Elektrizität Der Name Elektrizität kommt von der griechischen Bezeichnung für Bernstein – „elektron“ - her. So haben die alten Griechen entdeckt, dass durch Reiben von Bernstein irgendwelche Anziehungskraft wirksam wird. Diese damals geheimnisvolle Kraft wurde Elektrizität genannt. Durch einen einfachen Versuch ist diese Kraft nachzuweisen: streicht man sich, als Ersatz für das Reiben des Bernsteins, mit Hartgummikamm durch das Haar, dann werden kleine Papierstückchen von dem Kamm angezogen. Die Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten der Elektrizität sind den Menschen aber lange Zeit verborgen geblieben. Mit Hilfe von zahlreichen Versuchen, exakten Messungen und scharfsinnigen Überlegungen gelang es schließlich, tief in die Geheimnisse der Elektrizität einzudringen. Atome. Auf Grund der technischen Forschungen wissen wir, dass alle Stoffe aus Atomen bestehen. Die Atome sind die kleinsten Teile eines Elementes, die sich weder auf physikalischem noch auf chemischem Wege teilen lassen, ohne dass sich ihre Eigenschaften ändern. Das Atom besteht aus einem Kern, dessen positive Ladung die Anzahl der um ihn kreisenden negativen Elektronen bestimmt. Die Elektronen sind die Träger der Elektrizität. Das sind Teilchen mit negativer Ladung. Sie sind an eine Masse gebunden, die nur den 1850sten Teil des Wasserstoffkernes ausmacht. Diese negativen Elektronen kreisen mit großer Geschwindigkeit um den Atomkern. Die anziehenden Kräfte zwischen den positiven Ladungen des Kerns und den negativen Ladungen der Elektronen binden diese an den Kern. Die Elektronen kommen auch in großer Anzahl frei beweglich zwischen den Atomen der Körper, also nicht im Atomverband gebunden, vor. Diese sind die sogenannten freien Elektronen Besitzt ein Stoff frei bewegliche Elektronen, so nennen wir ihn einen elektrischen Leiter. Die Elektrizität ist also in jedem Stoff als elektrische Ladung bereits vorhanden. Der Atomkern ist, wie gesagt, positiv und besteht aus positiv geladenen Protonen und elektrisch neutralen (ungeladenen) Neutronen. Ein Atom kann Elektronen abgeben oder aufnehmen. Dadurch wird das elektrische Gleichgewicht zwischen der positiven Kernladung und den negativen Elektronen gestört. Das Atom ist dann positiv oder negativ elektrisch geladen. Schafft man die Möglichkeit, dass sich die positiven und negativen Ladungen zweier Metallkörper ausgleichen können, indem man diese Körper durch einen Draht miteinander verbindet, so fließen die überschüssigen Elektronen des negativ geladenen Körpers zu dem positiv geladenen Körper, um dort den Elektronenmangel auszugleichen. Es fließt der elektrische Strom. Das Bestreben zweier elektrisch geladener Körper, sich auf einen elektrisch neutralen Zustand auszugleichen, nennen wir die Spannung. Ist dieser Ausgleich der verschiedenen Ladungen vollzogen, so fließen keine Elektronen mehr vom einen zum anderen Pol. Um einen dauernden Elektronenfluss zu erhalten, muss eine ständige Spannungsquelle vorhanden sein. Und Elektrizität ist der physikalische Oberbegriff für alle Phänomene, die ihre Ursache in ruhender oder bewegter elektrischer Ladung haben. 5. Lesen Sie den Text noch einmal. Kreuzen Sie an, ob Sie folgende Information im Text gelesen haben. Ja 1) Schon die alten Griechen haben die Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten der Elektrizität gründlich studiert. 2) Die Atome lassen sich teilen, und sie verändern dabei ihre physikalischen Eigenschaften. 3) Im Text geht es auch um positive und negative Ladungen der Werkstoffe. 4) Nicht alle Elektronen sind an den Atomkern fest gebunden. 5) Die Definition des Wortes „Elektrizität “ist eng mit dem physikalischen Begriff „elektrische Ladung “ verbunden. Elektrische Grundgrößen Nein 8. Erschließen Sie die Bedeutung der Komposita aus den Bestandteilen: die Elementarladung → der Elektronenüberschluss → die Ladungsmenge → das Formelzeichen → die Glimmlampe → der Atomkern → der Elektronenmangel der Atomkern → der Ladungsträger → der Probekörper → a) Elektrische Ladung Es gibt positive und negative elektrische Ladungen. Atome sind aus negativ geladenen Elektronen und einem positiv geladenen Kern aufgebaut. Jedes Elektron trägt eine negative Elementarladung1. Ein Körper ist elektrisch geladen, wenn sich die Anzahl der positiven Ladungen aller Atomkerne von der Anzahl aller Elektronen unterscheidet. Ein negativ geladener Körper hat Elektronenüberschuss, ein elektrisch positiv geladener hat Elektronenmangel. Gleichnamig geladene Körper stoßen sich ab, ungleichnamig geladene ziehen sich an. Die elektrische Ladung gibt an, wie groß der Elektronenüberschuss bzw. Elektronenmangel eines Körpers ist. Formelzeichen: Q Einheit: 1С (Coulomb2) Elektrische Ladungen sind teilbar und übertragbar. Die Trennung der Ladungen eines leitenden Körpers unter dem Einfluss von äußeren Ladungen heißt Influenz. Qualitativer Nachweis elektrischer Ladungen: a) mit dem Elektroskop durch Influenz und auf Grund der Abstoßung gleichartiger Ladungen b) Nachweis des Vorzeichens der Ladung durch Glimmlampe. 1. Die Elementarladung ist die kleinste elektrische Ladungsmenge: e = 1,6 10-19 C. 1909 experimenteller Nachweis durch den amerikanischen Physiker Robert Andrews Milikan (18681953) 2. nach dem französischen Physiker Charles Auguste De Coulomb (1736-1806) 9. Beantworten Sie bitte folgende Fragen zum ersten Abschnitt: 1) Worum geht es im ersten Absatz des Textes? 2) Woraus besteht ein Atom? 3) Wann ist ein Körper elektrisch geladen? 4) Welcher Körper hat Elektronenüberschluss? 5) Welcher Körper hat Elektronenmangel? 6) Was versteht man unter dem Begriff „Influenz“