Seite 1 von5 1. Elektrostatik: Elektrostatik ist die Lehre von ruhenden Ladungen. Schon im 7. Jahrhundert vor Chr. war den Griechen bekannt, dass Bernstein mit Seidentuch gerieben, Wollfäden und Staubteilchen anzog. Bereits damals wusste man, dass Bernstein (ein Harz) durch Reibung eine Aufladung hervorrufen kann. Bernsteinstücke zogen kleine Federn und Grashalme an, wenn sie zuvor mit Wolle gerieben wurde. Erst um ca. 1600 erkannte der englische Arzt William Gilbert, dass es sich um eine allgemeine Eigenschaft von Körpern handelt. Wie kann Elektrostatik entstehen? Elektrostatische Ladungen entstehen, wenn zwei verschiedene Stoffe in engen Kontakt gebracht werden. Elektrostatische geladene Körper ziehen leichte Gegenstände an. Durch elektrostatische Ladungen werden Kräfte ausgeübt: Gleichnamige Ladungen stoßen einander ab. Ungleichnamige Ladungen ziehen einander an. 1. Durch Aufladung: Durch das Vorhandensein von positiver oder negativer Ladung im Überschuss als Folge von Reibung bei Isolatoren oder elektrisch isolierten Körpern. (Beim Ballon haben wir die Kunststoffhülle durch Reibung an unseren Haaren aufgeladen.) Man nennt dies auch Reibungselektrizität. 2. Influenz: Bei der Influenz wird z.B. im Körper des Menschen, der über einen positiv geladenen Fußboden schreitet, eine entsprechend hohe gegensätzliche d.h. negative Ladung gebildet, die beim Berühren von geerdeten Teilen (Computer) oft zu Funkenentladungen führen kann. 3. Ionisation: Mindestens ein Elektron aus einem neutralen Atom oder Molekül wurde abgetrennt oder hinzugefügt. Fehlt eins, ist das Ion positiv, beim Hinzufügen hingegen negativ geladen. Einfacher gesagt, wir haben ein Ungleichgewicht. Elektrostatik , Elektrizität Christine Hammer 4-A 2005/2006 Seite 2 von5 Verschiedene Stoffe (Glas, Kunststoffböden, Pullover mit Kunstfaser, Autokassoserie ... ) werden durch Reibung mit einem anderen Körper in den sogenannten elektrischen Zustand gebracht. Man bezeichnet sie als „elektrisch geladen.“ Sie besitzen auch die Eigenschaft, leichte Körper anzuziehen (Papierschnitzel, Haare). Beim Gehen auf Kunststoff – oder Teppichböden kann der Mensch elektrisch (genauer: elektrostatisch) aufgeladen werden. Berührt er dann eine Türklinke oder reicht er einer anderen Person die Hand, erhält einen „elektrischen Schlag“. Beim Ausziehen eines Pullovers mit hohem Anteil an Kunstfasern tritt oft derselbe Effekt auf; diese Entladungen sind häufig mit hörbarem Knistern verbunden, das von überspringenden Funken verursacht wird. Was sind Atome? Es sind die kleinsten Teilchen eines chemischen Elementes. Würden wir beispielsweise Wasser immer wieder teilen, bis es nicht mehr geht, würden wir "sehen" können, dass das Wasser aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht. Weiter könnten wir das Wasser nicht mehr teilen. Sonst hätten wir nur noch reinen Wasserstoff und Sauerstoff. Wasser beispielsweise trägt daher die Bezeichnung H2O. (H="Hydro" was soviel wie "Wasser" bedeutet " und O="Oxyd", gleichbedeutend mit Sauerstoff) H2O bedeutet demnach "Dieses chemische Element hat 2 Wasserstoff und 1 Sauerstoff-Atom" Das Atom besteht aus 1. Protonen diese sind elektrisch positiv geladen. Es sind die Kernteilchen, welche die Elektronen an das Atom binden 2. Neutronen sie sind, wie der Name bereits vermuten lässt, neutral Es sind die Kernteilchen, welche die Protonen aneinander binden. Sozusagen der "Klebstoff" für die Protonen. 3. Elektronen Elektronen sind negativ geladen. Es sind die Teilchen der Atomhülle, welche den Atomkern umkreisen. Alles zusammen ist ein Atom. Elektrostatik , Elektrizität Christine Hammer 4-A 2005/2006 Seite 3 von5 Einige Atome können relativ leicht Elektronen aufnehmen und andere leicht Elektronen abgeben. Treffen solche Atome aufeinander, so passiert es, dass ein Elektron vollständig von einem Atom auf das andere Atom übergeht. Die beiden Atome werden damit zu Ionen. Ionen ist die Bezeichnung für elektrisch geladene Atome. Gleichnamige Ladungen stoßen einander ab, ungleichnamige ziehen sich an. Experimente vorführen, danach die physikalische Sicht für das Kind: Der Strohhalm zum Beispiel wird durch die Reibung aufgeladen und es fangen ganz kleine Teilchen an überzutreten zum anderen Gegenstand, dem man in der Berührung hat. Der Strohhalm ist dann für eine bestimmte Zeit elektrostatisch. Diese Phänomen nennt man Elektrostatik. Es gibt verschiedene Ladungen, wie positiv aber auch negativ elektrische Ladungen. Jeder Körper hat positive und negative Ladung. Wenn er beides in gleichen Mengen besitzt, dann nennt man das elektrisch neutral. Ist ein Gegenstand elektrisch positiv geladen, fehlen ihm die Elektronen. Ist er jedoch negativ geladen, hat er zu viele Elektronen. Negative und positive Ladungen zeihen sich an. Jeder Gegenstand möchte jedoch elektrisch neutral sein. Der positiv geladene Körper möchte also Elektronen bekommen und der negativ geladene Körper möchte Elektronen abgeben, um wieder elektrisch neutral zu sein. Dass heißt wenn man den Luftballon auf den Seidentuch oder auf den Haaren reibt, lädt er sich auf mit negativen Teilchen und später zieht die positiven Teilchen der Haare an und richten sie auf. Der Luftballon entlädt sich so bis die Ladung nachlässt, dann sind beide wieder elektrisch neutral. 2. Elektrizität: Ursprünglicher Sitz der Elektrizität ist das Atom. Das Wasserstoffatom z.B. besteht aus einem Proton als Kern und einem Elektron, das diesem Kern auf einer bestimmten Bahn umkreist. Das Proton bezeichnet man als elektrisch positiv, das Elektron als negativ geladen. Zwischen beiden befindet sich die „Elektrizität“ in Form eines besonderen Raumzustandes. Der als elektrisches Feld bezeichnet wird. Normalerweise erscheint ein Stoff nach außen hin neutral, weil ebenso viele positiv wie negative Ladungen in ihm enthalten sind. Kraftwirkungsregel bei elektrischen Ladungen: Ungleichnamige elektrische Ladungen ziehen sich an, gleichnamige stoßen sich ab. Elektrostatik , Elektrizität Christine Hammer 4-A 2005/2006 Seite 4 von5 Stromkreise elektrische Leiter: Der elektrische Leiter besteht aus Werkstoffen, die den elektrischen Strom weiterleiten können (z.B. Metalle). elektrische Nichtleiter: Der elektrische Nichtleiter kann nicht für den Transport von elektrischer Energie verwendet werden. elektrischer Strom: Der elektrische Strom fließt nur in einem geschlossenen elektrischen Stromkreis. Der Stromfluss hat elektrische, mechanische, thermische, elektromagnetische und chemische Wirkungen auf den Leiter und das Umfeld. Stromarten: Nach der Erscheinungsform des elektrischen Stromes wird grundsätzlich zwischen Gleichstrom (DC) und Wechselstrom (AC) unterschieden. Gleichstrom fließt nur in eine Richtung und mit gleich bleibender Stärke. Wechselstrom ändert innerhalb einer bestimmten Zeit Richtung und Stärke. Vorteile des Gleichstroms vor allem die einfachere Regelbarkeit. Vorteil des Wechselstromes vor allem die bessere und energieverlustfreiere Transportmöglichkeit. Stromdichte: Stromstärke je mm² Leiterquerschnitt. Ist die Stromdichte zu hoch, wird der Leiter unzulässig stark thermisch belastet. Dies kann bis zur Zerstörung des Leiters führen. Je besser der Leiterwerkstoff und die Kühlung eines Leiters, desto stärker kann er bei gleich bleibendem Durchmesser belastet werden. Die Sicherungseinrichtungen müssen immer so bemessen werden, dass eine unzulässige thermische Belastung eines Leiters sicher verhindert wird. elektrische Spannung: Unterschied zwischen dem Energieniveau der Stromquelle und dem Verbraucher oder einer Referenzstelle. Je höher der Unterschied des Energieniveaus, desto höher ist die Spannung. Der Ausgleich zwischen hohem und niederem Energieniveau verursacht den Stromfluss in einem geschlossenen Stromkreis. elektrischer Widerstand: Die Widerstandskraft, die ein Leiter oder Verbraucher einem Stromfluss entgegensetzt und von der elektrischen Spannung Überwunden werden muss. Elektrostatik , Elektrizität Christine Hammer 4-A 2005/2006 Seite 5 von5 Elektrizität physikalische Sichtweise für das Kind: Es ist uns heute eine Selbstverständlichkeit, in einem Zimmer elektrisches LICHT einzuschalten. Im Haushalt verwenden wir viele Elektrogeräte. Den täglichen Umgang mit Elektrizität gibt es jedoch erst seit weniger als hundert Jahren. Es wurden aber schon viel früher elektrische LADUNGEN beobachtet, z.B.: das Knistern beim Frisieren mit einem Bernsteinkamm. Vom griechischen Wort für Bernstein (elektron) stammt unserer Wort Elektrizität. Heute bezeichnen wir mit Elektrizität alle Erscheinungen, die auf elektrische Ladungen zurückgehen. Elektrostatik , Elektrizität Christine Hammer 4-A 2005/2006