiten des Heizkessels vermeiden und
damit Energie und Kosten einsparen.
13
Energie-Spartipps für Alle
ACHTUNG
95 % aller alten Heizkessel sind überdimensioniert, teilweise mit dem 2 bis
3-fachen der benötigten Heizleistung.
Kennen Sie die Leistung, die ein neuer
Heizkessel für Ihr Haus braucht? Vor
Austausch der Heizungsanlage kann
ein neutraler Energieberater zu Rate
gezogen werden, um die wirklich benötigte Leistung zu berechnen
Trinkwasser ist kostbar
und für unser Leben
unverzichtbar. Die
Warmwasseraufbereitung steht mit 10
bis 15 % an zweiter Stelle des Endenergieverbrauchs der privaten Haushalte.
Der Durchschnittsverbrauch pro Tag und
Person liegt bei etwa 125 Liter, davon ca.
40 Liter warmes Wasser. Ungefähr 25 %
entfallen auf die Küche und der Rest auf
Reinigung und Körperpflege. Durch einen
bewussten und sparsamen Umgang mit
Wasser können bis zu 30 % Energie gespart werden. Sie sollten wissen, dass die
Energiekosten für auf 60°C erwärmtes
Wasser höher liegen, als die Wasserbezugskosten.
WICHTIG
14
© by Miele
NOCH ETWAS
Was passiert, wenn alte Heizkessel
überdimensioniert sind? Die Anlage
„taktet“ häufig, jedes Mal entstehen
Anfahr- und Auskühlverluste, sowie
unnötiger Stromverbrauch. Ihr Heizungsbauer kann den Brenner auf den
Leistungsbedarf Ihres Hauses einstellen, schon damit können oft
10 - 15 % Ihres Heiz-Energiebedarfs
eingespart werden. Nach umfangreichen Dämmmaßnahmen am Gebäude
ist ein Heizungstausch, eine Heizlastberechnung sowie ein hydraulischer
Abgleich der Heizanlage dringend
auszuführen, da eine deutlich
geringere Heizlast für das Gebäude
erforderlich wird.
Denken Sie auch an Ihre
Toiletten! Ein herkömmlicher Spülkasten verbraucht 9 Liter Wasser
pro Spülung.
Im Vergleich: Ein Spülkasten mit Spartaste nur
3 Liter.
Sparsamer
warmes Wasser
verbrauchen
Eine Geschirrspülmaschine ist kein Luxus.
Eine Familie mit 4 Personen verwendet für
das Spülen von Hand durchschnittlich
40 Liter Wasser pro Tag. Um das Wasser
zu erwärmen, werden bis zu 2 Kilowattstunden benötigt. Im Schnitt verbraucht
eine Geschirrspülmaschine 20 Liter
Wasser bei ca. 1 Kilowattstunde. Moderne
Geräte mit ECO-Programm noch weniger.
Wer keine Geschirrspülmaschine hat, sollte das Wasser nicht ständig während des
gesamten Spülvorgangs laufen lassen!
© by Siemens
Warmwasserzirkulation
Je nach Entfernung zwischen Heizkessel,
Warmwasserzapfstelle, Nutzungshäufigkeit
und Isolation der Warmwasserleitung kann
viel Wärme verloren gehen. Lohnt sich der
Komfort für eine Zirkulationspumpe, dass
immer und überall sofort warmes Wasser
verfügbar ist? Wenn Warmwasserzirkulation eingesetzt wird, dann kann man
mit einer Zeit- oder Temperatursteuerung
wertvolle Energie einsparen.
Nehmen Sie die Waschmaschine nur dann
in Betrieb, wenn die Trommel gefüllt ist
oder nutzen Sie das Energiesparprogramm. Bei normal verschmutzter Wäsche
wird keine Vorwäsche benötigt. Waschen
Sie möglichst bei niedrigeren Temperaturen. Anstatt 60°C reichen oft auch 40°C.
Viele Geschirrspülmaschinen können
auch am Warmwasserhahn angeschlossen werden (siehe Gebrauchsanweisung).
Waschmaschinen über ein Vorschaltgerät.
Das ist sinnvoll, wenn das warme Wasser
mit wenig CO2-Belastung erzeugt wird,
etwa Solar oder mit einer Pelletheizung.
Der tropfende Wasserhahn
der alle zwei Sekunden tropft,
kostet pro Jahr rund
800 Liter Wasser.
Für ein Vollbad
brauchen Sie ca.
150 Liter Wasser.
Für eine kurze
Dusche 15 - 30
Liter.
Benutzen Sie Stand-by-Betrieb nur, wenn
es wirklich sein muss. Schalten Sie das
Gerät über Nacht oder bei längeren Benutzungspausen ab. Nutzen Sie dazu die
praktischen Steckerleisten, oder setzen
Sie Zeitschaltuhren ein, um gleichzeitig
mehrere genutzte Geräte bequem ein- und
auszuschalten!
© by Pearl
Wenn Sie den Stand-by-Betrieb konsequent einschränken, können Sie sich
binnen Jahresfrist über einen niedrigeren
Jahresstrombedarf freuen. Aber Vorsicht:
manche Geräte verbrauchen selbst dann
Strom, wenn das Gerät ausgeschaltet ist.
Abhilfe schaffen hier Steckerleisten, die
das Gerät vollkommen vom Stromkreis
trennen.
Geräte wie Kaffeemaschine, Eierkocher,
Toaster oder den Wasserkocher sollten Sie unbedingt nutzen. Die Geräte
verbrauchen weniger
Energie gegenüber einer
herkömmlichen Zubereitung im Kochtopf
oder Backofen.
Beim Kochen können Sie Energie sparen,
wenn der Durchmesser des Topfes mit
dem Durchmesser der Kochstelle übereinstimmt! Bei einem zu kleinen Topf geht
unnötige Wärme verloren. Ist der
Topf zu groß, verlängert sich die Ankochdauer. Ganz wichtig ist der völlig ebene
Topfboden, weil damit der Wärmekontakt am besten gewährleistet ist. Noch
effizienter sind doppelwandige Töpfe, da
sie über Außenwand und Deckel noch
weniger Energie verlieren. Mit einem Glaskeramik- oder einem Induktionskochfeld
kann sparsamer gekocht werden als mit
Gusskochplatten.
Schalten Sie
die Kochstelle oder den
Backofen
5 bis 10 Minuten vor Ende der Garzeit schon aus. Die
Nachwärme reicht in der Regel völlig aus,
damit die Speisen gar werden.
Der Deckel
muss auf den
Kochtopf! Mit
Deckel geht
der Kochvorgang schnel© by Kochtopf Luno Fissler
ler, weil die
Wärme im Topf bleibt und die Kochdauer
verringert wird! Ein Beispiel: Für 1,5 Liter
Suppe ohne Deckel braucht man dreimal
so viel Energie wie mit Deckel. Topfgucker
sollten sich einen transparenten Deckel
gönnen.
Fernsehgeräte
Die heute
sehr beliebten flachen
Fernsehgeräte
haben ein oft
unbekanntes
Problem. Sie
© by Panasonic
haben besonders bei großen Bildflächen einen hohen
Stromverbrauch. Während der Strombedarf von Röhrengeräten der letzten Generation mit ca. 80 cm Bildschirmdiagonale
bei etwa 80 Watt liegt, können sehr große
Flachbildgeräte bis zu 400 Watt liegen und
sind damit wahre Raumheizgeräte. Die
Stromwerte sind allerdings je nach Hersteller und Typ auch bei gleicher Bildschirmgröße sehr unterschiedlich. LCD-Geräte
mit bis zu 120 cm Bilddiagonale haben
einen Leistungsbedarf von 50 bis 80 Watt.
Geräte mit geringem Leistungsbedarf
haben eine geringere Wärmeentwicklung,
was auch zu einer längeren Gerätelebensdauer und geringeren Störanfälligkeit
führen kann. Es lohnt sich daher, aus
mehreren Gründen den Strombedarf zu
vergleichen und für ein sparsameres Gerät
auch mehr zu investieren.
Wäschetrockner
© by Miele
Sparsamer mit elektrischen
Haushaltsgeräten umgehen
Während eine energiesparsame Waschmaschine mit ca. 6 kg Fassung für einen
Waschvorgang etwa 1 kWh verbraucht
liegt der Verbrauch für das Trocknen mit
dem Wäschetrockner bei etwa 3 bis 3,5
kWh. Wesentlich günstiger sind die Wäschetrockner mit Wärmepumpentechnik,
die den Stromverbrauch etwa halbieren
und auch kaum Feuchtigkeit im Keller
produzieren. Von wesentlicher Bedeutung
für den Stromverbrauch zur Trocknung
ist aber auch die Schleuderdrehzahl der
Waschmaschine. Sie sollte bei mindestens
1400 Umdrehungen pro Minute liegen
oder besser bei 1600 UpM.
Leistungsmessgerät
Um den Strombedarf einzelner Verbraucher zu messen, gibt es Leistungsmessgeräte. Es wird zwischen Steckdose und Verbraucher gesteckt und misst die Leistung
in Watt und den Verbrauch in kWh. Diese
Messung sollte der Anwendung entsprechend über einen längeren Zeitraum
durchgeführt werden. Ein Leistungsmessgerät kostet ca. 20 €. Die Anschaffung
lohnt sich, weil man damit in einem Haushalt viele Einsparmöglichkeiten finden
15
Energie-Spartipps für Alle
kann. Fragen Sie Ihren Energieberater
Vor-Ort, wo Sie sich ein Leistungsmessgerät ausleihen können.
Neukauf von Geräten
Wenn ein Gerät nicht mehr nutzbar ist und
ausgetauscht werden muss, lohnt es sich
vor dem Neukauf auf das Geräte-Schild
zu achten. Diese Typenschilder dürfen nur
bei Geräten eingesetzt werden, die bei
gleicher geforderter Leistung erheblich
weniger Strom verbrauchen.
Europäisches Energielabel für Haushaltsgroßgeräte
Geräte-Label im Überblick
EU-Richtlinie ErP für Haushaltsgeräte
Eine aktuelle EU-Regelung sieht für Haushalts- und Küchengeräte neue Energie-Label mit verschärften Maßnahmen vor, was
den Energieverbrauch betrifft. So sollen
z.B. Staubsauger auf 1600 W Leistung
begrenzt werden. Unter diese EU-Regelung
fallen z.B. auch Kühl- und Gefriergeräte,
Wäschetrockner, Waschvollautomaten,
Geschirrspülmaschinen, Elektrobacköfen,
Lampen und Raumklimageräte. Beim
Kauf eines dieser Geräte sollten Sie sich
fachkundig beraten lassen, denn auch
hier lohnt sich unbedingt der Blick auf das
Detail. Diese Klassen tragen derzeit die
Bezeichnungen A+, A++ bzw. A+++.
16
INTERNET-TIPP
Wenn Sie Wert auf ein besonders
energiesparendes Gerät legen, dann
informieren Sie sich unter
www.spargeraete.de.
Energy-Star für Bürogeräte
Das Energiesparprogramm
„Energy Star“ wurde gemeinsam mit den Vereinigten Staaten beschlossen,
um Anreize für die Herstellung von energieeffizienten Bürogeräten
zu schaffen. Das Energy-Star-Emblem
ermöglicht es, energiesparende Geräte zu
erkennen, die einen Beitrag zur Sicherstellung der Energieversorgung und zum
Umweltschutz leisten.
Weitere Infos: www.eu-energystar.org
Umweltzeichen Der Blaue Engel
Der Blaue Engel ist wohl
das älteste und bekannteste Umweltzeichen. Er wird
von einer unabhängigen
Jury für besonders umweltfreundliche Produkte vergeben. Neben dem Energieverbrauch spielen
dabei auch Kriterien wie Recyclingfähigkeit
oder Schadstoffgehalt eine wichtige Rolle.
Die Vergabekriterien legen das Umweltbundesamt und das Deutsche Institut für
Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL)
gemeinsam fest. Diese werden regelmäßig
verschärft.
Weitere Infos: www.blauer-engel.de
Sparsamer bei der Beleuchtung
Aus für die Glühbirne
Die gute alte Glühbirne ist ein wahrer
Energieverschwender. Deshalb sind seit
2009 matte Glühlampen und Glühlampen
mit Leistungen 100 W und 75 W nicht
mehr zu beziehen und seit 2011 gibt es
keine 60 W-Glühlampen zu kaufen. Seit
September 2012 sind endgültig keine
Glühlampen mehr erhältlich.
© by Megaman, Energiesparlampen mit
Splitterschutz und Amalgamtechnik
Energiesparlampen
Mit dem Einsatz von Energiesparlampen
lassen sich gegenüber der Glühbirne ca.
80 % an Stromkosten sparen.
Der Energiesparlampe liegt das Funktionsprinzip einer Leuchtstofflampe zu Grunde.
Bei einer Leuchtstofflampe als Energiesparlampe, wird durch die in der Glasröhre
vorhandenen Leuchtstoffe mittels Entladung im Quecksilberdampf ultraviolette
Strahlung erzeugt, welche nach außen
hin beim Verlassen der Glasröhre in Licht
umgewandelt wird. Diese beiden Prozesse,
werden als Entladung und Floureszenz
bezeichnet.
Der Vorteil der Energiesparlampen liegt
in der Lichtausbeute, denn es werden ca.
25 % des Stroms in Licht umgewandelt.
Bei der Glühlampe waren es nur 5 %. Der
CO2-Ausstoß kann durch den Einsatz einer
Energiesparlampe sehr stark verringert
werden. Der Nachteil kann die Qualität
des erzeugten Lichts sein und Energiesparlampen können sich vor allem in der
Helligkeit unterscheiden. Bei den meisten
Herstellern nimmt inzwischen die Helligkeit im Laufe der Zeit nicht mehr erheblich
ab. Stiftung Warentest empfiehlt, um die
Lebensdauer der Energiesparlampe zu
erhöhen bei häufigem ein- bzw. ausschalten immer eine Ruhezeit von zwei Minuten
einzuhalten. Die führenden Hersteller
versuchen durch intensive Forschung die
Menge des benötigten Quecksilbers immer
mehr zu reduzieren. Denn das benötigte
Quecksilber ist ein Nachteil bei der Herstellung und Entsorgung der Energiesparlampen. In der neuesten Entwicklung ist
das auch schon relativ gut gelungen, dass
der Quecksilbergehalt deutlich gesenkt
werden konnte. Z.B. in Typen, in denen
das Quecksilber gebunden in fester Form
vorhanden ist und aus einem zerstörten
Glaskörper nicht mehr auslaufen kann.
sind problemlos mit dem Edisongewinde
erhältlich. Mittlerweile gibt es LEDs, die
auch Sporthallen perfekt ausleuchten.
ra
Os
by
©
Das Leuchtplasma der Energiesparlampe enthält ca. 7 mg Quecksilber
und darf deshalb keinesfalls zusammen
mit dem Hausmüll entsorgt oder in den
Altglascontainer geworfen werden.
Damit das giftige Schwermetall nicht in
die Umwelt gelangt, müssen Energiesparlampen als Sondermüll entsorgt
werden, das heißt, die Energiesparlampen gehören in die Schadstoffsammlung. Die fortschreitende Verbreitung der LED und die laufend sinkenden
Kosten werden die Energiesparlampen
in Zukunft wohl ersetzen.
m
ACHTUNG
Halogenlampen:
Beachten Sie die Unterschiede
Halogenlampen sind keine Energiesparlampen. Sie haben aber im Vergleich zu
konventionellen Glühlampen eine rund
doppelt so hohe Lebensdauer – etwa
2.000 Betriebsstunden – und eine bis
zu doppelt so hohe Lichtausbeute. Im
Vergleich zur Energiesparlampe ist die
Lichtausbeute der Halogenlampe allerdings etwa dreimal schlechter.
Besonders energieeffizient sind Halogenlampen mit Infrarotbeschichtung. Handelsbezeichnungen für diese Technologie
sind z. B. „IRC“, „infrarotbeschichtet“ oder
„infrared coated“. Eine Lampe mit dieser
Technik verbraucht ca. ein Drittel weniger
Energie und hält länger als eine normale
Halogenlampe. Halogenlampen gibt es
inzwischen auch in normaler Glühbirnen-Form.
Weitere Vorteile der LED:
➔ unempfindlich gegen Schlag und Stoß
➔ sehr gute Farbwiedergabe
➔ 100 % Lichtstrom nach dem
Einschalten
➔ Schalthäufigkeit ohne Einfluss auf die
Lebensdauer
➔ kein Lichtverlust über die Lebensdauer
Os
ra
by
Da LEDs ein sehr grelles und
intensives Licht erzeugen können, sollte,
wie auch bei anderen Leuchtmitteln darauf geachtet werden, dass man nicht
direkt in die Lichtquelle sieht. Die
Netzhaut könnte bei superhellen LEDs
beschädigt werden. Bei Kindern und
Haustieren darauf achten, dass diese
nicht ungehindert in das Licht blicken
können.
©
LED: Klein und fein
LED-Lampen (Light Emitting Diode, Licht
Emittierende Dioden) sind eine echte
Alternative. Der höhere Anschaffungspreis
lohnt sich auf Grund der vielfältigen Vorzüge. Und die Anschaffungskosten werden
von Jahr zu Jahr geringer. Das Marktangebot ist jetzt schon sehr vielfältig. Es
wird ständig erweitert und verbessert.
LEDs sind mit 50.000 bis zu 100.000
Stunden sehr langlebig und enthalten
keine gefährlichen Stoffe wie Quecksilber.
Eine LED verbraucht bis zu 80 % weniger
Strom als die Glühlampen, ca. die Hälfte
weniger als Halogenlampen und etwas
weniger als Energiesparlampen. Die LED
ist umweltfreundlich und erfreulicherweise
im Gebrauch sehr robust. LED-Leuchten
m
HINWEIS
17
Energieeinsparveordnung, Energieausweis
Der Beginn für mehr Energieeffizienz bei
Gebäuden wurde 2002 mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) gelegt. Die EnEV
2002 ersetzte die Wärmeschutzverordnung 1995 (WSchV) sowie die Heizungsanlagen-Verordnung (HeizAnlV).
Die aktuell gültige EnEV 2013 trat am
01. Mai 2014 in Kraft.
Außenbauteile oder Anlagen an Gebäuden
dürfen nicht so verändert werden, dass
die energetische Qualität verschlechtert
wird. Die Verpflichtung zur Einhaltung der
EnEV entfällt, wenn die Fläche des zu ändernden Bauteils nicht mehr als 10 % der
gesamten Bauteilfläche entspricht.
Nachrüstverplichtungen gemäß EnEV
Die EnEV gilt für alle beheizten und
gekühlten Gebäude, wobei es Sonderregelungen für Gebäude gibt, die nicht regelmäßig geheizt, gekühlt oder benutzt
werden. Grundsätzlich regelt die EnEV
folgendes:
Energieausweise für Gebäude Altund Neubau (Wohn- und Nichtwohngebäude)
Energetische Mindestanforderungen
bei Neubauten
Energetische Mindestanforderungen
bei Modernisierung, Umbau und Ausbau von bestehenden Gebäuden
Mindestanforderung an Heizungs-,
Kühl- und Raumlufttechnik sowie
Warmwasserversorgung
Verschiedene Gebäude, wie z.B. zu religiösen Zwecken, Traglufthallen oder
Zelte etc. (§ 1 der EnEV) benötigen
keinen Energieausweis
Strom aus erneuerbaren Energien, der
am Gebäude erzeugt wird, kann unter
bestimmten Voraussetzungen teilweise als
Gutschrift bei der Berechnung des Endenergiebedarfs angesetzt werden.
18
Die Nachrüstverpflichtungen gelten
grundsätzlich für Wohn- und Nichtwohngebäude und müssen gemäß EnEV-Bestimmungen erfüllt werden.
Heizkessel mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen, die vor dem 01. Januar
1985 eingebaut wurden, dürfen ab 2015
nicht mehr betrieben werden. Heizkessel
dürfen nach Ablauf von 30 Jahren grundsätzlich nicht mehr betrieben werden,
wenn sie nach dem 01. Januar 1985
eingebaut wurden.
Ausnahmen:
• Niedertemperatur- oder
Brennwertkessel
• Nennwärmeleistung Kessel
< 4 kW und > 400 kW
• Bei Wohngebäuden mit bis zu
2 Wohneinheiten, wovon mindestens
1 Wohnung am 01.02.2002 selbstgenutzt wurde, ist die Pflicht erst
nach einem Eigentümerwechsel zu
erfüllen
• Wenn das Wirtschaftlichkeitsgebot
dagegen spricht
Dämmung der Wärmeverteilungs- und
Warmwasserleitungen gemäß vorgeschriebenen Werten in der EnEV.
Zugängliche Decken aus beheizten
Räumen zu unbeheizten Dachgeschossen (oder alternativ das Dach), die
nicht einen bestimmten Mindestwärmeschutz erfüllen (nach DIN 4108-2) müssen bis Dezember 2015 so gedämmt
sein, dass ein U-Wert der Decke oder
des Daches von 0,24 W/m²K nicht
überschritten wird.
Die Nachrüstverpflichtungen wie z.B.
Austausch des Heizkessels und die
Dämmung der Wärmeverteilungs- und
Warmwasserleitungen werden durch den
Bezirksschornsteinfegermeister geprüft.
Die Pflichterfüllung kann auch mit einer
Unternehmererklärung gegenüber dem
Bezirksschornsteinfegermeister nachgewiesen werden.
Das Nichterfüllung der Nachrüstverpflichtungen oder der Verstoß gegen die
EnEV-Vorschriften stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Energieausweis
Der Energieausweis bei Neubauten wurde
bereits mit der EnEV 2002 verpflichtend
eingeführt. Bei Änderungen von Gebäuden
wird eine Nachweispflicht über den Vollzug
der EnEV eingeführt, die auf Verlangen
der zuständigen Behörde vorzulegen ist.
Bei Nichtwohngebäuden werden neben
Heizung, Warmwasserbereitung und
Lüftung auch die Bereiche Kühlung und
Beleuchtung berücksichtigt. Bei Wohngebäuden mit Klimaanlage wird die Klimaanlage ebenfalls bilanziert. Bei öffentlichen
Gebäuden mit starkem Publikumsverkehr
und mehr als 500 m² Nutzfläche (nach
08. Juli 2015 mit mehr als 250 m²) muss
der Energieausweis sichtbar ausgehängt
werden. Die Aushangpflicht besteht auch
für alle anderen Nichtwohngebäude mit
starkem Publikumsverkehr und einer
Nutzfläche von mehr als 500 m². Ein
Energieausweis ist mindestens in Kopie
vorzulegen, wenn Gebäude oder Wohnungen verkauft, vermietet, verpachtet oder
geleast werden. Nach Fertigstellung eines
Gebäudes ist der Energieausweis unverzüglich auszuhändigen. Die Gültigkeit
beträgt in der Regel 10 Jahre. Bereits ausgestellte Energieausweise behalten ihre
10-jährige Gültigkeit, gemäß EnEV2013
ist jeder Energieausweis nur noch mit
einer kostenpflichtigen Registriernummer
gültig, die der Ausstellende beim DIBt* zu
beantragen hat.
In der EnEV wird festgelegt, wie Primärenergiebedarf, Endenergiebedarf und
Heizwärmebedarf zu berechnen sind und
welche Grenzwerte eingehalten werden
müssen.
Eigentümern, Vermietern und Ausstellern
stehen somit klare und verlässliche Rahmenbedingungen für die Ausstellung von
Energieausweisen zur Verfügung.
Arten von Energieausweisen
Der Energieausweis ist für alle Gebäude
Pflicht, Wohngebäude und Nichtwohngebäude. Es gibt ihn als Verbrauchsausweis
und als Bedarfsausweis. Bei Neubau
muss der Bedarfsausweis bereits seit
der EnEV 2002 ausgestellt werden. Beim
bedarfsorientierten Ausweis werden die
Gebäudehülle (Art und Stärke der Wände
und Decken, Art der Fenster etc.) und die
Anlagentechnik (Heizung, Lüftung, Klima,
Beleuchtung bei Nichtwohngebäuden) bei
der Ermittlung des Energiebedarfs eines
Gebäudes berücksichtigt. Man erhält als
Ergebnis einen Wert des theoretischen
Energieverbrauchs des Gebäudes in
kWh/m²a. Dieser rechnerisch ermittelte
Wert der Endenergie lässt sich gut mit den
Werten anderer Gebäude vergleichen. Der
angegebene Jahres-Primärenergiebedarf
dagegen hängt in erster Linie vom eingesetzten Energieträger ab.
Dem verbrauchsorientierten Ausweis liegt
der Energieverbrauch der letzten drei
Jahre für das Gebäude zugrunde. Da der
tatsächliche Verbrauch aber wesentlich
vom Nutzerverhalten geprägt ist – hier
spielen z.B. die Raumtemperatur oder das
Lüftungsverhalten eine große Rolle – ist
es schwierig, den so ermittelten Energieverbrauch mit anderen Gebäuden zu
vergleichen.
Welcher Ausweis ausgestellt werden darf,
richtet sich nach dem Baujahr und der
Anzahl der Wohneinheiten des Gebäudes.
Grundsätzlich besteht für Wohn- und
Nichtwohngebäude im Bestand Wahlfreiheit zwischen Verbrauchsausweis oder
Bedarfsausweis. Kann der Verbrauch der
letzten drei Jahre nicht nachgewiesen
werden, muss der Bedarfsausweis ausgestellt werden. Beim Neubau muss der
Energiebedarfsausweis unmittelbar nach
Fertigstellung ausgestellt werden.
Für Wohngebäude mit bis zu vier Wohneinheiten, für die ein Bauantrag vor dem
1.11.1977 gestellt wurde muss der
Bedarfsausweis ausgestellt werden, sofern
das Gebäude nicht schon bei der Fertigstellung mindestens dem energetischen
Standard der 1. Wärmeschutzverordnung
von 1977 entsprach oder durch Modernisierungsmaßnahmen auf diesen Stand
gebracht wurde.
Ihr Partner in Sachen Energieberatung und Planung!
Philipp Manthey Dipl. Ing. (FH)
* DIBt
Der Name bedeutet
„Deutsches Institut für Bautechnik“
und ist zu erreichen unter der Internetadresse https://www.dibt.de.
Dort ist auch die EnEV-Registrierstelle
zu finden.
Monreposstraße 6
56567 Neuwied
Tel. 02631 959652
www.ipm-energie.de
• Energieberatung
• Schimmelsanierung
• Sanierung
• Messdiagnostik
19
Energieeinsparveordnung, Energieausweis
Welche Informationen enthält
der Energieausweis?
Der Energieausweis gibt mit seinen Energiekennwerten Auskunft über den Energieverbrauch eines Gebäudes. Zusätzlich
können Modernisierungsmaßnahmen vorgeschlagen werden, die zu einer energetischen Verbesserung des Gebäudes führen
und es werden Angaben über den Einsatz
von erneuerbaren Energien verdeutlicht.
Somit sind alle wichtigen Kenndaten, die
Einfluss auf den Energieverbrauch haben,
dokumentiert wie:
Angaben zum Berechnungsverfahren
Angabe des Primärenergiebedarfes
Angabe des Endenergiebedarfes
Angabe des Energieträgers
(Heizöl, Erdgas, Strom etc.)
Gebäudeinformationen wie
Gebäudetyp, Baujahr, Wohneinheiten
etc.
Baujahr Anlagentechnik
(Heizung, Lüftung, Kühlung)
Qualität der Gebäudehülle mit dem
Transmissionswärmeverlust
(Dämmstandard)
Bei Nichtwohngebäuden Vergleichswerte:
EnEV-Werte Neubau oder Modernisierung, bzw. Heizbedarf und Warmwasserverbrauch bei ähnlicher Gebäudekategorie
Angabe einer Energieeffizienzklasse
von A+ bis H
(entspricht z.B. bei A+ einem Endenergieverbrauch von < 30 kWh/m²a
bis H > 250 kWh/m²a)
Modernisierungstipps zur Einsparung
von Energie und Kosten
Einsatz von erneuerbaren Energien
20
Der Energieausweis ist für Kauf- und
Mietinteressenten wie auch für die Eigentümer von Vorteil. Wer ein Gebäude oder
eine Wohnung kaufen oder mieten will,
kann anhand der Angaben im Energieausweis einen überschlägigen Eindruck von
der energetischen Qualität des Gebäudes
bekommen. Verkäufer und Vermieter von
Gebäuden mit guten energetischen Gebäudekennwerten haben auf dem Immobilienmarkt Vorteile. Der Energieausweis sollte
aber nicht Bestandteil von Mietverträgen
oder Verkaufsunterlagen werden. Es
besteht nur Anspruch auf Einsichtnahme,
es ist keine Aushändigung vorgesehen. Die
Nichtvorlage stellt eine Ordnungswidrigkeit
dar.
Ein Energieausweis ist ein Dokument,
das den energetischen Zustand eines
Gebäudes beschreibt, aber niemals eine
ausführliche Energieberatung ersetzen
kann. Auf den Internetseiten der Deutschen Energieagentur www.dena.de, beim
www.bafa.de (Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle), bei
www.gih.de (GIH Landesverband Rheinland-Pflz e.V.) sowie auf vielen anderen
Seiten im Internet findet man eine „Suche“
nach Ausweisausstellern.
Sanierungsmaßnahmen
Wer renovieren möchte, sollte dies nicht
selbst in die Hand nehmen. Durch eine
qualifizierte und neutrale Energieberatung
wird der Ist-Zustand eines Gebäudes
genau ermittelt und daraus ergeben sich
dann Empfehlungen für eine erfolgreiche Modernisierung. Sie hilft, dauerhaft
Energiekosten zu senken und das Wohlbefinden zu steigern. Eine Baubegleitung
während der Sanierung wird bei Wohngebäuden derzeit von der Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) mit bis zu 50 %,
max. 4.000 €, bezuschusst. Damit eine
Sanierung erfolgreich und korrekt ausgeführt wird, ist die Baubegleitung durch
einen Sachverständigen von der KfW
verpflichtend vorgeschrieben. Das gilt für
Gebäude mit Bauantrag vor 1995. Je nach
Alter des Hauses sind die Schwachstellen
des Gebäudes sehr unterschiedlich. Eine
Gebäudethermografie kann unterstützend
helfen, um nicht immer sofort erkennbare
Wärmebrücken am Gebäude sichtbar zu
machen oder nach Sanierung eventuelle
Mängel bei den durchgeführten Arbeiten
zu erkennen. Bei der Gebäudethermografie wird per Bildaufnahme anschaulich
dargestellt, wo die größten Wärmeverluste an der Gebäudehülle sind. Es sollte
eine Temperaturdifferenz von ca. 15°C
zwischen der Raumtemperatur und der
Außentemperatur herrschen, damit aussagefähige Bilder entstehen. Die fortschreitende Technik heutiger Wärmebildkameras
erlaubt auch geringere Temperaturunterschiede.
Sanierungsbeispiel
VORHER
Quelle: Ing.-Büro Hans-Jürgen Werner
Gebäude sanieren –
Energie und Kosten sparen
NACHHER
Einfamilienhaus Bj. 1910
Heizwärmebedarf vorher
(kWh/m2a)
Heizwärmebedarf nachher
(kWh/m2a)
Einsparung (in %):
Energiekosteneinsparung (€/a):
222 CO2-Einsparung (Tonnen/Jahr):
Wohnfläche (m2)
49
78
Mögliche Energieverluste an
älteren Häusern
Über die Dachfläche oder oberste Geschossdecke können 15 - 25 % Wärmeverluste entstehen.
Fenster sind oft Schwachstellen. Durch
alte Fenster können 10 - 20 % Wärme
verloren gehen. Ein Fenstertausch gegen
Wärmeschutzfenster ohne Dämmen der
Außenwand oder Einbau von Lüftungsanlagen sollte nicht ausgeführt werden. Es
besteht erhöhte Schimmelgefahr.
Weitere Informationen zum Thema
Bauthermografie findet man z.B. unter
www.vath.de dem Bundesverband für
Angewandte Thermografie e.V.
Kalte und warme Bereiche sollten thermisch getrennt werden. Eine Dämmung
der Kellerdecke hilft Wärmeverluste von
6 - 12 % zu vermeiden.
3.371
20,5
201
Bei alten Bauten kann man über die
Fassade zwischen 25 und 40 % Wärme
verlieren. Eine fachgerechte Dämmung
senkt Energiekosten und steigert die
Behaglichkeit im Gebäude.
Gemäß DIN 1946, Teil 6 ist zu jeder Modernisierungsmaßnahme ein Lüftungskonzept zu erstellen. Da aber eine DIN-Norm
nicht automatisch Stand der Technik ist,
bedeutet das, dass keine Verpflichtung
zum Einbau einer Lüftung besteht, aber
ein Lüftungskonzept erstellt werden soll.
Da es immer etwas länger dauert, bis
manchmal unklare Auslegungen ausgeräumt sind, werden sich die Vorschriften
um Lüftung erst in den nächsten Jahren
aus den Erkenntnissen der Praxis ergeben.
Trotzdem gilt z.B. ein absolutes NEIN zum
Austausch der Fenster ohne weitere Maßnahmen wie z.B. gleichzeitiges Dämmen
der Außenwand oder Einbau einer Lüftung
bei Gebäuden, deren U-Wert der Außenwand schlechter ist, als der Uw-Wert der
neuen Fenster.
21
Sanierungsbeispiel
VORHER
NACHHER
Einfamilienhaus Bj. 1934
Heizwärmebedarf vorher
(kWh/m2a)
Heizwärmebedarf nachher
(kWh/m2a)
Einsparung (in %):
Energiekosteneinsparung
197 (€/a): CO2-Einsparung (Tonnen/Jahr):
71 Wohnfläche (m2)
64
Quelle: Ing.-Büro Hans-Jürgen Werner
Sanierungsmaßnahmen
1.734
9,82
120
Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass
eine richtig geplante Gebäudesanierung
auch wirtschaftlich ist. Mit jeder Dämmmaßnahme oder einem Fenstertausch
neu gegen alt werden Energie und Kosten
eingespart. Bei Ersatz einer Heizung spart
man in erster Linie über den Wechsel
zu einem Energieträger mit geringeren
Kosten, den besseren Wirkungsgrad des
neuen Heizkessels und über eine korrekte
Regelung der Verteilkreise (z.B. hydraulischer Abgleich).
Dämmstoffe
Aber nicht nur die Einsparung von Energie
und Kosten ist von Vorteil. Man beteiligt
sich auch am allgemeinen Klimaschutz,
denn jede Tonne CO² die man einspart,
ist ein Gewinn für unsere Erde und unsere
zukünftigen Generationen.
Dämmstoffe erhalten die Bausubstanz und
helfen Schäden durch Temperaturschwankungen und Kondenswasser zu vermeiden.
Sie werden eingeteilt in organische und
anorganische Dämmstoffe sowie Verbundsysteme. Die Auswahl an Dämmstoffen ist
vielfältig wie z.B. auf Basis von Mineralwolle, Holzfaser, Polystyrol, Zellulose,
Schaumglas, Vakuumdämmung, Aerogele,
Hanf, Schafwolle, Kork, Stroh, Seegras und
so fort. Bei der Wahl des Dämmstoffes ist
eine produktneutrale Beratung durch einen qualifizierten Energieberater dringend
zu empfehlen, da die Energieeinsparverordnung (EnEV) das Einhalten bestimmter
U-Werte für alle Bauteile vorschreibt.
Die zweite positive Wirkung, neben der
Kostenersparnis, verspürt man in der
Wohnqualität, die sich um ein hohes Maß
verbessert. Es ist auch längst bewiesen,
es wird nur kaum darüber berichtet, dass
das Wohnen in 30 cm dicken Außenmauern aus Vollziegeln bei Außentemperaturen
von -10°C und mehr, sowie den daraus
resultierenden Oberflächentemperaturen
innen von 12 - 14°C krank machen kann.
Genaue Informationen über die Vielfalt der
Dämmmöglichkeiten mit
22
Naturdämmstoffen erhalten Sie unter
www.naturdaemmstoffe.info.
Wichtig:
Achten Sie darauf, dass nur ein zugelassenes Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
eines Herstellers angeboten und verbaut
wird. Nur zugelassene WDVS erfüllen
die Prüfkriterien und die baurechtlichen
Vorschriften bei Brand- und Schallschutz
sowie bei der Standsicherheit. In der Regel
ist die Eignung eines Produkts bei genormten Dämmstoffen durch eine Typkennzeichnung auf dem Etikett vermerkt. Viele
Dämmstoffe werden speziell für ganz bestimmte Anwendungsbereiche hergestellt
und eingesetzt. Manche Dämmstoffe sind
mit hohem Drücken belastbar oder extrem
Feuchte abweisend und sind von daher zur
Dämmung unter schwimmendem Estrich
oder auch unter Bodenplatten sehr gut geeignet. Andere Dämmstoffe sind reißfest,
um Putze tragen zu können. Dämmstoffe,
die sich zur Kerndämmung eignen, d.h.
sich zwischen zweischaligem Mauerwerk
befinden, sind wasserabweisend imprägniert. Armierungs- und Oberputze eines
WDVS lassen sich entweder mit Dickputzsysteme oder durch Carbonfaser verstärkte Putze absolut schlagfest und „Specht
sicher“ herstellen.
Die Wirksamkeit eines Dämmstoffes hängt
in erster Linie vom Wärmeleitwert und
der Dicke ab. Im Zweifelsfall sollten Sie
sich beraten lassen, welcher Dämmstoff
für Ihr Vorhaben am besten geeignet ist.
Die meisten konventionellen Dämmstoffe
erreichen heute Wärmeleitwerte (Lambda-Werte) von 0,035 W/mK. Bestimmte
Dämmstoffe erreichen mittlerweile Lambda-Werte von 0,019 W/mK. Vakuum-Isolationspanele sogar 0,005 bis 0,008 W/mK.
Je kleiner der Lambda-Wert, desto besser
ist die Dämmwirkung bzw. desto schlanker
kann die Dämmstärke bei gleicher Dämmwirkung ausfallen.
Beispiel: Ein Dämmstoff mit einer Stärke
von 10 cm und einem Lambda von 0,02
hat die gleichen Dämmeigenschaften
wie ein Dämmstoff mit 20 cm und einem
Lambda von 0,04.
Ein Wärmebrücken frei und gut gedämmtes Gebäude schützt im Winter nicht nur
vor hohen Wärmeverlusten und damit
Kosten, sondern bietet auch im Sommer
einen angenehmen Hitzeschutz und damit
ein hervorragendes Wohlfühlklima. Mit
vielen Dämmstoffen verbessert sich auch
der Schallschutz.
Ein wärmebrückenfreies ausgeführtes
WDVS bedeutet: Feuchte-, Schimmel-,
Schall- und sommerlichen Hitzeschutz.
Außenwanddämmung
Vakuum-Isolationspaneele sind bei bestimmten Anwendungen von Vorteil. Eine
2 cm dicke Vakuumdämmplatte ersetzt
die Dämmwirkung von bis zu 20 cm
Dämmstärke bei z.B. Dämmstoffen aus
nachwachsenden Rohstoffen. Es fehlen
allerdings Langzeiterfahrungen und die
Kosten liegen zwei bis dreimal so hoch im
Vergleich zu konventionellen Dämmstoffen. Mauerwerk, Dämmmaterial, Putz und
Farben sollten aufeinander abgestimmt
sein. Diese zugelassenen Systeme sind
seit über 30 Jahren auf dem Markt und
haben sich bereits tausendfach bestens
bewährt.
Der Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems besteht aus Dämmplatten,
Tellerdübel, Armierungsmasse, Glasfasergewebe, Oberputz und Anstrich. Das Wär-
Die Dämmung einer Außenwand an deren
Außenseite ist bauphysikalisch deutlich
günstiger als eine Dämmung von innen.
Das Mauerwerk ist besser vor Feuchte, Wind und Wetter geschützt. Zudem
werden sogenannte Wärmebrücken wie
z.B. an den Außenecken oder Innenwandanschlüssen vermieden. Das gesamte
Temperaturniveau der Wand stellt sich
günstiger ein. Dämmung von Innenwänden
sollte nur von besonders geschulten Handwerkern durchgeführt werden. Mittlerweile
gibt es verschiedene Dämmstoffe, wie
z.B. Kalzium-Silikatplatten oder andere
Produkte, die bauphysikalisch einerseits
unbedenklich bei Innendämmung sind,
aber trotzdem keine Wärmebrücken freie
und thermisch optimale Dämmmaßnahme
darstellen. Innendämmung sollte nur dann
zum Einsatz kommen, wenn keine andere
Möglichkeit besteht, wie z.B. im Denkmalschutz oder wegen nachbarrechtlichen
Umständen.
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23
Sanierungsmaßnahmen
medämmverbundsystem ist auch unter
dem Namen Vollwärmeschutz oder Thermohaut bekannt. Als Anstrich auf einem
WDVS sind Silikonharzfarben, noch besser
mit „Nano-Quarz-Gitter-Technologie“, zu
empfehlen, um der Entstehung von Algen
und Moosen entgegen zu wirken. Diese
fungizid und pestizid eingestellten Fassadenfarben sind etwas in Verruf geraten,
deshalb wird in dieser Richtung kräftig
geforscht. Und es gibt bereits Fassadenfarben auf biologischer Basis, die ähnlich
gut gegen die Entstehung von Algen und
Moosen wirken sollen. Allerdings fehlen
dazu noch Langzeiterfahrungen. Eine gute
nachträgliche Dämmungsmöglichkeit ist
die Vorhangfassade oder hinterlüftete
Fassade. Neben Schiefer oder Holz werden
auch Faserzementplatten, Keramikplatten
und sogar Metalle als Verkleidung eingesetzt. Dadurch können sich die vorgehäng-
ten Fassadenbekleidungen architektonisch
an jeden Gebäudetyp und jedes Umfeld
anpassen.
© Deutsche Poroton GmbH
Der Dämmstoff wird direkt auf dem Mauerwerk bzw. Putz befestigt und mit einer
vorgehängten Fassade vor Witterungseinflüssen geschützt. Vorteil: Zwischen
VORHER
NACHHER
VORHER
NACHHER
Mehrfamilienhaus Bj. 1967
Gebäudenutzfläche An (m²):
816
Heizwärmebedarf vor Sanierung
(kWh/m²a): 176
Heizwärmebedarf nach Sanierung
(kWh/m²a): 53
Einsparung (in %):
70
Energiekosteneinsparung (€/a):
8.563
CO2-Einsparung (kg/a):
65.280
24
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Heizu
Quelle: Ing.-Büro Hans-Jürgen Werner
Sanierungsbeispiel
Dämmstoff und Vorhangfassade bleibt ein
Luftspalt, damit eindringende Feuchtigkeit
schnell und reibungslos abtrocknen kann.
Nachteil: Der Wandaufbau wird dicker,
somit sollte im Vorfeld das vorhandene
Platzangebot geprüft werden. Die Kosten
liegen höher als bei einem WDVS.
Bei ungedämmten Ziegel-Außenwänden
mit einer Wandstärke von 30 oder 36,5
cm aus den Bauzeiten von 1960 bis 1985
werden bei -10°C Außentemperaturen
an der Außenwand innen Oberflächentemperaturen von gerade einmal 14 bis
15°C gemessen. Mit einer Dämmung
der Außenwand wird die Oberflächentemperatur innen deutlich erhöht. Bei einer
Dämmstärke von 140 mm und einer
Wärmeleitgruppe von 035 werden z.B.
bei -10°C Außentemperatur Oberflächentemperaturen von mehr als 19°C erzielt.
Das bedeutet hohe Wohnqualität durch
homogene Temperaturverteilung im Raum
und verhindert außerdem bei einer wärmebrückenfreien Ausführung die Bildung von
Schimmel an den Innenflächen der Außenwände. Bei Gebäuden mit Keller sollte die
Außenwandddämmung (bei Erdberührung
als Perimeter) mindestens 30 cm über
die Unterkante der Kellerdecke hinaus
angebracht werden, um die Wärmebrücke
Anschluss Kellerdecke zur Außenwand zu
vermeiden.
Steht eine Sanierung des Außenputzes
an, wovon mehr als 10 % der Außenwandfläche betroffen sind, dann muss bei den
meisten Wohngebäuden eine Dämmung
angebracht werden, um die U-Wert-Forderung der EnEV zu erfüllen. Auch wenn nur
ein Anstrich der Fassade erforderlich wird,
dann lohnt es sich trotzdem, zusätzlich
eine Dämmung anzubringen. Der neue
Anstrich spart im Gegensatz zur gedämmten Wand keine kWh Heizwärme ein, mit
Dämmung aber schon. Einfach und wirtschaftlich formuliert: der Anstrich ist zwar
schön, aber unwirtschaftlich, die Fassade
mit Dämmung ist ebenfalls schön – UND
wirtschaftlich.
Kellerdämmung
Die Energieeinsparverordnung (EnEV)
schreibt bei Neubau vor, dass beheizte
und bewohnte Keller mit einer Wärmedämmung versehen sein müssen. Das heißt,
die Kelleraußenwände und der Kellerboden müssen gedämmt sein. Durch einen
Anstrich und die Dämmung der Kellerwände außen (Perimeterdämmung) wird
das Eindringen von Feuchtigkeit und die
Wärmeverluste vermieden. Von „unten“
kann aufsteigende Feuchtigkeit durch
Schutz- oder Drainagematten verhindert
werden. Als Dämmstoffe sind Schaumglas
und spezielle geschäumte Kunststoffe
geeignet. Ein idealer Schutz des Kellers,
insbesondere an der Verbindung Bodenplatte und Kellerwand, wird durch eine
gedämmte Wanne hergestellt.
der Kellerdecke von der Kaltseite sind
die Dämmplatten gemäß Richtlinien der
Hersteller zu dübeln und/oder zu kleben.
Mittlerweile gibt es einige Hersteller, die
bei einer Dämmung von Kellerdecken ein
Dübeln, zumindest bis zu einer bestimmten Dämmstärke und in Abhängigkeit von
der Beschaffenheit des Untergrundes,
nicht mehr vorschreiben. Lassen Sie sich
die Verarbeitung und Richtlinien des Herstellers für das Verkleben der Dämmplatten schriftlich bestätigen, falls ein Dübeln
im Angebot nicht vorgesehen ist. Relativ
unkritisch ist die Art des Dämmstoffes,
die man im Keller als Deckendämmung
einsetzen kann.
onsoffenen Kalzium-Silikatplatten als
Dämmung verwendet werden.
Die Dämmung der Kellerdecke von unten
erhöht die Wohnqualität der darüber
liegenden Räume. Die Dämmung einer
Kellerdecke ist eine äußerst wirtschaftliche Maßnahme. Man erreicht Amortisationszeiten von drei bis fünf Jahren, d.h.
die Investition hat sich in diesem Zeitraum
bezahlt gemacht. Werden Kellerräume
beheizt und bewohnt, dann sollte die Kellerdecke dieses Raumes nicht gedämmt
werden, wenn sich darüber ebenfalls ein
beheizter Raum befindet.
Bei der Sanierung eines Gebäudes mit
beheizten und bewohnten Keller sollte
ebenfalls eine Perimeterdämmung von
außen angebracht werden. Die Trennung
von beheizten und unbeheizten Räumen
im Keller kann durch Innendämmung
erfolgen.
Bei Hartschaumdämmplatten stehen
Wärmeleitwerte bis zu 0,019 W/mK zur
Verfügung, d.h., dass die Dämmstärke der
Kellerhöhe angepasst werden kann. Je
kleiner der Wärmeleitwert, desto geringer kann die Dämmstärke ausfallen, bei
gleicher Dämmwirkung. Bei der Dämmung
Bei der Dämmung von Kellerdecken und
-wänden ist der Feuchtgehalt der Bauteilflächen zu untersuchen. Bei feuchten
Decken und Wänden sollte zunächst eine
Trocknung erfolgen und die besonders
feuchtigkeitsregulierenden und diffusi-
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25
Sanierungsmaßnahmen
Sanierungsbeispiel
VORHER
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Zweifamilienhaus Bj. 1973
Gebäudenutzfläche An (m²):
Heizwärmebedarf vor
Sanierung (kWh/m²a):
Heizwärmebedarf
nach Sanierung (kWh/m²a):
Einsparung (in %):
Energiekosteneinsparung (€/a):
CO2-Einsparung (kg/a): 365
164
51
69
3.915
19.820
Dachdämmung
Eine schlechte Dachdämmung führt dazu,
dass der Dachraum im Sommer überhitzt
und im Winter viel Wärme verloren geht.
26
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Deshalb ist es ratsam, die Dachdämmung
durch einen Fachmann ausführen zu
lassen oder bei Eigenleistung die Arbeiten
unter fachkundiger Beratung/Anleitung
auszuführen. Energieeinsparungen bis zu
25 % werden erzielt, allerdings nur dann,
wenn das Dach vorher ungedämmt bzw.
nur mit sehr geringer Stärke gedämmt
war. Guter sommerlicher Hitzeschutz wird
nur bei Dämmstoffen mit hoher Wärmespeicherkapazität bzw. sehr geringer
Wärmeleitfähigkeit erreicht. Es gibt bei
Dämmstoffdicken ab 24 cm und aufwärts
nur noch geringe Unterschiede beim sommerlichen Hitzeschutz in seiner Auswirkung. Dazu eignen sich aber mittlerweile
fast alle verwendeten Dämmstoffe.
Man unterscheidet eine Aufdach- oder
eine Zwischensparrendämmung bzw.
eine Kombination von beiden. Bei einer
erforderlichen Dachdämmung sollten
insgesamt 24 cm Dämmstärke bei einer
WLG von 035 nicht unterschritten werden.
Die kostengünstigere Maßnahme ist die
Zwischensparrendämmung, mit der man
bei einer Aufdoppelung nach innen einen
guten Wärme- und Hitzeschutz erzielen
Quelle: Ing.-Büro Hans-Jürgen Werner
NACHHER
kann. Das geht natürlich auf Kosten von
etwas „Raumvolumen“ im Dachgeschoss.
Die deutlich teurere Maßnahme ist die Aufdachdämmung. Nicht nur, dass für diese
Maßnahme das Dach abgedeckt werden
muss, es muss auch noch meist die Luftdichtheitsfolie und die Zwischensparrendämmung erneuert werden, um die Regeln
der Bauphysik einzuhalten und unnötige
Wärmeverluste oder gar Folgeschäden
zu vermeiden. Aufdachdämmung oder
Aufdoppelung der Sparren innen bieten
den Vorteil einer Wärmebrücken freien
Dämmung, wobei bei der Aufdoppelung
nach innen eine Wärmebrücke Anbindung
Dach zur Außenwand verbleibt.
Grundsätzlich sind die Regeln für eine
wind- und schlagregendichte äußere
Abdichtung und die der luftdichten
Abdichtung innen zu beachten. Abhängig
vom verwendeten Dämmstoff gibt es
unterschiedliche Ausführungsnormen. Die
luftdichte Ebene innen sollte nach dem
Stand der Technik mit hoher Sorgfalt und
hochwertigen Folien ausgeführt werden.
Große Beachtung ist auf die Abdichtung
von Durchdringungen zu legen. Verlangen
Sie die Verwendung von Manschetten z.B.
am Abluftrohr oder dem Antennenmasten
und nicht das Abdichten mit Klebeband
oder Folie. Die Luftdichtigkeitsfolie muss
nicht nur absolut dicht verklebt werden,
sie darf auch nicht durch Nägel, Schrauben oder dergleichen durchstoßen werden,
da sonst warme Luft in die Dämmung
des Daches eindringt, in der Dämmung
kondensiert, die Dämmwirkung dadurch
herabsetzt und in der Folge Schimmel
entstehen lässt.
Ist ein Flachdach undicht und muss
saniert werden, lohnt es sich darüber
nachzudenken, im Rahmen der Sanierung
PV-Module bzw. -bahnen anbringen zu lassen. Es gibt mittlerweile interessante Mög-
lichkeiten, wie man über den Stromverkauf
oder evtl. die Eigennutzung des Stroms
eine Flachdachsanierung wirtschaftlicher
gestalten kann.
Oberste Geschossdecken
Zur Dämmung der obersten Geschossdecke eignen sich als Dämmstoff ganz
besonders Holzfaser-Dämmprodukte oder
Zellulosedämmung, die einen sehr guten
sommerlichen Hitzeschutz aufweisen.
Bei der vorgeschlagenen Dämmstärke
können aber auch Mineralwolle oder EPS/
XPS-Material, abhängig von der gewünschten Trittfestigkeit, verwendet werden. An
den Giebel-und Traufeseiten ist auf einen
so gut wie möglich Wärmebrücken freien
Anschluss zur Außenwand zu achten, wo
man idealer Weise einen Dämmstreifen
mit mindestens 50 cm Höhe an ggf.
Kniestockwand und Giebelwand anbringt.
Es steht eine große Auswahl von Dämmstoffen, z.B. mit Nut- und Federsystem
oder mit bereits aufgebrachten begehbaren Belägen (Spanplatte oder OSB-Platte)
zur Verfügung. Die Dämmung der obersten
Geschossdecke lässt sich mit Belegen von
Spanplatten oder Holzverschalung begehbar machen.
Für oberste Geschossdecken (Spitzbodendecken) über den beheizten Räumen, die
nie oder äußerst selten betreten werden,
bietet sich am besten das Ausblasen mit
Zellulose an. Dabei können die Anschlüsse an die Dachschrägen und auch ggf. zu
den Gauben Wärmebrücken frei gedämmt
werden.
Fenster
Fensteranschlüsse und Fugen in alten
Gebäuden sind in der Regel undicht. Sie
können dazu führen, dass ein ständig
eintretender Luftstrom unbehagliche
Zugerscheinungen in den Räumen verursacht. Das führt in der kalten Jahreszeit zu
erheblichen unkontrollierten Lüftungswärmeverlusten.
Bei beheizten Dachgeschossen mit
Abseitenwänden sollte auch die oberste
Geschossdecke hinter den Abseitenwänden sowie die Abseitenwände selbst
mit Dämmung versehen werden. Dieser
Raum ist oftmals über Türen oder Luken
begehbar.
© by Velux Deutschland
Mit moderner Wärmeschutzverglasung
können Energieeinsparungen von 10
bis 20 % erzielt werden, abhängig vom
Fensterflächenanteil an der Gebäudehülle
und Typ der Fenster. Neben der Qualität
der Verglasung ist die Konstruktion des
Rahmens sowie der fachgerechte Einbau
selbst für die gewünschte Einsparung
entscheidend. Bei der Wärmeschutzverglasung wird eine Beschichtung aufgebracht.
Die kurzwelligen Lichtstrahlen gelangen
in den Wohnraum hinein und die langwelligen Wärmestrahlen werden reflektiert,
damit sie im Wohnraum verbleiben.
3-fach-Wärmeschutzverglasung hat einen
mehr als dreimal besseren Wärmeschutz
als 2-fach-Isolierverglasung. Der Einbau
von 3-fach-verglasten Wärmeschutzfenster kann heute bereits als „Standard“
betrachtet werden, zumal die Mehrkosten
nur noch sehr gering sind und eine weitere
Einsparung von Energie von mindestens
30 % über die Fensterflächen gegenüber
2-fach-verglasten Wärmeschutzfenstern
erreicht wird. Das Beschlagen in klaren
und kalten Nächten der äußeren Scheibe
bei 3-fach-Verglasung ist kein Mangel,
sondern ein Beweis für die hohe Dämmfähigkeit der Fensterscheiben. Es gibt
bereits Beschichtungen, die diese optische
27
Sanierungsmaßnahmen
Bilder © by Velux Deutschland
Beeinträchtigung deutlich vermindern. Mit
dem Einbau von Wärmeschutzfenstern
verbessert sich auch der Schallschutz
erheblich.
Bei einem Fenstertausch sollte auch das
Augenmerk auf evtl. vorhandene Rollladen
gelegt werden. Ideal ist das Ausschäumen
der Rollladenkasten und das Anbringen
von aufgesetzten Rollladen außen. Eine
weitere Möglichkeit ist der Einbau von
vorgefertigen Dämmsystemen, wobei neue
Bürstendichtungen für die Rolladengurtdurchführung nicht vergessen werden
sollten.
Der Einbau von 2- oder gar 3-fach-verglasten Wärmeschutzfenstern ist bauphysikalisch allerdings nur dann unbedenklich,
wenn eine Außenwanddämmung ausgeführt oder eine entsprechende Belüftung
gesichert wird. Liegt der U-Wert der Außenwand deutlich unter dem Uw-Wert des
Wärmeschutzfensters, besteht höchste
Gefahr für die Entstehung von Schimmel und das ist nur durch diszipliniertes
Heizen und Lüften während der kalten
Jahreszeit zu vermeiden. Trifft warme Luft
auf eine kalte Oberfläche und ist Sättigung
erreicht, dann fällt Tauwasser aus. Da in
diesem Fall die Oberflächentemperatur
einer nicht gedämmten Außenwand innen
geringer ist als die der Wärmeschutzverglasung, schlägt sich die Feuchtigkeit als
erstes an der Außenwand innen nieder.
Feuchte Wände sind maßgeblich an der
Entstehung von Schimmel verantwortlich.
Fenster im Winter in Dauerkippstellung
oder Schränke dicht an der Außenmauer
beschleunigen die Schimmelbildung bei
ungedämmten Außenwänden. Die KfW
fordert z.B. bei Inanspruchnahme von
Fördermittel die Bestätigung eines Sachverständigen, der die bauphysikalische
Unbedenklichkeit eines Fenstertausches
prüfen muss.
Je dichter eine Gebäudehülle hergestellt
wird, desto wichtiger ist es, über Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung nachzudenken. Die Lüftungsverluste liegen bei
Bestandsgebäude aus Bauzeiten vor 1980
z.B. bei 10 bis 15 %. Wird die Gebäudehülle sehr gut gedämmt, dann können
28
die Lüftungsverluste bis zu 50 % und
mehr ansteigen. Der Einbau von zentralen
Lüftungsanlagen bei einer Bestandssanierung ist in der Regel sehr aufwändig.
Einfacher ist die Belüftung über dezentrale
Lüftungsanlagen zu realisieren. Diese Lüftungsanlagen können in der Außenwand
angebracht werden, aber auch in Fenstern
oder in den Fensterlaibungen.
© by Velux Deutschland
Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient (DIN 4108), Einheit: W/m²K
Er gibt an, wie viel Wärme (in Watt [W]) pro Quadratmeter Fläche [m²] je Grad
Temperaturdifferenz innen zu außen (Kelvin[K]) durch ein Bauteil fließt. Je kleiner
der U-Wert ist, desto weniger Wärme (und damit Energie) geht verloren, d.h. desto
besser dämmt das Bauteil.
Oft wird der U-Wert mit einem Index erweitert:
Ug
g von engl. glazing; früher kv oder Uv.
Das ist der Wert für Verglasung. Seit Gültigkeit der Bauregelliste
(14.3.2003) wird der U-Wert für Verglasungen europaweit einheitlich nach
DIN EN 673 bestimmt.
Uf
von engl. frame, früher kR bzw. UF.
Der Wert für das gesamte Fenster, inkl. Verglasung, Rahmen und deren Verbindung.
Uw
Wert für das Fenster (von engl. window, früher kF). Er errechnet sich aus Ug + Uf
und Psi. Letzterer berücksichtigt den Randverbund des Isolierglases.
Der g-Wert ist der Gesamtenergie-Durchlassgrad (DIN 67 507):
Dieser wird in Prozent angegeben und beschreibt den Strahlungsdurchgang im
Wellenlängenbereich von 300 nm bis 2.500 nm. Er wird zur Berechnung des solaren
Energiegewinnes herangezogen.
Je größer er ist, desto mehr Energie wird durch Sonneneinstrahlung in Wärme
umgewandelt. Je besser der Wärmeschutz eines Fensters, desto schwächer ist der
solare Gewinn.
Achtung:
Bei Austausch der Fenster gegen moderne Wärmeschutzverglasung in alten Gebäuden ohne gleichzeitiges Anbringen einer Außenwanddämmung oder Lüftung besteht
höchste Gefahr für Schimmelbildung. Nur diszipliniertes Heizen und Lüften oder eine
Lüftungsanlage können diese Gefahr bannen!
Effiziente Öl- und Gasnutzung
In der EnEV 2103 werden bei Heizkessel
mit einer Nennwärmeleistung von 4 kW
bis max. 400 kW und die mit flüssigen
oder gasförmigen Brennstoffen betrieben
werden folgende Forderungen an den
Hauseigentümer gestellt:
➔ bei Einbau vor dem 01. Oktober 1978
sofortige Außerbetriebnahme
➔ bei Einbau vor 01. Januar 1985
Außerbetriebnahme ab 2015
➔ bei Einbau nach dem 01. Januar 1985
Außerbetriebnahme nach Ablauf von
30 Jahren
Das gilt nicht, wenn es sich um Niedertemperatur- oder Brennwertkessel handelt.
In Ein- und Zweifamilienhäusern, wo seit
dem 01. Februar 2002 mindestens eine
Wohnung vom Eigentümer selbst bewohnt
wird, greift die Nachrüstpflicht erst für den
neuen Eigentümer, die bis spätestens zwei
Jahre nach dem Eigentümerwechsel erfüllt
werden muss.
Vitola 200
© by Viessmann Werke GmbH & Co. KG
Die aktuelle Brennwerttechnik macht
einen etwas sparsameren Verbrauch der
Ressourcen Heizöl oder Erdgas möglich.
Es wird weniger Energie verbraucht und es
werden weniger Schadstoffe an die Umwelt
abgegeben. Dennoch kann auf das Verbrennen wertvollen Brennstoffes aus Erdöl
und Erdgas in Heizkessel heute verzichtet
werden, da der klimaschädliche Ausstoß
von CO2 vermindert wird, die Förderung
bekannter und verfügbarer Ressourcen in
einem gerade noch finanzierbaren Bereich
sich bewegen und insbesondere das Erdöl
noch für eine gewisse Zeit für viele wichtigere Dinge zur Verfügung stehen kann.
Ähnliches gilt auch für Heizungen, die
mit Erdgas betrieben werden, auch wenn
die Ressourcen noch höher zu bewerten
sind und keine Staubbelastung bei einer
Verbrennung entsteht.
Jedoch die Umweltbelastung durch CO2 ist
bei Erdgas nur ca. 25 % geringer gegenüber Erdöl, d.h. auch Erdgas ist nicht so
umweltfreundlich, wie es manchmal von
der Werbung suggeriert wird. Allerdings
werden wir Erdgas in Zukunft durch Biogas und Power-to-Gas-Anlagen ersetzen
können.
Bei den bislang üblichen Standard- und
Niedertemperaturheizkesseln werden die
Abgase bei Temperaturen von 150 Grad
bis über 200 Grad in den Schornstein
abgeleitet. Die Brennwerttechnologie
nutzt einen zweiten Wärmetauscher,
der einen großen Teil dieser nutzbaren
Wärme verwendet und dem Heizkreislauf
zuführt. Dabei wird der Wasserdampf, der
als Verbrennungsprodukt in den Abgasen
enthalten ist, so weit abgekühlt, dass er
kondensiert und dabei zusätzliche Wärme
(die sog. Kondensationswärme) freisetzt.
Je niedriger die Rücklauftemperaturen der
Heizung sind, desto mehr Abgaswärme
wird genutzt. Aus diesem Grund wird der
größte Wirkungsgrad mit niedrigen Vorund Rücklauftemperaturen erreicht.
Sowohl für Öl- als auch für Gasheizungen
sind modernste Brennwertkessel auf dem
Markt. Aber Vorsicht, nur ein kompetenter
Heizungsmonteur kann die Einstellung eines Brennwertkessels so vornehmen, dass
auch der größtmögliche Nutzen daraus
gezogen werden kann.
Dämmmaßnahmen oder Fenstertausch
am Gebäude zur Energieeinsparung
müssen immer als erstes erfolgen, danach
sollte erst ein korrekt dimensionierter
Heizkessel installiert werden. Das gilt
auch für die modulierende Arbeitsweise
von Brennwertkessel. Denn überdimensionierte Heizkessel produzieren unnötigen
Wärmeverlust und erfordern zusätzlichen
Strombedarf.
Wichtig:
Sollte noch ein Heizungstausch mit Erdöloder Erdgas infrage kommen, dann nur in
Verbindung mit einer thermischen Solaranlage! Und das nicht nur für Warmwasser,
sondern auch für die Heizungsunterstützung, wenn die erforderlichen Parameter
am Gebäude und die Vorlauftemperaturen
dazu geeignet sind. Eine Aufstellung der
Kollektoren von 50° oder mehr und Ausrichtung gegen Süden, leisten bei gutem
Dämmstandard des Gebäudes und in Verbindung mit geringen Vorlauftemperaturen
durch integrierte Heizflächen, einen hohen
wirtschaftlichen Beitrag zur Bereitstellung
von Wärme und Warmwasser. Außerdem
werden die Einschaltzyklen des Heizkessels deutlich reduziert und verbessern die
Lebensdauer des Kessels. Hier ist eine
neutrale Beratung für die Planung der
Anlagentechnik durch einen erfahrenen
Energieberater zu empfehlen.
Im Rahmen eines Heizungstausches
muss ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden, ganz besonders dann,
wenn der Wärmebedarf des Gebäudes
durch Dämmmaßnahmen reduziert
worden ist und die Berechnung der neuen
Heizlast zur korrekten Dimensionierung
des Heizkessels erforderlich wird. Bisher
wurden in der Regel lediglich Heizkurve
und Pumpendruck erhöht und damit
Vorlauftemperatur und Volumenstrom, um
die erforderliche Wärme zu Verfügung zu
stellen. Das bedeutet unnötigen Energieund Stromverbrauch. Bei Beanspruchung
von KfW-Förderungen ist der hydraulische
Abgleich ohnehin Bedingung. Tauschen
Sie Ihre alten Heizkreislaufpumpen gegen
moderne, elektronisch geregelte Pumpen
(mindestens Energieeffizienzklasse A+).
Alte Heizkreislaufpumpen gehören zu
den größten heimlichen Stromfressern in
unseren Gebäuden. Dagegen sparen elektronisch geregelte Pumpen bis zu
80 % Strom ein.
29
Effiziente Öl- und Gasnutzung
Es muss deutlich gesagt werden, dass
wir uns ein Heizen mit Erdöl oder Erdgas
eigentlich schon längst nicht mehr leisten
können, zumal Erdöl heute als Basisstoff
für vielerlei Anwendungsbereiche (wie
z.B. bei der Herstellung von Kunsttoffen,
Farbstoffen, Pharmazeutika etc.) benötigt
wird und nur durch zum Teil drastisch
höhere Kosten für den Ersatzstoff ersetzt
werden kann. Bei Erdgas sieht die Zukunft
mit dem Heizen etwas positiver und erfolgversprechender aus, da wir bereits heute
Biogas in Erdgasqualität aufbereiten und
zum Heizen nutzen. Bei steigendem Anteil
erneuerbarer Energien werden wir auch
mit „Power-to- Gas“-Anwendungen, der
Herstellung von Erdgas aus erneuerbaren
Energien, weiterhin Gas-Brennwerttechnik
nutzen können. Und das haben die meisten Hauseigentümer auch längst erkannt.
Es werden immer weniger Heizölkessel bei
einer Bestandssanierung installiert. und
Im Neubau liegt der Anteil aller eingesetzten Wärmeerzeuger mit Heizölkessel unter
1 %, bei Erdgas sind es weit über 40 %.
Sanierungsfall auch auf den Kamin. Moderne Schornsteine sind wärmegedämmt,
damit die Rauchgase auf dem Weg durch
den Fang nicht zu stark abkühlen. Heutige
Systeme bestehen aus vorgefertigten
Keramikrohren plus Mantelsteinen. Das
senkt Bauzeiten und Fehlerquellen erheblich. Kunststoff- bzw. Edelstahlrohrsysteme
sind ebenfalls häufig anzutreffen, was eine
einfache Erklärung hat: Ein Rauchfang im
herkömmlichen Sinn kann hier nämlich
entfallen. Für die Montage genügt ein
Schacht. Bei Installation eines Brennwertkessels muss fast immer dank der geringeren Abgastemperaturen der Schornstein
saniert werden. Das ist in der Regel durch
Einziehen eines Abgassystems in den
bestehenden Schornstein oder Anbringen
an der Außenfasssade kostengünstig zu
realisieren.
Nachwachsende Rohstoffe wie Holz – siehe Biomasse – sind eine echte Alternative,
denn Heizen mit Holz ist CO2-neutral und
dank moderner Technik ähnlich komfortabel und bereits heute deutlich wirtschaftlicher als Heizöl oder Erdgas. Und abhängig
von den Fortschritten in der Speichertechnologie für Strom, werden auch Wärmepumpen in Zukunft besonders interessant,
wenn der eigenerzeugte Strom auf dem
Dach über einen wirtschaftlichen Speicher
unmittelbar für die Wärmepumpe genutzt
werden kann.
Um Kosten zu sparen, können Sie in
einem nicht homogenen Markt
sehr gut Preise vergleichen, auf Vorrat
ordern, wann Sie es möchten
und per Sammelbestellung mit Ihren Nachbarn weitere Kosten sparen.
Ölheizung
Bevor Sie Ihre Heizung sanieren, sollten
Sie immer erst nachfragen,
ob es eine Alternative gibt. Heizöl ist zu
wertvoll um verbrannt zu werden und
gehen Sie davon aus, dass die Kosten für
Heizöl in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigen werden. Lassen Sie sich daher
vor einer Entscheidung neutral beraten.
Für die wenigen Fälle, bei denen es keine
Alternative gibt zu einem anderen Energieträger für das Heizen gibt, achten Sie im
30
Wichtig ist auch die regelmäßige Wartung der Anlage, am besten über einen
Wartungsvertrag, mit dem einmal jährlich eine Heizkesselwartung erfolgt.
Der Bund der Energieverbraucher
www.energienetz.de stellt die Seite
www.heizoelpool.de zur Verfügung, damit
man per Anmeldung über das Internet einfacher an Sammelbestellungen teilhaben
kann.
Gasheizung
Grundsätzlich gilt auch hier der für die
Ölheizung gemachte Hinweis.
Auch Erdgas gehört zu den fossilen Brennstoffen und sollte nicht ohne
zwingenden Grund zum Einsatz kommen.
Allerdings ist Erdgas etwas umweltfreundlicher als Heizöl, verursacht bei
der Verbrennung keine Staubbelastung
und stellt derzeit in bestimmten Fällen
durchaus eine Alternative dar, insbesondere wenn man Biogas einsetzt oder
„Power-to-Gas“-Umwandlung nutzen kann.
Vitogas 200-F
© by Viessmann Werke GmbH & Co. KG
Bis Power-to-Gas-Systeme wirtschaftlich
betrieben werden können, wird allerdings
noch etwas Zeit vergehen. Und mit einem
ca. 6000 km langen Erdgasnetz verfügen
wir über einen Speicher mit hoher Kapazität, in dem bereits heute viele Kubikmeter
Biogas zu Erdgasqualität aufbereitet,
fließen.
Aber auch vor dem Einsatz einer Gasheizung lohnt es sich, einen unabhängigen
Berater zu suchen, der ggf. eine andere
Lösung empfehlen kann.
Brenn- und Heizwertangaben
Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung der Brennstoffe weisen
diese unterschiedlich hohe Brenn- und
Heizwerte auf. Beide werden in der Regel
bei festen Brennstoffen in Kilowattstunde
pro Kilogramm (kWh/kg), bei flüssigen
Brennstoffen in Kilowattstunde pro Liter
(kWh/l) und bei gasförmigen Brennstoffen
in Kilowattstunde pro Kubikmeter (kWh/
m3) angegeben.
Brennwert
Brennwert (Hs) und Heizwert (Hi) bezeichnen den Energieinhalt eines Brennstoffs.
Der Heizwert bezieht sich dabei auf das
Wärmepotenzial, das allein auf den trockenen Teil der bei der Verbrennung entstehenden Verbrennungsgase zurückzuführen
ist. Unter Brennwert wird der gesamte
Wärmeinhalt verstanden, der sich aus dem
Wärmepotenzial des trockenen und feuchten Verbrennungsgases zusammensetzt.
Blockheizkraftwerk
Blockheizkraftwerke (BHKW) sind
Anlagen, in denen gleichzeitig Strom
und Wärme erzeugt werden (Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen). Wenn die
Strom- und Wärmeerzeugung in einer
kleineren und kompakteren Anlage
erfolgt, dann spricht man von Mini- oder
Micro-Blockheizkraftwerken.
Das BHKW ist für Mehrfamilienhäuser
und Wohngebäude ab 6 Wohneinheiten
eine Alternative zur konventionellen
Energieerzeugung. Inzwischen ist der
Einsatz auch in Einfamilienhäusern
möglich durch die Entwicklung von Nano
BHKW, Mikro BHKW und Mini BHKW.
Blockheizkraftwerke können mit Erdgas
betrieben werden, aber auch mit Heizöl,
Pflanzenöl, Biodiesel und Biogas. Es gibt
auch ständige Versuche mit BHKW und
Pellets als Energieträger. Problemlose
Serienreife wurde noch nicht erreicht.
Blockheizkraftwerke gelten als fortschrittlich und umweltfreundlich. Micro-Blockheizkraftwerke für Ein- oder Zweifamilienhäuser können bei der Sanierung eine
Alternative sein. Eine neutrale fachliche
Beratung ist dringend anzuraten.
Micro-BHKW werden meist mit Stirling-Motor ausgeführt. Der Vorteil eines BHKW
mit Stirling-Motor ist die Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit, der Nachteil
ist in der Regel ein geringer elektrischer
Wirkungsgrad. Mangelnde Nachhaltigkeit
und hoher Wartungsaufwand verringern
die Nachfrage nach BHKW, die mit Heizöl
oder Pflanzenöl betrieben werden. Motore
mit Erd- Bio- und Flüssiggas werden überwiegend eingesetzt.
BHKW haben einen großen Vorteil:
Sie erzeugen Strom und Wärme gleichzeitig, um das Gebäude zu versorgen.
Nicht eigengenutzter Strom wird in das
öffentliche Netz eingespeist, wofür es
unterschiedliche Rückeinspeisevergütungen gibt. Die Höhe ist davon abhängig, ob
nach dem EEG-Gesetz (Erneuerbares-Energien-Gesetz) oder dem KWK-Gesetz
(Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz) vergütet
wird. Nach dem EEG werden BHKWs mit
erneuerbaren Energieträgern vergütet,
nach dem KWK-Gesetz, BHKWs, die mit
fossilen Energieträgern betrieben werden.
BHKWs sparen ca. 30 % Primärenergie ein
und produzieren somit weniger CO2. Sie
erreichen Wirkungsgrade von bis zu 90 %
und auch mehr. Die Kleinkraftwerke im
heimischen Keller haben die Größe einer
stattlichen Kühltruhe und können in jeder
Heizanlage integriert werden. Sie ersetzen
manchmal bei korrekter Planung und Dimensionierung die Heizanlage. Wirtschaftlicher werden BHKW jedoch in der Regel
als Grundlast gefahren und benötigen einen Spitzenlastkessel. Allerdings sollte die
Planung eines BHKW so ausgeführt werden, dass das BHKW mindestens 4.000
Vollaststunden pro Jahr läuft und dabei
die gesamte produzierte Wärme genutzt
werden kann. Die Wirtschaftlichkeit eines
BHKW steigt, wenn so viel wie möglich des
produzierten Stromes selbst genutzt wird
und die Laufzeiten so groß wie möglich
sind. Das ist insbesondere dann der Fall,
wenn die thermische Leistung des BHKW
bereits den Warmwasserbedarf decken
kann. Eine neutrale Beratung und Planung vor Anschaffung eines BHKW ist
dringend zu empfehlen.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Bei dieser Energieumwandlungsanlage wird bei der chemischen oder
physikalischen Umwandlung von
Energieträgern sowohl die entstehende Wärme als auch die durch die
Energieumwandlung erzeugte elektrische Energie genutzt. Im Vergleich zu
den derzeit besten Technologien der
getrennten Erzeugung von Strom und
Wärme erzielen KWK-Anlagen
Primärenergieeinsparungen von
bis zu 30 %, betrieben mit
Pellets noch mehr.
KWK mit Brennstoffzelle
Es ist sicher nur noch eine Frage der
Zeit, bis Brennstoffzellenheizungen als
Alternative zumindest im Ein- und Zweifamilienhaus Einzug halten werden.
Noch sind die Leistungen
bei Strom und Wärme für größere
Energiemengen zu gering und vor
allen Dingen die Kosten viel zu hoch.
In Japan z.B. sind über 25.000 Brennstoffzellenheizungen in Haushalten
bereits in Betrieb, allerdings mit
hohen staatlichen Subventionen bedacht. Aber auch hierzulande
kann bereits eine Brennstoffzellenheizung angeschafft
werden.
INTERNET-TIPPS
www.bkwk.de
Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung
e.V.
www.mini-kwk.de
BMU-Klimaschutzinitiative
© by Vaillant
www.energieverbraucher.de/
itid__155/
Bund der Energieverbraucher: gute
Übersicht zu BHKW
31
Oberflächennahe Geothermie
Als Geothermie oder Erdwärme bezeichnet man die Energie, die in der Erdkruste
in Form von Wärme gespeichert ist.
Während sie in den oberflächennahen
Bereichen bis etwa 20 m Tiefe noch
unmittelbar aus der Sonneneinstrahlung
auf die Erdoberfläche stammt, nimmt
der Sonneneinfluss in tieferen Schichten
rasch ab. Die geothermische Energie
hat ihren Ursprung in dem so genannten
„terrestrischen Wärmestrom“. Dieser
enthält zum Teil noch Restwärme aus
der Zeit der Erdentstehung und wird
zudem fortlaufend durch frei gewordene
Energie aus radioaktiven Zerfallsprozessen im Erdinneren gespeist.
Im Erdreich nimmt die Temperatur mit
steigender Tiefe kontinuierlich zu. In
Mitteleuropa beträgt dieser geothermische
Gradient gut 3°C pro 100 m Tiefe. Das
bedeutet, dass bei uns in einem Kilometer Tiefe Temperaturen von über 30°C
herrschen. Der geothermische Gradient
unterliegt jedoch großen regionalen
Schwankungen: So steigt in Gebieten mit
vulkanischer Aktivität die Wärme oft schon
in geringer Tiefe auf mehrere hundert Grad
an. Im Kern der Erde liegen die Temperaturen nach Schätzungen sogar zwischen
4.500 und 6.500°C.
Kühlung von Gebäuden eingesetzt. In der
„Tiefengeothermie“ in über 400 m, meist
jedoch erst ab 1.000 m Tiefe kann bei
ausreichend hohen Temperaturen auch
elektrischer Strom erzeugt werden.
Die geothermische Nutzung weist gegenwärtig hohe Zuwachsraten auf und besitzt
in Deutschland noch ein hohes Potenzial
zur Erzeugung von Wärme und Strom. Mit
2,5 GW thermischer Leistung und bei der
Stromerzeugung mit 7,3 MW wurden 2012
insgesamt 33,2 Millionen kWh Strom und
Wärme erzeugt.
Der derzeitige weltweite Energiebedarf
könnte theoretisch über 100.000 Jahre
lang durch die Wärmevorräte in den oberen drei Kilometern der Erdkruste gedeckt
werden. Allerdings ist nur ein kleiner Teil
dieser Energie auch wirklich geothermisch nutzbar. Dennoch ist Geothermie
mittlerweile ein fester Bestandteil in allen
Planungen der zukünftigen Energieversorgung in Deutschland. Ein Nachteil sind
die erreichbaren Temperaturen, welche
für den alten Gebäudebestand mit hohen
Vorlauftemperaturen oft nicht überall ausreichend vorzufinden sind und die hohen
Investitionskosten bei der Tiefengeothermie. Zu beachten sind aber auch mögliche
Auswirkungen der Tiefenbohrungen auf
Verschiebungen in den Erdschichten.
In den oberflächennahen Schichten wird
zusätzlich Sonnenenergie, entweder in
Form von Einstrahlung, oder indirekt als
Wärme aus Regen und Luft aufgenommen
und gespeichert. Da der Temperaturbereich in diesen oberflächennahen Schichten mit durchschnittlich 8 - 12 °C zum
direkten Heizen zu gering ist, wird er mit
Hilfe einer Wärmepumpe auf das nötige
Temperaturniveau angehoben.
Die Erdwärme ist eine wichtige regenerative Energiequelle, denn sie lässt sich
umweltfreundlich und klimaschonend
fördern und trägt dazu bei, den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren. Geothermische
Nutzung wird je nach Tiefe unterschieden:
Bei der „flachen Geothermie“ mit Tiefen
bis 100 m, selten auch bis 400 m, wird
Wärme der Erde entzogen und meist
über Wärmepumpen zur Beheizung oder
32
Bis Ende 2014 wurden in Deutschland
fast 850.000 Wärmepumpen mit einer
installierten Leistung von 8,1 Millionen
kW in Betrieb. Moderne Wärmepumpen
kommen heute mit sehr wenig Antriebsenergie aus. Ein Niedrigenergie-Einfamilienhaus mit sehr guter energetischer Hülle
(mindestens KfW-Effizienzhaus 70, das
entspricht 30 % unter Neubauwert gemäß
EnEV 2013 und mit Flächenheizsysteme)
benötigt z.B. eine Heizleistung von 6 kW.
Für den Betrieb der Wärmepumpe werden
nur 1,5 kW benötigt. Den Rest liefert dann
das Erdreich.
Das heißt, die Wärmepumpe heizt das
ganze Haus mit nur 1,5 kW Antriebsenergie. Zum Vergleich: Die kleine Platte des
Elektroherds braucht durchschnittlich
1,6 kW und der Heizlüfter rund 2 kW. Man
spricht dann von einer Jahresarbeitszahl
4 = 6/1,5.
Die Effizienz des Wärmepumpensystems
ergibt sich aus dem Faktor eingesetzter
Energie zu erzeugter Wärmeenergie.
Energetisch sehr gut gebaute Gebäude
mit integrierter Flächenheizung erzielen
Jahresarbeitszahlen von 4 und mehr.
Rahmenbedingungen für einen effizienten Einsatz von Wärmepumpen sind
zum einen, die Vorlauftemperatur für die
Wärmeverteilung und zum anderen der
energetische Zustand des Gebäudes. Der
in Datenblättern angegebene COP (Coefficient of Performance = Leistungszahl = die
vom Kompressor abgegebene Leistung im
Verhältnis zur aufgenommenen Leistung
unter normierten Bedingungen) ist ein
unter Prüfbedingungen ermittelter Wert
und kann nicht mit der Jahresarbeitszahl
verglichen werden. Die Jahresarbeitszahl
wird immer schlechter sein, da hier die
gesamte Heizanlage betrachtet wird und
insbesondere dann, wenn die Erwärmung
des Trinkwassers dazu kommt.
Wärmepumpen nutzen Umweltenergien,
die sich immer wieder natürlich erneuern.
Die CO2 Emissionen können um mehr als
30 % gesenkt werden. Die Betriebskosten
der Heizungsanlage können um bis zu
50 % und mehr sinken. Die Berechnungsgrundlage sind die derzeitigen Energiekosten! Darüber hinaus kann eine moderne
Wärmepumpe nicht nur Wärme erzeugen,
sondern auch energie- und kostengünstig
zur Kühlung genutzt werden. Denn die
Kühlung über eine Erdsonde ist eine sehr
kostengünstige Möglichkeit zur Klimatisierung. Bei der direkten Kühlung wird
die Untergrundtemperatur aus der Sonde
über einen Wärmetauscher direkt an die
Fußbodenheizung übergeben. Da die
Wärmepumpe in diesem Fall ausgeschaltet bleibt und lediglich die Umwälzpumpe
arbeitet, entstehen sehr geringe Betriebskosten. Diese liegen um Größenordnungen
unter denen einer elektrisch betrieben
Klimaanlage.
Ein weiterer Vorteil: Mit der Kühlung wird
Wärme über die Sonden in den Untergrund
abgeführt, was wiederum zu einer besseren Regeneration der Sonden führt.
WISSENSWERT:
WICHTIG
Die Wärmequelle (Luft, Erde, Grundwasser) sollte mit Sorgfalt ausgewählt
werden, denn die Wärmequelle bestimmt die Effizienz der Anlage.
Die optimale Wärmequelle sollte eine
möglichst gleich bleibende hohe Temperatur über das ganze Jahr haben.
INFORMATION
Der Einsatz von Wärmepumpen wird
manchmal auch kritisch gesehen. Deshalb
sollte man vor einer Entscheidung von
einem unabhängigen Energieberater den
geplanten Standort und das Gebäude prüfen lassen, damit die Investition auch langfristig zu den gewünschten Erfolgen führt.
Die Vorteile der elektrischen Wärmepumpe
kommen nur im Betrieb mit Öko-Strom voll
zum Tragen. Die notwendige Stromversorgung der Wärmepumpen aus z.B. Atomstrom widerspricht dem Gedanken der
gewünschten Umstellung auf alternative
Energie. Mit ständig steigenden Stromkosten, ganz besonders beim Heizstrom, der
selbst im Niedertarif bereits ca. 18 c/kWh
kostet, sollte man genauestens prüfen,
ob eine Wärmepumpe für das jeweilige
Gebäude wirtschaftlich ist. Eine Lösung ist
auf jeden Fall eigengenutzter Strom von
der PV-Anlage mit einem Stromspeicher.
Sicherheit
für Kunden und
Planer:
Mit dem
Internationalen
Gütesiegel Erdwärmesonden werden europaweite
einheitliche Standards zur korrekten
Einbringung von Erdwärmesonden in den
Untergrund festgelegt.
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wirtschaftliches Bauen und bringen Kostensicherheit
33
Oberflächennahe Geothermie
Hier wird das Grundwasser als Energiequelle genutzt. Selbst an kältesten Tagen
beträgt die Temperatur des Grundwassers
zwischen 8 und 12°C. Dafür wird ein
Brunnen (Entnahme- oder Förderbrunnen)
gebaut, der die Wärmepumpe mit Wasser
versorgt. Die Wärmepumpe entzieht dem
Wasser Energie durch Abkühlung und
wird dann über einen zweiten Brunnen
(Schluckbrunnen) der Grundwasserschicht
wieder zugeführt. Der Abstand zwischen
den beiden Brunnen sollte mindestens
15 m betragen. Die Energiemenge, die
dem Grundwasser entzogen wird, „pumpt“
die Wärmepumpe auf das Temperaturniveau, das für die Beheizung Ihres Hauses
erforderlich ist. Das erwärmte Wasser
zirkuliert im Heizkreislauf der Heizungsanlage und versorgt das Haus mit wohliger
Wärme.
Erdreich
Übersicht über die Absatzzahlen von Warmwasserwärmepumpen in Deutschland für die
Jahre 20078 bis 2014. © by Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V.
pumpe die Energiemenge zu liefern, die
zum Beheizen des Hauses benötigt wird.
Als Faustregel für die benötigte Kollektorenfläche gilt das 1,5 bis 2-fache der zu
beheizenden Wohnfläche.
Für die Errichtung einer Erdsondenanlage
ist eine bzw. sind mehrere Bohrungen
notwendig, damit die aus Kunststoffrohr
bestehenden Sonden eingelassen werden
können.
Um die Erdwärme nutzbar machen zu
können, werden Erdkollektoren verlegt
oder Erdsonden eingesetzt, die es in
vielfältigen Ausführungen gibt. Wenn eine
größere, nicht versiegelte Fläche zur Verfügung steht, bieten sich Erdkollektoren an.
Steht weniger Fläche zur Verfügung, kann
der Wärmesammler auch als vertikale
Erdsonde eingesetzt werden. Kollektoren
und Sonden bestehen aus unverrottbaren
Kunststoffrohren, die als geschlossene
Kreise verwendet werden. Dabei unterscheiden sich Kollektoren und Sonden nur
durch die Art ihrer Anwendung. Kollektoren werden als Schleifen waagerecht im
Boden des Grundstückes verlegt. Dabei ist
eine Tiefe unterhalb der Frostgrenze von
1,2 - 1,5 m ausreichend, um der Wärme-
34
Die Tiefe und die Anzahl der Bohrungen
sind von den Bodenverhältnissen und vom
benötigten Wärmebedarf abhängig, die
für das Gebäude benötigt wird. Erdsonden
reichen in den Bereich von 30 bis ca.
100 m Tiefe.
Erdwärmesonden und
-kollektoren
erlauben eine thermische Nutzung des Untergrundes, wenn kein ausreichend ergiebiges oberflächennahes Grundwasservorkommen zur Verfügung steht. Sie dürfen in
der Regel nur in der wasserungesättigten
Bodenzone und bis zur Basis des ersten
Grundwasserstockwerkes errichtet werden. Der Bau von Erdwärmesonden und
-kollektoren in Trinkwasserschutzgebieten
und das Abteufen von Sondenbohrungen
in tiefer liegende Grundwasserstockwerke, die zu Trinkwasserzwecken genutzt
werden, ist grundsätzlich nicht zulässig.
Wärmepumpen, die Erdwärme nutzen,
sind besonders effizient in Kombination
mit thermischen Solaranlagen. Überschüssige Wärme der Kollektoren kann im
Sommer zur Regeneration der Sole oder
Erde dienen. Dadurch werden Stagnationen (Abschalten der Solaranlage wegen
Verdampfen der Wärmeträgerflüssigkeit)
vermieden, die aufgrund von zu hohen
Temperaturen an den Kollektoren erfolgt.
Luft
Mit Geothermie hat eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nichts zu tun, sie sollte
aber der Vollständigkeit halber erwähnt
werden.
Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe dient
die Außenluft als Medium. Trotz einiger
Möglichkeiten das Temperatur-Niveau der
Außenluft etwas anzuheben, sollte eine
Luft-Wasser-Wärmepumpe nur bei idealen
Voraussetzungen der Gebäudehülle, geringen Vorlauftemperaturen und intelligenter
Warmwassererzeugung eingesetzt werden.
Jahresarbeitszahlen von 4 oder gar mehr
sind in der Regel nicht zu erreichen.
Siehe dazu „Richtlinien für Förderung von
Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer
Energien“. In unsanierten Altbauten mit
Heizköpern wird eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zum teuren Luxus, wenn der Strom
nicht aus einer eigengenutzten PV-Anlage
stammt.
Zuschüsse für
effiziente Wärmepumpen
Über das Marktanreizprogramm des
Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für erneuerbare Energien
im Wärmemarkt gibt es Zuschüsse für die
Installation von Wärmepumpen. Zuschüsse gibt es nur noch bei Sanierungen für
Wohngebäude, für Prozesswärme auch im
Neubau. Die Zuschüsse werden in Abhängigkeit von einer zu erreichenden Jahresarbeitszahl, des verwendeten Wärmeträgers
und der Wärmeleistung gestaffelt gezahlt.
Der für die Berechnung der Jahresarbeitszahl benötigte COP-Wert ist mit einem
Prüfzertifikat eines unabhängigen Prüfinstituts nachzuweisen. Der Nachweis des
EHPA-Wärmepumpen-Gütesiegels wird als
gleichwertig anerkannt. Die Jahresarbeitszahl ist nach VDI 4650 zu berechnen.
WEITERE INFORMATIONEN
„Leitfaden zur Nutzung von
oberflächennaher Geothermie mit
Erdwärmesonden“
Hrg: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten
http://www.geothermie.de/fileadmin/
useruploads/Service/Publikationen/
RP_Leitfaden_Erdwaerme_2012.pdf
Bei geplantem Einsatz einer Wärmepumpe ist dringend zu empfehlen, einen kompetenten Energieberater einzuschalten.
35
Energiequelle Sonne
Rund 150 Millionen Kilometer ist die
Sonne von uns entfernt und trotz dieser
für uns kaum vorstellbaren Entfernung
von fundamentaler Bedeutung. Das Leben selbst und das Klima werden durch
die Strahlungsenergie der Sonne angetrieben. Etwa 99,98 % des gesamten
Energiebeitrages des Erdklimas verdanken wir der Sonne. Diese geballte Kraft
der Sonne können wir als Sonnenenergie
nutzen. Mit Hilfe von Kollektoren haben
wir eine gute Chance die Ressourcen
Gas, Erdöl und auch Holz zu schonen.
Mit dem Einsatz von dementsprechenden Technologien schonen wir das
Klima und profitieren langfristig bei den
Kosten. Für die Versorgung mit Sonnenenergie wird zwischen Solarthermie und
Photovoltaik unterschieden.
Photovoltaik –
aus Licht wird Strom
Die täglich als Licht und Wärme auf die
Erde auftreffende Menge an Sonnenenergie ist mindestens 10.000mal höher als
der weltweite Energiebedarf. Eine Stunde
Sonneneinstrahlung auf die Erde ist gleichbedeutend mit dem Energieverbrauch der
ganzen Menschheit in einem Jahr.
Jeder kann auf dem eigenen (am besten südorientierten) und schattenfreien
Hausdach oder durch Beteiligung an einer
Bürgersolaranlage gemeinsam mit mehreren Personen auf einer größeren (z.B.
öffentlichen) Dachfläche Strom erzeugen.
Mit Photovoltaik ist die Erzeugung von
elektrischem Strom aus Sonnenenergie
gemeint. In Solarzellen, meist aus Silizium,
werden unter Zufuhr von Licht positive
und negative Ladungsträger freigesetzt
(Photoeffekt). Es wird Gleichstrom erzeugt,
der direkt Motoren antreiben oder Akkus
aufladen kann. Soll Sonnenenergie auch
zum Betrieb mit 230 Volt Wechselspannung genutzt oder ins öffentliche Netz
eingespeist („verkauft“) werden, wird ein
Wechselrichter benötigt, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt.
Die Technik ist sehr zuverlässig, die
Hersteller von Solarzellen garantieren
sehr oft 80 % der maximalen Leistung
über 25 Jahre. Eine Photovoltaik-Anlage
erwirtschaftet ihre Herstellungsenergie
(Energierücklaufzeit) in zwei bis vier Jahren und erzeugt in der restlichen Zeit ihrer
36
Lebensdauer von 30 Jahren oder auch länger emissionsfrei Strom. Halbleitermaterial
wie z.B. Silizium altert so gut wie nicht!
Große Entwicklungsschritte macht die
Dünnschichttechnologie, bei der deutlich
weniger Halbleitermaterial benötigt wird
und für die Produktion weniger Energie
aufgewendet werden muss. Die kostenintensivste Komponente bei der Herstellung
von mono- oder polykristallinen Modulen
ist der Silizium-Block.
2012 waren in Deutschland 1,3 Millionen
Anlagen mit einer Nennleistung von 32,4
GW installiert. Damit konnten 27,6 GWh
Strom erzeugt werden, was einem Anteil
von 5,2 % der Nettostromerzeugung in
Deutschland entspricht.
Mittlerweile sind die Vergütungssätze für
PV weit unter die Strompreise gefallen,
die Privathaushalte bezahlen müssen.
Deshalb ist statt einer Einspeisung der
Eigenverbrauch dringender zu empfehlen. Mit dem rasanten Fortschritt bei
Entwicklungen von Speichertechnologien
für Strom und den steigenden Marktdeckungsraten wird der Eigenverbrauch
immer interessanter. Die Einspeisevergütungen werden weiter abgesenkt. Wie hoch
die Reduzierungen der Vergütungssätze
ausfallen, wird auf verschiedene Weise
für unterschiedliche Anlagengrößen sowie
Zubau an Leistung alle drei Monate neu
entschieden.
Solarstrom ist mit Kosten zwischen 8 und
12 c/kWh bereits heute günstiger gegenüber konventioneller Stromerzeugung.
Insbesondere dann, wenn alle Kosten bei
den fossilen und atomaren Energieträgern
so eingerechnet würde, wie man es bei
den erneuerbaren Energien macht.
Beispiel: Deutschland hat 2013 ca.
93 Mrd. € für Erdöl, Erdgas, Kohle und
Uran ausgegeben. Bei einer Energiekos-
tensteigerung von 3,5 % pro Jahr geben
wir in 10 Jahren über 1.400 Mrd. €
für Energie aus, bei einer Energiekostensteigerung von 7 % wären es fast
2.000 Mrd. €. Statt dieser Zahlungen an
fremde Länder könnte man sich sehr viel
mehr erneuerbare Energien in den nächsten 10 Jahren im eigenen Lande leisten!
Der von der Politik gewollte Weg führt unweigerlich in Zukunft zum Eigenverbrauch.
Und das ist ohne Stromspeichermöglichkeiten in beschränktem Umfang möglich.
Im Moment ist jedoch die Wirtschaftlichkeit bei Einsatz eines Stromspeichers wegen der hohen Kosten von Speichern auf
Lithium-Ionen-Basis noch nicht gegeben.
Man kann aber davon ausgehen, dass
sich die Kosten für Speicher in ähnlichem
Maße verringern werden, wie wir es bei
den Modulkosten erlebt haben. Für jene,
die aber nicht warten wollen, stellen
bewährte Blei-Gel-Akkus eine deutlich kostengünstigere Variante dar, bis in nächster
Zukunft kostengünstigere Speichersysteme auf den Markt kommen werden. Bei
der Entscheidung für einen Stromspeicher
ist die Größe der PV-Anlage sehr entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Je höher
der Eigenverbrauch vom Gesamtertrag ist,
desto höher ist die Rendite.
37
Energiequelle Sonne
Eine kompetente Beratung, ist sehr
wichtig, wenn es um die Planung eines
Stromspeichers geht.
Solarthermie –
die Sonne als Wärmequelle
Auf der Seite
nde.de/service/
www.agora-energiewe
werden tagesakn/
ate
aktuelle-stromd
tuell die Stromerzeugung
ie
und der Verbrauch sow
Strom-Impor t und Export
grafisch dargestellt.
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ss
egre
aktuellen D
sätze. Siehe
Vergütungs
und Gas,
t
Elektrizitä
Energien,
Erneuerbare
.
Photovoltaik
Weiterführende Links zum Thema
Photovoltaik:
www.photovoltaikforum.com
www.sfv.de
Eine Software rechnet die eigene
Wirtschaftsanalyse mit den aktuellen
Degressions- und Vergütungssätzen. Die
Software ist allerdings kostenpflichtig.
www.rw-c.de
Gewünschter Nebeneffekt: Der Heizkessel
kann während der Sommermonate komplett ausgeschaltet bleiben. In den übrigen
Monaten, in denen der Heizkessel ohnehin
läuft, muss er die fehlende Wärme liefern
(nachheizen). Es ist ein schönes Gefühl,
wenn die Sonne das Brauchwasser umweltschonend und kostenlos erwärmt.
Die Strahlung der Sonne kann nicht nur
in Strom (Photovoltaik) sondern auch in
Wärme umgewandelt werden. Anlagen,
die Wärme erzeugen, werden thermische
Solaranlagen genannt. Sie bestehen im
Prinzip aus dem Kollektorfeld, einem
Speichersystem, dem Solarkreis (geschlossener Rohrkreis zwischen Kollektoren und
Speicher) und der Regelung/Solarstation.
Sonnenkollektoren absorbieren die solare
Wärme, und geben diese Wärme an ein
Wärmeträgermedium ab. Dieses wird
über ein Rohrsystem zum Solarspeicher
gepumpt, erwärmt dort das Wasser im
Speicher und strömt abgekühlt zu den
Kollektoren zurück. Solange nutzbare
Wärme in den Kollektoren zur Verfügung steht, hält der Regler die Pumpe in
Betrieb. Wenn der solare Wärmevorrat im
Speicher aufgebraucht ist, dann liefert
der Heizkessel die fehlende Wärme nach.
Die Anlagen arbeiten vollautomatisch und
können verhältnismäßig einfach in vorhandene Warmwasser- und Heizungssysteme
eingebunden werden.
Die Waschmaschine und der Geschirrspüler können mit Hilfe eines Zusatzgerätes
direkt mit dem Warmwasser der Solaranlage versorgt werden.
Ende 2014 sind in Deutschland über
18 Millionen m² Kollektorflächen mit
einer thermischen Leistung von mehr als
13 Millionen kW installiert. In der Regel
soll die Auslegung einer thermischen
Solaranlage zur Warmwasserbereitung im
Ein- und Zweifamilienhausbereich das Ziel
38
erreichen, den Energiebedarf der Brauchwassererwärmung während der Sommermonate Mai bis September zu 100 % und
an Schönwettertagen in der Übergangszeit
über die Solaranlage abzudecken.
Nicht nur bei einem Neubau, sondern
auch bei einem gut gedämmten Altbau
und damit ein Betrieb der Heizanlage mit
geringeren Vorlauftemperaturen, ganz besonders mit Flächenheizverteilung, ist es
deutlich wirtschaftlicher, ein paar Kollektoren mehr zu installieren und zusätzlich
auch für die Heizungsunterstützung zu
sorgen. Voraussetzung ist allerdings, dass
gewisse Eigenschaften vom Gebäude und
der Heizanlage erfüllt sind.
Grundsätzlich gilt: je größer die Solaranlage, desto wirtschaftlicher wird sie
betrieben. Der solar gedeckte Wärmebedarf bleibt unabhängig von steigenden
Energiepreisen. Große Solaranlagen produzieren bereits heute Wärme zu Kosten
von 0,10 bis 0,14 € pro kWh und das ohne
Berücksichtigung von Förderungen. Es ist
bereits heute absehbar, dass die Wärmegestehungskosten durch thermische
Solaranlagen bald günstiger sein werden,
als durch fossile Energieträger, wie Erdöl
und Erdgas. Der Weg dazu wird über
Kollektoren aus Kunststoff führen, die mit
deutlich günstigeren Kosten in Österreich
Warmwasserspeicher
mit Solarstation
Platzsparende Buderus
Logalux SMS-Speicher für
Solaranlagen lassen
sich schnell und einfach
einbauen
Bild © by Bosch
Thermotechnik GmbH
bereits angeboten werden.
Die Kollektoren lassen sich in folgenden
Varianten montieren:
in ein geneigtes Dach integrieren
(Indachmontage)
auf ein geneigtes Dach montieren
(Aufdachmontage)
auf ein Flachdach bzw. eine Freifläche
aufständern und
an eine Fassade montieren.
Als Standard gilt der Flachkollektor. Bei
diesem Kollektortyp ist der Absorber in einem flachen, wärmegedämmten Gehäuse
untergebracht, das mit einer Glasplatte
verschlossen wurde.
Er besteht aus einem flachen, innen
geschwärzten Metallkasten mit einer
hagelsicheren Glasabdeckung. Die innere
schwarze Oberfläche (der Absorber) absorbiert die gesamte einstrahlende Sonnenwärme und erhitzt das darunter liegende
Rohrsystem. Die Absorberbeschichtung
und die Dämmung im Kollektor sorgen
dafür, dass möglichst wenig Wärme nach
außen verloren geht. Die Produktionskosten und Preise von Flachkollektoren sind
deutlich niedriger als die der leistungsfähigeren Vakuum-Röhrenkollektoren.
Vakuum-Röhrenkollektoren nutzen auch
schräg einfallende Sonnenstrahlung effektiver und sind insbesondere für Ganzjahresbetrieb und bei Heizungsunterstützung
gut geeignet. Besonders bei Platzmangel
stellen sie eine sehr gute Alternative dar.
Die Preise für solarthermische Anlagen
sind erfreulicherweise in den letzten Jahren gesunken – und dies bei steigender
Leistungsfähigkeit. Gute Vakuumröhren
kosten ca. 500 bis 800 € pro m², für
Flachkollektoren bezahlen Sie etwa 300
bis 400 € pro m².
Die Kollektorkosten betragen rund ein Drittel der Gesamtkosten einer Anlage. Das
zweite Drittel verursachen der Speicher
und die Anschlüsse an den Kessel. Das
Die Sonne läßt die Heizkosten schmelzen
Bild © by BSW-Solar, www.solarwirtschaft.de
letzte Drittel: Montage und Verrohrung.
Alles in allem spielen Solaranlagen in ein
bis drei Jahren ihre Herstellungsenergie
wieder ein. Solaranlagen haben eine
durchschnittliche Lebensdauer von 30
Jahren. Lassen Sie sich unbedingt einen
Wärmemengenzähler oder ein Funktionskontrollgerät einbauen. Damit kann auch
ein Laie die Funktionsfähigkeit und den
Ertrag in kWh der Solaranlage einigermaßen gut abschätzen.
Prüfen Sie bitte vor Kauf die Förderfähigkeit der Anlage gemäß „BAFA-Liste“.
en Sie auf der
Einen Solarrechner find
ite
Internetse
rivathaeuser/
www.sonnenkraft.de/p
chner/
rre
ola
service---support/s
Die Gesamtkosten einer Anlage für vier
Personen mit Speicher und Montage
für Warmwasserbereitung liegen ohne
Zuschüsse bei ca. 6.000 bis 7.000 €, bei
Heizungsunterstützung mit etwa doppelter
Kollektorfläche bei ca. 9.000 bis
12.000 €.
Thermische Solaranlagen werden vom
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), aber auch bei Großanlagen
von der Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) gefördert. Die aktuellen Förderkonditionen erfahren Sie im Internet unter www.
bafa.de und www.kfw.de.
39
Solardachkataster Landkreis Neuwied
Die Errichtung von Solaranlagen zur Strom
und Wärmeerzeugung ist aus mehreren
Gesichtspunkten eine sinnvolle Investition.
Man leistet einen nachhaltigen Beitrag
zum Klimaschutz. Die erzeugte Energie
wird selbst genutzt und folglich Strom- und
Wärmekosten eingespart. Zudem erhält
man durch das EEG (Erneuerbare Energien
Gesetz) eine garantierte Einspeisevergütung. Wird ein Neubau geplant oder ein
Altbau saniert kann die Solarenergie den
Beitrag zu dem von der EnEV (Energieeinsparverordnung) geforderten Anteil
regenerativer Energie erfüllen.
Solarthermie – Wärmebedarf decken
Eine Solarthermie-Anlage kann bei entsprechender Dimensionierung (Größe
ca. 12 m²/4-Personen-Haushalt) im Sommer den Warmwasserbedarf vollständig decken.
Über die Sommermonate können 100 % der anfallenden Heizkosten für die Warmwasserbereitung eingespart werden. Zusätzlich unterstützen Solarthermie-Anlagen auch die
vorhandene Heizung.
Die Investitionskosten liegen je nach Anlagenart bei etwa 700-900 €/m².
Je nach Baustandard des Gebäudes können so 20-30 % der Heizkosten (ca. 300-500 €
pro Jahr) eingespart werden.
Solarenergie ist eine Investition in Ihre Zukunft!
Solarkataster – Potenziale und
Wirtschaftlichkeit zeigen
Das Solardachkatasters des Landkreises
Neuwied bietet den Bürgerinnen und
Bürgern die Chance, sich kostenlos einen
ersten Überblick über das Solarpotenzial
Ihrer Immobilie zu verschaffen. Wenn ein
grundsätzliches Potenzial der Dachfläche
vorhanden ist, gilt es in einem zweiten
Schritt einen Fachmann zu Rate zu ziehen.
Dieser berät und erstellt eine konkrete
Wirtschaftlichkeitsrechnung für verschiedene Anlagentypen. Beratung erhalten Sie bei
einer Vielzahl von Fach- und Handwerksbetrieben aus ihrer Region.
Internet:
www.solardachkataster-neuwied.de
40
Die Webseite „Solardachkataster Landkreis Neuwied“ bietet die Möglichkeit,
die Dachfläche eines Gebäudes auf eine
Eignung zur Installation einer Solaranlage
hin zu untersuchen. Über den Menüpunkt
„Solardachkataster“ haben die Bürger Zugriff auf den Kartendienst. Dieser ermöglicht es, nach der Adresse des Gebäudes
zu suchen. Wie gut ein Gebäude für die
Nutzung von Photovoltaik oder Solarthermie geeignet ist wird farblich differenziert
dargestellt. Schließlich können solare
Einstrahlung, Verschattung oder aber auch
bestehende Anlagen dargestellt werden.
Durch den „Klick“ auf das Gebäude selbst
öffnet sich eine Datenabfrage. Nach
Angabe persönlicher Daten und Legitimation als Gebäudeeigentümer wird der
Zugriff auf weiterführende Informationen
freigeschaltet. Beispielsweise ist ein
ausführlicher Wirtschaftlichkeitsrechner
zur Nutzung von Photovoltaik auf den
Gebäuden hinterlegt.
Integriert wurde weiterhin ein zusätzliches
Informationsangebot zum Thema Solarthermie und Photovoltaik. Besonderheiten
des Denkmalschutzes, zur Baugenehmigung, zu den Anlagenkomponenten oder
weitere nützliche Hinweise sind auf der
Webseite hinterlegt.
Finanzierung Förderprogramme nutzen
Solarthermische Anlagen werden staatlich
gefördert. Zur Finanzierung einer Anlage
können günstige KfW-Kredite genutzt
werden. Das 2015 novellierte Marktanreizprogramm (MAP) kann ebenfalls in
Anspruch genommen werden um Zuschüsse zu erhalten.
Zudem unterstützt der Staat die Anschaffung von SonnenSpeichern mit einem
eigenen KfW-Förderprogramm.
WEITERE INFORMATIONEN ZU
FÖRDERPROGRAMMEN
KfW
Erneuerbare Energien
- Standard
Erneuerbare Energien
- Speicher
BAFA
Wärme aus der
Kraft der Sonne
41
Heizen mit Biomasse
Biomasse ist die Gesamtheit aller lebenden und toten Organismen einschließlich der von ihnen stammenden organischen Substanzen. Im Zusammenhang
mit erneuerbaren Energien versteht
man unter Biomasse Energieträger aus
Phyto- und Zoomasse (pflanzlichem und
tierischem Ursprung). Ende 2014 waren
in Deutschland ca. 50 Millionen kW
Biomasseanlagen installiert, die Strom
in Höhe von 8,8 Milliarden kWh produzierten. Das entspricht ca. 30 % Anteil
an der Stromerzeugung über erneuerbare Energien.
prozess erhalten und stehen im Gärrest
als wertvoller organischer Dünger zur
Verfügung. Damit trägt die Biogastechnik
dem Gedanken der umweltgerechten
Kreislaufwirtschaft und der dezentralen
Abfallverwertung Rechnung.
Weiterführende Informationen zum Thema
Biogas erhalten Sie im Internet unter
www.biogas.org dem Fachverband
Biogas e.V.
Feste Biomasse
Darunter versteht man Stückholz,
Holzpellets, Holzbriketts, Hackschnitzel,
Halmgüter, Getreidekörner, Getreide-/
Strohpellets, Kakaoschalen, Kirschkerne
etc.
Dazu gehören auch alle Folge- und Nebenprodukte dieser Stoffe. Als Biomasse sind
anzusehen:
Pflanzen und Pflanzenbestandteile,

aus Pflanzen und Pflanzenbestandteilen hergestellte Energieträger,

Abfälle und Nebenprodukte pflanzlicher und tierischer Herkunft (Stroh,
Gülle, Mist, Waldrestholz, Grün- und
Strauchschnitt),

Bioabfälle im Sinne der Bioabfallverordnung,

aus Biomasse durch Vergasung oder
Pyrolyse erzeugtes Gas sowie aus
Biomasse erzeugte Alkohole.

Nicht als erneuerbarer Energieträger
anzusehen ist Torf, da dieser sich
nicht in überschaubaren Zeiträumen
regenerieren kann.
Biomasse ist ein Naturprodukt.
Wir müssen damit nachhaltig umgehen;
d.h.
Herstellung mit möglichst wenig Dünger und Pestiziden,
nicht mehr Biomasse verbrauchen,
als nachwachsen kann.
42
Was ist Biogas?
Biogas ist ein Gasgemisch. Es besteht
im Wesentlichen aus Methan (50-60
Volumenprozent CH4) und Kohlendioxid
(40-50 Volumenprozent CO2) sowie Sauerstoff, Stickstoff und Spurengasen (u.a.
Schwefelwasserstoff). Es wird vor allem
zur dezentralen gekoppelten Strom- und
Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken genutzt (Kraft-Wärme-Kopplung). Mit
einer installierten Leistung von ca. 4500
MW produzieren derzeit in Deutschland
Biogasanlagen Strom über 29 Mrd. kWh
und Wärme in Höhe von mehr als 15 Mrd.
kWh. In jüngster Zeit gewinnt die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität und
die Einspeisung ins Erdgasnetz zunehmend an Bedeutung.
Ein wesentlicher Umweltvorteil der Biogastechnologie liegt in der Verminderung
treibhauswirksamer Emissionen. Es wird
nämlich bei der Umwandlung nur annähernd so viel CO2 freigesetzt wie zuvor
beim Aufbau der Biomasse aus der Luft
gebunden wurde.
Statt organische Reststoffe nur zu entsorgen, wird daraus in Biogasanlagen Energie
erzeugt. Die im Substrat gebundenen
Pflanzennährstoffe bleiben im Biogas-
Pelletkessel-BPH, Bild © by Wolf GmbH

Eine Holzpelletsheizung ist eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternative. Die Pellets-Heizanlage entspricht
einer Holzheizung mit dem Komfort einer
Ölheizung. Holzpellets werden ähnlich wie
Heizöl mit einem Tankwagen geliefert und
mit einem Schlauch (bis zu 30 m) in den
Lagerraum geblasen. Das Heizen mit Pellets nennt man CO2-neutral, da lediglich
das CO2, welches der Baum während seiner Wachstumsphase der Atmosphäre für
die Photosynthese entnommen hat, wieder
dem Kreislauf zugeführt wird.
Üblicherweise werden die Pellets aus
naturbelassenem Restholz hergestellt.
Unter Restholz versteht man Sägemehl,
Hobelspäne oder Waldrestholz. Das Restholz
wird ohne Zusatz von
chemischen Bindemitteln
unter sehr hohem Druck
mit Hilfe einer Pelletspresse hergestellt. Das im
Holz enthaltene „Lignin“
und etwas Stärke (< 5 %)
fungieren als Bindemittel.
Bei der Verwendung der
Presslinge für Heizkessel
werden in der Regel Pellets von 6 mm Durchmesser verwendet.
In den meisten Fällen werden die Pellets in der Nähe des Verbrauchsortes
hergestellt. Damit ist auch der Energieaufwand für die Bereitstellung gering
und das trägt ebenfalls zur positiven Umweltbilanz bei. Von 100 € aufzuwendenden Energiekosten bleiben bei Pellets 97 €, beim Heizöl 40 € und
beim Erdgas 26 € im Lande!
Eine Holzpelletsheizanlage benötigt einen Lagerraum, in dem ausreichend
Holzpellets (mindestens ein Jahresbedarf) eingelagert werden können. Ca.
650 kg Pellets benötigen 1 m³ Lagerraum. Man benötigt ca. 2 kg Pellets
um 1 Liter Heizöl oder 1 m³ Erdgas zu ersetzen. Lagerraumvarianten
werden für jeden Bedarf angeboten – mit Schrägboden, als Sacksilo oder
Erdtank. Von dort werden die Pellets über eine Schnecke oder über ein
Saugsystem (bis zu 25 m entfernt) vollautomatisch zum Kessel transportiert.
Qualitativ hochwertige Pellets zeichnen sich durch eine hohe Dichte, eine
geringe Restfeuchte und einen geringen Abriebwert aus. Mit der geltenden
„ENplus“-Norm wurden die Qualitätskriterien für Pellets
weiter verschärft, alle bisher national geltenden Zertifikate verlieren ihre Gültigkeit. Zusätzlich werden derzeit
Nachhaltigkeitskriterien entwickelt, die Teil von ENplus
werden und in einem sog. „ENplus GREEN“-System
aufgezeigt werden sollen.
In deutschen Haushalten waren Ende 2014 über 242.000 Pelletsheizungen inkl. wassergeführte Pelletöfen und ca. 117.000 Pellet-Kaminöfen
installiert. Besonders energiesparend ist eine Kombination aus Pelletsheizung und thermischer Solaranlage. Man versorgt damit problemlos jedes
Gebäude mit Warmwasser und wohliger Heizenergie.
Es gibt bereits Pellets-Brennwertkessel. Mit dem Wirkungsgrad erreicht
man Werte, wie man sie auch von Öl- und Gas-Brennwertgeräten kennt.
Der Feinstaubausstoß liegt im Bereich von alten Ölheizungen, bei Pellets-Brennwertkessel sogar besser. Ein Pelletskessel ist die mit weitem
Abstand sauberste Holzheizung. Das Potenzial für Pellets und Pelletsheizungen ist in den nächsten Jahren noch weiter ausbaufähig.
43
Heizen mit Biomasse
Bei einem ständig steigenden Potenzial
der Pelletsherstellung in Deutschland von
ca. 3,1 Millionen Tonnen in 2012 wurden
etwa 1,7 Millionen Tonnen für Pelletsheizungen und -öfen verbraucht, der Rest
wird exportiert. Das Potenzial für Pelletsheizungen liegt nach seriösen Recherchen
beim 7 bis 9-fachen, ohne auch nur einen
einzigen Baum zusätzlich fällen zu müssen. Der Anteil von Pellets am gesamten in
Deutschland verbrannten Holzbestand von
fast 55 Mio. m³ liegt unter 3 %. Der weitaus überwiegende Teil des Holzverbrauchs
wird in Scheitholzform in ca. 14 Millionen
Holz-Einzelöfen, Kachelöfen und –kaminen
verheizt, die eine deutlich höhere Staubbelastung darstellen als Pelletsheizungen
oder –öfen. Der Zuwachs in Deutschland
von Holz beträgt fast 1 m³ pro Sekunde.
Selbstverständlich werden Pelletsheizungen nicht unseren gesamten Gebäudebestand beheizen können, aber sie sind eine
gute Alternative für die nächsten Jahre, bis
z.B. „Power to Gas“-Systeme wirtschaftlich
werden, oder Wasserstoff kostengünstiger
und effektiver für eine Brennstoffzelle zur
Verfügung steht. In 20.000 japanischen
Haushalten sind bereits Brennstoffzellenheizungen installiert.
Dank moderner Technik ist Heizen mit
Holz heute sauber und komfortabel und
damit eine klimaschonende Alternative zu
konventionellen Öl- oder Gas-Zentralheizungen. Ein Wechsel, weg von Öl oder Gas
ist nicht nur ökologisch ein notwendiger
Schritt, sondern kann auch dank steigender Kosten bei fossilen Energieträgern in
relativ kurzer Zeit zum wirtschaftlichen
Vorteil führen.
Informationen
Im Internet erhalten Sie
unter
trales Agwww.carmen-ev.de, Cen
Entwickund
ting
rar-Rohstoff-Marke
ma
The
zum
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e.V
erk
lungs- Netzw
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www.depv.de, Deutsche
lets-Verband e.V.,
oerse.de >
unter www.holzpellets-b
sante
Infos/FAQ gibt es interes
zum
Fragen und Antworten
Thema Pellets.
Beim Kauf von Pellets sollte man darauf
achten, dass die Pellets der ENplus-Norm
entsprechen. Pellets aus der Region gibt
es auch mit dem Qualitätsiegel „Der blaue
Engel“ für einen besonderen hohen Umweltstandart. Nur so kann gewährleistet
werden, dass der Brennstoff keine gesundheitsschädlichen Verunreinigungen, wie
chemische Bindemittel sowie Leime, Lacke
und Kunststoffe von Althölzern beinhaltet
und ein optimaler, fehlerfreier Betrieb der
Anlage garantiert ist. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, beim Händler anzurufen und
sich die Herkunft der Pellets nachweisen
zu lassen. Kesselhersteller lehnen u.U. Garantieansprüche ab, wenn diese in erster
Linie auf eine minderwertige Pelletsqualität zurückzuführen sind. Eine trockene
Lagerstätte ist die wichtigste Voraussetzung, um einen störungsfreien Betrieb
der Pelletsheizung zu gewährleisten. Dazu
stehen heute vielfältige Möglichkeiten der
Lagerung zur Verfügung.
Holz, Hackschnitzel und Pellets aus der
Region und mit hoher Qualität sowie Beratung zum Heizen mit Holz finden Sie u.a.
bei der nächsten Waldbauernvereinigung
in Ihrer Nähe
www.info-holzmobilisierung.org.
Für größere Gebäude mit hohem Wärmebedarf (z.B. Wohnanlagen) sind Heizanlagen mit Hackschnitzel geeigneter, da
Hackschnitzel nochmals günstiger sind als
Pellets. Allerdings bedarf es einer umfangreichen Planung, da diese Heizanlagen
individuell an die Bedürfnisse angepasst
werden müssen und auch einen höheren
Wartungsaufwand erfordern.
Weitere Informationen über sichere Lagerung von Pellets erhalten Sie über den
Deutschen Energieholz- und Pelletverband
e.V. (DEPV). Dazu kann man kostenloses
Material über das Internet anfordern.
www.depv.de/de/downloads/informationsmaterial/
Wichtig:
Je trockener die Hackschnitzel sind,
desto besser ist der Wirkungsgrad bei der
Verbrennung.
Für einen optimalen Betrieb sollten Pelletheizungen vom qualifizierten Fachmann
installiert werden. Bereits 1.400 Betriebe
in ganz Deutschland dürfen nach einer fundierten Schulung durch das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) das Siegel für Pellets und
Biomasse tragen und gewährleisten damit
bestmögliche Beratung und Ausführung.
Bild by © Deutsches Pelletinstitut
44
Achtung:
Das BioWärmeZentrum Rheinland-Pfalz
(www.biowaermezentrum.rpl.de) berät
unabhängig und kostenfrei zu Holzheizungen aller Art und zur Holz-Sonne-Kopplung.
Die Broschüre „Effizient Heizen mit Holz
und Sonne“ als auch Lagerungsempfehlungen sind als Download unter
www. wald-rlp.de (Rohstoff Holz) erhältlich.
Zukunft Haus
Fast 40 % des gesamten deutschen
Endenergiebedarfes wird für Gebäudeheizung benötigt, deshalb gilt es, den
energetischen Zustand unserer Gebäude
zu verbessern. Der Energiekennwert
eines Gebäudes sagt aus, wie groß der
Energiebedarf eines Hauses pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche und pro
Jahr ist. Durch bauliche Maßnahmen,
die Haus- und Anlagentechnik sowie das
Nutzverhalten wird der Energieverbrauch
beeinflusst. Ein guter energetischer
Zustand des Gebäudes bewirkt ein
angenehmes Wohnklima. Bei Neubau
von Wohn- und Nichtwohngebäuden gilt
seit dem 1. Januar 2009 das „Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz“ (EEWärmeG), wodurch sich die Verpflichtung
zum Einsatz von erneuerbaren Energien
ergibt. Das EEWärmeG wurde 2011 mit
geringen Anpassungen novelliert. Die
aktuelle Energieeinsparverordnung 2013
(EnEV2013) trat am 01. Mai 2014 in
Kraft. In ihr sind weitere Verschärfungen,
insbesondere hinsichtlich der Anforderungen an die Gebäudehülle, enthalten.
Niedrigenergiehaus/
Niedrigstenergiehaus
Der Begriff Niedrigenergiehaus ist gesetzlich nicht festgelegt. Darunter verstanden
werden Häuser, die in besonders energiesparender Bauweise geplant und gebaut
werden.
Derzeit gilt in Deutschland für die energetische Bewertung von Gebäuden das
Anforderungsniveau der Energieeinsparverordnung (EnEV). Neubauten unterliegen
zusätzlich den Anforderungen des „Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz“ (EEWärmeG). Die EnEV begrenzt den spezifischen
Transmissionswärmeverlust und den
Primärenergiebedarf eines Gebäudes. Der
Transmissionswärmeverlust wird allein von
der Gebäudehülle bestimmt und kann als
ein durchschnittlicher U-Wert (Wärmeverlust in W pro m² und Kelvin) des Gebäudes
bezeichnet werden. Der Jahres-Primärenergiebedarf wird maßgeblich vom Energieträger (Heizöl, Erdgas, Strom, Pellets
etc.), also der Haus- und Anlagentechnik
bestimmt, aber auch durch den Dämmstandard der Gebäudehülle beeinflusst.
In der EnEV 2013 ist für öffentliche Gebäude Neubau ab 2019 und für Wohngebäude Neubau ab 2021 ein Niedrigstenergie-Standard in Kraft treten. Details dazu
sind noch nicht beraten.
EEWärmeG
Mit dem beschlossenen „Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz“ (EEWärmeG)
wurde für den Neubau mit Bauantrag ab
1.Januar 2009 der verbindliche Einsatz
von erneuerbaren Energien vorgeschrieben. Folgende Möglichkeiten stehen zur
Verfügung. Eine im EEWärmeG eingebrachte Änderung in 2011 mit dem Deckungsanteil des Wärme- und Kältededarfs (Kälte
wurde neu aufgenommen) über erneuerbare Energien von 14 % bis 2020 stellt keine
hohe Hürde dar, wenn man bedenkt, dass
der Anteil bereits heute bei über
10 % liegt. Mit der Novelle des EEWärmeG
2011 ist die wesentlichste Änderung, dass
auch bei der grundlegenden Sanierung von
öffentlichen Gebäuden das EEWärmeG zu
beachten ist, allerdings mit etwas geringeren Anforderungen als bei Neubauten. Die
Vorbildfunktion öffentlicher Gebäude steht
in der Novelle 2011 im Vordergrund.
Anforderungen beim Neubau von
Gebäuden:
Thermische Solaranlagen mit
EU-Prüfzeichen „Solar-Keymark“ müssen mindestens
15 % des gesamten Wärmeoder Kältebedarfs decken.
Als Mindesterfüllung bei
Einfamilien- und Zweifamilienhäusern reichen 0,04 m²
Aperturfläche pro m² Gebäudenutzfläche (die Gebäudenutzfläche ist nicht mit der Wohnfläche
gleichzusetzen, sie liegt in der Regel
um den Faktor 1,2 bis 1,35 höher), bei
Mehrfamilienhäusern ab drei Wohneinheiten genügen 0,03 m² Aperturfläche. In
öffentlichen Gebäuden werden 0,06 m²
vorgeschrieben.
Über feste Biomasse (z.B. Pellets,
Hackschnitzel), Bioöle, Geothermie und
Umweltwärme (z.B. Wärmepumpen) muss
mindestens 50 % des Wärmebedarfes
gedeckt werden.
Über gasförmige Biomasse (z.B. Biogas, Biomethan) muss mindestens 30 %
des Wärmebedarfes gedeckt werden
45
Zukunft Haus
Ersatzmaßnahmen zur Erfüllung der
Verpflichtung sind:
die energetische Qualität des Gebäudes muss mindestens 15 % unter den
erforderlichen Werten der EnEV liegen.
bei Versorgung durch Abwärme oder
Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
zu mindestens 50 %.
bei Versorgung durch Nah- oder Fernwärme, wenn die Wärme zu einem wesentlichen Teil aus erneuerbaren Energien,
Abwärme oder KWK stammt.
Es sind auch Kombinationen aus mehreren Maßnahmen möglich, wobei jede
Maßnahme anteilig angerechnet werden
kann, um die gesamte Anforderung in
Prozent zu erfüllen. Bauwillige kommen
kaum mehr ohne entsprechende Beratung
aus, da das neue EEWärmeG umfangreicher und komplexer ist, als hier in Kürze
dargestellt und die technischen Anforderungen im Einzelnen sehr unterschiedlich
ausgelegt werden. Wer einen kompetenten
Energieberater hinzuzieht, ist gut beraten.
Beim Altbestand besteht keine gesetzliche
Pflicht einer Nachrüstung, solange keine
Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude durchgeführt werden. Die einzelnen
Bundesländer können jeweils darüber
hinaus entscheiden, ob die Anforderungen
gemäß EEWärmeG erweitert oder erhöht
werden sollen (wie z.B. Baden-Württemberg). Der Nachweis für die Erfüllung des
EEWärmeG ist drei Monate nach Fertigstellung beim Bauamt vorzulegen. Es besteht Aufbewahrungspflicht der Nachweise
bis zu 15 Jahre. Wer vorsätzlich oder
leichtfertig gegen die Erfüllungspflichten
verstößt, kann mit einer Geldbuße von bis
zu 50.000 € belegt werden.
Näheres:
Informationen erhalten Sie von der
Deutsche Energie-Agentur (dena) unter
www.zukunft-haus.info
46
Sunblocker für das Eigenheim: Die zweischalige Wand mit Backstein speichert die Wärme
und verhindert so, dass diese nach innen dringt. Das Ergebnis sind angenehm kühle Wohnräume. Bild: ZWM
Neubau KfW-Effizienzhaus 70,
55 und 40 bzw. Passivhaus
Effizienzhäuser und Passivhäuser werden
von der Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) durch zum Teil zinsgünstige Darlehen mit max. 50.000 € pro Wohneinheit
gefördert. Es muss der Nachweis über eine
Berechnung und Bestätigung z.B. durch
einen Sachverständigen oder Energieberater geführt werden. Bei Erreichen und
Nachweis des Effizienzhauses 55 werden
5 % bzw. beim Effizienzhaus 40 (inklusive
Passivhaus) werden 10 % Tilgungszuschuss vom beantragten Darlehen von der
KfW gewährt. Bei allen Effizienzhäusern
bzw. beim Passivhaus ist eine Baubegleitung gemäß KfW-Sonderförderung
vorgeschrieben.
Beim KfW-Effizienzhaus muss ein Jahres-Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust erreicht werden, der
einem prozentualen Wert von einem in
der EnEV festgelegten Referenzgebäude
entspricht.
Ein neues Gebäude wird nach heutigem
energetischen Standard ausgezeichnet
durch:
einen guten Dämmstandard der
Außenbauteile und des Daches. Ein guter
U-Wert der Außenwand oder des Daches
liegt heute bei 0,20 W/m²K oder deutlich
weniger.
3-fach-Wärmeschutzverglasung mit
einem Uw-Wert von unter 0,9 W/m²K.
eine moderne Heizungsanlage mit
thermischer Solaranlage und mindestens
Gas-Brennwerttechnik, Wärmepumpe oder
Biomasseheizungen.
minimale Wärmebrücken.
Luftdichtheit der Gebäudehülle ggf.
eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung.
Wir stellen
uns vor
XXX
Im Jahr 1964 gründete Klaus Georg das gleichnamige Architekturbüro in der alten Schule im malerischen Altwied. Die
Projekte des Büros umfassten damals die gesamte architektonische Bandbreite der 1960/70er Jahre. 1972 trat Karl Juhr
in das Büro ein und in den folgenden Jahren entwickelte sich
eine erfolgreiche Partnerschaft. Von Klaus Georg und Karl Juhr
wurde dann 1995 die Georg + Juhr Architekten und Ingenieure
GmbH gegründet.
M
oderne CAD-Arbeitsplätze und die eigene Haustechnikplanung wurden in die Planungsabläufe integriert. Die
Mitarbeiterzahl stieg, die in Altwied zur Verfügung stehenden
Räume reichten nicht mehr aus. Man fand schließlich neue
Räumlichkeiten in der Matthias-Erzberger-Straße in Neuwied.
Klaus Georg schied zum 1. Januar 2001 aus der Gesellschaft
aus, die seit dem von Karl Juhr weitergeführt wird. 2002 erfolgte der Umzug des Büros in die Pfarrstraße 3 in Neuwied.
Nach fast 50 Jahren erfolgreicher Tätigkeit des Büros Georg +
Juhr wurde im April 2012 eine Zukunftsperspektive gefunden,
die zum einen die Tradition des partnerschaftlich geführten
Büros weiterführt und zum anderen zwei erfahrenen Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, ihre eigenen Ideen zu verwirklichen und Verantwortung zu übernehmen.
Jürgen Klein und Oliver Lörsch wurden neben Karl Juhr
Partner in der neu gegründeten JKL-Architekten Ingenieure
GmbH. Die Breite der bisherigen Arbeiten zeigt, dass keine
uniforme Sprache erfunden wurde, sondern, dass jede Arbeit, jedes Projekt, individuell für Raum und Ort eine eigene
Sprache findet. Das Büro „Juhr Klein Lörsch Architekten Ingenieure GmbH“ steht in dieser Tradition und verfügt über
langjährige Erfahrung mit den unterschiedlichsten Projekten.
Unser hochqualifiziertes Team stellt sich täglich mit Ehrgeiz
und Erfahrung der Herausforderung, dem Anspruch unserer
Auftraggeber zu entsprechen.
Der Austausch über Erfahrungen und Kenntnisse unter den
Mitarbeitern ist ein großer Anreiz, gemeinsam Ideen zu entwickeln und umzusetzen, sich ohne Schwierigkeiten über Ziele und Grundlagen des gemeinsamen Tuns zu verständigen. n
000 TOP
Zukunft Haus
Im Vergleich zu einem konventionellen
Gebäude braucht ein Passivhaus bis zu
90 % weniger Heizenergie. Der Nachweis für das Passivhaus muss über das
Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP)
erfolgen.
Passivhäuser werden ebenfalls von der
KfW mit zinsgünstigen Krediten bis max.
50.000 Euro pro Wohneinheit gefördert.
Gemäß PHPP und KfW-Forderungen muss
ein Passivhaus folgende Kriterien erfüllen:
Effizienzhaus 70
Beim Effizienzhaus 70 darf der Jahres-Primärenergiebedarf von 70 % und der
Transmissionswärmeverlust von 85 % des
errechneten Referenzhauses nicht überschritten werden.
Effizienzhaus 55
Beim Effizienzhaus 55 darf der Jahres-Primärenergiebedarf von 55 % und der
Transmissionswärmeverlust von 70 % des
errechneten Referenzhauses nicht überschritten werden.
Effizienzhaus 40
Beim Effizienzhaus 40 darf der Jahres-Primärenergiebedarf von 40 % und der
Transmissionswärmeverlust von 55 % des
errechneten Referenzhauses nicht überschritten werden.
Passivhaus
Dieses Haus ist die Weiterentwicklung
eines besonders guten energetischen
Standards. Das Passivhaus zeichnet sich
im Gegensatz zu Häusern in traditionel-
48
ler Bauweise dadurch aus, dass auf den
Einsatz einer konventionellen Heizung
verzichtet werden kann. In der Praxis wird
das aber viel zu wenig realisiert.
Entwickelt wurde das Passivhaus vom Passivhaus-Institut Darmstadt. Es hat einen
Heizwärmebedarf von höchstens 15 kWh/
m²a. Das entspricht einem Verbrauch
von ca. 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr oder ca. 1,5 m³
Erdgas.
Heizwärmebedarf
Qh <=15 kWh/m²a.
Luftdichtheit < 0,6/h
Heizlast 10 W/m²
Primärenergiebedarf
Qp <= 40 kWh/m²*a
(inkl. Strombedarf und Warmwasser)
vom Passivhaus:
Weitere Informationen
www.passiv.
er
Institut im Internet unt
ssivhaus.de,
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Passiv
Umweltfreundliche Mobilität
Die Ära der klassischen Verbrennungsmotoren neigt sich wohl dem Ende
zu und dem Elektromotor scheint die
Zukunft zu gehören. Dabei waren es
Fahrzeuge mit Elektromotor, die zu
Beginn des 20. Jahrhunderts die Straßen
zahlreich bevölkerten. In den USA waren
es fast 50 % aller Fahrzeuge und 1899
wurde mit einem Elektrofahrzeug eine
Geschwindigkeit von über 105 km/h
erreicht.
Energien zu Verfügung gestellt werden. Bereits heute beträgt der Anteil an erneuerbarem Strom in Deutschland ca. 160 TWh.
Insgesamt liegt der Bruttostromverbrauch
bei etwa 600 TWh, wobei die über 40 Millionen Haushalte einen Anteil von ungefähr
140 TWh verbrauchen. Der Strom für Elektrofahrzeuge kann überall dezentral über
erneuerbare Energien erzeugt werden, z.B.
auf Parkplätzen, bei Einkaufszentren oder
Zuhause und erfordert keine neuen Netze
oder langen Leitungen.
und Butan kann nach einer Umrüstung
in vielen Ottomotoren eingesetzt werden.
Es benötigt weniger Platz bei geringerem Gewicht und erzielt damit größere
Reichweiten.
Dagegen kann Erdgas nur in speziell dafür
gebauten Motoren als Treibstoff dienen
und muss dazu in Hochdruckgasflaschen
auf ca. 200 bar komprimiert werden,
was sich besonders nachteilig auf das
Gesamtgewicht der Fahrzeuge auswirkt.
Die Kosten einer Umrüstung belaufen
sich z.Zt. auf 2.500 - 4.500 €, je nach
Fahrzeugtyp.
Ab 1920 gewannen die Diesel- und
Benzinfahrzeuge dank des billigen Erdöls
wieder die Oberhand. Etwa 50 % der etwa
100 Millionen Tonnen Erdöl, die Deutschland heute importieren muss, werden für
Diesel und Ottokraftstoffe verwendet.
Feinstaub- und CO2-Ausstoß tragen mit bis
zu 14 % zur Umweltverschmutzung und
Klimaerwärmung bei. Mit schwindenden
Erdöl-Ressourcen und den damit steigenden Kosten werden wir uns das - auch im
doppelten Sinne - mit Sicherheit in der
Zukunft nicht mehr leisten können.
Aber bereits heute könnten mehr als 30 %
der über 40 Millionen PKWs auf deutschen
Straßen durch Elektrofahrzeuge ersetzt
werden, wo die Kilometerleistung unter
15.000 km pro Jahr liegt und 80 % aller
Fahrten nicht über 50 km hinausgehen.
Der Stromverbrauch für diese 12 Millionen
Klein- und Mittelklassefahrzeuge läge bei
ca. 36 TWh, was in etwa der Leistung von
19.906 Windkraftanlagen entspräche.
Dieser Strombedarf könnte bzw. müsste
in den nächsten Jahren über erneuerbare
Erdgas
Erdgas kann als eine
umweltfreundlichere
Übergangstechnologie
angesehen werden. Zwar
entsteht bei Betrieb mit
Erdgas kein Feinstaub und
es werden bis zu 80 %
weniger Stickstoffoxide emittiert, aber der
CO2 Ausstoß liegt nur bestenfalls 25 %
unter dem von Erdöl. Ein Lockmittel ist
momentan der noch deutlich günstigere
Preis gegenüber Benzin oder Diesel, wobei
sich das bei hohen Umrüstkosten, aber
geringeren Fahrkilometern und wegen
des höheren Verbrauches in vielen Fällen
bereits nicht mehr rentiert.
Neben dem klassischen Erdgas (CNG =
Compressed Natural Gas) gibt es auch
noch das sog. Autogas (LPG = Liquified
Petroleum Gas). Am häufigsten wird heute
Autogas verwendet. Das unter 10 bar
Druck verflüssigte Gemisch aus Propan
Dennoch sollte diese Antriebstechnik
weiter entwickelt werden. Denn in Zukunft
kann es durchaus möglich sein, dass das
Erdgas aus erneuerbaren Energien produziert wird. An dieser Power-to-Gas-Technologie wird heute stark geforscht, um
aus erneuerbaren Energien Biogas zu
erzeugen, das Erdgas ersetzen kann.
Biotreibstoffe
Zu unterscheiden
sind bei den
Biotreibstoffen
der Biodiesel
sowie Bioethanol.
Biodiesel wird
z.B. aus Raps,
Soja oder Palmöl
hergestellt, Bioethanol aus Zucker und Stärke,
wie z.B. Zuckerrüben oder Mais. Damit
ist bereits eine gewisse Problematik zu
erkennen, was die Nachhaltigkeit betrifft.
49
Umweltfreundliche Mobilität
Bei einer Klimarechnung schneiden Biotreibstoffe nicht gut ab.
Biodiesel ist zwar schwefelfrei und emittiert deutlich weniger Feinstaub. Aber bei
Anbau, Verarbeitung und Herstellung von
Biotreibstoffen entstehen viele klimaschädigende Gase.
Bereits heute werden zur Deckung des
weltweiten Biotreibstoffbedarfs große
Regenwaldflächen in Brasilien und Indonesien gerodet, was sich äußerst negativ
auf das Weltklima auswirkt. Lachgas,
das z.B. beim Anbau von Raps entsteht,
hat eine 320-fach stärkere Wirkung auf
die Ozonschicht als CO2. In Brasilien und
Schweden werden allerdings bereits mehr
als 50 % der PKWs mit Bioethanol bzw.
Methanol gefahren.
Auch die sogenannte zweite Generation
der Biotreibstoffe aus beliebiger Biomasse
(z.B. Holz, Stroh, Bioabfall), Biomass To
Liquid genannt (BTL), wird im Moment,
wegen zu geringer Verfügbarkeit und des
komplizierten sowie energieintensiven
Herstellungsverfahren kein Ersatz für den
Betrieb unserer Fahrzeugflotte werden
können.
Hybrid-Technologie
Bereits 1972 haben zwei Professoren an
der Hochschule Aachen die Hybrid-Technologie entwickelt. Niemand war damals
interessiert und die Arbeiten verschwanden im Museum, wie so vieles in der
Entwicklung der Motorisierung. Als erstes
hat sich Toyota daran erinnert und besitzt
nun einen großen Vorsprung beim Absatz
von Hybrid-Fahrzeugen.
Ein Hybrid-Fahrzeug hat einen Elektromotor, der von einem Akkumulator (Akku)
gespeist wird und einen Verbrennungsmotor. Es wird nach wie vor im Verbrennungsmotor Treibstoff aus Erdöl verbrannt. In
erster Linie geht es darum, den Verbrauch
so weit wie möglich zu senken, bis
umweltfreundliche und wirtschaftliche
Antriebsformen ausreichend zur Verfügung
stehen, wie z.B. Wasserstoff oder Strom
aus erneuerbaren Energien. Bei geringen
50
Geschwindigkeiten (derzeit bis ca.
60 km/h) und mäßiger Beschleunigung
wird das Fahrzeug vom Elektromotor
bewegt. Werden höhere Leistungen gefordert, schaltet der Verbrennungsmotor ein.
Die Bremsenergie wird zurückgewonnen
und über einen Generator zur Ladung des
Akkus verwendet. Neu ist die Entwicklung
bei Opel mit einem Modell. Hier liefert der
Verbrennungsmotor nur noch Strom für
den Elektroantrieb und bringt somit das
Prinzip der dieselelektrischen Eisenbahnlokomotiven auf die Straße, welches
gegenüber einem herkömmlichen Antrieb
einen höheren Energieeffizienzertrag besitzt. Mit dem Einsatz von Verbrennungsmotoren gibt es einerseits keine Beschränkungen in der Reichweite, allerdings auch
keine Vorteile, um von fossilen Energieträgern wie Erdöl oder -gas abzukommen.
Die Hybrid-Technologie ist jedoch eine
gute Übergangslösung bis zur weiteren
Elektrifizierung unserer Fahrzeuge, weil
gewohnt hohe Leistungen bei geringeren
Verbräuchen möglich sind.
Elektrofahrzeuge
Neue Entwicklungen bei Akkumulatoren mit verbesserter Speicherfähigkeit
bei geringerem Gewicht und kürzeren
Ladezeiten gemeinsam mit 100 % Strom
aus erneuerbaren Energien wären die
ideale Lösung für umweltfreundliche
und wirtschaftliche Elektrofahrzeuge auf
unseren Straßen. Ein Elektrofahrzeug ist
mit einem Gesamtwirkungsgrad von 60 70 % deutlich effizienter und dynamischer
als ein Verbrennungsmotor mit 15 - 20 %
Wirkungsgrad und damit auch verbrauchsund kostengünstiger. Bei einer Akku-Kapazität von 20 kWh beträgt der CO2-Ausstoß
pro 100 km nur ca. 5 g, wenn der Strom
aus erneuerbaren Energien stammt. Der
gesamte Verbrauch liegt mit 15.000 km
Jahresleistung bei ca. 3.000 kWh Strom,
was dem Durchschnittsstromverbrauch
eines 2-3-Personenhaushalts entspricht.
Deutschland weit gibt es bereits ausreichende Ladestationen in vielen Orten.
Eine Ladebox am eigenen Stellplatz mit
höherem Ladestrom bis zu 11 kW kann für
ca. 500 € erworben werden. Bei stärkerer
Verbreitung von Elektrofahrzeugen muss
sicherlich über die „lautlose Fahrweise“
nachgedacht werden, was die Gefährdungen im Straßenverkehr betrifft. Ganz
mutige Zeitgenossen sehen Elektrofahrzeuge auch als ideale Speicher, die je nach
Verfügbarkeit ihren Strom nicht nur von
einem Netz nehmen, sondern auch an das
Netz abgeben können.
Eine Hürde der Anschaffung stellt immer
noch die Reichweite dar. Dass aber die
Vergrößerung der Reichweite mit leistungsfähigeren Akkumulatoren möglich ist, zeigt
ein Blick über den Ozean, wo Reichweiten
mit 400 km und mehr z.B. von Tesla mit
seinen Elektrofahrzeugen ermöglicht werden. Und es gilt, wie so oft, die Aussage,
wenn es um vermeintlich wirtschaftliche
Interessen geht: Es ist keine Frage des
Könnens, sondern des Wollens!
Wasserstoffantriebe
„Wasser ist die Kohle der Zukunft“, schrieb
Jules Verne 1874. Wasserstoff könnte der
Energieträger der Zukunft werden. Hinter
dieser Aussage steckt das Wissen über
das energetische Potenzial von Wasserstoff. Aus Wasser entsteht durch Elektrolyse Wasserstoff und Sauerstoff. In Brennstoffzellenfahrzeugen mit Elektromotor
wird die elektrische Energie aus Wasserstoff oder Methanol über eine Brennstoffzelle erzeugt. In 1 kg Wasserstoff stecken
steckt dreimal soviel Energie wie in 1 kg
Erdöl. Es entstehen keine Schadstoffe und
aus dem Auspuff kommt nur Wasser. Das
Problem sind die Herstellung, die Lagerung und die Speicherung. Wasserstoff ist
hochflüchtig und leicht entzündbar. Die
erforderlichen Drucktanks sind schwer
und bieten nur geringe Reichweiten. Verflüssigter Wasserstoff besitzt zwar höhere
Energiedichte und würde das Speicherund Gewichtsproblem minimieren, muss
aber bis zu -250°C gekühlt werden.
den Schwachpunkt Akkumulator bei
Gewicht, Leistung, Haltbarkeit und Kosten
deutlich zu verbessern. In erster Linie sind
die noch zu hohen Kosten der Elektrofahrzeuge für die zögerliche Verbreitung
verantwortlich. Jules Verne würde vielleicht
heute in einem Roman schreiben, dass wir
in Zukunft in der Lage sein werden, Wasser statt Wasserstoff zu tanken und ohne
Reformerprozesse als Treibstoff zu nutzen.
Elektro-Zweiräder
Motorroller und Fahrräder mit Elektromotor verzeichnen immer höhere Verkaufszahlen. Fahrräder mit unterstützenden
Elektromotoren werden Pedelecs (Pedal
Electric Cycle) genannt. Bei Fahrrädern mit
elektrischen Hilfsmotoren wird der Elektromotor nach Treten der Pedale in Gang
gesetzt. Ab einer Geschwindigkeit von
25 km/h schaltet der Elektromotor ab und
es zählt nur noch die eigene Muskelkraft.
Pedelecs mit Anfahrhilfe können auch
ohne Pedalkraft mit dem Elektromotor
gefahren werden. Sie werden allerdings
als Kraftfahrzeug eingestuft und erfordern
einen Führerschein bzw. eine Mofa-Prüfbescheinigung für nach dem 01.04.1965 geborene. Prüfen Sie bei Ihrer Haftpflichtversicherung vor Anschaffen eines Pedelecs
mit Anfahrhilfe, ob Versicherungsschutz
besteht. Alle Versicherer bieten das nicht.
Abhängig von der gewünschten Tretleistung und Geschwindigkeit können Reichweiten bis ca. 100 km erreicht werden.
Fahren Sie das gewünschte Pedelec Probe
und achten Sie auf die Ladezeiten des
Akkus. Sie können zwischen 2 und
9 Stunden liegen. Bei Preisen zwischen
800 und über 3.000 € gibt es große
Qualitätsunterschiede.
CarSharing
Ob der Elektromotor in Fahrzeugen mit
Strom aus einem Akku oder über eine
Brennstoffzelle gespeist wird, werden
unsere Forscher und Wissenschaftler in
der Zukunft entscheiden. Forschergruppen
weltweit arbeiten mit Hochdruck daran,
Mit CarSharing schonen Sie die Umwelt
und sparen Geld und es werden Gestank,
Lärm, klima- und gesundheitsschädliche
Abgase reduziert. Das CarSharingauto
steht nicht direkt vor der Haustür. Man
muss für eine Fahrt erst bei der Buchungszentrale anrufen und den nächsten
Standplatz zum Fahrzeug aufsuchen. Ein
CarSharer fährt deutlich weniger Kurzstrecken. Kurzstrecken verbrauchen bei
kaltem Motor besonders viel Treibstoff und
schaden dem Motor. Ein Carsharing-Auto
ersetzt durchschnittlich 6 Privatautos. Da
für die Produktion eines Autos 300.000
Liter Wasser verschmutzt werden und die
Energie von 3.200 Liter Benzin benötigt wird, leisten sie als Carsharer einen
Beitrag zum Klimaschutz. Mit Carsharing
sparen Sie Geld gegenüber einem eigenen
Auto, wenn Sie weniger als 12.000 km pro
Jahr fahren. Wenn Sie als CarSharer nur
5.000 km/Jahr mit dem CarSharing-Auto
fahren, dann sparen Sie gegenüber dem
eigenen Privatauto circa 2.000 €/Jahr
Die Autos können stunden-, tageweise
und auch wochenlang gebucht werden. Als
Mitglied erhalten Sie eine Chipkarte und
haben damit nach telefonischer Buchung
oder per Internet jederzeit Zugang zu den
Autos. Wenn Sie einmal als Mitglied angemeldet sind, buchen Sie selbstständig die
Autos und müssen nicht vor den Fahrten
beim Büro vorsprechen. CarSharingvereine
verlangen meist einen Mitgliedsbeitrag
für eine Einzelperson bis zu 80 € / Jahr;
manchmal wird eine Aufnahmegebühr von
40 € verlangt. Ein Vereinsmitglied zahlt
in vielen Vereinen meist eine Einlage von
600 €, die für den Kauf des Autos nötig
sind. Diese Einlage wird vollständig ohne
Zinsen beim Ausscheiden ausgezahlt.
Es gibt auch das private CarSharing,
bei dem private Personen über
Internetplattformen (www.autonetzer.
de, www.tamyca.de, www.carzapp.net)
ihr Auto stundenweis oder tageweis den
Nachbarn anbieten.
Spontanes Mitnehmen (Smart-TramperApp)von Bürgern im Landkreis geht
auch mit Flinc (www.flinc.org) über
das Smartphone.
Sehr viele Informationen über
CarSharing finden Sie auf der Webseite
www.carsharing-infos.com
51
Förder- und
Finanzierungsmöglichkeiten
Der Einsatz von erneuerbaren Energien
wird über das Marktanreizprogramm
des Bundesamtes für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA), „Förderung von
Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer
Energien im Wärmemarkt“ und auch
über die Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) gefördert. Zu prüfen sind natürlich
jeweils entsprechende Programme von
Gemeinden, Städten, Ländern und sonstigen Einrichtungen.
BAFA- Zuschüsse
Das Programm zur „Förderung von
Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer
Energien im Wärmemarkt“ ist derart
komplex und variabel gestaltet, dass es
ohne fachkundige Beratung kaum mehr
möglich ist, die optimale Förderung und
deren Voraussetzungen dafür richtig zu
erkennen und zu beantragen. Deshalb soll
an dieser Stelle nur empfohlen werden,
vor Durchführen von Gebäudesanierungen
fachkundigen Rat einzuholen. Es werden
Zuschüsse für thermische Solaranlagen,
Biomasseheizungen und Wärmepumpen
gezahlt. Antragsberechtigt ist der Privatmann, sind Unternehmen und ist der
Dienstleister bei Altbausanierung, Neubau
und Optimierungen. Wobei nicht jeder in
den Genuss von Zuschussmaßnahmen bestimmter Maßnahmen kommt. Ein Blick in
die komplexen Richtlinien ist unerläßlich.
Hinweis:
Wichtig:
Es besteht kein gesetzlicher Anspruch
auf eine Förderung. Beide, KfW und
BAFA ändern Ihre Förderbedingungen
teilweise in sehr kurzen Abständen und
setzen auch Zuschüsse aus, wenn keine
Haushaltsmittel freigegeben sind. Bewilligungen werden nur im Rahmen der zur
Verfügung stehenden Haushaltsmittel von
der jeweiligen Bewilligungsstelle erteilt.
Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig
und aktuell zu informieren. Bei KfW-Förderungen ist das Datum maßgebend,
das bei Antragseingang für Darlehen
bzw. Investitionszuschuss vor Beginn der
energetischen Modernisierung bei der KfW
gilt. BAFA-Zuschüsse gibt es auf Basis der
Förderbestimmungen, die bei Beantragung
nach Inbetriebnahme gelten.
Aktuelle Informationen sind unter
www.bafa.de unter der Rubrik
Bundesstelle für Energieeffizienz
abrufbar.
Die aktuellen Fördersätze erfährt
man unter www.bafa-förderung.de.
52
Die Höhe vieler Zuschüsse kann sich
gegenüber der Basisförderung um das
1,5-fache erhöhen, wenn nach energetischer Modernisierung der Transmissionswärmeverlust H`t (kann als durchschnittlicher U-Wert der gesamten thermischen
Gebäudehülle bezeichnet werden) nicht
schlechter ist, als das 0,7-fache des
berechneten Wert vom Referenzgebäude.
So können z.B. für einen Pelletskessel mit
Pufferspeicher über diesen Effizienzbonus
5.250 € Zuschuss beantragt werden. Bei
Wärmepumpen müssen festgelegte Jahresarbeitszahlen erreicht werden. Lassen
Sie sich die erforderliche Jahresarbeitszahl vor dem Kauf der Wärmepumpe berechnen, die vom BAFA gefordert werden,
um den Zuschuss auch zu erhalten.
Ein Energieberater kennt alle aktuellen
Möglichkeiten der BAFA-Förderungen und
ist beim Ausfüllen der erforderlichen Anträge und Erklärungen behilflich.
Für Neubauten gibt es in der Regel keine
BAFA-Förderung. Ausnahme sind bei Sanierung und Neubauten Wohngebäude ab
3 Wohneinheiten und auch Nichtwohngebäude mit einer Nutzfläche von mindestens 500 m², wo es für Solaranlagen zur
Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung oder Prozesswärme eine erhöhte
Innovationsförderung gibt. Die Innovationsförderung muss vor Beginn der Maßnahme
beantragt werden.
Energieberatung vor Ort
(BAFA-gefördert)
Bei umfangreicheren Sanierungsmaßnahmen ist eine Energieberatung vor Ort
immer sinnvoll. Auch in unserer Region
finden Sie hierfür ausgebildete Fachleute,
meist Architekten und Ingenieure, die
umfassend über alle Möglichkeiten einer
effizienten Energieeinsparung beraten und
darüber einen umfangreichen Energiebericht erstellen. Für diese Vor-Ort-Beratungen gibt es Zuschüsse vom Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Für Ein- und Zweifamilienhäuser sind es
derzeit 60 % der Kosten, max. 800 € und
für Wohngebäude ab drei Wohneinheiten
60 % von bis zu 1.100 € Zuschuss. Wenn
die Erläuterung des Berstungsberichtes
der Eigentümergemeinschaft oder vor
Beiräten stattfindet, dann können weitere
500 € als Zuschuss beantragt werden.
Das gilt für Gebäude mit Bauantrag vor
1995 und bei einer wohnwirtschaftlichen
Nutzung von mehr als 50 %. Der vom BAFA
zugelassene Energieberater ermittelt den
Ist-Zustand der Gebäudehülle und der
Anlagentechnik des Gebäudes. Es folgen
Vorschläge für Maßnahmen zur Energieeinsparung, die rechnerisch und grafisch
bis hin zur Darstellung der Wirtschaftlichkeit ermittelt werden. Somit kann jede
Maßnahme hinsichtlich seiner Kosten-Nutzen-Effizienz beurteilt werden. Der Ener-
gieberater erläutert auch die günstigsten
und vorteilhaftesten Finanzierungs- und
Fördermöglichkeiten, die für die unterschiedlichen Maßnahmen in Frage
kommen und stellt ggf. die Bestätigungen
zur Finanzierung und für den Tilgungszuschuss bzw. Zuschuss für die Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) aus.
Auf den BAFA-Zuschuss besteht kein
gesetzlicher Anspruch. Darüber hinaus
ist der BAFA-Bericht an hohe technische
und bürokratische Hürden geknüpft, die
den Gesamtaufwand einer BAFA-Beratung
erhöhen.
BAFA-Förderung
„Energieberatung im Mittelstand“
Für KMU (Kleine und Mittlere Unternehmen) bis 250 Mitarbeiter und 50 Mio. €
Umsatz werden für Beratung zu Energie- und Kosteneinsparungen sowie zur
Umsetzung der Maßnahmen 80 % der
Kosten bis zu 8.000 € Zuschuss geleistet. Die Programme für KMU muss von
Sachverständigen begleitet werden, die in
der Energie-Effizienz-Expertenliste für die
Beratung im Mittelstand zugelassen sind.
BAFA-geförderte Querschnittstechnologie im Mittelstand für Unternehmen
Für „große“ KMU, (bis 500 Mitarbeiter
und 100 Mio. € Umsatz) bietet dieses
Programm die Möglichkeit, die Energieeffizienz eines Unternehmens zu verbessern.
Abhängig von der Größe des Unternehmens und der Höhe der nachgewiesenen
Energieeinsparung werden bis zu 30 %
Zuschüsse auf die Investitionskosten gezahlt. Es sind Einzelmaßnahmen oder die
sog. Systemische Optimierung (mindestens 2 Einzelmaßnahmen) möglich. Das
Programm Querschnittstechnologie ist mit
dem KfW-Energieeffizienzprogramm für
Finanzierungen kombinierbar.
Gefördert werden Einzelmaßnahmen oder
Systemische Optimierungen, wozu zwei
Einzelmaßnahmen erforderlich sind.
Raumlufttechnische Anlagen
Druckluftsysteme
Wärmerückgewinnung und Abwärme
nutzung
Beleuchtung (nicht als Einzelmaßnahme, nur mit einer weiteren Einzelmaßnahme förderfähig)
Energiemanagementsysteme
für Unternehmen
Bis zu 20.000 € nicht rückzahlbare Zuschüsse können Unternehmen in Deutschland erhalten, wenn bestimmte Maßnahmen an Energiemanagement ausgeführt
werden. Dazu zählen:
Einführen von Energiemanagementsysteme nach DIN EN ISO 50001
Einführen Energiecontrolling
Erwerb von Messtechnik und Software
für Energiemanagementsysteme
www.bafa-förderung.de
Förderangebote vom BAFA.
Leider hat die BAFA die Auflistung der
unabhängigen BAFA-Berater eingestellt. Das ist sehr bedauerlich. Unter
www.bfee-online.de ist eine freiwillige
Anbieterliste zu finden.
KfW-Förderung
Auch hier sind die Fördermöglichkeiten
äußerst komplex und vielfältig und werden
auch weiterhin ständigen Veränderungen
unterliegen. Deshalb ist auch hier der
beste Rat den man geben kann: suchen
Sie sich einen Energieberater, der den Förderdschungel beherrscht.
Alle Wohngebäude mit Bauantrag bis
Ende 1994 kommen in den Genuss der
vollen Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten. Bei Erreichen eines KfW-Effizienzhauses können bis zu 75.000 € Darlehen
pro Wohneinheit beantragt werden. Ein
Sachverständiger muss das Erreichen eines KfW-Effizienzhaus nach Fertigstellung
prüfen und bestätigen. Ab 01.06.2014
als Wohneinheit, die nach den Modernisierungsmaßnahmen vorhanden sind.
Außerdem fällt die 50 m² - Grenze weg,
wo bei Ausbau (z.B. Dachgeschoss) oder
Erweiterung der Wohnfläche bislang keine
förderfähigen Kosten angesetzt werden
konnten, wenn der Ausbau mehr als
50 m² betrug.
Bei Durchführen von Einzelmaßnahmen
(auch beliebige) beträgt der maximale förderfähige Betrag 50.000 € pro
Wohneinheit. Einzelmaßnahmen unterliegen technischen Mindestforderungen
gemäß einer Anlage, die ebenfalls von
einem Sachverständigen zu prüfen und zu
bestätigen sind.
Elektrische Motore und Antriebe
Pumpen
53
Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten
Energieeffizient Sanieren
Im KfW-Programm Energieeffizient Sanieren gibt es die Wahlmöglichkeit zwischen
einer Kreditvariante und einer Zuschussvariante (Investitionszuschuss). Tilgungszuschüsse oder Zuschüsse sind bei einer
energetischen Modernisierung in Höhe von
7,5 % bis 25 %, bezogen auf die förderfähigen Investitionskosten möglich. Die Höhe
des Tilgungszuschusses bzw. Zuschusses
ist davon abhängig, ob die Finanzierungsvariante oder die Zuschussvariante in
Anspruch genommen wird und welches
KfW-Effizienzhaus beantragt und nachgewiesen werden kann. Die Zuschüsse
im Programm Investitionszuschuss (ohne
KfW-Darlehen) sind immer höher als bei
Inanspruchnahme eines KfW-Darlehens.
Eine Baubegleitung zur energetischen
Modernisierung eines Wohngebäude wird
mit 50 %, maximal 4.000 € je Gebäude
bezuschusst. Eine Baubegleitung ist im
Programm Energieeffizienz Sanieren durch
einen in der Energie-Effizienz-Experten-Liste der dena (www.energie-effizienz-experten.de) zugelassenen Sachverständigen
bei Einzelmaßnahmen und Erreichen eines
KfW-Effizienzhauses verbindlich vorgeschrieben.
Heizanlagen, Wärmepumpen und thermische Solaranlagen werden nur beim
Effizienzhaus gefördert, nicht aber bei
Einzelmaßnahmen. Dafür steht ein Ergänzungskredit zur Verfügung.
Altersgerecht Umbauen
Bis zu 50.000 € pro Wohneinheit werden
im KfW-Programm Altersgerecht Umbauen als Kredit zur Verfügung gestellt. Es
müssen technische Mindestanforderungen
gemäß einer Anlage erfüllt werden. Die
KfW-Programme Energieeffizient Sanieren
und Altersgerecht Umbauen sind untereinander kumulierbar. Auch hier gibt es eine
Finanzierungs- und eine Zuschussvariante.
KfW-Anträge können vom Eigentümer des
Gebäudes gestellt werden.
Energieeffizient Bauen
Für den Neubau eines Wohngebäudes
kann das KfW-Programm Energieeffizient
Bauen in Anspruch genommen werden,
wenn ein KfW-Effizienzhaus 70 oder besser bzw. ein Passivhaus hergestellt wird.
Für das Erreichen eines Effizienzhaus 55
54
erhält man einen Tilgungszuschuss von
5 % und für ein Effizienzhaus 40 werden
10 % Tilgungszuschuss auf das förderfähige Darlehen gewährt.
Erneuerbare Energien „Speicher“
In diesem Programm werden Zuschüsse
bis zu 660 € pro kWp bei Anschaffung von
Stromspeichern für eigengenutzten Strom
gezahlt. Das gilt für neue PV-Anlagen mit
Stromspeicher oder bei Nachrüsten von
Stromspeichern für PV-Anlagen ab Inbetriebnahme 01.01.2013.
ISB Investitions- und Förderbank
Rheinland-Pfalz
Mit dem Programm Förderung wird die
Modernisierung von selbst genutztem
Wohneigentum gefördert. Gefördert
werden Eigentümer oder das von
Nutzungsberechtigten selbst genutzte
Wohneigentums, deren Einkommen die
Einkommensgrenze des § 13 Abs. 2
Landeswohnraumförderungsgesetz
(LWoFG) um nicht mehr als 60 % überschreitet.
Das Darlehen beträgt für einen 4-Personenhaushalt max. 60.000 Euro, für
jedes weitere Haushaltsmitglied kann
das Darlehen um 5.000 Euro erhöht
werden. Das Darlehen ist begrenzt auf
die die Höhe der voraussichtlichen
Investitionskosten. Gefördert werden
Bauliche Maßnahmen, die ein barrierefreies Wohnen ermöglichen, die Einsparung von Energie oder Wasser erreichen,
den Gebrauchswert einer Wohnung
nachhaltig erhöhen oder die allgemeinen
Wohnverhältnisse auf Dauer verbessern
bzw. die Beheizung und Wassererwärmung durch die Nutzung alternativer
oder regenerativer Energien ermöglichen.
Das ISB-Darlehen kann über ein Antragsformular beantragt werden
(das Formular kann über die Homepage
http://isb.rlp.de als Download ausgedruckt werden) bzw. ist bei den Stadtund Kreisverwaltungen erhältlich.
Zur Beantragung des ISB-Darlehens
wird dieser Antrag bei der zuständigen
Stadt- oder Kreisverwaltung, in deren
Gebiet der zu fördernde Wohnraum liegt,
eingereicht.
Weiterführende
Informationen:
www.bafa-förderung.de
Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle.
Hier finden Sie Informationen zu
Förderungen aus dem Marktanreizprogramm und Klimaschutz
programmen.
www.kfw.de
KfW Förderbank für eine günstige
Kreditvergabe.
http://isb.rlp.de
Investitions- und Strukturbank
Rheinland-Pfalz
www.foerderdata.de
Umfangreiche Förderdatenbank
www.bmwi.de > Energie
Beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie finden Sie
allgemeine Informationen über die
Förderung erneuerbarer Energien.
www.energiefoerderung.info
Informationen von BINE zu Fördermöglichkeiten
BINE direkt: www.bine.info
Informationen zum Thema Energie
www.solarfoerderung.de
Informationen zum Thema vom
Bundesverband Solarwirtschaft
www.mwkel.rlp.de
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung.
www.kreis-neuwied.de
Landkreis Neuwied
www.verbraucherzentrale-rlp.de
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
Informationen zur Energieberatung
Timo Wolf, Vertriebsreferent
Energiemanagement
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