Stefan Vladar

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Stefan Vladar
Er sei reifer und jugendlicher geworden, sagt Stefan Vladar über sich selbst. Ein Widerspruch? Keineswegs! Die Saison
2015/2016 bietet vielfältige Gelegenheiten, sich davon zu überzeugen. Die Porträtreihe, die ihm das Wiener
Konzerthaus anlässlich seines 50. Geburtstags widmet, beginnt der Wiener Pianist und Dirigent sinnigerweise mit zwei
schwergewichtigen Variationenwerken. Mit Beethoven gesprochen, kann man sie auch als «Veränderungen» bezeichnen – gibt es eine passendere Benennung für ein Geburtstagsporträt?
Wer 50 wird, kann von Veränderungen ein Liedchen sin­
gen. So auch Stefan Vladar. Früher habe er Jugendlichkeit
als Makel und als Unreife empfunden, weshalb er sich
möglichst «erwachsen» gegeben habe. Das hat sich inzwi­
schen sehr verändert. Heute habe er den nötigen
Reflexionsgrad erreicht, um es gar nicht erst zu
Zwangsvorstellungen kommen zu lassen: «Je mehr ich
weiß, desto freier fühle ich mich.» Doch solchen mentalen
Veränderungen zum Trotz gibt es ein eigentümliches
Kontinuum in Vladars Musikerbiographie: Regeln. Sie
waren ihm stets wichtig, und heute lehrt er dies auch
seine Studierenden an der Wiener Musikuniversität. Denn
Stefan Vladar ist davon überzeugt, dass Freiheit nur mög­
lich wird, wenn man sich zuvor auf den Pfad eines
Regelwerks begeben hat. Ohne ein solches führe Freiheit
nämlich leicht zu Chaos und Anarchie. «Das Herz muss
beim Künstler vom Kopf gesteuert werden», so Vladars
Quintessenz. Und sogleich erklärt er auch, woher die
Regeln kommen: «Vom Komponisten natürlich – was er
hingeschrieben hat, muss uns Interpreten heilig sein.»
Doch während er von sich als Künstler den kühlen Kopf
fordert, macht er für das Publikum das pure Gegenteil
geltend. Ein Konzert hält Vladar für umso gelungener,
wenn er es als Musiker schafft, den Kopf der Zuhörenden
zugunsten des Gefühls möglichst auszuschalten. Um ein
pointiertes Beispiel ist er nicht verlegen: Bei seiner ein­
jährigen Tochter wirke beim Musikhören nichts als die
pure Emotion. Für Vladar ein Idealzustand: «Eine unserer
wichtigsten Aufgaben als Künstler ist es, an der
Überwindung der rationalen Barrieren des Publikums zu
arbeiten.» Zu diesem Zweck wird Stefan Vladar im Laufe
der Saison in viele verschiedene Rollen schlüpfen. So wird
er dem Publikum nicht nur als Solist und Liedbegleiter,
sondern auch als Dirigent den Kopf verdrehen.
«Irgendwann war die Erweiterung vom Klavierspielen zum
Dirigieren eine logische Folge meines inneren Drangs nach
größeren musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten» –
weshalb er nach Erweiterungen seines musikalischen
Gestaltungsdrangs gesucht hat und im Dirigieren fün­
dig geworden ist. Mit dem Wiener KammerOrchester
wird er in dieser Rolle besonders abwechslungsreiche
Programme präsentieren. Aber auch in den Orchester­
konzerten werden die Fans des Pianisten Stefan Vladar
nicht enttäuscht werden.
Sa, 14. 11. 2015
Stefan Vladar
Klavierabend Stefan Vladar
Porträt
Zyklus
SV/KIG
Mi, 27. 1. 2016
Do, 28. 1. 2016
Wiener KammerOrchester
Sa, 20. 2. 2016
So, 21. 2. 2016
«Die Abenteuer des Prinzen Achmed»
SCA/SV
SCB
Di, 15. 3. 2016
WKO · Camerata Salzburg
Sa, 16. 4. 2016
So, 17. 4. 2016
«Die sieben letzten Worte»
So, 17. 4. 2016
Bo Skovhus & Stefan Vladar
Sa, 21. 5. 2016
So, 22. 5. 2016
Wiener KammerOrchester
MAA
MAB
Fr, 10. 6. 2016
So, 12. 6. 2016
Wiener Symphoniker · Sanderling
SV
WSM
MAA
MAB
SC/SV
MAA
MAB
LIE/SV
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