24 Rat und Hilfe aus der Apotheke Uraltes Heilmittel aus dem Orient Weihrauch ­ Jahren nahezu sprunghaft angestiegen. Das Baumharz des Weihrauchs ist ein komplexes pflanzliches Gemisch mit über 200 chemischen Verbindungen, deren Wirkprofil nicht auf einzelne Inhaltsstoffe und Substanzen beschränkt ist, sondern sich aus dem feinen Zusammenspiel aller natür­ lichen Inhaltsstoffe ergibt. D en Weihrauch kennen viele Menschen nur aus der Kirche. Er wurde und wird jedoch nicht allein für kultische und religiöse Zwecke eingesetzt, sondern ist auch ein uraltes, für vielerlei medizinische Anwendungen genutztes Naturheilmittel. Der Weihrauchbaum gehört innerhalb der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae) zur Gattung Boswellia, die wiederum in 25 Arten untergliedert wird. Weihrauch stammt überwiegend von Bäumen aus Indien (Boswellia serrata) oder von Bäumen aus Afrika und dem arabischen Raum, etwa aus Eritrea, Jemen, Äthiopien und Oman (Boswellia carterii). Beide Baumarten liefern das zur medizinischen Anwendung benutzte Weihrauchharz (»Salai Gugal« oder »Olibanum«). Die Gabe aus dem Morgenland Weihrauch wird schon seit langer Zeit in der Medizin verwendet. So schreibt etwa der große Gelehrte des Mittelalters Ibn Sina (besser bekannt als Avicenna) über die arzneiliche Verwendung des Weihrauchharzes. Das Baumharz – eine der drei Gaben der Weisen aus dem Morgenland – wurde in vielen Kulturen über Jahrhunderte In vielen arabischen Ländern auf dem Markt zu finden: frisch geernteter Weihrauch. Topfit 3 / 2012 Von Apotheker Thomas Knaier gegen ganz unterschiedliche Erkrankungen angewendet und war zeitweise sogar wertvoller als Gold. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts teilte es das Schicksal vieler Naturheilmittel – es geriet mit dem Aufkommen der synthetischen Medizin in Vergessenheit. In der ayurvedischen Medizin Indiens spielt Weihrauch allerdings noch eine tragende Rolle. Botanik und Gewinnung Weihrauchbäume werden zwei bis zehn Meter hoch. Sie haben eine abblätternde Rinde und eine relativ flach ausgebreitete Krone. Ausgangspflanzen für den indischen Weihrauch sind Bäume der Art Boswellia serrata, für den afrikanischen Weihrauch der Art Boswellia carterii. Das Weihrauchharz wird durch Einschneiden von Stämmen und dickeren Ästen gewon- nen. Das an den verwundeten Stellen des Baums austretende, milchsaftähnliche Gummiharz erstarrt an der Luft zu einer ungleichförmigen Masse. Die erste Ernte ergibt ein minderwertiges Harz. Bei den weiteren Ernten nehmen dann sowohl Qualität als auch Reinheit zu. Im Handel werden verschiedene Qualitäten des Weihrauchharzes angeboten. Indischer und afrikanischer ­Weihrauch Die Unterscheidung in indischen und afrikanischen Weihrauch spielt nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsarten von Boswellia serrata und Boswellia carterii eine Rolle. Auch die Qualität der jeweiligen Baumharze – indisches »Salai guggal« und verschiedene Arten von afrikanischem »Olibanum« – ist hinsichtlich des Wirkstoffgehalts an Boswelliasäuren und der Reinheit von Pestiziden und Schwermetallen unterschiedlich. Neuere Daten zeigen, dass afrikanische Weihrauchbaumharze den indischen hinsichtlich Wirkstoffgehalt an Boswelliasäuren und Reinheit überlegen zu sein scheinen. Wirkung der Boswelliasäuren Zubereitungen aus Weihrauchharzen, sogenannte Weihrauchextrakte, hemmen das Enzym Cathepsin G, das an komplexen Entzündungsvorgängen im Körper beteiligt ist. Cathepsin G ist in der Haut von Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) in erhöhter Ansammlung gefunden worden. Darüber hinaus werden die Aktivitäten eines Proteins namens PGES-1 (mikrosomale Prostaglandin E–Synthase 1), welches bei entzündlichen, allergischen und stark schmerzhaften Krankheitsformen eine Schlüsselrolle spielt, stark reduziert. Fotos: pixelio.de (Dieter Schütz) Das internationale medizinische Interesse an Weihrauch ist in den ­letzten Rat und Hilfe aus der Apotheke 25 Neuere medizinische Einsatzgebiete In den letzten zwei Jahrzehnten gewannen Zubereitungen aus dem Harz von Boswellia serrata, einer traditionellen indisch-ayur­ vedischen Arznei, und anderer Boswellia-Arten in westlichen Industrieländern zunehmend an Popularität. Dabei untermauerten Studien das Potenzial des Extrakts aus dem Weihrauchharz bei der Behandlung einer großen Anzahl von entzündlichen Erkrankungen, z. B. von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, rheumatoider Arthritis und Osteoarthritis sowie Asthma bronchiale. 2002 sprach die Europäische Arzneimittelagentur Boswellia serrata den »Orphan Drug«-Status für die Behandlung eines tumorassoziierten Hirnödems zu. Verglichen mit der Anwendung von entzündungshemmenden Schmerzmitteln wird erwartet, dass die Gabe von Weihrauchharzextrakten mit weniger Nebenwirkungen verbunden ist. Dies muss allerdings noch in weiteren klinischen Studien bestätigt werden. Zulassung Weihrauch ist als Medikament nur in Indien und in einem Schweizer Kanton (Sallaki vom Hersteller Gufic) zugelassen. In Deutschland gibt es jedoch seriöse Nahrungsergänzungsmittel aus afrikanischem Weihrauch auf dem Markt. Ebenso sind rezeptfreie Weihrauchcremes und -balsame, die po­sitive Wirkungen bei Gelenkentzündungen und Schuppenflechte (Psoriasis) aufweisen, in jeder Apotheke erhältlich. Ausblick Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die entzündungshemmenden Effekte des Weihrauchharzes von Boswellia serrata in einer ganzen Anzahl von wissenschaftlichen Studien untersucht wurden. Die daraus gewonnenen Daten belegen die vielversprechenden positiven Effekte bei der Behandlung von entzündlichen Erkrankungen, z. B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis und Bronchialasthma, sowie bei der Reduktion peritumoraler Hirnödeme. Rat des Apothekers ◾◾ Im Allgemeinen gibt es bei oraler Anwendung von Weihrauch als Nahrungsergänzungsmittel keine nennenswerten Nebenwirkungen — außer eventuell saurem Aufstoßen und einem etwas ungewohnten Geschmack im Mund. Die Toxizität von Weihrauchharz und Boswelliasäuren ist sehr gering, Magen-Darm-Beschwerden und allergische Reaktionen werden nur vereinzelt beobachtet. ◾◾ Wie neuere Untersuchungen zeigen, scheinen neben indischen auch afrikanische Weihrauchbäume der Stammpflanze Boswellia carterii eine hohe Konzentration der wirksamen Boswelliasäuren in ihrem Harz aufzuweisen und in der Reinheit dem indischen Weihrauchharz aus Boswellia serrata überlegen zu sein. ◾◾ Bei chronischen und akut entzündlichen Gelenkbeschwerden kann ein Gelenkgel (CH–Alpha Gelenkgel®) empfohlen werden, welches außer einem Weihrauch­extrakt aus afrikanischem Weihrauch auch Auszüge aus Arnika und Ingwer enthält. Neben einer Reduktion der Entzündung werden bei zwei- bis dreimaliger täglicher Anwendung des Gels die Durchblutung im betroffenen Gelenkareal deutlich gesteigert und die Belastungsschmerzen spürbar verringert. Auch wenn keines der handelsüblichen, medizinischen Präparate dies heilsamen Effekte bisher zweifelsfrei belegen konnte, gibt es zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel mit indischem oder afrikanischem Weihrauch auf dem Markt, die von Patienten gegen die oben erwähnten entzündlichen Erkrankungen verwendet werden. Zu vielen dieser Präparate, die mit einem erhöhten Gehalt an der Keto-Boswellia- und Acetylketo-Boswelliasäure angepriesen werden, muss gesagt werden, dass das Europäische Arzneibuch (Pharmacopoea europaea), die Qualität von Weihrauchharz genau auf diese Boswelliasäuren als Leitsubstanzen, abstellt. Medirenta — kompetente Beratung im Gesundheitswesen Immer, wenn in Gesprächen die Rede auf den Beruf kommt, zögert Bruno Hohn aus Berlin. Denn er ist ein absoluter Exot: Hohn ist der einzige »amtlich zugelassene« Beihilfeberater Deutschlands, und als solcher ziemlich einzigartig! Was ist Beihilfe? Beihilfe, mit diesem Begriff können meist nur Beamte etwas anfangen. Selbst der Duden schreibt beim Stichwort gleich »Beihilfe beantragen« dazu und weist damit den Begriff ebenfalls ins Amtliche. In Berlin allerdings kann es einem passieren, dass ein Polizeibeamter, ein Feuerwehrmann oder ein Lehrer sagt: »Beihilfeberater? Klar, ich bin auch bei der Medirenta.« Denn in Berlin nahm dieser inzwischen bundesweite Komplett-Service seinen Anfang, und so wohnen dort naturgemäß die meisten Mandanten. Medirenta — in Berlin und bundesweit Bruno Hohns Medirenta kümmert sich seit inzwischen rund 30 Jahren um die Belange ihrer Mandanten, und dies heißt konkret um die Prüfung von deren Arzt- und Zahnarztrechnungen, den Leistungsbescheiden der Krankenversicherung, der Heil- und Kostenpläne des Zahnarztes usw. Auch die Beihilfebescheide und die entsprechenden Eigenbeteiligungen werden überprüft. Der Beihilfeberater kümmert sich aber ebenso um die Pflegeversicherung wie um Heilkuren, hilft bei Dienstunfällen und beschäftigt eine eigene Rechtsabteilung. Er legt wenn nötig Widersprüche ein und bietet eine Komplettabwicklung sämtlicher Vorgänge rund um die Krankenkostenabrechnung – übrigens auch für reine Privatpatienten. Bürokratie — leicht gemacht Am Anfang kommen die neuen Mandanten oft mit dem buchstäblichen Schuhkarton voll unsortierter Unterlagen. Speziell in Zeiten beruflicher Veränderung wird die Beihilfeberatung wichtig, etwa wenn Beamte in Pension gehen oder wenn der Beihilfeberechtigte selbst wegen Krankheit oder Tod plötzlich ausfällt und die Hinterbliebenen hilflos vor dem rätselhaften »Papierkram« stehen. Juristisch gesehen ähnelt die Tätigkeit des Beihilfeberaters der des Steuerberaters, allerdings auf anderen Rechtsgebieten, nämlich dem Beihilfe- und Versicherungsrecht. Die Medirenta ist gerichtlich zugelassener Rechtsdienstleister. Wer mehr dazu wissen will: Auf www.medirenta.de gibt es laufend aktuelle Infor- mationen rund um die Beihilfe. CLASSIC Damit mehr Zeit fürs Wesentliche bleibt: Privatversicherte und Beamte ! t s s a p e auf g Medirenta bietet Ihnen und Ihren Angehörigen bundesweit einen Komplett-Service – Sie schicken uns sämtliche Unterlagen die Krankenkosten und die Beihilfe betreffend, alles andere erledigen wir! Mehr Informationen unter Telefon 0800 271 0 272 DER ANRUF IST FÜR SIE KOSTENFREI MEDIRENTA Ihr Beihilfeberater www.medirenta.de [email protected] Topfit 3 / 2012