Energieratgeber Bauen und Sanieren Neuwied 2 Grußwort Außerdem finden Sie Informationen zum Energieausweis sowie zur rechtlichen Grundlage, der Energieeinsparverordnung (EnEV). Ein Überblick über die verschiedenen Förderprogramme ist ergänzt. Gut informiert ist halb saniert! Welche Gründe sprechen für eine energetische Sanierung und welche Beratungsmöglichekiten gibt es? Welche Energieeinsparungen sind realistisch und wie komme ich zu einem vernünftigen Kostenplan? Zu diesen und vielen weiteren Fragen, die beim Bauen und Sanieren Ihnen als Bürger auf dem Herzen liegen, soll dieser Bauratgeber erste Antworten liefern. Die Altbausanierung ist ein wichtiger Aspekt bei der angestrebten Energiewende. Die größten Energieeinsparpotenziale liegen in Deutschland im Gebäudebestand. Hier wird zur Beheizung etwa dreimal so viel Energie verbraucht wie bei Neubauten. Dabei werden in privaten Haushalten rund 85 Prozent des gesamten Energiebedarfs für Raumerwärmung und Warmwasser eingesetzt. Durch fachgerechtes Modernisieren und den Einsatz moderner Gebäudetechnik kann der Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Der Landkreis Neuwied unterstützt die von der Bundesregierung in ihrem Energiekonzept formulierten Ziele: Der Wärmebedarf von Gebäuden soll bis 2020 um 20 Prozent reduziert werden und der Primärenergiebedarf bis 2050 um 80 Prozent. Gleichzeitig ist angestrebt die Sanierungsrate zu verdoppeln. Und nicht zuletzt ist die erzielte Energieeinsparung auch eine Investition in die Stabilität unserer Umwelt. Ich hoffe, wir können Ihnen mit den gesammelten Informationen helfen, eine für Sie passende Lösung beim Bau oder bei der Sanierung ihres Gebäudes zu entwickeln. Ihr Achim Hallerbach 1.Kreisbeigeordneter des Landkreises Neuwied Grundsätzlich ist die energetische Modernisierung eine gute Investition in die Zukunft. Das eingesetzte Geld ist sicher angelegt. Es garantiert einen verbesserten Wohnkomfort und macht ein Stück sorgenfreier in Bezug auf die schwer kalkulierbaren Energiepreise in der Zukunft. Gebäude mit einem hohen Energiestandart sind im Wiederverkaufswert deutlich attraktiver zu bewerten als schlecht ausgestattete Häuser. 3 Sparkassen-Finanzgruppe „Meine Energiewende ist kinderleicht. Und deine?“ Für saubere Energie und mehr Lebensqualität: Sparkassen fördern die Energiewende vor Ort. S Sparkasse Neuwied Kleine Impulse, große Wirkung: Geht es um saubere Energie, zählt der Beitrag jedes Einzelnen. Und zwar beim Sparen genauso wie beim Erzeugen von Energie. Die Sparkassen unterstützen zahlreiche Projekte rund um Erneuerbare Energien vor Ort – und sind unter Deutschlands Kreditinstituten die Nr. 1 in puncto Energiewendeförderung. Jetzt informieren und mitdiskutieren: www.antworten.sparkasse.de/energiewende Sparkassen. Gut für Deutschland. Impressum Copyright by hopp infomedia. Nachdruck – auch auszugsweise – nicht gestattet. Herausgeber: Kreisverwaltung Neuwied in Zusammenarbeit mit hopp infomedia verlag gmbh © Juli 2015 Verlag: hopp infomedia verlag gmbh Sterzinger Straße 12 86165 Augsburg Tel. 0821 / 44 82 496 Fax 0821 / 44 82 849 E-Mail: [email protected] hopp infomedia bedankt sich für die gute Zusammenarbeit bei den zuständigen Mitarbeitern der Kreisverwaltung Neuwied und bei allen beteiligten Inserenten für die informativen Präsentationen. Ansprechpartner: Priska Dreher Kreisverwaltung Neuwied Referat Umwelt, Natur und Energie Wilhelm-Leuschner-Str. 7-9 56564 Neuwied E-Mail: [email protected] Wir bedanken für die Bereitstellung von Bildmaterial bei: Frau Hiltrud Buchwald-Baur Herrn Janek Kunz Herrn Jörg Simon, Marienhaus Klinikum Druck: Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe St. Antonius Waldbreitbach GmbH & Co. Herrn Stefan Schäfer, Architekturbüro Stefan Schäfer Neuwied Autor ab Seite 9: Frau Birgit Gaschler, Gemeindliche Dipl. Ing. (FH) Hans-Jürgen Werner Siedlungsgesellschaft Neuwied mbH infomedia 4 Inhaltsverzeichnis 6 Ganzheitliche Betrachtung der Energieberatung 8 Energieberatungsangebot der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz im Landkreis Neuwied 9 Fehler beim Hausbau erkennen und vermeiden 10 Dorferneuerung im Landkreis Neuwied 12 Energie-Spartipps für Alle 18 Energieeinsparverordnung, Energieausweis 21 29 Sanierungsmaßnahmen 29 Effiziente Öl- und Gasnutzung 31 Blockheizkraftwerk 32 Oberflächennahe Geothermie 36 Energiequelle Sonne 40 Solardachkataster Landkreis Neuwied 42 Heizen mit Biomasse 45 Zukunft Haus 49 Umweltfreundliche Mobilität 52 Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten 5 Ganzheitliche Betrachtung der Energieberatung ➔ Wachsende Anforderungen an die Bauausführung, ➔ verschärfte gesetzliche Bestimmungen, ➔ verstärkte Nachfrage nach energiesparenden Technologien, ➔ der Einsatz regenerativer Energien und stetig steigende Energiekosten fordern zum Umdenken auf. Es wird zunehmend wichtiger, nicht nur gewerkespezifisch optimale Lösungen anzubieten. Gerade im Bezug auf bauphysikalische Zusammenhänge, Energieeinsparung und Energieeffizienz ist eine ganzheitliche Betrachtung der Gebäudehülle sowie der technischen Anlagen unumgänglich. Energieberatung bei Neubauten Bei Neubauten gibt es viele Möglichkeiten für effiziente, integrale Konzepte. Angefangen von einem energetisch durchdachten Grundriss, einer eben solchen Gebäudehülle über die Auswahl von geeigneten Energieversorgungssystemen bis hin zu den Wärmeübergabesystemen (z.B. Heizkörper, Fußböden, Wände usw.) - alle Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein. Auch die Wahl des Energieträgers ist in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen. Dies gilt nicht nur für sog. Energiesparoder Passiv-Häuser. Geringe Mehrkosten für eine unabhängige, qualifizierte Energieberatung in der Pla- 6 nungsphase erbringen langfristig qualitativ hochwertige Gebäude mit geringen Energieverbrauchswerten. Energieberatung zur Altbausanierung Gerade wenn Sie eine Modernisierung oder den Umbau Ihres Gebäudes planen, erhalten Sie mit einer qualitativ hochwertigen Energieberatung eine umfassende Bewertung konstruktiv und technisch sinnvoller Maßnahmen. Dabei werden die jeweilig möglichen Fördermöglichkeiten (Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen, Kombination aus Beidem) umfassend berücksichtigt. Durch die energetische Sanierung werden Behaglichkeit und Komfort eines Gebäudes gesteigert, die laufenden Kosten gesenkt und der Wert der Immobilie erhöht. So schaffen Sie durch eine fachgerechte Sanierung die Vorraussetzung für eine nachhaltige Bauwerkerhaltung. Voraussetzung: Eine gewissenhafte Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes des Gebäudes und eine möglichst genaue Bewertung der Gebäudehülle sowie der Anlagentechnik sind Voraussetzung für eine effektive Energieberatung. Ziel ist es, dem Hausbesitzer konkrete Handlungsempfehlungen zu geben, z.B. wie der Wärmedämmstandard der Gebäudehülle erhöht und auf welche Weise die Heizungsanlage verbessert werden kann. Hierbei müssen sowohl kurzfristig wie auch mittel- und langfristig anstehende Maßnahmen in einem Ablaufplan berücksichtigt werden. Dem Hausbesitzer wird eine Entscheidungshilfe geboten, notwendige Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen in einer sinnvollen, individuell abgestimmten Reihenfolge durchzuführen. © by Archiv ELK Fertighaus AG Energieberatung was ist das? Leistungen einer (Vor-Ort)-Energieberatung Eine hochwertige Energieberatung erhalten Sie von den Energieexperten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), die im Internet in einer Liste zusammengestellt sind und z. B. über die PLZ gesucht werden können. Diese Personen zeichnen sich durch einen hohen und abgeprüften Wissensstand und Neutralität aus. Für die von der BAFA vorgegebene sogenannte „Vor-Ort-Beratung“ werden die Qualitätskriterien detailliert vorgegeben. Seit März 2015 gelten attraktive Zuschüsse für Vor-Ort-Beratungen. Es ist ein Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten möglich. Das sind maximal 800 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern und maximal 1.100 Euro bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten. Ein Zuschuss in Höhe von 100 Prozent der förderfähigen Beratungskosten für zusätzliche Erläuterung des Energieberatungsberichts in Wohnungseigentümerversammlung oder Beiratssitzung kann mit maximal 500 Euro erstattet werden. Der Kunde einer Vor-Ort-Beratung hat nach der neuen Richtlinie außerdem eine Wahlmöglichkeit mit Blick auf den Inhalt des Energieberatungsberichts: Er kann wählen zwischen der Erstellung eines energetischen Sanierungskonzepts für ➔ eine Sanierung des Wohngebäudes (zeitlich zusammenhängend) zum KfW-Effizienzhaus (Komplettsanierung) oder ➔ eine umfassende energetische Sanierung in Schritten mit aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen (Sanierungsfahrplan). Vergleich des Ist-Zustandes mit den vorgeschlagenen Maßnahmepaketen und den Kombinationen Persönliches Beratungsgespräch mit Übersicht und Beratung zur Förderung. Ausarbeitung eines individuellen und umfangreichen Beratungs-berichts. Die wichtigsten Anforderungen an einen Energieberatungsbericht sind folgende: Bestandsaufnahme und Auswertung des vorhandenen Gebäudezustandes. Erkennen der energetischen Schwachpunkte des Gebäudes, wärmeschutztechnische und anlagentechnische Beurteilung. Entwicklung konkreter baulicher und anlagentechnischer Sanierungsvorschläge, inkl. deren Beurteilung aus energetischer und ökonomischer Sicht. Vorschläge zum Einsatz erneuerbarer Energien. Wirtschaftlichkeitsberechnung der möglichen Maßnahmen. Energieberatung wann lohnt sich das? Wenn der Bauantrag für Ihr Ein- oder Zweifamilien-Wohngebäude vor dem 01.01.1995 gestellt wurde, da Sie dann förderberechtigt sind. Wenn Sie eine größere Sanierungs- oder Umbaumaßnahme planen, z.B. neuer Heizkessel, Dach- oder Fassadensanierung. Wenn Sie darüber nachdenken, alternative Energieträger oder Dämmsysteme einzusetzen, z.B. Solare Warmwasser-erzeugung, Holzpelletkessel oder bezuschusste Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen wie Flachs, Hanf, Baumwolle und dergleichen. individuelle Energieeinsparpotentiale Ihrer Immobilie erhalten möchten. Wenn Sie Ihre Immobilie vermieten oder verkaufen möchten. Vorteile einer Energieberatung Qualifizierte Energieberater mit BAFA-Zulassung sind in der Lage, Ihre Immobilie ganzheitlich, umfassend und unabhängig zu beurteilen. Richtungsweisende Beratung: Sie erfahren, welche Maßnahmen bzw. Maßnahmenpakete für Sie am effektivsten sind. Sie leisten einen Beitrag zum Umweltschutz. Sie sparen letztendlich nicht nur Energie, sondern auch bares Geld. Link: www.energie-effizienz-experten.de Wenn Sie einen umfassenden Überblick über die derzeitigen Energieverluste sowie 7 Energieberatungsangebot der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz im Landkreis Neuwied Ob Hauseigentümer, Mieter, oder Baufamilie, Privathaushalte aus dem Landkreis Neuwied können sich seit vielen Jahren in sechs Orten im Landkreis mit ihren Fragen zu energiesparenden Maßnahmen in Wohnung und Haus an die Verbraucherzentrale wenden. Wer heutzutage neu baut, ein bestehendes Wohngebäude kauft oder saniert, ist mit einer Vielzahl an möglichen Maßnahmen, Materialien und Heiztechniken konfrontiert. Die Anliegen der Ratsuchenden reichen von einfachen Fragen zu Verbrauchsabrechnungen über Details zur Heizungserneuerung, dem Einsatz regenerativer Energien oder Wärmedämmung bis hin zu Förderprogrammen und zu Gesetzen und Verordnungen, die bei Modernisierungen von Bestandsgebäuden und beim Neubau zu beachten sind. Die qualifizierten Energieberater klären Grundsatzfragen und praktische Details rund um die Fragestellung des Ratsuchenden. Sie entwickeln gemeinsam mit den Ratsuchenden einen roten Faden für Sanierungs- und Neubauvorhaben. Die Höhe der Energierechnung wird jedoch nicht nur von den baulichen und technischen Gegebenheiten beeinflusst, auch der Bewohner hat darauf durch sein Verhalten Einfluss, zum Beispiel bei der Wahl der Raumtemperatur, bei Art und Häufigkeit des Lüftens und bei der Höhe des Warmwasserverbrauchs. Auch die Zahl der vorhandenen Elektrogeräte und die Art Ihrer Nutzung schlagen sich in der Energierechnung nieder. Wer wissen will, wie viel Energie er einsparen kann, muss zunächst wissen wie viel er verbraucht. Durch den Vergleich des eigenen Strom- und Heizenergiebedarfs mit typischen Durchschnittswerten wird dann klar, wie groß das Einsparpotential ist. Hilfestellung bei der Bewertung des Energiebedarfs leistet die Energieberatung der Verbraucherzentrale im Landkreis Neuwied. Die Beratung ist unabhängig von jeglichem Anbieterinteresse und kostenlos. Damit die Gespräche ungestört und ohne lange 8 Wartezeit erfolgen können, ist eine telefonische Terminvereinbarung erforderlich. Energiekosten senken, aber wo anfangen? Im Landkreis Neuwied findet die Energieberatung der Verbraucherzentrale wie folgt statt: Die Energie-Checks der Verbraucherzentrale bieten einen Einstieg in das Thema für alle, die noch keine konkreten Maßnahmen vorhaben, aber wissen möchten, ob und wie Sie Energie sparen können. Zum Energie-Check kommen unabhängige Energieberater direkt zu den Ratsuchenden nach Hause und nehmen den Energieverbrauch unter die Lupe, um Energieverbrauch und Einsparpotenziale beurteilen zu können. Sind die wichtigsten Stellschrauben gefunden, kann der Ratsuchende zu diesen gezielt weitere Beratung in Anspruch nehmen und anschließend Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs angehen. Dafür gibt es nach Abschluss des Checks ein detailliertes Protokoll mit Handlungsempfehlungen zu den nächsten Schritten. In Asbach in der Verbandsgemeindeverwaltung jeden 1.+3. Mittwoch im Monat von 13:45 bis 16:45 Uhr. In Bad Hönningen im Rathaus jeden 1. Mittwoch im Monat von 8:15 bis 12 Uhr. In Dierdorf in der Verbandsgemeindeverwaltung jeden 4. Donnerstag von 15 bis 18 Uhr. In Neuwied in der Kreisverwaltung jeden 2.+4. Mittwoch im Monat von 14 bis 17:45 Uhr. In Puderbach in der Verbandsgemeindeverwaltung jeden 2. Donnerstag im Monat von 15 bis 18 Uhr. In Rengsdorf in der Verbandsgemeindeverwaltung jeden 3. Donnerstag im Monat von 15 bis 18 Uhr. WICHTIG Telefonische Voranmeldung bei der Verbraucherzentrale unter der 0800 / 60 75 600 (kostenlos). Montags von 9 - 13 Uhr und 14 - 18 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 - 13 Uhr und 14 - 17 Uhr. Anmeldung und Beratung Kreisverwaltung Neuwied Frau Priska Dreher 02631-803 650 [email protected] Weil sich Bedürfnisse und Energiesituation von Mietern und Hauseigentümern stark unterscheiden, bietet die Verbraucherzentrale zwei verschiedene Checks an: den „Basis-Check“ (Kostenbeitrag 10 Euro), für alle, bei dem Stromverbrauch sowie richtiges Heizen und Lüften im Vordergrund stehen und den „Gebäude-Check“ (Kostenbeitrag 20 Euro), bei dem auch die Auswahl der richtigen Heizungsanlage, die Wärmedämmung und erneuerbare Energien Thema sind. Für Besitzer von Brennwert-Heizungen wird ein „Brennwert-Check“ (Kostenbeitrag 30 Euro) angeboten. Gas- oder Heizöl-Brennwertgeräte werden hinsichtlich ihrer optimalen Einstellung und Effizienz untersucht, dabei werden unter anderem die Kondensatmenge und die Vor- und Rücklauftemperaturen gemessen. Die Energieberatungsangebote sind kostenfrei bzw. kostengünstig möglich aufgrund der Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung. Energieberatung intern Fehler beim Hausbau erkennen und vermeiden Verbraucherzentrale bietet Beratung und Seminare für Bauherren an Wer ein Haus bauen oder kaufen möchte, trifft Entscheidungen von erheblicher Tragweite. Gerade Laien sind ohne den Rat objektiver Fachleute meist überfordert. Fehlentscheidungen wirken sich nicht nur negativ aufs Portemonnaie aus, sondern können auch Langzeitfolgen am fertigen Haus nach sich ziehen. Informationen für Häuslebauer und Immobilienkäufer bietet die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz mit persönlicher Beratung in Mainz und Bauherren-Seminaren in verschiedenen Städten. Die Bauexpertin berät individuell und prüft auch Bau-Leistungsbeschreibungen. In den Seminaren werden dabei Themen von der Planung über den Vertragsschluss bis zur Endabnahme angesprochen. Sie gibt Hilfestellung bei der Wahl des passenden Bauunternehmers, erklärt, woran ein sachkundiger Architekt zu erkennen ist und beantwortet Fragen, was besonders energiesparende Gebäude ausmacht. Kontakt: [email protected] oder telefonisch 0800/60 75 600 (kostenfrei) Stromkostenrunter-Ausstellung Bauen ohne in die Überschuldungsfalle zu tappen Bis ins hohe Alter zuhause wohnen Verbraucherzentrale bietet Beratung und Seminare zur Baufinanzierung an Architekten beraten zum barrierefreien Bauen und Wohnen und unterstützen bei Umgestaltung Um den Traum vom eigenen Haus zu realisieren, muss viel Geld in die Hand genommen werden. Damit das Eigenheim nicht zum Albtraum wird, gilt es bei der Finanzierung einige Aspekte zu beachten. Ein solides und wohl überlegtes Finanzkonzept hat oberste Priorität. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bietet hierzu individuelle Beratung und Seminare an. Eine Baufinanzierungsexpertin berät, wie das günstigste Finanzierungsangebot ermittelt werden kann, worauf bei Vertragsabschluss zu achten ist und gibt Hilfestellung bei der Planung der individuellen Baufinanzierung. Im Seminar gibt sie Tipps, wie ein persönlicher Finanzierungsplan anzugehen ist und zeigt auf, was bei Vertragsschluss des Finanzkonzepts beachtet werden muss. Teilnehmer erfahren auch die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Finanzierungsmodelle von Kreditinstituten, Bausparkassen und Versicherungen. Kontakt: [email protected] oder telefonisch 0261/12727 (Verbraucherzentrale Koblenz) Meist wird beim Erwerb einer Immobilie oder dem Bau eines Hauses nicht an barrierefreies Wohnen gedacht. Denn barrierefreies Bauen legt den Grundstein für ein lebenslanges und komfortables Wohnen. Ein nachträglicher Umbau im Alter oder bei Krankheit ist nicht nur teuer sondern auch recht aufwändig. Die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz informiert Interessierte rund um das Thema barrierefrei Wohnen im Alter. Fachkundige Architekten geben Hilfestellung, wie Wohnräume barrierefrei gestaltet werden können und zeigen auf, wie ein Neubau bereits heute altersgerecht gestaltet werden kann. Die Beratung ist kostenlos und findet im Seniorenbüro, Pfarrstraße 8 in Neuwied oder bei den Ratsuchenden zuhause statt. Kontakt: [email protected] oder 06131/22 30 78 (Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen) h Klimadedektive Linkenbac Energieberatung 9 Dorferneuerung im Landkreis Neuwied FÖRDERVORAUSSETZUNGEN sowie ortsgerechte Gestaltung von Gebäuden und Bepflanzung von Grundstücken Die Dorferneuerung ist ein Förderinstrument des Landes zur Unterstützung der Gemeinden. Hierzu gewährt das Land Zuwendungen nach § 18 des Landesfinanzausgleichsgesetzes und dem Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes«. Grundlage für eine Förderung ist die Verwaltungsvorschrift »Förderung der Dorferneuerung« (VV-Dorf) in der Fassung vom 27. August 2010. In Gemeinden mit anerkanntem Dorferneuerungskonzept wird folgendes gefördert: ➔ Schaffung von Wohnraum im Ortskern durch Umnutzung leer stehender Bausubstanz (z.B. Scheune) ➔ Bauliche Maßnahmen zur Erhaltung und Schaffung wohnstättennaher Arbeitsplätze im Ortskern (z.B. Handwerks- oder Dienstleistungsbetriebe) ➔ Erneuerung / Aus- und Umbau älterer Gebäude einschließlich Hofund Grünflächen ➔ Erhaltung / Gestaltung ehemaliger land- und forstwirtschaftlicher Betriebe ➔ Schaffung von Lebensräumen für dorftypische Pflanzenarten, Erhaltung, Gestaltung und Entwicklung ökologischer oder landespflegerischer Bereiche (Biotope) 10 ➔ Maßnahmen zur Verbesserung des dörflichen Fremdenverkehrs (z.B. Ausbau von Fremdenzimmern) ➔ Einrichtungen zur Sicherung der Grundversorgung ( z.B. Dorfladen) ➔ Kulturelle / soziale Projekte (z.B. Theater-, Jugendraum, Gaststätte mit Dorfsaal) Antragsverfahren/Beratung/ Bewilligungsbehörde: ➔ Eine Maßnahme darf nicht begonnen werden, bevor ein Bewilligungsbescheid durch die Kreisverwaltung erteilt wurde. ➔ Antragsvordrucke sind bei der Kreisverwaltung Neuwied erhältlich, auch als Download auf der Homepage: www.Kreis-Neuwied.de Nicht gefördert werden: ➔ Maßnahmen die ganz oder überwiegend der Verschönerung dienen Förderhöhe: ➔ Die förderfähigen Gesamtkosten müssen mindestens 7.669 EUR betragen. ➔ Die maximale Förderhöhe für Vorhaben beträgt 20.452 EUR. ➔ Bei infrastrukturellen Maßnahmen kann die Förderhöhe diesen Betrag überschreiten. Eigenleistung wird anteilig bis zu 30% gefördert. Erforderliche Unterlagen: Förderantrag (Antragsformular, Planskizze, Fotos, Kostenaufstellung) Weitere Auskünfte und eine Beratung erteilt: Margit Rödder-Rasbach, Dipl.- Ing. (FH) Kreisverwaltung Neuwied Abt.6/10-61-Planung und ÖPNV Tel. 02631-803-235, Fax: 02631803-93-235 E-Mail: Margit.Roedderrasbach@Kreis-Neuwied. de Martina Jungbluth Kreisverwaltung Neuwied Abt.6/10-61-Planung und ÖPNV Tel. 02631-803-402, Fax: 02631803-93-402 E-Mail: [email protected] Grundsätze zur ortsgerechten Gestaltung: Fenster / Türen/ Klappläden BALKONE: in die Fassadenfläche integrieren, nicht zu tief ausbilden BALKONGELÄNDER: Material: Holz, Metall Gliederung in möglichst quadratische Felder, einfache, glatte Lattung/Stäbe FACHWERK: erhalten, nach Möglichkeit freilegen, kein aufgesetztes Fachwerk! FENSTER: stehende Formate, breitere Fenster mehrflüglig ausbilden. Auf gleiche Flügelbreiten achten! Gliederung mit konstruktiven Sprossen (Scheibe unterbrochen, keine innenliegenden Sprossen, alternativ: Wiener Sprossen), Material: heimische Gehölze (Eiche, Kiefer, Fichte, kein Tropenholz!) Farbe: natur /weiß, Keine Glasbausteine, Butzenglas oder gewölbte Scheiben verwenden! Rolladenkästen innenliegend FENSTERGEWÄNDE: aus Naturstein, nach Möglichkeit freilegen bzw. erhalten KLAPPLÄDEN: erhalten, erneuern TÜREN: alte Haustüren erhalten/ restaurieren Fassade / Fachwerk / Balkone FASSADE: Mineralischer Außenputz, einfach strukturiert (Rapputz/Kellenputz), Farbe abgetönt) keine bituminöse Verkleidung oder Klinker verwenden. Alternativ: einfache Holzverschalung, Bruchsteinmauerwerk erhalten und nach Möglichkeit freilegen GEFACHE: balkenbündig ausführen, Farbe: Gefache weiß, Balken schwarz/braun Bruchsteinmauerwerk sichtbar lassen/ freilegen Dächer / Gauben DACHFORM / DACHNEIGUNG: Satteldach, mindestens 40 ° auch auf Garagen, keine Flachdach! Geringer Dachüberstand DACHEINDECKUNG: Material: Schiefer, Ziegel, Pfannen, keine bituminösen Eindeckungen, keine einfachen Metalldeckungen (z.B. Trapezblech) DACHGAUBEN: Spitzgaube, keine Schleppgaube, keine Dachflächenfenster, vertikale Fensterachsen beachten! VORDÄCHER: Hauseingang betonen (z. B. leichte Holzkonstruktion mit Schiefereindeckung alternativ moderne Metallkonstruktionen) Bepflanzung/ Pflasterarbeiten/ Zäune BEGRÜNUNGSMASSNAHMEN grundsätzlich nur mit standortheimischen Pflanzen (keine Koniferen, z.B. Thuja) HOFBEGRÜNUNG: z.B. Hofbaum (Walnuss, Kastanie, Linde, Ahorn, Eiche oder Obstbäume) DACHBEGRÜNUNG: Extensivbegrünung auf vorhandenen Flachdächern oder geneigten Dächern (Statik beachten!) FASSADEN-, MAUERBEGRÜNUNG: Kletter- bzw. Rankpflanzen (z.B. Efeu, Wilder Wein, Clematis) PFLASTERARBEITEN: ➔ vorhandenes Natursteinpflaster erhalten oder neu verlegen ➔ Entsiegelung asphaltierter, betonierter Flächen incl. PKW-Stellplätze, vorzugsweise Verwendung versickerungsfähiger Beläge (z.B. Schotterrasen, Rasenfugenpflaster) HECKEN, ZÄUNE: vorzugsweise Hecken (Buche oder heimische Ziersträucher) ➔ alternativ: Lattenzaun mit senkrechten, schnörkellosen Latten, Material: heimisches Holz ➔ alternativ: Metallzaun mit einfachen, verzierten Gitterstäben 11 Energie-Spartipps für Alle Private Haushalte verbrauchen fast 30 % der insgesamt verbrauchten Energie, einschließlich Verkehr sind es fast 50 %. Zum Vergleich: Der Verkehr 28 %, die Industrie 27 %. Und wissen Sie, dass jeder Bewohner Deutschlands im Jahr durchschnittlich für den Ausstoß von ca. 9 Tonnen CO2 sorgt? Nur maximal 3 Tonnen wären vertretbar. Energie sparen ist keine Philosophie mehr, sondern eine Notwendigkeit! Klima- und Umweltschutz geht uns alle an. Energie ist wertvoll und unersetzlich für unser Leben. Mit dem bewussten Umgang mit Energie kann man aber auch viel Geld sparen. Das fängt bereits mit kleinen eigenen Maßnahmen an. Die EU-Ökodesign-Richtlinie ErP (Energy related Products = energierelevante Produkte) beschäftigt sich nicht nur damit, Energie-Label für Heizanlagen oder Lüftungen zu vergeben, sondern fordert auch energieeffizientere Haushaltsgeräte. Sparsamer beim Heizen Das größte Potenzial für eine Einsparung in Wohngebäuden liegt im Bereich Heizen. Bis zu 80 % der benötigten Energie entfallen auf die Heizung. Bei durchschnittlich jeweils 10 bis 15 % liegt der Anteil für Warmwasser und Strom. Wie eine angenehme Raumtemperatur in der Übergangszeit oder im Winter sein sollte, ist natürlich individuell unterschiedlich. Als Faustregel für eine als angenehm empfundene Raumtemperatur gilt: Die Temperatur an Fenster, Wand, Boden und Decke sollte um weniger als 3 Grad von der Raumtemperatur abweichen. Stellen Sie sich vor, das Wohnzimmer ist auf 22 °C beheizt. Dann sollte die Temperatur an Fenster, Wand, Boden und Decke nicht weniger als 19 °C betragen. Ohne guten Dämmstandard der Außenwand und guter Wärmeschutzverglasung ist das aber bei Minustemperaturen im Winter nicht erreichbar. Eine 36-iger Außenwand aus der Bauzeit von 1980 erreicht bei -10°C Außentemperatur und 20 °C Raumtemperatur eine Oberflächentemperatur der Außenwand innen von nur 14 bis 15°C. Auf ein gleichmäßiges Heizen sollten Sie ebenfalls achten. Lassen Sie die Räume und Wände nicht auskühlen. Das Erwärmen ausgekühlter Räume und Wände dauert länger und fördert evtl. Schimmelwachstum. Mit einer Nachtabsenkung kann unter Umständen Energie gespart werden. Vermeiden Sie ganz besonders Fenster in Kippstellung. Hier sind die Wärmeverluste am höchsten und Lüftung findet lediglich im Bereich der Fenster statt. Besser ist, Fenster je nach Außentemperatur 3 bis 10 Minuten weit öffnen. Zu einer angenehmen und gesunden Raumtemperatur gehört auch die richtige Luftfeuchtigkeit. Mit Luftfeuchtigkeit wird der Wasserdampfgehalt der Luft bezeich- 12 net. Sie wird meist relativ in Prozent angegeben. Zwischen 40 und 60 % relative Luftfeuchte gelten als ideal. Mit einem Hygrometer kann man diese selbst messen. Ohne nähere Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen Temperatur und relativer Luftfeuchte sind die Anzeigewerte jedoch schwer zu interpretieren. Besser sind Hygrometer, die auch eine Aussage über zu hohe oder geringe relative Luftfeuchte mit Bezug zur Raumtemperatur treffen. Über 40 Jahre Ihr Fachbetrieb für Heizung - Sanitär u. Lüftung Dierdorfer Str. 570 56566 Neuwied Tel.: 02631 925 925 Fax: 02631 925 920 - Heizen mit dem Brennstoff Ihrer Wahl - Aktuelle Solar- und Wärmepumpentechnik - Wohnraumlüftung + Wärmerückgewinnung + Pollenfilter - Bäder zum Wohlfühlen für alle Generationen - Zuverlässige Anlagenwartung mit täglichem Notdienst Ihr Partner für Neubau, Umbau, Renovierung! WICHTIG Eine Empfehlung für ausreichend angenehme Raumtemperaturen: Treppenhaus / Flur WC Schlafraum Arbeitszimmer Küche Kinderzimmer Wohnraum Esszimmer 10 - 15 °C 16 °C 16 - 18 °C 20 °C 18 °C 20 °C 20 °C 19 °C In diesem Zusammenhang: 1°C geringere Raumtemperatur spart ca. 6 Prozent Heizenergie. Problem 1: Dringt zu viel kalte Außenluft in den Wohnraum ein, steigen die Heizkosten, da die kalte Luft wieder aufgewärmt werden muss. Undichte Türen und Fenster sind oft Problemverursacher. Dichtungsmaßnahmen können das Problem lösen. Decken Sie Ihre Heizkörper nicht zu! Verkleidungen, ungünstig aufgestellte Möbel, lange Vorhänge oder feuchte Wäsche auf der Heizung verursachen bis zu 10 % Wärmeverluste! Die Wärme sollte sich ungehindert im Raum verteilen können. Auf ein gleichmäßiges Heizen sollten Sie achten. Lassen Sie die Räume nicht auskühlen. Das Erwärmen ausgekühlter Räume erfordert einen höheren Energieaufwand und fördert evtl. Schimmelwachstum. Vermeiden Sie ganz besonders Fenster in Kippstellung. Geschlossene Rollladen vermindern einen Wärmeabfluss. Problem 2: In Wohngebäuden steigt die Luftfeuchtigkeit durch Atemluft, Pflanzen, Kühlschrank, Badund Küchendämpfe an. Dadurch kann sich an der Innenseite kalter Außenwände und besonders in Wandecken Feuchtigkeit bilden. Dies kann zu Schimmelpilzen führen, die Ihre Gesundheit gefährden können. Richtiges Heizen und Lüften verhindert das Problem. Dämmung an der Außenwand erhöht die innere Oberflächentemperatur der Außenwand und verhindert die Schimmelbildung. Vorausgesetzt, die Dämmung ist ausreichend stark und wärmebrückenfrei angebracht. Richtig Lüften Dauerhaft gekippte Fenster bringen kaum frische Luft, erhöhen aber die Heizkostenrechnung kräftig. Lüften Sie während der kalten Jahreszeit bei Anwesenheit mindestens dreimal pro Tag. Öffnen Sie die Fenster ganz weit, 3 – 10 Minuten pro Zimmer, je nach Außentemperatur. Während des Lüftens sollten Sie den Heizkörper unter dem Fenster zudrehen. Je kälter es draußen ist, desto kürzer lüften. Nicht kostenlos, aber sinnvoll: Der Einbau von programmierbaren Heizkörperthermostaten lohnt sich und sollte auch bei älteren Anlagen nachgerüstet werden. Damit ist es möglich, bis zu 15 % Energie zu sparen. Es gibt auch Ausführungen, die bei geöffnetem Fenster automatisch die Wärmeabgabe senken Heizkessel Ein moderner Brennwertkessel kann im Vergleich zu sehr alten Standardkesseln 20 % und mehr Energie einsparen, wobei sich diese Prozentangabe auf Überdimensionierung, falsch eingestellte Regelung und zur besseren Brennwerttechnik bezieht. Deshalb lohnt es sich, den Nutzungsgrad der eigenen Heizanlage prüfen zu lassen. Heizanlagen von heute lassen sich auch über sog. „App“ (application) von unterwegs bei Abwesenheit über das Smart-Phone steuern und somit unnötige Laufzeiten des Heizkessels vermeiden und damit Energie und Kosten einsparen. 13 Energie-Spartipps für Alle ACHTUNG 95 % aller alten Heizkessel sind überdimensioniert, teilweise mit dem 2 bis 3-fachen der benötigten Heizleistung. Kennen Sie die Leistung, die ein neuer Heizkessel für Ihr Haus braucht? Vor Austausch der Heizungsanlage kann ein neutraler Energieberater zu Rate gezogen werden, um die wirklich benötigte Leistung zu berechnen Trinkwasser ist kostbar und für unser Leben unverzichtbar. Die Warmwasseraufbereitung steht mit 10 bis 15 % an zweiter Stelle des Endenergieverbrauchs der privaten Haushalte. Der Durchschnittsverbrauch pro Tag und Person liegt bei etwa 125 Liter, davon ca. 40 Liter warmes Wasser. Ungefähr 25 % entfallen auf die Küche und der Rest auf Reinigung und Körperpflege. Durch einen bewussten und sparsamen Umgang mit Wasser können bis zu 30 % Energie gespart werden. Sie sollten wissen, dass die Energiekosten für auf 60°C erwärmtes Wasser höher liegen, als die Wasserbezugskosten. WICHTIG 14 © by Miele NOCH ETWAS Was passiert, wenn alte Heizkessel überdimensioniert sind? Die Anlage „taktet“ häufig, jedes Mal entstehen Anfahr- und Auskühlverluste, sowie unnötiger Stromverbrauch. Ihr Heizungsbauer kann den Brenner auf den Leistungsbedarf Ihres Hauses einstellen, schon damit können oft 10 - 15 % Ihres Heiz-Energiebedarfs eingespart werden. Nach umfangreichen Dämmmaßnahmen am Gebäude ist ein Heizungstausch, eine Heizlastberechnung sowie ein hydraulischer Abgleich der Heizanlage dringend auszuführen, da eine deutlich geringere Heizlast für das Gebäude erforderlich wird. Denken Sie auch an Ihre Toiletten! Ein herkömmlicher Spülkasten verbraucht 9 Liter Wasser pro Spülung. Im Vergleich: Ein Spülkasten mit Spartaste nur 3 Liter. Sparsamer warmes Wasser verbrauchen Eine Geschirrspülmaschine ist kein Luxus. Eine Familie mit 4 Personen verwendet für das Spülen von Hand durchschnittlich 40 Liter Wasser pro Tag. Um das Wasser zu erwärmen, werden bis zu 2 Kilowattstunden benötigt. Im Schnitt verbraucht eine Geschirrspülmaschine 20 Liter Wasser bei ca. 1 Kilowattstunde. Moderne Geräte mit ECO-Programm noch weniger. Wer keine Geschirrspülmaschine hat, sollte das Wasser nicht ständig während des gesamten Spülvorgangs laufen lassen! © by Siemens Warmwasserzirkulation Je nach Entfernung zwischen Heizkessel, Warmwasserzapfstelle, Nutzungshäufigkeit und Isolation der Warmwasserleitung kann viel Wärme verloren gehen. Lohnt sich der Komfort für eine Zirkulationspumpe, dass immer und überall sofort warmes Wasser verfügbar ist? Wenn Warmwasserzirkulation eingesetzt wird, dann kann man mit einer Zeit- oder Temperatursteuerung wertvolle Energie einsparen. Nehmen Sie die Waschmaschine nur dann in Betrieb, wenn die Trommel gefüllt ist oder nutzen Sie das Energiesparprogramm. Bei normal verschmutzter Wäsche wird keine Vorwäsche benötigt. Waschen Sie möglichst bei niedrigeren Temperaturen. Anstatt 60°C reichen oft auch 40°C. Viele Geschirrspülmaschinen können auch am Warmwasserhahn angeschlossen werden (siehe Gebrauchsanweisung). Waschmaschinen über ein Vorschaltgerät. Das ist sinnvoll, wenn das warme Wasser mit wenig CO2-Belastung erzeugt wird, etwa Solar oder mit einer Pelletheizung. Der tropfende Wasserhahn der alle zwei Sekunden tropft, kostet pro Jahr rund 800 Liter Wasser. Für ein Vollbad brauchen Sie ca. 150 Liter Wasser. Für eine kurze Dusche 15 - 30 Liter. Benutzen Sie Stand-by-Betrieb nur, wenn es wirklich sein muss. Schalten Sie das Gerät über Nacht oder bei längeren Benutzungspausen ab. Nutzen Sie dazu die praktischen Steckerleisten, oder setzen Sie Zeitschaltuhren ein, um gleichzeitig mehrere genutzte Geräte bequem ein- und auszuschalten! © by Pearl Wenn Sie den Stand-by-Betrieb konsequent einschränken, können Sie sich binnen Jahresfrist über einen niedrigeren Jahresstrombedarf freuen. Aber Vorsicht: manche Geräte verbrauchen selbst dann Strom, wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Abhilfe schaffen hier Steckerleisten, die das Gerät vollkommen vom Stromkreis trennen. Geräte wie Kaffeemaschine, Eierkocher, Toaster oder den Wasserkocher sollten Sie unbedingt nutzen. Die Geräte verbrauchen weniger Energie gegenüber einer herkömmlichen Zubereitung im Kochtopf oder Backofen. Beim Kochen können Sie Energie sparen, wenn der Durchmesser des Topfes mit dem Durchmesser der Kochstelle übereinstimmt! Bei einem zu kleinen Topf geht unnötige Wärme verloren. Ist der Topf zu groß, verlängert sich die Ankochdauer. Ganz wichtig ist der völlig ebene Topfboden, weil damit der Wärmekontakt am besten gewährleistet ist. Noch effizienter sind doppelwandige Töpfe, da sie über Außenwand und Deckel noch weniger Energie verlieren. Mit einem Glaskeramik- oder einem Induktionskochfeld kann sparsamer gekocht werden als mit Gusskochplatten. Schalten Sie die Kochstelle oder den Backofen 5 bis 10 Minuten vor Ende der Garzeit schon aus. Die Nachwärme reicht in der Regel völlig aus, damit die Speisen gar werden. Der Deckel muss auf den Kochtopf! Mit Deckel geht der Kochvorgang schnel© by Kochtopf Luno Fissler ler, weil die Wärme im Topf bleibt und die Kochdauer verringert wird! Ein Beispiel: Für 1,5 Liter Suppe ohne Deckel braucht man dreimal so viel Energie wie mit Deckel. Topfgucker sollten sich einen transparenten Deckel gönnen. Fernsehgeräte Die heute sehr beliebten flachen Fernsehgeräte haben ein oft unbekanntes Problem. Sie © by Panasonic haben besonders bei großen Bildflächen einen hohen Stromverbrauch. Während der Strombedarf von Röhrengeräten der letzten Generation mit ca. 80 cm Bildschirmdiagonale bei etwa 80 Watt liegt, können sehr große Flachbildgeräte bis zu 400 Watt liegen und sind damit wahre Raumheizgeräte. Die Stromwerte sind allerdings je nach Hersteller und Typ auch bei gleicher Bildschirmgröße sehr unterschiedlich. LCD-Geräte mit bis zu 120 cm Bilddiagonale haben einen Leistungsbedarf von 50 bis 80 Watt. Geräte mit geringem Leistungsbedarf haben eine geringere Wärmeentwicklung, was auch zu einer längeren Gerätelebensdauer und geringeren Störanfälligkeit führen kann. Es lohnt sich daher, aus mehreren Gründen den Strombedarf zu vergleichen und für ein sparsameres Gerät auch mehr zu investieren. Wäschetrockner © by Miele Sparsamer mit elektrischen Haushaltsgeräten umgehen Während eine energiesparsame Waschmaschine mit ca. 6 kg Fassung für einen Waschvorgang etwa 1 kWh verbraucht liegt der Verbrauch für das Trocknen mit dem Wäschetrockner bei etwa 3 bis 3,5 kWh. Wesentlich günstiger sind die Wäschetrockner mit Wärmepumpentechnik, die den Stromverbrauch etwa halbieren und auch kaum Feuchtigkeit im Keller produzieren. Von wesentlicher Bedeutung für den Stromverbrauch zur Trocknung ist aber auch die Schleuderdrehzahl der Waschmaschine. Sie sollte bei mindestens 1400 Umdrehungen pro Minute liegen oder besser bei 1600 UpM. Leistungsmessgerät Um den Strombedarf einzelner Verbraucher zu messen, gibt es Leistungsmessgeräte. Es wird zwischen Steckdose und Verbraucher gesteckt und misst die Leistung in Watt und den Verbrauch in kWh. Diese Messung sollte der Anwendung entsprechend über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Ein Leistungsmessgerät kostet ca. 20 €. Die Anschaffung lohnt sich, weil man damit in einem Haushalt viele Einsparmöglichkeiten finden 15 Energie-Spartipps für Alle kann. Fragen Sie Ihren Energieberater Vor-Ort, wo Sie sich ein Leistungsmessgerät ausleihen können. Neukauf von Geräten Wenn ein Gerät nicht mehr nutzbar ist und ausgetauscht werden muss, lohnt es sich vor dem Neukauf auf das Geräte-Schild zu achten. Diese Typenschilder dürfen nur bei Geräten eingesetzt werden, die bei gleicher geforderter Leistung erheblich weniger Strom verbrauchen. Europäisches Energielabel für Haushaltsgroßgeräte Geräte-Label im Überblick EU-Richtlinie ErP für Haushaltsgeräte Eine aktuelle EU-Regelung sieht für Haushalts- und Küchengeräte neue Energie-Label mit verschärften Maßnahmen vor, was den Energieverbrauch betrifft. So sollen z.B. Staubsauger auf 1600 W Leistung begrenzt werden. Unter diese EU-Regelung fallen z.B. auch Kühl- und Gefriergeräte, Wäschetrockner, Waschvollautomaten, Geschirrspülmaschinen, Elektrobacköfen, Lampen und Raumklimageräte. Beim Kauf eines dieser Geräte sollten Sie sich fachkundig beraten lassen, denn auch hier lohnt sich unbedingt der Blick auf das Detail. Diese Klassen tragen derzeit die Bezeichnungen A+, A++ bzw. A+++. 16 INTERNET-TIPP Wenn Sie Wert auf ein besonders energiesparendes Gerät legen, dann informieren Sie sich unter www.spargeraete.de. Energy-Star für Bürogeräte Das Energiesparprogramm „Energy Star“ wurde gemeinsam mit den Vereinigten Staaten beschlossen, um Anreize für die Herstellung von energieeffizienten Bürogeräten zu schaffen. Das Energy-Star-Emblem ermöglicht es, energiesparende Geräte zu erkennen, die einen Beitrag zur Sicherstellung der Energieversorgung und zum Umweltschutz leisten. Weitere Infos: www.eu-energystar.org Umweltzeichen Der Blaue Engel Der Blaue Engel ist wohl das älteste und bekannteste Umweltzeichen. Er wird von einer unabhängigen Jury für besonders umweltfreundliche Produkte vergeben. Neben dem Energieverbrauch spielen dabei auch Kriterien wie Recyclingfähigkeit oder Schadstoffgehalt eine wichtige Rolle. Die Vergabekriterien legen das Umweltbundesamt und das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) gemeinsam fest. Diese werden regelmäßig verschärft. Weitere Infos: www.blauer-engel.de Sparsamer bei der Beleuchtung Aus für die Glühbirne Die gute alte Glühbirne ist ein wahrer Energieverschwender. Deshalb sind seit 2009 matte Glühlampen und Glühlampen mit Leistungen 100 W und 75 W nicht mehr zu beziehen und seit 2011 gibt es keine 60 W-Glühlampen zu kaufen. Seit September 2012 sind endgültig keine Glühlampen mehr erhältlich. © by Megaman, Energiesparlampen mit Splitterschutz und Amalgamtechnik Energiesparlampen Mit dem Einsatz von Energiesparlampen lassen sich gegenüber der Glühbirne ca. 80 % an Stromkosten sparen. Der Energiesparlampe liegt das Funktionsprinzip einer Leuchtstofflampe zu Grunde. Bei einer Leuchtstofflampe als Energiesparlampe, wird durch die in der Glasröhre vorhandenen Leuchtstoffe mittels Entladung im Quecksilberdampf ultraviolette Strahlung erzeugt, welche nach außen hin beim Verlassen der Glasröhre in Licht umgewandelt wird. Diese beiden Prozesse, werden als Entladung und Floureszenz bezeichnet. Der Vorteil der Energiesparlampen liegt in der Lichtausbeute, denn es werden ca. 25 % des Stroms in Licht umgewandelt. Bei der Glühlampe waren es nur 5 %. Der CO2-Ausstoß kann durch den Einsatz einer Energiesparlampe sehr stark verringert werden. Der Nachteil kann die Qualität des erzeugten Lichts sein und Energiesparlampen können sich vor allem in der Helligkeit unterscheiden. Bei den meisten Herstellern nimmt inzwischen die Helligkeit im Laufe der Zeit nicht mehr erheblich ab. Stiftung Warentest empfiehlt, um die Lebensdauer der Energiesparlampe zu erhöhen bei häufigem ein- bzw. ausschalten immer eine Ruhezeit von zwei Minuten einzuhalten. Die führenden Hersteller versuchen durch intensive Forschung die Menge des benötigten Quecksilbers immer mehr zu reduzieren. Denn das benötigte Quecksilber ist ein Nachteil bei der Herstellung und Entsorgung der Energiesparlampen. In der neuesten Entwicklung ist das auch schon relativ gut gelungen, dass der Quecksilbergehalt deutlich gesenkt werden konnte. Z.B. in Typen, in denen das Quecksilber gebunden in fester Form vorhanden ist und aus einem zerstörten Glaskörper nicht mehr auslaufen kann. sind problemlos mit dem Edisongewinde erhältlich. Mittlerweile gibt es LEDs, die auch Sporthallen perfekt ausleuchten. ra Os by © Das Leuchtplasma der Energiesparlampe enthält ca. 7 mg Quecksilber und darf deshalb keinesfalls zusammen mit dem Hausmüll entsorgt oder in den Altglascontainer geworfen werden. Damit das giftige Schwermetall nicht in die Umwelt gelangt, müssen Energiesparlampen als Sondermüll entsorgt werden, das heißt, die Energiesparlampen gehören in die Schadstoffsammlung. Die fortschreitende Verbreitung der LED und die laufend sinkenden Kosten werden die Energiesparlampen in Zukunft wohl ersetzen. m ACHTUNG Halogenlampen: Beachten Sie die Unterschiede Halogenlampen sind keine Energiesparlampen. Sie haben aber im Vergleich zu konventionellen Glühlampen eine rund doppelt so hohe Lebensdauer – etwa 2.000 Betriebsstunden – und eine bis zu doppelt so hohe Lichtausbeute. Im Vergleich zur Energiesparlampe ist die Lichtausbeute der Halogenlampe allerdings etwa dreimal schlechter. Besonders energieeffizient sind Halogenlampen mit Infrarotbeschichtung. Handelsbezeichnungen für diese Technologie sind z. B. „IRC“, „infrarotbeschichtet“ oder „infrared coated“. Eine Lampe mit dieser Technik verbraucht ca. ein Drittel weniger Energie und hält länger als eine normale Halogenlampe. Halogenlampen gibt es inzwischen auch in normaler Glühbirnen-Form. Weitere Vorteile der LED: ➔ unempfindlich gegen Schlag und Stoß ➔ sehr gute Farbwiedergabe ➔ 100 % Lichtstrom nach dem Einschalten ➔ Schalthäufigkeit ohne Einfluss auf die Lebensdauer ➔ kein Lichtverlust über die Lebensdauer Os ra by Da LEDs ein sehr grelles und intensives Licht erzeugen können, sollte, wie auch bei anderen Leuchtmitteln darauf geachtet werden, dass man nicht direkt in die Lichtquelle sieht. Die Netzhaut könnte bei superhellen LEDs beschädigt werden. Bei Kindern und Haustieren darauf achten, dass diese nicht ungehindert in das Licht blicken können. © LED: Klein und fein LED-Lampen (Light Emitting Diode, Licht Emittierende Dioden) sind eine echte Alternative. Der höhere Anschaffungspreis lohnt sich auf Grund der vielfältigen Vorzüge. Und die Anschaffungskosten werden von Jahr zu Jahr geringer. Das Marktangebot ist jetzt schon sehr vielfältig. Es wird ständig erweitert und verbessert. LEDs sind mit 50.000 bis zu 100.000 Stunden sehr langlebig und enthalten keine gefährlichen Stoffe wie Quecksilber. Eine LED verbraucht bis zu 80 % weniger Strom als die Glühlampen, ca. die Hälfte weniger als Halogenlampen und etwas weniger als Energiesparlampen. Die LED ist umweltfreundlich und erfreulicherweise im Gebrauch sehr robust. LED-Leuchten m HINWEIS 17 Energieeinsparveordnung, Energieausweis Der Beginn für mehr Energieeffizienz bei Gebäuden wurde 2002 mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) gelegt. Die EnEV 2002 ersetzte die Wärmeschutzverordnung 1995 (WSchV) sowie die Heizungsanlagen-Verordnung (HeizAnlV). Die aktuell gültige EnEV 2013 trat am 01. Mai 2014 in Kraft. Außenbauteile oder Anlagen an Gebäuden dürfen nicht so verändert werden, dass die energetische Qualität verschlechtert wird. Die Verpflichtung zur Einhaltung der EnEV entfällt, wenn die Fläche des zu ändernden Bauteils nicht mehr als 10 % der gesamten Bauteilfläche entspricht. Nachrüstverplichtungen gemäß EnEV Die EnEV gilt für alle beheizten und gekühlten Gebäude, wobei es Sonderregelungen für Gebäude gibt, die nicht regelmäßig geheizt, gekühlt oder benutzt werden. Grundsätzlich regelt die EnEV folgendes: Energieausweise für Gebäude Altund Neubau (Wohn- und Nichtwohngebäude) Energetische Mindestanforderungen bei Neubauten Energetische Mindestanforderungen bei Modernisierung, Umbau und Ausbau von bestehenden Gebäuden Mindestanforderung an Heizungs-, Kühl- und Raumlufttechnik sowie Warmwasserversorgung Verschiedene Gebäude, wie z.B. zu religiösen Zwecken, Traglufthallen oder Zelte etc. (§ 1 der EnEV) benötigen keinen Energieausweis Strom aus erneuerbaren Energien, der am Gebäude erzeugt wird, kann unter bestimmten Voraussetzungen teilweise als Gutschrift bei der Berechnung des Endenergiebedarfs angesetzt werden. 18 Die Nachrüstverpflichtungen gelten grundsätzlich für Wohn- und Nichtwohngebäude und müssen gemäß EnEV-Bestimmungen erfüllt werden. Heizkessel mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen, die vor dem 01. Januar 1985 eingebaut wurden, dürfen ab 2015 nicht mehr betrieben werden. Heizkessel dürfen nach Ablauf von 30 Jahren grundsätzlich nicht mehr betrieben werden, wenn sie nach dem 01. Januar 1985 eingebaut wurden. Ausnahmen: • Niedertemperatur- oder Brennwertkessel • Nennwärmeleistung Kessel < 4 kW und > 400 kW • Bei Wohngebäuden mit bis zu 2 Wohneinheiten, wovon mindestens 1 Wohnung am 01.02.2002 selbstgenutzt wurde, ist die Pflicht erst nach einem Eigentümerwechsel zu erfüllen • Wenn das Wirtschaftlichkeitsgebot dagegen spricht Dämmung der Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen gemäß vorgeschriebenen Werten in der EnEV. Zugängliche Decken aus beheizten Räumen zu unbeheizten Dachgeschossen (oder alternativ das Dach), die nicht einen bestimmten Mindestwärmeschutz erfüllen (nach DIN 4108-2) müssen bis Dezember 2015 so gedämmt sein, dass ein U-Wert der Decke oder des Daches von 0,24 W/m²K nicht überschritten wird. Die Nachrüstverpflichtungen wie z.B. Austausch des Heizkessels und die Dämmung der Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen werden durch den Bezirksschornsteinfegermeister geprüft. Die Pflichterfüllung kann auch mit einer Unternehmererklärung gegenüber dem Bezirksschornsteinfegermeister nachgewiesen werden. Das Nichterfüllung der Nachrüstverpflichtungen oder der Verstoß gegen die EnEV-Vorschriften stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Energieausweis Der Energieausweis bei Neubauten wurde bereits mit der EnEV 2002 verpflichtend eingeführt. Bei Änderungen von Gebäuden wird eine Nachweispflicht über den Vollzug der EnEV eingeführt, die auf Verlangen der zuständigen Behörde vorzulegen ist. Bei Nichtwohngebäuden werden neben Heizung, Warmwasserbereitung und Lüftung auch die Bereiche Kühlung und Beleuchtung berücksichtigt. Bei Wohngebäuden mit Klimaanlage wird die Klimaanlage ebenfalls bilanziert. Bei öffentlichen Gebäuden mit starkem Publikumsverkehr und mehr als 500 m² Nutzfläche (nach 08. Juli 2015 mit mehr als 250 m²) muss der Energieausweis sichtbar ausgehängt werden. Die Aushangpflicht besteht auch für alle anderen Nichtwohngebäude mit starkem Publikumsverkehr und einer Nutzfläche von mehr als 500 m². Ein Energieausweis ist mindestens in Kopie vorzulegen, wenn Gebäude oder Wohnungen verkauft, vermietet, verpachtet oder geleast werden. Nach Fertigstellung eines Gebäudes ist der Energieausweis unverzüglich auszuhändigen. Die Gültigkeit beträgt in der Regel 10 Jahre. Bereits ausgestellte Energieausweise behalten ihre 10-jährige Gültigkeit, gemäß EnEV2013 ist jeder Energieausweis nur noch mit einer kostenpflichtigen Registriernummer gültig, die der Ausstellende beim DIBt* zu beantragen hat. In der EnEV wird festgelegt, wie Primärenergiebedarf, Endenergiebedarf und Heizwärmebedarf zu berechnen sind und welche Grenzwerte eingehalten werden müssen. Eigentümern, Vermietern und Ausstellern stehen somit klare und verlässliche Rahmenbedingungen für die Ausstellung von Energieausweisen zur Verfügung. Arten von Energieausweisen Der Energieausweis ist für alle Gebäude Pflicht, Wohngebäude und Nichtwohngebäude. Es gibt ihn als Verbrauchsausweis und als Bedarfsausweis. Bei Neubau muss der Bedarfsausweis bereits seit der EnEV 2002 ausgestellt werden. Beim bedarfsorientierten Ausweis werden die Gebäudehülle (Art und Stärke der Wände und Decken, Art der Fenster etc.) und die Anlagentechnik (Heizung, Lüftung, Klima, Beleuchtung bei Nichtwohngebäuden) bei der Ermittlung des Energiebedarfs eines Gebäudes berücksichtigt. Man erhält als Ergebnis einen Wert des theoretischen Energieverbrauchs des Gebäudes in kWh/m²a. Dieser rechnerisch ermittelte Wert der Endenergie lässt sich gut mit den Werten anderer Gebäude vergleichen. Der angegebene Jahres-Primärenergiebedarf dagegen hängt in erster Linie vom eingesetzten Energieträger ab. Dem verbrauchsorientierten Ausweis liegt der Energieverbrauch der letzten drei Jahre für das Gebäude zugrunde. Da der tatsächliche Verbrauch aber wesentlich vom Nutzerverhalten geprägt ist – hier spielen z.B. die Raumtemperatur oder das Lüftungsverhalten eine große Rolle – ist es schwierig, den so ermittelten Energieverbrauch mit anderen Gebäuden zu vergleichen. Welcher Ausweis ausgestellt werden darf, richtet sich nach dem Baujahr und der Anzahl der Wohneinheiten des Gebäudes. Grundsätzlich besteht für Wohn- und Nichtwohngebäude im Bestand Wahlfreiheit zwischen Verbrauchsausweis oder Bedarfsausweis. Kann der Verbrauch der letzten drei Jahre nicht nachgewiesen werden, muss der Bedarfsausweis ausgestellt werden. Beim Neubau muss der Energiebedarfsausweis unmittelbar nach Fertigstellung ausgestellt werden. Für Wohngebäude mit bis zu vier Wohneinheiten, für die ein Bauantrag vor dem 1.11.1977 gestellt wurde muss der Bedarfsausweis ausgestellt werden, sofern das Gebäude nicht schon bei der Fertigstellung mindestens dem energetischen Standard der 1. Wärmeschutzverordnung von 1977 entsprach oder durch Modernisierungsmaßnahmen auf diesen Stand gebracht wurde. Ihr Partner in Sachen Energieberatung und Planung! Philipp Manthey Dipl. Ing. (FH) * DIBt Der Name bedeutet „Deutsches Institut für Bautechnik“ und ist zu erreichen unter der Internetadresse https://www.dibt.de. Dort ist auch die EnEV-Registrierstelle zu finden. Monreposstraße 6 56567 Neuwied Tel. 02631 959652 www.ipm-energie.de • Energieberatung • Schimmelsanierung • Sanierung • Messdiagnostik 19 Energieeinsparveordnung, Energieausweis Welche Informationen enthält der Energieausweis? Der Energieausweis gibt mit seinen Energiekennwerten Auskunft über den Energieverbrauch eines Gebäudes. Zusätzlich können Modernisierungsmaßnahmen vorgeschlagen werden, die zu einer energetischen Verbesserung des Gebäudes führen und es werden Angaben über den Einsatz von erneuerbaren Energien verdeutlicht. Somit sind alle wichtigen Kenndaten, die Einfluss auf den Energieverbrauch haben, dokumentiert wie: Angaben zum Berechnungsverfahren Angabe des Primärenergiebedarfes Angabe des Endenergiebedarfes Angabe des Energieträgers (Heizöl, Erdgas, Strom etc.) Gebäudeinformationen wie Gebäudetyp, Baujahr, Wohneinheiten etc. Baujahr Anlagentechnik (Heizung, Lüftung, Kühlung) Qualität der Gebäudehülle mit dem Transmissionswärmeverlust (Dämmstandard) Bei Nichtwohngebäuden Vergleichswerte: EnEV-Werte Neubau oder Modernisierung, bzw. Heizbedarf und Warmwasserverbrauch bei ähnlicher Gebäudekategorie Angabe einer Energieeffizienzklasse von A+ bis H (entspricht z.B. bei A+ einem Endenergieverbrauch von < 30 kWh/m²a bis H > 250 kWh/m²a) Modernisierungstipps zur Einsparung von Energie und Kosten Einsatz von erneuerbaren Energien 20 Der Energieausweis ist für Kauf- und Mietinteressenten wie auch für die Eigentümer von Vorteil. Wer ein Gebäude oder eine Wohnung kaufen oder mieten will, kann anhand der Angaben im Energieausweis einen überschlägigen Eindruck von der energetischen Qualität des Gebäudes bekommen. Verkäufer und Vermieter von Gebäuden mit guten energetischen Gebäudekennwerten haben auf dem Immobilienmarkt Vorteile. Der Energieausweis sollte aber nicht Bestandteil von Mietverträgen oder Verkaufsunterlagen werden. Es besteht nur Anspruch auf Einsichtnahme, es ist keine Aushändigung vorgesehen. Die Nichtvorlage stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Ein Energieausweis ist ein Dokument, das den energetischen Zustand eines Gebäudes beschreibt, aber niemals eine ausführliche Energieberatung ersetzen kann. Auf den Internetseiten der Deutschen Energieagentur www.dena.de, beim www.bafa.de (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), bei www.gih.de (GIH Landesverband Rheinland-Pflz e.V.) sowie auf vielen anderen Seiten im Internet findet man eine „Suche“ nach Ausweisausstellern. Sanierungsmaßnahmen Wer renovieren möchte, sollte dies nicht selbst in die Hand nehmen. Durch eine qualifizierte und neutrale Energieberatung wird der Ist-Zustand eines Gebäudes genau ermittelt und daraus ergeben sich dann Empfehlungen für eine erfolgreiche Modernisierung. Sie hilft, dauerhaft Energiekosten zu senken und das Wohlbefinden zu steigern. Eine Baubegleitung während der Sanierung wird bei Wohngebäuden derzeit von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit bis zu 50 %, max. 4.000 €, bezuschusst. Damit eine Sanierung erfolgreich und korrekt ausgeführt wird, ist die Baubegleitung durch einen Sachverständigen von der KfW verpflichtend vorgeschrieben. Das gilt für Gebäude mit Bauantrag vor 1995. Je nach Alter des Hauses sind die Schwachstellen des Gebäudes sehr unterschiedlich. Eine Gebäudethermografie kann unterstützend helfen, um nicht immer sofort erkennbare Wärmebrücken am Gebäude sichtbar zu machen oder nach Sanierung eventuelle Mängel bei den durchgeführten Arbeiten zu erkennen. Bei der Gebäudethermografie wird per Bildaufnahme anschaulich dargestellt, wo die größten Wärmeverluste an der Gebäudehülle sind. Es sollte eine Temperaturdifferenz von ca. 15°C zwischen der Raumtemperatur und der Außentemperatur herrschen, damit aussagefähige Bilder entstehen. Die fortschreitende Technik heutiger Wärmebildkameras erlaubt auch geringere Temperaturunterschiede. Sanierungsbeispiel VORHER Quelle: Ing.-Büro Hans-Jürgen Werner Gebäude sanieren – Energie und Kosten sparen NACHHER Einfamilienhaus Bj. 1910 Heizwärmebedarf vorher (kWh/m2a) Heizwärmebedarf nachher (kWh/m2a) Einsparung (in %): Energiekosteneinsparung (€/a): 222 CO2-Einsparung (Tonnen/Jahr): Wohnfläche (m2) 49 78 Mögliche Energieverluste an älteren Häusern Über die Dachfläche oder oberste Geschossdecke können 15 - 25 % Wärmeverluste entstehen. Fenster sind oft Schwachstellen. Durch alte Fenster können 10 - 20 % Wärme verloren gehen. Ein Fenstertausch gegen Wärmeschutzfenster ohne Dämmen der Außenwand oder Einbau von Lüftungsanlagen sollte nicht ausgeführt werden. Es besteht erhöhte Schimmelgefahr. Weitere Informationen zum Thema Bauthermografie findet man z.B. unter www.vath.de dem Bundesverband für Angewandte Thermografie e.V. Kalte und warme Bereiche sollten thermisch getrennt werden. Eine Dämmung der Kellerdecke hilft Wärmeverluste von 6 - 12 % zu vermeiden. 3.371 20,5 201 Bei alten Bauten kann man über die Fassade zwischen 25 und 40 % Wärme verlieren. Eine fachgerechte Dämmung senkt Energiekosten und steigert die Behaglichkeit im Gebäude. Gemäß DIN 1946, Teil 6 ist zu jeder Modernisierungsmaßnahme ein Lüftungskonzept zu erstellen. Da aber eine DIN-Norm nicht automatisch Stand der Technik ist, bedeutet das, dass keine Verpflichtung zum Einbau einer Lüftung besteht, aber ein Lüftungskonzept erstellt werden soll. Da es immer etwas länger dauert, bis manchmal unklare Auslegungen ausgeräumt sind, werden sich die Vorschriften um Lüftung erst in den nächsten Jahren aus den Erkenntnissen der Praxis ergeben. Trotzdem gilt z.B. ein absolutes NEIN zum Austausch der Fenster ohne weitere Maßnahmen wie z.B. gleichzeitiges Dämmen der Außenwand oder Einbau einer Lüftung bei Gebäuden, deren U-Wert der Außenwand schlechter ist, als der Uw-Wert der neuen Fenster. 21 Sanierungsbeispiel VORHER NACHHER Einfamilienhaus Bj. 1934 Heizwärmebedarf vorher (kWh/m2a) Heizwärmebedarf nachher (kWh/m2a) Einsparung (in %): Energiekosteneinsparung 197 (€/a): CO2-Einsparung (Tonnen/Jahr): 71 Wohnfläche (m2) 64 Quelle: Ing.-Büro Hans-Jürgen Werner Sanierungsmaßnahmen 1.734 9,82 120 Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass eine richtig geplante Gebäudesanierung auch wirtschaftlich ist. Mit jeder Dämmmaßnahme oder einem Fenstertausch neu gegen alt werden Energie und Kosten eingespart. Bei Ersatz einer Heizung spart man in erster Linie über den Wechsel zu einem Energieträger mit geringeren Kosten, den besseren Wirkungsgrad des neuen Heizkessels und über eine korrekte Regelung der Verteilkreise (z.B. hydraulischer Abgleich). Dämmstoffe Aber nicht nur die Einsparung von Energie und Kosten ist von Vorteil. Man beteiligt sich auch am allgemeinen Klimaschutz, denn jede Tonne CO² die man einspart, ist ein Gewinn für unsere Erde und unsere zukünftigen Generationen. Dämmstoffe erhalten die Bausubstanz und helfen Schäden durch Temperaturschwankungen und Kondenswasser zu vermeiden. Sie werden eingeteilt in organische und anorganische Dämmstoffe sowie Verbundsysteme. Die Auswahl an Dämmstoffen ist vielfältig wie z.B. auf Basis von Mineralwolle, Holzfaser, Polystyrol, Zellulose, Schaumglas, Vakuumdämmung, Aerogele, Hanf, Schafwolle, Kork, Stroh, Seegras und so fort. Bei der Wahl des Dämmstoffes ist eine produktneutrale Beratung durch einen qualifizierten Energieberater dringend zu empfehlen, da die Energieeinsparverordnung (EnEV) das Einhalten bestimmter U-Werte für alle Bauteile vorschreibt. Die zweite positive Wirkung, neben der Kostenersparnis, verspürt man in der Wohnqualität, die sich um ein hohes Maß verbessert. Es ist auch längst bewiesen, es wird nur kaum darüber berichtet, dass das Wohnen in 30 cm dicken Außenmauern aus Vollziegeln bei Außentemperaturen von -10°C und mehr, sowie den daraus resultierenden Oberflächentemperaturen innen von 12 - 14°C krank machen kann. Genaue Informationen über die Vielfalt der Dämmmöglichkeiten mit 22 Naturdämmstoffen erhalten Sie unter www.naturdaemmstoffe.info. Wichtig: Achten Sie darauf, dass nur ein zugelassenes Wärmedämmverbundsystem (WDVS) eines Herstellers angeboten und verbaut wird. Nur zugelassene WDVS erfüllen die Prüfkriterien und die baurechtlichen Vorschriften bei Brand- und Schallschutz sowie bei der Standsicherheit. In der Regel ist die Eignung eines Produkts bei genormten Dämmstoffen durch eine Typkennzeichnung auf dem Etikett vermerkt. Viele Dämmstoffe werden speziell für ganz bestimmte Anwendungsbereiche hergestellt und eingesetzt. Manche Dämmstoffe sind mit hohem Drücken belastbar oder extrem Feuchte abweisend und sind von daher zur Dämmung unter schwimmendem Estrich oder auch unter Bodenplatten sehr gut geeignet. Andere Dämmstoffe sind reißfest, um Putze tragen zu können. Dämmstoffe, die sich zur Kerndämmung eignen, d.h. sich zwischen zweischaligem Mauerwerk befinden, sind wasserabweisend imprägniert. Armierungs- und Oberputze eines WDVS lassen sich entweder mit Dickputzsysteme oder durch Carbonfaser verstärkte Putze absolut schlagfest und „Specht sicher“ herstellen. Die Wirksamkeit eines Dämmstoffes hängt in erster Linie vom Wärmeleitwert und der Dicke ab. Im Zweifelsfall sollten Sie sich beraten lassen, welcher Dämmstoff für Ihr Vorhaben am besten geeignet ist. Die meisten konventionellen Dämmstoffe erreichen heute Wärmeleitwerte (Lambda-Werte) von 0,035 W/mK. Bestimmte Dämmstoffe erreichen mittlerweile Lambda-Werte von 0,019 W/mK. Vakuum-Isolationspanele sogar 0,005 bis 0,008 W/mK. Je kleiner der Lambda-Wert, desto besser ist die Dämmwirkung bzw. desto schlanker kann die Dämmstärke bei gleicher Dämmwirkung ausfallen. Beispiel: Ein Dämmstoff mit einer Stärke von 10 cm und einem Lambda von 0,02 hat die gleichen Dämmeigenschaften wie ein Dämmstoff mit 20 cm und einem Lambda von 0,04. Ein Wärmebrücken frei und gut gedämmtes Gebäude schützt im Winter nicht nur vor hohen Wärmeverlusten und damit Kosten, sondern bietet auch im Sommer einen angenehmen Hitzeschutz und damit ein hervorragendes Wohlfühlklima. Mit vielen Dämmstoffen verbessert sich auch der Schallschutz. Ein wärmebrückenfreies ausgeführtes WDVS bedeutet: Feuchte-, Schimmel-, Schall- und sommerlichen Hitzeschutz. Außenwanddämmung Vakuum-Isolationspaneele sind bei bestimmten Anwendungen von Vorteil. Eine 2 cm dicke Vakuumdämmplatte ersetzt die Dämmwirkung von bis zu 20 cm Dämmstärke bei z.B. Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Es fehlen allerdings Langzeiterfahrungen und die Kosten liegen zwei bis dreimal so hoch im Vergleich zu konventionellen Dämmstoffen. Mauerwerk, Dämmmaterial, Putz und Farben sollten aufeinander abgestimmt sein. Diese zugelassenen Systeme sind seit über 30 Jahren auf dem Markt und haben sich bereits tausendfach bestens bewährt. Der Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems besteht aus Dämmplatten, Tellerdübel, Armierungsmasse, Glasfasergewebe, Oberputz und Anstrich. Das Wär- Die Dämmung einer Außenwand an deren Außenseite ist bauphysikalisch deutlich günstiger als eine Dämmung von innen. Das Mauerwerk ist besser vor Feuchte, Wind und Wetter geschützt. Zudem werden sogenannte Wärmebrücken wie z.B. an den Außenecken oder Innenwandanschlüssen vermieden. Das gesamte Temperaturniveau der Wand stellt sich günstiger ein. Dämmung von Innenwänden sollte nur von besonders geschulten Handwerkern durchgeführt werden. Mittlerweile gibt es verschiedene Dämmstoffe, wie z.B. Kalzium-Silikatplatten oder andere Produkte, die bauphysikalisch einerseits unbedenklich bei Innendämmung sind, aber trotzdem keine Wärmebrücken freie und thermisch optimale Dämmmaßnahme darstellen. Innendämmung sollte nur dann zum Einsatz kommen, wenn keine andere Möglichkeit besteht, wie z.B. im Denkmalschutz oder wegen nachbarrechtlichen Umständen. • Entwurf - Ausschreibung - Bauleitung • Wohnungsbau • Krankenhausplanung • Arztpraxen • Altenheimbau • Brandschutz • Energetische Gebäudesanierung • Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator • Projektsteuerung architekturbüro k. zimmer neuwiesenweg 12 56566 neuwied telefon 02631 95902-0 telefax 02631 95902-22 [email protected] www.zimmer-architekt.de 23 Sanierungsmaßnahmen medämmverbundsystem ist auch unter dem Namen Vollwärmeschutz oder Thermohaut bekannt. Als Anstrich auf einem WDVS sind Silikonharzfarben, noch besser mit „Nano-Quarz-Gitter-Technologie“, zu empfehlen, um der Entstehung von Algen und Moosen entgegen zu wirken. Diese fungizid und pestizid eingestellten Fassadenfarben sind etwas in Verruf geraten, deshalb wird in dieser Richtung kräftig geforscht. Und es gibt bereits Fassadenfarben auf biologischer Basis, die ähnlich gut gegen die Entstehung von Algen und Moosen wirken sollen. Allerdings fehlen dazu noch Langzeiterfahrungen. Eine gute nachträgliche Dämmungsmöglichkeit ist die Vorhangfassade oder hinterlüftete Fassade. Neben Schiefer oder Holz werden auch Faserzementplatten, Keramikplatten und sogar Metalle als Verkleidung eingesetzt. Dadurch können sich die vorgehäng- ten Fassadenbekleidungen architektonisch an jeden Gebäudetyp und jedes Umfeld anpassen. © Deutsche Poroton GmbH Der Dämmstoff wird direkt auf dem Mauerwerk bzw. Putz befestigt und mit einer vorgehängten Fassade vor Witterungseinflüssen geschützt. Vorteil: Zwischen VORHER NACHHER VORHER NACHHER Mehrfamilienhaus Bj. 1967 Gebäudenutzfläche An (m²): 816 Heizwärmebedarf vor Sanierung (kWh/m²a): 176 Heizwärmebedarf nach Sanierung (kWh/m²a): 53 Einsparung (in %): 70 Energiekosteneinsparung (€/a): 8.563 CO2-Einsparung (kg/a): 65.280 24 hme na Ma ß n: d nwan Auße g n u m - Däm tertausch rdecke le s - Fen ung Kel ste m r e m b ä o D mung ecke m ä n d -D unge hoss Gesc trale Lüft Solarann & d e - Dez tskessel asser un e w l l m e r a -P für W lage g n Heizu Quelle: Ing.-Büro Hans-Jürgen Werner Sanierungsbeispiel Dämmstoff und Vorhangfassade bleibt ein Luftspalt, damit eindringende Feuchtigkeit schnell und reibungslos abtrocknen kann. Nachteil: Der Wandaufbau wird dicker, somit sollte im Vorfeld das vorhandene Platzangebot geprüft werden. Die Kosten liegen höher als bei einem WDVS. Bei ungedämmten Ziegel-Außenwänden mit einer Wandstärke von 30 oder 36,5 cm aus den Bauzeiten von 1960 bis 1985 werden bei -10°C Außentemperaturen an der Außenwand innen Oberflächentemperaturen von gerade einmal 14 bis 15°C gemessen. Mit einer Dämmung der Außenwand wird die Oberflächentemperatur innen deutlich erhöht. Bei einer Dämmstärke von 140 mm und einer Wärmeleitgruppe von 035 werden z.B. bei -10°C Außentemperatur Oberflächentemperaturen von mehr als 19°C erzielt. Das bedeutet hohe Wohnqualität durch homogene Temperaturverteilung im Raum und verhindert außerdem bei einer wärmebrückenfreien Ausführung die Bildung von Schimmel an den Innenflächen der Außenwände. Bei Gebäuden mit Keller sollte die Außenwandddämmung (bei Erdberührung als Perimeter) mindestens 30 cm über die Unterkante der Kellerdecke hinaus angebracht werden, um die Wärmebrücke Anschluss Kellerdecke zur Außenwand zu vermeiden. Steht eine Sanierung des Außenputzes an, wovon mehr als 10 % der Außenwandfläche betroffen sind, dann muss bei den meisten Wohngebäuden eine Dämmung angebracht werden, um die U-Wert-Forderung der EnEV zu erfüllen. Auch wenn nur ein Anstrich der Fassade erforderlich wird, dann lohnt es sich trotzdem, zusätzlich eine Dämmung anzubringen. Der neue Anstrich spart im Gegensatz zur gedämmten Wand keine kWh Heizwärme ein, mit Dämmung aber schon. Einfach und wirtschaftlich formuliert: der Anstrich ist zwar schön, aber unwirtschaftlich, die Fassade mit Dämmung ist ebenfalls schön – UND wirtschaftlich. Kellerdämmung Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt bei Neubau vor, dass beheizte und bewohnte Keller mit einer Wärmedämmung versehen sein müssen. Das heißt, die Kelleraußenwände und der Kellerboden müssen gedämmt sein. Durch einen Anstrich und die Dämmung der Kellerwände außen (Perimeterdämmung) wird das Eindringen von Feuchtigkeit und die Wärmeverluste vermieden. Von „unten“ kann aufsteigende Feuchtigkeit durch Schutz- oder Drainagematten verhindert werden. Als Dämmstoffe sind Schaumglas und spezielle geschäumte Kunststoffe geeignet. Ein idealer Schutz des Kellers, insbesondere an der Verbindung Bodenplatte und Kellerwand, wird durch eine gedämmte Wanne hergestellt. der Kellerdecke von der Kaltseite sind die Dämmplatten gemäß Richtlinien der Hersteller zu dübeln und/oder zu kleben. Mittlerweile gibt es einige Hersteller, die bei einer Dämmung von Kellerdecken ein Dübeln, zumindest bis zu einer bestimmten Dämmstärke und in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Untergrundes, nicht mehr vorschreiben. Lassen Sie sich die Verarbeitung und Richtlinien des Herstellers für das Verkleben der Dämmplatten schriftlich bestätigen, falls ein Dübeln im Angebot nicht vorgesehen ist. Relativ unkritisch ist die Art des Dämmstoffes, die man im Keller als Deckendämmung einsetzen kann. onsoffenen Kalzium-Silikatplatten als Dämmung verwendet werden. Die Dämmung der Kellerdecke von unten erhöht die Wohnqualität der darüber liegenden Räume. Die Dämmung einer Kellerdecke ist eine äußerst wirtschaftliche Maßnahme. Man erreicht Amortisationszeiten von drei bis fünf Jahren, d.h. die Investition hat sich in diesem Zeitraum bezahlt gemacht. Werden Kellerräume beheizt und bewohnt, dann sollte die Kellerdecke dieses Raumes nicht gedämmt werden, wenn sich darüber ebenfalls ein beheizter Raum befindet. Bei der Sanierung eines Gebäudes mit beheizten und bewohnten Keller sollte ebenfalls eine Perimeterdämmung von außen angebracht werden. Die Trennung von beheizten und unbeheizten Räumen im Keller kann durch Innendämmung erfolgen. Bei Hartschaumdämmplatten stehen Wärmeleitwerte bis zu 0,019 W/mK zur Verfügung, d.h., dass die Dämmstärke der Kellerhöhe angepasst werden kann. Je kleiner der Wärmeleitwert, desto geringer kann die Dämmstärke ausfallen, bei gleicher Dämmwirkung. Bei der Dämmung Bei der Dämmung von Kellerdecken und -wänden ist der Feuchtgehalt der Bauteilflächen zu untersuchen. Bei feuchten Decken und Wänden sollte zunächst eine Trocknung erfolgen und die besonders feuchtigkeitsregulierenden und diffusi- w ww ww. .bbaau ummg ga ea ret re tl e- nl -e nu ew ui ewdi .edde . d/ e i n/f oi @ u mb ga auemr tgeal e- nr et ue wl -i ne de .udwe i e d . d e n fboa @ Sie wollen mit voller Energie Heizkosten reduzieren? – Wir zeigen Ihnen, wie Sie am meisten sparen! Ob Neubau, Sanierung oder Modernisierung – wer baut, kann kompetente Unterstützung gut gebrauchen! Der Weg zum neuen Heim sollte nicht zum Abenteuer mit unschönem Ausgang werden – deshalb setzen wir alles daran, Sie gut und umfassend zu beraten. Wir unterstützen Sie in jeder Hinsicht: Bei der Suche nach den richtigen Baumaterialien, der Handwerkerabstimmung oder wenn Sie einfach nur einen guten Rat brauchen. Wir sind für Sie da – sprechen Sie uns an, wir freuen uns auf Sie! 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Energieeinsparungen bis zu 25 % werden erzielt, allerdings nur dann, wenn das Dach vorher ungedämmt bzw. nur mit sehr geringer Stärke gedämmt war. Guter sommerlicher Hitzeschutz wird nur bei Dämmstoffen mit hoher Wärmespeicherkapazität bzw. sehr geringer Wärmeleitfähigkeit erreicht. Es gibt bei Dämmstoffdicken ab 24 cm und aufwärts nur noch geringe Unterschiede beim sommerlichen Hitzeschutz in seiner Auswirkung. Dazu eignen sich aber mittlerweile fast alle verwendeten Dämmstoffe. Man unterscheidet eine Aufdach- oder eine Zwischensparrendämmung bzw. eine Kombination von beiden. Bei einer erforderlichen Dachdämmung sollten insgesamt 24 cm Dämmstärke bei einer WLG von 035 nicht unterschritten werden. Die kostengünstigere Maßnahme ist die Zwischensparrendämmung, mit der man bei einer Aufdoppelung nach innen einen guten Wärme- und Hitzeschutz erzielen Quelle: Ing.-Büro Hans-Jürgen Werner NACHHER kann. Das geht natürlich auf Kosten von etwas „Raumvolumen“ im Dachgeschoss. Die deutlich teurere Maßnahme ist die Aufdachdämmung. Nicht nur, dass für diese Maßnahme das Dach abgedeckt werden muss, es muss auch noch meist die Luftdichtheitsfolie und die Zwischensparrendämmung erneuert werden, um die Regeln der Bauphysik einzuhalten und unnötige Wärmeverluste oder gar Folgeschäden zu vermeiden. Aufdachdämmung oder Aufdoppelung der Sparren innen bieten den Vorteil einer Wärmebrücken freien Dämmung, wobei bei der Aufdoppelung nach innen eine Wärmebrücke Anbindung Dach zur Außenwand verbleibt. Grundsätzlich sind die Regeln für eine wind- und schlagregendichte äußere Abdichtung und die der luftdichten Abdichtung innen zu beachten. Abhängig vom verwendeten Dämmstoff gibt es unterschiedliche Ausführungsnormen. Die luftdichte Ebene innen sollte nach dem Stand der Technik mit hoher Sorgfalt und hochwertigen Folien ausgeführt werden. Große Beachtung ist auf die Abdichtung von Durchdringungen zu legen. Verlangen Sie die Verwendung von Manschetten z.B. am Abluftrohr oder dem Antennenmasten und nicht das Abdichten mit Klebeband oder Folie. Die Luftdichtigkeitsfolie muss nicht nur absolut dicht verklebt werden, sie darf auch nicht durch Nägel, Schrauben oder dergleichen durchstoßen werden, da sonst warme Luft in die Dämmung des Daches eindringt, in der Dämmung kondensiert, die Dämmwirkung dadurch herabsetzt und in der Folge Schimmel entstehen lässt. Ist ein Flachdach undicht und muss saniert werden, lohnt es sich darüber nachzudenken, im Rahmen der Sanierung PV-Module bzw. -bahnen anbringen zu lassen. Es gibt mittlerweile interessante Mög- lichkeiten, wie man über den Stromverkauf oder evtl. die Eigennutzung des Stroms eine Flachdachsanierung wirtschaftlicher gestalten kann. Oberste Geschossdecken Zur Dämmung der obersten Geschossdecke eignen sich als Dämmstoff ganz besonders Holzfaser-Dämmprodukte oder Zellulosedämmung, die einen sehr guten sommerlichen Hitzeschutz aufweisen. Bei der vorgeschlagenen Dämmstärke können aber auch Mineralwolle oder EPS/ XPS-Material, abhängig von der gewünschten Trittfestigkeit, verwendet werden. An den Giebel-und Traufeseiten ist auf einen so gut wie möglich Wärmebrücken freien Anschluss zur Außenwand zu achten, wo man idealer Weise einen Dämmstreifen mit mindestens 50 cm Höhe an ggf. Kniestockwand und Giebelwand anbringt. Es steht eine große Auswahl von Dämmstoffen, z.B. mit Nut- und Federsystem oder mit bereits aufgebrachten begehbaren Belägen (Spanplatte oder OSB-Platte) zur Verfügung. Die Dämmung der obersten Geschossdecke lässt sich mit Belegen von Spanplatten oder Holzverschalung begehbar machen. Für oberste Geschossdecken (Spitzbodendecken) über den beheizten Räumen, die nie oder äußerst selten betreten werden, bietet sich am besten das Ausblasen mit Zellulose an. Dabei können die Anschlüsse an die Dachschrägen und auch ggf. zu den Gauben Wärmebrücken frei gedämmt werden. Fenster Fensteranschlüsse und Fugen in alten Gebäuden sind in der Regel undicht. Sie können dazu führen, dass ein ständig eintretender Luftstrom unbehagliche Zugerscheinungen in den Räumen verursacht. Das führt in der kalten Jahreszeit zu erheblichen unkontrollierten Lüftungswärmeverlusten. Bei beheizten Dachgeschossen mit Abseitenwänden sollte auch die oberste Geschossdecke hinter den Abseitenwänden sowie die Abseitenwände selbst mit Dämmung versehen werden. Dieser Raum ist oftmals über Türen oder Luken begehbar. © by Velux Deutschland Mit moderner Wärmeschutzverglasung können Energieeinsparungen von 10 bis 20 % erzielt werden, abhängig vom Fensterflächenanteil an der Gebäudehülle und Typ der Fenster. Neben der Qualität der Verglasung ist die Konstruktion des Rahmens sowie der fachgerechte Einbau selbst für die gewünschte Einsparung entscheidend. Bei der Wärmeschutzverglasung wird eine Beschichtung aufgebracht. Die kurzwelligen Lichtstrahlen gelangen in den Wohnraum hinein und die langwelligen Wärmestrahlen werden reflektiert, damit sie im Wohnraum verbleiben. 3-fach-Wärmeschutzverglasung hat einen mehr als dreimal besseren Wärmeschutz als 2-fach-Isolierverglasung. Der Einbau von 3-fach-verglasten Wärmeschutzfenster kann heute bereits als „Standard“ betrachtet werden, zumal die Mehrkosten nur noch sehr gering sind und eine weitere Einsparung von Energie von mindestens 30 % über die Fensterflächen gegenüber 2-fach-verglasten Wärmeschutzfenstern erreicht wird. Das Beschlagen in klaren und kalten Nächten der äußeren Scheibe bei 3-fach-Verglasung ist kein Mangel, sondern ein Beweis für die hohe Dämmfähigkeit der Fensterscheiben. Es gibt bereits Beschichtungen, die diese optische 27 Sanierungsmaßnahmen Bilder © by Velux Deutschland Beeinträchtigung deutlich vermindern. Mit dem Einbau von Wärmeschutzfenstern verbessert sich auch der Schallschutz erheblich. Bei einem Fenstertausch sollte auch das Augenmerk auf evtl. vorhandene Rollladen gelegt werden. Ideal ist das Ausschäumen der Rollladenkasten und das Anbringen von aufgesetzten Rollladen außen. Eine weitere Möglichkeit ist der Einbau von vorgefertigen Dämmsystemen, wobei neue Bürstendichtungen für die Rolladengurtdurchführung nicht vergessen werden sollten. Der Einbau von 2- oder gar 3-fach-verglasten Wärmeschutzfenstern ist bauphysikalisch allerdings nur dann unbedenklich, wenn eine Außenwanddämmung ausgeführt oder eine entsprechende Belüftung gesichert wird. Liegt der U-Wert der Außenwand deutlich unter dem Uw-Wert des Wärmeschutzfensters, besteht höchste Gefahr für die Entstehung von Schimmel und das ist nur durch diszipliniertes Heizen und Lüften während der kalten Jahreszeit zu vermeiden. Trifft warme Luft auf eine kalte Oberfläche und ist Sättigung erreicht, dann fällt Tauwasser aus. Da in diesem Fall die Oberflächentemperatur einer nicht gedämmten Außenwand innen geringer ist als die der Wärmeschutzverglasung, schlägt sich die Feuchtigkeit als erstes an der Außenwand innen nieder. Feuchte Wände sind maßgeblich an der Entstehung von Schimmel verantwortlich. Fenster im Winter in Dauerkippstellung oder Schränke dicht an der Außenmauer beschleunigen die Schimmelbildung bei ungedämmten Außenwänden. Die KfW fordert z.B. bei Inanspruchnahme von Fördermittel die Bestätigung eines Sachverständigen, der die bauphysikalische Unbedenklichkeit eines Fenstertausches prüfen muss. Je dichter eine Gebäudehülle hergestellt wird, desto wichtiger ist es, über Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung nachzudenken. Die Lüftungsverluste liegen bei Bestandsgebäude aus Bauzeiten vor 1980 z.B. bei 10 bis 15 %. Wird die Gebäudehülle sehr gut gedämmt, dann können 28 die Lüftungsverluste bis zu 50 % und mehr ansteigen. Der Einbau von zentralen Lüftungsanlagen bei einer Bestandssanierung ist in der Regel sehr aufwändig. Einfacher ist die Belüftung über dezentrale Lüftungsanlagen zu realisieren. Diese Lüftungsanlagen können in der Außenwand angebracht werden, aber auch in Fenstern oder in den Fensterlaibungen. © by Velux Deutschland Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient (DIN 4108), Einheit: W/m²K Er gibt an, wie viel Wärme (in Watt [W]) pro Quadratmeter Fläche [m²] je Grad Temperaturdifferenz innen zu außen (Kelvin[K]) durch ein Bauteil fließt. Je kleiner der U-Wert ist, desto weniger Wärme (und damit Energie) geht verloren, d.h. desto besser dämmt das Bauteil. Oft wird der U-Wert mit einem Index erweitert: Ug g von engl. glazing; früher kv oder Uv. Das ist der Wert für Verglasung. Seit Gültigkeit der Bauregelliste (14.3.2003) wird der U-Wert für Verglasungen europaweit einheitlich nach DIN EN 673 bestimmt. Uf von engl. frame, früher kR bzw. UF. Der Wert für das gesamte Fenster, inkl. Verglasung, Rahmen und deren Verbindung. Uw Wert für das Fenster (von engl. window, früher kF). Er errechnet sich aus Ug + Uf und Psi. Letzterer berücksichtigt den Randverbund des Isolierglases. Der g-Wert ist der Gesamtenergie-Durchlassgrad (DIN 67 507): Dieser wird in Prozent angegeben und beschreibt den Strahlungsdurchgang im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 2.500 nm. Er wird zur Berechnung des solaren Energiegewinnes herangezogen. Je größer er ist, desto mehr Energie wird durch Sonneneinstrahlung in Wärme umgewandelt. Je besser der Wärmeschutz eines Fensters, desto schwächer ist der solare Gewinn. Achtung: Bei Austausch der Fenster gegen moderne Wärmeschutzverglasung in alten Gebäuden ohne gleichzeitiges Anbringen einer Außenwanddämmung oder Lüftung besteht höchste Gefahr für Schimmelbildung. Nur diszipliniertes Heizen und Lüften oder eine Lüftungsanlage können diese Gefahr bannen! Effiziente Öl- und Gasnutzung In der EnEV 2103 werden bei Heizkessel mit einer Nennwärmeleistung von 4 kW bis max. 400 kW und die mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betrieben werden folgende Forderungen an den Hauseigentümer gestellt: ➔ bei Einbau vor dem 01. Oktober 1978 sofortige Außerbetriebnahme ➔ bei Einbau vor 01. Januar 1985 Außerbetriebnahme ab 2015 ➔ bei Einbau nach dem 01. Januar 1985 Außerbetriebnahme nach Ablauf von 30 Jahren Das gilt nicht, wenn es sich um Niedertemperatur- oder Brennwertkessel handelt. In Ein- und Zweifamilienhäusern, wo seit dem 01. Februar 2002 mindestens eine Wohnung vom Eigentümer selbst bewohnt wird, greift die Nachrüstpflicht erst für den neuen Eigentümer, die bis spätestens zwei Jahre nach dem Eigentümerwechsel erfüllt werden muss. Vitola 200 © by Viessmann Werke GmbH & Co. KG Die aktuelle Brennwerttechnik macht einen etwas sparsameren Verbrauch der Ressourcen Heizöl oder Erdgas möglich. Es wird weniger Energie verbraucht und es werden weniger Schadstoffe an die Umwelt abgegeben. Dennoch kann auf das Verbrennen wertvollen Brennstoffes aus Erdöl und Erdgas in Heizkessel heute verzichtet werden, da der klimaschädliche Ausstoß von CO2 vermindert wird, die Förderung bekannter und verfügbarer Ressourcen in einem gerade noch finanzierbaren Bereich sich bewegen und insbesondere das Erdöl noch für eine gewisse Zeit für viele wichtigere Dinge zur Verfügung stehen kann. Ähnliches gilt auch für Heizungen, die mit Erdgas betrieben werden, auch wenn die Ressourcen noch höher zu bewerten sind und keine Staubbelastung bei einer Verbrennung entsteht. Jedoch die Umweltbelastung durch CO2 ist bei Erdgas nur ca. 25 % geringer gegenüber Erdöl, d.h. auch Erdgas ist nicht so umweltfreundlich, wie es manchmal von der Werbung suggeriert wird. Allerdings werden wir Erdgas in Zukunft durch Biogas und Power-to-Gas-Anlagen ersetzen können. Bei den bislang üblichen Standard- und Niedertemperaturheizkesseln werden die Abgase bei Temperaturen von 150 Grad bis über 200 Grad in den Schornstein abgeleitet. Die Brennwerttechnologie nutzt einen zweiten Wärmetauscher, der einen großen Teil dieser nutzbaren Wärme verwendet und dem Heizkreislauf zuführt. Dabei wird der Wasserdampf, der als Verbrennungsprodukt in den Abgasen enthalten ist, so weit abgekühlt, dass er kondensiert und dabei zusätzliche Wärme (die sog. Kondensationswärme) freisetzt. Je niedriger die Rücklauftemperaturen der Heizung sind, desto mehr Abgaswärme wird genutzt. Aus diesem Grund wird der größte Wirkungsgrad mit niedrigen Vorund Rücklauftemperaturen erreicht. Sowohl für Öl- als auch für Gasheizungen sind modernste Brennwertkessel auf dem Markt. Aber Vorsicht, nur ein kompetenter Heizungsmonteur kann die Einstellung eines Brennwertkessels so vornehmen, dass auch der größtmögliche Nutzen daraus gezogen werden kann. Dämmmaßnahmen oder Fenstertausch am Gebäude zur Energieeinsparung müssen immer als erstes erfolgen, danach sollte erst ein korrekt dimensionierter Heizkessel installiert werden. Das gilt auch für die modulierende Arbeitsweise von Brennwertkessel. Denn überdimensionierte Heizkessel produzieren unnötigen Wärmeverlust und erfordern zusätzlichen Strombedarf. Wichtig: Sollte noch ein Heizungstausch mit Erdöloder Erdgas infrage kommen, dann nur in Verbindung mit einer thermischen Solaranlage! Und das nicht nur für Warmwasser, sondern auch für die Heizungsunterstützung, wenn die erforderlichen Parameter am Gebäude und die Vorlauftemperaturen dazu geeignet sind. Eine Aufstellung der Kollektoren von 50° oder mehr und Ausrichtung gegen Süden, leisten bei gutem Dämmstandard des Gebäudes und in Verbindung mit geringen Vorlauftemperaturen durch integrierte Heizflächen, einen hohen wirtschaftlichen Beitrag zur Bereitstellung von Wärme und Warmwasser. Außerdem werden die Einschaltzyklen des Heizkessels deutlich reduziert und verbessern die Lebensdauer des Kessels. Hier ist eine neutrale Beratung für die Planung der Anlagentechnik durch einen erfahrenen Energieberater zu empfehlen. Im Rahmen eines Heizungstausches muss ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden, ganz besonders dann, wenn der Wärmebedarf des Gebäudes durch Dämmmaßnahmen reduziert worden ist und die Berechnung der neuen Heizlast zur korrekten Dimensionierung des Heizkessels erforderlich wird. Bisher wurden in der Regel lediglich Heizkurve und Pumpendruck erhöht und damit Vorlauftemperatur und Volumenstrom, um die erforderliche Wärme zu Verfügung zu stellen. Das bedeutet unnötigen Energieund Stromverbrauch. Bei Beanspruchung von KfW-Förderungen ist der hydraulische Abgleich ohnehin Bedingung. Tauschen Sie Ihre alten Heizkreislaufpumpen gegen moderne, elektronisch geregelte Pumpen (mindestens Energieeffizienzklasse A+). Alte Heizkreislaufpumpen gehören zu den größten heimlichen Stromfressern in unseren Gebäuden. Dagegen sparen elektronisch geregelte Pumpen bis zu 80 % Strom ein. 29 Effiziente Öl- und Gasnutzung Es muss deutlich gesagt werden, dass wir uns ein Heizen mit Erdöl oder Erdgas eigentlich schon längst nicht mehr leisten können, zumal Erdöl heute als Basisstoff für vielerlei Anwendungsbereiche (wie z.B. bei der Herstellung von Kunsttoffen, Farbstoffen, Pharmazeutika etc.) benötigt wird und nur durch zum Teil drastisch höhere Kosten für den Ersatzstoff ersetzt werden kann. Bei Erdgas sieht die Zukunft mit dem Heizen etwas positiver und erfolgversprechender aus, da wir bereits heute Biogas in Erdgasqualität aufbereiten und zum Heizen nutzen. Bei steigendem Anteil erneuerbarer Energien werden wir auch mit „Power-to- Gas“-Anwendungen, der Herstellung von Erdgas aus erneuerbaren Energien, weiterhin Gas-Brennwerttechnik nutzen können. Und das haben die meisten Hauseigentümer auch längst erkannt. Es werden immer weniger Heizölkessel bei einer Bestandssanierung installiert. und Im Neubau liegt der Anteil aller eingesetzten Wärmeerzeuger mit Heizölkessel unter 1 %, bei Erdgas sind es weit über 40 %. Sanierungsfall auch auf den Kamin. Moderne Schornsteine sind wärmegedämmt, damit die Rauchgase auf dem Weg durch den Fang nicht zu stark abkühlen. Heutige Systeme bestehen aus vorgefertigten Keramikrohren plus Mantelsteinen. Das senkt Bauzeiten und Fehlerquellen erheblich. Kunststoff- bzw. Edelstahlrohrsysteme sind ebenfalls häufig anzutreffen, was eine einfache Erklärung hat: Ein Rauchfang im herkömmlichen Sinn kann hier nämlich entfallen. Für die Montage genügt ein Schacht. Bei Installation eines Brennwertkessels muss fast immer dank der geringeren Abgastemperaturen der Schornstein saniert werden. Das ist in der Regel durch Einziehen eines Abgassystems in den bestehenden Schornstein oder Anbringen an der Außenfasssade kostengünstig zu realisieren. Nachwachsende Rohstoffe wie Holz – siehe Biomasse – sind eine echte Alternative, denn Heizen mit Holz ist CO2-neutral und dank moderner Technik ähnlich komfortabel und bereits heute deutlich wirtschaftlicher als Heizöl oder Erdgas. Und abhängig von den Fortschritten in der Speichertechnologie für Strom, werden auch Wärmepumpen in Zukunft besonders interessant, wenn der eigenerzeugte Strom auf dem Dach über einen wirtschaftlichen Speicher unmittelbar für die Wärmepumpe genutzt werden kann. Um Kosten zu sparen, können Sie in einem nicht homogenen Markt sehr gut Preise vergleichen, auf Vorrat ordern, wann Sie es möchten und per Sammelbestellung mit Ihren Nachbarn weitere Kosten sparen. Ölheizung Bevor Sie Ihre Heizung sanieren, sollten Sie immer erst nachfragen, ob es eine Alternative gibt. Heizöl ist zu wertvoll um verbrannt zu werden und gehen Sie davon aus, dass die Kosten für Heizöl in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigen werden. Lassen Sie sich daher vor einer Entscheidung neutral beraten. Für die wenigen Fälle, bei denen es keine Alternative gibt zu einem anderen Energieträger für das Heizen gibt, achten Sie im 30 Wichtig ist auch die regelmäßige Wartung der Anlage, am besten über einen Wartungsvertrag, mit dem einmal jährlich eine Heizkesselwartung erfolgt. Der Bund der Energieverbraucher www.energienetz.de stellt die Seite www.heizoelpool.de zur Verfügung, damit man per Anmeldung über das Internet einfacher an Sammelbestellungen teilhaben kann. Gasheizung Grundsätzlich gilt auch hier der für die Ölheizung gemachte Hinweis. Auch Erdgas gehört zu den fossilen Brennstoffen und sollte nicht ohne zwingenden Grund zum Einsatz kommen. Allerdings ist Erdgas etwas umweltfreundlicher als Heizöl, verursacht bei der Verbrennung keine Staubbelastung und stellt derzeit in bestimmten Fällen durchaus eine Alternative dar, insbesondere wenn man Biogas einsetzt oder „Power-to-Gas“-Umwandlung nutzen kann. Vitogas 200-F © by Viessmann Werke GmbH & Co. KG Bis Power-to-Gas-Systeme wirtschaftlich betrieben werden können, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Und mit einem ca. 6000 km langen Erdgasnetz verfügen wir über einen Speicher mit hoher Kapazität, in dem bereits heute viele Kubikmeter Biogas zu Erdgasqualität aufbereitet, fließen. Aber auch vor dem Einsatz einer Gasheizung lohnt es sich, einen unabhängigen Berater zu suchen, der ggf. eine andere Lösung empfehlen kann. Brenn- und Heizwertangaben Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung der Brennstoffe weisen diese unterschiedlich hohe Brenn- und Heizwerte auf. Beide werden in der Regel bei festen Brennstoffen in Kilowattstunde pro Kilogramm (kWh/kg), bei flüssigen Brennstoffen in Kilowattstunde pro Liter (kWh/l) und bei gasförmigen Brennstoffen in Kilowattstunde pro Kubikmeter (kWh/ m3) angegeben. Brennwert Brennwert (Hs) und Heizwert (Hi) bezeichnen den Energieinhalt eines Brennstoffs. Der Heizwert bezieht sich dabei auf das Wärmepotenzial, das allein auf den trockenen Teil der bei der Verbrennung entstehenden Verbrennungsgase zurückzuführen ist. Unter Brennwert wird der gesamte Wärmeinhalt verstanden, der sich aus dem Wärmepotenzial des trockenen und feuchten Verbrennungsgases zusammensetzt. Blockheizkraftwerk Blockheizkraftwerke (BHKW) sind Anlagen, in denen gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt werden (Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen). Wenn die Strom- und Wärmeerzeugung in einer kleineren und kompakteren Anlage erfolgt, dann spricht man von Mini- oder Micro-Blockheizkraftwerken. Das BHKW ist für Mehrfamilienhäuser und Wohngebäude ab 6 Wohneinheiten eine Alternative zur konventionellen Energieerzeugung. Inzwischen ist der Einsatz auch in Einfamilienhäusern möglich durch die Entwicklung von Nano BHKW, Mikro BHKW und Mini BHKW. Blockheizkraftwerke können mit Erdgas betrieben werden, aber auch mit Heizöl, Pflanzenöl, Biodiesel und Biogas. Es gibt auch ständige Versuche mit BHKW und Pellets als Energieträger. Problemlose Serienreife wurde noch nicht erreicht. Blockheizkraftwerke gelten als fortschrittlich und umweltfreundlich. Micro-Blockheizkraftwerke für Ein- oder Zweifamilienhäuser können bei der Sanierung eine Alternative sein. Eine neutrale fachliche Beratung ist dringend anzuraten. Micro-BHKW werden meist mit Stirling-Motor ausgeführt. Der Vorteil eines BHKW mit Stirling-Motor ist die Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit, der Nachteil ist in der Regel ein geringer elektrischer Wirkungsgrad. Mangelnde Nachhaltigkeit und hoher Wartungsaufwand verringern die Nachfrage nach BHKW, die mit Heizöl oder Pflanzenöl betrieben werden. Motore mit Erd- Bio- und Flüssiggas werden überwiegend eingesetzt. BHKW haben einen großen Vorteil: Sie erzeugen Strom und Wärme gleichzeitig, um das Gebäude zu versorgen. Nicht eigengenutzter Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist, wofür es unterschiedliche Rückeinspeisevergütungen gibt. Die Höhe ist davon abhängig, ob nach dem EEG-Gesetz (Erneuerbares-Energien-Gesetz) oder dem KWK-Gesetz (Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz) vergütet wird. Nach dem EEG werden BHKWs mit erneuerbaren Energieträgern vergütet, nach dem KWK-Gesetz, BHKWs, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden. BHKWs sparen ca. 30 % Primärenergie ein und produzieren somit weniger CO2. Sie erreichen Wirkungsgrade von bis zu 90 % und auch mehr. Die Kleinkraftwerke im heimischen Keller haben die Größe einer stattlichen Kühltruhe und können in jeder Heizanlage integriert werden. Sie ersetzen manchmal bei korrekter Planung und Dimensionierung die Heizanlage. Wirtschaftlicher werden BHKW jedoch in der Regel als Grundlast gefahren und benötigen einen Spitzenlastkessel. Allerdings sollte die Planung eines BHKW so ausgeführt werden, dass das BHKW mindestens 4.000 Vollaststunden pro Jahr läuft und dabei die gesamte produzierte Wärme genutzt werden kann. Die Wirtschaftlichkeit eines BHKW steigt, wenn so viel wie möglich des produzierten Stromes selbst genutzt wird und die Laufzeiten so groß wie möglich sind. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die thermische Leistung des BHKW bereits den Warmwasserbedarf decken kann. Eine neutrale Beratung und Planung vor Anschaffung eines BHKW ist dringend zu empfehlen. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Bei dieser Energieumwandlungsanlage wird bei der chemischen oder physikalischen Umwandlung von Energieträgern sowohl die entstehende Wärme als auch die durch die Energieumwandlung erzeugte elektrische Energie genutzt. Im Vergleich zu den derzeit besten Technologien der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme erzielen KWK-Anlagen Primärenergieeinsparungen von bis zu 30 %, betrieben mit Pellets noch mehr. KWK mit Brennstoffzelle Es ist sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis Brennstoffzellenheizungen als Alternative zumindest im Ein- und Zweifamilienhaus Einzug halten werden. Noch sind die Leistungen bei Strom und Wärme für größere Energiemengen zu gering und vor allen Dingen die Kosten viel zu hoch. In Japan z.B. sind über 25.000 Brennstoffzellenheizungen in Haushalten bereits in Betrieb, allerdings mit hohen staatlichen Subventionen bedacht. Aber auch hierzulande kann bereits eine Brennstoffzellenheizung angeschafft werden. INTERNET-TIPPS www.bkwk.de Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. www.mini-kwk.de BMU-Klimaschutzinitiative © by Vaillant www.energieverbraucher.de/ itid__155/ Bund der Energieverbraucher: gute Übersicht zu BHKW 31 Oberflächennahe Geothermie Als Geothermie oder Erdwärme bezeichnet man die Energie, die in der Erdkruste in Form von Wärme gespeichert ist. Während sie in den oberflächennahen Bereichen bis etwa 20 m Tiefe noch unmittelbar aus der Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche stammt, nimmt der Sonneneinfluss in tieferen Schichten rasch ab. Die geothermische Energie hat ihren Ursprung in dem so genannten „terrestrischen Wärmestrom“. Dieser enthält zum Teil noch Restwärme aus der Zeit der Erdentstehung und wird zudem fortlaufend durch frei gewordene Energie aus radioaktiven Zerfallsprozessen im Erdinneren gespeist. Im Erdreich nimmt die Temperatur mit steigender Tiefe kontinuierlich zu. In Mitteleuropa beträgt dieser geothermische Gradient gut 3°C pro 100 m Tiefe. Das bedeutet, dass bei uns in einem Kilometer Tiefe Temperaturen von über 30°C herrschen. Der geothermische Gradient unterliegt jedoch großen regionalen Schwankungen: So steigt in Gebieten mit vulkanischer Aktivität die Wärme oft schon in geringer Tiefe auf mehrere hundert Grad an. Im Kern der Erde liegen die Temperaturen nach Schätzungen sogar zwischen 4.500 und 6.500°C. Kühlung von Gebäuden eingesetzt. In der „Tiefengeothermie“ in über 400 m, meist jedoch erst ab 1.000 m Tiefe kann bei ausreichend hohen Temperaturen auch elektrischer Strom erzeugt werden. Die geothermische Nutzung weist gegenwärtig hohe Zuwachsraten auf und besitzt in Deutschland noch ein hohes Potenzial zur Erzeugung von Wärme und Strom. Mit 2,5 GW thermischer Leistung und bei der Stromerzeugung mit 7,3 MW wurden 2012 insgesamt 33,2 Millionen kWh Strom und Wärme erzeugt. Der derzeitige weltweite Energiebedarf könnte theoretisch über 100.000 Jahre lang durch die Wärmevorräte in den oberen drei Kilometern der Erdkruste gedeckt werden. Allerdings ist nur ein kleiner Teil dieser Energie auch wirklich geothermisch nutzbar. Dennoch ist Geothermie mittlerweile ein fester Bestandteil in allen Planungen der zukünftigen Energieversorgung in Deutschland. Ein Nachteil sind die erreichbaren Temperaturen, welche für den alten Gebäudebestand mit hohen Vorlauftemperaturen oft nicht überall ausreichend vorzufinden sind und die hohen Investitionskosten bei der Tiefengeothermie. Zu beachten sind aber auch mögliche Auswirkungen der Tiefenbohrungen auf Verschiebungen in den Erdschichten. In den oberflächennahen Schichten wird zusätzlich Sonnenenergie, entweder in Form von Einstrahlung, oder indirekt als Wärme aus Regen und Luft aufgenommen und gespeichert. Da der Temperaturbereich in diesen oberflächennahen Schichten mit durchschnittlich 8 - 12 °C zum direkten Heizen zu gering ist, wird er mit Hilfe einer Wärmepumpe auf das nötige Temperaturniveau angehoben. Die Erdwärme ist eine wichtige regenerative Energiequelle, denn sie lässt sich umweltfreundlich und klimaschonend fördern und trägt dazu bei, den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren. Geothermische Nutzung wird je nach Tiefe unterschieden: Bei der „flachen Geothermie“ mit Tiefen bis 100 m, selten auch bis 400 m, wird Wärme der Erde entzogen und meist über Wärmepumpen zur Beheizung oder 32 Bis Ende 2014 wurden in Deutschland fast 850.000 Wärmepumpen mit einer installierten Leistung von 8,1 Millionen kW in Betrieb. Moderne Wärmepumpen kommen heute mit sehr wenig Antriebsenergie aus. Ein Niedrigenergie-Einfamilienhaus mit sehr guter energetischer Hülle (mindestens KfW-Effizienzhaus 70, das entspricht 30 % unter Neubauwert gemäß EnEV 2013 und mit Flächenheizsysteme) benötigt z.B. eine Heizleistung von 6 kW. Für den Betrieb der Wärmepumpe werden nur 1,5 kW benötigt. Den Rest liefert dann das Erdreich. Das heißt, die Wärmepumpe heizt das ganze Haus mit nur 1,5 kW Antriebsenergie. Zum Vergleich: Die kleine Platte des Elektroherds braucht durchschnittlich 1,6 kW und der Heizlüfter rund 2 kW. Man spricht dann von einer Jahresarbeitszahl 4 = 6/1,5. Die Effizienz des Wärmepumpensystems ergibt sich aus dem Faktor eingesetzter Energie zu erzeugter Wärmeenergie. Energetisch sehr gut gebaute Gebäude mit integrierter Flächenheizung erzielen Jahresarbeitszahlen von 4 und mehr. Rahmenbedingungen für einen effizienten Einsatz von Wärmepumpen sind zum einen, die Vorlauftemperatur für die Wärmeverteilung und zum anderen der energetische Zustand des Gebäudes. Der in Datenblättern angegebene COP (Coefficient of Performance = Leistungszahl = die vom Kompressor abgegebene Leistung im Verhältnis zur aufgenommenen Leistung unter normierten Bedingungen) ist ein unter Prüfbedingungen ermittelter Wert und kann nicht mit der Jahresarbeitszahl verglichen werden. Die Jahresarbeitszahl wird immer schlechter sein, da hier die gesamte Heizanlage betrachtet wird und insbesondere dann, wenn die Erwärmung des Trinkwassers dazu kommt. Wärmepumpen nutzen Umweltenergien, die sich immer wieder natürlich erneuern. Die CO2 Emissionen können um mehr als 30 % gesenkt werden. Die Betriebskosten der Heizungsanlage können um bis zu 50 % und mehr sinken. Die Berechnungsgrundlage sind die derzeitigen Energiekosten! Darüber hinaus kann eine moderne Wärmepumpe nicht nur Wärme erzeugen, sondern auch energie- und kostengünstig zur Kühlung genutzt werden. Denn die Kühlung über eine Erdsonde ist eine sehr kostengünstige Möglichkeit zur Klimatisierung. Bei der direkten Kühlung wird die Untergrundtemperatur aus der Sonde über einen Wärmetauscher direkt an die Fußbodenheizung übergeben. Da die Wärmepumpe in diesem Fall ausgeschaltet bleibt und lediglich die Umwälzpumpe arbeitet, entstehen sehr geringe Betriebskosten. Diese liegen um Größenordnungen unter denen einer elektrisch betrieben Klimaanlage. Ein weiterer Vorteil: Mit der Kühlung wird Wärme über die Sonden in den Untergrund abgeführt, was wiederum zu einer besseren Regeneration der Sonden führt. WISSENSWERT: WICHTIG Die Wärmequelle (Luft, Erde, Grundwasser) sollte mit Sorgfalt ausgewählt werden, denn die Wärmequelle bestimmt die Effizienz der Anlage. Die optimale Wärmequelle sollte eine möglichst gleich bleibende hohe Temperatur über das ganze Jahr haben. INFORMATION Der Einsatz von Wärmepumpen wird manchmal auch kritisch gesehen. Deshalb sollte man vor einer Entscheidung von einem unabhängigen Energieberater den geplanten Standort und das Gebäude prüfen lassen, damit die Investition auch langfristig zu den gewünschten Erfolgen führt. Die Vorteile der elektrischen Wärmepumpe kommen nur im Betrieb mit Öko-Strom voll zum Tragen. Die notwendige Stromversorgung der Wärmepumpen aus z.B. Atomstrom widerspricht dem Gedanken der gewünschten Umstellung auf alternative Energie. Mit ständig steigenden Stromkosten, ganz besonders beim Heizstrom, der selbst im Niedertarif bereits ca. 18 c/kWh kostet, sollte man genauestens prüfen, ob eine Wärmepumpe für das jeweilige Gebäude wirtschaftlich ist. Eine Lösung ist auf jeden Fall eigengenutzter Strom von der PV-Anlage mit einem Stromspeicher. Sicherheit für Kunden und Planer: Mit dem Internationalen Gütesiegel Erdwärmesonden werden europaweite einheitliche Standards zur korrekten Einbringung von Erdwärmesonden in den Untergrund festgelegt. Diese langjährig erprobten Methoden stehen zur Verfügung: Grundwasser Axel Besuden, Dipl.-Ing. Energie-Effizienz-Experte für die KfW Förderprogramme Ingenieurbüro für Geotechnik, Hydrogeologie und Geothermie Energiebedarfsausweise Robert-Bosch-Straße 7a 56566 Neuwied Vor-Ort-Energieberater (Bafa) Tel. 02631 / 978339-0 Albert-Schweitzer-Str.16 . 56567 Neuwied [email protected] .Telefon 02631- 97 90 94 Unsere Baugrunduntersuchungen ermöglichen wirtschaftliches Bauen und bringen Kostensicherheit 33 Oberflächennahe Geothermie Hier wird das Grundwasser als Energiequelle genutzt. Selbst an kältesten Tagen beträgt die Temperatur des Grundwassers zwischen 8 und 12°C. Dafür wird ein Brunnen (Entnahme- oder Förderbrunnen) gebaut, der die Wärmepumpe mit Wasser versorgt. Die Wärmepumpe entzieht dem Wasser Energie durch Abkühlung und wird dann über einen zweiten Brunnen (Schluckbrunnen) der Grundwasserschicht wieder zugeführt. Der Abstand zwischen den beiden Brunnen sollte mindestens 15 m betragen. Die Energiemenge, die dem Grundwasser entzogen wird, „pumpt“ die Wärmepumpe auf das Temperaturniveau, das für die Beheizung Ihres Hauses erforderlich ist. Das erwärmte Wasser zirkuliert im Heizkreislauf der Heizungsanlage und versorgt das Haus mit wohliger Wärme. Erdreich Übersicht über die Absatzzahlen von Warmwasserwärmepumpen in Deutschland für die Jahre 20078 bis 2014. © by Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V. pumpe die Energiemenge zu liefern, die zum Beheizen des Hauses benötigt wird. Als Faustregel für die benötigte Kollektorenfläche gilt das 1,5 bis 2-fache der zu beheizenden Wohnfläche. Für die Errichtung einer Erdsondenanlage ist eine bzw. sind mehrere Bohrungen notwendig, damit die aus Kunststoffrohr bestehenden Sonden eingelassen werden können. Um die Erdwärme nutzbar machen zu können, werden Erdkollektoren verlegt oder Erdsonden eingesetzt, die es in vielfältigen Ausführungen gibt. Wenn eine größere, nicht versiegelte Fläche zur Verfügung steht, bieten sich Erdkollektoren an. Steht weniger Fläche zur Verfügung, kann der Wärmesammler auch als vertikale Erdsonde eingesetzt werden. Kollektoren und Sonden bestehen aus unverrottbaren Kunststoffrohren, die als geschlossene Kreise verwendet werden. Dabei unterscheiden sich Kollektoren und Sonden nur durch die Art ihrer Anwendung. Kollektoren werden als Schleifen waagerecht im Boden des Grundstückes verlegt. Dabei ist eine Tiefe unterhalb der Frostgrenze von 1,2 - 1,5 m ausreichend, um der Wärme- 34 Die Tiefe und die Anzahl der Bohrungen sind von den Bodenverhältnissen und vom benötigten Wärmebedarf abhängig, die für das Gebäude benötigt wird. Erdsonden reichen in den Bereich von 30 bis ca. 100 m Tiefe. Erdwärmesonden und -kollektoren erlauben eine thermische Nutzung des Untergrundes, wenn kein ausreichend ergiebiges oberflächennahes Grundwasservorkommen zur Verfügung steht. Sie dürfen in der Regel nur in der wasserungesättigten Bodenzone und bis zur Basis des ersten Grundwasserstockwerkes errichtet werden. Der Bau von Erdwärmesonden und -kollektoren in Trinkwasserschutzgebieten und das Abteufen von Sondenbohrungen in tiefer liegende Grundwasserstockwerke, die zu Trinkwasserzwecken genutzt werden, ist grundsätzlich nicht zulässig. Wärmepumpen, die Erdwärme nutzen, sind besonders effizient in Kombination mit thermischen Solaranlagen. Überschüssige Wärme der Kollektoren kann im Sommer zur Regeneration der Sole oder Erde dienen. Dadurch werden Stagnationen (Abschalten der Solaranlage wegen Verdampfen der Wärmeträgerflüssigkeit) vermieden, die aufgrund von zu hohen Temperaturen an den Kollektoren erfolgt. Luft Mit Geothermie hat eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nichts zu tun, sie sollte aber der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe dient die Außenluft als Medium. Trotz einiger Möglichkeiten das Temperatur-Niveau der Außenluft etwas anzuheben, sollte eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nur bei idealen Voraussetzungen der Gebäudehülle, geringen Vorlauftemperaturen und intelligenter Warmwassererzeugung eingesetzt werden. Jahresarbeitszahlen von 4 oder gar mehr sind in der Regel nicht zu erreichen. Siehe dazu „Richtlinien für Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien“. In unsanierten Altbauten mit Heizköpern wird eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zum teuren Luxus, wenn der Strom nicht aus einer eigengenutzten PV-Anlage stammt. Zuschüsse für effiziente Wärmepumpen Über das Marktanreizprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für erneuerbare Energien im Wärmemarkt gibt es Zuschüsse für die Installation von Wärmepumpen. Zuschüsse gibt es nur noch bei Sanierungen für Wohngebäude, für Prozesswärme auch im Neubau. Die Zuschüsse werden in Abhängigkeit von einer zu erreichenden Jahresarbeitszahl, des verwendeten Wärmeträgers und der Wärmeleistung gestaffelt gezahlt. Der für die Berechnung der Jahresarbeitszahl benötigte COP-Wert ist mit einem Prüfzertifikat eines unabhängigen Prüfinstituts nachzuweisen. Der Nachweis des EHPA-Wärmepumpen-Gütesiegels wird als gleichwertig anerkannt. Die Jahresarbeitszahl ist nach VDI 4650 zu berechnen. WEITERE INFORMATIONEN „Leitfaden zur Nutzung von oberflächennaher Geothermie mit Erdwärmesonden“ Hrg: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten http://www.geothermie.de/fileadmin/ useruploads/Service/Publikationen/ RP_Leitfaden_Erdwaerme_2012.pdf Bei geplantem Einsatz einer Wärmepumpe ist dringend zu empfehlen, einen kompetenten Energieberater einzuschalten. 35 Energiequelle Sonne Rund 150 Millionen Kilometer ist die Sonne von uns entfernt und trotz dieser für uns kaum vorstellbaren Entfernung von fundamentaler Bedeutung. Das Leben selbst und das Klima werden durch die Strahlungsenergie der Sonne angetrieben. Etwa 99,98 % des gesamten Energiebeitrages des Erdklimas verdanken wir der Sonne. Diese geballte Kraft der Sonne können wir als Sonnenenergie nutzen. Mit Hilfe von Kollektoren haben wir eine gute Chance die Ressourcen Gas, Erdöl und auch Holz zu schonen. Mit dem Einsatz von dementsprechenden Technologien schonen wir das Klima und profitieren langfristig bei den Kosten. Für die Versorgung mit Sonnenenergie wird zwischen Solarthermie und Photovoltaik unterschieden. Photovoltaik – aus Licht wird Strom Die täglich als Licht und Wärme auf die Erde auftreffende Menge an Sonnenenergie ist mindestens 10.000mal höher als der weltweite Energiebedarf. Eine Stunde Sonneneinstrahlung auf die Erde ist gleichbedeutend mit dem Energieverbrauch der ganzen Menschheit in einem Jahr. Jeder kann auf dem eigenen (am besten südorientierten) und schattenfreien Hausdach oder durch Beteiligung an einer Bürgersolaranlage gemeinsam mit mehreren Personen auf einer größeren (z.B. öffentlichen) Dachfläche Strom erzeugen. Mit Photovoltaik ist die Erzeugung von elektrischem Strom aus Sonnenenergie gemeint. In Solarzellen, meist aus Silizium, werden unter Zufuhr von Licht positive und negative Ladungsträger freigesetzt (Photoeffekt). Es wird Gleichstrom erzeugt, der direkt Motoren antreiben oder Akkus aufladen kann. Soll Sonnenenergie auch zum Betrieb mit 230 Volt Wechselspannung genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist („verkauft“) werden, wird ein Wechselrichter benötigt, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Die Technik ist sehr zuverlässig, die Hersteller von Solarzellen garantieren sehr oft 80 % der maximalen Leistung über 25 Jahre. Eine Photovoltaik-Anlage erwirtschaftet ihre Herstellungsenergie (Energierücklaufzeit) in zwei bis vier Jahren und erzeugt in der restlichen Zeit ihrer 36 Lebensdauer von 30 Jahren oder auch länger emissionsfrei Strom. Halbleitermaterial wie z.B. Silizium altert so gut wie nicht! Große Entwicklungsschritte macht die Dünnschichttechnologie, bei der deutlich weniger Halbleitermaterial benötigt wird und für die Produktion weniger Energie aufgewendet werden muss. Die kostenintensivste Komponente bei der Herstellung von mono- oder polykristallinen Modulen ist der Silizium-Block. 2012 waren in Deutschland 1,3 Millionen Anlagen mit einer Nennleistung von 32,4 GW installiert. Damit konnten 27,6 GWh Strom erzeugt werden, was einem Anteil von 5,2 % der Nettostromerzeugung in Deutschland entspricht. Mittlerweile sind die Vergütungssätze für PV weit unter die Strompreise gefallen, die Privathaushalte bezahlen müssen. Deshalb ist statt einer Einspeisung der Eigenverbrauch dringender zu empfehlen. Mit dem rasanten Fortschritt bei Entwicklungen von Speichertechnologien für Strom und den steigenden Marktdeckungsraten wird der Eigenverbrauch immer interessanter. Die Einspeisevergütungen werden weiter abgesenkt. Wie hoch die Reduzierungen der Vergütungssätze ausfallen, wird auf verschiedene Weise für unterschiedliche Anlagengrößen sowie Zubau an Leistung alle drei Monate neu entschieden. Solarstrom ist mit Kosten zwischen 8 und 12 c/kWh bereits heute günstiger gegenüber konventioneller Stromerzeugung. Insbesondere dann, wenn alle Kosten bei den fossilen und atomaren Energieträgern so eingerechnet würde, wie man es bei den erneuerbaren Energien macht. Beispiel: Deutschland hat 2013 ca. 93 Mrd. € für Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran ausgegeben. Bei einer Energiekos- tensteigerung von 3,5 % pro Jahr geben wir in 10 Jahren über 1.400 Mrd. € für Energie aus, bei einer Energiekostensteigerung von 7 % wären es fast 2.000 Mrd. €. Statt dieser Zahlungen an fremde Länder könnte man sich sehr viel mehr erneuerbare Energien in den nächsten 10 Jahren im eigenen Lande leisten! Der von der Politik gewollte Weg führt unweigerlich in Zukunft zum Eigenverbrauch. Und das ist ohne Stromspeichermöglichkeiten in beschränktem Umfang möglich. Im Moment ist jedoch die Wirtschaftlichkeit bei Einsatz eines Stromspeichers wegen der hohen Kosten von Speichern auf Lithium-Ionen-Basis noch nicht gegeben. Man kann aber davon ausgehen, dass sich die Kosten für Speicher in ähnlichem Maße verringern werden, wie wir es bei den Modulkosten erlebt haben. Für jene, die aber nicht warten wollen, stellen bewährte Blei-Gel-Akkus eine deutlich kostengünstigere Variante dar, bis in nächster Zukunft kostengünstigere Speichersysteme auf den Markt kommen werden. Bei der Entscheidung für einen Stromspeicher ist die Größe der PV-Anlage sehr entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Je höher der Eigenverbrauch vom Gesamtertrag ist, desto höher ist die Rendite. 37 Energiequelle Sonne Eine kompetente Beratung, ist sehr wichtig, wenn es um die Planung eines Stromspeichers geht. Solarthermie – die Sonne als Wärmequelle Auf der Seite nde.de/service/ www.agora-energiewe werden tagesakn/ ate aktuelle-stromd tuell die Stromerzeugung ie und der Verbrauch sow Strom-Impor t und Export grafisch dargestellt. epage entAuf der Hom ur.de veröff snetzagent de e www.bun di ntur desnetzage licht die Bun d un ns io ss egre aktuellen D sätze. Siehe Vergütungs und Gas, t Elektrizitä Energien, Erneuerbare . Photovoltaik Weiterführende Links zum Thema Photovoltaik: www.photovoltaikforum.com www.sfv.de Eine Software rechnet die eigene Wirtschaftsanalyse mit den aktuellen Degressions- und Vergütungssätzen. Die Software ist allerdings kostenpflichtig. www.rw-c.de Gewünschter Nebeneffekt: Der Heizkessel kann während der Sommermonate komplett ausgeschaltet bleiben. In den übrigen Monaten, in denen der Heizkessel ohnehin läuft, muss er die fehlende Wärme liefern (nachheizen). Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Sonne das Brauchwasser umweltschonend und kostenlos erwärmt. Die Strahlung der Sonne kann nicht nur in Strom (Photovoltaik) sondern auch in Wärme umgewandelt werden. Anlagen, die Wärme erzeugen, werden thermische Solaranlagen genannt. Sie bestehen im Prinzip aus dem Kollektorfeld, einem Speichersystem, dem Solarkreis (geschlossener Rohrkreis zwischen Kollektoren und Speicher) und der Regelung/Solarstation. Sonnenkollektoren absorbieren die solare Wärme, und geben diese Wärme an ein Wärmeträgermedium ab. Dieses wird über ein Rohrsystem zum Solarspeicher gepumpt, erwärmt dort das Wasser im Speicher und strömt abgekühlt zu den Kollektoren zurück. Solange nutzbare Wärme in den Kollektoren zur Verfügung steht, hält der Regler die Pumpe in Betrieb. Wenn der solare Wärmevorrat im Speicher aufgebraucht ist, dann liefert der Heizkessel die fehlende Wärme nach. Die Anlagen arbeiten vollautomatisch und können verhältnismäßig einfach in vorhandene Warmwasser- und Heizungssysteme eingebunden werden. Die Waschmaschine und der Geschirrspüler können mit Hilfe eines Zusatzgerätes direkt mit dem Warmwasser der Solaranlage versorgt werden. Ende 2014 sind in Deutschland über 18 Millionen m² Kollektorflächen mit einer thermischen Leistung von mehr als 13 Millionen kW installiert. In der Regel soll die Auslegung einer thermischen Solaranlage zur Warmwasserbereitung im Ein- und Zweifamilienhausbereich das Ziel 38 erreichen, den Energiebedarf der Brauchwassererwärmung während der Sommermonate Mai bis September zu 100 % und an Schönwettertagen in der Übergangszeit über die Solaranlage abzudecken. Nicht nur bei einem Neubau, sondern auch bei einem gut gedämmten Altbau und damit ein Betrieb der Heizanlage mit geringeren Vorlauftemperaturen, ganz besonders mit Flächenheizverteilung, ist es deutlich wirtschaftlicher, ein paar Kollektoren mehr zu installieren und zusätzlich auch für die Heizungsunterstützung zu sorgen. Voraussetzung ist allerdings, dass gewisse Eigenschaften vom Gebäude und der Heizanlage erfüllt sind. Grundsätzlich gilt: je größer die Solaranlage, desto wirtschaftlicher wird sie betrieben. Der solar gedeckte Wärmebedarf bleibt unabhängig von steigenden Energiepreisen. Große Solaranlagen produzieren bereits heute Wärme zu Kosten von 0,10 bis 0,14 € pro kWh und das ohne Berücksichtigung von Förderungen. Es ist bereits heute absehbar, dass die Wärmegestehungskosten durch thermische Solaranlagen bald günstiger sein werden, als durch fossile Energieträger, wie Erdöl und Erdgas. Der Weg dazu wird über Kollektoren aus Kunststoff führen, die mit deutlich günstigeren Kosten in Österreich Warmwasserspeicher mit Solarstation Platzsparende Buderus Logalux SMS-Speicher für Solaranlagen lassen sich schnell und einfach einbauen Bild © by Bosch Thermotechnik GmbH bereits angeboten werden. Die Kollektoren lassen sich in folgenden Varianten montieren: in ein geneigtes Dach integrieren (Indachmontage) auf ein geneigtes Dach montieren (Aufdachmontage) auf ein Flachdach bzw. eine Freifläche aufständern und an eine Fassade montieren. Als Standard gilt der Flachkollektor. Bei diesem Kollektortyp ist der Absorber in einem flachen, wärmegedämmten Gehäuse untergebracht, das mit einer Glasplatte verschlossen wurde. Er besteht aus einem flachen, innen geschwärzten Metallkasten mit einer hagelsicheren Glasabdeckung. Die innere schwarze Oberfläche (der Absorber) absorbiert die gesamte einstrahlende Sonnenwärme und erhitzt das darunter liegende Rohrsystem. Die Absorberbeschichtung und die Dämmung im Kollektor sorgen dafür, dass möglichst wenig Wärme nach außen verloren geht. Die Produktionskosten und Preise von Flachkollektoren sind deutlich niedriger als die der leistungsfähigeren Vakuum-Röhrenkollektoren. Vakuum-Röhrenkollektoren nutzen auch schräg einfallende Sonnenstrahlung effektiver und sind insbesondere für Ganzjahresbetrieb und bei Heizungsunterstützung gut geeignet. Besonders bei Platzmangel stellen sie eine sehr gute Alternative dar. Die Preise für solarthermische Anlagen sind erfreulicherweise in den letzten Jahren gesunken – und dies bei steigender Leistungsfähigkeit. Gute Vakuumröhren kosten ca. 500 bis 800 € pro m², für Flachkollektoren bezahlen Sie etwa 300 bis 400 € pro m². Die Kollektorkosten betragen rund ein Drittel der Gesamtkosten einer Anlage. Das zweite Drittel verursachen der Speicher und die Anschlüsse an den Kessel. Das Die Sonne läßt die Heizkosten schmelzen Bild © by BSW-Solar, www.solarwirtschaft.de letzte Drittel: Montage und Verrohrung. Alles in allem spielen Solaranlagen in ein bis drei Jahren ihre Herstellungsenergie wieder ein. Solaranlagen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 30 Jahren. Lassen Sie sich unbedingt einen Wärmemengenzähler oder ein Funktionskontrollgerät einbauen. Damit kann auch ein Laie die Funktionsfähigkeit und den Ertrag in kWh der Solaranlage einigermaßen gut abschätzen. Prüfen Sie bitte vor Kauf die Förderfähigkeit der Anlage gemäß „BAFA-Liste“. en Sie auf der Einen Solarrechner find ite Internetse rivathaeuser/ www.sonnenkraft.de/p chner/ rre ola service---support/s Die Gesamtkosten einer Anlage für vier Personen mit Speicher und Montage für Warmwasserbereitung liegen ohne Zuschüsse bei ca. 6.000 bis 7.000 €, bei Heizungsunterstützung mit etwa doppelter Kollektorfläche bei ca. 9.000 bis 12.000 €. Thermische Solaranlagen werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), aber auch bei Großanlagen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Die aktuellen Förderkonditionen erfahren Sie im Internet unter www. bafa.de und www.kfw.de. 39 Solardachkataster Landkreis Neuwied Die Errichtung von Solaranlagen zur Strom und Wärmeerzeugung ist aus mehreren Gesichtspunkten eine sinnvolle Investition. Man leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz. Die erzeugte Energie wird selbst genutzt und folglich Strom- und Wärmekosten eingespart. Zudem erhält man durch das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) eine garantierte Einspeisevergütung. Wird ein Neubau geplant oder ein Altbau saniert kann die Solarenergie den Beitrag zu dem von der EnEV (Energieeinsparverordnung) geforderten Anteil regenerativer Energie erfüllen. Solarthermie – Wärmebedarf decken Eine Solarthermie-Anlage kann bei entsprechender Dimensionierung (Größe ca. 12 m²/4-Personen-Haushalt) im Sommer den Warmwasserbedarf vollständig decken. Über die Sommermonate können 100 % der anfallenden Heizkosten für die Warmwasserbereitung eingespart werden. Zusätzlich unterstützen Solarthermie-Anlagen auch die vorhandene Heizung. Die Investitionskosten liegen je nach Anlagenart bei etwa 700-900 €/m². Je nach Baustandard des Gebäudes können so 20-30 % der Heizkosten (ca. 300-500 € pro Jahr) eingespart werden. Solarenergie ist eine Investition in Ihre Zukunft! Solarkataster – Potenziale und Wirtschaftlichkeit zeigen Das Solardachkatasters des Landkreises Neuwied bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Chance, sich kostenlos einen ersten Überblick über das Solarpotenzial Ihrer Immobilie zu verschaffen. Wenn ein grundsätzliches Potenzial der Dachfläche vorhanden ist, gilt es in einem zweiten Schritt einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Dieser berät und erstellt eine konkrete Wirtschaftlichkeitsrechnung für verschiedene Anlagentypen. Beratung erhalten Sie bei einer Vielzahl von Fach- und Handwerksbetrieben aus ihrer Region. Internet: www.solardachkataster-neuwied.de 40 Die Webseite „Solardachkataster Landkreis Neuwied“ bietet die Möglichkeit, die Dachfläche eines Gebäudes auf eine Eignung zur Installation einer Solaranlage hin zu untersuchen. Über den Menüpunkt „Solardachkataster“ haben die Bürger Zugriff auf den Kartendienst. Dieser ermöglicht es, nach der Adresse des Gebäudes zu suchen. Wie gut ein Gebäude für die Nutzung von Photovoltaik oder Solarthermie geeignet ist wird farblich differenziert dargestellt. Schließlich können solare Einstrahlung, Verschattung oder aber auch bestehende Anlagen dargestellt werden. Durch den „Klick“ auf das Gebäude selbst öffnet sich eine Datenabfrage. Nach Angabe persönlicher Daten und Legitimation als Gebäudeeigentümer wird der Zugriff auf weiterführende Informationen freigeschaltet. Beispielsweise ist ein ausführlicher Wirtschaftlichkeitsrechner zur Nutzung von Photovoltaik auf den Gebäuden hinterlegt. Integriert wurde weiterhin ein zusätzliches Informationsangebot zum Thema Solarthermie und Photovoltaik. Besonderheiten des Denkmalschutzes, zur Baugenehmigung, zu den Anlagenkomponenten oder weitere nützliche Hinweise sind auf der Webseite hinterlegt. Finanzierung Förderprogramme nutzen Solarthermische Anlagen werden staatlich gefördert. Zur Finanzierung einer Anlage können günstige KfW-Kredite genutzt werden. Das 2015 novellierte Marktanreizprogramm (MAP) kann ebenfalls in Anspruch genommen werden um Zuschüsse zu erhalten. Zudem unterstützt der Staat die Anschaffung von SonnenSpeichern mit einem eigenen KfW-Förderprogramm. WEITERE INFORMATIONEN ZU FÖRDERPROGRAMMEN KfW Erneuerbare Energien - Standard Erneuerbare Energien - Speicher BAFA Wärme aus der Kraft der Sonne 41 Heizen mit Biomasse Biomasse ist die Gesamtheit aller lebenden und toten Organismen einschließlich der von ihnen stammenden organischen Substanzen. Im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien versteht man unter Biomasse Energieträger aus Phyto- und Zoomasse (pflanzlichem und tierischem Ursprung). Ende 2014 waren in Deutschland ca. 50 Millionen kW Biomasseanlagen installiert, die Strom in Höhe von 8,8 Milliarden kWh produzierten. Das entspricht ca. 30 % Anteil an der Stromerzeugung über erneuerbare Energien. prozess erhalten und stehen im Gärrest als wertvoller organischer Dünger zur Verfügung. Damit trägt die Biogastechnik dem Gedanken der umweltgerechten Kreislaufwirtschaft und der dezentralen Abfallverwertung Rechnung. Weiterführende Informationen zum Thema Biogas erhalten Sie im Internet unter www.biogas.org dem Fachverband Biogas e.V. Feste Biomasse Darunter versteht man Stückholz, Holzpellets, Holzbriketts, Hackschnitzel, Halmgüter, Getreidekörner, Getreide-/ Strohpellets, Kakaoschalen, Kirschkerne etc. Dazu gehören auch alle Folge- und Nebenprodukte dieser Stoffe. Als Biomasse sind anzusehen: Pflanzen und Pflanzenbestandteile, aus Pflanzen und Pflanzenbestandteilen hergestellte Energieträger, Abfälle und Nebenprodukte pflanzlicher und tierischer Herkunft (Stroh, Gülle, Mist, Waldrestholz, Grün- und Strauchschnitt), Bioabfälle im Sinne der Bioabfallverordnung, aus Biomasse durch Vergasung oder Pyrolyse erzeugtes Gas sowie aus Biomasse erzeugte Alkohole. Nicht als erneuerbarer Energieträger anzusehen ist Torf, da dieser sich nicht in überschaubaren Zeiträumen regenerieren kann. Biomasse ist ein Naturprodukt. Wir müssen damit nachhaltig umgehen; d.h. Herstellung mit möglichst wenig Dünger und Pestiziden, nicht mehr Biomasse verbrauchen, als nachwachsen kann. 42 Was ist Biogas? Biogas ist ein Gasgemisch. Es besteht im Wesentlichen aus Methan (50-60 Volumenprozent CH4) und Kohlendioxid (40-50 Volumenprozent CO2) sowie Sauerstoff, Stickstoff und Spurengasen (u.a. Schwefelwasserstoff). Es wird vor allem zur dezentralen gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken genutzt (Kraft-Wärme-Kopplung). Mit einer installierten Leistung von ca. 4500 MW produzieren derzeit in Deutschland Biogasanlagen Strom über 29 Mrd. kWh und Wärme in Höhe von mehr als 15 Mrd. kWh. In jüngster Zeit gewinnt die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität und die Einspeisung ins Erdgasnetz zunehmend an Bedeutung. Ein wesentlicher Umweltvorteil der Biogastechnologie liegt in der Verminderung treibhauswirksamer Emissionen. Es wird nämlich bei der Umwandlung nur annähernd so viel CO2 freigesetzt wie zuvor beim Aufbau der Biomasse aus der Luft gebunden wurde. Statt organische Reststoffe nur zu entsorgen, wird daraus in Biogasanlagen Energie erzeugt. Die im Substrat gebundenen Pflanzennährstoffe bleiben im Biogas- Pelletkessel-BPH, Bild © by Wolf GmbH Eine Holzpelletsheizung ist eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternative. Die Pellets-Heizanlage entspricht einer Holzheizung mit dem Komfort einer Ölheizung. Holzpellets werden ähnlich wie Heizöl mit einem Tankwagen geliefert und mit einem Schlauch (bis zu 30 m) in den Lagerraum geblasen. Das Heizen mit Pellets nennt man CO2-neutral, da lediglich das CO2, welches der Baum während seiner Wachstumsphase der Atmosphäre für die Photosynthese entnommen hat, wieder dem Kreislauf zugeführt wird. Üblicherweise werden die Pellets aus naturbelassenem Restholz hergestellt. Unter Restholz versteht man Sägemehl, Hobelspäne oder Waldrestholz. Das Restholz wird ohne Zusatz von chemischen Bindemitteln unter sehr hohem Druck mit Hilfe einer Pelletspresse hergestellt. Das im Holz enthaltene „Lignin“ und etwas Stärke (< 5 %) fungieren als Bindemittel. Bei der Verwendung der Presslinge für Heizkessel werden in der Regel Pellets von 6 mm Durchmesser verwendet. In den meisten Fällen werden die Pellets in der Nähe des Verbrauchsortes hergestellt. Damit ist auch der Energieaufwand für die Bereitstellung gering und das trägt ebenfalls zur positiven Umweltbilanz bei. Von 100 € aufzuwendenden Energiekosten bleiben bei Pellets 97 €, beim Heizöl 40 € und beim Erdgas 26 € im Lande! Eine Holzpelletsheizanlage benötigt einen Lagerraum, in dem ausreichend Holzpellets (mindestens ein Jahresbedarf) eingelagert werden können. Ca. 650 kg Pellets benötigen 1 m³ Lagerraum. Man benötigt ca. 2 kg Pellets um 1 Liter Heizöl oder 1 m³ Erdgas zu ersetzen. Lagerraumvarianten werden für jeden Bedarf angeboten – mit Schrägboden, als Sacksilo oder Erdtank. Von dort werden die Pellets über eine Schnecke oder über ein Saugsystem (bis zu 25 m entfernt) vollautomatisch zum Kessel transportiert. Qualitativ hochwertige Pellets zeichnen sich durch eine hohe Dichte, eine geringe Restfeuchte und einen geringen Abriebwert aus. Mit der geltenden „ENplus“-Norm wurden die Qualitätskriterien für Pellets weiter verschärft, alle bisher national geltenden Zertifikate verlieren ihre Gültigkeit. Zusätzlich werden derzeit Nachhaltigkeitskriterien entwickelt, die Teil von ENplus werden und in einem sog. „ENplus GREEN“-System aufgezeigt werden sollen. In deutschen Haushalten waren Ende 2014 über 242.000 Pelletsheizungen inkl. wassergeführte Pelletöfen und ca. 117.000 Pellet-Kaminöfen installiert. Besonders energiesparend ist eine Kombination aus Pelletsheizung und thermischer Solaranlage. Man versorgt damit problemlos jedes Gebäude mit Warmwasser und wohliger Heizenergie. Es gibt bereits Pellets-Brennwertkessel. Mit dem Wirkungsgrad erreicht man Werte, wie man sie auch von Öl- und Gas-Brennwertgeräten kennt. Der Feinstaubausstoß liegt im Bereich von alten Ölheizungen, bei Pellets-Brennwertkessel sogar besser. Ein Pelletskessel ist die mit weitem Abstand sauberste Holzheizung. Das Potenzial für Pellets und Pelletsheizungen ist in den nächsten Jahren noch weiter ausbaufähig. 43 Heizen mit Biomasse Bei einem ständig steigenden Potenzial der Pelletsherstellung in Deutschland von ca. 3,1 Millionen Tonnen in 2012 wurden etwa 1,7 Millionen Tonnen für Pelletsheizungen und -öfen verbraucht, der Rest wird exportiert. Das Potenzial für Pelletsheizungen liegt nach seriösen Recherchen beim 7 bis 9-fachen, ohne auch nur einen einzigen Baum zusätzlich fällen zu müssen. Der Anteil von Pellets am gesamten in Deutschland verbrannten Holzbestand von fast 55 Mio. m³ liegt unter 3 %. Der weitaus überwiegende Teil des Holzverbrauchs wird in Scheitholzform in ca. 14 Millionen Holz-Einzelöfen, Kachelöfen und –kaminen verheizt, die eine deutlich höhere Staubbelastung darstellen als Pelletsheizungen oder –öfen. Der Zuwachs in Deutschland von Holz beträgt fast 1 m³ pro Sekunde. Selbstverständlich werden Pelletsheizungen nicht unseren gesamten Gebäudebestand beheizen können, aber sie sind eine gute Alternative für die nächsten Jahre, bis z.B. „Power to Gas“-Systeme wirtschaftlich werden, oder Wasserstoff kostengünstiger und effektiver für eine Brennstoffzelle zur Verfügung steht. In 20.000 japanischen Haushalten sind bereits Brennstoffzellenheizungen installiert. Dank moderner Technik ist Heizen mit Holz heute sauber und komfortabel und damit eine klimaschonende Alternative zu konventionellen Öl- oder Gas-Zentralheizungen. Ein Wechsel, weg von Öl oder Gas ist nicht nur ökologisch ein notwendiger Schritt, sondern kann auch dank steigender Kosten bei fossilen Energieträgern in relativ kurzer Zeit zum wirtschaftlichen Vorteil führen. Informationen Im Internet erhalten Sie unter trales Agwww.carmen-ev.de, Cen Entwickund ting rar-Rohstoff-Marke ma The zum ., e.V erk lungs- Netzw ie sow , offe hst Ro de sen nachwach -Pelrgie Ene r www.depv.de, Deutsche lets-Verband e.V., oerse.de > unter www.holzpellets-b sante Infos/FAQ gibt es interes zum Fragen und Antworten Thema Pellets. Beim Kauf von Pellets sollte man darauf achten, dass die Pellets der ENplus-Norm entsprechen. Pellets aus der Region gibt es auch mit dem Qualitätsiegel „Der blaue Engel“ für einen besonderen hohen Umweltstandart. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Brennstoff keine gesundheitsschädlichen Verunreinigungen, wie chemische Bindemittel sowie Leime, Lacke und Kunststoffe von Althölzern beinhaltet und ein optimaler, fehlerfreier Betrieb der Anlage garantiert ist. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, beim Händler anzurufen und sich die Herkunft der Pellets nachweisen zu lassen. Kesselhersteller lehnen u.U. Garantieansprüche ab, wenn diese in erster Linie auf eine minderwertige Pelletsqualität zurückzuführen sind. Eine trockene Lagerstätte ist die wichtigste Voraussetzung, um einen störungsfreien Betrieb der Pelletsheizung zu gewährleisten. Dazu stehen heute vielfältige Möglichkeiten der Lagerung zur Verfügung. Holz, Hackschnitzel und Pellets aus der Region und mit hoher Qualität sowie Beratung zum Heizen mit Holz finden Sie u.a. bei der nächsten Waldbauernvereinigung in Ihrer Nähe www.info-holzmobilisierung.org. Für größere Gebäude mit hohem Wärmebedarf (z.B. Wohnanlagen) sind Heizanlagen mit Hackschnitzel geeigneter, da Hackschnitzel nochmals günstiger sind als Pellets. Allerdings bedarf es einer umfangreichen Planung, da diese Heizanlagen individuell an die Bedürfnisse angepasst werden müssen und auch einen höheren Wartungsaufwand erfordern. Weitere Informationen über sichere Lagerung von Pellets erhalten Sie über den Deutschen Energieholz- und Pelletverband e.V. (DEPV). Dazu kann man kostenloses Material über das Internet anfordern. www.depv.de/de/downloads/informationsmaterial/ Wichtig: Je trockener die Hackschnitzel sind, desto besser ist der Wirkungsgrad bei der Verbrennung. Für einen optimalen Betrieb sollten Pelletheizungen vom qualifizierten Fachmann installiert werden. Bereits 1.400 Betriebe in ganz Deutschland dürfen nach einer fundierten Schulung durch das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) das Siegel für Pellets und Biomasse tragen und gewährleisten damit bestmögliche Beratung und Ausführung. Bild by © Deutsches Pelletinstitut 44 Achtung: Das BioWärmeZentrum Rheinland-Pfalz (www.biowaermezentrum.rpl.de) berät unabhängig und kostenfrei zu Holzheizungen aller Art und zur Holz-Sonne-Kopplung. Die Broschüre „Effizient Heizen mit Holz und Sonne“ als auch Lagerungsempfehlungen sind als Download unter www. wald-rlp.de (Rohstoff Holz) erhältlich. Zukunft Haus Fast 40 % des gesamten deutschen Endenergiebedarfes wird für Gebäudeheizung benötigt, deshalb gilt es, den energetischen Zustand unserer Gebäude zu verbessern. Der Energiekennwert eines Gebäudes sagt aus, wie groß der Energiebedarf eines Hauses pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche und pro Jahr ist. Durch bauliche Maßnahmen, die Haus- und Anlagentechnik sowie das Nutzverhalten wird der Energieverbrauch beeinflusst. Ein guter energetischer Zustand des Gebäudes bewirkt ein angenehmes Wohnklima. Bei Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden gilt seit dem 1. Januar 2009 das „Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz“ (EEWärmeG), wodurch sich die Verpflichtung zum Einsatz von erneuerbaren Energien ergibt. Das EEWärmeG wurde 2011 mit geringen Anpassungen novelliert. Die aktuelle Energieeinsparverordnung 2013 (EnEV2013) trat am 01. Mai 2014 in Kraft. In ihr sind weitere Verschärfungen, insbesondere hinsichtlich der Anforderungen an die Gebäudehülle, enthalten. Niedrigenergiehaus/ Niedrigstenergiehaus Der Begriff Niedrigenergiehaus ist gesetzlich nicht festgelegt. Darunter verstanden werden Häuser, die in besonders energiesparender Bauweise geplant und gebaut werden. Derzeit gilt in Deutschland für die energetische Bewertung von Gebäuden das Anforderungsniveau der Energieeinsparverordnung (EnEV). Neubauten unterliegen zusätzlich den Anforderungen des „Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz“ (EEWärmeG). Die EnEV begrenzt den spezifischen Transmissionswärmeverlust und den Primärenergiebedarf eines Gebäudes. Der Transmissionswärmeverlust wird allein von der Gebäudehülle bestimmt und kann als ein durchschnittlicher U-Wert (Wärmeverlust in W pro m² und Kelvin) des Gebäudes bezeichnet werden. Der Jahres-Primärenergiebedarf wird maßgeblich vom Energieträger (Heizöl, Erdgas, Strom, Pellets etc.), also der Haus- und Anlagentechnik bestimmt, aber auch durch den Dämmstandard der Gebäudehülle beeinflusst. In der EnEV 2013 ist für öffentliche Gebäude Neubau ab 2019 und für Wohngebäude Neubau ab 2021 ein Niedrigstenergie-Standard in Kraft treten. Details dazu sind noch nicht beraten. EEWärmeG Mit dem beschlossenen „Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz“ (EEWärmeG) wurde für den Neubau mit Bauantrag ab 1.Januar 2009 der verbindliche Einsatz von erneuerbaren Energien vorgeschrieben. Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung. Eine im EEWärmeG eingebrachte Änderung in 2011 mit dem Deckungsanteil des Wärme- und Kältededarfs (Kälte wurde neu aufgenommen) über erneuerbare Energien von 14 % bis 2020 stellt keine hohe Hürde dar, wenn man bedenkt, dass der Anteil bereits heute bei über 10 % liegt. Mit der Novelle des EEWärmeG 2011 ist die wesentlichste Änderung, dass auch bei der grundlegenden Sanierung von öffentlichen Gebäuden das EEWärmeG zu beachten ist, allerdings mit etwas geringeren Anforderungen als bei Neubauten. Die Vorbildfunktion öffentlicher Gebäude steht in der Novelle 2011 im Vordergrund. Anforderungen beim Neubau von Gebäuden: Thermische Solaranlagen mit EU-Prüfzeichen „Solar-Keymark“ müssen mindestens 15 % des gesamten Wärmeoder Kältebedarfs decken. Als Mindesterfüllung bei Einfamilien- und Zweifamilienhäusern reichen 0,04 m² Aperturfläche pro m² Gebäudenutzfläche (die Gebäudenutzfläche ist nicht mit der Wohnfläche gleichzusetzen, sie liegt in der Regel um den Faktor 1,2 bis 1,35 höher), bei Mehrfamilienhäusern ab drei Wohneinheiten genügen 0,03 m² Aperturfläche. In öffentlichen Gebäuden werden 0,06 m² vorgeschrieben. Über feste Biomasse (z.B. Pellets, Hackschnitzel), Bioöle, Geothermie und Umweltwärme (z.B. Wärmepumpen) muss mindestens 50 % des Wärmebedarfes gedeckt werden. Über gasförmige Biomasse (z.B. Biogas, Biomethan) muss mindestens 30 % des Wärmebedarfes gedeckt werden 45 Zukunft Haus Ersatzmaßnahmen zur Erfüllung der Verpflichtung sind: die energetische Qualität des Gebäudes muss mindestens 15 % unter den erforderlichen Werten der EnEV liegen. bei Versorgung durch Abwärme oder Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu mindestens 50 %. bei Versorgung durch Nah- oder Fernwärme, wenn die Wärme zu einem wesentlichen Teil aus erneuerbaren Energien, Abwärme oder KWK stammt. Es sind auch Kombinationen aus mehreren Maßnahmen möglich, wobei jede Maßnahme anteilig angerechnet werden kann, um die gesamte Anforderung in Prozent zu erfüllen. Bauwillige kommen kaum mehr ohne entsprechende Beratung aus, da das neue EEWärmeG umfangreicher und komplexer ist, als hier in Kürze dargestellt und die technischen Anforderungen im Einzelnen sehr unterschiedlich ausgelegt werden. Wer einen kompetenten Energieberater hinzuzieht, ist gut beraten. Beim Altbestand besteht keine gesetzliche Pflicht einer Nachrüstung, solange keine Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude durchgeführt werden. Die einzelnen Bundesländer können jeweils darüber hinaus entscheiden, ob die Anforderungen gemäß EEWärmeG erweitert oder erhöht werden sollen (wie z.B. Baden-Württemberg). Der Nachweis für die Erfüllung des EEWärmeG ist drei Monate nach Fertigstellung beim Bauamt vorzulegen. Es besteht Aufbewahrungspflicht der Nachweise bis zu 15 Jahre. Wer vorsätzlich oder leichtfertig gegen die Erfüllungspflichten verstößt, kann mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 € belegt werden. Näheres: Informationen erhalten Sie von der Deutsche Energie-Agentur (dena) unter www.zukunft-haus.info 46 Sunblocker für das Eigenheim: Die zweischalige Wand mit Backstein speichert die Wärme und verhindert so, dass diese nach innen dringt. Das Ergebnis sind angenehm kühle Wohnräume. Bild: ZWM Neubau KfW-Effizienzhaus 70, 55 und 40 bzw. Passivhaus Effizienzhäuser und Passivhäuser werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) durch zum Teil zinsgünstige Darlehen mit max. 50.000 € pro Wohneinheit gefördert. Es muss der Nachweis über eine Berechnung und Bestätigung z.B. durch einen Sachverständigen oder Energieberater geführt werden. Bei Erreichen und Nachweis des Effizienzhauses 55 werden 5 % bzw. beim Effizienzhaus 40 (inklusive Passivhaus) werden 10 % Tilgungszuschuss vom beantragten Darlehen von der KfW gewährt. Bei allen Effizienzhäusern bzw. beim Passivhaus ist eine Baubegleitung gemäß KfW-Sonderförderung vorgeschrieben. Beim KfW-Effizienzhaus muss ein Jahres-Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust erreicht werden, der einem prozentualen Wert von einem in der EnEV festgelegten Referenzgebäude entspricht. Ein neues Gebäude wird nach heutigem energetischen Standard ausgezeichnet durch: einen guten Dämmstandard der Außenbauteile und des Daches. Ein guter U-Wert der Außenwand oder des Daches liegt heute bei 0,20 W/m²K oder deutlich weniger. 3-fach-Wärmeschutzverglasung mit einem Uw-Wert von unter 0,9 W/m²K. eine moderne Heizungsanlage mit thermischer Solaranlage und mindestens Gas-Brennwerttechnik, Wärmepumpe oder Biomasseheizungen. minimale Wärmebrücken. Luftdichtheit der Gebäudehülle ggf. eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Wir stellen uns vor XXX Im Jahr 1964 gründete Klaus Georg das gleichnamige Architekturbüro in der alten Schule im malerischen Altwied. Die Projekte des Büros umfassten damals die gesamte architektonische Bandbreite der 1960/70er Jahre. 1972 trat Karl Juhr in das Büro ein und in den folgenden Jahren entwickelte sich eine erfolgreiche Partnerschaft. Von Klaus Georg und Karl Juhr wurde dann 1995 die Georg + Juhr Architekten und Ingenieure GmbH gegründet. M oderne CAD-Arbeitsplätze und die eigene Haustechnikplanung wurden in die Planungsabläufe integriert. Die Mitarbeiterzahl stieg, die in Altwied zur Verfügung stehenden Räume reichten nicht mehr aus. Man fand schließlich neue Räumlichkeiten in der Matthias-Erzberger-Straße in Neuwied. Klaus Georg schied zum 1. Januar 2001 aus der Gesellschaft aus, die seit dem von Karl Juhr weitergeführt wird. 2002 erfolgte der Umzug des Büros in die Pfarrstraße 3 in Neuwied. Nach fast 50 Jahren erfolgreicher Tätigkeit des Büros Georg + Juhr wurde im April 2012 eine Zukunftsperspektive gefunden, die zum einen die Tradition des partnerschaftlich geführten Büros weiterführt und zum anderen zwei erfahrenen Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, ihre eigenen Ideen zu verwirklichen und Verantwortung zu übernehmen. Jürgen Klein und Oliver Lörsch wurden neben Karl Juhr Partner in der neu gegründeten JKL-Architekten Ingenieure GmbH. Die Breite der bisherigen Arbeiten zeigt, dass keine uniforme Sprache erfunden wurde, sondern, dass jede Arbeit, jedes Projekt, individuell für Raum und Ort eine eigene Sprache findet. Das Büro „Juhr Klein Lörsch Architekten Ingenieure GmbH“ steht in dieser Tradition und verfügt über langjährige Erfahrung mit den unterschiedlichsten Projekten. Unser hochqualifiziertes Team stellt sich täglich mit Ehrgeiz und Erfahrung der Herausforderung, dem Anspruch unserer Auftraggeber zu entsprechen. Der Austausch über Erfahrungen und Kenntnisse unter den Mitarbeitern ist ein großer Anreiz, gemeinsam Ideen zu entwickeln und umzusetzen, sich ohne Schwierigkeiten über Ziele und Grundlagen des gemeinsamen Tuns zu verständigen. n 000 TOP Zukunft Haus Im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude braucht ein Passivhaus bis zu 90 % weniger Heizenergie. Der Nachweis für das Passivhaus muss über das Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP) erfolgen. Passivhäuser werden ebenfalls von der KfW mit zinsgünstigen Krediten bis max. 50.000 Euro pro Wohneinheit gefördert. Gemäß PHPP und KfW-Forderungen muss ein Passivhaus folgende Kriterien erfüllen: Effizienzhaus 70 Beim Effizienzhaus 70 darf der Jahres-Primärenergiebedarf von 70 % und der Transmissionswärmeverlust von 85 % des errechneten Referenzhauses nicht überschritten werden. Effizienzhaus 55 Beim Effizienzhaus 55 darf der Jahres-Primärenergiebedarf von 55 % und der Transmissionswärmeverlust von 70 % des errechneten Referenzhauses nicht überschritten werden. Effizienzhaus 40 Beim Effizienzhaus 40 darf der Jahres-Primärenergiebedarf von 40 % und der Transmissionswärmeverlust von 55 % des errechneten Referenzhauses nicht überschritten werden. Passivhaus Dieses Haus ist die Weiterentwicklung eines besonders guten energetischen Standards. Das Passivhaus zeichnet sich im Gegensatz zu Häusern in traditionel- 48 ler Bauweise dadurch aus, dass auf den Einsatz einer konventionellen Heizung verzichtet werden kann. In der Praxis wird das aber viel zu wenig realisiert. Entwickelt wurde das Passivhaus vom Passivhaus-Institut Darmstadt. Es hat einen Heizwärmebedarf von höchstens 15 kWh/ m²a. Das entspricht einem Verbrauch von ca. 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr oder ca. 1,5 m³ Erdgas. Heizwärmebedarf Qh <=15 kWh/m²a. Luftdichtheit < 0,6/h Heizlast 10 W/m² Primärenergiebedarf Qp <= 40 kWh/m²*a (inkl. Strombedarf und Warmwasser) vom Passivhaus: Weitere Informationen www.passiv. er Institut im Internet unt ssivhaus.de, gpa w.i de sowie unter ww chaft ins me Ge nsder Informatio . and chl uts De s hau Passiv Umweltfreundliche Mobilität Die Ära der klassischen Verbrennungsmotoren neigt sich wohl dem Ende zu und dem Elektromotor scheint die Zukunft zu gehören. Dabei waren es Fahrzeuge mit Elektromotor, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Straßen zahlreich bevölkerten. In den USA waren es fast 50 % aller Fahrzeuge und 1899 wurde mit einem Elektrofahrzeug eine Geschwindigkeit von über 105 km/h erreicht. Energien zu Verfügung gestellt werden. Bereits heute beträgt der Anteil an erneuerbarem Strom in Deutschland ca. 160 TWh. Insgesamt liegt der Bruttostromverbrauch bei etwa 600 TWh, wobei die über 40 Millionen Haushalte einen Anteil von ungefähr 140 TWh verbrauchen. Der Strom für Elektrofahrzeuge kann überall dezentral über erneuerbare Energien erzeugt werden, z.B. auf Parkplätzen, bei Einkaufszentren oder Zuhause und erfordert keine neuen Netze oder langen Leitungen. und Butan kann nach einer Umrüstung in vielen Ottomotoren eingesetzt werden. Es benötigt weniger Platz bei geringerem Gewicht und erzielt damit größere Reichweiten. Dagegen kann Erdgas nur in speziell dafür gebauten Motoren als Treibstoff dienen und muss dazu in Hochdruckgasflaschen auf ca. 200 bar komprimiert werden, was sich besonders nachteilig auf das Gesamtgewicht der Fahrzeuge auswirkt. Die Kosten einer Umrüstung belaufen sich z.Zt. auf 2.500 - 4.500 €, je nach Fahrzeugtyp. Ab 1920 gewannen die Diesel- und Benzinfahrzeuge dank des billigen Erdöls wieder die Oberhand. Etwa 50 % der etwa 100 Millionen Tonnen Erdöl, die Deutschland heute importieren muss, werden für Diesel und Ottokraftstoffe verwendet. Feinstaub- und CO2-Ausstoß tragen mit bis zu 14 % zur Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung bei. Mit schwindenden Erdöl-Ressourcen und den damit steigenden Kosten werden wir uns das - auch im doppelten Sinne - mit Sicherheit in der Zukunft nicht mehr leisten können. Aber bereits heute könnten mehr als 30 % der über 40 Millionen PKWs auf deutschen Straßen durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden, wo die Kilometerleistung unter 15.000 km pro Jahr liegt und 80 % aller Fahrten nicht über 50 km hinausgehen. Der Stromverbrauch für diese 12 Millionen Klein- und Mittelklassefahrzeuge läge bei ca. 36 TWh, was in etwa der Leistung von 19.906 Windkraftanlagen entspräche. Dieser Strombedarf könnte bzw. müsste in den nächsten Jahren über erneuerbare Erdgas Erdgas kann als eine umweltfreundlichere Übergangstechnologie angesehen werden. Zwar entsteht bei Betrieb mit Erdgas kein Feinstaub und es werden bis zu 80 % weniger Stickstoffoxide emittiert, aber der CO2 Ausstoß liegt nur bestenfalls 25 % unter dem von Erdöl. Ein Lockmittel ist momentan der noch deutlich günstigere Preis gegenüber Benzin oder Diesel, wobei sich das bei hohen Umrüstkosten, aber geringeren Fahrkilometern und wegen des höheren Verbrauches in vielen Fällen bereits nicht mehr rentiert. Neben dem klassischen Erdgas (CNG = Compressed Natural Gas) gibt es auch noch das sog. Autogas (LPG = Liquified Petroleum Gas). Am häufigsten wird heute Autogas verwendet. Das unter 10 bar Druck verflüssigte Gemisch aus Propan Dennoch sollte diese Antriebstechnik weiter entwickelt werden. Denn in Zukunft kann es durchaus möglich sein, dass das Erdgas aus erneuerbaren Energien produziert wird. An dieser Power-to-Gas-Technologie wird heute stark geforscht, um aus erneuerbaren Energien Biogas zu erzeugen, das Erdgas ersetzen kann. Biotreibstoffe Zu unterscheiden sind bei den Biotreibstoffen der Biodiesel sowie Bioethanol. Biodiesel wird z.B. aus Raps, Soja oder Palmöl hergestellt, Bioethanol aus Zucker und Stärke, wie z.B. Zuckerrüben oder Mais. Damit ist bereits eine gewisse Problematik zu erkennen, was die Nachhaltigkeit betrifft. 49 Umweltfreundliche Mobilität Bei einer Klimarechnung schneiden Biotreibstoffe nicht gut ab. Biodiesel ist zwar schwefelfrei und emittiert deutlich weniger Feinstaub. Aber bei Anbau, Verarbeitung und Herstellung von Biotreibstoffen entstehen viele klimaschädigende Gase. Bereits heute werden zur Deckung des weltweiten Biotreibstoffbedarfs große Regenwaldflächen in Brasilien und Indonesien gerodet, was sich äußerst negativ auf das Weltklima auswirkt. Lachgas, das z.B. beim Anbau von Raps entsteht, hat eine 320-fach stärkere Wirkung auf die Ozonschicht als CO2. In Brasilien und Schweden werden allerdings bereits mehr als 50 % der PKWs mit Bioethanol bzw. Methanol gefahren. Auch die sogenannte zweite Generation der Biotreibstoffe aus beliebiger Biomasse (z.B. Holz, Stroh, Bioabfall), Biomass To Liquid genannt (BTL), wird im Moment, wegen zu geringer Verfügbarkeit und des komplizierten sowie energieintensiven Herstellungsverfahren kein Ersatz für den Betrieb unserer Fahrzeugflotte werden können. Hybrid-Technologie Bereits 1972 haben zwei Professoren an der Hochschule Aachen die Hybrid-Technologie entwickelt. Niemand war damals interessiert und die Arbeiten verschwanden im Museum, wie so vieles in der Entwicklung der Motorisierung. Als erstes hat sich Toyota daran erinnert und besitzt nun einen großen Vorsprung beim Absatz von Hybrid-Fahrzeugen. Ein Hybrid-Fahrzeug hat einen Elektromotor, der von einem Akkumulator (Akku) gespeist wird und einen Verbrennungsmotor. Es wird nach wie vor im Verbrennungsmotor Treibstoff aus Erdöl verbrannt. In erster Linie geht es darum, den Verbrauch so weit wie möglich zu senken, bis umweltfreundliche und wirtschaftliche Antriebsformen ausreichend zur Verfügung stehen, wie z.B. Wasserstoff oder Strom aus erneuerbaren Energien. Bei geringen 50 Geschwindigkeiten (derzeit bis ca. 60 km/h) und mäßiger Beschleunigung wird das Fahrzeug vom Elektromotor bewegt. Werden höhere Leistungen gefordert, schaltet der Verbrennungsmotor ein. Die Bremsenergie wird zurückgewonnen und über einen Generator zur Ladung des Akkus verwendet. Neu ist die Entwicklung bei Opel mit einem Modell. Hier liefert der Verbrennungsmotor nur noch Strom für den Elektroantrieb und bringt somit das Prinzip der dieselelektrischen Eisenbahnlokomotiven auf die Straße, welches gegenüber einem herkömmlichen Antrieb einen höheren Energieeffizienzertrag besitzt. Mit dem Einsatz von Verbrennungsmotoren gibt es einerseits keine Beschränkungen in der Reichweite, allerdings auch keine Vorteile, um von fossilen Energieträgern wie Erdöl oder -gas abzukommen. Die Hybrid-Technologie ist jedoch eine gute Übergangslösung bis zur weiteren Elektrifizierung unserer Fahrzeuge, weil gewohnt hohe Leistungen bei geringeren Verbräuchen möglich sind. Elektrofahrzeuge Neue Entwicklungen bei Akkumulatoren mit verbesserter Speicherfähigkeit bei geringerem Gewicht und kürzeren Ladezeiten gemeinsam mit 100 % Strom aus erneuerbaren Energien wären die ideale Lösung für umweltfreundliche und wirtschaftliche Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen. Ein Elektrofahrzeug ist mit einem Gesamtwirkungsgrad von 60 70 % deutlich effizienter und dynamischer als ein Verbrennungsmotor mit 15 - 20 % Wirkungsgrad und damit auch verbrauchsund kostengünstiger. Bei einer Akku-Kapazität von 20 kWh beträgt der CO2-Ausstoß pro 100 km nur ca. 5 g, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Der gesamte Verbrauch liegt mit 15.000 km Jahresleistung bei ca. 3.000 kWh Strom, was dem Durchschnittsstromverbrauch eines 2-3-Personenhaushalts entspricht. Deutschland weit gibt es bereits ausreichende Ladestationen in vielen Orten. Eine Ladebox am eigenen Stellplatz mit höherem Ladestrom bis zu 11 kW kann für ca. 500 € erworben werden. Bei stärkerer Verbreitung von Elektrofahrzeugen muss sicherlich über die „lautlose Fahrweise“ nachgedacht werden, was die Gefährdungen im Straßenverkehr betrifft. Ganz mutige Zeitgenossen sehen Elektrofahrzeuge auch als ideale Speicher, die je nach Verfügbarkeit ihren Strom nicht nur von einem Netz nehmen, sondern auch an das Netz abgeben können. Eine Hürde der Anschaffung stellt immer noch die Reichweite dar. Dass aber die Vergrößerung der Reichweite mit leistungsfähigeren Akkumulatoren möglich ist, zeigt ein Blick über den Ozean, wo Reichweiten mit 400 km und mehr z.B. von Tesla mit seinen Elektrofahrzeugen ermöglicht werden. Und es gilt, wie so oft, die Aussage, wenn es um vermeintlich wirtschaftliche Interessen geht: Es ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens! Wasserstoffantriebe „Wasser ist die Kohle der Zukunft“, schrieb Jules Verne 1874. Wasserstoff könnte der Energieträger der Zukunft werden. Hinter dieser Aussage steckt das Wissen über das energetische Potenzial von Wasserstoff. Aus Wasser entsteht durch Elektrolyse Wasserstoff und Sauerstoff. In Brennstoffzellenfahrzeugen mit Elektromotor wird die elektrische Energie aus Wasserstoff oder Methanol über eine Brennstoffzelle erzeugt. In 1 kg Wasserstoff stecken steckt dreimal soviel Energie wie in 1 kg Erdöl. Es entstehen keine Schadstoffe und aus dem Auspuff kommt nur Wasser. Das Problem sind die Herstellung, die Lagerung und die Speicherung. Wasserstoff ist hochflüchtig und leicht entzündbar. Die erforderlichen Drucktanks sind schwer und bieten nur geringe Reichweiten. Verflüssigter Wasserstoff besitzt zwar höhere Energiedichte und würde das Speicherund Gewichtsproblem minimieren, muss aber bis zu -250°C gekühlt werden. den Schwachpunkt Akkumulator bei Gewicht, Leistung, Haltbarkeit und Kosten deutlich zu verbessern. In erster Linie sind die noch zu hohen Kosten der Elektrofahrzeuge für die zögerliche Verbreitung verantwortlich. Jules Verne würde vielleicht heute in einem Roman schreiben, dass wir in Zukunft in der Lage sein werden, Wasser statt Wasserstoff zu tanken und ohne Reformerprozesse als Treibstoff zu nutzen. Elektro-Zweiräder Motorroller und Fahrräder mit Elektromotor verzeichnen immer höhere Verkaufszahlen. Fahrräder mit unterstützenden Elektromotoren werden Pedelecs (Pedal Electric Cycle) genannt. Bei Fahrrädern mit elektrischen Hilfsmotoren wird der Elektromotor nach Treten der Pedale in Gang gesetzt. Ab einer Geschwindigkeit von 25 km/h schaltet der Elektromotor ab und es zählt nur noch die eigene Muskelkraft. Pedelecs mit Anfahrhilfe können auch ohne Pedalkraft mit dem Elektromotor gefahren werden. Sie werden allerdings als Kraftfahrzeug eingestuft und erfordern einen Führerschein bzw. eine Mofa-Prüfbescheinigung für nach dem 01.04.1965 geborene. Prüfen Sie bei Ihrer Haftpflichtversicherung vor Anschaffen eines Pedelecs mit Anfahrhilfe, ob Versicherungsschutz besteht. Alle Versicherer bieten das nicht. Abhängig von der gewünschten Tretleistung und Geschwindigkeit können Reichweiten bis ca. 100 km erreicht werden. Fahren Sie das gewünschte Pedelec Probe und achten Sie auf die Ladezeiten des Akkus. Sie können zwischen 2 und 9 Stunden liegen. Bei Preisen zwischen 800 und über 3.000 € gibt es große Qualitätsunterschiede. CarSharing Ob der Elektromotor in Fahrzeugen mit Strom aus einem Akku oder über eine Brennstoffzelle gespeist wird, werden unsere Forscher und Wissenschaftler in der Zukunft entscheiden. Forschergruppen weltweit arbeiten mit Hochdruck daran, Mit CarSharing schonen Sie die Umwelt und sparen Geld und es werden Gestank, Lärm, klima- und gesundheitsschädliche Abgase reduziert. Das CarSharingauto steht nicht direkt vor der Haustür. Man muss für eine Fahrt erst bei der Buchungszentrale anrufen und den nächsten Standplatz zum Fahrzeug aufsuchen. Ein CarSharer fährt deutlich weniger Kurzstrecken. Kurzstrecken verbrauchen bei kaltem Motor besonders viel Treibstoff und schaden dem Motor. Ein Carsharing-Auto ersetzt durchschnittlich 6 Privatautos. Da für die Produktion eines Autos 300.000 Liter Wasser verschmutzt werden und die Energie von 3.200 Liter Benzin benötigt wird, leisten sie als Carsharer einen Beitrag zum Klimaschutz. Mit Carsharing sparen Sie Geld gegenüber einem eigenen Auto, wenn Sie weniger als 12.000 km pro Jahr fahren. Wenn Sie als CarSharer nur 5.000 km/Jahr mit dem CarSharing-Auto fahren, dann sparen Sie gegenüber dem eigenen Privatauto circa 2.000 €/Jahr Die Autos können stunden-, tageweise und auch wochenlang gebucht werden. Als Mitglied erhalten Sie eine Chipkarte und haben damit nach telefonischer Buchung oder per Internet jederzeit Zugang zu den Autos. Wenn Sie einmal als Mitglied angemeldet sind, buchen Sie selbstständig die Autos und müssen nicht vor den Fahrten beim Büro vorsprechen. CarSharingvereine verlangen meist einen Mitgliedsbeitrag für eine Einzelperson bis zu 80 € / Jahr; manchmal wird eine Aufnahmegebühr von 40 € verlangt. Ein Vereinsmitglied zahlt in vielen Vereinen meist eine Einlage von 600 €, die für den Kauf des Autos nötig sind. Diese Einlage wird vollständig ohne Zinsen beim Ausscheiden ausgezahlt. Es gibt auch das private CarSharing, bei dem private Personen über Internetplattformen (www.autonetzer. de, www.tamyca.de, www.carzapp.net) ihr Auto stundenweis oder tageweis den Nachbarn anbieten. Spontanes Mitnehmen (Smart-TramperApp)von Bürgern im Landkreis geht auch mit Flinc (www.flinc.org) über das Smartphone. Sehr viele Informationen über CarSharing finden Sie auf der Webseite www.carsharing-infos.com 51 Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten Der Einsatz von erneuerbaren Energien wird über das Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), „Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ und auch über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Zu prüfen sind natürlich jeweils entsprechende Programme von Gemeinden, Städten, Ländern und sonstigen Einrichtungen. BAFA- Zuschüsse Das Programm zur „Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ ist derart komplex und variabel gestaltet, dass es ohne fachkundige Beratung kaum mehr möglich ist, die optimale Förderung und deren Voraussetzungen dafür richtig zu erkennen und zu beantragen. Deshalb soll an dieser Stelle nur empfohlen werden, vor Durchführen von Gebäudesanierungen fachkundigen Rat einzuholen. Es werden Zuschüsse für thermische Solaranlagen, Biomasseheizungen und Wärmepumpen gezahlt. Antragsberechtigt ist der Privatmann, sind Unternehmen und ist der Dienstleister bei Altbausanierung, Neubau und Optimierungen. Wobei nicht jeder in den Genuss von Zuschussmaßnahmen bestimmter Maßnahmen kommt. Ein Blick in die komplexen Richtlinien ist unerläßlich. Hinweis: Wichtig: Es besteht kein gesetzlicher Anspruch auf eine Förderung. Beide, KfW und BAFA ändern Ihre Förderbedingungen teilweise in sehr kurzen Abständen und setzen auch Zuschüsse aus, wenn keine Haushaltsmittel freigegeben sind. Bewilligungen werden nur im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel von der jeweiligen Bewilligungsstelle erteilt. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig und aktuell zu informieren. Bei KfW-Förderungen ist das Datum maßgebend, das bei Antragseingang für Darlehen bzw. Investitionszuschuss vor Beginn der energetischen Modernisierung bei der KfW gilt. BAFA-Zuschüsse gibt es auf Basis der Förderbestimmungen, die bei Beantragung nach Inbetriebnahme gelten. Aktuelle Informationen sind unter www.bafa.de unter der Rubrik Bundesstelle für Energieeffizienz abrufbar. Die aktuellen Fördersätze erfährt man unter www.bafa-förderung.de. 52 Die Höhe vieler Zuschüsse kann sich gegenüber der Basisförderung um das 1,5-fache erhöhen, wenn nach energetischer Modernisierung der Transmissionswärmeverlust H`t (kann als durchschnittlicher U-Wert der gesamten thermischen Gebäudehülle bezeichnet werden) nicht schlechter ist, als das 0,7-fache des berechneten Wert vom Referenzgebäude. So können z.B. für einen Pelletskessel mit Pufferspeicher über diesen Effizienzbonus 5.250 € Zuschuss beantragt werden. Bei Wärmepumpen müssen festgelegte Jahresarbeitszahlen erreicht werden. Lassen Sie sich die erforderliche Jahresarbeitszahl vor dem Kauf der Wärmepumpe berechnen, die vom BAFA gefordert werden, um den Zuschuss auch zu erhalten. Ein Energieberater kennt alle aktuellen Möglichkeiten der BAFA-Förderungen und ist beim Ausfüllen der erforderlichen Anträge und Erklärungen behilflich. Für Neubauten gibt es in der Regel keine BAFA-Förderung. Ausnahme sind bei Sanierung und Neubauten Wohngebäude ab 3 Wohneinheiten und auch Nichtwohngebäude mit einer Nutzfläche von mindestens 500 m², wo es für Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung oder Prozesswärme eine erhöhte Innovationsförderung gibt. Die Innovationsförderung muss vor Beginn der Maßnahme beantragt werden. Energieberatung vor Ort (BAFA-gefördert) Bei umfangreicheren Sanierungsmaßnahmen ist eine Energieberatung vor Ort immer sinnvoll. Auch in unserer Region finden Sie hierfür ausgebildete Fachleute, meist Architekten und Ingenieure, die umfassend über alle Möglichkeiten einer effizienten Energieeinsparung beraten und darüber einen umfangreichen Energiebericht erstellen. Für diese Vor-Ort-Beratungen gibt es Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Für Ein- und Zweifamilienhäuser sind es derzeit 60 % der Kosten, max. 800 € und für Wohngebäude ab drei Wohneinheiten 60 % von bis zu 1.100 € Zuschuss. Wenn die Erläuterung des Berstungsberichtes der Eigentümergemeinschaft oder vor Beiräten stattfindet, dann können weitere 500 € als Zuschuss beantragt werden. Das gilt für Gebäude mit Bauantrag vor 1995 und bei einer wohnwirtschaftlichen Nutzung von mehr als 50 %. Der vom BAFA zugelassene Energieberater ermittelt den Ist-Zustand der Gebäudehülle und der Anlagentechnik des Gebäudes. Es folgen Vorschläge für Maßnahmen zur Energieeinsparung, die rechnerisch und grafisch bis hin zur Darstellung der Wirtschaftlichkeit ermittelt werden. Somit kann jede Maßnahme hinsichtlich seiner Kosten-Nutzen-Effizienz beurteilt werden. Der Ener- gieberater erläutert auch die günstigsten und vorteilhaftesten Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, die für die unterschiedlichen Maßnahmen in Frage kommen und stellt ggf. die Bestätigungen zur Finanzierung und für den Tilgungszuschuss bzw. Zuschuss für die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aus. Auf den BAFA-Zuschuss besteht kein gesetzlicher Anspruch. Darüber hinaus ist der BAFA-Bericht an hohe technische und bürokratische Hürden geknüpft, die den Gesamtaufwand einer BAFA-Beratung erhöhen. BAFA-Förderung „Energieberatung im Mittelstand“ Für KMU (Kleine und Mittlere Unternehmen) bis 250 Mitarbeiter und 50 Mio. € Umsatz werden für Beratung zu Energie- und Kosteneinsparungen sowie zur Umsetzung der Maßnahmen 80 % der Kosten bis zu 8.000 € Zuschuss geleistet. Die Programme für KMU muss von Sachverständigen begleitet werden, die in der Energie-Effizienz-Expertenliste für die Beratung im Mittelstand zugelassen sind. BAFA-geförderte Querschnittstechnologie im Mittelstand für Unternehmen Für „große“ KMU, (bis 500 Mitarbeiter und 100 Mio. € Umsatz) bietet dieses Programm die Möglichkeit, die Energieeffizienz eines Unternehmens zu verbessern. Abhängig von der Größe des Unternehmens und der Höhe der nachgewiesenen Energieeinsparung werden bis zu 30 % Zuschüsse auf die Investitionskosten gezahlt. Es sind Einzelmaßnahmen oder die sog. Systemische Optimierung (mindestens 2 Einzelmaßnahmen) möglich. Das Programm Querschnittstechnologie ist mit dem KfW-Energieeffizienzprogramm für Finanzierungen kombinierbar. Gefördert werden Einzelmaßnahmen oder Systemische Optimierungen, wozu zwei Einzelmaßnahmen erforderlich sind. Raumlufttechnische Anlagen Druckluftsysteme Wärmerückgewinnung und Abwärme nutzung Beleuchtung (nicht als Einzelmaßnahme, nur mit einer weiteren Einzelmaßnahme förderfähig) Energiemanagementsysteme für Unternehmen Bis zu 20.000 € nicht rückzahlbare Zuschüsse können Unternehmen in Deutschland erhalten, wenn bestimmte Maßnahmen an Energiemanagement ausgeführt werden. Dazu zählen: Einführen von Energiemanagementsysteme nach DIN EN ISO 50001 Einführen Energiecontrolling Erwerb von Messtechnik und Software für Energiemanagementsysteme www.bafa-förderung.de Förderangebote vom BAFA. Leider hat die BAFA die Auflistung der unabhängigen BAFA-Berater eingestellt. Das ist sehr bedauerlich. Unter www.bfee-online.de ist eine freiwillige Anbieterliste zu finden. KfW-Förderung Auch hier sind die Fördermöglichkeiten äußerst komplex und vielfältig und werden auch weiterhin ständigen Veränderungen unterliegen. Deshalb ist auch hier der beste Rat den man geben kann: suchen Sie sich einen Energieberater, der den Förderdschungel beherrscht. Alle Wohngebäude mit Bauantrag bis Ende 1994 kommen in den Genuss der vollen Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten. Bei Erreichen eines KfW-Effizienzhauses können bis zu 75.000 € Darlehen pro Wohneinheit beantragt werden. Ein Sachverständiger muss das Erreichen eines KfW-Effizienzhaus nach Fertigstellung prüfen und bestätigen. Ab 01.06.2014 als Wohneinheit, die nach den Modernisierungsmaßnahmen vorhanden sind. Außerdem fällt die 50 m² - Grenze weg, wo bei Ausbau (z.B. Dachgeschoss) oder Erweiterung der Wohnfläche bislang keine förderfähigen Kosten angesetzt werden konnten, wenn der Ausbau mehr als 50 m² betrug. Bei Durchführen von Einzelmaßnahmen (auch beliebige) beträgt der maximale förderfähige Betrag 50.000 € pro Wohneinheit. Einzelmaßnahmen unterliegen technischen Mindestforderungen gemäß einer Anlage, die ebenfalls von einem Sachverständigen zu prüfen und zu bestätigen sind. Elektrische Motore und Antriebe Pumpen 53 Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten Energieeffizient Sanieren Im KfW-Programm Energieeffizient Sanieren gibt es die Wahlmöglichkeit zwischen einer Kreditvariante und einer Zuschussvariante (Investitionszuschuss). Tilgungszuschüsse oder Zuschüsse sind bei einer energetischen Modernisierung in Höhe von 7,5 % bis 25 %, bezogen auf die förderfähigen Investitionskosten möglich. Die Höhe des Tilgungszuschusses bzw. Zuschusses ist davon abhängig, ob die Finanzierungsvariante oder die Zuschussvariante in Anspruch genommen wird und welches KfW-Effizienzhaus beantragt und nachgewiesen werden kann. Die Zuschüsse im Programm Investitionszuschuss (ohne KfW-Darlehen) sind immer höher als bei Inanspruchnahme eines KfW-Darlehens. Eine Baubegleitung zur energetischen Modernisierung eines Wohngebäude wird mit 50 %, maximal 4.000 € je Gebäude bezuschusst. Eine Baubegleitung ist im Programm Energieeffizienz Sanieren durch einen in der Energie-Effizienz-Experten-Liste der dena (www.energie-effizienz-experten.de) zugelassenen Sachverständigen bei Einzelmaßnahmen und Erreichen eines KfW-Effizienzhauses verbindlich vorgeschrieben. Heizanlagen, Wärmepumpen und thermische Solaranlagen werden nur beim Effizienzhaus gefördert, nicht aber bei Einzelmaßnahmen. Dafür steht ein Ergänzungskredit zur Verfügung. Altersgerecht Umbauen Bis zu 50.000 € pro Wohneinheit werden im KfW-Programm Altersgerecht Umbauen als Kredit zur Verfügung gestellt. Es müssen technische Mindestanforderungen gemäß einer Anlage erfüllt werden. Die KfW-Programme Energieeffizient Sanieren und Altersgerecht Umbauen sind untereinander kumulierbar. Auch hier gibt es eine Finanzierungs- und eine Zuschussvariante. KfW-Anträge können vom Eigentümer des Gebäudes gestellt werden. Energieeffizient Bauen Für den Neubau eines Wohngebäudes kann das KfW-Programm Energieeffizient Bauen in Anspruch genommen werden, wenn ein KfW-Effizienzhaus 70 oder besser bzw. ein Passivhaus hergestellt wird. Für das Erreichen eines Effizienzhaus 55 54 erhält man einen Tilgungszuschuss von 5 % und für ein Effizienzhaus 40 werden 10 % Tilgungszuschuss auf das förderfähige Darlehen gewährt. Erneuerbare Energien „Speicher“ In diesem Programm werden Zuschüsse bis zu 660 € pro kWp bei Anschaffung von Stromspeichern für eigengenutzten Strom gezahlt. Das gilt für neue PV-Anlagen mit Stromspeicher oder bei Nachrüsten von Stromspeichern für PV-Anlagen ab Inbetriebnahme 01.01.2013. ISB Investitions- und Förderbank Rheinland-Pfalz Mit dem Programm Förderung wird die Modernisierung von selbst genutztem Wohneigentum gefördert. Gefördert werden Eigentümer oder das von Nutzungsberechtigten selbst genutzte Wohneigentums, deren Einkommen die Einkommensgrenze des § 13 Abs. 2 Landeswohnraumförderungsgesetz (LWoFG) um nicht mehr als 60 % überschreitet. Das Darlehen beträgt für einen 4-Personenhaushalt max. 60.000 Euro, für jedes weitere Haushaltsmitglied kann das Darlehen um 5.000 Euro erhöht werden. Das Darlehen ist begrenzt auf die die Höhe der voraussichtlichen Investitionskosten. Gefördert werden Bauliche Maßnahmen, die ein barrierefreies Wohnen ermöglichen, die Einsparung von Energie oder Wasser erreichen, den Gebrauchswert einer Wohnung nachhaltig erhöhen oder die allgemeinen Wohnverhältnisse auf Dauer verbessern bzw. die Beheizung und Wassererwärmung durch die Nutzung alternativer oder regenerativer Energien ermöglichen. Das ISB-Darlehen kann über ein Antragsformular beantragt werden (das Formular kann über die Homepage http://isb.rlp.de als Download ausgedruckt werden) bzw. ist bei den Stadtund Kreisverwaltungen erhältlich. Zur Beantragung des ISB-Darlehens wird dieser Antrag bei der zuständigen Stadt- oder Kreisverwaltung, in deren Gebiet der zu fördernde Wohnraum liegt, eingereicht. Weiterführende Informationen: www.bafa-förderung.de Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Hier finden Sie Informationen zu Förderungen aus dem Marktanreizprogramm und Klimaschutz programmen. www.kfw.de KfW Förderbank für eine günstige Kreditvergabe. http://isb.rlp.de Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz www.foerderdata.de Umfangreiche Förderdatenbank www.bmwi.de > Energie Beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie finden Sie allgemeine Informationen über die Förderung erneuerbarer Energien. www.energiefoerderung.info Informationen von BINE zu Fördermöglichkeiten BINE direkt: www.bine.info Informationen zum Thema Energie www.solarfoerderung.de Informationen zum Thema vom Bundesverband Solarwirtschaft www.mwkel.rlp.de Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung. www.kreis-neuwied.de Landkreis Neuwied www.verbraucherzentrale-rlp.de Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz Informationen zur Energieberatung Timo Wolf, Vertriebsreferent Energiemanagement TIMO WOLF GEHT Meine Kraft vor Ort Die Süwag berät Sie zu allen Energievorhaben. www.meinekraftvorort.de 276_AZ_Kampagne_Beratung_RZ.indd 1 09.10.14 14:23 55