Sehen und Wahrnehmen Das Auge und seine Hilfen Lichtwege in Natur und Technik Die Welt der Farben Das Auge und seine Hilfen Ein Optiker bei der Arbeit: Er probiert so lange unterschiedliche Brillengläser aus, bis das Mädchen die Buch­staben scharf sieht. Ein Optiker verkauft neben Brillen auch Lupen und Fernrohre. All diese Sehhilfen wollen wir als optische Bauteile physikalisch untersuchen. Die Linse ist ein wichtiges optisches Bauteil. Sie besteht aus Glas oder durchsichtigem Kunst­stoff. Notiere Geräte, die eine oder mehrere Linsen enthalten. A 1 Vielleicht hat die Verdunk­ lung in eurem Physik­saal ein kleines Loch. Haltet ein mil­ chiges Glas im Abstand von etwa 30 cm im verdunkelten Saal hinter das Loch. Beschreibt eure Beobachtungen. A 4 In der Physiksammlung be­­findet sich eine Vielzahl von Linsen. A 2 a) Beschreibt die Unterschiede in ihrer Bauart. b) Untersucht ihre Wirkung auf das Licht einer Taschenlampe. Wie ändern sich die Lichtflecke an der Wand? Die Bilder unten zeigen den Querschnitt des Auges eines Nautilus und den vereinfachten Querschnitt eines menschlichen Auges. Vergleicht den Aufbau der beiden Augen. A 3 10 Sehen und Wahrnehmen Das längste voll bewegliche Linsenfernrohr der Welt – auch „Himmelskanone“ genannt – steht in Berlin. Recherchiere im Internet alle wichtigen Informationen dazu und fertige einen Steckbrief an. A 5 Das Auge und seine Hilfen Linsen erzeugen Bilder 1. Eine Lochblende erzeugt Bilder Licht gelangt von einem Gegenstand in unser Auge. Das Auge als Lichtempfänger meldet dies an unser Gehirn – wir sehen den Gegenstand. Das haben wir bereits gelernt. Um Einzelheiten des Gegenstands zu erkennen, genügt es je­ doch nicht, dem Gehirn zu melden, ob der Gegenstand hell oder dunkel ist. Vielmehr benötigt das Gehirn Informationen von jedem einzelnen Punkt des Gegenstands. Aus den Posi­ tionen und der Farbe der Gegenstandspunkte erkennt das Gehirn dann Muster: So bilden in ‹ V 1 links fünf farbige Lämp­chen den Buchstaben „L“ als sehr einfaches Muster. Im Auge entsteht ein Bild dieses Musters. ‹ V 1 zeigt ein Experiment zu dieser Bildentstehung: Das aus den farbigen Lämpchen gebildete „L“ (der Gegenstand) steht vor einer Lochblende. Auf einer milchigen Glasplatte (auch Schirm genannt) erkennen wir ein Bild dieses „L“. Im Ver­ gleich zum Gegenstand ist sein Bild höhen- und seitenver­ kehrt. Wir können die Größe des Bildes dadurch verändern, dass wir die Abstände zwischen Schirm und Loch­blende oder zwischen Gegenstand und Lochblende ­variieren. Nehmen wir die Lochblende weg, so verschwindet das ­höhenund seitenverkehrte Bild. Also erzeugt erst die Lochblende das Bild. Man nennt den Aufbau aus Lochblende und Schirm Lochkamera. Die Bildentstehung in der Lochkamera erläu­ tert ‹ B 1 mit der geradlinigen Ausbreitung des Lichts. Fünf farbige Lämpchen sind auf einer schwarzen Pappe montiert. Zusammen bil­ den sie den Buchstaben „L“. Im abgedun­ kelten Raum stellen wir eine Lochblende etwa im Abstand 10 cm davor. Dahinter er­ kennen wir auf diesem Schirm ein höhenund seitenverkehrtes Bild. V 1 Hinter der Lochblende erkennen wir ein Lichtbündel. Begrenzt wird es durch die Randstrahlen. Auf dem Schirm entsteht ein Lichtfleck. B 1 Betrachten wir zunächst die Verhältnisse für einen einzigen leuchtenden Punkt, auch Punktlichtquelle genannt. Die Loch­ blende erzeugt ein Lichtbündel. Seine Randlinien sind wie beim Schatten geradlinig begrenzt. Wir verwenden für diese Linien den Begriff (Rand-)Strahl, den du bereits aus der Mathe­matik kennst. Das von diesen Randstrahlen begrenzte Lichtbündel trifft auf den Schirm auf und erzeugt dort einen Lichtfleck. Der Lichtfleck hat die Farbe der Lichtquelle. Drei Punktlichtquellen erzeugen drei Lichtbündel hinter der Lochblende und damit drei Lichtflecke auf dem Schirm, die sich zu einem Bild anordnen ‹ B 2 . Verschieben wir in Ge­ dan­ken den Schirm ‹ B 3 oder den Gegenstand, so ­ können wir uns die Änderung der Bildgröße sofort vorstellen. Je ­kleiner der Abstand zwischen Lochblende und Schirm, desto kleiner ist das Bild. Je kleiner der Abstand zwischen Gegen­ stand und Lochblende, desto größer ist das Bild. Die Lochblende erzeugt bei drei Lämp­ chen drei Lichtflecke, die ein Bild zeigen. B 2 Merksatz Lochblenden erzeugen höhen- und seitenverkehrte Bilder. Das Bild wird größer, wenn – wir den Schirm weiter von der Lochblende wegschieben, – wir den Gegenstand näher zur Lochblende schieben. n Je kleiner der Abstand Blende-Schirm, desto kleiner das Bild. B 3 Linsen erzeugen Bilder Sehen und Wahrnehmen 11 2. Der Nachteil der Lochkamera In ‹ V 1a verwenden wir als Gegenstand eine Kerze. Auch hier entsteht in unserer Lochkamera ein Bild – diesmal das der Kerze. Wir erklären uns die Bildentstehung mithilfe vie­ ler gedachter Punktlichtquellen in der Kerze. Jeder Licht­ punkt wird von der Lochkamera auf einen kleinen Lichtfleck in Form des Loches abgebildet. Diese Lichtflecke ordnen sich zum höhen- und seitenverkehrten Bild an. a) Wir stellen eine Kerze vor eine Lochblende. Im verdunkelten Physiksaal sehen wir auf dem Schirm das Bild der Flamme. Das Bild ist ziemlich dunkel. b) Wir benutzen eine größere Blendenöff­ nung. Das Bild der Kerze wird jetzt heller, aber auch unschärfer. V 1 Jeder der beteiligten Lichtflecke erhält in jeder Sekunde eine bestimmte Energiemenge von „seinem“ Gegenstandspunkt. Vergrößern wir in ‹ V 1b die Blendenöffnung, so werden die einzelnen Lichtflecke größer. Das Bild wird heller, da von je­ dem Gegenstandspunkt mehr Energie in die Lochkamera kommt. Allerdings überlappen sich alle Lichtflecke auf dem Schirm jetzt stärker als vorher, wie uns ‹ B 1 zeigt. Dadurch wird das Bild unschärfer, wie ‹ V 1b bestätigt. Merksatz Eine Lochkamera ordnet jedem Gegenstandspunkt einen Licht­­fleck zu. Kleine Öffnungen in der Blende erzeugen schar­ fe, aber dunkle Bilder. Große Öffnungen erzeugen helle, aber unscharfe Bilder. n 3. Linsenbilder sind scharf Größere Blendenöffnungen erzeugen größere Lichtflecke. B 1 Linse Das Lochkamerabild ist also entweder dunkel oder unscharf. Zum Fotografieren verwenden wir heute daher keine Loch­ kamera. zeigt einen aufgeschnittenen Fotoapparat. Im Unter­ schied zur Lochkamera ist die Lochblende nicht leer, sondern durch einen Glaskörper gefüllt. Wegen seiner Form (innen dick und außen dünn) wird er nach einer Hülsenfrucht ­Linse genannt. ‹ B 2 Film B 2 Ein aufgeschnittener Fotoapparat Wir bauen in ‹ V 2 einen Modellfotoapparat und verwenden wieder als Gegenstand eine Kerze. Statt der Lochblende der Lochkamera verwenden wir diesmal eine Linse. Das Bild der Kerze wird auf einem Schirm sichtbar. Das Versuchsergebnis ist erstaunlich. Das so erzeugte Bild ist selbst bei Tageslicht deutlich zu erkennen. Wie bei der Loch­ kamera ist das Bild höhen- und seitenverkehrt. Aber es ist diesmal gleichzeitig hell und scharf. Wie ist das möglich? Wir bauen einen Modellfotoapparat: Kerze (Gegenstand) – Linse – Schirm (Film). V 2 12 Sehen und Wahrnehmen Linsen erzeugen Bilder Im Unterschied zur Lochkamera, in der nur ein kleines Loch Licht hindurch lässt, ist die Linsenöffnung viel größer. Von jedem Gegenstandspunkt gelangt also mehr Lichtenergie auf den Schirm. Das kennen wir schon von der Lochkamera. Wie kann es sein, dass das Bild trotzdem scharf bleibt? Das Auge und seine Hilfen In der Lochkamera wurde das Bild durch die Überlappung von Lichtflecken unscharf. Bei Linsenbildern ist dies offenbar nicht der Fall. Woran das liegt, müssen wir klären. Wie bei der Lochkamera untersuchen wir wieder zunächst das Bild einer einzigen punktförmigen Lichtquelle ‹ V 3 . Das Lichtbündel, das von P ausgehend durch die Linse geht, wird in einem Punkt P’ gesammelt. Hier schneiden sich die Rand­ strahlen. Stellt man also den Schirm hinter der Linse genau an die Stelle P’, so entsteht auf dem Schirm kein Lichtfleck, sondern ein heller Punkt. Ein zweites Lichtbündel eines zweiten Punktes würde einen anderen hellen Punkt auf dem Schirm erzeugen. Damit verstehen wir die Entstehung von Linsenbildern ‹ B 3 : Von jedem Punkt des Gegenstandes gelangt ein Lichtbündel durch die Linse. (In ‹ B 3 sind nur die beiden von den Enden der Kerzenflamme gezeichnet). Auf dem Schirm erzeugt je­ des dieser Lichtbündel jeweils einen hellen Punkt. Alle diese Punkte setzen sich zum Bild zusammen. Punkte können sich nicht überlappen – das Bild ist scharf. Die Linsenöffnung ist relativ groß – also gelangt von jedem Gegenstandspunkt viel Lichtenergie in den jeweiligen Bildpunkt. Das Linsenbild ist also gleichzeitig hell und scharf. P P´ Ein Lämpchen (P) erzeugt Licht. Hin­ ter der Linse hat das Lichtbündel einen be­ sonderen Verlauf: Die Randstrahlen schnei­ den sich in einem Punkt P’, das Lichtbündel verengt sich also, um dann wieder ausein­ ander zu laufen. V 3 Merksatz Linsen erzeugen helle und scharfe Bilder. Jedem Gegenstands­ punkt wird durch die Linse ein Bildpunkt zugeordnet. n 4. Abstand von Linse zum Schirm muss passen B 3 Entstehung eines Linsenbildes Wir haben beim Linsenbild den Schirm an genau die Stelle geschoben, an der die Linse die Lichtbündel jeweils in einem Punkt sammelt. Schieben wir in ‹ V 4 den Schirm etwas wei­ ter von der Linse weg, oder etwas näher an die Linse heran, so wird das Bild unscharf: Ist der Schirmabstand zu groß, so trifft das wieder auseinander laufende Lichtbündel als Fleck auf den Schirm. Steht der Schirm zu nah an der Linse, so trifft das noch nicht vollständig gebündelte Licht als Lichtfleck auf den Schirm. Die meisten modernen Fotoapparate übernehmen diese Scharfstellung automatisch, bevor das Bild aufgenommen wird. Dazu wird mit einem eingebauten Motor der Linsen­ abstand vom Film bzw. Speicherchip verändert. Bei älteren Modellen muss man die Scharfstellung mit der Hand er­le­digen. Im Auge entstehen auch Bilder. Lochkamerabilder sind ent­ weder dunkel oder unscharf. Linsenbilder dagegen sind scharf und hell. Allerdings muss der Abstand zwischen Linse und Auffangschirm genau passen. Wie die Natur diese Probleme gelöst hat, werden wir später sehen. Wir verschieben den Schirm aus der richtigen Position. Bei a) zu großem bzw. b) bei zu kleinem Abstand zwischen Linse und Schirm entstehen Lichtflecke. V 4 Linsen erzeugen Bilder Sehen und Wahrnehmen 13 5. Bildpunkt gesucht Wie wir bereits für eine punktförmige Lichtquelle festgestellt haben, kann eine Linse das von ihr ausgehende Lichtbündel in einem Punkt sammeln. Linsen dieser Art nennt man Sammellinsen. Wo liegt eigentlich dieser Sammelpunkt? In ‹ V 1 vergrößern wir den Abstand unserer punktförmige Lichtquelle P und einer Sammellinse und sehen, dass P’ wandert: –Je weiter wir die Lichtquelle von der Linse entfernen, desto näher rückt P’ auf der anderen Seite an die Linse. –Dieses Näherrücken hat eine Grenze: Selbst bei großer Ent­ fernung der Lichtquelle von der Linse rückt P’ nicht näher als 5 cm an die Linse heran. Wir vergrößern den Abstand zwischen einer punktförmigen Lichtquelle und einer Sammellinse. V 1 In Gedanken rücken wir die Lichtquelle immer weiter weg. Die Randstrahlen vor der Linse verlaufen dann nahezu paral­ lel. In diesem Fall liegt P’ genau 5 cm hinter der Linse. Die Sonne ist eine extrem weit entfernte Lichtquelle. Wir las­ sen in ‹ V 2 das Sonnenlicht durch die Linse auf ein Blatt Papier fallen. Im Abstand 5 cm hinter der Linse erscheint auf dem Papier das Linsenbild der Sonne. Nach einigen Sekun­ den beginnt das Papier zu verbrennen. Aus diesem Grund nennt man eine Sammellinse auch Brennglas, die Entfernung des Sammelpunkts von der Linse heißt Brennweite. Die kürzeste Entfernung des Sammelpunkts P’ von der Linse nennt man Brennweite f der Linse. Unsere benutzte Linse hat also die Brennweite f = 5 cm. Mit einer Sammellinse bündeln wir das Sonnenlicht. Ein Blatt Papier im Abstand der Brennweite wird im Sammelpunkt P’ so heiß, dass es sich entzündet. V 2 In ‹ V 3 verkleinern wir den Abstand zwischen Lichtquelle und Linse. Wir stellen fest: –Je näher die Lichtquelle an die Linse heranrückt, desto weiter entfernt sich P’ von der Linse. –Ist die Lichtquelle näher an der Linse als ihre Brennweite f, so kann die Linse das Licht nicht mehr in einem Bildpunkt sammeln. –Hat die Lichtquelle genau die Entfernung f, so verlaufen die Randstrahlen hinter der Linse exakt parallel. Auch dann kann die Linse das Licht nicht in einem Punkt sam­ meln. Es entsteht ein paralleles Lichtbündel. Wir stellen in allen Fällen fest: Die Gerade PP’ verläuft jeweils durch den Linsenmittelpunkt M. Der Strahl PM, Mittelpunktstrahl genannt, markiert die Richtung, in der P’ liegt. Merksatz Wir rücken die Lichtquelle näher an die Linse heran. V 3 14 Sehen und Wahrnehmen Linsen erzeugen Bilder Eine Sammellinse kann das Licht einer punktförmigen Licht­ quelle in einem Bildpunkt sammeln, wenn die Lichtquelle weiter als die Brennweite der Linse von der Linse entfernt ist. Der Sammelpunkt liegt auf dem Mittelpunktsstrahl. n Das Auge und seine Hilfen 6. Die Wölbung bestimmt die Brennweite Wie bei der Lochkamera liegt der Bildpunkt auch bei der Lin­ senabbildung auf dem Mittelpunktsstrahl. Bei der Lochkame­ ra spielt die Entfernung des Schirmes zur Lochblende keine Rolle. Die Linse dagegen gibt hier eine Einschränkung vor. In ‹ V 4 verwenden wir unterschiedliche Linsen und ein achsenparalleles Lichtbündel. Das Lichtbündel wird stets auf der optischen Achse in einem Punkt F gesammelt. F heißt auch Brennpunkt der Linse. Die beiden ersten Linsen haben eine gleich starke Wölbung aber unterschiedlichen Durch­ messer. Die untere Linse ist stärker gewölbt. Der Versuch zeigt: Die Brennweite einer Linse hängt nicht vom Durchmesser der Linse ab, wohl aber von der Stärke ihrer Wölbung. Je stärker eine Linse gewölbt ist, desto kleiner ist ihre Brennweite. Eine solche Linse kann das Licht also in kürzerer Entfernung hinter der Linse bündeln. Wir schicken ein achsenparalleles Licht­bündel durch unterschiedliche Lin­ sen. Jeweils im Abstand der Brennweite f wird es hinter der Linse gebündelt. V 4 Merksatz Stark gewölbte Linsen haben eine kürzere Brennweite als schwach gewölbte. n Praktikum Bildgröße bei der Linsenabbildung Im folgenden Praktikumsversuch soll der Zusammen­ hang zwischen der Bildgröße und dem Abstand des Gegenstands von der Linse untersucht werden. Der Ver­ suchsaufbau ist im folgenden Bild dargestellt: Als Gegenstand wird ein von der Lampe beleuchteter Buchstabe „F“ benutzt. Der Schirm ist immer so weit zu verschieben, bis das Bild scharf ist. (Notiert die ­Fälle, falls ihr kein scharfes Bild erzielen könnt). Begriffe: Den Abstand Linse – Schirm nennt man die Bildweite, den Abstand Gegenstand – Linse Gegen­ stands­weite. Arbeitsaufträge 1 Baut den Versuch wie abgebildet auf. 2 Bestätigt mit Linsen unterschiedlicher Brenn­ weite folgende Aussage: Wenn die Gegenstandsweite doppelt so groß ist wie die Brennweite, dann ist die Bildweite ebenfalls doppelt so groß wie die Brennweite. Außerdem sind Bild und Gegenstand dann gleich groß. 3 Verwendet nun eine Linse mit f = 5 cm. •Stellt nacheinander sechs Gegenstandsweiten zwi­schen 3 cm und 30 cm ein. •Messt jeweils die Bildgröße in Abhängigkeit von der Gegenstandsweite. Tragt die Messwerte in eine Tabelle ein. •Erstellt ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen Gegenstandsweite und Bildgröße darstellt. (Gegenstandsweite auf der Rechtsachse, Bildgröße auf der Hochachse). •Formuliert eine Aussage der Form „je – desto“. •Es entsteht nicht bei jeder Gegenstandweite ein scharfes Bild. Nennt eine Zusatzbedingung. 4 Wiederholt die Versuchsreihe von 3 mit einer Linse anderer Brennweite. Wählt auch hier sechs sinn­ volle Gegenstandsweiten. Linsen erzeugen Bilder Sehen und Wahrnehmen 15 Methode – Mathematik anwenden Linsenbilder lassen sich konstruieren Wir wissen bereits, dass der Ort des Sammelpunkts P’ auf dem Mittelpunktsstrahl PM liegt. Seine Position hängt also von der Lage von P ab. Außerdem spielt auch die Größe der Brennweite der Linse eine entscheidende Rolle. Wir werden im Folgenden lernen, wie man P’ konstruieren kann. Wir betrachten wieder das Lichtbündel, das von einer punktförmigen Lichtquelle P ausgeht. Die Linse sam­ melt es in seinem Bildpunkt P’. Wir schieben Hinder­ nisse vor die Linse und engen so das Lichtbündel ein. Dabei beobachten wir, dass sich die Lage des Bild­ punktes P’ nicht verändert: 1.Zeichne den Brennpunkt F der Linse ein. 2.Zeichne von der Spitze des Gegenstandes einen Strahl parallel bis zur Mittelebene der Linse. Zeich­ ne diesen Strahl von der Mittelebene der Linse aus durch den Brennpunkt F weiter. 3.Zeichne den Mittelpunktstrahl von der Spitze des Gegenstandes aus durch die Linse hindurch. Der Schnittpunkt der beiden Strahlen hinter der Linse ergibt den Bildpunkt der Pfeilspitze. In der Abbildung haben wir die Hindernisse so gewählt, dass der obere Randstrahl vor der Linse parallel zur optischen Achse verläuft. Die Linse verändert seine Richtung. Hinter der Linse verläuft er durch den Brenn­ punkt F der Linse. (Diesen haben wir zuvor auf der optischen Achse markiert.) Die Linse macht aus dem zur optischen Achse paral­ lelen Randstrahl einen Strahl durch den Brennpunkt. Außerdem verläuft er genau wie der Mittelpunktsstrahl durch P’. P’ ist also der Schnittpunkt dieser beiden Strahlen. Folgende Überlegungen begründen dann ein Verfahren zur Konstruktion von P’: 1.Wir wissen, dass P’ auf dem Mittelpunktsstrahl liegt. 2.Wir denken uns das Lichtbündel so eingeengt, dass es vor der Linse einen zur optischen Achse paral­ lelen Randstrahl hat. Wir wissen, dass dieser hinter der Linse durch den Brennpunkt verläuft. Der Schnittpunkt dieses Strahls mit dem Mittelpunkts­ strahl ist dann P’. Damit haben wir auch ein Konstruktionsverfahren für das Bild eines Gegenstandes (z. B. eines Pfeils): 16 Sehen und Wahrnehmen Linsen erzeugen Bilder Wiederholt man die Konstruktion für jeden einzelnen Punkt des Gegenstandes, so erhält man sein Bild. (Bei dem gezeigten Beispiel reicht es, den Bildpunkt der Spitze des Pfeils zu konstruieren.) Weil die Lage des Bildpunktes nicht vom Durchmesser der Linse abhängt, reicht es, statt der Linse ihre Mittel­ ebene zu zeichnen: Das Auge und seine Hilfen V 1 Wir rücken den Gegenstand näher an die Linse heran. Durch Konstruktion finden wir das Bild ‹ Methode . 7. Eigenschaften der Linsenbilder Durch Experimente oder durch Konstruktion ‹ V 1 finden wir die folgenden Eigenschaften von Linsenbildern: –Linsenbilder sind höhen- und seitenverkehrt. –Die Linse kann nur dann Bilder erzeugen, wenn der Ge­ genstand weiter als die Brennweite von der Linse entfernt ist. –Befindet sich der Gegenstand in doppelter Brennweite 2 · f vor der Linse, so entsteht das scharfe Bild in gleicher Ent­ fernung hinter der Linse. Auch sind dann Gegenstand und Bild gleich groß. –Je weiter sich der Gegenstand von der Linse entfernt, desto kleiner werden die Linsenbilder und desto näher rückt das Bild an die Linse heran. Kompetenz – Experimente führen zu Erkenntnissen Ausgehend von Experimenten mit punktförmigen Lichtquellen konnten wir die Bildentstehung, sowie Eigenschaften und Un­ terschiede der Lochkamerabilder und Linsenbilder verstehen. Durch Veränderung der Abstände vom Gegenstand zur Loch­ blende bzw. Linse gelangten wir zu Aussagen über die Bild­ größe. Weitere Erkenntnisse fanden wir durch Veränderung der Loch­ blende oder durch die Verwendung unterschiedlicher Linsen. B 1 Zeichnung zu ‹ A 6 Mach‘s selbst Lochkamerabilder sind dunkel und immer etwas unscharf. Linsenbilder dage­ gen sind hell und scharf. Erkläre noch ein­ mal mit eigenen Worten, warum das so ist. A 2 In einer neuen Mappe findest du eine Linse (Lupe) aus Kunststoff. Du willst ihre Brennweite bestimmen. Beschreibe, wie du vorgehst. A3 „Es ist für Pflanzen besser, sie abends zu gießen als mit­ tags bei vollem Sonnenschein.“ So steht es in einer Gartenzeit­ schrift. Suche physikalische Gründe für ­diese Anweisung. A4 Digitalkameras sind sehr dünn gebaut, damit sie überall Platz finden. Möchte man ein Foto machen, so fährt zu Beginn ein Motor die Linse aus. Begründe dies. A5 ‹ Methode Du möchtest mit einer Lin­ se der Brennweite 6 cm scharfe Bilder er­ zeugen. a) Das Bild soll so groß sein wie der Gegenstand. Welchen Abstand zur Lin­ se haben Gegenstand und Schirm? b) Du schiebst den Gegenstand näher an die Linse heran. Erkläre, in welche Rich­ tung du den Schirm verschieben musst und wie sich dabei die Bildgröße ändert. A 6 ‹ Methode Übertrage zunächst die Zeichnung aus ‹ B 1 in dein Heft. a) Konstruiere jeweils die Bilder der Gegen­ stände. b) Miss jedes Mal die Gegenstands­ größe G, Bildgröße B und die Abstände ­Gegenstand – Linse (g) und Bild – Linse (b). Berechne jeweils die Quotienten B/G und b/g. Beschreibe einen erkennbaren Zusam­ menhang. A 1 Linsen erzeugen Bilder Sehen und Wahrnehmen 17 Das Auge Methode – Lernen an Stationen Untersuchungen zum Auge 1. Sehtest Wer eine Führerscheinprüfung ablegen möchte, muss vorher einen Sehtest durchführen. Diesen wollen wir jetzt in der Gruppe nachstellen. Kopiere den links abge­ bildeten Ring und schneide den äußeren Kreis aus. Ein Mitschüler hält den ausgeschnittenen Kreis in 5 m Ent­ fernung vor dein Auge. Einer der acht Striche soll dabei nach oben zeigen. Du musst nun erkennen, in welche Richtung die Öffnung des Rings zeigt: Im Uhrzeigersinn entweder nach oben, rechts oben, rechts, rechts unten, unten, links unten, links oder links oben. Wiederholt den Versuch für jedes Auge jeweils für drei mögliche Positionen. Hast du es jedes Mal geschafft, die Richtung der Öffnung zu erkennen, so reicht deine Seh­ schärfe auch ohne Brille für den Test aus. 2. Blickfeld Zeichne ein Kreuz in Augenhöhe an die Tafel. Stelle dich in 30 cm vor dieses Kreuz und fixiere es mit einem Auge. Ein anderer Schüler bewegt währenddessen einen Blei­ stift von oben außerhalb des Blickfeldes langsam auf das Kreuz zu. Wenn du den Bleistift zum ersten Mal siehst, sagst du: „Stopp“. Der Abstand d von diesem Punkt zum Kreuz wird gemessen. Aus der folgenden Tabelle kannst du den Winkel α für das Blickfeld nach oben ablesen: Das Auge kann nur dann einen Gegenstand erkennen, wenn Licht von diesem durch die Pupille ins Auge trifft. Licht breitet sich geradlinig aus. Es gibt also einen begrenzten Bereich, aus dem Licht ins Auge treffen kann. Wir wollen diesen Bereich durch einen kleinen Versuch bestimmen. d in cm 21 22,5 23,5 25 27 30 32 34,5 α in ° 35° 37° 42° 45° 47° 49° 38° 40° Tatsächlich ist das Blickfeld des Menschen viel größer. Über Muskeln kann er die Augen drehen. Außerdem lässt sich der Kopf bewegen. 3. Blinder Fleck Im Auge werden Linsenbilder erzeugt, die auf der Netz­ haut entstehen. Dort leiten Nervenzellen die Bildinfor­ mation ans Gehirn weiter. An einer Stelle der Netzhaut befinden sich jedoch keine Nervenzellen. Bildpunkte, die sich an diesem Fleck befinden, werden vom Gehirn nicht wahrgenommen. Folgender Versuch bestätigt die Existenz dieses „Blinden Flecks“: Halte das linke Auge zu und betrachte mit dem rechten Auge den Kreis. Du erkennst gleichzeitig auch das Kreuz. Nähere nun langsam das Buch dem rechten Auge und fixiere dabei nur den Kreis. In einem ganz bestimmten Abstand ist das Kreuz nicht zu sehen. Protokolliere die­ sen Wert. Schätze die Position des blinden Flecks im Auge durch eine geeignete Zeichnung ab. Wiederhole den Versuch entsprechend mit dem anderen Auge. 18 Sehen und Wahrnehmen Das Auge Das Auge und seine Hilfen 4. Nahpunkt und deutliche Sehweite Das Auge kann Gegenstände, die zu nah am Auge sind, nicht scharf abbilden. 5. Wirkung einer Brille Im Auge entsteht auf der Netzhaut ein Linsenbild. Baut ein „Modellauge“ mit Linse (f = 50 mm) und Schirm nach. Eine Kerze oder eine Glühlampe dient als Gegen­ stand. Im folgenden Versuch sollt ihr jeweils für beide Augen den Punkt ermitteln, an dem das Bild unscharf wird (Nahpunkt). Nähert euer Auge so lange dem Buch, bis ihr die Worte „Das Auge“ der Überschrift gerade noch scharf erkennen könnt. Notiert den Abstand Auge – Buch als Nahpunkt für das untersuchte Auge. Das Auge muss sich im Nahpunkt für die Scharfstellung anstrengen. Entfernt den Kopf wieder solange vom Buch bis ihr den Text ohne Anstrengung lesen könnt. Notiert für jedes Auge die so ermittelte „deutliche Sehweite“. Stellt den Gegenstand etwa 15 cm vor die Linse und ver­ schiebt den Schirm bis ihr ein scharfes Linsenbild er­ haltet. Stellt nun zwischen Linse und Gegenstand eine „Brille“, d. h. eine zusätzliche, zweite Linse. Verwendet dazu jeweils eine Linse mit den Brennweiten a) f = + 100 mm, b) f = − 100 mm. Notiert für a) und für b), wie ihr den Schirm verschieben müsst, um nach Aufstellen der zweiten Linse ein scharfes Bild zu erhalten. 6. Wirkung einer Blende Vielleicht habt ihr schon einmal beobachtet, dass ältere Menschen beim Lesen sich besonders anstrengen und die Augen leicht zukneifen. Sie versuchen damit die Pupillenöffnung zu verkleinern. Wir wollen dieses Ver­ halten im Experiment nachstellen. Stoßt dazu mit einer Kugelschreibermine ein Loch in ein (schwarzes) Papier. Nähert das Buch dem Auge so stark bis die Schrift unscharf erschient. Betrachtet nun die Schrift bei gleichem Abstand durch das Loch. Notiert eure Beobachtung und versucht sie zu deuten. (Hinweis: Überlegungen zur Lochkamera helfen dabei). 7. Nachbilder Beim längeren Betrachten eines hellen Gegenstandes ermüden unsere Sehzel­ len. Sie nehmen dann für einen kurzen Moment Licht nicht mehr so intensiv wahr. Umgekehrt sind diese Zellen nach längerer Zeit schwacher Beleuch­ tung relativ empfindlich. Beide Effekte führen zu Nachbildern: Fixiere zunächst den linken Punkt in der Grafik für etwa 30 Sekunden und anschließend sofort den rechten Punkt. Notiere nach kurzem Warten deinen subjektiven Eindruck. Versuche die Er­ scheinung zu deuten. Das Auge Sehen und Wahrnehmen 19 B 1 Schnitt durch das menschliche Auge Anstoß 1. Unter der „Augenfarbe“ eines Menschen versteht man die Farbe der Iris. Notiere die Augenfarbe deiner Familienmitglieder und deiner Freunde. 2. Von außen betrachtet sieht man vom Auge: Augenbraue, Augenlid (mit Wimpern), Le­ derhaut, Iris und Pupille. Informiere dich über den biologischen Sinn dieser Bestand­ teile. 3. Das Auge wird oft als das wichtigste Sinnes­ organ des Menschen bezeichnet. Nimm zu dieser Aussage Stellung. n Betrachte die Pupille eines Mitschü­ lers. Sie ist zunächst nur wenig geöffnet. Bitte nun deinen Mitschüler ein Auge mit der hohlen Hand etwa eine Minute lang zu­ zuhalten. Nachdem er die Hand entfernt hat, betrachtest du wieder seine Pupille - sie ist jetzt weit geöffnet. Über einen Muskel wurde die Pupillenöffnung gesteuert. Das Gehirn versucht so, mehr Licht auf die Netzhaut zu lassen, damit die Netzhaut­ bilder möglichst hell werden. V 1 20 Sehen und Wahrnehmen Das Auge B 2 Bildentstehung im Auge 1. Die Optik des menschlichen Auges Du kennst den Aufbau des menschlichen Auges vielleicht schon aus dem Biologieunterricht. ‹ B 1 zeigt die wichtigs­ ten Bestandteile in vereinfachter Form. Das Auge des Men­ schen ist nicht so aufgebaut wie die einfachere Lochkamera, sondern verwendet Linsenbilder. Unser Auge ähnelt aus phy­ sikalischer Sicht eher einem Fotoapparat. Das Licht durchdringt beim Eintritt ins Auge die Hornhaut, die Augenflüssigkeit, die Linse und den Glaskörper. Diese vier einzelnen, durchsichtigen Bestandteile wirken zusam­ men wie eine einzige Linse. Diese bündelt Licht eines weit entfernten Gegenstandes im Abstand von etwa 23 mm hinter der Hornhaut, wo sich die Netzhaut befindet. Auf ihr entsteht das optische Bild des Gegenstandes ‹ B 2 . Die Netzhaut besteht aus einer Vielzahl lichtempfindlicher Elemente. Sie empfangen das Licht und leiten die Informa­ tion über viele Verästelungen zum Sehnerv, der sie zum Ge­ hirn weiterleitet. Je nachdem, ob wir bei Sonnenschein oder in der Dämme­ rung unsere Umwelt betrachten, gelangt viel oder wenig Licht ins Auge. Die Bilder sind also unterschiedlich hell. Diese ver­ schiedenen Helligkeiten kann das Auge mithilfe der Pupillen­ öffnung etwas ausgleichen ‹ V 1 . Die Pupille ist eine kreisförmige Öffnung, gebildet von einer farbigen Haut, der Iris. Mit einem Muskel kann die Pupille verkleinert werden. Das Gehirn steuert mit ihr also die Licht­ menge, die pro Sekunde auf die Netzhaut fällt. Bei Kameras ist dies ähnlich: Vor die Linse ist hier eine Loch­ blende eingebaut, dessen Durchmesser verändert werden kann. Merksatz Im menschlichen Auge werden Linsenbilder auf der Netzhaut erzeugt. Über die Iris steuert das Gehirn die Lichtmenge, die pro Sekunde ins Auge fällt. n Das Auge und seine Hilfen 2. Das Scharfstellen beim Auge zeigt: Das Auge kann nahe und ferne Gegenstände nicht gleichzeitig scharf erkennen. Das wissen wir eigentlich schon von der Linsenabbildung. In Versuchen hatten wir fest­ gestellt: Rückt ein Gegenstand näher an die Linse, müssen wir den Schirm weiter wegschieben, um scharfe Bilder zu erhalten. Das Auge kann dies nicht tun, weil die Netzhaut fest im Augapfel sitzt und damit der Abstand zwischen Horn­ haut und Netzhaut unveränderbar ist. ‹ V 2 Das Auge muss das Scharfstellen also auf anderem Wege er­ reichen. Wir wissen bereits, dass der Abstand des Bildes von der Linse auch von der Brennweite der Linse abhängt. In ‹ V 3 wechseln wir die Linsen aus. Steht der Gegenstand in großer Entfernung, so erzeugt eine Linse mit großer Brenn­ weite ein scharfes Bild auf dem Schirm. Bei gleichem Schirmabstand gelingt dies der Linse bei einem nahen Gegen­ stand nicht. Eine Linse mit kleinerer Brennweite kann dies allerdings leisten. Schließe ein Auge. Halte einen Dau­ men mit angewinkeltem Arm etwa 30 cm vor dein anderes, geöffnetes Auge. a) Betrachte deinen Daumen. Du siehst den Hintergrund unscharf. b) Betrachte nun den Hintergrund. Dabei stellst du fest, dass nun der Daumen unscharf erscheint. V 2 In unserem Auge wird beim Scharfstellen aber nicht wirklich die Linse ausgetauscht. Wie hat die Natur dieses Problem bewältigt? Eine Linse mit veränderlicher Brennweite ist die geniale Lö­ sung. Dazu muss die Augenlinse aus einem elastischen Stoff bestehen. Diese elastische Linse will sich stets von selbst wie ein Gummiband zusammenziehen. Dem wirken die Aufhän­ gebänder entgegen, die sie flach ziehen, gesteuert von einem Ziliarmuskel. Ist dieser Muskel entspannt, so ziehen die Auf­ hängebänder die Augenlinse flach ‹ B 3a . Sie ist wenig ge­ wölbt, hat also eine große Brennweite. Das Auge kann weit entfernte Gegenstände scharf sehen. Ist der Ziliarmuskel dagegen angespannt, so sind die Aufhän­ gebänder gelockert, die Linse wölbt sich, die Brennweite ist klein ‹ B 3b . Das Auge kann nahe Gegenstände scharf sehen. Dieser Anpassungsvorgang heißt Akkommodation. Er läuft, vom Gehirn gesteuert, aber unbewusst ab. Das Auge kann nicht in jede beliebige Nähe scharf stellen. Bei einem Abstand zum Gegenstand von ca. 10 cm, dem so ge­ nannten Nahpunkt, ist die Grenze erreicht. So nahe Gegen­ stände zu betrachten ist sehr anstrengend, man ermüdet da­ bei rasch. Ohne merkliche Anstrengung kann man Gegen­ stände ab einer Entfernung von etwa 25 cm betrachten. a) Eine Linse der Brennweite 15 cm und ein Schirm ersetzen unser Auge. Eine Kerze wird in großer Entfernung (etwa 4 m) vor das „Modellauge“ gestellt. Auf dem Schirm entsteht ein scharfes Bild der Flamme. „Unser Modellauge blickt ent­ spannt in die Ferne.“ b) Wir schieben nun die Kerze bis auf 30 cm an die Linse heran, das Bild wird unscharf. Ersetzen wir die Linse durch eine andere mit der Brennweite 10 cm, so erhalten wir wieder ein scharfes Bild, ohne den Schirm zu verschieben. V 3 Merksatz Die Augenlinse ist elastisch und kann ihre Brennweite mit­ hilfe von Muskeln verändern und damit das Bild auf der Netzhaut scharf stellen. Das Auge kann Gegenstände ab einer Entfernung von 25 cm ohne Anspannung scharf betrachten. B 3 a) Der Ziliarmuskel ist entspannt. b) Der Ziliarmuskel zieht sich zusammen. Das Auge Sehen und Wahrnehmen 21