Biotechnologische Herstellung von Octan- und 8-Hydroxyoctansäure mit Escherichia coli Biotechnological production of octanoic and 8-hydroxyoctanoic acid with Escherichia coli Von der Fakultät Energie-, Verfahrens- und Biotechnik der Universität Stuttgart genehmigte Abhandlung zur Erlangung der Würde eines Doktors der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) Vorgelegt von Marko Kirtz geboren in Backnang Prüfungsvorsitz: Prof. Dr. Karl-Heinrich Engesser Hauptberichter: Prof. Dr. Bernhard Hauer Mitberichter: PD Dr. Martin Siemann-Herzberg Tag der mündlichen Prüfung: 07.06.2016 Institut für Technische Biochemie der Universität Stuttgart 2016 I Erklärung über die Eigenständigkeit der Dissertation Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit mit dem Titel „Biotechnologische Herstellung von Octan- und 8-Hydroxyoctansäure mit Escherichia coli“ selbstständig verfasst und keine anderen als die angegeben Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Aus fremden Quellen entnommene Passagen und Gedanken sind als solche kenntlich gemacht. Des Weiteren bestätige ich ausdrücklich, dass die hier vorgelegte Dissertation nicht in gleicher oder ähnlicher Form bei einer anderen Institution zur Erlangung eines akademischen Grades eingereicht wurde. Heidelberg, den 14.10.2015 __________________________ (Marko Kirtz) 3 Meinen Eltern II Danksagung Ich möchte mich an erster Stelle bei Prof. Dr. Bernhard Hauer für die Bereitstellung des hochinteressanten und sehr herausfordernden Themas bedanken. Durch die hervorragenden Arbeitsbedingungen an seinem Institut war es mir möglich meine theoretischen und praktischen Fähigkeiten unter seiner Führung beträchtlich zu erweitern. Sehr dankbar bin ich auch PD Dr. Martin Siemann-Herzberg für die freundliche Übernahme der Position des Mitberichters und der Bewertung dieser Arbeit und Prof. Dr. Karl-Heinrich Engesser für die Übernahme des Prüfungsvorsitzes. Mein großer Dank gilt Dr. Janosch Klebensberger, der mir bei der Erstellung dieser Arbeit immer mit hilfreichen Diskussionen zur Seite stand und alle meine Manuskripte sehr kritisch gegenlas. Er verstand es meine Motivation immer wieder aufs Neue zu entfachen und war mir auch abseits des Labors immer ein guter Freund. Seine Arbeit als Gruppenleiter und vor allem als Wissenschaftler ist mir seither eine Inspiration. Du hast aus mir einen besseren Wissenschaftler gemacht, Janosch. Ich möchte meinen Workbench-Nachbarn B-J, Katze und Schelli danken. Ihr habt mir nicht nur während der Arbeit an meinem Thema immer wieder hilfreiche Ansichten von außen vermittelt, sondern auch für den nötigen Spaß während und nach der Arbeit gesorgt. Des Weiteren gilt mein Dank M. Eng. Sven Richter, der mir bei etlichen Fermentationsprozessen bis spät in die Nacht beiseite stand und mir einen großen Teil seines umfangreichen Wissens zur Proteinaufreinigung zuteil werden ließ. Elena und Lisa, ohne Eure immer wieder aufmunternden und motivierenden Worte sowie Eure seelische und moralische Unterstützung hätte so manches bei dieser Arbeit gar nicht funktioniert. Mina, Meli und (nochmal) Sven, ich danke Euch für unsere Mittagspausen mit hohem Unterhaltungsfaktor, die immer wieder ein Lichtblick waren. Dani, Martin, Konrad, Sumi, Schnecki, Jenny, Wouzi, Trauzi, Vlatschi, Sara, Thorsten, Andy, Jörg, Silke, Christine, Sebastian, Sooondra, Bettina, Bernd, Miri, Ingrid, Jule, Tobi, Sandy, Mihaela, Silvia, Conny, Dorina, Lisa M. und Caro, ich danke Euch allen für die angenehme und meistens amüsante Arbeitsatmosphäre, die hilfreichen und nicht hilfreichen Diskussionen, die Späße, die Kaffeepausen, die gemeinsamen Grill- und Thekleabende und alles, was ich mit Euch in meiner Zeit am ITB erleben durfte. Nichts zuletzt gilt mein größter Dank meinen Eltern, die immer an mich geglaubt haben, für mich verzichtet haben und alles dafür taten, mir zu ermöglichen meinen Weg zu gehen. Ich danke Euch für Euren unerschütterlichen Glauben an mich und dass Ihr mir stets den Rücken freihaltet. Ich liebe Euch. 7 IIII Inhalttsverzeiichnis I Erkläru ung über die d Eigensttändigkeit der Disserrtation 3 III Danksa agung 7 IIII Inhaltsv verzeichniis 8 IV V Abkürzzungsverze eichnis 14 V 17 Zusamm menfassun ng V VI Abstracct 19 V Vorwort 22 Die Notweendigkeit allternativer E Energien un nd Ressourccen 1 Einleitu ung 22 25 1.1 A Ausgangssto offe für vielee Produkte:: Fettsäuren n und ihre D Derivate 25 1.2 K Konventione elle Synthesse von (ω-H Hydroxy-)Feettsäuren 26 1.2.1 26 1.2.1.11 Autok klavenspaltuung 27 1.2.1.22 Reaktivspaltung 27 1.2.1.33 Gegen nstrom-Verrfahren 27 1.2.1.44 Parafffin-Oxidatioon 28 1.2.1.55 Oxosy ynthese 28 1.2.1.66 Hydro ocarboxylieerung 29 1.2.2 1.3 Herstellun ng von ω-Hyydroxyfettssäuren Biotechnolog gische Hersstellung von n (ω-Hydroxy-)Fettsäuuren 1.3.1 Herstellun ng von Fettssäuren 30 31 31 1.3.1.11 Produ uktion durch h Monooxy ygenasen un nd Dehydroogenasen 31 1.3.1.22 Produ uktion durch h Nutzung der natürlicchen Fettsäuuresynthese 32 1.3.1.33 Produ uktion durch h Umkehru ung der β-Oxidation 32 1.3.2 1.4 Herstellun ng von Fettssäuren Herstellun ng von ω-Hyydroxyfettssäuren Feettsäuresyn nthese in deer Natur 33 33 8 1.4.1 Die Reaktiionen der dde novo Fettssäuresyntheese 34 1.4.2 Regulation n der Fettsääuresynthese 36 1.5 T Thioesterase en 36 1.5.1 Funktion und u Klassen neinteilung 36 1.5.2 Strukturelle Charakteeristika 38 1.5.2.11 Hotdo og-Faltung 38 1.5.2.22 α/β-H Hydrolasen 39 1.5.2.33 SGNH H-Hydrolaseen 40 1.5.2.44 Metallo-β-Lactam masen 40 1.5.2.55 Sonstiige 40 1.5.3 Katalytisch her Mechan nismus 40 1.5.3.11 Hotdo og-Thioesteerasen 40 1.5.3.22 α/β-H Hydrolasen 42 1.5.4 Biotechnologische An nwendungeen 43 1.5.5 Thioesteraase FatB2 auus Cuphea hookeriana h 43 1.6 3--Ketoacyl-S Synthasen 44 1.6.1 Funktion und u Klassen neinteilung 44 1.6.2 Strukturelle Charakteeristika 45 1.6.3 Katalytisch her Mechan nismus 46 1.6.4 3-Ketoacyll-ACP-Syntthase mtKA AS aus Arab bidopsis thalliana 47 1.7 C Cytochrom P450 P Monoooxygenasen n (CYP) 49 1.7.1 Funktion und u Klassen neinteilung 49 1.7.2 Strukturelle Charakteeristika 49 1.7.3 Katalytisch her Mechan nismus 51 1.7.4 Biotechnologische An nwendungeen 53 1.7.5 ooxygenasee CYP153AMaq P450 Mono M -CPRBM3 1.8 * Zielsetzung dieser d Arbeeit 54 55 9 2 Materialien und Methoden 2.1 57 Materialien 57 2.1.1 Chemikalien und Enzyme 57 2.1.2 Medien und Puffer 58 2.1.3 Stämme 59 2.1.4 Plasmide 60 2.1.5 Primer 62 2.1.6 Software 63 2.2 Mikrobiologische Methoden 64 2.2.1 Übernachtkulturen von Escherichia coli-Stämmen 64 2.2.2 Kurzfristige Haltung von Escherichia coli-Stämmen 64 2.2.3 Dauerlagerung von Escherichia coli-Stämmen 64 2.2.4 Präparation von elektrisch-kompetenten Escherichia coli-Zellen 64 2.2.5 Transformation von Escherichia coli-Zellen durch Elektroporation 65 2.3 Molekularbiologische Methoden 66 2.3.1 Plasmidaufreinigung 66 2.3.2 Isolierung von genomischer DNA aus Escherichia coli 66 2.3.3 DNA-Restriktionsverdau 67 2.3.4 Agarose-Gelelektrophorese 67 2.3.5 DNA-Gelaufreinigung 68 2.3.6 Produktaufreininung von PCR und Restriktionsverdau 68 2.3.7 DNA-Ligationen 68 2.3.8 Polymerasekettenreaktion 69 2.4 Klonierungen 72 2.4.1 Konstruktion von pJeM-FatB2, pKiM1, pKiM2 und pKiM4 72 2.4.2 Konstruktion von pJeM-mtKAS und pBAD18-mtKAS 73 2.4.3 Konstruktion von pBAD18-CYP 73 10 2.4.4 Entfernen der Deletionskassette aus Keio-Stämmen 73 2.4.5 Konstruktion der E. coli Stämme KK2 und KK3 74 2.5 75 2.5.1 Zellaufschluss 75 2.5.2 Konzentrationsbestimmung von Proteinlösungen 76 2.5.3 CO-Differenzspektrum-Assay zur P450-Bestimmung 76 2.5.4 SDS-Gelelektrophorese 77 2.5.5 Western Blot 78 2.5.6 Aufreinigung von FatB2+ 78 2.5.7 Aktivitätstests von FatB2+ 79 2.6 Sonstige Analytik 81 2.6.1 Extraktion von Fettsäuren 81 2.6.2 Analyse von Fettsäuren 81 2.6.3 Dünnschichtchromatographie 82 2.6.4 Densitometrische Analyse von Western blots 82 2.7 Produktion von Octansäure 83 2.7.1 Produktion von Octansäure im Schüttelkolben 83 2.7.2 Produktion von Octansäure im Bioreaktor 83 2.8 3 Proteinchemische Methoden Produktion von 8-Hydroxyoctansäure 84 2.8.1 Produktion von 8-Hydroxyoctansäure im Schüttelkolben 84 2.8.2 Produktion von 8-Hydroxyoctansäure im Bioreaktor 87 + 2.9 Synthese potentieller Screeningsubstrate für FatB2 -Mutanten 87 2.10 Statistische Auswertung 88 Ergebnisse 3.1 90 Konstruktion eines Octansäure sekretierenden E. coli-Stammes 90 3.1.1 Wirtsstamm BW25113∆fadD 90 3.1.2 Expressionsplasmid pJeM1 90 11 3.1.3 Expression n der Thioeesterase FatB B2 91 3.1.4 Optimieru ung der Octaansäureproduktion 93 3.1.4.11 Löslicchkeitssteig erung von FatB2 F 93 3.1.4.22 Optim mierung weiiterer Param meter 94 3.1.5 Zusätzlich he Modifikattionen in deer Octansäu ureproduktiion 100 3.1.6 Produktion n von Octan nsäure in Bioreaktoren B n 103 3.2 106 3.2.1 Zweizellsy ystem 107 3.2.2 Einzellsysttem 111 3.3 4 H Herstellung von v 8-Hydrroxyoctansääure En ntwicklung g eines Thiooesterase-H HTS-Assays 114 3.3.1 Screening auf a Agarplaatten 115 3.3.2 Screening in i Flüssigkeeit 116 3.3.3 Aufreinigu ung von FattB2+ 117 Diskussion 121 4.1 K Konstruktion n eines Octaansäure sek kretierenden n E. coli-Staammes 121 4.2 H Herstellung von v 8-Hydrroxyoctansääure 133 4.3 En ntwicklung g eines Thiooesterase-H HTS-Assays 138 5 Literatu ur 144 6 Anhang g 160 6.1 V Verwendete Chemikalieen 160 6.2 G Gensequenze en 162 6.2.1 Ch FatB2 (Originalseq ( quenz) 162 6.2.2 Ch FatB2 (codon-opti ( imiert von GeneArt) G 163 6.2.3 At mtKAS (Originalseequenz) 163 6.2.4 At mtKAS (codon-opttimiert von GeneArt) 164 6.2.5 P450 Mono ooxygenasee CYP153AM.aq. M *-CPRBM M3 165 6.3 Pllasmidkarteen 168 12 6.3.1 pBAD18-CYP 168 6.3.2 pBAD18-mtKAS 169 6.3.3 pCT302-FatB2 170 6.3.4 pJeM1-FatB2 171 6.3.5 pJeM-mtKAS 172 6.3.6 pKiM1 173 6.3.7 pKiM2 174 6.3.8 pKiM4 175 6.4 Ergänzende statistische Auswertungen 176 6.4.1 Ergebnisse des Shapiro-Wilk-Tests 176 6.4.2 Ergebnisse des Levene-Tests 177 6.4.3 Ergebnisse der Zweistichproben-t-Tests 178 6.5 Wachstumsexperimente aus Kapitel 3.2.1 179 6.6 Ergänzung zum Agarplatten-Assay in Kapitel 3.3.1 181 6.7 Ergänzung zur Aufreinigung des Thioesterase-Konstrukts 181 7 Abbildungsverzeichnis 182 8 Tabellenverzeichnis 184 13 IV Abkürzungsverzeichnis (v/v) Volumen pro Volumen °C Grad Celsius µL Mikroliter µM Mikromolar ACP acyl carrier protein Ala Alanin APS Ammoniumpersulfat Arg Arginin Asn Asparagin Asp Asparaginsäure At mtKAS mitochondriale 3-Oxoacyl Synthase aus Arabidopsis thaliana ATP Adenosintriphosphat BM3 Cytochrom P450 aus Bacillus megaterium bp Basenpaar C6 Hexansäure / Capronsäure C8 Octansäure / Caprylsäure C10 Decansäure / Caprinsäure C12 Dodecansäure / Laurinsäure C14 Tetradecansäure / Myristinsäure C16 Hexadecansäure / Palmitinsäure C18 Octadecansäure / Stearinsäure Ch FatB2 Thioesterase FatB2 aus Cuphea hookeriana CoA Coenzym A cww Zellnassgewicht CYP Cytochrom P450 Monooxygenase CYP*-CPR Fusion aus CYP153AMaq G307A und CPRBM3 Cys Cystein ddH2O Doppelt deionisiertes Wasser DMSO Dimethylsulfoxid DNA Desoxyribonukleinsäure DTT Dithiothreitol 14 E. coli Eschericha coli EDTA Ethylendiamintetraessigsäure FatB2+ N-terminale trxA Fusion von Ch FatB2 FPLC fast protein liquid chromatography g Gramm GC Gaschromatographie Glu Glutamin Gly Glycin h Stunde His Histidin IPTG Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid Ile Isoleucin kb Kilobasenpaare kcat/Km Katalytische Effizienz KCl Kaliumchlorid kDa Kilodalton Km Michaelis-Menten-Konstante L Liter LB lysogenic broth Leu Leucin Lys Lysin M molar Maq Marinobacter aquaeolei Met Methionin mg Milligramm MgCl2 Magnesiumchlorid min Minute mL Milliliter mM millimolar n.d. nicht detektiert NaCl Natriumchlorid NAD(P)H Nikotinamidadenindinukleotid(phosphat) nm Nanometer 15 OD600 optische Dichte, gemessen bei 600 nm PCR Polymerasekettenreaktion Phe Phenylalanin pmol Pikomol PMSF Phenylmethansulfonylfluorid Pro Prolin S. cerevisiae Saccharomyces cerevisiae SDS-PAGE Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese Ser Serin TB terrific broth TEMED N,N,N‘,N‘,-Tetramethylethylendiamin Thr Threonin Tm Schmelztemperatur der Primer Tris Tris(hydroxymethyl)aminomethan Trp Tryptophan Tyr Tyrosin U units UV Ultraviolett Val Valin WT Wildtyp WU Weiss units 16 V Zusammenfassung In den letzten 20 Jahren rückt die Entwicklung biotechnologischer Prozesse zur Produktion von Diesel- und Benzinersatzstoffen immer mehr in den Fokus von Forschung und öffentlichem Interesse. Durch die Verknappung der Erdölressourcen[1], die negativen Auswirkungen der extensiven Nutzung dieser Ressourcen auf die Umwelt und nicht zuletzt das stetig wachsende Umweltbewusstsein der Bevölkerung in Industrieländern, wurden Prozesse gefordert, die auf regenerierbaren Ressourcen basieren, somit den permanent in Richtung Atmosphäre gerichteten CO2-Fluss eingrenzen und zudem die Kostenexplosion für Kraftstoffe eindämmen. Jedoch ist nicht nur der weltweite Transportsektor von Erdöl und seinen weiterverarbeiteten Produkten abhängig, auch die produzierende chemische Industrie bezieht einen Großteil ihrer Grundstoffe aus dem „schwarzen Gold“[2,3,4,5]. Hier gilt es, effektive alternative Prozesse zu entwickeln, die zum Großziel einer „grünen Chemie“ beitragen und von der Abhängigkeit von Erdöl losgelöst sind. Diese Arbeit hatte das Ziel durch die Realisierung eines mikrobiellen Produktionsprozesses von mittelkettigen Fett- und ω-Hydroxyfettsäuren einen Beitrag zum Ziel der sog. „grünen Chemie“ zu leisten. Die wirtschaftliche und damit einhergehend umweltschutztechnische Relevanz von Fettsäuren und ihren terminal hydroxylierten Derivaten spiegelt sich in der großen Vielfalt an Produkten, deren Grundbausteine sie bilden, wider. Zum Einsatz kam hier das Bakterium Escherichia coli, für welches bereits in vergangenen Studien Strategien entwickelt worden waren, um beispielsweise [6] (Hemi-)Cellulosen für den Aufbau von eigener Biomasse verwerten zu können . Daher ist es für einen Ansatz, der auf regenerierbaren Ressourcen beruhen soll, bestens geeignet. Um mit diesem Bakterium in einem Produktionsprozess Fettsäuren zu generieren, musste seine native Fettsäurebiosynthese zu einer Überproduktion der gewünschten Fettsäure angeregt werden. Dazu wurde die pflanzliche Thioesterase FatB2 aus Cuphea hookeriana[7] in einer β-oxidationsdefizienten Zelle überexprimiert, um sowohl die Fettsäuresynthese zu deregulieren als auch gleichzeitig die Länge des Produktes zu bestimmen. Nach einer N-terminalen Fusion des Enzyms mit dem Thioredoxin-1-Anhang trxA und einigen Optimierungen des Produktionsprozesses, konnten mit diesem System in 24 h etwa 330 mg L-1 der für die Zellen toxischen Fettsäure Octansäure in einem Bioreaktor-fed batch-Verfahren hergestellt werden. 17 Um aus dieser Fettsäure ihr ω-hydroxyliertes Derivat zu formen, wurde in den Produktionsstamm zusätzlich ein Monooxygenase-Fusionsprotein eingebracht, das bereits aus früheren Arbeiten des ITBs hervorging[8,9]. Das Fusionsprotein von CYP153A aus Marinobacter aquaeolei mit der Reduktasedomäne CPR von CYP102A1 aus Bacillus megaterium ist in der Lage sich selbst mit Reduktionsäquivalenten zu versorgen ohne dabei auf die Hilfe einer zusätzlichen Reduktase angewiesen zu sein. Die in dieser Arbeit verwendete Mutante G307A ist zudem gegenüber Octansäure um [9] das 20-fache aktiver als es die Wildtypform ist . Diese Enzymmutante wurde in vier unterschiedlichen Ansätzen mit dem octansäureproduzierenden Bakterienstamm kombiniert. So konnte letztlich in einem Einzellsystem mit paralleler Expression der Thioesterase sowie der Monooxygenase in 20 h ein 8-Hydroxyoctansäure-Titer von -1 etwa 230 µM erreicht werden, was umgerechnet 40 mg L entspricht. Nachdem der erfolgreiche konzeptionelle Beweis für dieses Produktionssystem erbracht war, sollte ein ungerichtetes Mutageneseverfahren angewendet werden, um die Möglichkeit das Endprodukt nach Wunsch in seiner Länge variieren zu können, zu erhalten. Das Verfahren sollte gentechnisch veränderte Thioesterase-Varianten generieren, die verglichen zum eingesetzten Wildtypenzym eine erhöhte Aktivität gegen kürzere oder längere Fettsäuren als Octansäure aufwiesen. Für ein hierzu benötigtes high throughput screening-Verfahren sollten im Rahmen dieser Arbeit die Grundlagen erarbeitet werden. Getestet wurden dabei verschiedene Methoden des screenings sowohl auf Agarplatten und in Flüssigmedium, so beispielsweise die [10] extrazelluläre Präsentation des Enzyms auf Hefezelloberflächen Möglichkeit eines screenings mittels aufgereinigtem Enzym. 18 , als auch die VI Abstract For the last two decades public and scientific interest in the development of biotechnological processes for the production of fuel alternatives has continuously been growing, mainly due to the shortage of fossil resources[1]. In addition, the increasing awareness about environmental issues of many oil-based processes further pushed the demand for “greener” alternatives such as the use of regenerative resources or electrical replacements based on solar or wind energy. Beside the need of oil and petroleum for the transportation sector also the chemical industry largely [2,3,4,5] depends on oil-derived chemicals . Therefore, it is evident to develop effective production processes, that contribute to the big goal of green chemistry and to eliminate the dependency of chemistry from crude oil. The aim of this work was to contribute to “green chemistry” by the realization of a microbial production process for medium-chained fatty and ω-hydroxyfatty acids. The economical and therefore ecological significance of fatty acids and their terminal hydroxylated derivatives is reflected by the great variety of products, that incorporate these molecules as precursors. In this study the bacterium Escherichia coli has been used as it is generally considered as one of the model organisms and for which the conversion of regenerative [6] substrates such as (hemi-)cellulose into biomass or higher value products is feasible . To overproduce a desired fatty acid with this bacterium in a production process, it is necessary to modify its native fatty acid biosynthesis. For this purpose, the plant thioesterase FatB2 from Cuphea hookeriana[7] was overexpressed in a β-oxidation deficient host cell to deregulate the fatty acid biosynthesis and to control the length of the produced fatty acid. After fusing this enzyme to a thioredoxin-1-tag (trxA) and subsequent improvements of the production process, 330 mg L-1 of octanoic acid could be produced in 24 h in a fed batch process. To convert this fatty acid into its terminal hydroxylated derivative, a monooxygenase fusion construct that was available from an earlier study at our institute was coexpressed in the aforementioned production strain[8,9]. The fusion of CYP153A from Marinobacter aquaeolei and the reductase domain CPR of CYP102A1 from 19 Bacillus megaterium represents a self-sufficient enzyme in regards to the generation of reduction equivalents which eliminates the need for the coexpression of an additional reductase enzyme[9]. Moreover, its variant G307A is much more active (20-fold) towards octanoic acid than its wildtype form. Four different combinations of monooxygenase expression and the production strain were tested. Finally, a single cell system with simultaneous expression of both enzymes in a bioreactor showed the best result, leading to 230 µM 8-hydroxyoctanoic in a 20 h reaction, which is equivalent to -1 about 40 mg L . After this successful proof of concept, a random mutagenesis approach should have been used to obtain the possibility to customize the chain length of the final product. This approach should generate enzyme variants of FatB2 that exhibit an increased activity towards shorter- or longer-chained fatty acids than octanoic acid. Therefore, the basics for a high throughput screening system had to be established in this work. Several methods on agar plates and in liquid medium have been tested, e.g. the extracellular presentation of the enzyme on yeast cell surfaces[10], as well as the possibility of a screening with the purified enzyme. 20 21 V Vorwort D Die Notweendigkeitt alternattiver Eneergien un nd Ressou urcen Seeit etwa 1550 Jahren ist das Erddöl einer der wichtig gsten Enerrgielieferantten und m mittlerweile auch eine der d bedeuten ndsten Resssourcen fürr die chemissche Industrie. Hier diient es zurr Herstellu ung verschiiedener Ku unststoffe[2]] sowie weeiterer cheemischer Prrodukte wiie Lösungssmittel[3,4], Schmiersto offe[3,5], Laacke[3] undd Bestandteeile von Koosmetika[3] und Medik kamenten[3]]. Weltweit wurde 2012 etwa 64 % des Erdölls alleine voom Verkeh hrssektor in n weiterverrarbeiteter Form von Benzin, D Diesel und Kerosin veerbraucht[111]. Rund 10 % benötiigte die ch hemische In ndustrie zuur Produkttion der obbengenanntten Produk kte. Der rrestliche Anteil A des Erdöls diiente als direkter En nergieträgeer in der Industrie und der Land- un nd Forstwiirtschaft oder zur W Wärmeerzeu ugung in Haaushalten eetc. Der weltweite täglliche Erdölvverbrauch lag 2014 beei etwa 92 Millionen Barrel pro Tag[12] un nd er steigt derzeit jähhrlich um 1,2 %[13]. Gleichzeitig wird, verscchiedenen P Prognosen zufolge, z dass weltweite Ölförderm maximum (PPeak oil) in nnerhalb der d nächsteen 10 Jahrre erreichtt[1]. Dies bbedeutet, dass d die Föördermengeen dann au ufgrund derr begrenzteen Ölreserv ven kontinnuierlich ab bnehmen w werden. Diess äußert sich auch im Ö Ölpreis: bettrug der Preeis 1915 fürr ein Barrel Öl noch ettwa 15 US-D Dollar, so ist i er im Jaahr 2013, kn napp 100 Jaahre späterr, auf über 108 USDollar pro Baarrel gestieg gen[14,15]. Ab bbildung 1: Erdölpreis E derr letzten 100 JJahre. Scchwarz: gemitttelter Jahresp preis, grau: gem mittelter Jahrrespreis (inflattionsbereinigtt, 2013) 22 Aber nicht nur die steigende Preise auf dem Energiesektor, sondern auch der immer lauter werdende Ruf der weltweiten Öffentlichkeit nach regenerierbaren Energien zur Einschränkungen der CO2-Emissionen und der globalen Erwärmung erfordern ein Umdenken und damit einhergehend eine allmähliche Abkehr von der Nutzung fossiler Brennstoffe hin zur Verwendung alternativer Energien. Jedoch können die momentan genutzten Verfahren in Solar-, Wind- und Wasserkraft noch nicht alle Lücken - vor allem im Bereich der Treib- und Rohstoffversorgung - schließen. Dadurch rückte in den letzten Jahren die Nutzung von Biokraftstoffen wie Bioethanol und Biodiesel in den Mittelpunkt des Interesses von Forschung und Industrie. Diese beiden Kraftstoffe machen momentan etwa 90 % der bisher genutzten Biokraftstoffe aus[16]. Jedoch ist auch die Nutzung dieser Alternativen mit Problemen behaftet: Biodiesel wird beispielsweise durch die Transesterifikation von unter anderem pflanzlichen Triacylglycerolen mit Methanol gewonnen. Die Triacylglycerole werden dabei aus Raps, Soja, Sonnenblumen oder aber auch aus Ölpalmen, Baumwollsamen und Oliven gewonnen[17,18]. Das benötigte Methanol wird teilweise jedoch noch durch die Nutzung fossiler Ressourcen wie Erdgas hergestellt[16,19]. Bioethanol wird durch die Fermentation von regenerierbaren Kohlenstoffquellen durch Mikroorganismen wie Saccharomyces cerevisiae, Zymomona mobilis, Escherichia coli oder Klebsiella oxytoca produziert[16]. Als Substrate kommen hier zumeist Kohlenhydrate aus Zuckerrohr (in Brasilien)[16,18,19], Mais (in den USA)[18,20,21] und Getreide und Zuckerrüben (in Europa)[21] zum Einsatz. Kritiker dieser Biokraftstoffe führen an, dass viele landwirtschaftliche Nutzflächen, die dringend zur Produktion von Nahrungsmittel benötigt werden unnötigerweise nun für Pflanzen genutzt werden, die nur noch der Herstellung und Gewinnung der Biokraftstoffe dienen[18,22]. Als Konsequenz daraus steigen die Lebensmittelpreise, was wiederum zu einer weiteren Verschärfung der Lebensmittelknappheit in Länder der Dritten Welt führt. Darüber hinaus belegen Studien, dass unter umweltschutztechnischen Aspekten die Nutzung von diesen Biokraftstoffen teilweise verheerender ist als der konventionelle Gebrauch fossiler Kraftstoffe. Zwar ist die Nutzung von Pflanzenbiomasse, zu deren Aufbau Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre entnommen wird, auf den ersten Blick emissionsneutral, jedoch wird dabei oft außer Acht gelassen, dass zur Produktion dieser Biomasse auch Faktoren [23,24] landwirtschaftlichen Nutzfläche wie Brandrodung zur Gewinnung der und intensive Nutzung von Dünger[22,24] gezählt werden müssen. Im weiteren Verlauf des Produktionsprozesses vom Pflanzenmaterial 23 zum Biokraftstoff müssen ebenso Energieverbrauch für Reaktoren und beispielsweise die Gewinnung von Methanol aus Erdgas als Emissionsfaktoren hinzugerechnet werden. Zudem entstehen zusätzlich andere Schadstoffe wie Stickstoffmonoder -dioxid sowie Kohlenstoffmonoxid, die bei der Nutzung fossiler Ressourcen nicht [22,25] in einem solchen Ausmaß produziert werden würden . All diese Nachteile führen nun zur Entwicklung von Biokraftstoffen der zweiten Generation. Hierbei wird versucht, die extensive Nutzung landwirtschaftlicher Anbauflächen einzuschränken, indem in mikrobiellen Prozessen als Fermentationssubstrat nicht mehr zur Lebensmittelproduktion bestimmte Pflanzenteile genutzt werden, sondern Pflanzenabfälle aus Forst- und Landwirtschaft, die anderweitig nicht mehr verwertet werden können[26]. Dies erfordert mikrobielle Systeme, die dazu in der Lage sind, Cellulose, Lignin und Hemicellulosen in verwertbare Kohlenhydrate umzuwandeln und somit zum Aufbau ihrer Biomasse zu verwerten. Eine weitere interessante Alternative ist die Nutzung von Mikroalgen wie Chlorella spec. Sie nutzen – wie alle photosynthetisch aktiven Zellen - Licht als Energiequelle und reichern bis zu 70 % des Zelltrockengewichts mit Lipiden an[27]. Entweder wird ihre Biomasse dann direkt in thermochemischen Reaktionen in Biotreibstoffe umgewandelt oder die Lipide werden extrahiert und anschließend weiterverwertet[27,28]. Mikrobielle Systeme bieten den Vorteil, dass der Platzbedarf durch die Nutzung von Bioreaktoren in großem Maße verringert ist und zudem die meisten zur Herstellung von Biokraftstoffen benötigten Moleküle in den Zellen selbst hergestellt werden können ohne beispielsweise auf Erdgas basierendes Methanol dem Prozess zuführen zu müssen. Auf diese Weise konnten bisher Prozesse zur Herstellung von [29,30] Fettsäuren(methylester) , Alkoholen[29,30], Terpenen[30], Alkanen[31], Ethanol[32,33] und etlichen anderen Chemikalien entwickelt werden. Jedoch stecken viele dieser Prozesse noch im Entwicklungsstadium, da aufgrund mangelnder Effizienz von beteiligten Enzymen oder ganzer enzymatischer Kaskaden, Toxizitätsproblemen und zu langsamen Zellwachstums Rückschläge hingenommen werden müssen. Dies führt dazu, dass diese alternativen Prozesse für die produzierende Industrie im Vergleich mit etablierten konventionellen und zudem meist optimierten chemischen Prozessen kommerziell noch nicht konkurrenzfähig sind. 24 1 Einleitung Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel, einen Beitrag zur Entwicklung von Prozessen für die Produktion von Biochemikalien der zweiten Generation zu leisten. Im Speziellen ging es hierbei um die Entwicklung und anschließende Realisierung eines Prozesskonzepts zur mikrobiellen de novo Biosynthese der mittelkettigen Fettsäuremoleküle Octansäure und 8-Hydroxyoctansäure. Dabei sollte durch die heterologe Expression dreier Fremdgene sowie weiterer Modifikationen an Wirt und Prozess die Fettsäuresynthese des Bakteriums Escherichia coli gezielt auf die genannten Endprodukte umgelenkt werden. In die Entwicklung des Gesamtkonzepts für diesen Prozess wurden bereits bestehende Verfahren aufgenommen und derart modifiziert, um die gesteckten Ziele dieser Arbeit zu erreichen. Im Folgenden werden zunächst wichtige Eckpfeiler und Grundlagen, die zum Verständnis der Arbeit wichtig sind, eingehend erklärt. 1.1 Ausgangsstoffe für viele Produkte: Fettsäuren und ihre Derivate Der wichtige Stellenwert von (mittelkettigen) Fettsäuren und Hydroxyfettsäuren in der produzierenden Industrie erschließt sich, wenn man sich die Vielzahl an Produkten vor Augen führt, für deren Herstellung diese Moleküle die Grundlage bilden. So werden Fettsäuren durch Veresterung mit Ethanol oder Methanol in Fettsäure(m)ethylester umgewandelt, die die Hauptbestandteile des bereits erwähnten Biodiesels bilden. Außerdem werden Fettsäuren bei der Produktion von Nahrungsmitteln (niedere Carbonsäuren, z. B. E260, E261, E262), Kosmetika (z. B. Miglyol® 810N, Myritol® 312), Färbemittel (z. B. europäisches Patent 1048289 A2[34]), [35] Seifen und Reinigern (z. B. Mega-San® Acid Sanitizer), Schmier- und Gleitmitteln[35] (z. B. Neutron-P, PNT), Insektiziden (z. B. Neudosan® Neu) und in der Gummiherstellung[35,36] sowie als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Zusätzlich [37] dienen sie als Ausgangsstoffe für die Produktion von Alkoholen Hydroxyfettsäuren. Verwendung als Hydroxylierte Geschmacks- Fettsäuren finden [38,39] oder Duftstoffe in (z. lactonisierter B. und Form γ-Decalacton, Quercuslactone) oder Weichmacher (z. B. ε-Caprolacton). In linearer Form werden sie als Bestandteile von Schmiermitteln, in pharmazeutischen Hautprodukten sowie 25 Koosmetika ggenutzt[40]. Des Weitteren werd den sie homopolymeerisiert häufig als Veerpackungssmaterial (zz. B. Polyh hydroxybutttersäure, Po olymilchsäuure) verwen ndet. Es w wurde zudeem nachgeewiesen, daass beispieelsweise 10-Hydroxy--2-decensäu ure, 10H Hydroxydecaansäure un nd 8-Hydrooxyoctansäu ure[41], alless Bestandteeile aus dem Gelée rooyale der Honigbiene H e Apis me lliferax, geegen Krebss[40,42,43] unnd gegen Diabetes D w wirksame[40,442] und darü über hinauss antibiotiscche Eigenschaften[42,43]] besitzen. Auch A die H Hydroxyfettssäuren dien nen als Vo rstufe zur Produktion n einer weiiteren Grup ppe von Feettsäurederiivaten, den n Dicarbonssäuren. Dieese Molekülle bilden inn Kombination mit an nderen meh hrfach funkttionalisierteen Moleküllen Heterop polymere wi wie beispielsweise in Veerbindung mit m Diamin nen die versschiedenen Sorten des Nylons[44] (z. B. Polyaamid 6.6, Poolyamid 4.66, Polyamid 6.10). Ab bbildung 1--1: Struktureen verschieddener Anwen ndungsbeispiele von kurzz- und mitttelkettigen Feettsäuren: M Miglyol 810N N und Oleeylpalmitinsääureamid; Hydroxyfettsäu H uren bzw. Lactone: Poolyhydroxybu uttersäure, ε-C Caprolacton unnd Quercuslaacton; Dicarbo onsäuren: Polyyamid 6.6. 1..2 Konv ventionelle Syntheese von (ω ω-Hydro oxy-)Fettssäuren 1..2.1 Herstellung vo on Fettsäurren Großtechniscch werden heutzutagee verschiedeene Verfahren eingeseetzt, um Fettsäuren heerzustellen. Während in Westeurropa und deen USA gro oße Teile deer Fettsäureen durch Sp paltung nattürlicher Öle Ö und Fettte wie z.B. Fischöl, Rindertalg, R Kokosfett, Palmöl, Raapsöl, usw w. produzieert werden n (Reaktion nsschema 1), 1 wird inn den eheemaligen 26 Ostblockstaaaten und China C verm mehrt auff die vollsständige N Neusynthesee dieser Caarbonsäureen zurückgeegriffen[35,455]. Reeaktionsscheema 1: Hydrrolyse von T Triacylglycerolen aus tierisschen und pfflanzlichen Fetten und Öllen. Beei der Spaaltung von n tierischeen und pfflanzlichen Ölen undd Fetten kommen k haauptsächlich h drei Prozeesse zum Eiinsatz: 1..2.1.1 Auto oklavenspa altung Die Triacylgllycerole weerden in ein nem diskonttinuierlichen Prozess inn säurebesttändigen A Autoklaven bei b Temperraturen zwiischen 170 und 180 °C C, einem Übberdruck biis 60 bar nd einem Wasserantteil von 200 % hydrollytisch gesspalten[46,47]]. Hierbei werden un M Magnesium- oder Zinko oxid als cheemische Kaatalysatoren n eingesetztt. Ab Tempeeraturen voon 200 °C kaann auch oh hne Katalyssatoren nocch wirtschaftlich gearbbeitet werdeen. 1..2.1.2 Reaktivspaltun ng Feette und Öle Ö werden n mit einem m Wasseraanteil von 20 – 30 % katalytiscch unter N Normalbedin ngungen od der geringeem Überdrruck umgesetzt[46,47]. Als Kataly ysatoren koommen hierr Säuren, wie w zum Beiispiel Schwefelsäure od der aromatiische Sulfon nsäuren, soogenannte Twitchell-R T Reaktive[48], zum Einsattz. Dieser Prozess P ist ssehr langwierig und m muss absatzw weise in biss zu 4 Schriitten mit eiiner Gesam mtzeit bis zuu 40 h durch hgeführt w werden, um eine e Ausbeu ute von nah hezu 100 % zu erreicheen. 1..2.1.3 Gegenstrom‐Veerfahren Die Spaltungg kann auch h kontinuieerlich im Gegenstromp G prinzip erfoolgen[49,50]. In einer paltkolonnee wird vorg geheiztes W Wasser dem Prozess von oben zuggeführt. Auff seinem Sp W Weg „nach unten“ u löst das Wasseer das aus der d Hydroly yse entstand ndene Glyceerol. Das voorerhitzte Öl Ö oder Fettt wird hinggegen von unten durcch die Koloonne gepum mpt und niimmt auf seeinem Weg g nach oben n die entstaandenen Fettsäuren auuf. In einer solchen 27 Koolonne herrrschen mitt bis zu 50 bar Überdrruck und Temperatur T ren bis 2600 °C sehr haarsche Bedingungen, die Verweiilzeit kann dadurch jeedoch auf eetwa 2,5 h gesenkt w werden und es werden Spaltgrade S vvon bis zu 99 9 % erreich ht. Gemeinsam ist allen drrei Prozessttypen, dass sie auf der Hydrolysse natürlich her Fette un nd Öle basiieren. In deer Regel beestehen die Triacylgly ycerole dies er Fette ab ber nicht au us einer eiinzigen besstimmten FFettsäure, sondern s en nthalten Geemische mehrerer, m veerschiedeneer Fettsäurren wie in Tabelle 1-1 exemplarischh aufgefüh hrt. Die en ntstandenen n Mischun ngen aus dder Fett- und Ölspaaltung müüssen ansch hließend en nergieaufweendig übeer fraktion nierte Desstillationen und/oderr Kristallissationen au ufgetrennt und u die ein nzelnen Fetttsäuren auffgereinigt werden. w Diees erfordertt je nach Feettsäuregem misch und angelegten n Unterdrücken Temp peraturen zzwischen 100 1 und 2990 °C. Taabelle 1-1: Feettsäureanteilee in Kokosfettt und in Schw weineschmalz (Gewichtsproozent)[51]. K Kokosfett Schweines S schmalz Caaprylsäure 5 – 10 % Laurinsäure L e 1–3% Caaprinsäure 5–8% Palmitinsäu P ure Laaurinsäure 45 – 53 % Palmitolein P nsäure 2–4% M Myristinsäurre 17 – 21 % Stearinsäur S re 8 – 22 % Paalmitinsäurre 8 – 10 % Ölsäure Ö 35 – 555 % Sttearinsäure 2–4% Linolsäure L 4 – 12 % Ölsäure 5 – 10 % 20 – 300 % Beei der Neussynthese vo on Fettsäurren werden n ebenfalls hauptsächllich drei Veerfahren geenutzt: 1..2.1.4 Para affin‐Oxida ation H Hierbei werd den Alkanee mit einerr Kettenlän nge bis zu 30 Kohlensstoffatomen n in der Fllüssigphase katalytisch h – unter deer Zuhilfen nahme von Mangansalz M zen bei etw wa 130 °C un nd leichtem m Überdruck – in eineer Radikalreaktion zu Carbonsäuuren oxidierrt (siehe Reeaktionssch hema 2 A). Hauptsächl H lich werden n so C12 – C18-Fettsäureen produzieert[35,45]. 1..2.1.5 Oxosynthese Beei dieser Hydroform H mylierungsreeaktion dieenen Alken ne, Kohlennstoffmonox xid und W Wasserstoff als a Edukte[335] (siehe Reeaktionssch hema 2 B). Diese D werdeen bei einem m Druck 28 voon bis zu 4550 bar und Temperatuuren bis zu 200 °C mith hilfe von K Kobalt-, Ruth heniumodder Rhodiium-haltigeen Moleküülen katallytisch zu u Aldehydden umgeesetzt[52]. A Anschließend d werden die Aldeh hyde mit milden Oxidantien O wie beisp pielweise Lu uftsauerstofff zu Carbo onsäuren w weiteroxidieert. Dies kaann ohne K Katalysatoreen, dann beei etwas hö öherer Temp peratur von n 100 °C un nd 7 bar Üb berdruck, geeschehen oder aber in n Anwesenh heit von Meetallsalzen, ddie Eisen, Kupfer, K Kobalt oder Maangan enthaalten[53]. 1..2.1.6 Hyd drocarboxyllierung Beei diesem Verfahren n werden Alkene, Kohlenstoffm K monoxid uund Wasseer unter Übberdruck biis 240 bar und u Temperraturen bis 320 °C mit Metallcarbo M onylen wie Ni(CO)4 zu u Carbonsääuren umgeesetzt[54] (siiehe Reaktiionsschemaa 2 C). Dieeser zu den n ReppeVeerfahren geehörende Prrozess wirdd meist jedo och nur zurr Carboxyliierung von Ethylen veerwendet, da d es bei län ngerkettigen n Alkenen zur z Isomeriisierung derr Doppelbin ndungen un nd damit zu u einer breitten Mischun ng an Endp produkten bzw. b Nebenpprodukten kommt. k Beei der Koch h’schen Carb bonsäure-S ynthese, die die gleich hen Edukte nutzt und ebenfalls e un nter den Obberbegriff der d Hydroccarboxylieru ung fällt, wird w als Kataalysator jed doch ein Prrotonendon nor wie Sch hwefelsäuree oder Borttrifluorid verwendet. FFür diese Reaktion R köönnen etwaas mildere Bedingungeen wie etw wa 80 °C und Druck voon 100 bar gewählt w werden, um Umsetzungen bis 10 0 % zu erreeichen. Aufgrund dess Reaktionssverlaufs errhält man bei der Koch h‘schen Syn nthese verzw weigte Carb bonsäuren[555]. Reeaktionsscheema 2: Prinziip der A) Paraaffin-Oxidatio on zu Fettsäuren, B) Oxosyynthese von Fettsäuren F un nd C) Hydrocaarboxylierung g von Alkenenn zu Fettsäureen. 29 Bei den drei oben genannten Syntheseverfahren entsteht durch die teils sehr rauen Bedingungen eine Vielzahl an Nebenprodukten, die eine Aufreinigung der Reaktionsprodukte unumgänglich machen. Auch hier werden wieder die fraktionierte Destillation und die Kristallisierung genutzt. Nachteile aller bisher beschriebenen Verfahren sind die sehr hohen Energiekosten zur Aufrechterhaltung der beschriebene Drücke und Temperaturen, die Verwendung teils sehr toxischer Katalysatoren und die relativ unspezifischen Reaktionsverläufe, die eine aufwendige Abtrennung von Nebenprodukten nötig machen. 1.2.2 Herstellung von ω-Hydroxyfettsäuren Die bisher geeignetsten Wege um ω-Hydroxyfettsäuren herzustellen, bestehen in der oxidativen Umsetzung der Doppelbindungen in einfach ungesättigten Fettsäuren und [40] der entsprechenden Fettalkohole , durch katalysierte Hydrierung von gesättigten Carbonsäuren bei Temperaturen bis 300 °C und Drücken von bis zu 300 bar[56] oder durch die reduktive alkalische Spaltung von langkettigen, ungesättigten Fettsäuren bei Temperaturen bis 200 °C[57]. Bei all diesen Verfahren werden in der Regel die sehr hohen Temperaturen benötigt, um die Reaktion zu ermöglichen oder die gewünschten Produkte aufzureinigen. Diese hohen Temperaturen verursachen aber oft zugleich eine Dimer- oder gar Oligomerbildung der Hydroxyfettsäuren, welche in den Produktionsprozessen unerwünscht ist, weitere Aufreinigung erfordert und die Gesamtausbeute schmälert. Um hohe Temperaturen zu vermeiden, wird auf die Verseifung von Lactonen oder Hydroxyfettsäureester mit Kaliumhydroxid unter [40] Normalbedingungen zurückgegriffen . Das entstandene Salz wird anschließend mit Schwefelsäure angesäuert, um die reine Hydroxyfettsäure zu erhalten (siehe Reaktionsschema 3 A). Ein weiterer Ansatz bei milden Temperaturen besteht in der Kreuzmetathese zwischen einem langkettigen Fettalkohol und Methylacrylat (siehe Reaktionsschema 3 B). Dabei entsteht neben dem Ester einer entsprechenden Fettsäure auch der Ester einer ω-hydroxylierten Fettsäure, der nach der Hydrolyse zur reinen Hydroxyfettsäure führt[58,59]. 30 Reeaktionsscheema 3: Prinziip der A) Versseifung von Lactonen L und Aufarbeitungg zur Hydroxy yfettsäure. Daas Prinzip lässt sich auch auf a die Methyylester von Hydroxyfettsäu H uren übertraggen. B) Kreuzm metathese am m Beispiel von n Oleylalkoho ol und Methyllacrylat. 1..3 Biotechnologiische Herrstellung g von (ω-H Hydroxy y-)Fettsäu uren 1..3.1 Herstellung vo on Fettsäurren Biiotechnologgisch findet man drei A Ansätze, um m Fettsäuren n herzustelllen, von den nen aber nooch keiner den Sprung g von der En ntwicklung g im Labor in i die indusstrielle Anw wendung geeschafft hatt. 1..3.1.1 Prod duktiondurrchMonooxxygenasenundDehydrrogenasen Dieser Ansaatz setzt den Einsatzz von prim mären Alko oholen, minndestens ab ber von Alkanen als Grundsubsstrate vorauus. Die Alk kane werdeen von eineer Monoox xygenase A nter NADP PH-Verbrau uch und miit molekulaarem Sauerrstoff zu prrimären Allkoholen un hy ydroxyliert.. Stellvertreetend für viiele Arbeiteen sei hier auf die Stuudien von Scheps et all. verwiesen n, die mit einem Cyttochrom P4450-Enyzm aus Mycobbacterium marinum m un nd einem weiteren w P450-Enzym aaus Polarom monas sp. in n vitro Umssätze bis zu 95% bei m mittelkettigeen Alkanen erreichten[[60]. Die primären Alkohole kön nnen dann, ebenfalls in n vitro, durcch Dehydro ogenasen übber eine Ald dehyd-Zwisschenstufe zzu Carbonssäuren und weiteren D Derivaten um mgesetzt w werden. Beispielweise nutzten Asakura und Hosh hino eine Alkohol/A AldehydDehydrogenaase aus Glu uconobacter sp., um besagte Reaktiion zu katallysieren[61]. 31 Ab bbildung 1-2 2: Prinzip der Alkanoxidaation zur Fetttsäure. Der erste Schritt w wird hierbei von einer Monooxygenase katalysiert, die letzten beeiden von eineer Dehydrogeenase. 1..3.1.2 Prod duktiondurrchNutzunngdernatürrlichenFetttsäuresynthhese Beei diesem Ansatz A wird d die natürliiche Fettsäu uresynthesee, die im follgenden Kaapitel 1.4 nooch genaueer erklärt wird, w in Miikroorganismen für diie Produktiion von Fettsäuren geenutzt. Hierbei ist es jedoch niccht zwingen nd notwend dig den Zeellen ein ad däquates Voorläufermolekül zur Produktion P der Fettsäu uren zur Verfügung V zzu stellen, sondern lediglich eine für den Organismus O s verwertbaare Kohlenstoffquelle. Da Fettsäu uren ein w wichtiger Beestandteil eines jeden n Organism mus sind, ist ihre SSynthese eiiner der zeentralen Sto offwechselw wege und ddementspreechend bereeits weitestggehend volllständig au ufgeklärt. Um U Mikroo organismen n für die Produktion n von Fetttsäuren nu utzen zu köönnen, müssen mindeestens zweei Punkte erfüllt e sein: erstens m muss gewäährleistet w werden, dasss die produzzierenden Z Zellen das Produkt P nich ht selbst veerstoffwechsseln. Als w weitere Maß ßnahme mu uss die Syntthese der Fettsäuren F dereguliert d werden. Der D erste Pu unkt wird meist durcch ein Absschalten od der Heruntterreguliereen der β-Oxidation errreicht. Einee Deregulattion der Fetttsäuresynth hese wird durch d die Übberexpression einer Th hioesterase und, dam mit einhergeehend, dem m Abbau des d intrazellllularen Accyl-ACPTiiters, erreiccht (siehe dazu auch K Kapitel 1.4.22 Regulation n der Fettsääuresynthesse). Hier w wurde beereits ein ne [19,62,63,64,655,66,67] veeröffentlich ht Vielzzahl an Arbeiten n zu diesem Thema . Nebeen dem hau uptsächlicheen Einsatz vvon Escheriichia coli w werden hierr aber aucch Saccharromyces ceerevisiae[68], Yarrowia lipolytica[69] oder Cy yanobakterrien wie Syn nechocystis sp.[70] eingeesetzt. 1..3.1.3 Prod duktiondurrchUmkehrrungderβ‐‐Oxidation 20011 veröffen ntlichten Dellomonacoo et al. eine interessantte Studie übber die Umk kehrung deer β-Oxidattion, dem Gegenstück G uresynthese[71]. Währennd sich bis dato die zur Fettsäu Übberlegungeen und Exp perimente zzur biotech hnologischen Produktiion von Fettsäuren eiinzig auf diie Fettsäureesynthese bbeschränkt hatten, sch hlug diese Arbeitsgru uppe mit ih hrem Ansattz einen neuen n Wegg ein. Sie berichteten n, dass diee Enzyme in den A Abbauwege der β-Oxid dation nich ht nur katab bolisch, son ndern auchh zum Aufb fbau von Feettsäuren genutzt g werrden könntten. Dies würde w im Allgemeinen A n in Wildty ypzellen 32 aber durch eine vielfache Regulation des Abbauweges verhindert werden. Durch Mutationen der Regulatoren FadR und AtoC konnte eine konstitutive Expression der Abbauenzyme erreicht werden. Um bei Anwesenheit einer Kohlenstoffquelle der Repression der Expression durch den cAMP-Rezeptor (crp) entgegengewirkt, wurde dieser durch eine cAMP-unabhängige Variante ersetzt. Schließlich wurde durch die Deletion von arcA und einiger nativer Fermentationswege sowie der Überexpression einiger terminierender Enzyme die Produktion von Fettsäuren über die β-Oxidation erzielt. Dieser Ansatz soll sich vor allem durch eine größere Effektivität auszeichnen, da er anders als der natürliche Syntheseweg mit CoA- an Stelle von ACPIntermediaten arbeitet. Daher werden bei diesem Schritt ein Molekül ATP und ein Acetyl-CoA eingespart. 2014 wurde dieser Ansatz von Lian und Zhao zum ersten Mal auch auf ein [72] eukaryotisches System, auf Saccharomyces cerevisiae, übertragen . 1.3.2 Herstellung von ω-Hydroxyfettsäuren Bei der biotechnologischen Produktion von ω-Hydroxyfettsäuren beschränken sich die Ansätze bisher auf die Zufütterung von Fettsäuren verschiedener Länge zu Monooxygenase-exprimierenden Zellen. Als Beispiel soll hier die Arbeit von Honda Malca et al. genannt werden, die mit der Zufütterung von Fettsäuren zu E. coli-Zellen, die CYP153A aus Marinobacter aquaeolei exprimieren, Umsätze zu Hydroxyfettsäuren von mehr als 90 % erreichten[9]. 1.4 Fettsäuresynthese in der Natur Fettsäuren sind ein essentieller Bestandteil von Zellmembranen in Form von Phosphound Sphingolipiden[73], dienen als Energiespeicher und Signalmoleküle[74] oder zur [75] posttranslationalen Modifikation von Proteinen . Die Fettsäuresynthese ist daher universal in allen Lebewesen zu finden. Dabei werden zwei unterschiedliche Grundtypen von Synthesearten unterschieden. Typ I findet man in den Zellen aller Tiere sowie in Hefen und einigen Pilzen und wird nochmals in die Typen Ia und Ib [67] unterteilt . Die Fettsäuresynthese des Typs I zeichnet sich dadurch aus, dass alle Schritte des Synthesezyklus von einem einzigen Multienzymkomplex im Cytosol katalysiert werden. Während sich der Multienzymkomplex in Typ Ia aus einem Heterododecamer der Form α6β6, codiert von zwei Genen, zusammensetzt, besteht er [76] in Typ Ib aus einem Homodimer, welches von einem Gen codiert wird 33 . Die Typ II- Synthese herrscht hingegen bei Prokaryoten, Pilzen, in pflanzlichen Plastiden und in Mitochondrien vor (vermutlich auch bei Archaeen). Die katalysierten Schritte sind hier die gleichen wie in der Typ I-Synthese, jedoch werden diese Reaktionen nicht von einem Multienzymkomplex katalysiert, sondern von mehreren autonomen Enzymen, die jeweils einen Schritt im Zyklus umsetzen und deren Gene (teilweise in Gruppen organisiert) im gesamten Genom des betreffenden Organismus oder Organell verteilt [77] sind . Bei Mykobakterien gibt es einige seltene Ausnahmen, die beide Synthese- Typen besitzen[78]. 1.4.1 Die Reaktionen der de novo Fettsäuresynthese Infolge ihrer grundlegenden und wichtigen Eigenschaften ist die Fettsäuresynthese in allen Lebewesen hochkonserviert. Grundsätzlich beinhaltet die Synthese einer Fettsäure eine Aneinanderreihung diverser Claisen-Kondensationen und darauf folgender Reduktionen, bei denen die entstehende Fettsäure in jedem Zyklus um eine C2-Einheit verlängert wird (siehe Abbildung 1-3)[67,77,79]. Der initiale Schritt besteht zunächst in der Erzeugung von Malonyl-CoA, dem Grundbaustein für Fettsäuren, durch die Carboxylierung von Acetyl-CoA. Hierbei wird unter ATP-Verbrauch ein Hydrogencarbonat-Ion von der Biotin-Gruppe der Acetyl-CoA-Carboxylase auf Acetyl-CoA übertragen. Dies ist die Schrittmacherreaktion des gesamten Synthesezyklus. Danach werden jeweils Acetylund Malonyl-Reste von der Acetyl- bzw. Malonyl-Transacylase über eine Thioesterbindung an die distalen Sulfhydryl-Gruppen der Phosphopantein-Arme von Acyl-Carrier-Proteinen (ACP) gebunden (siehe Abbildung 1-3, Punkt ①). Das ACPProtein dient im Verlauf der Synthese als Fettsäuretransporter und verhindert, dass die wachsende Fettsäure degradiert wird. Im nun folgenden Schritt findet die erste Elongations-Kondensation der entstehenden Fettsäure statt: unter Abspaltung von CO2 wird durch die 3-Ketoacyl-ACP-Synthase der Acetyl-Rest des Acetyl-ACP auf das Malonyl-ACP übertragen ②. Hierbei entsteht Acetoacetyl-ACP. Die Keto-Gruppe am dritten Kohlenstoffatom wird anschließend durch eine 3-Ketoacyl-ACP-Reduktase unter NADPH-Verbrauch zu einer Hydroxy-Gruppe reduziert ③. Es folgt die Dehydratisierung an Position 3 des neu entstandenen 3-Hydroxybutyryl-ACP zu Crotonyl-ACP durch die 3-Ketoacyl-ACP-Dehydratase ④. In einem letzten ZyklusSchritt wird wieder unter NADPH-Verbrauch die Doppelbindung am C-2-Atom des Crotonyl-ACP durch eine Reduktase, in diesem Fall die Enoyl-ACP-Reduktase, 34 reeduziert und d es entsteh ht schließlicch Butyryl-A ACP ⑤. Dieeses Moleküül kann nun n immer w wieder den Zyklus, beginnend mit der Kondensaation an eein Malon nyl-ACP, du urchlaufen und so steetig um zw wei Kohlensstoffeinheiteen verlängeert werden n. In der Reegel wird der Zyklus 8 bis 9 mal durch hlaufen bis eine Ketttenlänge vo on C-16 (P Palmitinsäurre) oder C--18 (Stearin nsäure) vorlliegt. Dann katalysiertt im finalen n Schritt eiine Thioesterase die Hydrolyse H ddes Acyl-A ACP in die entsprechennde freie Fettsäure F un nd ein freies Acyl-Caarrier-Proteiin ⑥. Die freie Fettsääure kann nun von weiteren w En nzymen mo odifiziert weerden (Verllängerung, Einführen E von v Doppellbindungen n, Einbau in n Phospholip piden, usw..) ⑦ oder zuu einem spääteren Zeitp punkt über die β-Oxid dation zu A Acetyl-CoA abgebaut a werden w ⑧. Ab bbildung 1-3 3: Schema derr Fettsäuresynnthese. 35 1.4.2 Regulation der Fettsäuresynthese In E. coli erfolgt die Regulation der Fettsäuresynthese und ihrer Produkte im Wesentlichen über drei verschiedene Mechanismen. Die Enzyme für die Fettsäuresynthese und -degradation werden auf transkriptionellem Weg von den Repressoren FabR und FadR reguliert. FabR bindet ungesättigte Fettsäuren und inhibiert dann durch Blockade der Operatoren von fabA und fabB deren Expression. Bei Anwesenheit von überwiegend gesättigten Fettsäuren wird die Repression [80] abgeschwächt und fabA und fabB können vermehrt exprimiert werden . Speziell FabA ist für die Produktion von ungesättigten Fettsäuren verantwortlich, indem es cisDoppelbindungen in 3-Hydroxydecansäure einfügt[81]. Jedoch wird fabA in größerem Ausmaß von FadR reguliert. FadR inhibiert die Gene für den Abbau von Fettsäuren in der β-Oxidation, während es gleichzeitig fabA, fabB sowie fabHDG positiv reguliert. Liegt eine erhöhte Menge an Acyl-CoA in der Zelle vor, bindet dieses an FadR und der Repressor gibt die Promotoren der fad-Gene frei[81,82]. Die zweite Regulationsmöglichkeit erfolgt über den intrazellulären Acyl-ACPTiter. Ist dieser in der Zelle erhöht, kommt es zu einer Feedback-Inhibierung innerhalb der Fettsäuresynthese. Es werden überwiegend drei Enzyme durch die Anwesenheit [83] von Acyl-ACPs gehemmt: die Acetyl-CoA-Carboxylase , die die Bausteine für die Fettsäuresynthese zur Verfügung stellt, die 3-Ketoacyl-ACP-Synthase III (fabH)[84], die den ersten Kondensationsschritt zwischen Acetyl- und Malonyl-ACP durchführt, [84] sowie die Enoyl-ACP-Reduktase (fabI) . Sowohl freie Fettsäuren als auch ungebundenes ACP haben keinen Einfluss auf diese drei Enzyme. Weiterhin wird die Fettsäurezusammensetzung der Zellmembranen in E. coli durch die Temperatur beeinflusst. Bei niedrigeren Temperaturen werden vermehrt ungesättigte Fettsäuren in die Membranen eingebaut, um diese fluider zu halten. Durch die niedrigere Temperatur steigt die Präferenz von FabF für Palmitoleinsäure, [85] was eine vermehrte Produktion von Vaccensäure (18:1 cis-11) zur Folge hat . 1.5 Thioesterasen 1.5.1 Funktion und Klasseneinteilung Thioesterasen gehören zur Familie der Hydrolasen und werden daher in die Klassen EC 3.1.2.1 - 30[86] eingeteilt. Im Allgemeinen katalysieren sie die Hydrolyse einer Thioesterbindung zwischen einer Carbonylgruppe und einem Schwefelatom. Allein 36 aufgrund des universellen Charakters der Fettsäuresynthese, bei der sie für die Freisetzung der Fettsäuren verantwortlich sind, finden sich Thioesterasen in allen Lebensdomänen und -reichen. Doch Thioesterasen katalysieren nicht nur die Spaltung eines Acylrests von einem ACP-Protein, als Substrate dienen auch CoA-, Glutathion[87] und Ubiquitin-Thioester sowie Protein-Acyl-Bindungen . Aufgrund dessen findet man sie nicht nur in der Fettsäuresynthese, sondern auch in der Polyketidsynthese und der nicht-ribosomalen Synthese von Proteinen. Weiterhin ist die Klassifizierung der Thioesterasen historisch bedingt sehr heterogen: da die Einteilung der EC-Klassen zu einem Zeitpunkt erfolgte da noch nicht viele Informationen über Primär- und Tertiärstrukturen der einzelnen Enzyme vorlagen, erfolgte die Einteilung der Proteine nach Substraten und katalysierter Reaktion. Heute ist bekannt, dass viele Enzyme, die als Thioesterasen in der Literatur beschrieben sind, diese Aktivität eigentlich als Nebenreaktion zeigen und ihre Hauptaktivität auch in anderen Bereichen liegen kann. Als Beispiel diene hier die Thioesterase I (TesA) aus Escherichia coli, die neben ihrer Aktivität gegen Thioester auch als Protease und Lysophospholipase dient[88]. Diese Heterogenität der Klassifizierung führte zu einer neuen Klasseneinteilung, die von Cantu et al. erarbeitet wurde[87]. Die Einteilung der Thioesterasen erfolgt nun in die Familien TE1 – TE23, ausgehend von Aminosäuresequenzidentität, Übereinstimmung der Tertiärstruktur sowie Konserviertheit und Position der katalytisch aktiven Aminosäurereste. Tabelle 1-2 zeigt die Einteilung der Familien nach Cantu et al.[87] sowie ihre umgesetzten Substrate. Tabelle 1-2: Klassifizierung von Thioesterasen sowie deren Hauptfunktion nach Cantu et al.[87]. Familie Substrat Beispiele (Protein- oder Gennamen) TE1 Acyl-CoA Hydrolase Ach1 TE2 Acyl-CoA Hydrolase ACOT1 – ACOT4, ACOT6 TE3 Acyl-CoA Hydrolase TesA, ApeA, PlcD TE4 Acyl-CoA Hydrolase TesB TE5 Acyl-CoA Hydrolase TesC, YbaW TE6 Acyl-CoA Hydrolase Acot7, Acot11, Acot12 TE7 Acyl-CoA Hydrolase Acot9, Acot10 TE8 Acyl-CoA Hydrolase hTHEM2 TE9 Acyl-CoA Hydrolase YbgC, TE-Domäne von MKS2 37 Faamilie Substrat Beeispiele (Prrotein- odeer Gennam men) TE E10 Acyl-CoA Hydrolase 4HBT-I TE E11 Acyl-CoA Hydrolase 4HBT-II TE E12 Acyl-CoA Hydrolase DNHA-CoA Hyddrolase TE E13 Acyl-CoA Hydrolase PaaI, PaaD D TE E14 Acyl-ACP Hydrolase FatA, FatB B TE E15 Acyl-ACP Hydrolase CalE7 TE E16 Acyl-ACP Hydrolase TE-Domänen T n von Fettsääuresynthasen TE E17 Acyl-ACP Hydrolase TE E18 Acyl-ACP Hydrolase TE E19 Acyl-ACP Hydrolase Acyltransferasenn, LuxD TE E20 P Protein-Acy yl Hydrolasse PPT1, PPT T2 TE E21 P Protein-Acy yl Hydrolasse Ly ysophospho olipasen, Caarboxyesterrase TE E22 Glutathion n-Hydrolasee TE E23 Glutathion n-Hydrolasee TE-Domänen von Polykeetidsynthaseen in Streptomycces Typ III TEs für Po olyketid- unnd nichtribo osomale Peptidsynthe P ese Caarboxyesterrasen, S-Forrmylglutath hion Hydrolasenn Glyoxalase II 1..5.2 Struk kturelle Ch harakteris tika 1..5.2.1 Hotd dog‐Faltung In n den 23 Thioesterase T e-Familien herrschen fünf tertiääre Grundsstrukturen vor: am m meisten verbreitet ist die sogen nannte „Ho otdog“-Faltu ung. Alle Thioesteraasen der Faamilien TE44 – TE15 besitzen b dieese tertiäre Struktur. In I der Hotddog-Faltung g gibt es keeine definieerte Bindetaasche und auch das Fehlen F einer konservieerten kataly ytischen Trriade oder Dyade führt zu einer Vielzahl an a möglicheen katalytisschen Amin nosäureKoombination nen und Reeaktionsmeechanismen n. Die Faltu ung zeichnnet sich du urch ein H Homodimer aus, in welchem sich h zwei antip parallele β-Faltblätter V-förmig um u zwei zeentrale α-H Helices legen n. Abbildun ng 1-4 A un nd B illustrrieren diesee Form der Faltung am m Beispiel der d β-Hydro oxydecanoyyl-Thioesterr-Dehydratase aus E. ccoli[89]. 38 1..5.2.2 α/β‐Hydrolasen A Als zweithäu ufigste Faltung finde t man bei den Thioesterase daas Motiv der d α/βH Hydrolase (ssiehe Abbildung 1-4 C C) vor[90]. Die D Familieen TE2 sow wie TE16 bis b TE22 w weisen diesees Faltungsmotiv auff. Die zen ntrale Grun ndstruktur besteht in n einem (aanti-)paralleelen β-Faltb blatt mit biis zu neun Strängen, deren Orieentierung zwischen eiinzelnen En nzymen wechseln kaann. Verbu unden werd den die falltblattbilden nden βSttränge in vielen v Fällen durch eiinzelne odeer mehrere α-Helices,, vereinzeltte LoopReegionen zw wischen diessen Elementten können n variieren[990]. Die kataalytische Trriade der α//β-Hydrolassen befindet sich in diesen vaariablen Lo oop-Regioneen und istt jedoch äu ußerst konsserviert. Wäährend die Aminosäurrepositionen n der Triadde in versch hiedenen En nzymen abbweichen können, k lieegt sie jed doch immeer in der Kombinatiion X – H Histidin - Säu ure vor, wo obei X für SSerin, Cysteein oder Asp partat stehtt und Asparrtat oder [900] Glutamat als Säurerest fungieren f . Ab bbildung 1--4: A) seitlicche Ansicht der Hotdog--Faltung am Beispiel derr β-Hydroxy ydecanoylTh hioester-Dehy ydratase FabA A aus E. coli B B) Blick entlan ng der zentralen α-Helices. rot: α-Helicees, gelb: βFaaltblätter, grün n: Loop-Regio onen (pdb-Einntrag 1MKA, Abbildung errstellt mit Pym mol)[89] C) Scchema des α//β-Hydrolase--Motivs am Beispiel B einess Monomers von RifR au us Amycolatop opsis mediterra anei (pdbEintrag 3FLA)[991]. Die Pfeile repräsentiereen β-Stränge, während Zyliinder die α-H Helices darstelllen. Loopnen Abweichu ungen in Forrm von klein neren Struktu urelementen und untersch hiedlichen Reegionen könn Läängen enthalteen (Abbildung g erstellt mit dder Blender 3D Software in n Anlehnung an Ollis et al.[90]). 39 1..5.2.3 SGN NH‐Hydrolasen Fü ür die Mittglieder derr Familie T TE3 wurdee noch keiin eindeutiiges Faltun ngsmotiv poostuliert. Jedoch wurde w auufgrund verschieden v ner Kristaallstrukturen von TA AP(-Mutanten) aus E. coli eine kkatalytischee Triade wie bei α/β-H Hydrolasen (Serin H Histidin - Asspartat) Seequenzabsch hnitte vorgeschlag v gen[88]. daarauf hin,, Allerdings A dass die d deuten vvier TE3-T Thioesteraseen konsservierte nicht [92] H Hydrolasenfaamilie, son ndern den SGNH-Hy ydrolasen zuzuordnenn sind dieser . SGNH- H Hydrolasen besitzen eine flavodooxinähnlich he Faltung,, die durchh ein zenttrales βFaaltblatt, besstehend auss fünf paralllel liegendeen Strängen n, und eineer variablen n Anzahl an n umringen nden α-Helicces charaktterisiert wirrd. 1..5.2.4 Mettallo‐β‐Lacttamasen Th hioesterasen der Fam milie TE23 w weisen ein ne den Metallo-β-Lactaamasen verwandte Faaltung auf. In ihrem ak ktiven Zenttrum sind zwei z Zink-Ionen koorddiniert, die aktiv an deer katalysieerten Reakttion mitwirrken könntten[93]. Die Faltung zeeichnet sich durch zw wei einand der gegenüb berliegendeen β-Faltbläätter aus, die von m mehreren α-Helices α um mringt werrden. Am Rande R der β-Faltblätteer ist das aktive a Zenttrum mit den d zwei Ziink-Ionen lo okalisiert[944]. 1..5.2.5 Sonsstige Übber die Stru ukturen, kaatalytische Aminosäurrereste und Mechanism men der Mitglieder deer Familie TE1 T gibt es bis dato nooch keine verlässliche v Literatur, ddaher bleiben diese Frragen vorerrst ungeklärrt. 1..5.3 Katallytischer Mechanism M mus A Aufgrund der in großer Vielfalt vo rkommend den Reaktion nsmechanissmen in derr Familie deer Thioesteerasen, wirrd nachfolggend die Besprechun B g der Mecchanismen auf die beeiden größtten Thioestterasen-Gruuppen, die zusammen auch den größten Anteil A an diiesen Enzym me stellen, beschränkt. b . 1..5.3.1 Hotd dog‐Thioessterasen Fü ür die Thioeesterasen mit m Hotdog--Faltung ist der genauee Reaktionsm mechanism mus noch un nbekannt, jedoch j wurrden zwei M Mechanismen zur Katalyse der H Hydrolyse-R Reaktion voorgeschlageen: eine Einfach-Subsstitutionsreeaktion, in der ein W Wassermoleekül als N Nukleophil die d Thioesteerbindung angreift, un nd eine Do oppel-Substiitutionsreak ktion, in deem diese Funktion F ein Aspartatt oder Gluttamat übernimmt[95]. Die Erklärung der 40 Eiinfachsubsttitution erffolgt am B Beispiel derr humanen n Acyl-CoA A Thioesteerase 13 (A ACOT13, Un niprot: Q9N NPJ3) und iist in Reakttionsschemaa 4 A schem matisch darrgestellt. Beei diesem Mechanismu M us richten A Aspartat 65 und Serin 83 8 ein Wasssermolekül aus und ak ktivieren dieses durch die Basenfuunktion dess Aspartat. Durch das H Hydroxid-IIon kann nu un ein nuk kleophiler Angriff A auff das C-Atom der Caarbonylgrupppe des Th hioesters sttattfinden und u ein teetrahedralerr Übergangszustand wird gebilildet. Durch h einen an nschließend den Proton nentransfer von Histiidin 134 wird w die aabgehende ThiolatGruppe, verm mittelt durch Serin 83, zum Thiol protoniert. Eine freie FFettsäure so owie ein ym A werden aus dem m aktiven Zeentrum entllassen[95,96]. freies Coenzy Bei der Doppelsubstitutiion, wie sie zum Beispiel 2012 für die 4H Hydroxybenzzoyl-CoA Thioesteras T se aus Pseeudomonas spec. posttuliert wurrde[97,98], grreift das Aspartat A im aktiven Z entrum sellbst als Nu ukleophil deen Kohlensstoff der Caarbonylgru uppe des von Tyroosin 24 ausgerichteeten Thiooesters an (siehe Reeaktionssch hema 4 B). Bei Anweesenheit vo on Wasser wird die aabgehende ThiolatGruppe prottoniert, wäh hrend die A Anhydrid-B Bindung du urch das enntstandene WasserN Nukleophil in n zwei Carb bonsäuren h hydrolysierrt wird. Reeaktionsscheema 4: A) Vo orgeschlagenee Einfachsubstitution bei Hotdog-Thioes H sterasen. Hierr dient ein W Wassermoleküll als Nukleoph hil (adaptiert nach Cantu et e al. (2014)[95]). B) Postulieerte Doppelsu ubstitution fü ür eine Hotdo og-Thioesterasse. Hier diennt ein Aspartaat selbst als Nukleophil N (aadaptiert nach h Zhuang et al. (2012)[98]).. 41 Th hioesterasen mit Hotd dog-Faltungg benutzen n sehr wahrrscheinlich jeweils ein nen von diiesen beiden n Mechanissmen. Jedocch kann es aufgrund a dees Fehlens eeiner konseervierten kaatalytischen n Triade bezüglich b dder an der Reaktion beteiligtenn Aminosäu uren zu Un nterschiedeen zwischen n einzelnen Enzymen innerhalb i eiiner Familiee kommen[87]. 1..5.3.2 α/β‐Hydrolasen Der katalytissche Mechaanismus beii Thioesterrasen mit α/β-Hydrola α ase-Faltung ist dem deer Serin-Pro oteasen seh hr ähnlich uund für allee Enzyme id dentisch (R Reaktionssch hema 5). In n der Regel besteht die katallytische Trriade aus Serin - Hisstidin - Asp partat[87]. Sttabilisiert durch d das Aspartat A akttiviert der Histidinrest H t das Serin ①[99]. Dieses greift nu un nukleop phil am Carbonyl-Koh hlenstoffato om des Sub bstrates an. Es bildet sich ein Bindung zwischen teetrahedralerr Übergang gszustand ② ②, der du urch eine kovalente k B z En nzym und Substrat S zu ustande kom mmt. Durch h einen Wasserstofftraansfer des Histidins H zu ur Thiolatgrruppe kann n diese das aaktive Zenttrum verlassen ③. Bei Anwesenheit eines W Wassermolek küls wird dieses durch h das Histidin aktiviert und kann nnun nukleo ophil das C--Atom der Carbonylgrruppe des E Esters zwiscchen Substraat und Enzyym angreifeen ④. Es biildet sich errneut ein teetrahedralerr Übergang gszustand ⑤. ⑤ Nach dem m Protonen ntransfer voom Histidin n ist das Serrin regeneriiert, währen nd die freie Fettsäure ddas aktive Zentrum Z veerlässt ⑥. Reeaktionsscheema 5: Hydro olyse-Mechannismus von α//β-Hydrolasen n (adaptiert naach Hedstrom m[99]). 42 1.5.4 Biotechnologische Anwendungen Während die Möglichkeit der mikrobiellen Produktion von Kohlenwasserstoffen schon vor mehreren Jahrzehnten entdeckt wurde, findet ihre biotechnologische Anwendung erst seit etwa dem letzten Jahrzehnt statt. Hierbei wurden bisher vermehrt Ansätze zur Produktion für Biokraftstoffe entwickelt. Diese zumeist experimentellen Ansätze basieren oft auch auf der heterologen Expression einer Thioesterase, um die Länge der gewünschten Zwischen- oder Endprodukte zu steuern. So benutzten 2011 Nawabi et al. unter anderem verschiedene Thioesterasen aus unterschiedlichen Clostridien-Stämmen, Escherichia, Pseudomonas und Mycobacterium [100] marinum um in E. coli Fettsäuremethylester und 3-Hydroxyfettsäuren herzustellen . Bereits 2010 nutzte die Arbeitsgruppe um Steen und Keasling pflanzliche Thioesterasen aus Cuphea, Arabidopsis und Umbellularia [29] Fettsäureethylester und Fettalkohole in E. coli zu synthetisieren um langkettige . Der Ansatz führte u.a. zu einer Patentierung[101] und der kommerziellen Nutzung dieser Technologie durch die Firma LS9 (San Franscisco, CA, USA), jetzt Teil der Renewable Energy Group (Ames, IA, USA). Zwei Jahre später veröffentlichten Zheng et al. eine Studie in der sie die Ausbeute an langkettigen Fettalkoholen in E. coli auf etwa 600 mg L-1 durch die Expression der Thioesterase BTE aus U. californica sowie weiteren Enzymen steigern konnten[102]. Weitere Beispiele für den biotechnologischen Einsatz von Thioesterasen finden sich bei der Produktion von Alkanen und Aldehyden[103], Ketonen[104] und Triacylglycerolen für Öle[69,105]. 1.5.5 Thioesterase FatB2 aus Cuphea hookeriana Die Samen der Pflanze Cuphea hookeriana enthalten bis zu 50 % Octansäure und bis zu 25 % Decansäure. Aus diesen Samen wurde das 46 kDa große Enzym FatB2 (Uniprot[7] Eintrag Q39514) erstmals 1996 von Dehesh et al. isoliert und beschrieben . Nach Expressionsstudien in E. coli konnte die Arbeitsgruppe bei Aktivitätstests eine etwa gleich hohe Aktivität der Thioesterase gegen Octanoyl-, Decanoyl-, Hexadecanoylund Octadecanoyl-ACP nachweisen, wobei die stärkste Aktivität gegen DecanoylACP vorlag. Nach der Klassifizierung von Cantu et al. ist FatB2 der ThioesteraseFamilie TE14 zuzuordnen und besitzt demnach eine tertiäre Struktur in der HotdogFaltung mit einer katalytischen Triade bestehend aus Cystein – Histidin – Asparagin[87]. Weitere Strukturinformationen sind nicht bekannt, da es weder Analysedaten zu Kristallstrukturen noch NMR-Daten zu diesem Protein gibt. Auch der 43 Versuch der Erstellung eines robusten Homologiemodells innerhalb der vorliegenden Arbeit scheiterte am Fehlen einer validen Vorlage. Biotechnologische Ansätze, die das Enzym einbinden, sind in der Literatur in [29] den letzten Jahren bisher erst zweimal beschrieben worden: Steen et al. nutzten 2010 die Thioesterase, um in einer künstlichen Enzymkaskade in E. coli Fettsäureethylester für die Produktion von Biodiesel herzustellen. Ebenfalls 2010 nutzte die Arbeitsgruppe Liu et al. ein ähnliches System, um unterschiedliche Fettsäuren in Cyanobakterien zu produzieren[70,106]. Jedoch gibt es einige Patente, die diese Thioesterase aus Cuphea beinhalten. So sicherte sich beispielsweise Dehesh bereits 1998 die Rechte für ein Verfahren zur Produktion von mittelkettigen Fettsäuren in transgenen Pflanzensamen[107]. Es bestehen weitere Patente der Firmen LS9, Evonik Degussa, Calgene, Solazyme, Genomatica und anderer für Verfahren oder genetisch veränderte Organismen, die dieses Enzym umfassen und sich mit der Produktion von Fettsäuren, Alkanen, Fettalkoholen und Aldehyden beschäftigen (exemplarische Patente [107,108,109,110,111]). 1.6 3-Ketoacyl-Synthasen 1.6.1 Funktion und Klasseneinteilung In der Datenbank für thioester-aktive Enzyme „ThYme“ sind über 21 000 Sequenzen für 3-Ketoacyl-Synthasen (auch einfach Ketoacyl- oder Oxoacyl-Synthasen genannt) verzeichnet[112]. Ketoacyl-Synthasen katalysieren die Claisen-Kondensation in der Fettsäure- oder Polyketidsynthese, bei der eine Acyl-Kette um eine C2-Einheit verlängert wird. Als Substrate dienen den Ketoacyl-Synthasen dabei Acyl-CoAs und Acyl-ACPs in Form von überwiegend Acetyl-CoA/ACP und Malonyl-CoA/ACP, aber auch mit längerkettigeren Acylresten verknüpfte CoAs und ACPs[86]. Aufgrund ihrer essentiellen Funktion in der Fettsäure- und Polyketidsynthese finden sich auch die 3-Ketoacyl-Synthasen wie die Thioesterasen in allen Lebensdomänen. Sie werden unter der E.C.-Nummer 2.3.1 klassifiziert und damit den Acyltransferasen zugerechnet. Ketoacyl-Synthasen werden in die 5 Familien KS1 – KS5 unterteilt (siehe Tabelle 1-3), die aufgrund der Übereinstimmung zwischen Primärstruktur, katalytischer Aminosäureresten, Reaktionsmechanismen und Tertiärstruktur erstellt [113] wurden . 44 Taabelle 1-3: Kllassifizierung von 3-Ketoaccyl-ACP-Syntthasen nach Chen C et al.[113]. Faamilie Su ubstrat Hauptverrtreter KS1 Malonyl-ACP + Acetyyl-CoA 3-Ketoacyl-ACP Synthasen III KS2 Malonyl-C CoA + Acyll-CoA 3-Keetoacyl-CoA A Synthasen n KS3 Malonyl-A ACP + Acyll-ACP 3-Ketoacyl-ACP SSynthasen I + II KS4 Malonyl-C CoA + Acyll-CoA KS5 Malonyl-C CoA + Acyll-CoA Chalkon n-, Stilben- uund Naring geninSynthaasen Fettsäure-El F longasen 1..6.2 Struk kturelle Ch harakteris tika In n der ThYm me-Datenban nk sind 1355 Strukturd daten von Ketoacyl-Syn K ynthasen reg gistriert. Diese verteilen sich allee auf die Fam milie KS1, KS3 K und KS S4. Von denn Familien KS2 K und KSS5 liegen keine k Struk kturdaten voor, daher sind s über die d tertiärenn Strukturen dieser Sy ynthase-Fam milien kein ne Aussageen möglich h. Die Mitg glieder der anderen Familien F zeeigen alle eine e sehr sttarke Ähnl ichkeit bezzüglich ihreer räumlichhen Struktu ur. Diese w wird aus eineem Homodimer gebilddet. Jede Do omäne besittzt ein 5-strrängiges β-F Faltblatt, w welches von α-Helices umgeben w wird. Die eiinzelnen Domänen laggern sich derart d zu eiinem Dimerr zusammen n, dass einee 5-lagige Struktur S des Schemas α-β-α-β-α entsteht zur Faltungg des β-Oxiidations(siehe Abbild dung 1-5). Aufgrund A deer großen Ähnlichkeit Ä nzym Thiollase I, wird diese Faltun ng auch alss Thiolase-F Faltung bezeeichnet[114]. En ng 1-5: Beispie iel der Thiolasse-Faltung Abbildun am Modeell eines Monnomers der KetoacylSynthase mtKAS aus Arabidopsis thaliana. richten sich so o aus, dass Die Struktturelemente ri sich fünff abwechselnnde Schichten n aus αnd β-Faltblätttern bilden. In n Rot sind Helices un α-Helices dargestellt, in Gelb β-F Faltblätter Grün. und Loop--Regionen in G 45 Die Aminosäuren der katalytischen Triaden in den Familien KS1, KS3 und KS4 sind hoch konserviert und bestehen immer aus der Kombination Cys – His – His/Asn[113]. In der Regel liegen zwei aktive Zentren im Kern des Dimers an der Grenzfläche der Monomere vor. Für einen Vertreter der Familie KS2 legten Mutationsexperimente nahe, dass auch er eine katalytische Triade mit der Zusammensetzung Cys – His – [115] His/Asn besitzt und daher den in 1.6.3 erklärten Ping-Pong-Mechanismus zur Katalyse der Kondensation von Malonyl-CoA an Acyl-CoA nutzt. Über die Familie KS5 gibt es bisher kaum strukturelle Informationen. Hier sind weder Strukturen noch katalytische Aminosäurereste bekannt. 1.6.3 Katalytischer Mechanismus Die von den Ketoacyl-Synthasen katalysierte Kondensationsreaktion lässt sich in drei Teile aufgliedern: i) die Bindung eines Acylrests an das katalytisch aktive Cystein, ii) die Decarboxylierung von Malonyl-CoA/ACP zur Erzeugung eines Carbanions, iii) und die nukleophile Attacke dieses Anions auf den Carbonyl-Kohlenstoff des gebundenen Acylrest zur Knüpfung einer neuen kovalenten Bindung. Im ersten Schritt greift ein durch Histidin aktiviertes Cystein ähnlich dem Mechanismus der α/β-Hydrolasen nukleophil das Kohlenstoffatom des Thioesters zwischen Acylrest und ACP/CoA an um einen tetrahedralen Übergangszustand zu bilden, der im Abgang eines freien CoA/ACP endet (Reaktionsschema 6 A). Anschließend wird Malonyl-ACP/CoA nach der Bindung des Acylrests von den beiden Histidinen Asparaginsäure) der im katalytischen aktiven Triade Zentrum (alternativ ausgerichtet und von es Histidin und kommt zur Decarboxylierung des Malonylrestes bei der ein Histidin das Proton aus der freien Carboxygruppe des Malonyl aufnimmt. Es entstehen CO2 und ein Carbanion, das von einem Enol-Zwischenprodukt resonanzstabilisiert wird (Reaktionsschema 6 B). Das Carbanion kann nun die Carbonylgruppe am Kohlenstoff nukleophil attackieren und erzeugt somit erneut einen tetrahedralen Übergangszustand. Mittels Abgabe des zuvor aufgenommenen Protons durch das Histidin kann das Cystein regeneriert werden und eine um eine C2-Einheit verlängerte Acylkette verlässt das aktive Zentrum (Reaktionsschema 6 C). 46 Reeaktionsscheema 6: A) Nu ukleophiler Anngriff des Cysstein und kov valente Bindunng des Acylreests an das En nzym. B) Decarboxylierun ng von Maloonyl-ACP/CoA A zum Carba anion C) Nukkleophiler An ngriff des Caarbanions auff den Carbon nyl-Kohlensto ff und Freiseetzen der verllängerten Acyylkette (adaptiert nach Qiiu et al. (1999))[116]). 1..6.4 3-Kettoacyl-ACP-Synthasse mtKAS aus a Arabid dopsis thalliana Die 3-Ketoaacyl-ACP-Sy ynthase mttKAS (Unip prot-Eintrag Q8L3X9)) stammt aus a den M Mitochondrieen von Ara abidopsis thhaliana. Daas 461 Amiinosäuren llange Proteein wird un nter der E.C C.-Nummerr 2.3.1.41 kllassifiziert und u der Ketoacyl-Syntthasen-Fam milie KS3 zu ugeordnet. Seine Sequ uenz wurde 1999 von der Arbeitssgruppe um m Craig Veenter bei deer Sequenzzierung von n Chromossom 2 enttdeckt[117]. Im nachfoolgenden Jaahrzehnt w wurden verm mehrt Datten über sseine Struk ktur und Funktion ggesammelt.. So ist m mittlerweile bekannt, dass d die teertiäre Stru uktur sich mit m der Grrundstruktu ur vieler an nderer Keto oacyl-Synth hasen deckt.. Sie besteh ht aus einem m Homodim mer mit dem m bereits 47 beekannten α-β-α-β-α-T α Thiolase-Falttungsmotiv v[118]. Die katalytische Triade dess 49 kDa grroßen Enzy yms setzt siich aus Cysstein 209, Histidin H 350 0 und Histiidin 389 zusammen un nd der Reaktionsmecchanismus folgt dem unter 1.6.3 beschrieebenen Pin ng-PongM Mechanismu us[118]. Als Substrate S n nutzt diese Synthase Acyl-ACPs A und Malon nyl-ACP. Beesonders interessant i ist das bbimodale Produktspeektrum dess Enzyms, da es haauptsächlich h C8- und C14-18-ACP Ps[119] produ uziert. Christensen ett al. schlug gen 2007 naach der Stu udie mehreerer Kristal allstrukturen n vor, dasss dieser Um mstand verrmutlich du urch Isoleu ucin 154, welches w mitttig in derr Acylbindeetasche lieggt und durrch eine Rootation sein ner lipophiilen Seitenkkette die Tasche T in ihrer i Längee begrenzeen kann, heervorgerufeen wird (Ab bbildung 1-66 A). Somitt wäre es nu ur Acyl-AC CPs mit eineer Länge biis zu sech hs Kohlenstoffatomen n möglich in die Bindetasche zu gelang gen und veerlängert zu u werden[1220]. Bei Beddarf rotiert die Seitenk kette des Isooleucin wieeder aus deer Bindetascche heraus und gibt diiese kompleett frei (Abb bildung 1-6 B). Ab bbildung 1-6 6: Aufsicht auf ein Monom mer von At mtKAS. In grrün ist die O Oberfläche dess Proteins daargestellt, der gelbe Bereich h markiert hiier den Aminssäurerest von Isoleucin an Position 154. In rot ist ein n Teil einer in i die Acylbin ndetasche kooordinierten Hexansäure H geezeichnet. Ist der Aminosääurerest in diee Tasche gekllappt (A), ist die Bindetascche verkürzt und u nur Substrate bis eineer zu einer Länge von 6 Koohlenstoffatom men können binden. Klapp ppt der Amino osäurerest au us der Taschee heraus (B), so ist der Kaanal lang genu ug um auch Substrate S bis zzu einer Längee von 16 Kohllenstoffatomeen zu fassen. 48 1.7 Cytochrom P450 Monooxygenasen (CYP) 1.7.1 Funktion und Klasseneinteilung Aus der Superfamilie der häm-haltigen P450-Enzyme sind etwa 21 000 Sequenzen[121] bekannt, die in über 700 Familien[122] eingeteilt und unter der E.C.-Nummer ab 1.14. klassifiziert werden. Aufgrund der vielfältigen von ihnen katalysierten Reaktionen kommen CYPs in allen Bereichen des Lebens vor. Es wurden sogar zwei Vertreter [123] (CYP5253A1 und CYP5254A1) in einem Mimivirus beschrieben . Neben der für diese Arbeit interessanten Fähigkeit nicht-aktivierte C-H-Bindungen regioselektiv zu hydroxylieren, katalysieren Monooxygenasen auch Dealkylierungen, oxidative Desaminierungen, Epoxidierungen [124] Dehalogenierungen . Sie von übernehmen damit C-C-Doppelbindungen im Anabolismus und wichtige Syntheseschritte, beispielweise beim Aufbau von Steroiden, Gallensalzen oder Prostaglandinen, während sie im Katabolismus durch ihre oxidative Aktivität hydrophobe Stoffe eine bessere Löslichkeit ermöglichen und somit entscheidend zum Abbau von pharmazeutischen Molekülen, Schad- und Giftstoffen, Mutagenen, Herbiziden (in Pflanzen), usw. beitragen[125]. Monooxygenasen nutzen für ihre Funktion molekularen Sauerstoff. Von diesem wird ein Atom in das Zielmolekül eingebaut, während das zweite während dieser Reaktion zu Wasser reduziert wird. Um ihre Funktionalität zu ermöglichen benötigen diese Enzyme pro Substrat neben molekularen Sauerstoff zwei Elektronen und zwei Protonen, die über ein Redoxsystem von NAD(P)H übertragen werden. 1.7.2 Strukturelle Charakteristika Obwohl seit der Entschlüsselung der ersten Struktur eines CYP-Proteins 1987 (seinerzeit CYP101 aus Pseudomonas putida[126]) weit über 40 weitere Strukturen von P450-Enzymen erarbeitet wurden, hat sich am ersten grundlegenden Strukturmodell wenig geändert: alle CYPs weisen die einzigartige, herzförmige sogenannte P450Faltung auf (Abbildung 1-8). Das gesamte Protein lässt sich in zwei Domänen unterteilen: eine kleinere β-Domäne, die überwiegend aus β-Strängen besteht und eine größere α-Domäne, die überwiegend aus α-Helices zusammengesetzt ist. Die α-Domäne enthält das aktive Zentrum, während die β-Domäne den Substratkanal 49 Abbildu ung 1-7: Sequ uenzlogo der Konsensusseq quenz der konservieerten Amino osäuren um die Hämgru uppe. Die Größe ein nzelner Buchstaben korrelliert mit ihrerr an dieser Stelle geefundenen Hä äufigkeit in aallen Sequenzen (hier: 1023)[127]. en nthält und mit der Errkennung ddes Substraates assoziieert wird[1288]. Im Zentrrum des En nzyms ist die prostheetische Häm mgruppe gelegen. g Zw war besteheen Untersch hiede in un nterschiedliichen (U Unter-)Famiilien Berreichen der zw zwischen P450-Enzyyme, den jedo och tertiären nimmt die Struukturen einzelner e Koonserviertheit der Prrimärstrukttur mit zun nehmender Nähe zur Hämgruppe H e stark zu. H Höchst kon nserviert istt hierbei ein n Cysteinreest im Kern n des Enzym ms, der als fünfter f Ligaand die Häm mgruppe im m Protein veerankert. Den Kern billdet hierbei die Gruppee der 4 α-H Helices D, E, I und L, diie beiden einzelnen e Helices H J un nd K sowiie zwei β-F Faltblätter. In diesem Bereich w wurde die Konsensus-S K Sequenz [FW W]-[SGNH]]-x-[GD]-{F F}-[RKHPT] -{P}-C-[LIV VMFAP][G GAD] um das Häm m-bindende Cystein herum h als stark konnserviert ermittelt e (A Abbildung 1-7) 1 [129]. Auch die Sequuenz [AG]-G G-G-X-[DE]-T-[TS] im m zentralen Teil der I-H Helix ist staark konserv viert und w wird mit derr Sauerstofff-Bindung uund -Aktivieerung in Veerbindung gebracht. Die D Sequen nz E-X-X-R in Helix K dient zurr Stabilisierrung des geesamten Keerns. Abbildu ung 1-8: M Modell von CYP102A1 C (pdb-Ein ntrag 1JPZ). In Rot sind α-Helices gekennzzeichnet, in G Gelb β-Sträng ge und in Grün diie Loop-Regioonen. Die Hämgruppe ist mittig in Magennta dargestelltt. Der im Bild links oben darggestellte Bereeich bildet meist β-Stränngen die kleinere βmit zum Domänee des Enzzyms, die mit der Substratterkennung inn Verbindung g gebracht wird. Der D Rest des Enzyms wird als αDomänee bezeichnet uund enthält das d aktive Zentrum m[128]. 50 1.7.3 Katalytischer Mechanismus P450 Enzyme katalysieren, wie bereits erwähnt, eine Vielzahl an unterschiedlichen Reaktionstypen. Der Mechanismus vieler dieser Reaktionen ist noch weitestgehend unklar, deshalb wird hier nur die für diese Arbeit wichtige und zugleich am besten dokumentierte regioselektive Hydroxylierungsreaktion besprochen. Die Hämgruppe ist das Zentrum dieser katalytischen Aktivität. Über einen konservierten Cysteinrest als fünften Ligand ist sie an das Enzym angebunden. Im Ruhezustand ist ein Wassermolekül als sechster Ligand in das aktive Zentrum integriert. Bei Eintritt eines alkylischen Substrats wird das Wassermolekül verdrängt [128,130,131,132] (siehe Reaktionsschema 7 ①) . Es kommt dadurch zur Erhöhung des Redoxpotentials der Hämgruppe und zu einer Verschiebung der Soret-Bande. Steht dem Enzym nur Kohlenstoffmonoxid statt des molekularen Sauerstoffs zur Verfügung kommt es zur Bindung von CO im aktiven Zentrum des Enzyms und die Bande verschiebt sich von 420 auf 450 nm, was zur Namensgebung dieser Enzyme führte. Durch die oben beschriebene Änderung des Redoxpotentials kommt es zur ersten Reduktion des Zentralatoms des Porphyrinsystems von der Ferri- zur Ferroform ② und anschließend zur Bindung von molekularem Sauerstoff ③. Nach der Aufnahme eines weiteren Elektrons ④ und eines Protons ⑤ entsteht die Hydroperoxo-Form des Enzyms. Durch Aufnahme eines weiteren Protons ⑥ kommt es zur Spaltung der intramolekularen Sauerstoffbindung und zur Reduktion eines der Sauerstoffatome zu Wasser. Gleichzeitig entsteht ein instabiler und hochreaktiver Ferryl-Komplex, der vom anwesenden Substrat ein Wasserstoffatom übernimmt. Es entsteht ein AlkylRadikal, das dann seinerseits die komplette Hydroxy-Gruppe vom Eisenatom übernimmt ⑦. Durch ein Wassermolekül wird das Endprodukt als sechster Ligand verdrängt und das Enzym kehrt in den Ausgangszustand zurück ⑧. 51 Reeaktionsscheema 7: Reakttionsmechanissmus von P4550 Monooxyg genasen für diie Hydroxylieerung von nicht-aktivierteen C-H-Bindu ungen (adaptieert nach Wercck-Reichhart et e al. und Stryyer et al.[128,1300]) Um m die besch hriebenen Reaktionen R katalysiereen zu könneen, interagiieren fast allle CYPs m mit einem oder mehrerren Redoxppartnern, um m die benö ötigten Redduktionsäqu uivalente zu u erhalten. Hierbei wu urde eine seehr große Vielfalt V an möglichen m R Redoxsystem men vor alllem in Baktterien gefun nden. Diesee Vielfalt wu urde nach Anzahl A undd Art der beteiligten Prroteine in 10 1 Klassen aufgegliede a rt, wobei die Klassen I und II die meisten deer bisher [133] beekannten Redoxsystem me abdecken n . In Klaasse I sind alle a dreiteililigen Redox xsysteme au us Bakterieen und Mittochondrien n enthalten n. Sie besteehen aus eeiner FAD--haltigen Reeduktase, die d Reduktiionsäquival ente von NAD(P)H N zu z einem Fe Ferredoxin (zumeist ( voom Typ Fe F 2S2, selten ner vom T Typ Fe3S4 oder Fe4S4)[134], trannsportiert, welches seeinerseits diese d dann an a P450 abbgibt. In Baakterien sin nd alle drei Komponen nten frei lööslich, wäh hrend in Mitochon ndrien dass Reduktase- und das P4500-Protein m membrangebbunden sin nd. Klasse II beinh haltet die meisten R Redoxsystem me aus Eu ukaryonten n. Das einfaachste Systeem besteht hier aus ein ner P450-M Monooxygen nase und eiiner P450 Reduktase (CPR), w welche seh hr effektiv FAD undd FMN nu utzt um 52 Reduktionsäquivalente von NADPH zu übertragen[135]. Die Reduktase ging im Laufe der Evolution aus einer Fusion zweier Vorläuferproteine hervor[136]. Diesem Trend folgend gibt es auch Redoxsysteme, die nur noch aus einer einzigen Polypetidkette bestehen, die [137] nachkommen aber trotzdem allen Funktionen des Elektronentransfers . Diese Systeme sind den Klassen VII und VIII zugeordnet. Ein Beispiel für ein solches einteiliges System ist das Redoxsystem von CYP102A1 aus dem Bodenbakterium Bacillus megaterium. Es besteht aus der Fusion einer Cytochrom P450 Domäne und einer Cytochrom P450 Reduktasedomäne, die höchsteffektiv die Reduktionsäquivalente von NADPH auf die Hämgruppe der Monooxygenasedomäne überträgt[138]. 1.7.4 Biotechnologische Anwendungen Die selektive Funktionalisierung nicht aktivierter C-H-Bindungen war für chemische Synthesen seit jeher äußerst interessant, da sie billige Rohstoffe wie Alkane in wertvollere funktionalisierte Moleküle umwandelt, die dann ihrerseits als Edukte für komplexere Synthesen dienen können. Die meisten momentanen Verfahren zur rein chemischen Aktivierung solcher Bindungen beruhen auf Radikalreaktionen bei sehr hohe Temperaturen, die aber unter anderem zur Nebenproduktbildung führen und sich auch schwer selektiv steuern lassen[139]. P450 Monooxygenasen bieten sich daher aufgrund ihres großen Substratspektrums, ihrer Stereo- und Regioselektivität und der milden Reaktionsbedingungen für solche Reaktionen an. Jedoch gibt es trotz dieser Vorteile bisher erst wenige Anwendungen für Monooxygenasen. Die Nachteile der P450-Proteine bestehen hauptsächlich in der zu geringen Enzymstabilität, zu niedrigen Umsatzraten und der Nutzung des teuren Cofaktors [140] Regenerationssystem desselben notwendig macht NAD(P)H, der ein . Daher lohnt sich der Einsatz dieser Proteine eher im Bereich der Produktion hochpreisiger Moleküle wie sie beispielsweise die Pharmaindustrie in Form von isomerreinen Vorläufermolekülen oder Molekülen mit langen Syntheserouten benötigt. So wurde 2003 von Szczebara et al. ein S. cerevisiae-Stamm entwickelt, der unter anderem mithilfe verschiedener Monooxygenasen Glucose zu Hydrocortison metabolisiert[141]. 5 Jahre zuvor hatte dieselbe Arbeitsgruppe um Duport et al. eine Studie veröffentlicht, in der sie mit rekombinanten S. cerevisiae-Stämmen bis zu 60 mg L-1 Pregnenolon in 100 h produzierten[142]. 2006 berichteten Ro et al. von ihrem erfolgreichen Versuch mit -1 CYP71AV1 aus Artemisia annua in S. cerevisiae bis zu 100 mg L Artemisininsäure, 53 einem Vorläufermolekül von Artemisinin, herzustellen. Aber auch Prozesse zu einfacheren Produkten wurden etabliert, da sie sich durch hohe Ausbeuten auszeichnen, so zum Beispiel der von Lu et al. beschriebene Prozess zur Produktion von langkettigen Hydroxyfettsäuren in Candida tropicalis, bei dem Konzentrationen -1 -1 von über 170 g L 14-Hydroxytetradecansäure und über 6 g L der entsprechenden Dicarbonsäure in einer 148 h-Fermentation erreicht wurden. * 1.7.5 P450 Monooxygenase CYP153AMaq -CPRBM3 Die 127 kDa große Monooxygenase entstammt der Arbeit von Scheps et al.[8] Sie besteht aus der Fusion einer Mutante der P450 Domäne von CYP153A aus Marinobacter aquaeolei (CYP153AMaq) und der Cytochrom P450 Reduktasedomäne von CYP102A1 aus Bacillus megaterium (CPRBM3). Monooxygenasen der Familie CYP153A gehören zu den Klasse I-CYPs und hydroxylieren bevorzugt die ω-Position in aliphatischen Molekülresten. Es wurden dabei die Oxidationen von Alkanen, Alkenen, primären Alkoholen, Fettsäuren sowie aromatischen Molekülen beschrieben. CYP153AMaq katalysiert vermehrt die ω-Hydroxylierung von Alkoholen und [143] Fettsäuren, hier vor allem in den Kettenlänge-Bereichen C12 - C14 und C16:1 - C18:1 . Über bioinformatische Ansätze konnten mehrere hot spots in der Struktur von CYP153AMaq identifiziert werden, die es über Einzelmutationen erlauben, die Substratspezifität und/oder Enzymaktivität zu beeinflussen. Für das vorliegende * Projekt ist besonders die Mutante G307A von CYP153AMaq (CYP153AMaq ) interessant, da in der Studie von Honda et al. belegt wurde, dass ihre Substratspezifität zu [143] mittelkettigen Fettsäuren bis hin zur Octansäure verschoben ist . Während die Wildtypform von CYP153AMaq kaum Octansäure umsetzte und ihr gegenüber einen kcat-Wert von 0,13 ± 0,01 min-1 aufwies, betrug der kcat-Wert der G307A-Mutante -1 2,55 ± 0,26 min , eine mehr als 19-fache Steigerung der Umsatzrate. Das Klasse VIII-P450 System CYP102A1 aus B. megaterium wurde als das System mit der bisher höchsten Umsatzrate beschrieben. Ein Grund dafür mag, neben der hohen turnover number der Monooxygenase selbst, in der äußerst effizienten Übertragung der Reduktionsäquivalente von NADPH liegen[144]. Die Reduktasedomäne dieses Systems (CPRBM3) besteht aus einer Ferredoxinreduktaseähnlichen FAD-Region und einer FMN-bindenden Region[145], die jeweils ein Elektron übertragen können. Das Redoxsystem von CYP153A ist hingegen ein dreiteiliges Proteinsystem (P450 + Reduktase + Ferredoxin), dessen Zusammenspiel schwer zu 54 stteuern und für Störun ngen in derr Elektroneenübertragu ung anfälligger ist. Um m diesen Um mstand zu u vermeiden, wurdee die CPR RBM3-Domäne als Errsatz des nativen * Reedoxsystem ms an die Monooxyge M enase-Domääne CYP153 3AM.aq. fussioniert. Beei einem diirekten Vergleich zwischen z CYP153AMaq M -CPRBM3 und * CY YP153AMaq -CPR BM3 (n nachfolgend d der Einfaachheit we gen CYP*-CPR genan nnt) bei deer Umsetzu ung von Dodecansäurre setzte diee Mutante 224 % mehr Substrat S um m[146]. 1..8 Zielseetzung diieser Arb beit A Als Modello organismus kam in ddieser Arbeeit das Bak kterium Esscherichia coli c zum Eiinsatz, weelches au ufgrund seeines sch hnellen Wachstums, W seiner leichten Ku ultivierbark keit, seinerr einfacheen genetiscchen Manipulierbarkkeit durch bereits w weitläufig etablierte e Methoden M uund seinerr weitgehend vollstänndig verstaandenen Feettsäure-Bio osynthese besonders b g eeignet ist. Ab bbildung 1-9 9: Übersicht der Modifikatioonen in E. colli zur Produktion von (8-Hyydroxy-)Octan nsäure. Um m die eingaangs der Ein nleitung erw wähnten Ziiele dieser Arbeit A zu errreichen, wurde w sie in n drei Absch hnitte unterrteilt: Der erste e Teil der d Arbeit beschäftigtte sich mit der de novvo Produkttion von Octansäure, die im spätteren Prozeess als Subsstrat weiterv verwendet wird. Hierzzu sollte deer natürlicche Fettsäu ure-Biosyntthesezyklus durch diie Überexppression heterolog h exxprimierter pflanzlicheer Proteine,, der Thioessterase FatB B2 aus Cuphhea hookeriiana und deer 3-Ketoaccyl-ACP-Sy ynthase mttKAS aus Arabidopsiss thaliana, derart um mgelenkt w werden, dasss überwiegeend das Zieelprodukt Octansäure O produziertt und aus der d Zelle au usgeschleusst wird. 55 Im zweiten Teil der Arbeit sollte ein Zellsystem konstruiert werden, das dieses Vorläufer-Molekül durch den Einsatz der modifizierten P450 Monooxygenase * CYP153AMaq -CPRBM3 terminal in ω-Position hydroxyliert, um so die 8- Hydroxyoctansäure als Zielmolekül zu erhalten. Im letzten Teil sollte versucht werden ein screening-Verfahren zu entwickeln, welches es ermöglicht, Enzymvarianten der in dieser Arbeit verwendeten Thioesterase FatB2 zu detektieren, mit denen es möglich wäre, den entwickelten Prozess mit kürzerkettigen Fettsäuren durchzuführen. 56 2 Materialien und Methoden 2.1 Materialien 2.1.1 Chemikalien und Enzyme Alle Chemikalien und Medien wurden, soweit nicht anders vermerkt, in analytischer Reinheit oder höher, von den Firmen Sigma-Aldrich (Taufkirchen, Deutschland), Riedel-de Haën (Seelze, Deutschland), Fluka Chemie (Buchs, Schweiz), Difco (Detroit, Mi, USA) und Carl Roth (Karlsruhe, Deutschland) bezogen. Eine vollständige Liste aller Chemikalien befindet sich im Anhang unter 6.1 auf Seite 160. Alle Enzyme und Enzympuffer wurden, soweit nicht anders vermerkt, von den Firmen Thermo Fisher Scientific Biosciences (St. Leon-Rot, Deutschland), Agilent Technologies (Waldbronn, Deutschland) und New England Biolabs (Frankfurt/Main, Deutschland) bezogen. Das Expressionsplasmid pJeM1 wurde freundlicherweise von Dr. Josef Altenbuchner (Universität Stuttgart, Deutschland) zur Verfügung gestellt. Prof. Dr. Jay D. Keasling (University of California, Berkeley, Ca, USA) überließ uns das Plasmid pES120. Das Hefe-Plasmid pCT302-FatB2 und der S. cerevisiae-Stamm EBY100 stammten aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Harald Kolmar (Technische Universität Darmstadt, Deutschland). Die Plasmide pMA-T-FatB2 und pMA-T-mtKAS wurden durch die Firma GeneArt (Regensburg, Deutschland) synthetisiert. Die Plasmide enthielten jeweils eine für E. coli codon-optimierte Version der Gene FatB2 aus Cuphea hookeriana und mtKAS aus Arabidopsis thaliana (Original- und optimierte Sequenz befinden sich im Anhang unter 6.2, Seite 162). 57 2.1.2 Medien und Puffer M9 Minimal-Medium 12,8 g L-1 3gL -1 0,5 g L-1 1 g L-1 Dinatriumhydrogenphosphat-Heptahydrat Kaliumdihydrogenphosphat Natriumchlorid Ammoniumchlorid 2 mL L -1 1 M Magnesiumsulfat-Heptahydrat 1 mL L -1 0,1 M Calciumchlorid 10 mL L -1 20 % Glucose LB Medium (lysogenic broth) 10 g L -1 5 g L-1 10 g L-1 Trypton Hefeextrakt Natriumchlorid TB Medium (terrific broth) 12 g L -1 24 g L-1 Trypton Hefeextrakt 4,6 mL L-1 Glycerol (87 %) 100 mL L-1 1 M Kaliumphosphatpuffer pH 7,0 SOC Medium (super optimal broth with catabolite repression) 20 g L -1 5 g L-1 0,5 g L-1 Trypton Hefeextrakt Natriumchlorid 2,5 mL L-1 1 M Kaliumchlorid 10 mL L-1 1 M Magnesiumchlorid 20 mL L -1 1 M Glucose 58 YPD Medium (yeast peptone dextrose) 20 g L-1 Pepton 10 g L-1 Hefeextrakt 20 g L -1 Dextrose SD + CAA Medium (synthetic minimal dextrose medium with casamino acids) 6,7 g L-1 Hefe-Stickstoff-Basismedium ohne Aminosäuren 5,4 g L -1 Dinatriumhydrogenphosphat 8,56 g L -1 Natriumdihydrogenphosphat-Hydrat 20 g L-1 5 g L-1 Dextrose Casaminosäuren Alle Medien und Zusätze wurden vor der Verwendung in einem Autoklaven bei 121 °C und 1 bar Überdruck für 25 min sterilisiert. Für den Einsatz von Festmedien wurden vor dem Sterilisieren 1,5 % (w/w) Agar zu den Medien zugegeben. Entsprechend der in den Kulturen eingesetzten Plasmide, wurde den Medien nach dem Autoklavieren steril filtriertes Ampicillin (100 µg mL-1), Kanamycin (30 µg mL-1), Tetracyclin (12,5 µg mL-1) oder Chloramphenicol (34 µg mL-1) zugesetzt. 2.1.3 Stämme Tabelle 2-1: Stämme ITBNr. Stamm Genotyp Quelle - - Escherichia coli BL21(DE3) F- ompT gal dcm lon hsdSB(rB mB ) λ(DE3 [lacI lacUV5-T7 gene 1 ind1 sam7 nin5]) Escherichia coli BW25113 National F ∆(araD-araB)567 ∆lacZ4787(::rrnBInstitute of 3) λ- rph-1, ∆(rhaD-rhaB)568, Genetics, hsdR514 Mishima, Japan ITB2040 Escherichia coli BW25113∆fadD fadD Deletion in BW25113 National Institute of Genetics, Mishima, Japan ITB2041 Escherichia coli fadE Deletion in BW25113 National ITB7 ITB2039 59 Invitrogen, Darmstadt, Deutschland ITBNr. Stamm Genotyp Quelle BW25113∆fadE Institute of Genetics, Mishima, Japan - - ITB15 Escherichia coli C41(DE3) F- ompT gal dcm hsdSB(rB mB )(DE3) (und mindestens eine weitere nicht charakterisierte Mutation) Universität Hohenheim, Deutschland ITB4 Escherichia coli DH5α F- Φ80lacZ∆M15 ∆(lacZYA-argF) + U169 recA1 endA1 hsdR17 (rK mK ) phoA supE44 λ– thi-1 gyrA96 relA1 Invitrogen, Darmstadt, Deutschland ITB2049 Escherichia coli KK2 attTn7::tetA-fatB2 Integration in BW25113∆fadD diese Arbeit ITB254 Escherichia coli Origami B F ompT hsdSB(rB mB ) gal dcm lacY1 ahpC gor522::Tn10 (TcR) trxB::kan (DE3) Invitrogen, Darmstadt, Deutschland Escherichia coli XL-1 blue endA1 gyrA96(NalR) thi-1 recA1 + relA1 lac glnV44 F'[ ::Tn10 proAB + q lacI ∆(lacZ)M15] hsdR17(rK mK ) Stratagene Europe, Amsterdam, Niederlande - ITB12 - MATa AGA1::GAL1­AGA1::URA3 Saccharomyces ITB2047 ura3­52 trp1 leu2-∆200 his3-∆200 cerevisiae EBY100 pep4::HIS3 prb11.6R can1 GAL Prof. Dr. H. Kolmar, TU Darmstadt, Deutschland 2.1.4 Plasmide Tabelle 2-2: Plasmide ITB-Nr. Plasmid Relevante Gene pBAD18-PSC araPBAD, pBR322, AmpR, CmR ITB2046 pBAD18-CYP CYP153AMaq*-CPRBM3 als NcoIXbaI Fragment in pBAD18-PSC diese Arbeit pITB1160 pBAD18-mtKAS mtKAS als NcoI-XbaI Fragment in pBAD18-PSC diese Arbeit pCP20 FLP1, λ pR , AmpR, CmR - - ts 60 Quelle Phillip Scheller, Uni Stuttgart, Deutschland [147] ITB-Nr. - - Plasmid Relevante Gene pCT302-FatB2 TRP1, pBR322, AmpR, CEN/ARS, GAL10 Promotor, Aga2p, MycEpitop, HA-Epitop, fatB2 R Quelle Prof. Dr. H. Kolmar, TU Darmstadt, Deutschland Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland pET32a trxA, pBR322, Amp pJeM1 6xHis-eGFP, rhaPBAD, pBBR1, R Kan - pJeM1-FatB2 fatB2 als BamHI-HindIII Fragment in pJeM1 diese Arbeit - pJeM1-mtKAS mtKAS als BamHI-HindIII Fragment in pJeM1 diese Arbeit pITB333 po R [148] MoBiTec GmbH, Göttingen, Deutschland pITB1162 pJL3 lac , p15A1, Cm , BRP pITB469 pJOE4782.1-CYP CYP153AMaq*-CPRBM3, rhaPBAD, R pBBR1, Kan - pKD46 ts gam, bet, exo, araPBAD, A101 , AmpR [149] pITB1158 pKiM1 6xHis, rhaPBAD, pBBR1, KanR diese Arbeit ITB2043 pKiM2 trxA-fatB2 als BamHI-HindIII Fragment in pJeM1 diese Arbeit pITB1159 pKiM4 trxA-fatB2* als BamHI-HindIII Fragment in pJeM1 diese Arbeit pITB1163 pMA-T-FatB2 [146] GeneArt, Regensburg, Deutschland R fatB2, ColE1, Amp GeneArt, pMA-T-mtKAS mtKAS, ColE1, Amp Regensburg, Deutschland Genkarten der Plasmide pBAD18-CYP, pBAD18-mtKAS, pCT302-FatB2, pJeM1-FatB2, R pITB1164 pJeM-mtKAS, pKiM1, pKiM2 und pKiM4 befinden sich im Anhang (siehe 6.3, ab Seite 168 ). 61 2.1.5 Primer Tabelle 2-3: Verwendete Primer Name Sequenz Tm Ch FatB2_fwd 5’-GAGCTCGGATCCGAATT CATGGTTG-3’ 55 °C PCR fatB2 von pMA-T-FatB2 Ch FatB2_rev 5’-GGTACCAAGCTTTCTAG ATTAGCTAAC-3’ 54 °C Reverseprimer für fatB2 von pMA-T-FatB2 Ch FatB2_neu_fwd 5’-CGCGGATCCAAAGCCA ATGGTAGCGCAGTTAGCC TG-3’ 64 °C Vorwärtsprimer für fatB2* mit SacI-Erkennungssequenz Ch FatB2_neu_rev 5’-CGGTAAGCTTTCTAGAT TAGCTAACGCTATTACC-3’ 64 °C Reverseprimer für fatB2* mit HindIII-Erkennungssequenz trx-pJeM_fwd 5’-CGCGGATCCCATATGAG CGATAAAATTATTCACCT GACTGAC-3’ 60 °C Vorwärtsprimer für trxA mit BamHI-Erkennungssequenz trx-pJeM_rev 5’-CGAGCTCGGCCAGGTTA GCGTCGAGG-3’ 60 °C Reverseprimer für trxA mit SacI-Erkennungssequenz CYP-NcoI_fwd 5’-CATGCCATGGGTATGCC AACACTGCCCAGAACATT TG-3’ Vorwärtsprimer für 59 °C CYP153AMaq*-CPRBM3 mit NcoI-Erkennungssequenz CYP-XbaI_rev 5’-CTAGTCTAGATTACCCA GCCCACACGTCTTTTGC-3’ Reverseprimer für 59 °C CYP153AMaq*-CPRBM3 mit XbaI-Erkennungssequenz mtKAS-NcoI_fwd 5’-CATGCCATGGCCAGCCA TCGTCGTGTTG-3’ 60 °C Vorwärtsprimer für mtKAS mit NcoI-Erkennungssequenz mtKAS-XbaI_rev 5’-CTAGTCTAGATTAAATG CTTGCAAACAGCAGGCTT GC-3’ 62 °C Reverseprimer mtKAS mit XbaI-Erkennungssequenz tetA-coli_fwd 5’-GTTACGGTTGAGTAATA AATGGATGCCCTGCGTAA GCGCCTAATTTTTGTTGAC ACTCTATCATTGATAGAGT TATTTTACCACTCC-3’ Vorwärtsprimer für tetA mit Anlagerungsstelle attTn7 und 65 °C 35 bp upstream DNA des E. coli Genoms tetA-coli_rev 5’-GCGCCTGAATTCGCGAC CTTCTCGTTACCCCTCTTG GGTTATCAAGAGGGTCAT TATATTTCGCG-3’ Reverseprimer für tetA mit 66 °C 28 bp der Promotorregion von FatB2 auf dem Plasmid pKiM2 FatB-coli_fwd 5’-CGCGAAATATAATGACC CTCTTGATAACCCAAGAG GGGTAACGAGAAGGTCGC GAATTCAGGCGC-3’ Vorwärtsprimer für fatB2 mit 65 °C der Terminatorregion von tetA FatB-coli_rev 5’-ATGTTTGATTAAAAACA 66 °C Reverseprimer für fatB2 mit 62 Nutzung Name Sequenz Tm TAACAGGAAGAAAAATGC CCTTAGCTAACGCTATTA CCATTGCTGGTTTTACCGG TG-3’ fusion_fwd 5’-AACCTGGCAAAATCGGT TACGGTTGAGTAATAAAT GGATGCCCTGCGTAAG-3’ Nutzung Anlagerungsstelle attTn7 und 37 bp downstream DNA des E. coli Genoms Vorwärtsprimer für die Upstream- Verlängerung des 65 °C tetA-fatB2 Fusionprodukts um 15 bp 5’-AGTTTTATGACAGAGAG ATAAAGTCTTCAGTCTGAT Downstream-Verlängerung TTAAATAAGCGTTGATGTT fusion_rev 65 °C TGATTAAAAACATAACAG des tetA-fatB2 Fusionprodukts GAAGAAAAATGCCCTTAG CTAAC-3’ Schnittstellen für Restriktionsenzyme sind unterstrichen, Nukleotide der Anlagerungsstelle attTn7 sind dick gedruckt. Alle Primer wurden von der Firma Metabion (Planegg, Deutschland) synthetisiert. 2.1.6 Software Name Hersteller Verwendung Blender 3D Blender Foundation Erstellen von Schemata ChemDraw Perkin Elmer Erstellung von Strukturformeln Clone Manager Sci-Ed Software Erstellung von Klonierungsstrategien Excel Microsoft Tabellenkalkulation Gimp GIMP Erstellen von Schemata ImageJ Wayne Rasband Densitometrische Analyse Pymol DeLano Scientific LLC 3D-Darstellung von Proteinen SnapGene GSL Biotech LLC Erstellung von Plasmidkarten SPSS IBM Statistikberechnungen Unichrom Seachrom, Inc Auswertungen von GC-Daten Word Microsoft Erstellen dieser Arbeit 63 2.2 Mikrobiologische Methoden 2.2.1 Übernachtkulturen von Escherichia coli-Stämmen Übernachtkulturen wurden grundsätzlich von auf Agarplatten gewachsenen Einzelkolonien angesetzt. Dazu wurden unter sterilen Bedingungen 5 mL LB-Medium (gegebenenfalls mit entsprechenden Antibiotika) durch eine Impföse mit Zellen der Einzelkolonie inokuliert und die Kultur bei 37 °C mit 180 min-1 schüttelnd (Multitron, Infors AG, Bottmingen, Schweiz) über Nacht inkubiert. 2.2.2 Kurzfristige Haltung von Escherichia coli-Stämmen Für eine kurzfristige Haltung von maximal 10 Tagen wurden E. coli-Zellen auf LBAgarplatten mit entsprechendem Antibiotikum kultiviert. Die beimpften Petrischalen wurden nach einer Übernachtinkubation im Brutschrank bei 37 °C (bei Stämmen mit pKD46- oder pCP20-Plasmid bei 30 °C) mit Parafilm umwickelt und bei 5 °C gelagert. Nach spätestens 10 Tagen wurden die Stämme auf neue Platten ausgestrichen bzw. autoklaviert und verworfen. 2.2.3 Dauerlagerung von Escherichia coli-Stämmen 2 mL der Übernachtkultur eines Stammes wurden in einem sterilen Kryoröhrchen bei 4 °C für 2 min bei 4 000 × g (Centrifuge 5417R, Eppendorf, Wesseling-Berzdorf, Deutschland) abzentrifugiert. Der Überstand wurde unter sterilen Bedingungen entnommen und verworfen. Anschließend erfolgte die Resuspension der pelletierten Zellen in 1 mL sterilem LB-Medium + 30 % Glycerol. Die so präparierten Zellen wurden bei -80 °C gelagert. Zur Reaktivierung der Zellen wurden mit einer sterilen Impföse Zellen aus dem Kryoröhrchen entnommen und auf einer frisch präparierten LB-Agarplatte (+ entsprechendes Antibiotikum) per Dreistrich-Technik zur Einzelkolonie ausgestrichen. Über Nacht gewachsene Einzelkolonien wurden anschließend für Experimente weiter verwendet. 2.2.4 Präparation von elektrisch-kompetenten Escherichia coli-Zellen Um die Kompetenz für eine Einführung von Plasmiden durch Elektroporation herzustellen, wurde zunächst eine Übernachtkultur von einer Einzelkolonie des entsprechenden Stammes angeimpft. Die Übernachtkultur diente am nächsten Tag als Inokulum für eine 50 mL LB-Hauptkultur (+ eventuell entsprechende Antibiotika). Die -1 Hauptkultur wurde bei 37 °C und 180 min schüttelnd inkubiert. Nach Erreichen einer 64 OD600 zwischen 0,6 und 0,8, wurden die Zellen bei 4 °C und 4 000 × g für 15 min (Centrifuge 5810R, Eppendorf, Wesseling-Berzdorf, Deutschland) abzentrifugiert und anschließend in 50 mL eiskaltem sterilem Wasser durch vorsichtiges Auf- und Abpipettieren resuspendiert. Dieser Waschschritt wurde ein zweites Mal mit 25 mL eiskaltem sterilem Wasser wiederholt. Im dritten Waschritt wurden die Zellen in 10 mL eiskaltem sterilem Wasser + 10 % Glycerol resuspendiert. Nach erneutem Abzentrifugieren wurden die pelletierten Zellen nunmehr in 200 µL eiskaltem sterilem Wasser + 10 % Glycerol resuspendiert. Die Zellsuspension wurde in 50 µL Aliquote aufgeteilt, welche in flüssigem Stickstoff schockgefroren und anschließend bis zur weiteren Verwendung bei -80 °C gelagert wurden. 2.2.5 Transformation von Escherichia coli-Zellen durch Elektroporation Bei der Elektroporation entstehen durch Einbringen einer Zellsuspension in ein elektrisches Feld kurzfristig Löcher in den Membranen der Zellen. Diese Löcher ermöglichen es großen Molekülen, die sie normalerweise zurückhaltende Zellmembran zu passieren. Das Verfahren wird genutzt um Plasmide und Ligationsprodukte in mikrobielle Zellen einzubringen. Dazu wurden bereits zuvor präparierte elektrisch-kompetente Zellen (siehe 2.2.4, Seite 64) auf Eis aufgetaut und steril in eine vorgekühlte 0,2 cm-Elektroporationsküvette (Gene Pulser®, Biorad, Hercules, CA, USA) überführt. Nach Zugabe der zu transformierenden entsalzten DNA (Plasmide: 1 - 10 ng, Ligationsprodukte: ~ 20 ng) wurde das Gemisch einige Minuten auf Eis inkubiert. Die Elektroporation erfolgte in einem MicroPulser™ Elektroporator bei 2,5 kV mit 200 Ω Widerstand und einer Kapazität von 25 µF. Nach erfolgter Elektroporation wurden sofort 2 mL auf 37 °C vorgewärmtes SOC-Medium in die Küvette gegeben und die Zellen vorsichtig darin gemischt. Der Ansatz wurde für 1 h bei 37 °C inkubiert um den Zellen die Gelegenheit zu geben sich zu regenerieren und das neue Resistenzgen zu exprimieren. Anschließend wurden 10 und 100 µL des Ansatzes jeweils getrennt auf frischen LB-Agarplatten mit entsprechendem Antibiotikum ausplattiert und über Nacht bei 37 °C bebrütet. 65 2.3 Molekularbiologische Methoden 2.3.1 Plasmidaufreinigung Zur Isolierung von Plasmiden aus Escherichia coli-Übernachtkulturen wurde das Präparationskit Zyppy™ Plasmid Miniprep Kit von Zymo Research (Zymo Research, Irvine, CA, USA) benutzt. Hierbei wurde nach den Angaben in der beiliegenden Anleitung vorgegangen und das Plasmid mit doppelt deionisiertem (ddH2O) Wasser eluiert. Die Konzentrationen der aufgereinigten Plasmid-Lösungen wurden an einem Nanodrop 2000 (Thermo Fisher Scientific, Rockford, IL, USA) bestimmt und die Reinheit und korrekte Größe über Agarose-Gelelektrophorese (siehe 2.3.4, Seite 67) geprüft. 2.3.2 Isolierung von genomischer DNA aus Escherichia coli Die Zellen aus 2 mL einer Übernachtkultur von E. coli XL-1 blue wurden durch Zentrifugation für 1 min bei 20 000 × g und Raumtemperatur (Centrifuge 5417R, Eppendorf, Wesseling-Berzdorf, Deutschland) geerntet und anschließend in 500 µL TE-Puffer (10 mM Tris(hydroxymethyl)aminomethan / 1 mM Ethylendiamintetraacetat / pH 7,6) resuspendiert. Nach Zugabe einer 10-prozentigen SDS-Lösung (w/v) und 500 µg Proteinase K wurde das Reaktionsgefäß unter gelegentlichem Invertieren bei 55 °C 30 min lang inkubiert. Durch die Zugabe von 575 µL einer 1 : 1 (v/v)Mischung aus Chloroform und Phenol und vorsichtiges Durchmengen der Flüssigkeiten entstand eine milchige Lösung. Diese wurde für 10 min bei Raumtemperatur bei 20 000 × g zentrifugiert. Von der dabei entstandenen oberen wässrigen Phase wurden 500 µL in ein frisches Reaktionsgefäß überführt. Nach erneuter Durchmischung von 500 µL der Chloroform/Phenol-Mischung mit der abgenommenen Phase, wurde diese erneut zentrifugiert (10 min, 20 000 × g, Raumtemperatur) und 500 µL der wässrigen Phase abgenommen. Nach Ansäuern mit 50 µL 3 M Natriumacetat (pH 5,2) und Zugabe von 330 µL Isopropanol (100 %) konnte die präzipitierte DNA durch erneute Zentrifugation (10 min, 20 000 × g, Raumtemperatur) abgetrennt werden. Der Überstand wurde verworfen und das verbliebene DNA-Pellet dreimal in Ethanol-Lösung (70 %) gewaschen. Nach anschließender Trocknung unter einem Stickstoffgasstrom wurde die DNA in 250 µL TE-Puffer aufgenommen und bis zur weiteren Verwendung bei -20 °C gelagert. 66 2.3.3 DNA-Restriktionsverdau Der Restriktionsverdau diente in der Regel dazu, an einem PCR-Produkt eines Gens sowie in der DNA des gewünschten Ziel-Plasmids zueinander komplementäre Enden zu erzeugen. Zumeist wurde mit einem Doppelverdau durch zwei unterschiedliche Enzyme gearbeitet, um bei der späteren Ligation zu gewährleisten, dass das Ziel-Gen in gewünschter Orientierung in das Plasmid integriert wurde. Um die optimalen Bedingungen für beide Enzyme im Reaktionsansatz zu erhalten, wurde ein 20 µLVerdau (maximal 10 % Enzymlösung, min. 50 % Aktivität der Enzyme) nach den Empfehlungen auf der [150] Enzymhersteller-Webseite zusammengesetzt und durchgeführt. Zur Überprüfung der korrekten Fragmentgrößen wurde ein geringer Teil der verdauten DNA-Stränge in der Agarose-Gelelektrophorese (siehe 2.3.4, Seite 67) eingesetzt. 2.3.4 Agarose-Gelelektrophorese Zur Überprüfung der korrekten DNA Fragmentgrößen und der Kontrolle auf mögliche Kontaminationen nach einem Restriktionsverdau, einer Plasmidpräparation oder einer PCR wurde die Agarose-Gelelektrophorese eingesetzt. Hierfür wurde ein einprozentiges Agarosegel in TAE-Puffer (40 mM Tris / 20 mM Essigsäure / 1 mM Ethylendiamintetraessigsäure) benutzt. Als externer Standard wurde der kommerziell erhältliche Marker GeneRuler™ 1 kb DNA ladder (Thermo Fisher Scientific Biosciences, St. Leon-Rot, Deutschland) mit definierten Bandengrößen von 0,25 – 10 kb bei jeder Elektrophorese aufgetragen. Zur Durchführung der Elektrophorese wurde eine Spannung von 90 V für 60 – 90 min angelegt. Als Laufpuffer diente 1facher TAE-Puffer. Der 5-fache Ladepuffer für die DNA-Proben bestand aus 40-1 prozentiger Sucroselösung und 2 g L des Farbstoffs Orange G (Fluka Chemie, Buchs, Schweiz). Zur Detektion der DNA-Banden nach der Elektrophorese wurde bei der Herstellung des Agarosegels dieses mit GelRed™ (Biotium, Hayward, CA, USA) versetzt (1 : 10 000). Die Detektion erfolgte unter ultraviolettem Licht (Wellenlänge von 365 nm) im Geldokumentationssystem Quantum ST4 (Vilber Lourmat, Eberhardzell, Deutschland). 67 2.3.5 DNA-Gelaufreinigung Um die Produkte eines Restriktionsverdaus aufzutrennen und das gewünschte Fragment zu isolieren, wurde das Zymoclean™ Gel DNA Recovery Kit (Zymo Research, Irvine, CA, USA) verwendet. Dazu wurde nach erfolgter AgaroseGelelektrophorese die gewünschte Bande mit einem Rasiermesser derart vom restlichen Agarosegel abgetrennt, dass möglichst wenig Agarose ohne DNA mit in den Extraktionsansatz gelangte. Nach Wiegen des ausgeschnittenen Agarosestücks wurde entsprechend den dem Kit beiliegenden Anweisungen verfahren und die aufgereinigte DNA anschließend mit doppelt deionisiertem Wasser eluiert. Die Konzentrationsbestimmung erfolgte am Nanodrop 2000 (Thermo Fisher Scientific, Rockford, IL, USA). 2.3.6 Produktaufreininung von PCR und Restriktionsverdau Um PCR Produkte nach der erfolgten Amplifizierung oder einen Restriktionsverdau mit anderen Enzymen weiterverarbeiten zu können, war es notwendig, die DNA aufzureinigen und somit Enzyme, überschüssige Ionen und sonstige Komponenten einer PCR (siehe 2.3.8, Seite 69) bzw. eines Verdaus abzutrennen. Hierfür wurde das DNA Clean & Concentrator™-5 Kit (Zymo Research, Irvine, CA, USA) verwendet. Die Aufreinigung erfolgte nach den beiliegenden Anweisungen des Herstellers. Die aufgereinigte DNA wurde mit doppelt deionisiertem Wasser eluiert und ihre Konzentration am Nanodrop 2000 (Thermo Fisher Scientific, Rockford, IL, USA) bestimmt. 2.3.7 DNA-Ligationen Um Ziel-Gen und Vektor-DNA in einer Ligation gezielt miteinander zu verknüpfen, wurde die T4 DNA-Ligase (Thermo Fisher Scientific Biosciences, St. Leon-Rot, Deutschland) verwendet. Hierbei wurden immer 100 ng an Vektor-DNA eingesetzt. Das molare Verhältnis des zu klonierenden Elements zur Vektor-DNA betrug 3 : 1 (bei glatten Enden 5 : 1). Die Menge des Ziel-Gens war somit abhängig von der Länge der zu ligierenden Elemente und wurde nach der Formel 100 ng Vektor-DNA × Größe Ziel-Gen in kb × Verhältnis Größe Vektor-DNA in kb 68 berechnet. Der Ligationsansatz wurde bei 16 °C für 8 h inkubiert und das Enzym anschließend bei 70 °C für 20 min inaktiviert. Mit dem Ligationsprodukt wurden daraufhin elektrokompetente E. coli DH5α-Zellen transformiert und per colony PCR (siehe unter 2.3.8, Seite 71) nach Plasmiden mit erfolgreicher Insertion des Ziel-Gens in das Plasmid gesucht. Tabelle 2-4: Zusammensetzung eines Ligation-Ansatzes Reagenz Menge Vektor-DNA 100 ng Ziel-DNA 3 : 1 zur Vektor-DNA (molar) T4 DNA-Ligasepuffer 2 µL T4 DNA-Ligase 1 WU ddH2O ad 20 µL 2.3.8 Polymerasekettenreaktion Konventionelle PCR Die Polymerasekettenreaktion (engl. polymerase chain reaction, PCR) ist ein von Kary Mullis entwickeltes Verfahren um eine von zwei spezifischen Oligonukleotiden (engl. primer) flankierte DNA-Sequenz zu amplifizieren[151]. Die PCR wurde in dieser Arbeit benutzt um für Klonierungsarbeiten eine ausreichende Menge an DNA zur Verfügung zu stellen sowie um spezifische Sequenzen in Klonierungsprodukten und in bakteriellen Zellen (colony PCR) nachzuweisen. Die hierfür verwendeten Primer sind in Tabelle 2-3 (Seite 62) aufgeführt. Um die gewünschten DNA-Sequenzen zu amplifizieren, kamen je nach Einsatzgebiet die Polymerasen Taq (Thermo Fisher Scientific Biosciences, St. Leon-Rot, Deutschland), Pfu, PfuUltra II Fusion und Herculase II Fusion (alle drei von Agilent Technologies, Waldbronn, Deutschland) zum Einsatz. So wurde die Taq Polymerase für den Nachweis von Sequenzen sowie für erste Test-Amplifikationen verwendet, wohingegen die Pfu Polymerase zum Bereitstellen von Sequenzen für Klonierungen zum Einsatz kam. Das Enzym PfuUltra II Fusion wurde beim Einfügen von einzelnen Mutationen in Plasmiden ab einer Größe von 7 kb benutzt. Bei sehr GC-reichen Sequenzvorlagen wurde hingegen die Polymerase Herculase II Fusion verwendet. Der prinzipielle Ablauf einer Polymerasekettenreaktion besteht in einer Temperaturerhöhung um die vorhandene 69 doppelsträngige DNA in Einzelstränge aufzuschmelzen. Anschließend wird die Temperatur auf ein bestimmtes Niveau gesenkt, damit die Oligonukleotide spezifisch durch Wasserstoffbrückenbindungen an die zu amplifizierende Sequenz binden können. Durch erneutes Anheben der Temperatur auf 72 °C amplifizieren die nun aktiven Polymerasen die Sequenz möglichst effektiv. Reaktionszusammensetzungen und Zyklenverläufe sind in Tabelle 2-5 und Tabelle 2-6 zusammengefasst. Tabelle 2-5: Zusammensetzung der PCR-Ansätze mit unterschiedlichen DNA Polymerasen Reagenz Endkonzentration Taq Pfu PfuUltra II Herculase II Forward-Primer 0,5 µM 0,5 µM 0,5 µM 0,5 µM Reverse-Primer 0,5 µM 0,5 µM 0,5 µM 0,5 µM je 200 µM je 200 µM je 200 µM je 200 µM 1x 1x 1x 1x 1,5 U 1U 1,5 U 0,5 U 0,2 ng µL-1 0,2 ng µL-1 0,2 ng µL-1 0,2 ng µL-1 ddH2O ad 50 µL ad 50 µL ad 50 µL ad 25 µL Zusätze MgCl2 2 mM - - DMSO 4% dNTPs Reaktionspuffer 10x DNA Polymerase DNA Vorlage Tabelle 2-6: Zyklenverlauf der PCR-Ansätze mit unterschiedlichen DNA Polymerasen Temperatur Dauer Taq Pfu PfuUltra II Herculase II 1. 95 °C 2 min 2 min 2 min 2 min 2. 98 °C 15 s 15 s 15 s 15 s 3. Tm – 5 °C 30 s 30 s 30 s 30 s 4. 72 °C 1 min/kb 2 min/kb 0,5 min/kb 0,5 min/kb 5. 72 °C 1 min/kb × 4 2 min/kb × 4 0,5 min/kb × 4 0,5 min/kb × 4 6. 8 °C bis Entnahme Wiederholung der Schritte 2 - 4 bis zu 30x Die Produkte der PCRs wurden anschließend auf ihre richtige Länge durch AgaroseGelelektrophorese (siehe 2.3.4, Seite 67) überprüft und bis zur weiteren Verwendung bei -20 °C gelagert. 70 Colony PCR Zur Identifikation von Klonen, die (neu konstruierte) Plasmide mit einem gewünschten Gen enthielten, wurde die colony PCR eingesetzt. Dazu wurde mit einem sterilen Zahnstocher etwas Zellmasse einer Kolonie abgenommen und diese am Boden eines PCR-Reaktionsgefäßes leicht zerrieben. Der Zahnstocher wurde steril aufbewahrt um mit diesem bei einem positiven Signal eine Übernachtflüssigkultur anzuimpfen. Die PCR-Zusammensetzung sowie das Temperaturprogramm folgten der Methodik der konventionellen Taq-PCR, jedoch mit dem Unterschied, dass hier nicht mit Volumina von 50, sondern von nur 20 µL gearbeitet wurde. Touchdown PCR Bei gelegentlich auftretenden unspezifischen PCR-Produkten wurde die touchdownTechnik angewendet. Hierbei blieb die entsprechende PCR-Zusammensetzung erhalten, jedoch wurde das Standard-Temperaturprogramm derart abgewandelt, dass es nun aus zwei Phasen bestand: im ersten Zyklus lag die Temperatur zur Anlagerung der Primer 10 °C über der normalerweise benötigten Temperatur. In jedem folgendem Zyklus wurde die Temperatur des Anlagerungsschritts um 1 °C gesenkt bis nach 10 Zyklen die Standardtemperatur erreicht war. Danach folgten in der zweiten Phase 20 Zyklen mit Standardtemperaturen. Diese Methodik gewährleistete, dass in der ersten Phase zunächst hochspezifisch das gewünschte Produkt gebildet wird. Wenn die zweite Phase startet, liegt dieses Produkt im Überschuss vor und wird daher häufiger repliziert als unspezifische Produkte. Asymmetrische PCR Um einzelsträngige PCR-Produkte zu erhalten, wurde die asymmetrische PCR genutzt. Hierbei werden die beiden Primer nicht in gleichen Konzentrationen zugegeben, sondern in einem Verhältnis von 50 : 1. Hierdurch wird ein Primer in den ersten Zyklen aufgebraucht und lediglich der zweite Primer kann noch zur Amplifikation der Ziel-DNA dienen. Das Temperaturprogramm gleicht der konventionellen PCR. Overlap extension PCR In der overlap extension PCR dienen zwei einzelsträngige, teilweise zueinander komplementäre DNA-Stücke sich gegenseitig 71 als Primer und die jeweils überhängenden 5‘-Enden werden dann von der DNA-Polymerase aufgefüllt. Anschließend wird das Gesamtkonstrukt durch Primer an den 3‘-Enden amplifiziert. 2.4 Klonierungen 2.4.1 Konstruktion von pJeM-FatB2, pKiM1, pKiM2 und pKiM4 Das Plasmid pJeM1-FatB2 wurde durch Subklonierung des codon-optimierten Gens FatB2 aus dem von GeneArt erhaltenen Plasmid pMA-T-FatB2 in Plasmid pJeM1[148] an den Restriktionsstellen BamHI und HindIII konstruiert. Der Leervektor pKiM1 sollte als Negativkontrolle dienen. Dazu wurde aus Plasmid pJeM1 das Gen eGFP durch einen Restriktionsverdau an den Schnittstellen BamHI und HindIII und eine Gelextraktion entfernt. Die überstehenden Enden des Vektors wurden über das Klenow-Fragment (Thermo Fisher Scientific Biosciences, St. Leon-Rot, Deutschland) aufgefüllt und in einer darauf folgenden T4 Ligase-Reaktion miteinander verbunden. Das Plasmid pKiM2 sollte durch N-terminale Fusion der Thioesterase FatB2 mit Thioredoxin-1 eine gesteigerte Löslichkeit der exprimierten Thioesterase gewährleisten. Für die Konstruktion dieses Plasmids wurde eine gleichzeitige Ligation von drei Fragmenten durchgeführt. Das Gen trxA wurde vom Plasmid pET32a mit den Primern trx-pJeM_fwd und trx-pJeM_rev durch eine konventionelle Pfu-PCR amplifiziert und anschließend mit den Restriktionsenzymen BamHI und SacI verdaut. Das Gen fatB2 wurde aus dem Vektor pMA-T-FatB2 durch Verdau mit SacI und HindIII und anschließende Gelextraktion des Fragments der Größe 1,3 kb erhalten. Als Ziel-Plasmid diente der durch BamHI und HindIII linearisierte Vektor pJeM1. Durch die 3-Fragment-Ligation entstand das dem mit L-Rhamnose induzierbaren Promotor + rhaPBAD nachgelagerte Genkonstrukt His6-trxA-FatB2 (FatB2 ). Nach Transformation der 3-Fragment-Ligation in elektro-kompetente DH5α-Zellen wurde das Konstrukt durch eine colony PCR mit den Primern trx-pJeM_fwd und Ch FatB2_rev identifiziert und anschließend durch Sequenzierung (GATC Biotech, Konstanz, Deutschland) verifiziert. Das Plasmid pKiM4 enthielt die gleiche Gen-Konstellation wie pKiM2, jedoch mit dem Unterschied, dass die ersten 168 Basen des FatB2-Gens deletiert waren, da es sich hierbei um ein mögliches Signalpeptid handelte. Zur Konstruktion des Plasmids wurde mit den Primern FatB2_neu_fwd und FatB2_neu_rev eine PCR durchgeführt, die die 72 um 168 Basen verkürzte Version des Gens ergab. Diese wurde dann über die Restriktionsstellen SacI und HindIII in den Vektor pKiM2 eingesetzt und ersetzte dort die vollständige Version von fatB2. Kolonien, die nach der Transformation das gewünschte Plasmid erhielten, wurden über colony PCR mit den Primern trxpJeM_fwd und FatB2_neu_rev identifiziert. Durch Sequenzierung wurde die erfolgreiche Konstruktion bestätigt. 2.4.2 Konstruktion von pJeM-mtKAS und pBAD18-mtKAS Das Plasmid pJeM-mtKAS wurde für erste Expressionsstudien von mtKAS konstruiert. Dazu wurde die von GeneArt codon-optimierte Version von pMA-T-mtKAS auf den Vektor pJeM1 über die Restriktionsschnittstellen BamHI und HindIII umkloniert. Das Plasmid pBAD18-mtKAS ermöglichte die gleichzeitige Expression der 3Ketoacyl-ACP-Synthase mtKAS neben dem Plasmid pKiM2 und entstand durch die Pfu-Amplifikation von mtKAS von pMA-T-mtKAS mit den Primer mtKAS_NcoI_fwd und mtKAS_XbaI_rev und das anschließende Einfügen des PCR-Produkts in pBAD18PSC über die Restriktionsschnittstellen NcoI und XbaI. Alle Plasmid- Neukonstruktionen wurden durch Elektroporation in kompetente DH5α-Zellen transferiert und durch entsprechende Antibiotika selektioniert. Durch Sequenzierungen wurden die erfolgreichen Klonierungen bestätigt. 2.4.3 Konstruktion von pBAD18-CYP Um eine gleichzeitige Expression des Fusionsprotein CYP*-CPR aus Monooxygenase + und Reduktasedomäne neben der Expression der Thioesterase FatB2 von Plasmid [146] pKiM2 zu ermöglichen, wurde das Enzym vom Vektor pJOE4782.1-CYP durch die Restriktionsenzyme NcoI und XbaI auf den Vektor pBAD18-PSC umkloniert. Dazu wurden über eine PCR mit den Primern CYP_NcoI_fwd und CYP_XbaI_rev die entsprechenden Schnittstellen an das Gen des Fusionsproteins angehängt. Nach Transformation von DH5α-Zellen und anschließender Selektion wurde die erfolgreiche Insertion des Gens durch Sequenzierung nachgewiesen. 2.4.4 Entfernen der Deletionskassette aus Keio-Stämmen Da bei der Erstellung der einzelnen Mutantenstämme in der Keio-Sammlung eine Kanamycin-Deletionskassette mit flankierenden FRT-Stellen in den Stämmen zurückblieb, musste diese vor der Nutzung von Kanamycin-Plasmiden wie pJeM1 oder pJOE4782.1 entfernt werden. Hierfür wurde die FLP Rekombinase von Plasmid pCP20 73 zum Einsatz gebracht[147]. Vom entsprechenden Stamm aus der Keio-Sammlung wurden zunächst elektro-kompetente Zellen hergestellt (siehe 2.2.4, Seite 64) um sie anschließend mit dem Plasmid pCP20 zu transformieren (siehe 2.2.5, Seite 65, Inkubation nach Elektroporation jedoch bei 30 °C). Die ausplattierten Zellen wurden über Nacht bei 30 °C inkubiert. Von den gewachsenen Einzelkolonien wurden 10 auf eine frische Agarplatte ohne Antibiotikum übertragen und bei 42 °C eine weitere Nacht inkubiert. Zur Kontrolle, ob sowohl die Kanamycin-Deletionskassette als auch das Plasmid pCP20 aus der Zelle entfernt waren, wurden Zellen aus den 10 Einzelkolonien jeweils auf Ampicillin- und auf Kanamycin-Platten ausgestrichen. Die Ampicillin-Platte wurde bei 30 °C, die Kanamycin-Platte bei 37 °C bebrütet. Zeigten sich am nächsten Tag auf beiden Antibiotikum-Platten keine Kolonien, war die Entfernung der Deletionskassette erfolgreich und von den jeweiligen Klonen wurden Dauerkulturen angelegt (siehe 2.2.3, Seite 64). 2.4.5 Konstruktion der E. coli Stämme KK2 und KK3 Um das Gen fatB2 für ein Einzellsystem in das Genom des Stammes BW25113∆fadD zu integrieren, wurde das Rekombinationssystem des Phagen λ verwendet. Die dafür [149] benötigten Red-Gene (exo, β, y) sind auf dem Plasmid pKD46 codiert . Während das Protein Gam (Gen y) das RecBCD-System inhibiert, baut Exo (Gen exo) die einzubauende doppelsträngige DNA zu Einzelsträngen ab. Das Rekombinationsprotein Bet (Gen β) schützt diese Einzelstränge vor Abbau[152,153]. Die so vorbereitete DNA kann nun mit der genomischen DNA rekombinieren, indem sie vermutlich bei der [153] Replikation als Art Okazaki-Fragment eingebaut wird . Damit der Einbau der DNA spezifisch erfolgt, wird das interessierende Gen von zum Zielort homologen Sequenzen flankiert, die eine Länge von 50 bp besitzen. Um die Möglichkeit zu besitzen nach Zellen zu suchen, die das Gen fatB2 erfolgreich in ihr Genom eingegliedert haben, wurde es mit dem Tetracyclin-Resistenzgen tetA aus Transposon Tn10 fusioniert und anschließend in die Anlagerungsstelle für das Transposon Tn7 (attTn7) zwischen die Gene glmS und glmU im E. coli-Genom integriert. Dazu wurde tetA mitsamt seiner Promotorregion von genomischer DNA des E. coli-Stammes XL-1 blue durch eine asymmetrische PCR (siehe 2.3.8, Seite 71) mit den Primern tetA_coli_fwd und tetA_coli_rev im Verhältnis 50 : 1 amplifiziert. Die Thioesterase FatB2+ sowie ihre Promotorregion wurden auf ähnliche Weise vom Plasmid pKiM2 amplifiziert, hier jedoch mit den Primern FatB_coli_fwd und FatB_coli_rev im 74 Verhältnis 1 : 50. Die sich ergebenden, zumeist einzelsträngigen, Produkte dieser beiden PCRs tragen am 3‘-Ende eine 35 Basen lange zueinander komplementäre Sequenz. Die beiden Produkte wurden nun in einer overlap extension PCR (siehe 2.3.8, Seite 71), in der sie sich gegenseitig als Primer dienten, aufgefüllt. In einer letzten PCR wurde dann das Gesamtkonstrukt über die Primer fusion_fwd und fusion_rev amplifiziert. Für die Konstruktion des Stammes KK2 wurden elektrisch kompetente BW25113∆fadD-Zellen (siehe 2.2.5, Seite 65 und 2.4.4, Seite 73) mit dem temperatursensitiven Plasmid pKD46 transformiert und auf Chloramphenicolhaltigem LB-Agar bei 30 °C inkubiert. Von den über Nacht gewachsenen Kolonien wurden Übernachtflüssigkulturen angeimpft und ebenfalls bei 30 °C schüttelnd inkubiert. Diese Übernachtkulturen dienten anschließend als Inokulum für die Hauptkulturen (LB + Chloramphenicol), die auf eine optische Dichte von 0,05 angeimpft wurden. Nach einer Stunde Wachstum bei 30 °C wurde die Genexpression der Red-Gene durch Zugabe von L-Arabinose (Endkonzentration 0,2 %) induziert. Nach Erreichen einer optischen Dichte von etwa 0,6 wurden die Zellen durch Zentrifugation (10 min, 4 000 × g, 4 °C) geerntet und erneut für eine Elektroporation vorbereitet. Durch diese wurde nun das PCR-Fusionsprodukt tetA-fatB2 in die Zellen eingebracht. Auf Tetracyclin-haltigen Agarplatten wurde anschließend auf Zellen mit Integration der Thioesterase selektioniert. Die Konstruktion des Stammes KK3 folgte der Methodik zur Erstellung des Stammes KK2, jedoch mit dem Unterschied, dass hierfür elektrisch kompetente BW25113∆fadE-Zellen eingesetzt wurden. 2.5 Proteinchemische Methoden 2.5.1 Zellaufschluss Um die Produktion von heterolog in E. coli-Zellen exprimierten Proteinen durch SDSGelelektrophorese zu verifizieren, wurden die Zellen zunächst durch Ultraschall lysiert. Dazu wurden die Zellen einer 50 mL Hauptkultur in 2 mL Kaliumphosphatpuffer (50 mM / pH 7,5 / 0,1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid) resuspendiert und anschließend mit dem Ultraschall-Desintegrator Sonifier 250 (200 W, Branson, Danbury, CT, USA) bei einer Frequenz von 20 kHz in 3 Zyklen zu je 1,5 min im gepulsten Modus mit einem Arbeitsintervall von 40 % und einer 75 Leistungsabgabe in Stufe 4 aufgeschlossen. Nicht aufgeschlossene Zellen und Zellfragmente wurden in einem anschließenden Zentrifugationsschritt für 15 min bei 20 000 × g und 4 °C) (Centrifuge 5417R, Eppendorf, Wesseling-Berzdorf, Deutschland) von der löslichen Proteinfraktion abgetrennt und der Zentrifugationsüberstand mit den darin enthaltenen löslichen Proteinen weiterverwendet Um die Thioesterase Ch FatB2 chromatographisch aufzureinigen (siehe 2.5.6, Seite 78), wurden größere Mengen an Zellen aufgeschlossen, für die die Kapazitäten der Ultraschall-Lyse nicht ausreichend waren. Deshalb wurde hier der Zellaufschluss mit dem Hochdruck-Homogenisator EmulsiFlex-C5 (Avestin, Ottawa, ON, Kanada) mit einem Arbeitsdruck von 500 bar durchgeführt. Die Zellen einer 500 mL TB-Kultur wurde in 20 mL gekühltem Kaliumphosphatpuffer (50 mM / pH 7,5) gelöst und 3 x homogenisiert. Die Zellfragmente wurden anschließend in einer Sorvall® RC-6™ Plus Zentrifuge (Thermo Fisher Scientific, Waltham, MA, USA) bei 20 000 × g und 4 °C für 15 min abzentrifugiert. Um zu gewährleisten, dass auch die bei der Trennung von Überstand und Pellet eventuell übertragenen Zellen und größeren Partikel entfernt wurden, wurde der Überstand anschließend zusätzlich durch einen 0,2 µm-Filter (VWR International GmbH, Bruchsal, Deutschland) filtriert. 2.5.2 Konzentrationsbestimmung von Proteinlösungen Zur Konzentrationsbestimmung von Proteinlösungen wurde das Pierce® BCA Protein Assay Kit (Thermo Fisher Scientific Biosciences, St. Leon-Rot, Deutschland) verwendet. Die Konzentrationsbestimmung erfolgte durch Triplikatmessungen in Mikrotiterplatten. Vor den Messungen wurde das BCA-Reagenz frisch nach den Angaben des Herstellers angesetzt und in einem 1 : 8-Verhältnis mit den zu untersuchenden Proben gemischt. Nach zehnminütiger Inkubation bei 37 °C wurde im Mikrotiterplatten-Lesegerät SpectraMax 340 PC (Molecular Devices, Sunnyvale, CA, USA) die Absorption bei 562 nm bestimmt und über lineare Regression an einer vorher angefertigten BSA-Kalibrierungsgeraden die gesuchte Konzentration errechnet. Gegebenenfalls wurde die Messung mit einer 1 : 10-verdünnten Probenlösung wiederholt, wenn sich die Absorptionsmesswerte außerhalb des linearen Bereichs der Kalibriergeraden befanden. 2.5.3 CO-Differenzspektrum-Assay zur P450-Bestimmung III Basierend auf der Bildung des charakteristischen Fe -CO-Komplexes bei 448 nm [154] wurden die Konzentrationen von P450-Enzymen im CO-Differenzspektrum-Assay 76 bestimmt. Zunächst wurden Zellen auf Eis mit Ultraschall, wie unter 2.5.1 beschrieben, aufgeschlossen. Durch Zugabe einer Spatelspitze Natriumdithionit wurden die Enzyme in den zellfreien Lysaten reduziert und durch langsames Durchströmen von Kohlenstoffmonoxidgas für ca. 30 Sekunden anschließend der CO-Komplex gebildet. Die Konzentrationen von P450 Monooxygenasen in den Probelösungen wurden dann über die Absorptionsdifferenz zur Kontroll-Enzymlösung (nur durch Natriumdithionit reduziert, jedoch ohne Bildung eines CO-Komplexes durch Durchströmen mit Kohlenstoffmonoxid) bei einer Wellenlänge von 450 und 490 nm und einem -1 -1 Extinktionskoeffizienten von 91000 M cm berechnet. 2.5.4 SDS-Gelelektrophorese Bei der SDS-Gelelektrophorese werden durch einen konstanten Stromfluss Proteine und Proteinfragmente in einem Polyacrylamidgel der Größe nach aufgetrennt. Die Stärke einer Bande korreliert dabei mit der Konzentration des entsprechenden Enzyms in der Probe. Man bedient sich dieser Methode um die Expression eines Proteins in einem Stamm zu verifizieren, grobe Vergleiche der Expressionsmuster zweier Stämme anzustellen oder die Reinheit eines Proteins zu überprüfen. Dazu wurden in dieser Arbeit die Proteinproben bekannter Konzentration mit einem 6-fach Ladepuffer (350 mM Tris pH 6,8 / 600 mM Dithiothreitol / 30% Glycerol / 350 mM Natriumdodecylsulfat / 180 µM Bromphenolblau) gemischt und 10 min bei 95 °C aufgekocht. Nach Abkühlen der Proben wurden maximal 15 µg Gesamtprotein pro Tasche auf ein Sammelgel (5 % Acrylamid/Bisacrylamid-Lösung (29 : 1) / 195 mM Tris pH 6,8 / 4 mM Natriumdodecylsulfat / 5 mM Ammoniumpersulfat / 7 mM Tetramethylethylendiamin) aufgetragen. Die eigentliche Größentrennung der Proteine erfolgt nach Durchlaufen des Sammelgels im Trenngel (8 % Acrylamid/BisacrylamidLösung (29 : 1) / 375 mM Tris pH 8,8 / 4 mM Natriumdodecylsulfat / 5 mM Ammoniumpersulfat / 7 mM Tetramethylethylendiamin). Als Laufpuffer für die Elektrophorese wurde eine Lösung aus 4 mM Natriumdodecylsulfat, 25 mM Tris und 190 mM Glycin eingesetzt und ein konstanter Strom von 25 mA pro Gel für etwa 60 min angelegt. Auf jedem Gel wurde der Marker PageRuler Unstained Protein Ladder (Thermo Fisher Scientific Biosciences, St. Leon-Rot, Deutschland) mit definierten Proteinbanden von 10 bis 200 kDa als externer Standard aufgetragen. Nach erfolgter Auftrennung wurden die in den Gelen enthaltenen Proteinbanden in einer Coomassie-Färbelösung (45 % Methanol / 10 % Essigsäure / 3 mM Coomassieblau R77 250) über Nacht angefärbt. Eine anschließende Entfärbung des umgebenden Acrylamidgels erfolgte in der Entfärbelösung (45 % Methanol / 10 % Essigsäure) für mindestens 4 h bis sich die Proteinbanden deutlich vom Hintergrund abhoben. Dokumentiert wurden die SDS-Gele abschließend unter Weißlicht im Geldokumentationssystem Quantum ST4 (Vilber Lourmat, Eberhardzell, Deutschland). 2.5.5 Western Blot Für die Übertragung der Proteinbanden aus SDS-Gelen auf Nitrocellulosemembranen (Pall, Port Washington, USA) wurden eine Spannung von 15 V für 45 min in einer Trans-Blot SD Semi-dry Transferzelle (Bio-Rad, München, Deutschland) verwendet. Zuvor waren Membran und SDS-Gel für 15 min in Transferpuffer (40 mM Glycin / 50 mM Tris / 1 mM Natriumdodecylsulfat / 20 % Methanol) äquilibriert worden. Zur Detektion der His6-markierten Proteine wurden monoklonale Anti-PolyhistidinAntikörper (Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland) aus Mäusen als Primärantikörper und Anti-Maus-IgG-Antikörper gekoppelt mit einer Peroxidase (Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland) aus Hasen als sekundäre Antikörper genutzt. Die primären Antikörper wurden in einer 1 : 10 000-Verdünnung, die Sekundärantikörper in einer 1 : 2 000-Verdünnung in Blockingpuffer (5 % Magermilchpulver (w/v) / 25 mM Tris pH 7,5 / 150 mM NaCl) verwendet. Nach den einzelnen Immunmarkierungsschritten wurde die Membran 3 x für 10 min in TBSTPuffer (50 mM Tris / 150 mM NaCl / 0,1 % Tween 20) gewaschen. Die Western blots wurden mit dem Amersham ECL Western blot Analysekit (GE Healthcare, UK) gemäß Anleitung des Herstellers entwickelt und anschließend in einem Fusion-SL 3500 WLBilderfassungssystem (Vilber Lourmat, Eberhardzell, Deutschland) dokumentiert. Als Größenmarker diente der vorgefärbte Proteinmarker PageRuler Prestained Protein Ladder von Fermentas. Dieser wurde zunächst unter Weißlicht fotografiert und anschließend in die Chemolumineszenz-Aufnahme des Blots eingefügt. + 2.5.6 Aufreinigung von FatB2 Zur Aktivitätsbestimmung der heterolog exprimierten Thioesterase FatB2+ wurde diese zunächst über die fast protein liquid chromatography (FPLC) aufgereinigt. Durch die N-terminal sechs angehängten Histidin-Aminosäuren konnte das Protein sehr spezifisch mit einer mit Nickel-Ionen beladenen Chromatographie-Säule von den restlichen Zellproteinen abgetrennt werden. Zum Einsatz kam hierbei eine 1 mL HisTrap HP-Säule (GE Healthcare, Little Chalfont, UK) in einem auf 4 °C gekühlten 78 ÄKTApurifier 10 FPLC-System (GE Healthcare, Little Chalfont, UK). Als Laufmittel diente ein Kaliumphosphatpuffer (50 mM pH 8 / 300 mM NaCl / 50 mM Imidazol), als Elutionsmittel der gleiche Puffer, jedoch mit einer höheren Imidazolkonzentration (500 mM). In einer 500 mL TB-Kanamycin-Flüssigkultur wurde mit Zellen des Stammes BW25113∆fadD(pKiM2) die Thioesterase für 6 h produziert. Nach der Zellernte wurden die Zellen wie unter 2.5.1 auf Seite 75 beschrieben aufgeschlossen und das Lysat anschließend komplett auf die mit 5 Säulenvolumina äquilibrierte Säule mit -1 einem linearen Fluss von 1 mL min aufgetragen. Anschließend wurde die Säule mit 10 Säulenvolumina gespült um unspezifisch gebundene Proteine von der Säule zu spülen. Ch FatB2 wurde anschließend in einem 3-Schrittgradient von der Säule eluiert. Im ersten Schritt wurden mit 10 Säulenvolumina weitere unspezifisch gebundene Proteine mit einer Imidazolkonzentration von 95 mM von der Säule entfernt. Im darauffolgenden Schritt wurde die Imidazolkonzentration auf 140 mM erhöht um die Thioesterase selbst in 10 Säulenvolumina zu eluieren. Im dritten und letzten Schritt wurden mit reinem Elutionspuffer die restlichen noch anhaftenden Proteine von der Säule getrennt. Die Thioesterase enthaltenden Fraktionen wurden durch Absorptionsmessungen bei 280 nm identifiziert und anschließend vereinigt. Die Entfernung des Imidazols aus der Proteinlösung erfolgte durch Größenausschlusschromatographie. Als Säulenmaterial in einer XK16-Säule (GE Healthcare, Little Chalfont, UK) dienten 30 mL Toyopearl HW-50 (Tosoh Bioscience GmbH, Stuttgart, Deutschland). Als Laufmittel wurde Kaliumphosphatpuffer (50 mM pH 8 / 300 mM NaCl) verwendet. Anschließend wurde die Proteinlösung mit Amicon 4 Ultra-Zentrifugalfiltern (NMWL: 10 kDa, Merck Millipore, Schwalbach, Deutschland) nach dem Protokoll des Herstellers aufkonzentriert. 2.5.7 Aktivitätstests von FatB2+ 4-Nitrophenol-Acylester Um die synthetisierten (siehe 2.9, Seite 87) und erworbenen 4-Nitrophenol-Acylester als mögliche Substrate für Hochdurchsatz-Screenings zu testen, wurde nach der Methodik von Gupta et al. [155] verfahren. Dazu wurden als Substratlösung 8 mM Lösungen der Acylester in Isopropanol hergestellt. Als Reaktionspuffer diente ein 50 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 8 / 1 g L-1 Gummi arabicum / 5 mM Natriumdesoxycholsäure). Substrat- und Reaktionspuffer wurden unmittelbar vor 79 einem Aktivitätstest im Verhältnis 1 : 10 gemischt und auf 37 °C vorgewärmt. 150 µL dieser Lösung wurden in Mikrotiterplatten vorgelegt und verschiedene Mengen an aufgereinigter Thioesterase zugegeben. Der Ansatz wurde 15 min bei 37 °C inkubiert und anschließend die Absorption bei 412 nm erfasst. Als Negativkontrolle diente die gleiche Lösung, jedoch wurde statt aufgereinigter Thioesterase lediglich der Enzympuffer zugegeben. Trat während der Reaktion eine Trübung der Flüssigkeit durch freiwerdende Fettsäuren auf, so wurde diesen durch Zugabe von 1,6 µL einer CaCl2-Lösung (1 mM) als Calciumsalze ausgefällt und abzentrifugiert. Acyl-CoA-Thioester Für die Aktivitätsbestimmungen der Thioesterase sollte der von Tilton et al.[156] entwickelte Assay herangezogen werden. In diesem indirekten Assay wird die durch die Hydrolyse freiwerdende Thiolgruppe des Coenzyms A durch das Ellman-Reagenz (5,5‘-Dithiobis-2-nitrobenzoesäure) nachgewiesen. Dazu wurden Lösungen der AcylCoA-Thioester (100 µM), von DTNB (1 mM), von BSA (1 mg mL-1) sowie ein Kaliumphosphat-Puffer (50 mM pH 8), der gleichzeitig als Lösemittel für die hier zuvor genannten Reagenzien diente, hergestellt. Ein Reaktionsansatz setzte sich in Mikrotiterplatten wie folgt zusammen: Tabelle 2-7: Zusammensetzung des Thioesterase-Aktivitätsassay Als Reagenz Volumen Endkonzentration Acyl-CoA 18 µL 20 µM BSA 18 µL 200 µg mL-1 DTNB 18 µL 200 µM Kpi-Puffer 36 µL 50 mM FatB2+ 100 µL variierend Negativkontrolle diente die gleiche Ansatzzusammensetzung mit dem Unterschied, dass statt Enzymlösung weitere 100 µL KPi-Puffer (50 mM ph 8) zugegeben wurden. Die Absorption wurde in 2 s-Intervallen im MikrotiterplattenLesegerät SpectraMax 340 PC (Molecular Devices, Sunnyvale, CA, USA) bei 412 nm aufgezeichnet. Um anschließend die spezifische Aktivität des Enzyms zu berechnen, wurde der molare Extinktionskoeffizient von DTNB mit 1,36 × 104 M-1 cm-1 eingesetzt. 80 2.6 Sonstige Analytik 2.6.1 Extraktion von Fettsäuren Fettsäuren wurden zur Analyse jeweils aus 1 mL Kulturmedium extrahiert. Vor der eigentlichen Extraktion wurden die Kulturproben für 2 min bei 20 000 × g und Raumtemperatur zentrifugiert und der zellfreie Überstand dazu verwendet eine Probe aus der selben Kultur auf eine optische Dichte von 1 einzustellen. Die Proben wurden mit 5 µL konzentrierter Salzsäure (37 %) angesäuert, mit 10 µL einer ethanolischen -1 Lösung von Heptadecansäure (1 mg mL ) als interner Standard versetzt, und anschließend zweimal mit 1 mL einer 1 : 1 (v/v)-Mischung von Chloroform und Methan extrahiert. Dazu wurde das Extraktionsgemisch etwa 30 s auf einem VF2 Vortex Mixer (Janke & Kunkel, Staufen, Deutschland) auf höchster Stufe durchmischt und anschließend für 1 min bei 20 000 × g und Raumtemperatur abzentrifugiert. Die Chloroform-Phasen wurden jeweils entnommen, gesammelt und unter einem Stickstoffgasstrom verdampft. Der Rückstand wurde in 200 µL Methyl-tert-butylether gelöst und 100 µL dieser Lösung wurden mit 20 µl einer 1-prozentigen Lösung von Trimethylchlorsilan in N,O-bis(trimethylsilyl)fluoracetamid (Macherey-Nagel, Düren, Deutschland) gemischt, für 30 min bei 70 °C in verschlossenen GC-Probegefäßen derivatisiert und anschließend bis zur weiteren Verwendung bei Raumtemperatur gelagert. 2.6.2 Analyse von Fettsäuren Extrahierte Fettsäure-Proben wurden an einem GC-2010 Plus/FID-2010 Plus (Shimadzu, Kyōto, Japan) analysiert. Als Trägergas wurde Helium (Flussrate 0,69 mL min-1, lineare Geschwindigkeit 30 cm s-1) auf einer DB-5 MS Säule (30 m × 0.25 mm × 0.25 μm, Agilent, Waldbronn, Deutschland) eingesetzt. Der Säulenofen wurde zu Beginn der Messung für 2 min bei 70 °C gehalten, anschließend auf 300 °C mit einer -1 Rate von 20 °C min aufgeheizt und abschließend bei dieser Temperatur eine weitere Minute gehalten. Zur Identifizierung der einzelnen Signale von Fettsäuren und 8Hydroxyoctansäure diente der Vergleich der Retentionszeiten mit bekannten Standards (C6-, C8-, C10-, C12-, C14-, C16-, C17-, C18-Fettsäuren, 8-Hydroxyoctansäure). Die Konzentrationen von Fett- und 8-Hydroxyoctansäure wurden über die Nutzung von Kalibrierungskurven bestimmt. Diese waren durch die Mittelwerte von drei unabhängigen Messserien pro Fettsäure und der hydroxylierten Octansäure erstellt 81 worden. Die Peakflächen des Analyten wurden mit der Unichrom Software (Seachrom Inc.) integriert, über den internen Standard angeglichen und anschließend über die lineare Regression der jeweiligen Kalibrierungsgerade die gesuchte Konzentration berechnet. 2.6.3 Dünnschichtchromatographie Zur Kontrolle der in 2.9 (Seite 87) synthetisierten Esterverbindungen wurden diese in etwas Laufmittel (Hexan-Diethylether im Verhältnis 1:9) gelöst. Mit Kapillaren wurden die Proben sowie entsprechende Standards auf eine mit Kieselgel 60 beschichtet Alu-Platte (Macherey-Nagel, Düren, Deutschland) getupft. Nach Antrocknen der Proben wurde die Aluplatte in eine Chromatographiekammer mit etwas Laufmittel gestellt. Kurz bevor die aufsteigende Laufmittelfront die obere Kante der Alu-Platte erreichte, wurde die Platte entnommen und das Laufmittel abgedampft. Zur Detektion der Laufstrecke der einzelnen Proben wurde die Platte in 1 M Schwefelsäure getaucht und anschließend mit einem Heißluftgebläse erhitzt bis die Proben als braune Flecken sichtbar wurden. Die Identifikation der in den Proben enthaltenen Substanzen erfolgte über mitgelaufene Referenzsubstanzen. 2.6.4 Densitometrische Analyse von Western blots Zur Bestimmung der Verteilung der Thioesterase zwischen Lysat und unlöslichen Zellbestandteilen wurde das Programm ImageJ verwendet. Dazu wurde zunächst eine Kulturprobe mit Thioesterase enthaltenden Zellen abzentrifugiert und der Überstand verworfen. Die Zellen wurden anschließend in einem definiertem Volumen Natriumphosphatpuffer (50 mM) resuspendiert und wie unter 2.5.1 beschrieben mit Ultraschall aufgeschlossen. Nach Abzentrifugieren der Zelltrümmer wurden Pellet und Lysat separiert und das Pellet danach wieder im gleichem Volumen Natriumphosphatpuffer resuspendiert. Nach Trennung und Detektion dieser Proben durch SDS-Gelelektrophorese und Western blotting (wie unter 2.5.4 und 2.5.5 beschrieben), wurden mit ImageJ die Signalintensitäten der einzelnen Banden ermittelt und über die Peakflächen der Signale auf ihre Verteilung zurückgerechnet. 82 2.7 Produktion von Octansäure 2.7.1 Produktion von Octansäure im Schüttelkolben Für die Produktion von Octansäure in 250 mL Erlenmeyerkolben wurden 50 mL TBKanamycin-Medium mit Zellen des Stammes BW25113∆fadD(pKiM2) von einer Übernachtflüssigkultur auf eine OD600 von 0,05 eingestellt und bei 37 °C unter Schütteln bei 180 min-1 (Multitron, Infors AG, Bottmingen, Schweiz) inkubiert. Nach Erreichen einer optischen Dichte von 10, wurde die Expression der Thioesterase codiert auf Plasmid pKiM2 - durch Zugabe einer sterilen 20-prozentigen L-RhamnoseLösung (Endkonzentration von 0,2 %) induziert. Die Kultur wurde bei 30 °C für weitere 20 h inkubiert. Anschließend erfolgte die Fettsäureextraktion (siehe 2.6.1, Seite 81) und Analyse (siehe 2.6.2, Seite 81). 2.7.2 Produktion von Octansäure im Bioreaktor Für Fed-batch-Experimente in 1 L-Bioreaktoren (Multifors 2, Infors AG, Bottmingen, Schweiz) wurden 900 mL TB-Kanamycin-Medium zu einer OD von 0,5 angeimpft. Hierfür wurden 50 mL-Übernachtkulturen des Stammes BW25113∆fadD(pKiM2) in TB-Medium benutzt. Die Zellen wurden bei einer konstanten Temperatur von 37 °C, einer Belüftungsrate von 2 vvm (Volumen pro Volumen pro Minute) und einer -1 Rührergeschwindigkeit von 600 min bis zu einer optischen Dichte von 10 kultiviert. Die Expression der Thioesterase wurde mit Zugabe steriler L-Rhamnose-Lösung (20 %) bis zu einer Endkonzentration von 0,2 % gestartet. Die Zellen wurden anschließend weitere 20 h bei 30 °C und mit der konstanten Zufütterung einer Glycerol-Lösung (85 %) von 4 g h-1 kultiviert. Der pH wurde permanent durch eine integrierte pHElektrode erfasst und durch computergesteuerte Zugabe von NH4OH (28 %) und H3PO4 (10 %) konstant bei 7,4 gehalten. Außerdem wurde der Sauerstoffpartialdruck in der Kultur durchgehend während der Experimente aufgezeichnet. Bei starkem Aufschäumen des Mediums wurden jeweils etwa 500 µL steriles Antischaummittel 204 der Firma Sigma-Aldrich zugegeben. 83 2..8 Produ uktion vo on 8-Hyd droxyocta ansäure 2..8.1 Produktion von n 8-Hydro oxyoctansä äure im Sch hüttelkolbben Die von BW W25113∆fa adD(pKiM2) -Zellen prroduzierte Octansäuree sollte in n einem zw weiten Schrritt terminaal in ω-Possition hydroxyliert weerden. Da ddie beiden für den Gesamtprozeess benötigtten Enzymee, die Thioesterase FatB2+ und ddie Monoox xygenase CY YP153AMaq*-CPR * patible, z.T T. unabhäängig voneeinander BM3, auf mehrrere komp in nduzierbare Vektoren kloniert k woorden waren n, gab es fü ür die Kombbination der beiden Prroteine vierr prinzipiellle Möglichkkeiten: a) in ein nem Zweizeellsystem, in n dem die Expression E beider b Enzyyme gleichzeitig erfolggte (parallelles Zweizelllsystem, sieehe Abbildu ung 2-1), b) in ein nem Zweizeellsystem, in n dem die Expression E der d Enzymee zeitlich versetzt erfolggte (sequenttielles Zweiizellsystem,, siehe Abbiildung 2-2),, c) in ein nem Einzellssystem, in ddem die Exp pression beider Enzym me gleichzeitig erfolggte (parallelles Einzellsyystem, siehee Abbildung g 2-3), d) in ein nem Einzellssystem, in ddem Expresssion der En nzyme zeitliich versetztt erfolggte (sequenttielles Einzeellsystem, siehe s Abbild dung 2-4). Die in diesem m Abschnittt beschriebeenen Haupttkulturen wurden w jewe weils von ein ner 5 mL Übbernachtku ultur mit en ntsprechenddem Antibiotikum inokuliert. Sooweit nichtt anders veermerkt, errfolgte die Kultivierun ng bei 180 min-1 in einem HT M Multitron-S Schüttler (In nfors AG, Schweiz). S Die Zellerntee erfolgte beei 4 000 × g für 15 min bei Raumteemp. Paaralleles Zw weizellsystem m Fü ür die Prod duktion der benötigten n Octansäure sowie diie Um msetzung dieser zu ihrem ω-h hydroxylierrten Derivaat w wurden diee Stämmee BW251 13∆fadD(pK KiM2) un nd BW W25113∆faadD(pJOE47782.1-CYP) simultan in n 50 mL TB BKaanamycin-M Medium beii 37 °C angeezogen. Ab b einer OD600 voon 1 wurd de die Exprression beidder Enzym me durch diie Zu ugabe einer sterilen L-Rhamnos L e-Lösung (20 ( %) bis zu z eiiner Endko onzentration n von 0,22 % gestartet. Vor deer Abbildu ung 2-1: Prrinzip des Exxtraktion der d Octansääure und ih hres Derivaats und derren parallel induzierten ZweizellA Analyse wu urden die Zellen w weitere 24 h bei 30 °C systemss. ku ultiviert. 84 Seequentielles Zweizellsysstem Fü ür eine sequ uentielle Um msetzung w wurde zunäächst Octansäure wie uunter 2.7.1, Seite 83 beeschrieben, produziertt. Nach derr 24-stündig gen Produk ktion der O Octansäure wurden diie Zellen durch d Zenttrifugation für 15 min n bei 4 000 × g undd Raumtem mperatur (C Centrifuge 5810R, Eppendorf,, Wesselin ng-Berzdorf, Deutscchland) vo on der Ku ulturflüssiggkeit abgetrrennt. Der Ü Überstand wurde w durcch Zugabe von NH4OH H (28 %) au uf den pH von 7,5 ein ngestellt un nd anschlieeßend sterill filtriert (00,2 µm-Filteer, VWR In nternationall GmbH, Bruchsal, Deeutschland)). Gleichzeiitig waren für die Exp pression deer Monooxygenase-Zeellen des S tamms BW W25113∆fad dD(pJOE47882.1-CYP) in n 50 mL TB B-Kanamyccin-Medium m bei einerr OD600 vo on 1 durch h Zugabe eeiner L-RhaamnoseLöösung (End dkonzentrattion 0,2 %) induziert worden. w Naach einer EExpressionszeit von 4 h bei 30 °C und 180 min m -1, wurdeen die Zelleen bei 4 000 0 × g und R Raumtemperratur für 155 min abzen ntrifugiert und u im steriilen octansääurehaltigen Überstannd der ersten n Kultur m mit einer Ko onzentration n von 100 g cww L-1 ressuspendiertt. Diese Zelllsuspension n wurde w weitere 20 h bei 30 °C C und 180 min-1 inku ubiert, bevo or Proben für die FeettsäureExxtraktion un nd die anscchließende A Analyse enttnommen wurden. w Abbildung g 2-2: Prinzip des sequentieell induzierten n Zwei-zellsysstems. 85 Paaralleles Ein nzellsystem Um m 8-Hydroxyoctansääure mit n nur einem m Stamm zu z prroduzieren, wurden ellektrokomppetente BW W25113∆fadD DZeellen mit deen beiden kompatiblen k n Plasmiden n pKiM2 un nd pB BAD18-CYP P transformiert. Ein ne Hauptk kultur dieses Sttammes wu urde auf OD O 0,05 an ngeimpft und u bis zu um Errreichen deer optischeen Dichte von 1 beei 37 °C un nd 1880 min-1 ku ultiviert. An nschließend wurde die gleichzeitige Prroduktion von v FatB2+ und CYP*-C CPR durch Zugabe ein ner stterilen L--Rhamnose-Lösung und ein ner sterileen L--Arabinose--Lösung (E Endkonzen ntration jeeweils 0,2 %) in nduziert. Diie Zellen wurden w daraaufhin weiitere 20 h bei b Abbilddung 2-3: Prinzip P des parallell induzierteen Einzell- system ms. 300 °C inkubieert und abscchließend P Proben für die d FettsäurreExxtraktion un nd die anscchließende A Analyse enttnommen. Seequentielles Einzellsysteem Fü ür die sequ uentielle Pro oduktion deer 8-Hydroxyoctansäu ure w wurde eine Hauptkulltur des iim vorherrigen Absaatz beeschriebeneen Stammess zu einer OD von 0,05 angeimp pft un nd bei 37 °C und 1880 min-1 biis zu OD 1 kultiviert. A Anschließend d erfolgte die Produuktion von n Oktansäu ure urch du Zuggabe von n (E Endkonzenttration Prroduktionszzeit sterilerr 0,2 %). erfolg gte auch L-Rham mnose-Lösun ng Nach die 4-stündig ger Ind duktion der d Exxpression der Mono ooxygenase CYP*-CPR R durch die d Zu ugabe sterriler L-Araabinose-Lössung (End dkonzentrattion Abbilddung 2-4: Prinzip des sequenntiell 0,2 %). Nach weiterer Kultivierung K g für 20 h bei 30 °C und u 1880 min-1 wu urden Probeen für die FFettsäure-E Extraktion und u diie anschließ ßende Analy yse entnom mmen. 86 Einzellssystems. induzierten 2.8.2 Produktion von 8-Hydroxyoctansäure im Bioreaktor Die Experimente, beschrieben unter 2.8.1, wurden auch in 1 L-Bioreaktoren mit den Parameter wie unter 2.7.2 beschrieben, durchgeführt. Allerdings wurde bei den Experimenten des sequentiellen Zweizellsystems, die Zelldichte im zweiten Teil des -1 -1 Experiments nicht auf 100 gcww L , sondern auf 25 gcww L eingestellt, da konstruktionsbedingt in den Reaktoren ein bestimmtes Mindestvolumen an Medium vorliegen musste, damit eine Durchmischung durch das Rührwerk gewährleistet war. 2.9 Synthese potentieller Screeningsubstrate für FatB2+-Mutanten Lee et al. zeigten in ihrer Arbeit[157], dass Thioesterasen neben ihrer Hauptaktivität gegen Thioester, ebenfalls eine Aktivität gegen 4-Nitrophenolester besitzen. Dieser Umstand sollte in einem Screening-Ansatz genutzt werden, um Mutanten der + Thioesterase Ch FatB2 zu finden, welche eine veränderte Aktivität bzgl. verschiedener Fettsäure-Kettenlängen aufweisen. Als Screeningsubstrate sollten neben den bereits im Labor vorhandenen Nitrophenolestern der Octan-, Dodecan- und der Hexadecansäure auch die Ester der Hexan-, Decan- und der Tetradecansäure zum Einsatz kommen. Letztere wurden zu diesem Zweck chemisch synthetisiert. Zunächst erfolgte die Herstellung der Säurechloride der Fettsäuren. Hierzu wurden 0,1 mol der Fettsäuren jeweils getrennt mit 0,15 mol Thionylchlorid versetzt und unter Rückflusskühlung und Ausschluss von Feuchtigkeit solange gekocht bis keine Gasentwicklung mehr zu beobachten war. Anschließend wurde überschüssiges Thionylchlorid durch einen Rotationsverdampfer bei 50 °C unter Vakuum aus dem Ansatz entfernt. Die Säurechloride wurden im folgenden Schritt genutzt um die [158] gewünschten 4-Nitrophenolester durch Alkoholyse nach Einhorn darzustellen . Hierzu wurden jeweils 0,5 g 4-Nitrophenol in 3 mL Pyridin gelöst und mit 2 g des betreffenden Säurechlorids unter Eiskühlung versetzt. Anschließend wurde das Gemisch auf 85 °C für eine Stunde erwärmt und dann in mit Salzsäure angesäuertes Eiswasser überführt. Der aufgeschwommene Ester wurde von der Wasseroberfläche abgenommen. Nach einem Zentrifugationsschritt - um restliches Wasser aus dem Gemisch zu entfernen - wurden die Produkte über Silicagelsäulen aufgereinigt um nichtreagierte Produkte und Lösemittel abzutrennen. Dazu wurde als Laufmittel ein Hexan-Diethylether-Gemisch (10 : 90) verwendet und das Eluat in Fraktionen aufgefangen. Fraktionen mit dem gewünschten 87 Produkt wurden über Dünnschichtchromatographie (siehe 2.6.3, Seite 82) identifiziert. Zur Verifizierung der Esterprodukte wurden diese mit einer Esterase versetzt und die einsetzende Gelbfärbung photometrisch bei 412 nm erfasst. Die Lagerung der Nitrophenolester erfolgte trocken bei -20 °C. 2.10 Statistische Auswertung Um die Ergebnisse für die Fettsäureproduktion statistisch abzusichern, wurde immer mit Triplikaten gearbeitet. Die Triplikatmessungen wurden mit dem Levene-Test auf [159] ihre Varianzhomogenität untersucht . Hierbei wurde ein p-Wert größer oder gleich 0,05 als homogen angesehen. Die Teststatistik wurde wie folgt ermittelt: ∑ 1 ∑ ∑ mit W = Teststatistik k = Anzahl der Stichproben ni = Umfang der Stichproben in der i-ten Gruppe N = Gesamtumfang der Stichproben aller Gruppen xij = j-ter Einzelwert der i-ten Stichprobe Dij = Differenzbetrag des j-ten Einzelwertes der Gruppe i zu seinem Gruppenmittelwert Dix = Gruppenmittel aller zur i-ten Gruppe gehörenden Dij Dxx = Gesamtmittelwert aller Dij. Mit dem Shapiro-Wilk-Test wurde die Normalverteilung der Messwertergebnisse untersucht[160]. War der ermittelte p-Wert kleiner als das Signifikanzniveau α = 0,95 wurde die Nullhypothese und damit die Normalverteilung abgelehnt. Die Werte wurden wie folgt ermittelt: ∑ ∑ mit X(i) = i-te Ordnungsstatistik = Stichprobendurchschnitt 88 ai = Konstante, gegeben durch [160]. Waren die Ergebnisse normalverteilt und die Varianzen homogen, wurde zur Ermittlung der signifikanten Unterschiede zwischen zwei Triplikatmessungen der Zweistichproben-t-Test [161] eingesetzt für unabhängige Stichproben (ungepaarter t-Test) . Ein p-Wert von unter 0,05 wurde hierbei als signifikant definiert. Die Werte wurden wie folgt ermittelt: ∑ ∑ ∑ ∑ 1 2 1 mit X = Zufallsvariable der Stichprobe n = Stichprobengröße der jeweiligen Gruppe ∑ ∑ = Summe der quadrierten Messwerte = Summe der Messwerte. Sollte die Voraussetzung der Homoskedastizität nicht erfüllt gewesen sein, wurde der Welch-Test mit einer modifizierten Anzahl an Freiheitsgraden angewandt[162]. Diese wurde wie folgt berechnet: 1 1 mit df = Anzahl der Freiheitsgrade s = Standardabweichung n = Stichprobengröße der jeweiligen Gruppe. Die Statistiken wurde alle mithilfe der Statistik-Software SPSS des Softwareherstellers IBM berechnet. 89 3 Ergebnisse 3.1 Konstruktion eines Octansäure sekretierenden E. coli- Stammes 3.1.1 Wirtsstamm BW25113∆fadD Wie in verschiedenen Publikationen bereits beschrieben[29,30,163,164], ist es für die Konstruktion eines Fettsäure sekretierenden Bakterienstammes zunächst notwendig, die intrazelluläre Hauptsenke für Fettsäuren, die β-Oxidation, zu deaktivieren, während gleichzeitig durch die Überexpression einer Thioesterase eine gesteigerte Freisetzung von Fettsäuren bewirkt wird. Die β-Oxidation wird durch ein Reihe von Enzymen (fadD, fadE, fadB, fadA)[82] katalysiert, deren jeweilige Deletionen im Wirtsgenom prinzipiell alle zu einer Unterbrechung des Fettsäurekatabolismus führen. Die Acyl-CoA Synthetase FadD katalysiert hierbei im ersten Schritt der β-Oxidation die Verknüpfung der freien Fettsäure mit Coenzym A. Dieses aktivierte Produkt dient dann im weiteren Verlauf der Oxidationskette der Acyl-CoA Dehydrogenase FadE als Substrat oder aber als Ausgangsstoff für die Produktion von Phospholipiden, Triacylglyceriden, Wachsestern und weiteren [64] Stoffwechselprodukten . Des Weiteren ist FadD am einwärts gerichteten Transport von Fettsäuren über die innere [165] Membran von E. coli beteiligt . Um die Metabolisierung der produzierten Fettsäuren zur Energiegewinnung und nicht gewünschten Produkten zu verhindern und gleichzeitig die Sekretion der Produkte zu erleichtern, wurde daher der E. coliWirtsstamm BW25113[166] (WT) mit genomischer fadD-Deletion verwendet (Ansatz I). Dieser Stamm zeichnet sich weiterhin durch Deletionen des rhaBAD- sowie des araBAD-Operons aus, die eine Verstoffwechselung von L-Rhamnose und L-Arabinose verhindern und somit den Einsatz dieser Zucker als Induktoren für Proteinexpressionen ermöglichen. 3.1.2 Expressionsplasmid pJeM1 2010 zeigten Lennen et al. in einer Studie[62], dass die Expression einer Thioesterase von Plasmiden mit einer geringen Kopienzahl von bis zu 20 zu einer 6-fach größeren Ausbeute an freien Fettsäuren führt als die Expression der gleichen Thioesterase von 90 Plasmiden mit einer hohen Kopienzahl von bis zu 700 Kopien. Die Autoren vermuteten, dass die Expression im zweiten Fall zu einer zu raschen Anhäufung der Thioesterasen im Zellinneren und somit zur Akkumulation der freien Fettsäuren innerhalb der inneren Membran führt, welche dadurch destabilisiert wird. In der [148] vorliegenden Arbeit wurde daher das Expressionsplasmid pJeM1 verwendet, da es den Replikationsursprung pBBR1 trägt, für welchen eine Kopienzahl von 30 - 40 ermittelt wurde[167]. Ferner trägt das Plasmid die Promotorregion des rhaBADOperons und ist somit für die induzierte Proteinexpression im BW25113-Stamm geeignet. Eine solche Induktion ist notwendig, um in den Kulturen zunächst über die langkettigen Produkte der unbeeinflussten Fettsäure-Biosynthese (z.B. in Form von Phospholipiden für Membranen) genügend Biomasse zu erzeugen. Zu einem geeigneten Zeitpunkt können dann die Zellen in einen Produktionsmodus für Octansäure bzw. Hydroxyoctansäure versetzt werden. 3.1.3 Expression der Thioesterase FatB2 Nach erfolgter Klonierung von fatB2 in das Plasmid pJeM1 (Plasmidkarte siehe 6.3.4 auf Seite 171) wurde die Thioesterase im E. coli-Stamm BW25113∆fadD in einem ersten Versuch exprimiert (Ansatz II). Dazu wurden Kulturen von 3 unterschiedlichen Klonen in LB-Medium bis zu einer OD600 von 1 kultiviert und anschließend mit Rhamnoselösung (Endkonz. 0,1 %) die Expression von FatB2 bei 37 °C für 24 h induziert. Die anschließende gaschromatographische Analyse der geradzahligen Fettsäuren von Hexan- bis Octadecansäure zeigte verglichen mit Wildtyp-Kulturen unter gleichen Bedingungen eine generell höhere Ausbeute an Fettsäuren in der Kulturflüssigkeit (siehe Tabelle 3-1, weitere Ergebnisse der statistischen Auswertung befinden sich im Anhang unter Kapitel 6.4). Den größten Teil machten hierbei Octanund Dodecansäure aus, die den 45-fachen bzw. 87,3-fachen Betrag der Wildtypwerte zeigten. 91 Taabelle 3-1: Konzentratio onen der ein inzelnen Fetttsäuren in Ansatz A II-Kuulturen abzüglich der en ntsprechenden n Konzentrationen in Wildttyp-Kulturen (WT) Konzentraation in Zuna ahme signifika ant im Ku ulturflüssiggkeit [µM]] gegenü über WT t-Test (p ≤ 0,05) 1,7 x nein n 45,0 x ja H Hexansäure + 4,0 ± 2,,5 Octansäure + 61,4 ± 113,3 Decansäure + 0,5 ± 0,,8 1,2 x nein n Dodecansäurre + 17,7 ± 11,3 87,3 x ja Teetradecansääure + 1,3 ± 0,,5 1,3 x ja H Hexadecansääure + 0,2 ± 0,,4 23,8 x nein n Octadecansäu ure + 0,2 ± 0,,2 1,1 x nein n Beezogen auf die Konzen ntration von n Octansäu ure wirkte sich die Exppression derr codonop ptimierten Thioesteraase FatB2 jjedoch lediiglich mit einem Zuw wachs von n 61,4 ± 133,3 µmol LKultur K -1 aus. Eine Übeerprüfung der d Protein nlöslichkeit von FatB2 durch W Western blottting (Abbild dung 3-1 A A) und eine anschließen nde densitoometrische Analyse (A Abbildung 3-1 3 B) ergab ben, dass ettwa 91 % der d Thioesteerase als Agggregat aussgefallen w waren und damit lediiglich 9 % des Proteiins zur Pro oduktion dder Fettsäu uren zur Veerfügung sttanden. Ab bbildung 3-1 1: A) Western n blot von Peellet (P II) un nd Lysat (L III) aus Ansatzz II-Zellen. FaatB2 ist in beeiden Fraktion nen deutlich bei b einer Größße von ca. 477 kDa zu erkeennen. B) Dennsitometrische Analyse dees Western bloots mit der Sofftware ImageJJ. Die obere Hälfte H zeigt diie erfassten D Dunkelwerte aus a Spur P II, die untere aus a Spur L II, I die jeweilss rot schraffiierte Fläche wurde w zur Beerechnung deer Anteile heerangezogen. 92 3..1.4 Optim mierung der Octansääureprodu uktion 3..1.4.1 LösllichkeitssteigerungvonnFatB2 Um m die Aussbeute an Octansäuree zu erhöh hen, sollte zunächst ddie Löslichkeit der Th hioesterase FatB2 erhö öht werden n. Dazu wurrde fatB2 au uf pJeM1 N N-terminal mit m trxA, deem Gen fü ür Thioredo oxin-1 aus E. coli, fussioniert. Diie Löslichkeeit des Konstrukts (FFatB2+) wurrde anschlieeßend an ein ne 24-stünd dige Expresssion durchh einen Wesstern blot (A Abbildung 3-2 3 A) und dessen den nsitometriscche Analysee (Abbildunng 3-2 B) üb berprüft. H Hier zeigte sich eine Steigerung S der löslich hen Fraktio on des nunn 59,9 kDa großen Fu usionsproteeins von urrsprünglich h knapp 9 % ohne trxA A-Anhang auf etwa 31 3 % mit en ntsprechend dem Anhan ng. Ab bbildung 3-2 2: A) Western blot von Pelllet (P III) und Lysat (L III) aus a Zellen, diee das Konstru ukt FatB2+ exxprimieren. Das D Konstruk kt mit einer Gesamtgrößee von 59,9 kDa k ist in beeiden Spuren n deutlich erkennbar. B) Densitometris D sche Analyse des Western blots mit derr Software Im mageJ. Die obeere Hälfte pur P III gehö örige Graustuufenprofil, wäährend die un ntere Hälfte di die Werte für Spur L III zeeigt das zur Sp nung der einzzelnen Anteile wurde jeweeils die Flächhe des rot sch hraffierten wiiedergibt. Fürr die Berechn Beereichs ausgew wertet. A Auch hinsicchtlich derr Stabilitätt der Thioesterase wirkte sicch die Fussion an Th hioredoxin--1 positiv au us. Die Ergeebnisse von n Western blots, b die denn zeitlichen n Verlauf dees Thioesteerase-Gehallts in jeweeils der glleichen Meenge Zellenn (~ 8 x 10 1 7) vor (A Abbildung 3-3 3 A) und nach der ttrxA-Fusion n (Abbildung 3-3 B) wi wiedergeben, zeigen, daass vorhan ndene Thio oesterase oohne Thiorredoxin-An nhang bereeits 3 h naach der Exxpressionsin nduktion wieder w abgeebaut wird und u spätesttens 4 h naach Induktio on keine 93 Th hioesterase mehr nach hgewiesen werden kaann. Mit Th hioredoxin-A Anhang nim mmt die Koonzentratio on des Protteins jedoch h nach Ein nsetzen der Expressionn kontinuieerlich zu un nd ist auch nach 5 h no och deutlich h nachweisbar. Ab bbildung 3-3: 3 Western blots überr den zeitllichen Verla auf des Thiioesterase-Geehalts im Exxpressionsstam mm. A) FatB B2, B) FatB22+ (hier wurrde eine seh hr kurze Beliichtungszeit des Blots ein ngestellt. Diess äußert sich in i dem schwaachen ausgegrrauten Banden nmuster). 3..1.4.2 Optiimierungw weitererParrameter Um m die Aussbeute an Octansäuree aus einerr Kultur weiter w zu vverbessern, wurden zu unächst weeitere Param meter der K Kulturbedin ngungen un ntersucht. IIn die Gru uppe der un ntersuchten n Parameterr fielen ins besondere die Temperratur der K Kultur währrend der Exxpression, die d Medienzusammenssetzung, diee Konzentraation des ggenutzten In nduktors L--Rhamnose sowie der optimale Z Zeitpunkt deer Induktion zur bestm möglichen ProduktP Zeeit-Ausbeutte. Um eine e geeign netere Tem mperatur fü ür die Exp pression deer Thioesteerase zu errmitteln, wurden w nebeen der opttimalen Waachstumstemperatur ffür Eschericchia coli (337 °C) mit 255 °C eine Teemperatur iim Bereich der etwa halbmaximallen Wachsttumsrate soowie mit 300 °C eine Temperatur T r im Mittelb bereich zwischen diessen beiden Werten geewählt. Diee Zellen wurden w beii 37 °C bis zu einer OD600 vonn 1 kultiviiert und an nschließend d die Exp pression vvon FatB2 gestartet,, währendd gleichzeiitig die Um mgebungstemperatur der Kulturren auf die zu unterrsuchendenn Werte ein ngestellt w wurde. Nach vierstün ndiger Exppressionsdau uer wurdeen die Zelllen geerntet, per Ulltraschall aufgeschloss a sen, in lösliiche und unlösliche u Proteinantei P ile fraktion niert und peer Western blotting an nalysiert (s iehe Abbild dung 3-4). In diesem Experimen nt zeigte 94 sich, dass daas beste Ex xpressionseergebnis mit m 33 % löslicher Thiooesterase bei b 30 °C errhalten wurrde. Während bei 25 ° C gar keine nachweissbare Produuktion des Proteins zu ustande kaam, wurdee bei 37 °C C ein grö ößenmäßig sehr heteerogenes Gemisch G prroduziert. Dieses D Peptiidgemisch üüberwiegt in seiner Sig gnalstärke w weit die Erg gebnisse deer 30 °C-Exp pression, wurde w jedoch h weitgehen nd in der unlöslichen PProteinfrak ktion des Zeellaufschlusss vorgefun nden. Abzüüglich der Peptide P mitt falscher G Größe (≠ 59,9 kDa) zeeigte der Exxpressionsansatz auch lediglich einen löslich hen Anteil aan FatB2 vo on unter 9 %. Ab dieesem Zeitp punkt wur de daher 30 °C als Standardteemperatur für die Exxpression der d Thioesteerase genutzzt. Abbildung A 3-4: Western bblots der Versuche zur optimalen o Ex xpressionstem mperatur vo on FatB2. Getestet G wurd den 25 °C, 30 °°C und 37 °C. Von jeder Temperatur T wurden unlösliche u und u aufgetragen. a Die diee löslichee hier Zellen jeeweils Fraktion in getrennt E gezeigten Ergebnisse wurden w aus 3 verschieedenen Westtern blotAufnahmen A nnzeichnet zusammengessetzt (geken durch d gestrich helte Linie). Die Laufstreecken der einzelnen e Ba anden bliebben dabei von v den Originalaufna O hmen erhalten en. Um m den Einfluss E deer Kulturbbedingungen n auf diee Octansääureprodukttion zu un ntersuchen,, wurden 3 unterschiiedliche Meedien getesstet. Zum EEinsatz kam men das deefinierte Miinimalmedium M9, dass Standardv vollmedium LB (lysogenny broth) so owie das geepufferte Vollmedium V TB (terriffic broth). Nach N einer 24-stündiggen Expresssion der Th hioesterase bei 30 °C Grad wurdden dazu die d Fettsäurrezusammennsetzungen n in den un nterschiedliichen Kultu urflüssigkeiiten gaschro omatograph hisch bestim mmt. Hierzu u wurde alllen Proben n nach deer Express ion ein in nterner Staandard in gleichen Mengen zu ugegeben, auf a den die Werte alleer Fettsäureen normalissiert wurdenn (siehe Ab bbildung 3--5). Hier zeeigte sich das d TB-Meddium im Beereich der mittelkettiggen Fettsäu uren den an nderen geteesteten Medien deutliich überleg gen. Im TB-Medium w war der An nteil der Octansäure um u das 7-faache höher als im M9-Medium un nd um etwaa das 3-fach he höher alls im ungepufferten LB-Mediuum. Gleichzzeitig blieb ben jedochh die Anteeile der 95 laangkettigen Fettsäuren n ab Dodecaansäure kon nstant. Dah her wurde ddas TB-Med dium als Sttandardmed dium für diee Produktioon von Fettssäuren festg gelegt. Abbildung 3-5: A Analytik-Ergeb bnisse der Experrimente geeignetsten zurr Bestimmu ung M Mediums für f des die nsäureprodukktion. Getesteet wurden Octan das medium Minimalm M9, M das medium LB sowie das gepufferte g Vollm Vollm medium TB. Die Fettsäu urezusammensetzungen in den einzelneen Proben wurden gaschromaatographisch bestimmt ü einen ggemeinsamen n internen und über Stand dard (IS) norm malisiert. A Als weitereer Faktor der Prozzessverbesseerung wurrde die K Konzentratiion des Exxpressionsin nduktors Rhamnose R üüberprüft. Nach N Indukttion der Exxpression mit m 0,1 %, 0,2 %, 0,4 % und u 0,8 % Rhamnose, R w wurden übeer den Verllauf von 211 h mehreree Proben geenommen und u anschlieeßend überr Western bllots (siehe Abbildung A 33-6) analysiiert. Von alllen untersu uchten Kon nzentration nen liefertee 0,1 % Rhaamnose (A A) die schw wächsten Errgebnisse. Bereits naach 5 h w war nur no och ein scchwaches T Thioesterasse-Signal deetektierbar, welches naach 21 h koomplett verschwunden n war. Die K Konzentratiionen ab 0,2 % Rhamn nose (B bis D) lieferten n jedoch üb ber den gesaamten beobbachteten Zeitraum Z hmäßige Errgebnisse, iin denen diie Thioesterase in alleen Proben deutlich reelativ gleich iddentifiziert werden w kon nnte. Da keeine wesenttliche Unterrschiede beezüglich derr Menge un nd Langzeittstabilität des d Enzymss zwischen der Induktiion mit 0,2 %, 0,4 % un nd 0,8 % en ntdeckt werrden konntte, wurden 0,2 % Rham mnose als Standardend S dkonzentraation zur In nduktion deer Thioesterrase eingeseetzt. 96 Ab bbildung 3-6 6: Western bloots der Versucchsreihe zur Ermittlung E derr optimalen R Rhamnosekonzzentration zu ur Induktion der d FatB2-Prod duktion. Geteestet wurden die d Konzentra ationen 0,1 % (A), 0,2 % (B), 0,4 % (C) un nd 0,8 % (D). Über Ü den Verllauf von 21 h w wurden mehrrere Proben geenommen undd im Blot aufg getragen. Da es sich beei den freien n Fettsäureen – wie un nter 4.1 auf Seite 121 geenauer bescchrieben – um Produk kte handeltt, welche siich in der Zellmembra Z an akkumuulieren könn nen und daamit einen toxischen t Effekt E auf ddie Zellen haaben könneen, wurden Wachstum mskurven in n der Anweesenheit verschiedenerr Konzentrrationen des gewünschhten Zielprroduktes Octansäure durchgefüh hrt. Aus ddiesen Expeerimenten zeigte sichh, dass bereits ab onen Koonzentratio von 500 mg Octansäu ure pro Liter Kuulturmedium m eine W Wachstumsin nhibition der d Zellen vorlag (Ab bbildung 3-7). Neben einer verriingerten W Wachstumsrate wurde ebenfalls nuur noch ein ne maximalle OD600 voon etwa 15 erreicht, w was etwa 75 % der urrsprünglich h maximaleen Dichte von v 20 in Abwesenh heit von Octansäure entspricht. e 97 Abbilddung 3-7: Veerlauf der Wachsstumskurve des d Wirtsms BW25113∆ ∆fadD bei stamm unterscchiedlichen Konzen- trationnen an Octan nsäure in TB-Meedium. Neben octansäurefrreiem Medium als Referennz wurden diee Konzentrationnen 0,5, 1, 2, 2 4, und 8 g L-1 in den Waachstumsmenten verweendet. experim Beedingt durcch diesen Umstand solllte ein Zeitp punkt der Induktion errmittelt weerden, zu deem möglich hst früh die maximalee Produktio onsrate fürr Octansäurre erreicht werden kaann. Dazu wurden w Zelllen zunäch hst bei 37 °C C kultiviert, geerntet uund gewaschen und an nschließend d in frischem m TB-Mediium auf verrschiedene Zelldichten Z n zwischen 1 und 35 eiingestellt, die d Expressiion mit 0,22 % Rhamno ose bei 30 °C induziertt und nach h 2 h der Gehalt an Octansäure in i der Kultturflüssigkeeit durch Gaschromato G ographie beestimmt. Um m die Probben miteinaander vergleeichen zu können, k wu urden sie üüber einen internen i Sttandard aneeinander an ngeglichen. Die Ergebn nisse (siehe Abbildungg 3-8) zeigen n bis OD 100 eine stetiig wachsen nde Konzen ntration an n Octansäurre, die innnerhalb diesser zwei Sttunden pro oduziert wu urde. Ab O OD 11 gehtt die produ uzierte Mennge an Octtansäure alllmählich in n einen leich ht höheren , jedoch konstanten Wert W über, aauf den höh here ODs scchließlich keinen k Einffluss mehr haben. Au ufgrund dieser Experrimente wu urden in naachfolgendeen Versuch hen die Kultturen - wen nn nicht anderweitig aangegeben - jeweils biis OD 10 kultiviert k und u erst daann induzieert, um in einer nichht von Octtansäure geehemmten Phase mög glichst schn nell Biomassse aufzubauen, in weelcher ansch hließend zu um effektivssten Zeitpu unkt die Exppression derr Thioesteraase induzierrt wurde. 98 Ab bbildung 3-8: Gasch hromatographhische Ergeebnisse zur Bestimmuung des optimalen + In nduktionszeitp punkts für diee FatB2 -Exprression. Die Ex xpressionen wurden w zu denn gegebenen optischen h 2 h der Geehalt an Octaansäure in deen im Triplikkat angelegteen Proben Diichten gestarrtet und nach geemessen. Um die Proben untereinander vergleichen zu können, wurden w sie übber einen gem meinsamen internen Standaard normalisieert. Das FatB2+-FFusionsprottein wurde n nun unter den d verbessserten Kultiivierungspaarameter exxprimiert (A Ansatz III), die Fettsäuurezusamm mensetzung erneut gascchromatogrraphisch an nalysiert und u anschliießend dem m Fettsäurreprofil von n Wildtypp-Zellen geegenüber geestellt (Tabbelle 3-2). Durch die zuvor besschriebenen n Optimieruungen kon nnte der Gehalt an Occtansäure gegenüber g A Ansatz II no och einmal um das caa. 8-fache geesteigert w werden. Som mit produzieerte Ansatzz III verglicchen mit deer Wildtyp--Kultur in 24 2 h pro Liiter Kultur bis zu 518 µmol mehrr an Octan nsäure. Auch die Zunaahmen der anderen beeiden mittelkettigen Feettsäuren, D Decan- und d Dodecansääure, warenn mit einem m Faktor voon 50 bzw w. 230 deuttlich, jedocch wirkte sich diese Zunahme in der ab bsoluten Koonzentratio on der jeweeiligen Säurren nicht so stark auss wie bei dder Octansääure. Die Zu unahmen der d restlicheen untersucchten Fettsääuren wareen gering bbis nicht sig gnifikant naachweisbar. 99 Tabelle 3-2: Konzentrationen der einzelnen Fettsäuren in Ansatz III-Kulturen abzüglich der entsprechenden Konzentrationen in Wildtyp-Kulturen (WT). Konzentration in Zunahme signifikant im Kulturflüssigkeit [µM] gegenüber WT t-Test (p ≤ 0,05) 1,7 x nein Hexansäure + 4,3 ± 2,3 Octansäure + 517,7 ± 25,8 372,0 x ja Decansäure + 118,9 ± 5,7 50,1 x ja Dodecansäure + 46,7 ± 1,7 228,4 x ja Tetradecansäure + 12,2 ± 0,4 3,6 x ja Hexadecansäure + 8,3 ± 0,3 3,1 x ja Octadecansäure + 0,2 ± 0,2 1,1 x nein 3.1.5 Zusätzliche Modifikationen in der Octansäureproduktion Nachdem ein robustes Produktionssystem für Octansäure etabliert worden war, sollten nun zwei weitere Modifikationen am Produktionsstamm vorgenommen + werden. Die erste beinhaltete die Integration des Fusionsproteins FatB2 in das Genom der Wirtszellen. Auf diese Weise sollten die Zellen nicht dem metabolischen Stress der Aufrechterhaltung einer Antibiotikumresistenz sowie der ständigen Replikation von zusätzlicher Plasmid-DNA ausgesetzt sein und somit mehr Energie für die Produktion der Octansäure erübrigen können. Dazu wurde das Fusionskonstrukt in die Anlagerungsstelle für das Transposon Tn7 in der Terminatorregion des Gens glmS per Red recombineering eingefügt (Ansatz IV). Die Thioesterase wurde unter den in Kapitel 3.1.4 ermittelten Parametern für 24 h exprimiert und anschließend die einzelnen Fettsäurewerte in den Kulturen erfasst (Tabelle 3-3). Es zeigte sich gegenüber Ansatz II mit 288,2 ± 25,7 µM zwar eine Verbesserung des Octansäuregehalt um den Faktor 4,5, jedoch wurde lediglich etwa die Hälfte des Konzentrationsüberschuss von Ansatz III erreicht. Die Produktion von Decansäure gegenüber Ansatz III war um weitere 27 % erhöht worden, während gleichzeitig die Erzeugung von Dodecansäure auf ein Drittel abgesunken war. Weitere Unterschiede im Fettsäureprofil waren (bis auf den Gehalt von Hexansäure) zwar signifikant im Vergleich zu Wildtyp-Zellen, jedoch nur im Bereich weniger µmol pro Liter. 100 Tabelle 3-3: Konzentrationen der einzelnen Fettsäuren in Ansatz IV-Kulturen abzüglich der entsprechenden Konzentrationen in Wildtyp-Kulturen (WT). Konzentration in Zunahme signifikant im Kulturflüssigkeit [µM] gegenüber WT t-Test (p ≤ 0,05) Hexansäure - 2,4 ± 1,3 0,6 x nein Octansäure + 288,2 ± 25,7 207,5 x ja Decansäure + 151,2 ± 6,7 63,4 x ja Dodecansäure + 15,6 ± 0,2 77,1 x ja Tetradecansäure + 6,6 ± 0,2 2,4 x ja Hexadecansäure + 6,1 ± 0,2 2,6 x ja Octadecansäure + 0,3 ± 0,1 1,2 x ja Die zweite Modifikation des etablierten Zellsystems sollte die zusätzliche Expression einer für mittelkettige Fettsäuren spezifischeren 3-Ketoacyl-ACP-Synthase sein, des Proteins mtKAS aus den Mitochondrien der Pflanze Arabidopsis thaliana[117]. Durch die Expression dieses Enzyms sollten dem Fettsäure-Synthesezyklus vermehrt mittelkettige Acyl-Substrate zu Verfügung gestellt werden. Das Protein wurde auf das zu pJeM1 kompatible Plasmid pBAD18 kloniert und dann gleichzeitig mit der Thioesterase FatB2+ in Ansatz V exprimiert. Nach 24-stündiger Expressionszeit wurden die Fettsäuren aus der Kultur extrahiert und im Gaschromatographen analysiert (Tabelle 3-4). In diesen Experimenten zeigte sich, dass der Gehalt an Octansäure sich nur auf 68 % des Wertes in Ansatz III steigerte, während Änderungen der Fettsäurekonzentrationen von Tetra- bis Octadecansäure sowie Hexansäure entweder nicht signifikant oder nur im Bereich um Faktor 2 vorlagen. Die Konzentrationssteigerung von Decansäure war hier unter den verbesserten Ansätzen III bis V mit 58,5 ± 4,0 µM am geringsten, während die Erhöhung der Dodecansäurekonzentration mit 45,2 ± 0,4 µM in etwa genauso hoch ausfiel wie in Ansatz III. 101 Tabelle 3-4: Konzentrationen der einzelnen Fettsäuren in Ansatz V-Kulturen abzüglich der entsprechenden Konzentrationen in Wildtyp-Kulturen (WT). Konzentration in Zunahme signifikant im Kulturflüssigkeit [µM] gegenüber WT t-Test (p ≤ 0,05) Hexansäure - 0,9 ± 2,0 0,8 x nein Octansäure + 308,2 ± 22,1 Decansäure 221,8 x ja + 58,5 ± 4,0 25,1 x ja Dodecansäure + 45,2 ± 0,4 220,8 x ja Tetradecansäure + 5,4 ± 0,4 2,2 x ja Hexadecansäure + 3,5 ± 0,2 1,9 x ja Octadecansäure + 0,0 ± 0,0 1,0 x nein Abbildung 3-9 stellt alle Ergebnisse der Octansäure-Produktionen einander gegenüber. Die Expression der Thioesterase sowie weiterer Modifikationen des FettsäureSynthesezyklus wirkten sich in nennenswerten Ausmaß lediglich auf die 3 Fettsäuren der Länge C8 bis C12 aus. Hier liegt der Schwerpunkt der Änderungen auf der Octansäure. Mit einer Steigerung von über 500 µmol zusätzlich produzierter Octansäure pro Liter Kultur schnitt hier der Ansatz III mit FatB2+ und verbesserten Kultivierungsbedingungen am besten ab. Durch zusätzliche Modifikationen wie die Integration der Thioesterase ins Wirtsgenom oder die zusätzliche Expression einer 3-Ketoacyl-ACP-Synthase wurde der Ertrag an Octansäure jeweils etwa halbiert. Die Konzentration von Decansäure wurde am meisten durch die Integration des Thioesterase-Fusionproteins in das Wirtszellengenom beeinflusst. In diesem Ansatz wurden zusätzlich etwa 150 µmol Octansäure produziert, während Ansatz III immerhin noch etwa 120 µmol mehr produzierte als eine Wildtypkultur. Die Erhöhung der Dodecankonzentrationen in den einzelnen Ansätzen bewegte sich bis maximal etwa 50 µmol in Ansatz III und erreichte außer in Ansatz V ansonsten nur noch Bruchteile dieser Konzentrationssteigerung. 102 Abbildung 3-9: D Direkter Verg gleich der Fettssäureüber-schhüsse der Anssätze I bis V ab bzüglich der Werte der Wildtypkultu uren, wobei ees sich bei An nsatz I um die Fettsäurezussammensetzun ngen im mm mit der ffadD-Deletion n handelt, Stam Ansa atz II zeigt die Ergebn nisse der einfa achen Expresssion der Th hioesterase in diesem d Deletiionsstamm, Ansatz A III zeigtt im Vergleicch die Ergeb bnisse der Exprression des FFusionsprotein ns FatB2+, Ansa atz IV die EErgebnisse dees in das Geno om des Deletionsstamms integ grierten Proteeins FatB2+ un nd Ansatz V sttellt die Ergeebnisse der parallelen Exprression von Th Thioesterase FatB2+ und 3-Ketoacyl-ACP-SSynthase mtK KAS dar. 3..1.6 Produktion von n Octansäu ure in Biorreaktoren Die nächste Stufe der verbesserten v n Octansäu ureproduktio on bestand in der Um mstellung dees batch-Prozesses in Schüttelkollben zu ein nem fed battch-Verfahre ren in Bioreeaktoren (A Ansatz VI). Die Bioreeaktoren bbieten gegeenüber Sch hüttelkolbenn den Vorrteil der M Möglichkeit des sterilen Zufütteerns von Nährstoffen N n und Sauuerstoff sow wie der zeeitgleichen Erfassung und Kontroolle einzeln ner Parametter wie zum m Beispiel des d pHs. A Abbildung 3--10 zeigt hieer beispielh haft den Verrlauf einer solchen s Proozessführun ng. 103 Abbildung A 3-10: Zeitlicherr Verlauf versschiedener Prozessparame P eter währennd des fed d batch- Verfahrens V zu ur Octansäurre-produktion n. Erfasste Werte W sind hier h der pH (grau, durch hgezogen, Primärachse), P Zufüttern von n NH4OH der durch Z (g grau, gepunktet, Primärachhse) konstantt gehalten wird. w Weiterh hin wurde ddie Temperattur (grau, gestrichelt, g Prrimärachse), OD (graue Quadrate, Primärachse) P sowie der Sauerstoffpaartialdruck (sschwarz, durchgezogen, SSekundärachsee) erfasst. Zusätzlich Z wirrd hier ebenfaalls die Zufüttterung des Glycerols G (sch hwarz, gestriichelt, Sekun ndärachse) dargestellt. d Die Kultur wurde zun nächst bei 37 °C angezogen um m Biomassee aufzubau uen. Der Zu uwachs an n Biomassee ist durcch eine sttetig stärker werdennde Abnah hme der Saauerstoffkon nzentration n im Mediuum gekennzzeichnet. Beeim Erreicheen einer OD D600 von ettwa 10 nach h 3 bis 4 Stu unden, wurrde die Exprression des FatB2+ Fussionsprotein ns durch Zu ugabe von L-Rhamnose (Endkon nzentration 0,2 %) indu uziert. Gleiichzeitig wu urde die Ku ultur auf 30 3 °C herun ntergekühltt und bei dieser d Tem mperatur geehalten. Ab b diesem Zeeitpunkt wurde w ebenffalls mit deer konstantten Zufütterung von G Glycerollössung zur Ku ultur mit einer Rate R Durchmischu ung und von 4 g h-1 beegonnen. Durch Belüftungg des Mediums M stieg diie gleichbleibende beddingt durch die Teemperaturssenkung derr Anteil dees gelösten Sauerstoffss kurzfristigg wieder an n, wurde senden Zelllen wiederr eingeholt und pendeelte sich abber durch die d stetig weiterwachs w letztendlich als limitierender Fakttor während d des restliichen Prozeesses nahe 0 % ein. Ettwa zeitgleich mit derr Induktion n setzte diee pH-Reguliierung ein und durch h nahezu koonstante Zu ugabe von Ammonium mhydroxid d wurde der pH währrend des gesamten Prrozesses beii pH 7,4 geh halten. Die Ergebnisse E dieser Kullturführung g sind in Tabelle T 3-5 zusammen ngefasst. Grundsätzlich zeigte sicch, dass sicch durch daas durchgefführte fed bbatch-Verfah hren die Koonzentratio onen aller gemesseneen Fettsäurren - außer Hexanssäure - sig gnifikant errhöhten (Faaktor 5 - 6)). Wie bei aallen bisherr getesteten n Ansätzenn, lag auch hier die grrößte Konzzentrationsssteigerung bei der Occtansäure vor, v bei deer - verglichen mit 104 -1 Wildtypzellen - mehr als 2300 ± 226 zusätzlichen µmol LKultur detektiert wurden, was einer etwa 1660-fachen Zunahme entspricht. Tabelle 3-5: Konzentrationen der einzelnen Fettsäuren in Ansatz VI abzüglich der entsprechenden Konzentrationen in Wildtyp-Kulturen (WT). Konzentration in Zunahme signifikant im Kulturflüssigkeit [µM] gegenüber WT t-Test (p ≤ 0,05) Hexansäure + 16,2 ± 10,2 Octansäure + 2320,0 ± 226,0 Decansäure 3,8 x nein 1663,3 x ja + 327,3 ± 28,2 136,0 x ja Dodecansäure + 191,7 ± 35,8 933,6 x ja Tetradecansäure + 28,7 ± 1,5 7,2 x ja Hexadecansäure + 42,4 ± 2,1 12,0 x ja In Ansatz VI wurde - zusätzlich zum Octansäureüberschuss - 327 ± 28 µmol mehr an Decansäure sowie 192 ± 36 µmol mehr an Dodecansäure pro Liter Kultur in Relation zum Wildtyp-Stamm produziert. Auch die Konzentrationen von Tetra- und Hexadecansäure wurde durch den fed batch-Prozess gesteigert, schlugen jedoch mit knapp 30 bzw. 40 µM verhältnismäßig gering zu Buche. Abbildung 3-11 stellt die erfassten Konzentrationen aller vermessenen Stämme in direkter Relation zueinander dar. Hier wird deutlich, dass das fed batch-Verfahren sämtliche batch-Kulturen in der Ausbeute von Octansäure weit überragt. Die -1 erreichten 2320 µM entsprechen 335 mg L Octansäure, die auf diese Weise in 24 h produziert werden konnten. 105 Ab bbildung 3-1 11: Direkter Vergleich V der FFettsäureüberrschüsse der Ansätze A I bis V VI abzüglich der Werte deer Wildtypkullturen, wobei es sich bei A Ansatz I um die Fettsäurezzusammensettzungen im Stamm mit deer fadD-Deletiion handelt, Ansatz A II zeiggt die Ergebniisse der einfacchen Expressiion der Thioeesterase in dieesem Deletio onsstamm, Ansatz A III zzeigt im Veergleich die Ergebnisse der Expresssion des Fu usionsproteinss FatB2+, Anssatz IV die Erggebnisse des in das Genom m des Deletionnsstamms inttegriertem Prroteins FatB2+, Ansatz V sttellt die Ergebbnisse der paarallelen Expression von Thhioesterase FatB2+ und 3-K Ketoacyl-ACP P-Synthase mtKAS darr und Anssatz VI repräsentiert die nisse Ergebn der Occtansäureprod duktion im Biioreaktor. 3..2 Hersttellung vo on 8-Hyd droxyoctansäure Die in den Zellen pro oduzierte O Octansäure sollte anscchließend iin einem weiteren w kaatalytischen n Schritt in ω-P Position hydroxylier h rt werdenn, um so s zur 8--Hydroxyocctansäure zu gelanggen. Für diese Reaaktion solllte eine terminal t hy ydroxyliereende Monoo oxygenase m mit Affinitäät zu mittelkettigen Feettsäuren eingesetzt w werden. Hon nda et al. zeigten in ihrrer Arbeit, dass d sie mitt einem Ausstausch des Glycins an n Position 307 zu Alaanin, die A Aktivität vo on CYP153A A aus Marrinobacter aquaeolei a geegen Octan nsäure sign nifikant steiigern konn nten[143]. Diiese Mutannte wurde in einer w weiteren Arbbeit von Sccheps et all. zu einem m „selbstverssorgendem““ Fusionsko onstrukt errweitert[8]. Dazu wurrde an dass Protein C-terminall die Reduuktasedomääne von CY YP102A1 aus a Bacillu us megaterrium fusio oniert. Auff diese W Weise ist es dem Gesamtproteein möglich sich, währrend der Kaatalyse selbsst mit Reduuktionsäquiv valenten zu u versorgen n, ohne auff ein zweitees separatees Protein angewiesen a n zu sein, das d diese Ä Äquivalente auf die Mon nooxygenasse überträg gt. Wie bereits im i Materiial und Methoden--Teil bescchrieben, ist die Reeaktionsabffolge zur Produktion des Zielpro oduktes 8-H Hydroxyocttansäure prrinzipiell 106 in einem Einzell- bzw. Zweizellsytem als auch parallel bzw. sequentiell durchführbar. In einem ersten Schritt wurde zunächst ein Zweizellsystem in Schüttelkolben getestet, bei dem in einer Kultur ein Gemisch an Zellen mit zwei unterschiedlichen Plasmiden vorlag: bei den Zellen handelt es sich um den in der β-Oxidation defizienten Wirtsstamm aus den vorherigen Experimenten (Stamm BW25113∆fadD). Sie trugen + entweder das Plasmid pKiM2 zur Expression des FatB2 -Fusionsproteins oder aber das * Plasmid pJOE4782.1-CYP zur Expression der Monooxygenase CYP153AMaq -CPRBM3. So sollte eine Zelle die Octansäure produzieren, die von der zweiten Zelle aufgenommen und durch die Monooxygenase hydroxyliert wird. In diesen Mischkulturen wurde in unterschiedlichen Versuchen getestet, ob bei einer gleichzeitigen oder einer zeitlich verzögerten Expressionsinduktion 8-Hydroxyoctansäure entsteht. Anschließend wurden die Experimente auf 1 LBioreaktoren übertragen, um die Versuche unter kontrollierten Bedingungen durchzuführen. Zusätzlich zum Zweizellsystem wurde die Produktion der Hydroxyfettsäure in einem Einzellsystem durchgeführt. Hierzu musste das Fusionsprotein CYP*-CPR auf das zu pKiM2 kompatible Plasmid pBAD18 umkloniert werden (pBAD18-CYP). Dieses Plasmid wurde anschließend zusätzlich zu pKiM2 in den Wirtsstamm eingebracht. Auch hier wurde mit der gleichzeitigen und zeitverzögerten Induktion und in einem späteren Stadium mit Bioreaktoren gearbeitet. 3.2.1 Zweizellsystem Die vorausgegangenen Versuche hatten gezeigt, dass das FatB2+-Fusionsprotein funktional in den Wirtszellen exprimiert wurde. Um zu überprüfen, ob dies auch bei der Expression der Monooxygenase von Plasmid pJOE4782.1-CYP der Fall war, wurde das Kohlenstoffmonoxid-Differenzspektrum von Zell-Lysaten von CYP*-CPR exprimierenden Zellen und einer Negativkontrolle aufgenommen (Abbildung 3-12). 107 Abbildun ung 3-12:: CO- Differenzzspektrum von v ZellLysat vonn ∆fadD-Zelleen, die die Monooxyygenase von n Plasmid pJOE47822.1-CYP und einnem ex xprimieren Zell-Ly ysat aus ∆fadD-Zeellen ohne Plaasmid. Der Höhepu unkt des Differenzver D rlaufs bei 450 4 nm in Abbildung 3-12 indizziert das Voorhandenseein der CO-reduzier C rten Form der Mon nooxygenasee und somit die grrößtenteils funktionalee Expressioon der Mon nooxygenasse. Der zweeite Höhepu unkt bei 4220 nm deutet jedoch auch a in gerringerem Ausmaß A auff Abbauproodukte des Proteins beeziehungsw weise auf niccht funktion nal exprimiierte Monoo oxygenase hhin. Zw weizellsysteem in Schütttelkolben In n einer Miscchkultur wu urde nun diie Expressio on von Thio oesterase unnd Monoox xygenase zeeitgleich du urch die Zugabe von n L-Rhamno ose gestartet und diee Zellen beei 30 °C in nkubiert. Übber 24 h wu urden zu vverschiedenen Zeitpun nkten Probeen entnomm men und au uf ihren Occtansäure- und u 8-Hydrroxyoctansääuregehalt hin untersuucht. Es zeiigte sich jedoch, dass unter diesen Umstän nden zu keiinem Zeitpu unkt 8-Hyddroxyoctansäure in deer Kultur zu finden war und auch die Octansäure O eproduktionn selbst waar stark abbgeschwäch ht (69 µmol L-1Kultur nacch 24 h). Da diie parallelee Expressioon nicht zu um Erfolg führte, f wurrden Versu uche mit eiiner sequen ntiellen Abffolge der E Expressioneen gestartett. Hierzu w wurde zunäächst die FaatB2+-Thioeesterase bei 30 °C fürr 24 h von n BW25113 3∆fadD-Zelllen in TB-Medium exxprimiert und u Octanssäure in daas Medium m abgegeben. Anschlieeßend wurrden die Zeellen vom octansäureh o haltigen Übeerstand abg getrennt un nd dieser steeril filtriert.. Parallel w wurde das CYP*-CPR-F C Fusionsproddukt für seechs Stunden in einerr separaten n Kultur exxprimiert un nd die Zelleen anschließ ßend geern ntet und gew waschen. D Diese Zellen wurden daann in deer octansääurehaltigen n Kulturflü üssigkeit der d ersten Kultur in einer -1 Koonzentratio on von 100 gcww L reesuspendiert und dariin für weittere 24 h bei b 30 °C in nkubiert. Auch A hier wurde zuu mehrereen Zeitpun nkten der Octan- und u der H Hydroxyoctaansäuregehaalt bestimm mt. Jedoch konnte k auch h hier zunäächst, ebenffalls wie 108 bei der parallelen Prozessführung, keine endständig hydroxylierte Octansäure detektiert werden. Es zeigte sich jedoch, dass durch die Produktion der Octansäure der pH-Wert des TB-Mediums trotz des zugesetzten Puffers von 7,5 auf etwa 5,5 sank. Viele Monooxygenasen weisen einen relativ engen pH-Bereich auf, in welchem sie mit ihrem Substrat interagieren [168] können . Im Hinblick darauf wurde im octansäurehaltige Überstand vor der Resuspension der CYP-haltigen Zellen der pH wieder auf einen Wert von 7,5 angehoben. Von den im Medium vorliegenden 622 µM Octansäure wurden dann 198,1 µM (31,7 % Umsatz) in 8-Hydroxyoctansäure umgewandelt. Tabelle 3-6: Konzentrationen der einzelnen Fettsäuren bei der Produktion von 8-Hydroxyoctansäure beim sequentiellen Zweizellsystem im Schüttelkolben abzüglich der entsprechenden Konzentrationen in Wildtyp-Kulturen (WT). Konzentration in Kulturflüssigkeit [µM] Zunahme gegenüber WT Hexansäure - 4,4 0,2 x Octansäure + 197,3 140,9 x Decansäure + 52,3 21,8 x Dodecansäure + 7,0 36,0 x Tetradecansäure + 1,8 0,4 x Hexadecansäure + 11,6 3,9 x 8-Hydroxyoctansäure + 198,1 n.d. Auffällig war jedoch auch, dass weitere 36,6% der Ausgangssubstratmenge fehlten. Dies ließ darauf schließen, dass die Hydroxyoctansäure eventuell weiter umgesetzt wurde, z.B. durch Überoxidation in die Dicarbonsäure, oder dass das Produkt eventuell von den Zellen verstoffwechselt wurde. Nach einem Abgleich der gaschromatographischen Auswertungen mit einem Suberinsäure-Standard konnte die Überoxidation jedoch ausgeschlossen werden, da von dieser Dicarbonsäure in keinem Fall eine signifikante Steigerung gegenüber der Ausgangskonzentration detektiert wurde (Daten nicht gezeigt). Um zu klären, ob die Zellen die Octansäure oder deren hydroxyliertes Derivat metabolisieren konnten, wurden Wachstumsexperimente in M9-Minimalmedium durchgeführt. Die Vorgehensweise und Ergebnisse sind im 109 Anhang in Kapitel 6.5 auf Seite 179 aufgeschlüsselt. Diese Experimente zeigten, dass die Zellen nicht auf diesen Molekülen als alleinige Kohlenstoffquelle wachsen können. Zweizellsystem in Bioreaktoren Wie die sequentielle Prozessführung zur Produktion von 8-Hydroxyoctansäure zeigte, war es grundsätzlich möglich, mit diesem Zweizellsystem 8-Hydroxyoctansäure de novo zu produzieren. In einem weiteren Ansatz sollte nun erneut versucht werden, durch einen Parallel-Ansatz dieses System funktional zu verwirklichen. Da der pHWert offensichtlich großen Einfluss auf die Aktivität der Monooxygenase besaß, sollte das System in 1 L-Bioreaktoren übertragen werden, in denen Parameter wie pH, Temperatur, Sauerstoffsättigung und Substratkonzentration kontrolliert und beeinflusst werden konnten. Hierfür wurden in Schüttelkolben BW25113∆fadD-Zellen mit Plasmid pKiM2 und mit Plasmid pJOE4782.1-CYP jeweils getrennt bis zu einer OD von 4 angezogen, geerntet, gewaschen und anschließend in einem 1:1-Verhältnis in die Bioreaktoren gemischt. Nach der Induktion wurde die Kultur für weitere 24 h bei 30 °C inkubiert. Der pH wurde in dieser Zeit durch Zugabe von Ammoniumhydroxid bei 7,4 gehalten. Nach der gaschromatographischen Analyse zeigte sich, dass auch hier bei paralleler Induktion beider Protein keine 8-Hydroxyoctansäure erzeugt werden konnte. In einem weiteren Ansatz wurde auch die sequentielle Prozessführung auf den Bioreaktor übertragen. Dabei wurde wie beim gleichen Experiment in Schüttelkolben verfahren, jedoch konnte, durch die Bauart bedingt, in den Bioreaktoren im zweiten -1 Schritt lediglich eine Zelldichte von 25 gcww LMedium eingestellt werden. Im Gegensatz zum parallelen Ansatz zeigte sich in diesem Experiment eine Produktion von 44,5 µM an hydroxylierter Octansäure, während die nicht hydroxylierte Fettsäure eine Konzentration von 478,9 µM erreichte. 110 Taabelle 3-7: Konzentration K en der einzellnen Fettsäureen bei der Produktion vonn 8-Hydroxyo octansäure beeim sequentieellen Zweizelllsystem im B Bioreaktor abzüglich der entsprechende e en Konzentraationen in W Wildtyp-Kulturren (WT). Ko onzentratiion in Kultu urflüssigk keit [µM] Zunahm me gegenüb ber WT H Hexansäure - 3,5 0,6 x Octansäure + 477,4 341,0 x Decansäure + 144,7 60,3 x Dodecansäurre + 11,8 59,0 x Teetradecansääure + 9,1 2,0 x H Hexadecansääure + 26,1 6,7 x 8--Hydroxyocctansäure + 44,5 n.d. 3..2.2 Einzeellsystem Fü ür das Etablieren einess Einzellsysstems, wurd de wieder der d Stamm BW25113∆ ∆fadD, in w welchem diee kompatib blen Plasm mide pKiM22 und pBA AD18-CYP repliziert werden, veerwendet. Auch A hier wurde zun nächst per CO-Differeenzspektrum m ermitteltt, ob die M Monooxygen nase in fun nktioneller Form von den Zellen n exprimierrt wird. Ab bbildung 3--13 zeigt das entsprecchende Diffferenzspekttrum zwiscchen Lysateen von Zelllen, die CY YP*-CPR von v Plasmiid pBAD188-CYP exprimieren und u von K Kontrollzellen. Der H Höhepunkt bei 450 nm m bestätiggt die Exp pression deer Monooxxygenase in i ihrer fu unktionalen n Form. Abbildu ung 3-13: CO-Diffeerenzspektrum m von Zell-Lysaat aus ∆fad dD-Zellen, die die Monooxygen nase von Plasmid pBA AD18-CYP nem Zellexprimieeren und ein Lysat auus ∆fadD-Zelllen ohne Plasmid. 111 Einzellsystem in Schüttelkolben Wie bereits im Zweizellsystem sollten hier die parallele und die sequentielle Prozessführung miteinander verglichen werden. Bei der parallelen Induktion von + * FatB2 und von CYP -CPR durch Rhamnose bzw. Arabinose wurden die Zellen zunächst bis zu einer OD600 von etwa 1 angezogen, anschließend die Temperatur der Kultur auf 30 °C gesenkt und die Expressionen gleichzeitig gestartet. Nach 24 h Inkubationszeit wurden die Fettsäureanteile der Kulturen gaschromatographisch analysiert. Die Untersuchung ergab hierbei, dass nun im Gegensatz zum Zweizellsystem mit paralleler Prozessführung das terminal hydroxylierte Derivat der Octansäure in der Kultur nachgewiesen werden konnte. So erreichte die Konzentration von 8-Hydroxyoctansäure einen Wert von 55,3 µM, während außerdem 435,9 µM Octansäure in diesem System produziert wurden. Tabelle 3-8: Konzentrationen der einzelnen Fettsäuren bei der Produktion von 8-Hydroxyoctansäure beim parallelen Einzellsystem im Schüttelkolben abzüglich der entsprechenden Konzentrationen in Wildtyp-Kulturen (WT). Konzentration in Kulturflüssigkeit [µM] Zunahme gegenüber WT Hexansäure - 2,4 0,6 x Octansäure + 435,9 312,1 x Decansäure + 109,3 20,1 x Dodecansäure + 32,6 164 x Tetradecansäure + 11,4 3,5 x Hexadecansäure + 18,5 5,7 x 8-Hydroxyoctansäure + 55,3 n.d. Bei der sequentiellen Prozessführung im Einzellsystem in Schüttelkolben wurden die Zellen ebenfalls bis zu einer OD600 von 1 kultiviert, die Temperatur auf + 30 °C gesenkt und zunächst dann nur die Expression des FatB2 -Fusionproteins induziert. Nach 6 h FatB2+-Expression wurde dann ebenfalls die Expression der Monooxygenase gestartet. Nach weiteren 24 h Inkubation erfolgte wieder eine gaschromatographische Auswertung der Fettsäurezusammensetzung in der Kultur. Diese ergab bei einer Produktion von 139,7 µM Octansäure die gleichzeitige Erzeugung von 49,5 µM 8-Hydroxyoctansäure. 112 Tabelle 3-9: Konzentrationen der einzelnen Fettsäuren bei der Produktion von 8-Hydroxyoctansäure beim sequentiellen Einzellsystem im Schüttelkolben abzüglich der entsprechenden Konzentrationen in Wildtyp-Kulturen (WT). Konzentration in Kulturflüssigkeit [µM] Zunahme gegenüber WT Hexansäure - 5,7 0,03 x Octansäure + 139,7 100,8 x Decansäure + 45,9 20,1 x Dodecansäure + 4,3 22,5 x Tetradecansäure + 3,5 1,8 x Hexadecansäure + 10,7 3,7 x 8-Hydroxyoctansäure + 49,5 n.d. Einzellsystem in Bioreaktoren Nach der erfolgreichen Produktion der hydroxylierten Fettsäure im Einzellsystem, sollten die Schüttelkolben-Ergebnisse mit denen aus Bioreaktoren verglichen werden. Der Prozess an sich war genauso gestaltet wie in den Schüttelkolben, jedoch mit dem Unterschied des konstant gehalten pH-Werts, einer besseren Durchmischung und Sauerstoffversorgung in den Bioreaktoren. Zunächst wurde wieder die parallele Induktion der Enzyme getestet. Hierbei ergab die Analyse der Fettsäurewerte im Gaschromatograph für Octansäure einen Wert von 1333,4 µM, während ebenfalls 233,5 µM Hydroxyoctansäure produziert wurden. Tabelle 3-10: Konzentrationen der einzelnen Fettsäuren bei der Produktion von 8-Hydroxyoctansäure beim parallelen Einzellsystem im Bioreaktor abzüglich der entsprechenden Konzentrationen in Wildtyp-Kulturen (WT). Konzentration in Kulturflüssigkeit [µM] Zunahme gegenüber WT Hexansäure - 0,2 0,6 x Octansäure + 1333,4 953,5 x Decansäure + 366,3 153,6 x Dodecansäure + 32,4 163,5 x 113 Konzentration in Kulturflüssigkeit [µM] Zunahme gegenüber WT Tetradecansäure + 33,1 8,2 x Hexadecansäure + 34,5 9,8 x 8-Hydroxyoctansäure + 233,5 n.d. Bei der sequentiellen Prozessführung bei der die Induktionen wieder um 6 h zeitversetzt stattfanden, wurden jeweils etwa 70 % dieser Werte erreicht. Hier produzierten die Zellen neben 880,6 µM Octansäure 167,9 µM des ω-hydroxylierten Derivats. Tabelle 3-11: Konzentrationen der einzelnen Fettsäuren bei der Produktion von 8-Hydroxyoctansäure beim sequentiellen Einzellsystem im Bioreaktor abzüglich der entsprechenden Konzentrationen in Wildtyp-Kulturen (WT). Konzentration in Kulturflüssigkeit [µM] Zunahme gegenüber WT Hexansäure - 2,4 0,6 x Octansäure + 880,6 630,0 x Decansäure + 263,5 109,9 x Dodecansäure + 22,1 113,0 x Tetradecansäure + 20,0 5,3 x Hexadecansäure + 32,3 9,3 x 8-Hydroxyoctansäure + 167,9 n.d. 3.3 Entwicklung eines Thioesterase-HTS-Assays Um das Produktspektrum des Verfahrens zu erweitern, sollte die Aktivität der Thioesterase FatB2+ durch Mutagenese erweitert werden. Da aber bis dato keine strukturellen Informationen zu diesem Pflanzenenzym vorliegen, sollte die Mutagenisierung in einem zufallsbedingten Ansatz durch error prone PCR erfolgen. Voraussetzung für einen solchen Ansatz ist jedoch ein effektives high throughput screening (HTS)-System, mit welchem auf kostengünstige und zuverlässige Art und Weise in einem kurzem Zeitraum eine große Anzahl an Mutanten nach den gewünschten Eigenschaften, wie der veränderten Spezifität, durchmustert werden 114 kann. Die Grundbedingung für einen solches Durchmusterungssystem ist die Verfügbarkeit eines geeignetes Substrat. Lee et al.[157] und Shahi et al.[169] zeigten in ihren Arbeiten, dass 4Nitrophenolester als mögliche Substrate für Thioesterasen genutzt werden können, auch wenn diese jedoch im Allgemeinen eher schwache Aktivitäten gegenüber diesen Estern aufweisen. Diese Klasse an Molekülen erschien für diese Arbeit jedoch besonders geeignet, da die Spaltung dieser kostengünstigen Ester direkt optisch identifiziert und photometrisch bei 420 nm quantifiziert werden kann. Außerdem ermöglichen relativ einfache chemische Verfahren die Variation des Acylrestes in unterschiedlichen Längen (siehe Kapitel 2.9 auf Seite 87). Als weiteres mögliches Substrat kam der für Thioesterase-Aktivitätsassays standardmäßig genutzte Acylester mit Coenzym A in Frage. Da er für viele Thioesterasen ein natürliches Substrat ist, ist er für einen Aktivitätsassay besser geeignet als die Nitrophenolester. Jedoch besitzen Acyl-CoA-Ester den Nachteil, dass sie teuer sind, was einen größeren Einsatz in einem HTS-System erschwert. Ebenfalls ein Nachteil dieses Substrates ist, dass die Spaltung nicht direkt nachgewiesen werden kann, sondern nur indirekt über den Umweg der Detektion der durch die Esterspaltung freiwerdenden Thiolgruppe am Coenzym A (z.B. durch 5,5′-Dithiobis-2-nitrobenzoesäure (DTNB)). Dieser Teil des Projekts lässt sich in drei Unterteile gliedern. Im ersten Teil wurde versucht, ein screening-System auf Agarplatten zu entwickeln. Im zweiten Teil sollte das gleiche Vorhaben in einem Flüssigsystem umgesetzt werden. Der dritte Teil + schließlich befasste sich mit der Aufreinigung des FatB2 -Konstruktes, um eine genaue Charakterisierung der Aktivität des Enzyms gegenüber den ausgewählten Substraten zu ermöglichen. 3.3.1 Screening auf Agarplatten Da die oben beschriebenen Substrate nicht membrangängig sind, bestand die Schwierigkeit zunächst darin, der intrazellulären Thioesterase die Interaktion mit den Substraten physisch zu ermöglichen. Dazu wurden drei Methoden getestet: ein einfacher Gefrier-Tau-Zyklus mit auf Filterpapier gewachsenen Kolonien, das Bedampfen gewachsener Kolonien mit Chloroform sowie der Einsatz des Plasmids pJL3, von welchem das bacteriocin release protein (BRP) exprimiert wird. Dieses Protein aktiviert die Phospholipase A, was zur Schaffung von für Proteine permeablen Zonen in den Zellmembranen führt[170]. 115 Zunächst sollte der 4-Nitrophenylester der Octansäure als Substrat in M9-Agar vorgelegt werden, um Thioesterase exprimierende Zellen darauf über Nacht zu inkubieren. Dies stellte sich jedoch als nicht praktikabel heraus, da bei der Herstellung der Agarplatten die Temperatur des flüssigen Agar zu einer starken Hydrolyse des Estersubstrates führte und eine Gelbfärbung des kompletten Agars auftrat. Als möglicher Ausweg sollte das gelöste Substrat auf bereits gewachsene Kolonien aufgesprüht werden. Jedoch konnte hier mit keiner der obig aufgeführten Lysemethoden eine vermehrte Aktivität von Zellen, welche die Thioesterase exprimierten, gegenüber den Kontrollzellen festgestellt werden. Außerdem führte das Versprühen der Substratlösung teilweise zu einem Ineinanderlaufen der gewachsenen Kolonien. Um zu überprüfen, ob diese Negativergebnisse mit einer mangelnden Lyse der Zellen oder einer zu geringen Aktivität gegen das eingesetzte Substrat herrührten, wurde in einem weiteren Ansatz Octanoyl-CoA eingesetzt und in Verbindung mit DTNB auf die unterschiedlich lysierten Zellen gesprüht. Auch hier konnten keine + Unterschiede in der Aktivität zwischen FatB2 -Zellen und Kontrollzellen ohne zusätzliche Thioesterase festgestellt werden. Schließlich wurde ein M9-Softagar (1 % Agar) mit Thioesterase-exprimierenden Zellen versetzt und über Nacht bei 30 °C inkubiert. Auf den am nächsten Tag durchwachsenen Agar wurde die Assaylösung in unterschiedlichen Konzentrationen aufgetropft und anschließend für eine Stunde inkubiert. Jedoch war selbst bei dieser sehr hohen Zahl an Bakterien, die dem Assay die Thioesterase zulieferten, die Gelbfärbung nur minimal und mit dem bloßen Auge kaum erkennbar (siehe Abbildung 6-11 im Anhang unter Kapitel 0 auf Seite 180). Die Negativkontrolle (nicht gezeigt) zeigte gar keine Gelbfärbung. 3.3.2 Screening in Flüssigkeit Um die Probleme des Festphasen-Assays aus dem vorherigen Kapitel (wie autohydrolysierende Ester aufgrund zu hoher Temperaturen, zu geringe Zellzahlen, geringe Membrangängigkeit der Substrate) zu umgehen, sollten die Grundlagen für einen Flüssigphasen-Assay gelegt werden. Dafür sollte die Thioesterase mithilfe der Oberflächenpräsentation, welche von Wittrup et al. entwickelt wurde[10], auf Hefezellen der Gattung Saccharomyces cerevisiae exprimiert werden. In Abbildung 3-14 ist das Prinzip der Oberflächenpräsentation schematisch dargestellt. 116 Abbildung 3-14: ntation Oberrflächenpräsen Schema voon Protein nen zur mit Hefeezellen. Das zu untersuuchende Prottein, hier FatB2+, wird an Aga2 A fusionieert, welches seinerseits s über zwei Disulfidbindung an Aga1 in der Zellwand v istt. So bleibt das zu der Hefezelle verankert untersuchende Protein an die exprimierende nden und kkann durch geeignete Wirttszelle gebun Subsstrate identifiiziert und aanschließend über die Wirttszelle selektio oniert werdenn. In n Kooperatio on mit der Arbeitsgrup A ppe um Pro of. Dr. Harald Kolmar aan der Tech hnischen Un niversität Darmstadt entstand ein entsp prechendes Hefeplasm mid, mit dem d die Th hioesterase FatB2+ an n der Obeerfläche derr Hefezelleen präsentiiert werden n sollte. Jeedoch konn nte in versch hiedenen E Expressionsansätzen weder w mit 44-Nitrophen nolestern nooch mit Octtanoyl-CoA A-Estern ein ne Aktivitätt verzeichneet werden, ddie signifikant über diie Hintergru und-Hydrollyse von Koontrollzellen n hinaus gin ng. 3..3.3 Aufreinigung von v FatB2+ Da vorausggegangene Versuche zur Aktiv vitätsbestim mmung vonn FatB2+ an der veermutlich zu z geringen n Aktivitätt des Enzy yms scheiteerten, solltte dieses in n einem w weiteren An nsatz aufgerreinigt undd aufkonzen ntriert werd den, um diee Substratsspezifität übber versch hiedene Fettsäurelänggen zu un ntersuchen. Die Aufr freinigung erfolgte zu unächst übeer eine gekü ühlte Nickellaffinitäts-C Chromatogrraphie. 117 Ab bbildung 3-1 15: Chromato ogramm der FatB2+-Aufreeinigung. In blau b ist die A Absorption beei 280 nm ein ngezeichnet. Die in den n Proteinen enthaltenden n aromatisch hen Aminosääurereste weeisen ein Abbsorptionsmaaximum bei 280 nm auf, ddaher ist diesee Kurve in etwa mit dem m Proteingehaalt der die Messzelle durcchlaufenden Flüssigkeit F glleichzusetzen.. In braun isst die Konduuktivität dargestellt (in mm ohne Dimension). D Die grüne Ku urve stellt deen voreingesttellten Gradieenten des dieesem Diagram Elutionsbuffers dar. Das jew weiligen Misschverhältnis ist der Seku undärachse zuu entnehmen n, die den nteil des Elutiionspuffers am m Puffergemissch wiedergib bt. An A Abbildung 3-15 3 stellt beispielhaft b t den Verlaauf einer Aufreinigun A ng über ein ne 1 mL H HisTrap HP--Säule (GE Healthcare H Europe Gm mbH) dar. Wie W dem zuugehörigen Dot blot in n Abbildungg 3-16 linkss zu entneh hmen ist, wurde w das Thioesterasee-Konstruktt nahezu voollständig aus a dem Durchlauf D (FFraktionen A1 - B10)) entfernt. Ab dem Start S der Ellution (ab Fraktion B4) B enthieltten fast allle Fraktioneen das Fussionsprotein n. Diese Frraktionen beinhalten b neben n der T Thioesterase (59,9 kDaa) auch anddere Protein ne (siehe A Abbildung 3-16 rechts). Währendd die B-Frak ktionen zussammen nuur etwa 144,3 % des geesuchten Prroteins bein nhalteten, sttieg der An nteil über diie C-Fraktioonen mit 344,8 % auf 444,8 % in den n D-Fraktion nen. 118 Ab bbildung 3-1 16 links: Dott blot verschieedener Fraktiionen aus derr Nickelaffiniitäts-Aufreiniigung von FaatB2+. Als Zieel für den priimären Antikkörper diente hier der 6 x Histidin-Anhhang am ThioesteraseKoonstrukt, der auch schon zur Aufreiniigung diente. Die Fraktion nen des Durcchlaufs enthieelten kein Ziielprotein, wäährend die Fraaktionen ab B B2 jeweils ein n sehr starkes Signal abgabben. Rechts: SDS-PAGE S deer gepoolten B-, B C- und D-F Fraktionen (M M = Marker), der d Pfeil mark kiert die korreekten Proteinb banden. Um m die Akttivität der partiell geereinigten Thioesteras T e zu testenn, musste das zur Ellution verw wendete Imiidazol aus der Protein nlösung enttfernt werdden, da es mit m dem A Aktivitätsasssay interag gierte und die Autoh hydrolyse der d Esterve verbindungeen stark beeschleunigte (Daten niicht gezeigtt). Hier wurrde die Dialy yse gegen vverschieden ne Puffer soowie eine Entsalzung gssäule gettestet. So wurde w unter anderem m die schrrittweise Dialyse gegeen Puffer mit sinkendeer Imidazol--Konzentrattion getesteet, gegen Pu uffer mit deen pHs 6 und u 8 (stattt des üblicchen pH 7, da sich ein e Wechseel des pHs bei der A Aufreinigungg pflanzlich her Thioestterasen in anderen a Arrbeiten bereeits bewährrt hatte) un nd gegen Puffer mit proteinstaabilisierend den Zusätzeen wie Gly lycerol (1 M), M PEG (1,5 %), PVP (1,5 %) odeer Arginin ((1 M). Jedoch konnte mit keinem m Puffer verhindert w werden, dasss das Proteein noch im m Dialyseschlauch nacch wenigenn Stunden komplett k prräzipitierte (siehe im Anhang A auff Seite 181 Abbildung A 6-12) 6 und keeine Aktivittät mehr geegen die Substrate S feestgestellt werden ko onnte (Daten nicht ggezeigt). Auch A die Veerwendungg einer Entssalzungssäuule brachte keinen Erffolg und daas Protein fiel f noch au uf der Säulee aus. Beim Einsatz einer Anioonentausch hersäule (R Resource Q der Firrma GE H Healthcare Europe E Gmb bH) trat daas Problem auf, dass daas Protein iin untersch hiedliche Frraktionen über ü den gesamten g LLauf verteillt auftauch hte und ebbenfalls aucch nicht koomplett auss dem Durcchlauf entfeernt wurdee (siehe Abb bildung 3-117 links). Aufgrund A diieser Unspeezifität wurd den die Verrsuche mit Anionentau A uschersäulenn aufgegebeen. 119 Ab bbildung 3 3-17 links: Dot blot der Fraktio onen einer FatB2+-Aufrreinigung über eine An nionentauschersäule. Das Zielprotein Z isst im Durchlau uf und über mehrere m separrate Fraktioneen verteilt voorhanden. Recchts: Dot blot der d Fraktioneen einer FatB22+-Aufreinigun ng über eine K Kationentauschersäule. Hiier befindet siich das Zielprotein zu großßen Teilen in den d Fraktioneen D7 bis D9. Beei Aufreinigungen miit einer Kattionentauscchersäule (H HiTrap SP Sepharose FF vom H Hersteller GE E Healthcarre Europe G GmbH) war das Vorkom mmen des PProteins auff wenige Frraktionen beschränkt b (siehe Abbiildung 3-177 rechts). Anhand des stark verbrreiterten Peeaks im zuggehörigen FPLC-Chro F omatogramm m (Daten nicht n gezeiggt), konnte auf eine niicht ausreiichende Au ufreinigungg von FatB B2+ geschlo ossen werdden. Daherr wurde veersucht, diee Aufreinig gung über die Nickeelsäule mitt der Aufrreinigung über ü die Kaationentausschersäule zu kopppeln um einerseitss das Im midazol aus a der A Affinitätschrromatograph hie zu entffernen und d andererseeits eine hööhere Reinheit des Ziielproteins zu errreichen. Jedoch zeigte z deer Dot blot nacch der Ioonentauscheeraufreinigu ung, dass in n diesem Schritt S wied der sämtlichhes Protein n auf der Sääule ausfiel und somit verloren giing. Ab bbildung 3-118: Dot blot nach der Ion nentauscherauufreinigung, der eine Afffinitätsaufreinnigung über eine Nicckelsäule vorrausgegangen n war. In keiiner der hier auffgeführten Fra aktionen 5 bis 15 kon nnte das Zieelprotein nachhgewiesen weerden. 120 4 Diskussion Vor dem Hintergrund der regenerierbaren Energien und Werkstoffe ging es in der vorliegenden Arbeit um die Machbarkeitsanalyse eines mikrobiellen GanzzellProzesses für die de novo Biosynthese der mittelkettigen Fettsäuremoleküle Octansäure und 8-Hydroxyoctansäure, ohne dabei auf die Zufütterung von erdölabhängigen Substraten wie Alkane angewiesen zu sein. Dabei konnte Octansäure erfolgreich durch die heterologe Expression einer pflanzlichen Thioesterase in einer E. coli-Wirtszelle produziert werden. Durch weitere Optimierungen verschiedener Parameter innerhalb dieses Prozesses konnte die Konzentration der Fettsäure um mehr als den Faktor 1000 gesteigert werden. In einem weiteren Schritt wurde, basierend auf diesem Stamm, ein Gesamtsystem entwickelt, in welchem durch die zusätzliche Expression einer spezifischen Monooxygenase das Endprodukt 8-Hydroxyoctansäure produziert wurde. 4.1 Konstruktion eines Octansäure sekretierenden E. coli- Stammes Die Thioesterase Ch FatB2 Bei der Produktion/Akkumulation von Fettsäuren aus der de novo Biosynthese der Organismen bestehen die beiden kritischen Punkte zum einen in der gezielten Freisetzung der gewünschten Fettsäure mittels spezifischer Thioesterasen und der Unterbindung der β-Oxidation als hauptsächlicher Abbauweg der Fettsäuren in der Zelle. Da das Zielmolekül, 8-Hydroxyoctansäure, aus der terminalen Oxidation der Octansäure produziert werden sollte, wurde das Enzym FatB2 aus der in Mexico beheimateten Pflanze Cuphea hookeriana, ausgewählt. Hintergrund für diese Entscheidung war die Studie von Dehesh et al. [7] aus dem Jahr 1996, in der die Arbeitsgruppe die Identifikation des Enzyms beschrieb, welches sie für die ungewöhnliche Fettsäurezusammensetzung in den Samen eben dieser Pflanze verantwortlich zeichnete. Mit etwa 50 % Anteil an allen gemessenen Fettsäuren war hier die Octansäure am stärksten vorherrschend, während Decansäure mit 25 % am zweithäufigsten vertreten war[171]. Als Wirtszelle für die Expression dieser Thioesterase sollte eine Deletionsmutante des Stammes E. coli BW25113 dienen. Dieser Stamm eignete sich 121 durch die Deletionen des Arabinose- und Rhamnose-Operons am besten im Zusammenspiel mit den für diese Arbeit benötigten Plasmiden pJeM1 und pBAD18. Durch die genomische Deletion des Gens fadD, welches für das Protein Acyl-CoA Synthetase codiert und damit für den ersten Schritt der β-Oxidation verantwortlich ist, sollte dieser katabolische Weg direkt zu Beginn gestoppt werden. Das Fettsäureprofil dieser Deletionsmutante (siehe Abbildung 3-11) zeigte unter den getesteten Kulturbedingungen zunächst keine signifikanten Unterschiede zum Profil des Wildtyps. Vor dem Hintergrund, dass zu diesem Zeitpunkt noch keine Faktoren vorlagen, die das Profil in irgendeiner Art und Weise beeinflussen (wie etwa eine Thioesterase, die die Fettsäuresynthese dereguliert), erscheint dieses Ergebnis schlüssig. Wie zu erwarten war, nahm jedoch der Anteil an Octansäure durch die heterologe Expression der beschriebenen Thioesterase FatB2 in diesem Stamm signifikant zu. Durch einige Optimierungen und den Einsatz eines fed batch-1 Verfahrens konnte durch diese Expression Spitzenwerte von 335 mg L Octansäure und 56 mg L-1 Decansäure erreicht werden. Interessanterweise fand die Dehesh-Arbeitsgruppe bei in vitro Messungen eine um 30% höhere Aktivität der Thioesterase FatB2 gegenüber Decanoyl-ACP als gegenüber Octanoyl-ACP[7]. Um die Diskrepanz zwischen diesem Ergebnis und der Fettsäurezusammensetzung in den Samen von C. hookeriana zu erklären, boten die Autoren der Studie mehrere Hypothesen an: eine Möglichkeit wäre, dass innerhalb der Samen eine große Menge an Thioesterase vorläge. Die zwar etwas niedrigere, aber dennoch sehr hohe Affinität von FatB2 zur Octansäure führe dann dazu, dass bereits soviel Octanoyl-ACP aus dem Synthesezyklus entfernt würde, sodass für die weitere Synthese von Decanoyl-ACP nicht mehr genug Vorläufermoleküle zur Verfügung ständen. Damit ein solcher Fall eintreten kann, muss also die Octanoyl-ACPHydrolyseaktivität die Synthesekapazität der Fettsäuresynthese beinahe ausgleichen. So wäre gewährleistet, dass der Synthesezyklus nicht mehr genug Octanoyl-Bausteine für die Decanoyl-Synthese nachliefern kann und der Kohlenstofffluss überwiegend in die Produktion von Octansäure geht. Bezieht man nun jedoch die Fettsäureprofile der Ansätze II und III aus dieser Arbeit mit ein, so ist festzustellen, dass in Ansatz II die Synthesekapazität noch nicht erschöpft war, da diese im Schritt zu Ansatz III nochmals um das 11-fache gesteigert werden konnte. Trotzdem zeigte Ansatz II bereits ein eindeutiges Produktmaximum bei Octan- und nicht bei Decansäure. 122 Ein weiterer Lösungsvorschlag war die Annahme, dass in vivo weitere Enzyme für die Fettsäurezusammensetzung der Samen zuständig sein könnten. So sollten weitere unbekannte Thioesterasen oder Ketoacyl-Synthasen den Überschuss an Octansäure bewirken. Dies lässt sich auch mit den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit nicht vollständig ausschließen, jedoch legen die Ergebnisse, in denen der Octansäuregehalt regelmäßig den 3- bis 4-fachen Gehalt an Decansäure überschritt, den Schluss nahe, dass kein weiteres Enzym notwendig wäre, um die in den CupheaSamen erreichte Fettsäurezusammensetzung herzustellen. Unter Einbezug der hier präsentierten Ergebnisse sowie der Methodenwahl der Dehesh-Studie könnte ein weiterer Lösungsvorschlag, um den Umstand der veränderten Substrataffinität zu erklären, folgendermaßen lauten: Dehesh et al. klonierten bei ihrer Studie ein um etwa 150 bp kürzeres Fragment von FatB2 ohne Stopcodon in frame in das auf Plasmid pUC118 liegende Gen lacZα zur Expression ein. Diese fehlenden 150 bp sowie das stattdessen angehängte Fragment des α-Fragments der β-Galactosidase könnten einen entscheidenden Einfluss auf die Spezifität des Enzyms haben. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Nutzung einer anderen Wirtszelle (im Falle der Dehesh-Studie E. coli DH5α) einen Einfluss auf die Spezifität der Thioesterase haben könnte. Die Fragestellung kann letztendlich jedoch nur durch in vitro Aktivitätstests mit dem aufgereinigten Enzym geklärt werden. Betrachtung der Löslichkeit von Ch FatB2 Wie durch die Western blot-Analyse belegt, war der Anteil der löslich exprimierten Thioesterase an ihrer Gesamtmenge mit 9 % sehr niedrig. Da es sich bei der hier verwendeten Thioesterase um ein pflanzliches Protein handelt, könnte die geringe Produktion löslichen Enzymes an einer fehlenden posttranslationalen Modifizierung innerhalb von prokaryotischen Zellen – wie in dieser Studie Escherichia coli – liegen. Eine der häufigsten posttranslationalen [172] Phosphorylierung die Glykosylierung Modifikationen ist neben der , die von Prokaryoten aber nicht angewandt wird. Über das Glycosylation prediction tool GlycoEP[173] wurden 2 potentielle N- sowie 7 potentielle O-Glykosylierungsstellen in der Sequenz von FatB2 identifiziert, die aber bisher in keiner Datenbank hinterlegt und bestätigt sind. Da Glykosylierungen oft an der korrekten Faltung von Proteinen beteiligt [174] sind , könnte dies in Zusammenhang mit den Ergebnissen durch GlycoEP auf eine erhöhte Fehlfaltungs- und Aggregatbildungsrate der pflanzlichen Thioesterase 123 hinweisen, die sich dann in Form von Einschlusskörperchen ablagert[175]. Zur Bildung von Einschlusskörperchen kommt es unter anderem, wenn die Rate der Expression gegenüber der Faltungsgeschwindigkeit eines Proteins zu hoch ist. Während die Primärstruktur des Proteins an den Ribosomen gebildet wird und sich mit wachsender Länge der Peptidkette allmählich Sekundär- und Tertiärstruktur formen, werden immer wieder hydrophobe Bereiche des Proteins - die im Endzustand normalerweise zum größten Teil ins Proteininnere gerichtet sind - nach außen exponiert. Ist nun die Expressionsgeschwindigkeit zu hoch, sprich, ist die Konzentration an gerade wachsenden Peptidketten lokal in der Zelle sehr hoch, kommt es zu einer vermehrten Interaktion und Zusammenlagerung der hydrophoben Bereiche zwischen unterschiedlichen Peptidketten. Dies führt letztendlich zur Agglomeration der kompletten Proteine. Glykosylierungen oder separate Proteine, sogenannte Chaperone, können die korrekte Faltung des Proteins dahingehend unterstützen, [175] indem sie diese Interaktionen zwischen den einzelnen Peptidketten unterbinden . Um der Bildung von Einschlusskörperchen entgegenzuwirken, wurde in dieser Arbeit versucht, die angesprochene etwaig zu hohe Expressionsgeschwindigkeit durch das Absenken der Expressionstemperatur und der Induktorkonzentration zu reduzieren. Diese Maßnahmen hatten zwar einen positiven Effekt auf die Gesamtmenge an produzierter Thioesterase (siehe Abbildung 3-4 auf Seite 95 und Abbildung 3-6 auf Seite 97) jedoch hatten sie keinen Einfluss auf die Aggregatbildung. Letztlich konnte eine Verbesserung der Verteilung zwischen löslicher und als Agglomerat gebildeter Thioesterase nur durch die N-terminale Fusion an Thioredoxin erzielt werden. In der Literatur wird der löslichkeitssteigernde Effekt von Thioredoxin [176] seiner möglicherweise vorhandenen chaperonähnlichen Wirkung zugeschrieben . Durch die Fusion an das interessierende Protein kann Thioredoxin direkt während der Proteinsynthese seine Chaperon-Wirkung entfalten. Die Fusion mit Thioredoxin konnte die Aggregatbildung zum Teil verhindern und damit die Löslichkeit des Enzyms verdreifachen. Mit insgesamt etwa 30 % Löslichkeitsanteil besteht hier jedoch noch Potential, um den Ertrag aus dem hier vorgeschlagenen Prozess der Octansäureproduktion in zukünftigen Experimenten weiter zu verbessern. Neben der Fusion mit Thioredoxin sind weitere Fusionspartner bekannt, die in der Biotechnologie Verwendung finden. Interessant wären in diesem Zusammenhang Fusionen mit der IgG-Domäne B1 des Protein G aus Streptococcus [177] (GB1) , mit dem Small Ubiquitin Modifier (SUMO)[178] oder mit hydrophilen 124 Solubility Enhancing Peptide Sequences (SEP)[179], da es sich hierbei um relativ kleine Fusionspartner handelt (<100 Aminosäuren), bei denen eine geringere Gefahr besteht, dass sie Einfluss auf Konformation und Aktivität von FatB2 nehmen. Sollte die schlechte Löslichkeit der Thioesterase tatsächlich auf einer fehlenden posttranslationalen Modifikation wie der Glykosylierung beruhen, wäre auch die Möglichkeit, eine eukaryotische Wirtszelle zu verwenden sehr interessant. Die Expression von FatB2 in einer Hefezelle wie Saccharomyces spec oder Pichia spec, welche die notwendigen Modifikationen prinzipiell durchführen können, wäre eine vielversprechende Alternative, auch wenn sich selbst hier die Art der Glykosylierung von derer aus Pflanzenzellen unterscheiden würde. So kommt in Hefezellen bei der [180] Glykosylierung hauptsächlich der Zucker Mannose zum Einsatz , während [181] pflanzliche Zellen neben Mannose auch Xylose, Fucose und Galactose einbauen . Jedoch können auch nicht völlig identische Zuckerketten die gleichen Aufgaben wie etwa das Kaschieren eines hydrophoben Bereiches auf der Proteinoberfläche übernehmen. Zudem könnten solche Zellen auch im Hinblick auf Teil 3 dieser Arbeit, der Entwicklung eines Thioesterase-Assays, interessante Aspekte bieten, da es für diese Organismen etablierte Möglichkeiten der Oberflächenpräsentation von Enzymen gibt. Im Hinblick auf die Glykosylierung dürften auch neuartige Bakterienstämme interessant sein, verfügen[182,183]. So die bliebe über die rekombinante Modifizierbarkeit Glykosylierungsmöglichkeiten der Fettsäuresynthese bei gleichzeitiger verbesserter Expression der Thioesterase erhalten. Co-Expression der 3-Ketoacyl-ACP-Synthase mtKAS aus Arabidopsis thaliana Die Entscheidung, eine zusätzliche Ketoacyl-ACP-Synthase zu exprimieren, entstand aus der Überlegung heraus, dem Fettsäure-Synthesezyklus die Möglichkeit zu minimieren längere Fettsäuremoleküle als C8 zu synthetisieren. Durch die Überexpression der spezifischen Synthase sollte ein großer Überschuss an OctanoylACP generiert werden, der im Zusammenspiel mit der Aktivität von FatB2+ gegenüber diesem Molekül die C8-Spezifität des Gesamtprozesse weiter erhöhen und somit die Konzentration der Nebenprodukte Decan- und Dodecansäure minimieren sollte. Gestützt wurde diese Idee durch eine Studie von Leonard et al.[184], in der die Gruppe berichtete, dass die heterologen Überexpressionen einer Ketoacyl-ACP-Synthase sowie einer Thioesterase aus Cuphea wrightii in Samen von Arabidopsis thaliana eine 125 doppelt so starke Verschiebung des Fettsäureprofils in Richtung mittelkettiger Carbonsäuren bewirken wie die Überexpression der Thioesterase alleine. Als Kandidat für die Co-Expression wurde die Oxoacyl-ACP-Synthase mtKAS aus den Mitochondrien der Pflanze Arabidopsis thaliana ausgewählt. Grundlegende Arbeiten zu diesem Enzym wurden hier vor allem von der Arbeitsgruppe um Penny [118,119,120] von Wettstein-Knowles geleistet . Die Autoren der einzelnen Studien beschreiben bei diesem Enzym ein bimodales Produktspektrum, dessen Höhepunkte bei Octanoyl- und Hexadecanoyl-ACP liegt. Dieses Produktspektrum kommt dabei sehr wahrscheinlich durch die Aminosäure Isoleucin an Position 154 zustande, deren Kettenrest mittig an der Acylbindetasche des Enzyms positioniert ist und durch eine Klappbewegung die Bindetasche für kürzere Substrate beschränken oder für längere [120] Acylreste erweitern kann (siehe Abbildung 1-6). Die Expression der mtKAS hatte jedoch nicht den erwarteten positiven Effekt der Schärfung des Produktprofils hin zur Octansäure, sondern, im Gegenteil, sogar negativen Einfluss auf die Octansäurekonzentration (Tabelle 3-4 auf Seite 102). Diese verringerte sich in Folge der Co-Expression um fast 40 % gegenüber Ansatz III, in dem nur die Thioesterase alleine exprimiert wurde, während das Verhältnis von Hauptprodukt Octansäure zu Nebenprodukt Decansäure in beiden Stämmen mit etwa jeweils 5 : 1 gleich blieb. Der erste Verdacht, dass diese Einbuße im Ertrag der Octansäure durch die metabolische Last zustande kommt, die der Zelle mit dem zweiten Plasmid (und damit auch einem zweiten Antibiotikum in der Kultur) auferlegt wird, greift in diesem Fall zu kurz. Dies kann daraus geschlossen werden, dass im weiteren Verlauf der Arbeit auch CYP*-CPR im Einzellsystem von diesem Plasmid exprimiert wurde, jedoch hier eine solche Einbuße an Octansäure nicht zu bemerken war und das Level an Octansäure mit den Ergebnissen des Ansatz III vergleichbar blieb (siehe Einzellsystem in Schüttelkolben, Kapital 3.2.2). Ein möglicher Hinweis zur Klärung dieses Umstands findet sich in der Arbeit von Subrahmanyam et al.[185] Sie berichteten, dass sie bei der homologen Überexpression der Ketoacyl-ACP-Synthase II (KAS II) in E. coli einen sehr toxischen Effekt feststellten. Sie gaben an, dass in diesem Stamm der Gehalt von Malonyl-CoA um das 80-fache über dem Normalniveau der Zelle lag und fast 40 % des gesamten zellulären CoA-Gehalts ausmachte, ein Zustand der auf eine völlige Blockade der Fettsäuresynthese hindeuten würde. Dieser Zustand konnte jedoch nicht durch die Aktivität der überexprimierten KAS II erklärt werden, da dieses Enzym Malonyl-ACP, 126 nicht jedoch den CoA-Ester, als Substrat umsetzt. Das bestätigte auch der Versuch, in dem die Aktivität des überexprimierten Proteins durch Cerulenin inhibiert wurde und dies jedoch keinen Einfluss auf die bestehende Blockade der Synthese hatte. Die Erhöhung des Malonyl-CoA deutete eher auf die Inhibierung eines weiteren Enzyms, der Malonyl-CoA:ACP Transacylase, hin. Dieses Protein setzt Malonyl-CoA zu Malonyl-ACP um und liefert damit erst den Ketoacyl-ACP-Synthasen ihr entsprechendes Substrat [186] . Bestätigt wurde dies durch die parallele Überexpression der Transacylase in einem KAS II überexprimierenden Stamm. Die Folge dessen war eine Auflösung der Blockade des Fettsäuresynthese-Zykluses. Die Autoren schlugen daraufhin die schlüssige Hypothese vor, dass es beim normalen Verlauf der Synthese zu einer Interaktion der Ketoacyl-ACP-Synthasen mit der Transacylase kommt, die ihnen dann Malonyl-ACP als Substrat zuliefert. Durch die Überexpression von KAS II okkupiert jedoch dieses Enzym allein den Großteil der zur Verfügung stehenden Transacylasen, die dann wiederum den anderen Ketoacyl-ACP-Synthasen I und III für deren Funktion nicht mehr zur Verfügung stehen. Als Folge davon können essentielle Fettsäuren, die nicht von KAS II alleine synthetisiert werden, vom Organismus nicht mehr produziert werden. Zu dieser Hypothese wurde jedoch keine weiterführende Literatur gefunden, die diese Interaktion von Synthase und Transacylase mit Experimenten bestätigt, jedoch bietet sie sich trotzdem auch als mögliche Erklärung für die Ergebnisse dieser Arbeit an. Da keine Aussage über den Gehalt an Malonyl-CoA im Expressionstamm in Ansatz V aus dieser Studie getroffen werden kann, könnte eine andere Begründung in der Aktivität von mtKAS zu finden sein. Wenn diese übermäßig höher als die Hydrolyse-Aktivität der Thioesterase ist, würde es zwangsläufig zu einer allmählichen Anhäufung von Acyl-ACPs im Organismus kommen. Dies hätte dann sehr wahrscheinlich eine feedback Inhibierung auf den Synthesezyklus - wie sie bereits in Kapitel 1.4.2 beschrieben wurde – zur Folge. Diese Inhibierung könnte zwar durch die Thioesterase nach und nach immer wieder abgebaut werden, jedoch würde sich die Gesamtausbeute in einem bestimmten Zeitintervall aufgrund der stetig stockenden Synthese verringern. Um ein Zutreffen dieser Hypothese zu überprüfen, müssten jedoch weitere Experimente durchgeführt werden. Diese könnten entweder der + Verifizierung (z.B. Co-Expressionen von mtKAS und FatB2 mit sukzessiv verringerten Anteilen an mtKAS und Beobachtung des Octansäuregehalts) oder der Widerlegung (z. B. Messung des Malonyl-ACP-Gehalts) der Hypothese dienen. 127 Integration von FatB2+ ins Wirtsgenom Der Hintergrund zur Entscheidung die Thioesterase FatB2+ in das Genom der Wirtszelle zu integrieren, bestand in der Überlegung die Octansäureproduktion zu steigern, indem der Zelle zusätzlicher metabolischer Stress durch die Replikation eines relativ großen multi-copy Plasmids (und dadurch bedingt, die Verwendung von Antibiotika) erspart bleibt. Weiterhin ist mit dem Verzicht auf ein Plasmid eine gesteigerte Stabilität der Genexpression gewährleistet, da Faktoren wie die strukturelle Plasmidstabilität (Fehleranfälligkeit der Plasmidreplikation) sowie die segregative Plasmidstabilität (Fehleranfälligkeit der Plasmidverteilung auf Tochterzellen) nicht mehr ins Gewicht fallen[187]. Dieser Ansatz führte jedoch nicht zum gewünschten Erfolg. Der Grund hierfür liegt vermutlich in der direkten Korrelation zwischen der zur Verfügung stehenden Thioesterasemenge und der Produktmenge. Die Thioesterase wird in Ansatz IV nur noch von einer Genkopie exprimiert, was sich vermindernd auf die Gesamtzahl an FatB2+-Enzymen in der Zelle auswirkt. Der Vorteil der stressfreieren Kulturführung kann hier offensichtlich den Nachteil der verringerte FatB2+-Konzentration in der Zelle nicht ausgleichen. Interessanterweise schafft es Ansatz IV trotz dieser nur einfach vorhandenen Genkopie auf 56 % des Octansäuregehalts von Ansatz III. Dies spricht augenscheinlich für eine Bestätigung der Ergebnisse der Studie von Lennen et al., in der sie dem bisher sehr schlecht charakterisierten Replikationsursprung pBBR1 eine Kopienzahl von 2 - 5 [62] zuschreiben . In diesem Fall ließe sich eine direkte lineare Korrelation zwischen Thioesterase- und Produktmenge herstellen. Dahingehend wären zukünftige Experimente interessant, ob ein oder zwei weitere Kopien von fatB2 oder dieses Gen unter einem stärkeren Promotor im Genom der Wirtszelle ausreichen würden, um die Werte von Ansatz III zu erreichen oder gar zu übertreffen. Betrachtung zum Expressionssystem und Beurteilung des Gesamtprozesses zur Octansäureproduktion Obwohl es sich bei dieser Arbeit um eine Machbarkeitsstudie handelt, die in erster Linie die Hydroxyoctansäureproduktion mit E. coli-Bakterien experimentell belegen sollte, konnten bereits Octansäure-Titer von etwas über 0,3 g L-1 in einem fed batchVerfahren erreicht werden. Dieses Ergebnis reiht sich damit in die Ergebnisse einer Anzahl von Studien ein, in denen bereits ähnliche Verfahren zur Produktion von 128 freien Fettsäuren in Escherichia coli beschrieben wurden[30,62,65,71,163,188,189,190,191,192]. Je nach eingesetzter Thioesterase, E. coli-Stamm und Kulturführung wurden hier Fettsäurekonzentrationen zwischen überwiegend 0,16[65] und 1,1 g L-1[29], aber auch bis zu 4,8 g L -1[192] erreicht. Diese Studien können aber nur bedingt zum Vergleich dieser Arbeit herangezogen werden, da sie ausnahmslos alle nicht die Ausbeute einer einzelnen bestimmten Fettsäure angeben, sondern meist ein Gemisch mehrerer langkettiger Carbonsäuren. So erreichten Jeon et al. in ihrer Studie eine Fettsäurekonzentration von 0,16 g L-1. Diese setzte sich dabei aus der Summe der Konzentrationen der Hexadecan- (etwa 0,12 g L-1) und der Octadecansäure (0,04 g L-1) zusammen. Liu et al. erreichten mit einer fed batch-Prozessführung in einem Zeitraum von 38 h einen Fettsäure-Titer von etwa 4,8 g L-1. Hierbei wurde jedoch die Gesamtheit aller geradkettigen Fettsäuren zwischen Dodecan- und Octadecansäure (C12 bis C18) sowie entsprechend einfach ungesättigter Derivate (C12:1 bis C18:1) angegeben. Dabei entfiel gut ein Drittel der gemessenen Fettsäuren auf die Hexadecansäure, etwa 18 % auf cis- oder trans-9-Tetradecaensäure und 12 % auf die Tetradecansäure. Beinahe ausnahmslos beziehen sich auch alle voran erwähnten Studien auf langkettige, nicht toxische Fettsäuren. Einzig die Studie von Lennen et al.[190] bezieht auch die toxischeren, mittelkettige Fettsäuren ab Octansäure mit ein und die Autoren geben hier einen erreichten Fettsäure-Titer von 0,77 g L-1 an. Jedoch werden auch hier wie in vielen anderen Studien die Konzentrationen einzelner Fettsäuren nicht explizit aufgeschlüsselt und die Hauptanteile an der erreichten Endkonzentration den langkettigen, hier allen voran der Hexadecansäure, zugeschlagen. In einer weiteren Studie berichten Lennen et al. von der Konstruktion eines E. coli-Stammes, mit dem es möglich war, nach 23 h eine Konzentration von -1 etwa 450 mg L Dodecansäure im Medium zu erreichen. Auch hierbei handelt es sich wieder um eine nicht toxische Fettsäure, jedoch scheint diese Studie aufgrund der Kettenlänge des Produkts am geeignetsten zu sein, um einen Vergleich mit der vorliegenden Arbeit zu ziehen. Die in dieser Arbeit im fed batch-Prozess erreichten 330 mg L-1 Octansäure (Ansatz VI) sind, bezogen auf die molare Konzentration, auf den ersten Blick mit den 450 mg L-1 Dodecansäure aus der Lennen-Studie vergleichbar (C8: 2,3 mM vs. C12: 2,25 mM). Jedoch nutzte die Arbeitsgruppe um Lennen für ihre Versuche einen batchAnsatz, der in seinen Möglichkeiten zur Kontrolle einzelner Parameter natürlich limitiert ist. Eine dauerhafte Kontrolle und Einstellung des pHs, beispielsweise, war in 129 diesem System nicht möglich und offensichtlich auch nicht nötig. Zieht man den entsprechenden batch-Ansatz (Ansatz III, erreichte Endkonzentration ~0,5 mM) aus der vorliegenden Arbeit zum Vergleich heran, wird ein Unterschied von fast 75 % sichtbar. Dieser Unterschied liegt sehr wahrscheinlich im Toxizitätsgrad der einzelnen Produkte begründet. Marounek und Rada berichteten 2003 von der antibakteriellen Wirkung von Octan- und Decansäure und schlossen hierbei explizit eine solche [193] Wirkung bei kürzeren (C2 - C6) und längeren (C12 - C18) Fettsäuren aus . Desbois und Smith trugen in ihrer Veröffentlichung jedoch auch Beispiele für die inhibitorische Wirkung der Kettenlänge C12 - C20 zusammen[194]. Unstrittig ist in beiden Fällen, dass eine Überproduktion von freien Fettsäuren für die produzierende Zelle schädlich ist. Experimente von Lennen et al. mit dem Nukleinsäure-Farbstoff SYTOX belegen, dass die übermäßige Produktion von Fettsäuren zu Poren in der inneren Membran führt und es zum Verlust intrazellulärer Metabolite kommt[190]. Obwohl der genaue Mechanismus wie der inihibtorische Effekt von Fettsäuren zustande kommt noch nicht genau bekannt ist, nimmt man an, dass es durch die frei diffundierbare Octansäure, die nun als Protonentransporter agiert, zu einer teilweisen Entkopplung der oxidativen Phosphorylierung und damit zu einem eingeschränkten ATP-Titer innerhalb der Zelle kommt. Aufgrund von in der inneren Membran entstehende Poren wird der Protonengradienten durch frei einströmende Protonen zerstört, daraus resultieren der Zusammenbruch des Membranpotentials sowie die Ansäuerung des Cytosols[64,195]. Des weiteren beobachtete die Arbeitsgruppe von [190] Lennen einen Anstieg des Anteils an ungesättigten Fettsäuren in den Membranen . Dies wurde jedoch nicht als Folge einer Anpassung der Zelle an äußere Umstände interpretiert, sondern als Unfähigkeit des Organismus, den Überschuss an ungesättigten Acyl-ACPs, der durch die Präferenz der überexprimierten Thioesterase für gesättigte Acyl-ACPs zustande kommt, abzubauen. Um nun die Ausbeute an Octansäure trotz der voran erwähnten Hindernisse weiter zu erhöhen, würde es sich zunächst anbieten, die Diffusion der Fettsäure durch die Membranen zu verhindern oder zumindest weitestgehend einzuschränken. Dazu würde sich eine Prozessführung in Form einer Flüssig-Flüssig-Extraktion anbieten. Hierbei könnte in einem biphasischen System, die von den Zellen ins Medium abgegebene Octansäure direkt in eine zweite Phase aufgenommen und somit aus der wässrigen Phase entfernt werden. Eine Schädigung der Zellen durch im Medium gelöste Octansäure wäre somit größtenteils ausgeschlossen. Um die Fettsäure 130 weitestgehend auch von der Diffusion innerhalb der Zelle nach außen abzuhalten, wäre ein Exporterprotein notwendig, das die Fettsäuren über die Membranen transportiert. Jedoch wurde bis dato noch kein solches Protein in Escherichia coli beschrieben. Es sind lediglich Systeme bekannt, die wie fadL, vor allem langkettige Fettsäuren in die Gegenrichtung, also zelleinwärts, transportieren. Analoge Proteine in S. cerevisiae wie der ABC-Transporter Pdr12 belegen allerdings die Existenz solcher [196] Proteine und legen die Vermutung nahe, dass solche Proteine auch in Bakterien existieren und für diesen Lösungsansatz genutzt werden könnten. Auf diese Weise könnten die Zerstörung des Protonengradienten über die innere Membran und die damit zusammenhängenden Probleme wie die entkoppelte Phosphorylierung und die Ansäuerung des Cytosols zumindest vermindert werden. Eine weitere Möglichkeit den toxischen Effekt der freien Fettsäuren einzuschränken, wäre die gleichzeitige Expression einer entsprechenden Methyltransferase im Produktionsstamm. Auf diese Weise würde die entstehende Octansäure direkt verestert werden, was wiederum ihren unkontrollierten Transport von Protonen über die Zellmembran verhindern dürfte. Natürlich bedarf es dann einer späteren Aufarbeitung des Methylesters um das Produkt „Fettsäure“ zu erhalten[197]. Um den Überschuss an ungesättigten Fettsäuren in den Membranen zu korrigieren, wäre der Einsatz einer Thioesterase mit Aktivität gegen ungesättigte Acyl-ACPs sinnvoll, um das entstehende Ungleichgewicht zwischen gesättigten und ungesättigten Acyl-ACPs abzubauen. Idealerweise würde es sich dabei um ein Enzym handeln, dass sowohl die Aktivität gegen die gewünschte Fettsäure als auch gegen ungesättigte Derivate besitzt, jedoch wäre auch die Expression zweier Thioesterasen, auf die diese Eigenschaften aufgeteilt sind, denkbar. Die Expression der Acetyl-CoA Carboxylase (accABCD) wäre noch ein weiterer Ansatzpunkt um die Ausbeute an Octansäure weiter anzuschieben. Dieses Enzym ist für die chemische Addition von CO2 an Acetyl-CoA verantwortlich und liefert mit Malonyl-CoA als Endprodukt den Grundbaustein für die Fettsäurebiosynthese. In einigen Publikationen wurde beschrieben, dass mit dieser Strategie der Ertrag der Zielfettsäure erfolgreich um das 2,5- bis 6-fache gesteigert werden konnte[163,198], andere Veröffentlichungen beschreiben, dass sie mit dieser Methode keinen Erfolg hatten[62]. Hier sind vermutlich die gewünschte Fettsäure sowie der genomische Hintergrund des Produktionwirts ausschlaggebende Faktoren, die über Erfolg oder 131 Misserfolg entscheiden und deswegen sollte in künftigen Experimenten mit diesem Stamm diese Option auf jeden Fall getestet werden. Im direkten Vergleich mit den voraus beschriebenen Studien reiht sich das in dieser Arbeit bis zu diesem Punkt etablierte Zellsystem zur Produktion von Octansäure im Mittelfeld bezüglich der Ausbeuten ein. Es gibt jedoch noch, wie bereits erörtert, einige Parameter und Stellschrauben am System, mit denen die Ausbeute weiter verbessert werden könnte. Im August 2011 veröffentlichten Dellomonaco et al. einen neuen Ansatz, um [71] die biotechnologische Produktion von Fettsäuren zu bewältigen . Sie beschäftigten sich darin mit der Umkehr der β-Oxidation in E. coli. Durch die in Kapitel 1.3.1.3 (Produktion durch Umkehrung der β-Oxidation auf Seite 32) beschriebenen genomischen Modifikationen eines E. coli-Stammes konnten sie die Produktion von langkettigen Fettsäuren in hohem Maßstab erreichen. So konnten sie über einen Zeitraum von 60 h in Minimalmedium im batch-Verfahren langkettige Fettsäuren (hauptsächlich Palmitin- und Stearinsäure) mit einem Titer von ~ 7 g L-1 anreichern. Dies kann sich bereits mit den voran beschriebenen Ergebnissen von Liu et al.[192] messen, die bis dato die höchsten erreichten Werte in E. coli darstellen. Dellomonaco und ihre Kollegen führen diese hervorstechenden Ergebnisse auf ein effektiveres Verhalten ihres Systems zurück: während bei der Fettsäuresynthese erst 2 AcetylCoA-Bausteine sowie ein ATP-Molekül und ACP-Protein aufgewendet werden müssen um den Grundbaustein Malonyl-ACP zu erzeugen, kann bei ihrem Ansatz direkt vom Grundbaustein Acetyl-CoA ausgegangen und die Fettsäure durch Anhängen neuer Acetyl-CoAs rückproduziert werden. 2014 wurde dieser Ansatz von Lian und Zhao auch in die Hefe S. cerevisiae übertragen. Mit diesem Stamm wurde als konzeptioneller Beweis versucht, mittelkettige Fettsäuren zu produzieren. Hierbei wurde hauptsächlich Octansäure -1 hergestellt, jedoch nur bis zu einem Titer von etwa 8 mg L . Dieses Ergebnis fällt weit hinter den in dieser Arbeit erreichten Werten mit über 300 mg L-1 zurück. Jedoch darf dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass Saccharomyces für die Produktion von Octansäure denkbar ungeeignet ist, da dieser Organismus eine äußerst geringe Toleranz gegenüber Octansäure aufweist[199]. Der von Dellomonaco gelieferte Ansatz in Escherichia coli hingegen würde nach einer Anpassung zur Produktion von Octansäure sicherlich interessante Vergleichsdaten liefern. Sollten sich diese Ergebnisse besser als die hier präsentierten 132 Werte erweisen, sollte grundsätzlich über einen Wechsel des Moduls Produktion von Octansäure durch die Fettsäurebiosynthese zum Modul Produktion von Octansäure durch umgekehrte β-Oxidation im Gesamtprozess Produktion von 8-Hydroxyoctansäure nachgedacht werden. 4.2 Herstellung von 8-Hydroxyoctansäure Wachstumsexperimente auf den potentiellen Produkten Octan-, 8-Hydroxyoctan- und Suberinsäure Um zu klären, ob der eingesetzten Wirtsorganismus dazu in der Lage ist, trotz fadDDeletion die Fettsäure sowie ihre Derivate zu verstoffwechseln, wurden Wachstumsexperimente in Minimalmedium mit dem jeweiligen Produkt als einziger C-Quelle durchgeführt. Getestet wurden jeweils der Wildtyp-Stamm BW25113, seine + fadD-Deletionsmutante, diese Mutante während der Expression des FatB2 -Konstrukts und die Mutante während der Expression des CYP*-CPR-Konstrukts. Bei allen getesteten Stamm-Substrat-Kombinationen konnte kein signifikantes Wachstum festgestellt werden, welches über das Wachstum der Negativkontrolle hinausging. Auch blieben alle Kombinationen im Wachstum spätestens beim letzten Messpunkt deutlich hinter der Positivkontrolle zurück. Die leicht unterschiedlichen Verläufe der Wachstumskurven der Positivkontrollen lassen sich vermutlich durch das Messsystem erklären: die optischen Dichten wurden in Mikrotiterplatten bestimmt, daher müssen durch das Lambert-Beer’sche Gesetz bedingt, die Messwerte mit einem Korrekturfaktor von 3,21 beaufschlagt werden, um die korrekten Werte für die Zelldichten zu erhalten. Messfehler wirken sich dementsprechend ebenfalls aus, was wiederum zu den unterschiedlichen Kurven führen dürfte. Die Ergebnisse legen insgesamt den Schluss nahe, dass keiner der Stämme dazu in der Lage war, die erzeugten Produkte zum Aufbau eigener Biomasse zu verstoffwechseln. Auch vor dem Hintergrund des Vorliegens von wesentlich leichter verwertbarer Kohlenstoffquellen im TB-Medium, wie etwa Glycerol, scheint eine solche Metabolisierung der Produkte sehr unwahrscheinlich. Etablierung eines 8-Hydroxyoctansäure-produzierenden Zellsystems Um die de novo produzierte Fettsäure Octansäure in vivo zur gewünschten terminal + hydroxylierten 8-Hydroxyoctansäure weiterzuverarbeiten, sollte neben dem FatB2 - Konstrukt die Expression einer spezifischen Monooxygenase gewährleistet werden. In 133 der vorliegenden Arbeit wurde dazu die G307A-Mutante von CYP153AM.aq.-CPRBM3 verwendet[9], bei welcher eine erhöhte Aktivität gegenüber Octansäure gezeigt wurde. Für die Umsetzung einer solchen Enzymkaskadenreaktion bestand prinzipiell die Möglichkeit ein solches System auf zwei (Abbildung 2-1 und Abbildung 2-2) oder einer Zelle (Abbildung 2-3 und Abbildung 2-4) basierend zu etablieren. Innerhalb des jeweiligen System bestand weiterhin die Möglichkeit, die Produktionen von Octanund 8-Hydroxyoctansäure parallel (Abbildung 2-1 und Abbildung 2-3) oder nacheinander (Abbildung 2-2 und Abbildung 2-4) zu starten. Zunächst wurde das Zweizell-System untersucht: Dabei zeigte sich, dass die parallelen Produktionsstarts in sowohl Schüttelkolben als auch Bioreaktoren beide nicht zum gewünschten Ergebnis der Produktion von 8-Hydroxyoctansäure führten. Dieser Umstand kann durch zwei Hypothesen erklärt werden. Beide Hypothesen stützen sich dabei auf die Annahme, dass bei der fehlenden Produktbildung das Problem in einer mangelnden Funktion der Monooxygenase liegt. In der ersten Hypothese wäre es möglich, dass kein oder Substrat in nur ungenügender Menge vorhanden ist. Es ist zwar gewährleistet, dass das Enzym vom eingesetzten Plasmid funktional exprimiert werden kann, jedoch kann keine Aussage darüber getroffen werden, ob das Enzym in der Mischkultur auch tatsächlich zum Einsatz kommt. Da auf beide Plasmide in den jeweiligen Zellen mit dem gleichen Antibiotikum selektioniert wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass beispielsweise der Monooxygenase-produzierende Stamm seinen Gegenpart in der Mischkultur überwächst und verdrängt. Somit wäre der octansäure-zulieferende Teil der Kultur ausgeschaltet und der Monooxygenase würde kein Substrat zur Verfügung stehen. Dies würde auch die stark verringerte Octansäurekonzentration in den Kulturen erklären, die nach 20 h nur etwa 10 - 20 % des erwarteten Werts betrug. Der zweiten Erklärungsversuch stützt sich auf die geringe katalytische -1 [143] Effizienz der Monooxygenase (0,527 min mM gegen Octansäure ). Weil zu Beginn des Prozesses nur sehr geringe Mengen an Octansäure den Monooxygenasen zur Verfügung stehen, da die Säure erst aus einer anderen Zelle in die Monooxygenaseenthaltende Zelle diffundieren muss, reicht die geringe Affinität des CYP*-CPREnzyms nicht aus, um diese wenigen Moleküle umzusetzen. Da es sich bei Monooxygenasen um Enzyme handelt, die eine relativ kurze Halbwertszeit aufweisen[200], sind jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Konzentration an Octansäure in allen Zellen deutlich zugenommen hat, die Monooxygenasen eventuell bereits wieder inaktiv und es findet 134 ebenfalls keine Umsetzung zur Hydroxyoctansäure mehr statt. Versuche, in denen den Mischkulturen Octansäure in höherer Konzentration zugefüttert wird und nach 20 h der Hydroxyoctansäuregehalt bestimmt wird, könnten Aufschluss über die möglichen Ursachen liefern. Im Gegensatz zur parallelen Prozessführung konnte bei der der sequentiellen Prozessführung die Produktion von 198,7 µM 8-Hydroxyoctansäure beobachtet werden. Dabei stellte sich der pH-Wert als entscheidendes Kriterium für das Gelingen der Umsetzung heraus. Su et al. wiesen in ihrer Veröffentlichung von 2012 bereits auf [168] die starke Abhängigkeit von Monooxygenasen gegenüber dem pH hin . So zeigten sie unter anderem, dass ein Absinken des pHs um 0,3 bereits eine Halbierung der Bindungsrate zwischen Enzym und Substrat zur Folge hat. Erste Versuche, in denen im octansäurehaltigen Überstand der FatB2+-Zellen die Monooxygenase-Zellen resuspendiert wurden, führten daher auch zu keinen Erfolg, da der pH durch die Octansäureproduktion oft um mehr als 2,0 gefallen war, was die Inaktivität der Monooxygenase erklären würde. Dies wird zusätzlich durch die Tatsache gestützt, dass durch das Anheben des pHs zurück auf 7,5 die Umsetzung der Octansäure zu ihrer ω-hydroxylierten Form erfolgreich durchgeführt werden konnte. Da das entwickelte sequentielle Zweizellsystem in der Handhabung relativ kompliziert, zeitaufwendig und dadurch impraktikabel ist, wurde auch hier ein Einzellsystem getestet. Dazu wurde das Monooxygenase-Fusionsprotein auf ein zu pKiM2 kompatibles Plasmid umkloniert und anschließend zusätzlich zu pKiM2 in die Wirtszelle eingebracht. In einem solchen Einzellsystem führten nun sowohl die sequentielle als auch die parallele Prozessführung zum Erfolg. Da in diesem Fall durch zwei Antibiotika gewährleistet werden konnte, dass beide Plasmide und damit auch FatB2+- und CYP*-CPR-Konstrukt in der Zelle vorhanden waren, konnte auch in der zuvor gescheiterten parallelen Prozessführung 8-Hydroxyoctansäure produziert werden, während die Konzentration an produzierter Octansäure sich in Bereichen bewegte, die durchaus auch ohne die zusätzliche Expression eines zweiten Enzyms erreicht worden wären. Ausschlaggebend für das Gelingen dieser Ansätze dürfte zudem sicherlich die lokal relativ hohe Konzentration an Octansäure innerhalb der Zellen sein, die durch die nun anwesende Monooxygenase trotz niedriger Affinität direkt umgesetzt werden kann. Während im Schüttelkolben-Maßstab sowohl parallele als auch sequentielle Prozessführung mit etwa 30 µM 8-Hydroxyoctansäure relativ gleich abschnitten, zeigte sich im Bioreaktor die parallele Prozessführung überlegen. Hier wurden knapp 40 % mehr 8-Hydroxyoctansäure produziert als in der 135 sequentiellen Prozessführung was zu einer maximalen Konzentration von 233,5 µM Hydroxyoctansäure nach 24 h führte. Zu erklären ist dieser Umstand vermutlich damit, dass direkt mit Beginn der Octansäureproduktion diese auch von der ebenfalls anwesenden Monooxygenase umgesetzt werden kann, während im sequentiellen System die Octansäure in den ersten 6 h die Zelle zuerst verlässt und später wieder hinein diffundieren muss um von der Monooxygenase umgesetzt zu werden. Wie im vorherigen Kapitel bereits dargelegt, ist der Vorgang der Fettsäurediffusion über die Membran jedoch für die Zellen schädlich und mindert gegebenenfalls somit deren Produktionsleistung. Bewertung der Produktionsleistung Die höchste Konzentration an 8-Hydroxyoctansäure, die in dieser Arbeit erreicht werden konnte, betrug 233,5 µM in 20 h im Einzellsystem mit simultaner Induktion -1 des Thioesterase- und des Monooxygenase-Konstrukts. Dies entspricht etwa 40 mg L an hydroxylierter C8-Fettsäure. Vergleicht man diesen Wert mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen, die ebenfalls das Ziel hatten, ω-Hydroxyfettsäuren zu produzieren, erscheint dies zunächst wenig. Die koreanische Gruppe um J. H. Bae erreichten mit ihrem konstruierten E. coli-Stamm in 36 h eine Umsetzung von 2,5 g Hexadecansäure zu 2,2 g 16-Hydroxyhexadecansäure[201]. In der Arbeit von Scheps et al., die das Monooxygenase-Konstrukt CYP153AM.aq.-CPRBM3 in einem E. coli-Stamm benutzte, wurden Endkonzentrationen von 4 g L-1 12-Hydroxydodecansäure [8] erreicht , was den Faktor 100 zu den in der vorliegenden Arbeit erreichten Werten ausmacht. Gatter et al. erreichten mit einem gentechnisch verändertem Yarrowia lipolytica-Stamm in 3 [202] Hydroxydodecansäure Tagen sogar eine Konzentration von 9 g L-1 12- . Jedoch darf bei diesen Vergleichen nicht außer Acht gelassen werden, dass in diesen Studien tatsächlich nur reine Umsetzungen eines zugefütterten Substrats in das Endprodukt in genetisch optimierten Stämmen vermessen wurden, während in der vorliegenden Arbeit das erste Mal die biotechnologische de novo Synthese von 8-Hydroxyoctansäure beschrieben wird. Des weiteren wurde in dieser Arbeit mit einer Monooxygenase gearbeitet, deren Optimallänge des Substrates nicht bei Octansäure, sondern bei längerkettigen Molekülen wie Dodecan- oder Tetradecansäure liegt: Honda Malca et al. errechneten in ihrer Publikation zur G307A-Mutante von CYP153AM.aq für das Enzym eine katalytische Effizienz von 0,527 min mM-1 gegen das Substrat Octansäure[143]. Dies ist 136 eine um den Faktor 400 schlechtere Effizienz als beispielsweise gegen das Substrat Tetradecansäure mit 214 min mM-1. Zusätzlich kommt auch hier wieder der Umstand zum Tragen, dass die Zellen in dieser Studie mit einem wesentlich toxischeren -1 [193] arbeiten mussten als in den oben erwähnten Studien mit Substrat (IC50 = 0,3 g L ) Do-, Tetra- oder Hexadecansäure (jeweils IC50 > 5 g L-1)[193]. Da es sich bei dieser Arbeit um eine Machbarkeitsstudie handelt, lag der primäre Fokus nicht auf der Optimierung der Endausbeute des hydroxylierten Produkts. Nichtsdestotrotz lassen sich aus diesen Versuchen einige Optimierungsvorschläge zur Erhöhung der Ausbeute an 8-Hydroxyoctansäure ableiten: die ersten Optimierungen sollten der Monooxygenase gelten. Wie bereits beschrieben, weist diese eine sehr geringe katalytische Effizienz auf. Das erste Ziel sollte hier sicherlich das Auffinden einer Monooxygenase sein, deren Susbtratspektrum eher im Bereich der Octansäure angesiedelt ist. Des Weiteren beschreiben Scheps et al. eine sehr hohe Produktion von Acetat und [8] Wasserstoffperoxid beim Einsatz des CYP*-CPR-Konstruktes . So wurden im Verlauf ihrer Experimente Acetat-Konzentrationen erreicht, die intrazelluläre Proteine destabilisieren könnten[203], während die Wasserstoffperoxid-Konzentration ein Vielfaches dessen überschritt, was E. coli-Zellen metabolisch bewältigen können[204]. Hervorgerufen wird dieser Umstand durch eine schlechte coupling efficiency der Monooxygenase[8]. Daher sollte entweder eine Monooxygenase gefunden und eingesetzt werden, deren natürliches Substrat die Octansäure ist und deren coupling efficiency der bisher eingesetzten Monooxygenase überlegen ist oder über gezieltes protein engineering die coupling efficiency des hier verwendeten Konstruktes verbessert werden. Prinzipiell zeigten die Experimente im Einzellsystem bessere Ergebnisse als die des Zweizellsystems. Begründet werden kann dies sicherlich mit der unmittelbaren räumlichen Nähe zwischen Thioesterase und Monooxygenase im Einzellsystem. Interessant wäre hier aber sicherlich trotzdem noch der Vergleich zwischen einem optimierten Einzellsystem und einem optimiertem Zweizellsystem, bei dem beispielsweise eine Zelle die Thioesterase und einen Exporter für Octansäure überexprimiert, während die zweite Zelle einen Importer für Octansäure und die Monooxygenase produziert. Hier muss dann experimentell ermittelt werden, ob der Vorteil der räumlichen Nähe der beiden Enzyme oder der Vorteil von Transportern, die die Zellviabilität erhöhen, überwiegt. 137 Um weitere Optimierungen an den Zellen vorzunehmen, wären zunächst zusätzliche Analysen der metabolischen Flüsse notwendig, um weitere limitierende Faktoren zu identifizieren. Sind diese gefunden, können durch weitere genetische Manipulationen (wie beispielsweise die Überexpression eines limitierenden Enzyms) diese Hindernisse umgangen werden. Auch das Ausschalten konkurrierenden Stoffwechselwege, die ATP, NAD(P)H oder Acetyl-CoA verbrauchen, könnte auf diese Weise die Erträge an Fettsäuren steigern. Eine zusätzliche Möglichkeit könnte auch das Abschalten der normalen Fettsäuresynthese durch induzierbare knockouts sowie das Versehen der Wirtsthioesterasen mit spezifischen Protease-Erkennungssequenzen sein, um deren Halbwertszeit im Organismus zu verkürzen. In diesem Fall könnte mit solchen Zellen zu Beginn der Produktion unter gewohnten Kulturbedingungen zunächst ausreichend Biomasse aufgebaut werden. Durch Zugabe eines oder mehrerer Induktoren werden die Zellen dann in einen „Produktionsmodus“ versetzt, in dem der Kohlenstofffluss nur noch in den Aufbau der gewünschten Fettsäure geht und nicht mehr in den Aufbau von Biomasse oder unerwünschten Fettsäuren und anderen Nebenprodukten. Ob sich jedoch, trotz all dieser vorgeschlagenen Optimierungen, das de novoPrinzip gegen die einfache Umsetzung von zugefütterten Substraten durchsetzen kann, hängt letztendlich von wirtschaftlichen Faktoren ab, genauer von den Kosten für die zugefütterten Fettsäuren. Da diese in der Regel jedoch relativ niedrig sind, wird der größte Teil der ω-hydroxylierten Fettsäuren sicherlich durch Umsetzungen produziert werden. Trotzdem könnte das de novo-Prinzip eine ergänzende Funktion in dieser Produktion einnehmen, indem beispielsweise der „Abfallstoff“ Glycerol aus der Fettspaltung dann ebenfalls in hydroxylierte, maßgeschneiderte Fettsäuren umgebaut werden kann. 4.3 Entwicklung eines Thioesterase-HTS-Assays Screening auf Agarplatten Um die de novo Biosynthese von ω-Hydroxyfettsäuren auch für andere Kettenlängen wie zum Beispiel 6-Hydroxyhexansäure oder 10-Hydroxydecansäure durch die zufallsgerichtete Mutagenese der Thioesterase zu ermöglichen, sollten in der vorliegenden Arbeit die Grundlagen für einen benötigten HTS-Assay gelegt werden. Die anfänglichen Ergebnisse zu den Versuchen einen Festphasenassay zu entwickeln, 138 belegen jedoch die generellen Schwierigkeiten dieses Unterfangens: durch die in Kapitel 3.1.3 angesprochene geringe Löslichkeit der Thioesterase, steht nur wenig Enzym dem Assay zur Verfügung. Bedingt durch die Expression von einem Plasmid mit geringer Kopienzahl liegt bereits zu Beginn wenig des zu untersuchenden Proteins in der Zelle vor. Die Menge des für den Assay nutzbaren Proteinanteils verringert sich dann durch die schlechte Löslichkeit um weitere 70 %. In Kombination mit einem nicht natürlichen Assaysubstrat, für welches das Enzym nur eine geringe Affinität und/oder Aktivität besitzt (wie beispielsweise die 4-Nitrophenylester) und welches zudem auch von anderen Enzymen der Wirtszelle, wie Esterasen und Lipasen, die die Hintergrund-Aktivität erhöhen, umgesetzt werden kann, kommt es schließlich zu einer von der Negativkontrolle nicht unterscheidbaren Aktivität oder wie im vorliegenden Fall zu gar keiner identifizierbaren Aktivität. Des Weiteren besteht das schwerwiegende Problem der Substratzulieferung zum Enzym: dieses liegt intrazellulär vor, während der Substrat von außen zugegeben werden muss und zudem schwer membrangängig ist. Um einige dieser Problem zu umgehen, wurde in einem weiteren Ansatz das [10] sogenannte Oberflächenpräsentationsverfahren auf Hefezellen verwendet . Dies sollte zwei Vorteile bieten: zum einen sollten durch das neue Expressionssystem posttranslationale Modifikationen wie beispielsweise Glykosylierungen ermöglicht werden, die gegebenenfalls auch zu einer besseren Löslichkeit und Aktivität der Thioesterase führen. Zum anderen würde durch die Oberflächenpräsentation des Enzyms eine künstlich herbeigeführte Lyse der Zellen obsolet werden. Proteine der Wirtszelle, die das Substrat ebenfalls umsetzen und somit bei den Aktivitätsmessungen den Hintergrund stark erhöhen würden, könnten somit größtenteils in der Zelle zurückgehalten werden. Dies hätte eine starke Vergrößerung des dynamischen Bereichs des Assays in den Bereich niedrigerer Substratkonzentrationen zur Folge, was bei einem späteren etwaigen Screening zu einer schärferen Trennung zwischen Positiv- und Negativergebnissen führen würde. Zunächst sollte die Oberflächenpräsentation in einem Flüssigassay durchgeführt werden. Bei erfolgreicher Etablierung in der Flüssigphase wäre dieser Assay wieder auf Agarplatten rücktransferiert worden, um eine höhere Durchsatzzahl im Kolonienscreening zu ermöglichen. 139 Screening in einem Flüssigassay Ob dieser Ansatz zur Aktivitätsbestimmung der Thioesterase hätte erfolgreich sein können, lässt sich durch die Ergebnisse der vorliegende Arbeit nicht belegen. Im + Aktivitätsassay konnten keine Unterschiede zwischen FatB2 -exprimierenden Hefezellen und Kontrollzellen festgestellt werden. Daher ist davon auszugehen, dass das Protein nicht funktionell auf der Oberfläche der Zellen exprimiert wurde. Dies könnte beispielsweise durch die Fusion an Aga2 zustande kommen, die eine korrekte Faltung des Proteins verhindert. Allerdings lässt sich auch nicht sagen, ob das Protein überhaupt von den Zellen exprimiert wurde, da die Möglichkeit zur Überprüfung dieser Frage (etwa durch einen Peptidanhang wie c-myc oder 6xHis) fehlte. Es wurden zwar vier Expressionsstandardbedingungen, die von Prof. Dr. Kolmar von der TU Darmstadt empfohlen worden waren (mit/ohne Schütteln in Kombination mit/ohne Zusatz von PEG), mit den Aktivitätsassays getestet, jedoch konnte in keinem Fall eine Aktivität nachgewiesen werden. Ob dies jedoch auf eine Inaktivität, eine zu geringe Aktivität des Enzyms oder auf eine nicht gelungene Expression zurückzuführen ist, ließ sich jedoch im Laufe dieser Arbeit leider nicht ermitteln. Aufreinigung des Thioesterase-Fusionkonstruktes Für die genaue biochemische Charakterisierung des Substratspektrums von FatB2+ empfahl sich aufgrund des N-terminalen Polyhistidinanhangs zunächst eine NickelAffinitätschromatographie. Da das zur Elution verwendete Imidazol mit dem Assay interagierte und zu einer Esterspaltung der Substrate führte, wurde dieses durch Dialyse gegen unterschiedliche Puffer oder durch eine Entsalzungssäule entfernt. Jedoch kam es hierbei zur Präzipitation des Enzyms. Mögliche Ursachen dafür könnten anwesende Nickelionen im Eluat sein, die zusammen mit dem Protein von der Säule gewaschen wurden. Durch Entfernen des Imidazols kommt es zu einer Aggregation der Enzyme, bei der sich die Enzyme über den Polyhistidin-Anhang wieder an einige in der Lösung befindliche Nickelionen anlagern, da diese nun nicht mehr durch das Imidazol „maskiert“ werden und so als Aggregationskerne dienen könnten. Um dies zukünftig zu verhindern, könnte eine zusätzliche ProteaseSchnittstellen (zum Beispiel für die Protease des Tabacco etch virus) zwischen Protein und Polyhistidinanhang eingebaut werden um das Enzym ohne die Verwendung von Imidazol eluieren zu können. Auch der Einsatz von EDTA um die Nickelionen in der 140 eluierten Enzymlösung abzufangen, oder eine hohe Salzkonzentration im Dialysepuffer zur Abschirmung der Nickelionen könnte getestet werden. Jedoch war die Reinheit des Enzyms trotz dieser normalerweise sehr spezifischen Aufreinigung nicht sehr hoch (siehe SDS-Gel in Abbildung 3-16 auf Seite 119). Dies könnte ebenfalls auf die bereits mehrfach angesprochene geringe Konzentration der Thioesterase im Zelllysat zurückzuführen sein. Durch die geringe Menge an Zielprotein im Lysat ist es bei der Aufreinigung auch mehr Proteinen aus der Wirtszelle (wie beispielsweise der Peptidyl-Prolyl-cis-trans-Isomerase vom FKBP[205] Typ (slyD) ) möglich, freie Bindungsplätze an der Säule zu belegen, da sie ebenfalls Wechselwirkungen mit dem Säulenmaterial zeigen (etwa durch an der Proteinoberfläche liegende Histidinreste). Um jedoch die Säule komplett mit Zielprotein belegen zu können und nicht erwünschte Proteine zu verdrängen, müssten Probenvolumina aufgetragen werden, die weit über den empfohlenen Angaben des Säulenherstellers liegen. Eine Verbesserung der Proteinlöslichkeit und damit der Konzentration von FatB2+ im Zelllysat wäre also auch dem Punkt der Aufreinigung zuträglich. Wie in den Ergebnissen bereits gezeigt, führten auch die Aufreingungsversuche mit Anionentauschersäulen zu keinem Erfolg, da das Enzym nicht gezielt von der Säule eluiert werden konnte. Die Aufreinigung über eine Kationentauschersäule zeigte hingegen wesentlich bessere Resultate. Hier konnte die Elution des Proteins auf wenige Fraktionen eingegrenzt werden. Die Ergebnisse indizieren eine leicht positive Gesamtladung des Enzyms. Aber auch hier war nur eine mäßige Aufreinigung zu beobachten. Jedoch hätte sich diese Methode in Kombination mit einer zusätzlichen Aufreinigung als durchaus effektiv herausstellen können. Daher wurde sie mit der Nickelaffinitätschromatographie, die im Vorfeld ebenfalls bereits Reinigungseffekt bewiesen hatte, kombiniert. Damit kein Imidazol im Endeluat vorhanden war, wurde Ionentauscherchromatographie erst die Affinitäts- und Jedoch zeigten ausgeführt. anschließend die die anschließend durchgeführten dot blots kein Protein mehr im Eluat. Ein Grund hierfür könnten die bereits angesprochenen Nickelionen sein, die bei der vorausgegangenen Nickelaffinitätschromatographie von der Säule gewaschen wurden. Diese könnten einerseits an die Kationentauschersäule binden und andererseits weiterhin mit den Hexahistidinanhängen der Proteine koordinieren. Somit wären diese an die Säule gebunden und ließen sich nicht durch die gewählten Bedingungen wieder eluieren. 141 Hier wäre es durchaus auch sinnvoll, die Kombination an Chromatographien in umgekehrter Reihenfolge zu testen. Durch eine erste Vorreinigung durch den Kationentauscher, könnte im zweiten Schritt die zusätzliche Bindung von Wirtsproteinen an die Nickelsäule bereits erheblich eingeschränkt sein, was zu einer deutlichen Verbesserung der Reinheit des Endeluats führen würde. Allerdings würde dann weiterhin das Problem bestehen das Imidazol wieder aus dem Eluat entfernen zu müssen ohne dass es zu einer Aggregation der Thioesterase kommt. Beurteilung aller Ergebnisse zur Assayentwicklung In dieser Arbeit wurde versucht, mit unterschiedlichen Ansätzen einen high throughput screening-Assay für Thioesterasen zu entwickeln. Hier kam es in allen Bereichen zu einigen Problemen. Bereits die Suche nach einem passenden Substrat gestaltete sich sehr schwierig. Als möglicher Ausweg könnte hier die Synthese des [206,207] Originalsubstrats der Thioesterase, Acyl-ACP, im Labor dienen . Dieses Substrat könnte in beliebiger Länge hergestellt werden, jedoch ist zu beachten, dass dies ein sehr aufwendiger Prozess ist, der den Einsatz des Moleküls bzw. der Moleküle in einem HTS-Assay, in welchem eine sehr große Menge an Klonen mit einer großen Menge an Substrat durchmustert werden muss, überaus teuer macht. Auch der Umgang mit der Thioesterase an sich gestaltete sich als sehr schwierig. Eine Aufreinigung kam nur teilweise zustande und konnte nie vollständig durchgeführt werden, da das Enzym immer wieder in Zwischenschritten komplett präzipitierte. Auch hier müssten weitere Experimente folgen, um den Grund für die Präzipitation zu ermitteln. Insgesamt ist die Assay-Entwicklung (nicht nur, aber auch) für Thioesterasen sehr komplex und stellt den Experimentator vor einige Herausforderungen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, müssen bereits im Vorfeld durch zahlreiche Experimente viele Parameter optimiert werden, um überhaupt erste Erfolge erzielen zu können, an deren Ergebnissen schließlich erst einmal eine Optimierung und Etablierung des Assays stattfinden können. Die Komplexität dieses Themas könnte auch der Grund sein, warum bisher noch keine high throughput screening-Systeme für Thioesterasen in der Literatur bekannt sind und Patente, die mit verschieden langen Fettsäuren und Thioesterasen arbeiten, immer mit mehreren natürlichen Thioesterasen aus verschiedenen Quellen arbeiten anstatt beispielsweise mit einer 142 natürlichen Thioesterase und ihren verschiedenen Enzymvarianten, die aus einem Ansatz mit zufällig eingefügten Mutationen identifiziert wurden. 143 5 Literatur [1] R.L. Hirsch. 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Rock, J.E. Cronan. Acyl carrier protein from Escherichia coli. Methods Enzymol. 71: (1981) 159 6 Anhang 6.1 Verwendete Chemikalien Tabelle 6-1: Verwendete Chemikalien Chemikalie Quelle 3-(N-Morpholino)-Propansulfonsäure Alfa Aesar, Ward Hill, US 8-Hydroxyoctansäure Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Aceton Merck, Darmstadt, Deutschland Acetylchlorid Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Acrylamid Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Agar Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland Agarose Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland Ammoniumperoxodisulfat Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Bromphenolblau Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Calciumchlorid Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Casaminosäuren Difco, Detroit, Michigan, USA Coomassie-Brilliantblau R-250 Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Cyclohexan Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Decansäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Dikaliumhydrogenphosphat Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Dimethylsulfoxid Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Dinatriumhydrogenphosphat Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Dithiothreitol Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Dodecansäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Essigsäure Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Ethylendiamintetraessigsäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Glucose Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Glycerol Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Glycin Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland Hefeextrakt Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland Hefe-Stickstoff-Basismedium Difco, Detroit, Michigan, USA Heptadecansäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz 160 Chemikalie Quelle Hexadecansäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Hexansäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Imidazol Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Isopropylthiogalaktosid (IPTG) Fermentas, St. Leon-Rot, Deutschland Kaliumacetat Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Kaliumchlorid Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Kaliumdihydrogenphosphat Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Kaliumhydroxid Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Kanamycin Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Kieselgel Chemikalienausgabe Universität Stuttgart L-Arabinose Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland L-Rhamnose Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Magnesiumchlorid Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Magnesiumsulfat-Heptahydrat Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Manganchlorid Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Methanol Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Methyl-tert-butylether (MTBE) Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland Milchpulver Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland N,O-Bis(trimethylsilyl)trifluoroacetamid + 1% TrimethylchlorosilanMCS Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Natriumchlorid Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Natriumdodecylsulfat Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Natriumhydroxid Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Octadecansäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Octansäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Orange G Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland Rubidiumchlorid Alfa Aesar, Ward Hill, US Saccharose Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Salzsäure Chemikalienausgabe Universität Stuttgart Schwefelsäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Seesand Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland 161 Chemikalie Quelle Suberinsäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Tetradecansäure Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Tetramethylendiamin Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland Triethylamin Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Trimethylsulfoniumhydroxid Fluka Chemie, Buchs, Schweiz Tris(hydroxymethyl)-aminomethan Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Trypton Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland Tween 20 Sigma-Aldrich, Taufkirchen, Deutschland 6.2 Gensequenzen 6.2.1 Ch FatB2 (Originalsequenz) ATGGTGGCTGCTGCAGCAAGTTCCGCATTCTTCCCTGTTCCAGCCCCGGGAGCC TCCCCTAAACCCGGGAAGTTCGGAAATTGGCCCTCGAGCTTGAGCCCTTCCTTC AAGCCCAAGTCAATCCCCAATGGCGGATTTCAGGTTAAGGCAAATGACAGCGC CCATCCAAAGGCTAACGGTTCTGCAGTTAGTCTAAAGTCTGGCAGCCTCAACA CTCAGGAGGACACTTCGTCGTCCCCTCCTCCTCGGACTTTCCTTCACCAGTTGC CTGATTGGAGTAGGCTTCTGACTGCAATCACGACCGTGTTCGTGAAATCTAAGA GGCCTGACATGCATGATCGGAAATCCAAGAGGCCTGACATGCTGGTGGACTCG TTTGGGTTGGAGAGTACTGTTCAGGATGGGCTCGTGTTCCGACAGAGTTTTTCG ATTAGGTCTTATGAAATAGGCACTGATCGAACGGCCTCTATAGAGACACTTAT GAACCACTTGCAGGAAACATCTCTCAATCATTGTAAGAGTACCGGTATTCTCCT TGACGGCTTCGGTCGTACTCTTGAGATGTGTAAAAGGGACCTCATTTGGGTGGT AATAAAAATGCAGATCAAGGTGAATCGCTATCCAGCTTGGGGCGATACTGTCG AGATCAATACCCGGTTCTCCCGGTTGGGGAAAATCGGTATGGGTCGCGATTGG CTAATAAGTGATTGCAACACAGGAGAAATTCTTGTAAGAGCTACGAGCGCGTA TGCCATGATGAATCAAAAGACGAGAAGACTCTCAAAACTTCCATACGAGGTTC ACCAGGAGATAGTGCCTCTTTTTGTCGACTCTCCTGTCATTGAAGACAGTGATC TGAAAGTGCATAAGTTTAAAGTGAAGACTGGTGATTCCATTCAAAAGGGTCTA ACTCCGGGGTGGAATGACTTGGATGTCAATCAGCACGTAAGCAACGTGAAGTA CATTGGGTGGATTCTCGAGAGTATGCCAACAGAAGTTTTGGAGACCCAGGAGC TATGCTCTCTCGCCCTTGAATATAGGCGGGAATGCGGAAGGGACAGTGTGCTG 162 GAGTCCGTGACCGCTATGGATCCCTCAAAAGTTGGAGTCCGTTCTCAGTACCAG CACCTTCTGCGGCTTGAGGATGGGACTGCTATCGTGAACGGTGCAACTGAGTG GCGGCCGAAGAATGCAGGAGCTAACGGGGCGATATCAACGGGAAAGACTTCA AATGGAAACTCGGTCTCTTAG 6.2.2 Ch FatB2 (codon-optimiert von GeneArt) ATGGTTGCAGCAGCAGCAAGCAGCGCATTTTTTCCGGTTCCAGCACCGGGTGC AAGCCCGAAACCGGGTAAATTTGGTAATTGGCCGAGCAGCCTGAGCCCGAGCT TTAAACCGAAAAGCATTCCGAATGGTGGCTTTCAGGTTAAAGCAAATGATAGC GCACATCCGAAAGCCAATGGTAGCGCAGTTAGCCTGAAAAGCGGTAGCCTGAA TACCCAAGAAGATACCAGCAGCAGTCCGCCTCCGCGTACCTTTCTGCATCAGCT GCCGGATTGGAGCCGTCTGCTGACCGCAATTACCACCGTTTTTGTTAAAAGCAA ACGTCCGGATATGCATGATCGCAAAAGTAAACGCCCTGATATGCTGGTTGATA GCTTTGGTCTGGAAAGCACCGTTCAGGATGGTCTGGTTTTTCGTCAGAGCTTTA GCATTCGCAGCTATGAAATTGGCACCGATCGTACCGCAAGCATTGAAACCCTG ATGAATCATCTGCAAGAAACCAGCCTGAATCATTGTAAAAGCACCGGTATTCT GCTGGATGGTTTTGGTCGTACCCTGGAAATGTGTAAACGTGATCTGATTTGGGT GGTGATCAAAATGCAGATTAAAGTGAATCGTTATCCGGCATGGGGTGATACCG TTGAAATTAATACCCGTTTTAGCCGTCTGGGTAAAATTGGTATGGGTCGTGATT GGCTGATTAGCGATTGTAATACCGGTGAAATTCTGGTTCGTGCAACCAGCGCAT ATGCAATGATGAATCAGAAAACCCGTCGTCTGAGCAAACTGCCGTATGAAGTT CATCAAGAAATTGTTCCGCTGTTTGTTGATAGTCCGGTTATTGAAGATAGCGAT CTGAAAGTGCATAAATTTAAAGTGAAAACCGGTGATAGCATCCAGAAAGGTCT GACACCGGGTTGGAATGATCTGGATGTTAATCAGCATGTGAGCAACGTGAAAT ATATTGGTTGGATTCTGGAAAGCATGCCGACCGAAGTTCTGGAAACCCAAGAA CTGTGTAGCCTGGCACTGGAATATCGTCGTGAATGTGGTCGTGATAGCGTTCTG GAAAGCGTTACCGCAATGGACCCGAGCAAAGTTGGTGTTCGTAGCCAGTATCA GCATCTGCTGCGTCTGGAAGATGGCACCGCAATTGTTAATGGTGCAACCGAAT GGCGTCCGAAAAATGCCGGTGCAAATGGTGCAATTAGCACCGGTAAAACCAGC AATGGTAATAGCGTTAGCTAA 6.2.3 At mtKAS (Originalsequenz) ATGGCGACATCTAATCTCCGTAGACACTTGAGCGCAAGTCGCCTCCGCTTAAAC CGCTTCATCTCTACTTCTTCTTCTTATCATTCACATCGCCGTGTTGTTGTCACTG GTCTAGGCATGGTGACTCCACTTGGTAGAGGCGTTGAAACAACGTGGAGGCGT 163 TTAATTGATGGAGAATGTGGGATTAGAGGATTGACTCTTGATGATCTCAAGATG AAGTCTTTTGATGAAGAGACAAAGTTATATACTTTTGATCAGCTTTCTTCTAAA GTTGCTGCTTTTGTGCCTTATGGATCAAACCCTGGTGAATTTGATGAAGCCCTT TGGCTAAACTCTAAGGCAGTTGCGAATTTTATCGGATATGCTGTATGTGCTGCC GATGAAGCTTTGAGAGATGCAGAGTGGTTACCAACTGAAGAAGAAGAAAAAG AGAGAACAGGAGTCTCTATTGGTGGTGGAATTGGAAGTATATGTGATATTGTG GAGGCAGCGCAGCTGATTTGTGAAAAGAGGCTGCGGCGGCTTAGTCCGTTTTTC ATTCCAAAAATATTGGTAAACATGGCATCTGGTCATGTGAGCATGAAGTATGG ATTTCAGGGGCCAAATCATGCTGCTGTGACAGCTTGCGCAACTGGTGCACATTC TATAGGCGATGCCACTAGGATGATTCAATTTGGAGATGCAGATGTTATGGTGG CTGGTGGAACTGAGTCTAGCATTGATGCTCTGTCCGTAGCTGGATTCTCTAGAT CAAGGGCTTTGTCAACTAAATTCAATTCTTCTCCACAAGAAGCTTCACGGCCTT TTGATTGTGACCGGGATGGTTTTGTGATAGGGGAAGGTTCAGGGGTTATAGTAT TAGAGGAATATGAGCATGCAAAAAGACGAGGAGCAAAAATTTATGCTGAGCTT TGTGGATATGGGATGTCAGGCGATGCACACCATATTACTCAACCTCCTGAAGAT GGAAAAGGAGCTGTTTTGGCCATGACGCGTGCCTTAAGACAGTCTGGTCTGTGT CCAAACCAAATTGATTATGTAAACGCACATGCAACATCAACCCCAATAGGCGA TGCCGTGGAAGCGAGAGCTATCAAGACGGTATTCTCTGAACATGCTACTTCAG GCACCTTGGCATTCTCCTCCACCAAGGGGGCTACTGGTCATCTTCTTGGAGCAG CTGGAGCAGTGGAAGCTATTTTCAGTATCCTTGCTATACATCACGGGGTTGCTC CTATGACGCTGAATGTCAAGAATCCAGATCCCATCTTCGACAAGAGGTTCATG CCTTTAACCACTTCGAAAAAGATGTTAGTTAGGACAGCAATGTCGAATTCGTTT GGCTTTGGAGGAACAAATGCATCTTTGCTCTTTGCCTCTATCTAA 6.2.4 At mtKAS (codon-optimiert von GeneArt) ATGAGCCATCGTCGTGTTGTTGTTACCGGTCTGGGTATGGTTACACCGCTGGGT CGTGGTGTTGAAACCACCTGGCGTCGTCTGATTGATGGTGAATGTGGTATTCGT GGTCTGACCCTGGATGATCTGAAAATGAAATCCTTTGATGAAGAAACCAAACT GTACACCTTTGATCAGCTGAGCAGCAAAGTTGCAGCATTTGTTCCGTATGGTAG CAATCCGGGTGAATTTGATGAAGCACTGTGGCTGAATAGCAAAGCAGTTGCAA ACTTTATTGGTTATGCAGTTTGTGCAGCAGATGAAGCCCTGCGTGATGCAGAAT GGCTGCCGACCGAAGAAGAAGAAAAAGAACGTACCGGTGTTAGCATTGGTGGT GGTATTGGTAGCATTTGCGATATTGTTGAAGCAGCACAGCTGATTTGTGAAAAA CGTCTGCGTCGTCTGAGCCCGTTTTTTATTCCGAAAATTCTGGTTAATATGGCC 164 AGCGGTCATGTGAGCATGAAATATGGTTTTCAGGGTCCGAATCATGCAGCAGT TACCGCATGTGCTACAGGTGCACATAGCATTGGTGATGCAACCCGTATGATTCA GTTTGGTGATGCAGATGTTATGGTTGCCGGTGGCACCGAAAGCAGCATTGATGC ACTGAGCGTTGCAGGTTTTAGCCGTAGCCGTGCACTGAGCACCAAATTTAATAG CAGTCCGCAAGAAGCAAGCCGTCCGTTTGATTGTGATCGTGATGGTTTTGTTAT TGGTGAAGGTAGCGGTGTTATTGTGCTGGAAGAATATGAACATGCAAAACGTC GTGGTGCCAAAATCTATGCAGAACTGTGTGGTTATGGTATGAGCGGTGATGCA CATCATATTACCCAGCCTCCGGAAGATGGCAAAGGTGCAGTTCTGGCAATGAC CCGTGCACTGCGTCAGAGCGGTCTGTGTCCGAATCAGATTGATTATGTTAATGC ACATGCAACCAGCACCCCGATTGGTGATGCCGTTGAAGCACGTGCAATTAAAA CCGTTTTTAGCGAACATGCGACTAGCGGCACCCTGGCATTTAGCAGCACCAAA GGTGCAACCGGTCATCTGCTGGGTGCAGCTGGTGCAGTTGAAGCAATTTTTAGC ATTCTGGCCATTCAT CATGGTGTTGCACCGATGACCCTGAATGTTAAAAATCCTGATCCGATCTTCGAT AAACGTTTTATGCCGCTGACCACGAGCAAAAAAATGCTGGTTCGTACCGCAAT GAGCAATAGCTTTGGTTTTGGTGGCACCAATGCAAGCCTGCTGTTTGCAAGCAT TTAA 6.2.5 P450 Monooxygenase CYP153AM.aq.*-CPRBM3 ATGGGTATGCCAACACTGCCCAGAACATTTGACGACATTCAGTCCCGACTGATT AACGCCACCTCCAGGGTGGTGCCGATGCAGAGGCAAATTCAGGGACTGAAATT CTTAATGAGCGCCAAGAGGAAGACCTTCGGCCCACGCCGACCGATGCCCGAAT TCGTTGAAACACCCATCCCGGACGTTAACACGCTGGCCCTTGAGGACATCGAT GTCAGCAATCCGTTTTTATACCGGCAGGGTCAGTGGCGCGCCTATTTCAAACGG TTGCGTGATGAGGCGCCGGTCCATTACCAGAAGAACAGCCCTTTCGGCCCCTTC TGGTCGGTAACTCGGTTTGAAGACATCCTGTTCGTGGATAAGAGTCACGACCTG TTTTCCGCCGAGCCGCAAATCATTCTCGGTGACCCTCCGGAGGGGCTGTCGGTG GAAATGTTCATAGCGATGGATCCGCCGAAACACGATGTGCAGCGCAGCTCGGT GCAGGGAGTAGTGGCACCGAAAAACCTGAAGGAGATGGAGGGGCTGATCCGA TCACGCACCGGCGATGTGCTTGACAGCCTGCCTACAGACAAACCCTTTAACTG GGTACCTGCTGTTTCCAAGGAACTCACAGGCCGCATGCTGGCGACGCTTCTGGA TTTTCCTTACGAGGAACGCCACAAGCTGGTTGAGTGGTCGGACAGAATGGCAG GTGCAGCATCGGCCACCGGCGGGGAGTTTGCCGATGAAAATGCCATGTTTGAC GACGCGGCAGACATGGCCCGGTCTTTCTCCAGGCTTTGGCGGGACAAGGAGGC 165 GCGCCGCGCAGCAGGCGAGGAGCCCGGTTTCGATTTGATCAGCCTGTTGCAGA GCAACAAAGAAACGAAAGACCTGATCAATCGGCCGATGGAGTTTATCGGTAAT TTGACGCTGCTCATAGTCGGCGGCAACGATACGACGCGCAACTCGATGAGTGG TGGCCTGGTGGCCATGAACGAATTCCCCAGGGAATTTGAAAAATTGAAGGCAA AACCGGAGTTGATTCCGAACATGGTGTCGGAAATCATCCGCTGGCAAACGCCG CTGGCCTATATGCGCCGAATCGCCAAGCAGGATGTCGAACTGGGCGGCCAGAC CATCAAGAAGGGTGATCGAGTTGTCATGTGGTACGCGTCGGGTAACCGGGACG AGCGCAAATTTGACAACCCCGATCAGTTCATCATTGATCGCAAGGACGCACGA AACCACATGTCGTTCGGCTATGGGGTTCACCGTTGCATGGGCAACCGTCTGGCT GAACTGCAACTGCGCATCCTCTGGGAAGAAATACTCAAGCGTTTTGACAACAT CGAAGTCGTCGAAGAGCCCGAGCGGGTGCAGTCCAACTTCGTGCGGGGCTATT CCAGGTTGATGGTCAAACTGACACCGAACAGTATTCCTTCACCTAGCACTGAA CAGTCTGCTAAAAAAGTACGCAAAAAGGCAGAAAACGCTCATAATACGCCGCT GCTTGTGCTATACGGTTCAAATATGGGAACAGCTGAAGGAACGGCGCGTGATT TAGCAGATATTGCAATGAGCAAAGGATTTGCACCGCAGGTCGCAACGCTTGAT TCACACGCCGGAAATCTTCCGCGCGAAGGAGCTGTATTAATTGTAACGGCGTCT TATAACGGTCATCCGCCTGATAACGCAAAGCAATTTGTCGACTGGTTAGACCA AGCGTCTGCTGATGAAGTAAAAGGCGTTCGCTACTCCGTATTTGGATGCGGCG ATAAAAACTGGGCTACTACGTATCAAAAAGTGCCTGCTTTTATCGATGAAACG CTTGCCGCTAAAGGGGCAGAAAACATCGCTGACCGCGGTGAAGCAGATGCAAG CGACGACTTTGAAGGCACATATGAAGAATGGCGTGAACATATGTGGAGTGACG TAGCAGCCTACTTTAACCTCGACATTGAAAACAGTGAAGATAATAAATCTACT CTTTCACTTCAATTTGTCGACAGCGCCGCGGATATGCCGCTTGCGAAAATGCAC GGTGCGTTTTCAACGAACGTCGTAGCAAGCAAAGAACTTCAACAGCCAGGCAG TGCACGAAGCACGCGACATCTTGAAATTGAACTTCCAAAAGAAGCTTCTTATC AAGAAGGAGATCATTTAGGTGTTATTCCTCGCAACTATGAAGGAATAGTAAAC CGTGTAACAGCAAGGTTCGGCCTAGATGCATCACAGCAAATCCGTCTGGAAGC AGAAGAAGAAAAATTAGCTCATTTGCCACTCGCTAAAACAGTATCCGTAGAAG AGCTTCTGCAATACGTGGAGCTTCAAGATCCTGTTACGCGCACGCAGCTTCGCG CAATGGCTGCTAAAACGGTCTGCCCGCCGCATAAAGTAGAGCTTGAAGCCTTG CTTGAAAAGCAAGCCTACAAAGAACAAGTGCTGGCAAAACGTTTAACAATGCT TGAACTGCTTGAAAAATACCCGGCGTGTGAAATGAAATTCAGCGAATTTATCG CCCTTCTGCCAAGCATACGCCCGCGCTATTACTCGATTTCTTCATCACCTCGTG TCGATGAAAAACAAGCAAGCATCACGGTCAGCGTTGTCTCAGGAGAAGCGTGG 166 AGCGGATATGGAGAATATAAAGGAATTGCGTCGAACTATCTTGCCGAGCTGCA AGAAGGAGATACGATTACGTGCTTTATTTCCACACCGCAGTCAGAATTTACGCT GCCAAAAGACCCTGAAACGCCGCTTATCATGGTCGGACCGGGAACAGGCGTCG CGCCGTTTAGAGGCTTTGTGCAGGCGCGCAAACAGCTAAAAGAACAAGGACAG TCACTTGGAGAAGCACATTTATACTTCGGCTGCCGTTCACCTCATGAAGACTAT CTGTATCAAGAAGAGCTTGAAAACGCCCAAAGCGAAGGCATCATTACGCTTCA TACCGCTTTTTCTCGCATGCCAAATCAGCCGAAAACATACGTTCAGCACGTAAT GGAACAAGACGGCAAGAAATTGATTGAACTTCTTGATCAAGGAGCGCACTTCT ATATTTGCGGAGACGGAAGCCAAATGGCACCTGCCGTTGAAGCAACGCTTATG AAAAGCTATGCTGACGTTCACCAAGTGAGTGAAGCAGACGCTCGCTTATGGCT GCAGCAGCTAGAAGAAAAAGGCCGATACGCAAAAGACGTGTGGGCTGGGTAA 167 6..3 Plasm midkarten n Im m Folgenden n werden alle a für diesse Arbeit erzeugten e Plasmide unnd ihre enth haltenen Sttrukturelem mente angeg geben. 6..3.1 pBAD D18-CYP Ab bbildung 6-1 1: Plasmidkartte von pBAD118-CYP arraC: Sequenz des Regulato orprotein für ddas araBAD-O Operons, araB BAD promotter: Sequenz des durch L--Arabinose in nduzierbaren Promotors ffür das Operon araBAD, CYP153A-C CPR: Monoo oxygenase CY YP153AMaq*-C CPRBM3, rrnB T1 terminaator: Transkriptionstermin natorsequenz T1 von rrnB, rrnB T2 terminator: Trranskriptionsterminatorseqquenz T2 von n rrnB, AmpR R promoter: Sequenz des Promotor fü ür das β-Laactamase-Gen n bla, Amp pR: Sequenzz des Ampicillin-Resisteenzgen bla, f1 ori: Reeplikationsurssprung des Ph hagen f1, orii pBR322: Replikationsursprung von PPlasmid pBR3322, bom: Errkennungsstellle für Mobilissierungsproteeine. 168 6..3.2 pBAD D18-mtKA AS Ab bbildung 6-2 2: Plasmidkartte pBAD18-m mtKAS arraC: Sequenz des Regulato orprotein für ddas araBAD-O Operons, araB BAD promotter: Sequenz des durch L--Arabinose induzierbaren i n Promotors für das Operon O araB BAD, At m mtKAS: Sequ uenz der miitochondrialen 3-Ketoacyl--ACP-Synthasse mtKAS ( aus Arabidopsis A thaliana), rrnB r T1 terminator: Transkriptio onsterminatorrsequenz T1 T von rrnB, r rrnB B T2 terrminator: Trranskriptionstterminatorseq quenz T2 vonn rrnB, Amp pR promote er: Sequenz ddes Promotor für das β-Lactamase-Geen bla, AmpR R: Sequenz ddes Ampicillin n-Resistenzgen bla, f1 orii: Replikationssursprung dees Phagen f1, ori pBR322 2: Replikationnsursprung von Plasmid pBR322, p bom m: Erkennungssstelle für Mobilisierungsp proteine. 169 6..3.3 pCT3 302-FatB2 Ab bbildung 6-3 3: Plasmidkartte von pCT30 2-FatB2 TR RP1 promotter: Sequenz des Promotoor für das TR RP1-Gen, TR RP1: Gensequuenz zur Seleektion auf koomplementierrte Tryptophaan-Biosynthesse, f1 ori: Replikationsur R rsprung des PPhagen f1, M13 M fwd: Errkennungsseq quenz für Seq quenzierungspprimer, T7 promoter: Seq quenz des Prromotors der T7-RNAPoolymerase, Myc: M Sequenz des humaneen Myc-Epitop p, FatB2: Sequenz der Thhioesterase FatB2 F (aus Cu uphea hookeriiana), Linker: Verbindunggssequenz, HA A: Sequenz dees Hämagglutiinin-Epitop, Factor F Xa sitte: Schnittstelle für Fak ktor Xa, Agga2p: Sequen nz des Oberrflächenproteiins Aga2p (dient ( als Membranankerr), GAL10 promoter: p Seequenz des durch Galacctose induzieerbaren Prom motor, T3 prromoter: Seq quenz des Prromotors für die T3-RNA--Polymerase, M13 rev: EErkennungsseq quenz für Seequenzierungssprimer, lac operator: o Binndesequenz fü ür den lac Rep pressor, lac p promoter: Sequenz des Prromotors für das lac-Operron, ori: Repllikationsursprrung von Plasmid pBR3222, AmpR: Seq quenz des Am mpicillin-Resiistenzgens bla a, AmpR pro omoter: Sequ uenz des Prom motors für daas β-Lactamasegen bla, CE EN/ARS: selbbstständig rep plizierende Seqquenz des CE EN6-Centromeer. 170 6..3.4 pJeM M1-FatB2 Ab bbildung 6-4 4: Plasmidkartte von pJeM1--FatB2 pB BBR1 oriV: Replikationsu ursprung vonn Plasmid pB BBR1, pBBR1 1 Rep: Replikkationsprotein für das Plasmid pBBR11, Ch FatB2: Sequenz der Thioesterase FatB2 (aus Cuphea C hookerriana), 6xHiss: Sequenz dees 6-fach Histtidin-Affinitättsanhang, rhaaP: Sequenz des d durch L-R Rhamnose indduzierbaren Promotors P rh haBAD, rhaS S: Sequenz des Transkrriptionsfaktorrs des rhaB BAD-Operon, rhaR: Sequ uenz des Trranskriptionsffaktors des rhaRS-Operron, NeoR/K KanR: Sequ uenz des N Neomycin/KaanamycinReesistenzgen apph(3‘)-II, mob b: Sequenz fürr das Mobilisieerungsprotein n. 171 6..3.5 pJeM M-mtKAS Ab bbildung 6-5 5: Plasmidkartte von pJeM1--mtKAS pB BBR1 oriV: Replikationsu ursprung vonn Plasmid pB BBR1, pBBR1 1 Rep: Replikkationsprotein für das Plasmid pBBR1, At mtKA AS: Sequenz der mitocho ondriale 3-Keetoacyl-ACP-SSynthase mtK KAS (aus Arrabidopsis thaaliana), 6xHiss: Sequenz dees 6-fach Histtidin-Affinitättsanhang, rhaaP: Sequenz des durch L--Rhamnose in nduzierbaren Promotors P rhhaBAD, rhaS: Sequenz des Transkriptioonsfaktors dess rhaBADOp peron, rhaR: Sequenz dees Transkrip tionsfaktors des rhaRS-O Operon, NeoR R/KanR: Seq quenz des Neeomycin/Kanaamycin-Resistenzgen aph(3 (3‘)-II, mob: Seequenz für da as Mobilisierunngsprotein. 172 6..3.6 pKiM M1 Ab bbildung 6-6 6: Plasmidkartte von pKiM1 pB BBR1 oriV: Replikationsu ursprung vonn Plasmid pB BBR1, pBBR1 1 Rep: Replikkationsprotein für das Plasmid pBBR11, 6xHis: Seequenz des 66-fach Histid din-Affinitätsa anhang, rhaP P: Sequenz des d durch L--Rhamnose in nduzierbaren Promotors P rhhaBAD, rhaS: Sequenz des Transkriptioonsfaktors dess rhaBADOp peron, rhaR: Sequenz dees Transkrip tionsfaktors des rhaRS-O Operon, NeoR R/KanR: Seq quenz des Neeomycin/Kanaamycin-Resistenzgen aph(3 (3‘)-II, mob: Seequenz für da as Mobilisierunngsprotein. 173 6..3.7 pKiM M2 Ab bbildung 6-7 7: Plasmidkartte von pKiM22 pB BBR1 oriV: Replikationsu ursprung vonn Plasmid pB BBR1, pBBR1 1 Rep: Replikkationsprotein für das Plasmid pBBR11, TrxA: Sequ uenz für Thiooredoxin-Anh hang, Ch FatB B2: Sequenz dder Thioesterrase FatB2 (au us Cuphea hookeriana), h 6xHis: Sequennz des 6-fach h Histidin-Afffinitätsanhanng, rhaP: Seq quenz des du urch L-Rhamn nose induzierrbaren Promootors rhaBAD D, rhaS: Sequ uenz des Traanskriptionsfaaktors des rh haBAD-Operon n, rhaR: Seq quenz des Traanskriptionsfaaktors des rha aRS-Operon, NeoR/KanR R: Sequenz dees Neomycin/K Kanamycin-R Resistenzgen aaph(3‘)-II, mob b: Sequenz fü ür das Mobilisiierungsproteiin. 174 6..3.8 pKiM M4 Ab bbildung 6-8 8: Plasmidkartte von pKiM44 pB BBR1 oriV: Replikationsu ursprung vonn Plasmid pB BBR1, pBBR1 1 Rep: Replikkationsprotein für das Plasmid pBBR11, TrxA: Sequ uenz für Thiorredoxin-Anhaang, Ch FatB B2*: Sequenz dder Thioesterrase FatB2 oh hne potentiellles Signal-Peeptid (aus C Cuphea hookeriana), 6xH His: Sequenz des 6-fach HistidinAfffinitätsanhan ng, rhaP: Sequenz des ddurch L-Rham mnose induzieerbaren Prom motors rhaBA AD, rhaS: Seequenz des Trranskriptionsffaktors des rhhaBAD-Opero on, rhaR: Seq quenz des Traanskriptionsfaaktors des rh haRS-Operon, NeoR/KanR R: Sequenz dess Neomycin/K Kanamycin-Reesistenzgen apph(3‘)-II, mob b: Sequenz fü ür das Mobilisiierungsprotein. 175 6.4 Ergänzende statistische Auswertungen Alle Messungen zur Fettsäureanalytik der verschiedenen Stämme wurden mindestens im Triplikat durchgeführt. Als Voraussetzungen für die Verwendung des t-Tests müssen die überprüften Werte einer normalverteilten Grundgesamtheit entstammen und Homoskedastizität vorliegen. 6.4.1 Ergebnisse des Shapiro-Wilk-Tests Beim Shapiro-Wilk-Test auf Normalverteilung wird bei einer Signifikanz p < 0,05 die Nullhypothese, und damit eine Normalverteilung der ermittelten Werte, abgelehnt. Tabelle 6-2: Shapiro-Wilk-Ergebnisse für die Fettsäureanalysen aus Kapitel 3.1. WT Ansatz I Ansatz II W df Signifikanz W df Signifikanz W df Signifikanz C6 0,775 3 0,068 0,998 3 0,896 0,801 3 0,128 C8 0,859 3 0,264 0,807 3 0,142 0,943 3 0,463 C10 0,853 3 0,251 0,884 3 0,324 0,998 3 0,898 C12 0,988 3 0,793 1,000 3 0,980 0,873 3 0,298 C14 0,822 3 0,177 0,962 3 0,531 0,876 3 0,305 C16 0,890 3 0,338 0,992 3 0,842 0,922 3 0,413 C18 0,801 3 0,129 0,967 3 0,578 1,000 3 0,980 Ansatz III Ansatz IV Ansatz V W df Signifikanz W df Signifikanz W df Signifikanz C6 0,967 3 0,584 0,893 3 0,345 0,996 3 0,883 C8 1,000 3 0,98 0,782 3 0,083 1,000 3 0,98 C10 0,916 3 0,398 0,910 3 0,4384 0,840 3 0,220 C12 0,975 3 0,668 0,819 3 0,169 0,774 3 0,066 C14 0,848 3 0,238 0,999 3 0,943 0,791 3 0,106 C16 0,980 3 0,72 0,988 3 0,802 0,920 3 0,409 C18 0,825 3 0,186 0,999 3 0,943 0,912 3 0,388 Ansatz VI W df Signifikanz C6 0,822 3 0,177 C8 0,994 3 0,862 C10 0,782 3 0,084 C12 0,809 3 0,148 C14 0,838 3 0,215 C16 0,885 3 0,325 176 Für alle gemessenen Werte konnte die Normalverteilung bestätigt werden. 6.4.2 Ergebnisse des Levene-Tests Der Signifikanztest nach Levene überprüft die Varianzgleichheit zweier Wertegruppen. Ist ein Signifikanzwert p kleiner als 0,05, so sind die Unterschiede in den Varianzen überzufällig und die Nullhypothese der Varianzgleichheit wird abgelehnt. Die Homoskedastizität bildet eine weitere notwendige Bedingung für den unabhängigen Zweistichproben-t-Test. Verglichen wurden jeweils Triplikatmessungen der in der Kultur enthaltenen Fettsäuren der Ansätze I - VI mit der entsprechenden Triplikatmessung des Wildtypstamms WT. Tabelle 6-3: Levene-Test-Ergebnisse für die Fettsäureanalysen aus Kapitel 3.1. Ansatz I - WT Ansatz II - WT Ansatz III - WT F Signifikanz F Signifikanz F Signifikanz C6 2,201 0,212 3,167 0,150 1,129 0,348 C8 2,831 0,168 8,765 0,042 4,018 0,116 C10 11,299 0,028 0,389 0,566 8,524 0,043 C12 3,816 0,122 12,937 0,023 6,868 0,059 C14 1,024 0,369 5,633 0,077 5,469 0,080 C16 2,799 0,170 1,991 0,231 1,017 0,370 C18 0,342 0,590 2,107 0,220 8,595 0,043 Ansatz IV - WT Ansatz V - WT Ansatz VI - WT F Signifikanz F Signifikanz F Signifikanz C6 1,354 0,309 0,351 0,586 11,743 0,027 C8 15,525 0,017 4,094 0,113 5,178 0,085 C10 9,123 0,039 10,204 0,033 15,138 0,018 C12 14,746 0,018 15,738 0,017 15,288 0,017 C14 0,029 0,873 6,418 0,064 11,866 0,026 C16 0,837 0,412 0,093 0,775 10,531 0,032 C18 0,000 0,997 4,833 0,093 - - Kursiv gedruckte Werte in Tabelle 6-3 kennzeichnen Signifikanzergebnisse, die unter das Signifikanzniveau α fallen. Hier wurde die Hypothese der Varianzhomogenität abgelehnt. 177 6.4.3 Ergebnisse der Zweistichproben-t-Tests Mit dem Zweistichproben-t-Test für unabhängige Stichproben wird die Mittelwertgleichheit zweier unbekannter Grundgesamtheiten aufgrund unabhängiger Stichproben abgeschätzt. Dabei wird die Nullhypothese der Gleichheit der beiden Grundgesamtheiten abgelehnt, wenn der Signifikanzwert p unter dem Signifikanzniveau α von 0,05 liegt. Alle Mittelwertdifferenzen wurden mit Triplikatmessungen berechnet. Hierbei diente die Triplikatmessung des Wildtyps als Bezugspunkt für alle anderen Stämme. Sollte die Voraussetzung der Homoskedastizität nicht erfüllt gewesen sein, wurde der Welch-Test mit einer [162] modifizierten Anzahl an Freiheitsgraden angewandt . Tabelle 6-4: Signifikanzwerte des t-Tests für die Mittelwertdifferenzen der Stämme I - VI und WT. Ansatz I - WT Ansatz II - WT Ansatz III - WT T df Signifikanz T df Signifikanz T df Signifikanz C6 0,487 4 0,652 1,618 4 0,181 1,892 4 0,131 C8 14,862 4 0,000 4,629 2,001 0,044 20,074 4 0,000 C10 3,473 2,035 0,072 0,646 4 0,553 20,754 2,043 0,002 C12 21,717 4 0,000 13,848 2,000 0,05 27,585 4 0,000 C14 3,382 4 0,028 2,817 4 0,48 28,674 4 0,000 C16 -0,202 4 0,850 0,448 4 0,677 23,976 4 0,000 C18 -0,638 4 0,558 0,768 4 0,485 0,920 2,195 0,447 Ansatz IV - WT Ansatz V - WT Ansatz VI - WT T df Signifikanz T df Signifikanz T df Signifikanz C6 -1,827 4 0,142 -0,439 4 0,683 1,588 2,047 0,250 C8 11,222 2,000 0,008 13,948 4 0,000 10,267 4 0,001 C10 22,492 2,031 0,002 14,458 2,088 0,004 11,589 2,002 0,007 C12 74,330 2,000 0,000 101,001 2,000 0,000 5,362 2,000 0,033 C14 33,122 4 0,000 12,195 4 0,000 18,659 2,032 0,003 C16 30,814 4 0,000 14,110 4 0,000 19,845 2,023 0,002 C18 4,564 4 0,010 0,031 4 0,977 - - - Kursiv gedruckte Werte in Tabelle 6-4 zeigen Fettsäure-Vergleiche an, bei denen kein signifikanter Unterschied der Mittelwerte festgestellt werden konnte. 178 6..5 Wach hstumsex xperimen nte aus Ka apitel 3.2 2.1 Um m zu klären, ob die eingesetzten n Wirtszelleen Octansäu ure oder deeren hydrox xyliertes Derivat meetabolisiereen könne n, wurdeen Wachsstumsexperrimente in n M9- M Minimalmed dium durchgeführt. Alls Kohlensttoffquelle dienten d enttweder Octtansäure (C C8), 8-Hydrroxyoctansääure (C8OH H), Suberin nsäure (C8C COOH) odeer Glycerol in der Poositivkontro olle (jeweilss 25 mM). D Der Negativ vkontrolle wurde w keinee Kohlensto offquelle zu ugesetzt. Getestet G wu urden der BW25113-W Wildtypstam mm, seine Deletionsmutante BW W25113∆faadD, dieseer Stamm mit ind duziertem FatB2+-Konnstrukt und der Deletionsstam mm mit induziertem m CYP*-C CPR-Konstrukt. Überrnachtkuturren der jeweiligen Sttämme wurrden geernteet und 3x in n Kaliumph hosphatpufffer (50 mM,, pH 7,5) geewaschen um zu geewährleiste n, dass die Zellen nicht auf Rückständ den der Übbernachtku ultur bzw. auf a abgestoorbenen Zelllen wachsen. Anschliießend wurrden die Zeellen mit eiiner OD von n 0,1 in 2000 µL Medium m in Mikrotiterplattenn resuspend diert und fü ür 36 h bei 30 °C inkub biert. Alle 12 h wurdeen die OD-W Werte erfassst. Die Erg gebnisse sin nd in den Abbildung A 6-9 6 Abbildun ng 6-10 darrgestellt. Ab bbildung 6-9: Verlauf der Wachstum mskurven dess Wildtyps BW25113 B (A)) und des Wirtsstamms W BW W25113∆fadD D (B) mit unteerschiedlichenn Kohlenstofffquellen in M9 9. Die Zellen wurden jeweeils zu einer OD D600 von 0,1 in 200 µL M9-Medium M aangeimpft un nd für 36 h bei b 37 °C unteer Schütteln (600 min-1) inkkubiert. Alle 12 h erfolgte eine e Zelldichttebestimmung g durch Photo ometrie bei 6000 nm. 179 Ab bbildung 6 6-10: Verlau uf der Wacchstumskurveen des FatB2+ exprim mierenden Wirtsstamms W BW W25113∆fadD D (A) sowie CY YP*-CPR exprrimierenden Stammes S BW2 25113∆fadD (B B) mit unterschiedlichen Koohlenstoffquellen in M9. Die D Zellen w wurden jeweills zu einer OD O 600 von 0,11 in 200 µL M9-Medium M an ngeimpft und d für 36 h bei b 37 °C untter Schütteln n (600 min-1) inkubiert. A Alle 12 h erfolgte eine Zeelldichtebestim mmung durch h Photometriee bei 600 nm. 180 6..6 Ergän nzung zum m Agarp platten-Assay in Kapitel K 3.33.1 Ab bbildung 6-11: Durchw wachsener SSoftagar mit aufgetropfter Octanoyll-CoA-Assaylö ösung in un nterschiedlich her Konzentraation. Die Pfeeile kennzeich hnen jeweils die Stellen dder Gelbfärbu ung durch Essterhydrolyse.. 6..7 Ergän nzung zurr Aufrein nigung dees Thioessterase-K Konstrukts Abbildun ng 6-12: Präziipitat des ThioesteraseKonstrukts nach der D Dialyse zur Entfernung des Imidazzols aus dem EEnzympuffer. 181 7 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Erdölpreis der letzten 100 Jahre. 22 Abbildung 1-1: Strukturen verschiedener kurz- und mittelkettigen Fettsäuren. 26 Abbildung 1-2: Prinzip der Alkanoxidation zur Fettsäure. 32 Abbildung 1-3: Schema der Fettsäuresynthese. 35 Abbildung 1-4: Schema der Hotdog-Faltung. 39 Abbildung 1-5: Beispiel der Thiolase-Faltung. 45 Abbildung 1-6: Aufsicht auf ein Monomer von At mtKAS. 48 Abbildung 1-7: Konsensussequenz um die Hämgruppe. 50 Abbildung 1-8: Modell von CYP102A1. 50 Abbildung 1-9: Übersicht zur Produktion von (8-Hydroxy-)Octansäure. 55 Abbildung 2-1: Prinzip des parallel induzierten Zweizellsystems. 84 Abbildung 2-2: Prinzip des sequentiell induzierten Zweizellsystems. 85 Abbildung 2-3: Prinzip des parallel induzierten Einzellsystems. 86 Abbildung 2-4: Prinzip des sequentiell induzierten Einzellsystems. 86 Abbildung 3-1: Western blot von FatB2. 92 Abbildung 3-2: Western blot von FatB2+. 93 Abbildung 3-3: Western blots über den zeitlichen Verlauf des Thioesterase-Gehalts. 94 Abbildung 3-4: Western blots zur optimalen Expressionstemperatur. 95 Abbildung 3-5: Analytik-Ergebnisse zur Bestimmung des geeignetsten Mediums. 96 Abbildung 3-6: Western blots zur Ermittlung der optimalen Rhamnosekonz. 97 Abbildung 3-7: Verlauf der Wachstumskurve des Wirtsstamms BW25113∆fadD. 98 Abbildung 3-8: Ergebnisse zur Bestimmung des optimalen Induktionszeitpunkts. 99 Abbildung 3-9: Fettsäureüberschüsse der Ansätze I bis V. 103 Abbildung 3-10: Zeitlicher Verlauf verschiedener Prozessparameter. 104 Abbildung 3-11: Fettsäureüberschüsse der Ansätze I bis VI. 106 Abbildung 3-12: CO-Differenzspektrum. 108 Abbildung 3-13: CO-Differenzspektrum. 111 Abbildung 3-14: Schema zur Oberflächenpräsentation von Proteinen. + 117 Abbildung 3-15: Chromatogramm der FatB2 -Aufreinigung. 118 Abbildung 3-16: Dot blot aus der Nickelaffinitäts-Aufreinigung von FatB2+. 119 Abbildung 3-17: Dot blots zweier Ionentauscheraufreinigungen. 120 Abbildung 3-18: Dot blot nach der Ionentauscheraufreinigung. 120 182 Abbildung 6-1: Plasmidkarte von pBAD18-CYP. 168 Abbildung 6-2: Plasmidkarte pBAD18-mtKAS. 169 Abbildung 6-3: Plasmidkarte von pCT302-FatB2. 170 Abbildung 6-4: Plasmidkarte von pJeM1-FatB2. 171 Abbildung 6-5: Plasmidkarte von pJeM1-mtKAS. 172 Abbildung 6-6: Plasmidkarte von pKiM1. 173 Abbildung 6-7: Plasmidkarte von pKiM2. 174 Abbildung 6-8: Plasmidkarte von pKiM4. 175 Abbildung 6-9: Verlauf von Wachstumskurven. 179 Abbildung 6-10: Verlauf von Wachstumskurven. 180 Abbildung 6-11: Softagar-Assay. 181 Abbildung 6-12: Präzipitat des Thioesterase-Konstrukts. 181 183 8 Tabellenverzeichnis Tabelle 1-1: Fettsäureanteile in Kokosfett und in Schweineschmalz. 28 Tabelle 1-2: Klassifizierung von Thioesterasen. 37 Tabelle 1-3: Klassifizierung von 3-Ketoacyl-ACP-Synthasen. 45 Tabelle 2-1: Stämme. 59 Tabelle 2-2: Plasmide. 60 Tabelle 2-3: Verwendete Primer. 62 Tabelle 2-4: Zusammensetzung eines Ligation-Ansatzes. 69 Tabelle 2-5: Zusammensetzung der PCR-Ansätze. 70 Tabelle 2-6: Zyklenverlauf der PCR-Ansätze. 70 Tabelle 2-7: Zusammensetzung des Thioesterase-Aktivitätsassay. 80 Tabelle 3-1: Fettsäuren in Ansatz II-Kulturen. 92 Tabelle 3-2: Fettsäuren in Ansatz III-Kulturen. 100 Tabelle 3-3: Fettsäuren in Ansatz IV-Kulturen. 101 Tabelle 3-4: Fettsäuren in Ansatz V-Kulturen. 102 Tabelle 3-5: Fettsäuren in Ansatz VI-Kulturen. 105 Tabelle 3-6: Konzentrationen beim sequentiellen Zweizellsystem. 109 Tabelle 3-7: Konzentrationen beim sequentiellen Zweizellsystem. 111 Tabelle 3-8: Konzentrationen beim parallelen Einzellsystem. 112 Tabelle 3-9: Konzentrationen beim sequentiellen Einzellsystem. 113 Tabelle 3-10: Konzentrationen beim parallelen Einzellsystem im Bioreaktor. 113 Tabelle 3-11: Konzentrationen sequentiellen Einzellsystem im Bioreaktor. 114 Tabelle 6-1: Verwendete Chemikalien 160 Tabelle 6-2: Shapiro-Wilk-Ergebnisse für die Fettsäureanalysen aus Kapitel 3.1. 176 Tabelle 6-3: Levene-Test-Ergebnisse für die Fettsäureanalysen aus Kapitel 3.1. 177 Tabelle 6-4: Signifikanzwerte des t-Tests 178 184