Volibris, INN-ambrisentan - European Medicines Agency

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EMA/741775/2015
EMEA/H/C/000839
Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit
Volibris
Ambrisentan
Dies ist eine Zusammenfassung des Europäischen Öffentlichen Beurteilungsberichts (EPAR) für Volibris.
Hierin wird erläutert, wie der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) das Arzneimittel beurteilt hat,
um zu seinem befürwortenden Gutachten zur Erteilung der Genehmigung für das Inverkehrbringen und
seinen Empfehlungen zu den Anwendungsbedingungen für Volibris zu gelangen.
Was ist Volibris?
Volibris ist ein Arzneimittel, das den Wirkstoff Ambrisentan enthält. Es ist als Tabletten (5 mg und
10 mg) erhältlich.
Wofür wird Volibris angewendet?
Volibris wird allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Erwachsenen
mit pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) angewendet.
Bei PAH ist der Blutdruck in den Lungenarterien abnorm erhöht. Volibris wird bei Patienten mit PAH der
Klassen II oder III angewendet. Die „Klasse“ drückt die Schwere der Erkrankung aus: In der
„Klasse II“ ist die körperliche Aktivität leicht eingeschränkt, in der „Klasse III“ erheblich. Die
Wirksamkeit von Volibris wurde bei PAH ohne ersichtliche Ursache und bei PAH assoziiert mit
Bindegewebserkrankungen nachgewiesen.
Da es nur wenige Patienten mit PAH gibt, gilt die Krankheit als selten, und Volibris wurde am 11. April
2005 als Arzneimittel für seltene Leiden („Orphan-Arzneimittel“) ausgewiesen.
Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich.
Wie wird Volibris angewendet?
Die Behandlung mit Volibris muss von einem Arzt eingeleitet werden, der in der Behandlung von PAH
erfahren ist.
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Die Behandlung mit Volibris wird mit einer Dosis von 5 mg einmal täglich begonnen und kann, je
nachdem, wie der Patient auf die Behandlung anspricht und diese verträgt, auf 10 mg täglich erhöht
werden. Die höhere Dosis von 10 mg wird empfohlen, wenn das Arzneimittel zusammen mit Tadalafil
(ein weiteres Arzneimittel gegen PAH) angewendet wird. Bei der Einnahme zusammen mit Ciclosporin
(ein Arzneimittel, das die Aktivität des Immunsystems verringert) sollte die Dosis Volibris 5 mg täglich
sein und der Patient sollte vom Arzt engmaschig überwacht werden.
Wie wirkt Volibris?
PAH ist eine sehr beeinträchtigende Erkrankung, die durch eine ausgeprägte Konstriktion (Verengung)
der Blutgefäße in der Lunge gekennzeichnet ist. Dadurch entsteht ein hoher Blutdruck in den Gefäßen,
die das Blut vom Herzen in die Lungen transportieren. Durch den hohen Druck kann in der Lunge
weniger Sauerstoff in das Blut übertreten, so dass jegliche körperliche Aktivität erschwert wird. Der
Wirkstoff in Volibris, Ambrisentan, blockiert die Rezeptoren für das Hormon Endothelin, das eine
Konstriktion der Blutgefäße bewirkt. Volibris hebt also die Wirkung von Endothelin auf, so dass sich die
Blutgefäße wieder dilatieren (erweitern) können, und trägt so dazu bei, dass der Blutdruck sinkt und
sich die Symptome bessern.
Wie wurde Volibris untersucht?
In zwei Hauptstudien an insgesamt 394 Patienten, von denen die meisten PAH der Klasse II oder III
mit unbekannter Ursache oder verursacht durch eine Bindegewebserkrankung hatten, wurden
verschiedene Dosierungen von Volibris (2,5 mg, 5 mg und 10 mg) mit Placebo (einer
Scheinbehandlung) verglichen. Hauptindikator für die Wirksamkeit war die Veränderung der
Entfernung, die die Patienten nach 12-wöchiger Behandlung in sechs Minuten gehen konnten. Auf diese
Weise wird die Veränderung der körperlichen Leistungsfähigkeit (Fähigkeit zur Ausübung körperlicher
Aktivitäten) gemessen.
Außerdem wurde in einer weiteren Hauptstudie bei 605 Patienten mit PAH die Behandlung mit einer
Kombination von Volibris (10 mg) und Tadalafil entweder mit Volibris oder Tadalafil allein verglichen.
Hauptindikator für die Wirksamkeit war das Risiko klinischen Versagens (Verschlimmerung der
Krankheit der Patienten).
Welchen Nutzen hat Volibris in diesen Studien gezeigt?
Die Ergebnisse der beiden Studien zum Vergleich von Volibris mit Placebo zeigten, dass Volibris die
körperliche Leistungsfähigkeit bei Patienten mit PAH der Klasse II oder III wirksamer verbesserte als
Placebo. In beiden Studien zusammengenommen konnten die Patienten am Beginn der Studie in sechs
Minuten durchschnittlich etwa 345 Meter gehen. Patienten, die einmal täglich Volibris einnahmen,
konnten nach zwölf Wochen durchschnittlich 36 Meter mehr laufen; die Patienten, die Placebo
einnahmen, konnten 9 Meter weniger laufen. Patienten mit PAH der Klasse III und mit PAH aufgrund
einer Bindegewebskrankheit zogen mehr Nutzen aus der 10-mg-Dosis als aus der 5-mg-Dosis.
In der Studie, in der Volibris und Tadalafil jeweils mit den einzelnen Arzneimitteln verglichen wurde,
kam es bei 18 % der Patienten (46 von 253) mit der Kombinationsbehandlung zu klinischem Versagen,
verglichen mit 31 % (77 von 247), die entweder Volibris oder Tadalafil allein einnahmen. Das Risiko
der Verschlimmerung der Krankheit innerhalb eines Jahres lag bei den Patienten mit
Kombinationsbehandlung bei 11 %, bei jenen mit Einzeltherapie (Volibris oder Tadalafil) bei 24 %.
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Über einen Zeitraum von drei Jahren betrug die Wahrscheinlichkeit der Verschlimmerung der Krankheit
32 % bei der Kombinationsbehandlung und 44 % bei der Einzeltherapie.
Welches Risiko ist mit Volibris verbunden?
Sehr häufige Nebenwirkungen von Volibris (beobachtet bei mehr als 1 von 10 Patienten) sind
Kopfschmerzen (einschließlich Kopfschmerzen durch Nasennebenhöhlenerkrankungen und Migräne),
periphere Ödeme (Schwellungen, insbesondere an Knöcheln und Füßen) und Flüssigkeitsretention. Die
vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Volibris berichteten Nebenwirkungen ist der
Packungsbeilage zu entnehmen.
Volibris darf nicht bei Patienten angewendet werden, die überempfindlich (allergisch) gegen Soja,
Ambrisentan oder einen der sonstigen Bestandteile sind. Da Volibris Missbildungen des ungeborenen
Kindes verursachen kann, dürfen schwangere Frauen das Arzneimittel nicht einnehmen. Volibris darf
nicht von Frauen eingenommen werden, die schwanger werden können, es sei denn, sie wenden eine
zuverlässige Empfängnisverhütungsmethode an. Es darf nicht bei stillenden Frauen und bei Patienten
mit schweren Leberfunktionsstörungen oder erhöhten Leberwerten im Blut angewendet werden. Es
darf nicht bei Patienten mit idiopathischer pulmonaler Fibrose (einer Langzeiterkrankung, bei der sich
in der Lunge fortwährend hartes, fibröses Bindegewebe bildet) mit oder ohne sekundäre pulmonaler
Hypertonie (hohem Blutdruck in der Lunge) angewendet werden.
Warum wurde Volibris zugelassen?
Der CHMP gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Volibris gegenüber den Risiken überwiegt,
und empfahl, die Genehmigung für das Inverkehrbringen zu erteilen.
Welche Maßnahmen werden zur Gewährleistung der sicheren und
wirksamen Anwendung von Volibris ergriffen?
Es wurde ein Risikomanagementplan entwickelt, um sicherzustellen, dass Volibris so sicher wie möglich
angewendet wird. Auf der Grundlage dieses Plans wurden Sicherheitsinformationen in die
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und die Packungsbeilage für Volibris aufgenommen,
einschließlich geeigneter Vorsichtsmaßnahmen für Angehörige der Heilberufe und Patienten.
Der Hersteller von Volibris hat mit EU-Mitgliedstaaten vereinbart, Systeme zur Kontrolle des Vertriebs
von Volibris einzurichten. Das Unternehmen verbreitet zudem Informationsmaterial, das Mitarbeitern
des Gesundheitswesens, Patienten und den Partnern von Patientinnen Informationen über die
Nebenwirkungen des Arzneimittels sowie die Notwendigkeit der Empfängnisverhütung bereitstellt.
Weitere Informationen über Volibris
Am 21. April 2008 erteilte die Europäische Kommission eine Genehmigung für das Inverkehrbringen
von Volibris in der gesamten Europäischen Union.
Den vollständigen Wortlaut des EPAR für Volibris finden Sie auf der Website der Agentur:
ema.europa.eu/Find medicine/Human medicines/European public assessment reports. Wenn Sie
weitere Informationen zur Behandlung mit Volibris benötigen, lesen Sie bitte die Packungsbeilage
(ebenfalls Teil des EPAR) oder wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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EMA/741775/2015
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Die Zusammenfassung des Gutachtens des Ausschusses für Arzneimittel für seltene Leiden zu Volibris
finden Sie auf der Website der Agentur unter: ema.europa.eu/Find medicine/Human medicines/Rare
disease designation.
Diese Zusammenfassung wurde zuletzt im 11-2015 aktualisiert.
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