21. Mai 2014 Gemeinsam lernen und voneinander profitieren Praxisbeispiel aus einem Energie-Effizienznetzwerk nach LEEN- Standard Wolfgang Disser Leiter Vertrieb Geschäftskunden und Kommunen Anspruch (international), wohin geht die CO 2 - Reise…? Kyoto 1997 • • Unterzeichnung erstes internationales Klimaschutzabkommen • Ziel: Multinationale Vernetzung zum Stop von Erderwärmung und CO 2 – Ausstoß Cancun 2010 • • • • • • Beschluss Erderwärmung um + 20 C gegenüber vorindustriellem Niveau zu begrenzen Überprüfung 2012 in Durban ob Verschärfung um weitere 1,50 C notwendig Anschließend Fixierung, wann Scheitelpunkt für weltweite Emissionen erreicht ist Beschluss des globalen Reduktionsziels für 2050 Europäer wollten größte Treibhausgas-Emittenten zu sparsameren Umgang verpflichten • Ausblick: Paris 2015 • Welt-Klimavertrag soll beschlossen werden, der Ziele für den CO2-Ausstoß festschreibt, um die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen • Von 2020 an wollen die Industrieländer Entwicklungsstaaten jährlich mit 100 Milliarden Dollar dabei unterstützen, die Folgen des Klimawandels zu lindern UM / Oktober 2013 / 2 … und Deutschland? • Meseberger Beschlüsse 23.8.2007 • Bundesregierung beschloss Eckpunkte des integrierten Energie- und Klimaprogramm (IEKP) • Inhalte enthalten Richtungsentscheidungen und nationale Maßnahmenpakete zu Klimaschutz, Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz • Zu 29 Punkten werden Ist-Stand, Ziel und Maßnahmen formuliert • Die Umsetzung soll so erfolgen, dass die Klimaschutzziele bis 2020 kontinuierlich erreicht werden. Alle 2 Jahre werden Ergebnisse überprüft • Sep 2010: Beschluss Nationaler Energie-Effizienz-Aktionsplan (NEEAP) • Gemäß EU-Richtlinie Energieeffizienz und Energie-DL (2006/32/EG) UM / Oktober 2013 / 3 Nationale Ziele 2020 bis 2050 • Reduzierung CO 2 – Emissionen (Vergleich 1990) • 2020 = 40% • 2050 = 80% 2030 = 30% 2040 = 45% 2050 = 60% Anteil der Stromerzeugung aus EE am Bruttostromverbrauch • 2020 = 35% • 2040 = 70% Anteil Erneuerbare Energien (EE) am Bruttoendenergieverbrauch • 2020 = 18% • 2030 = 55% 2030 = 50% 2040 = 65% 2050 = 80% (im Jahr 2013 = 23%) Senkung des Primärenergieverbrauch (Vergleich 2008) • 2020 = 20% 2050 = 50% (Dies erfordert eine Steigerung der Energieproduktivität um 2,1% / a) • Ausstieg aus der Kernenergie sukzessive bis 2022 • Bundesregierung lässt alle 3 Jahre eine Monitoringstudie zur Messung der bisher erreichten Ziele erstellen UM / Oktober 2013 / 4 Treiber Energie-Effizienz: Gesetze, Umlagen und Steuern … UM / Oktober 2013 / 5 Treiber für die Energie-Effizienz: Strom- Gaspreise, … UM / Oktober 2013 / 6 Politische Rahmenbedingungen: Energieeffizienz (Spitzenausgleich) Zielwert für die zu erreichende Reduzierung der Energieintensität Bezugsjahr Effizienzsteigerung Summe Zielwert 2013 1,30% 1,30% 2014 1,30% 2,60% 2015 1,30% 3,90% 2016 1,35% 5,25% 2017 1,35% 6,60% 2018 1,35% 7,95% 2019 1,35% 9,30% 2020 1,35% 10,65% Quelle: EnergieStG Anlage zu § 55 Vereinbarung zw. der dt. Wirtschaft und der Bundesregierung zur Steigerung der Energieeffizienz vom 01. August 2012 UM / Oktober 2013 / 7 … Nachhaltigkeit: Wo stehen wir beim deutschen CO 2 – Ziel? Ziel 40% zzt. 23,2 % UM / Oktober 2013 / 8 Häufig anzutreffende Situation in KMU`s • Energieeffizienz ist kein Bestandteil der Einkaufspolitik im Unternehmen • Investitionen werden nach dem Risiko und nicht nach Rentabilität bewertet • Gesamtplanung der Betriebsprozesse findet kaum statt • Beschaffung schaut auf günstigsten Preis weniger auf kausale innerbetriebliche Abläufe und Zusammenhänge • Skepsis gegenüber bürokratischem Aufwand, Analysen und Änderungen • Keiner fühlt sich so richtig dafür verantwortlich • Produktionsleiter damit beschäftigt, das der „Laden“ läuft UM / Oktober 2013 / 9 Rahmenbedingungen: Energieeffizienz • Hilfestellung zur Umsetzung der nationalen Zielsetzungen bot DIN EN 16 001 • Ablösung im Juni 2011 durch • DIN EN ISO 50 001 (gr. Produktionsbetriebe) oder EMAS • DIN EN 16247-1 (KMU) oder Alternativ-System Anlage 2, Nr. 1 + 2 Auf Grundlage der Überpüfungsergebnisse ggf. Anpassungen oder Korrekturen einleiten Die Wirksamkeit der Aktionspläne und deren Umsetzung prüfen, Erstellung eines Monitorberichtes Act Check Plan Do Ausgehend von Erstanalyse und Bewertung Energieeinsatz/ verbrauch werden Ziele gesteckt und Aktionspläne zur Umsetzung erarbeitet/ weiterentwickelt Umsetzung der Aktionspläne, energierelevante Abläufe geplant Verantwortliche benannt, Mitarbeiter schulen UM / Oktober 2013 / 10 Erwartungen an ein Energie-Effizienz-Netzwerk • Minderung betrieblicher Energiekosten • Minderung Transaktionskosten (mangelnde Transparenz) • Hinweise auf betriebliche Schwachstellen liefern • Konkrete Maßnahmen benennen (Best Practice, Vermeidung von Fehlern anderer…) • Amortisationszeiten berücksichtigen (interne Verzinsung / Barwertmethode) • Ideen zur technologischen Energieeffizienzsteigerungen liefern • Unterstützung aus der Kombination technischer und ökonomischer Prioritätensetzung • Support bei der Formulierung der Unternehmensziele • Empfehlungen bei der Einführung eines Energiemanagementsystems • Hinweise auf Fördermaßnahmen • Neue Impulse • Praxisnahe Hilfestellung bei der Zertifizierung zur ISO 50 001 und 16247-1 UM / Oktober 2013 / 11 Warum LEEN als Standard für ein Energie-Effizienz-Netzwerk? • Erfahrungsfundus von über 30 LEEN`s in Deutschland • Identifikation über 4 000 wirtschaftliche Maßnahmen • mit interner Verzinsung von 35% • Amortisation binnen drei Jahre • Standardisierter Ablauf vom Fraunhofer Institut erarbeitet • Moderierter Informations- u. Erfahrungsaustausch über 3 Jahre • Zielgruppe eines LEEN`s: • Unternehmen unterschiedlicher Branchen mit mindestens 150 bis 200.000 € Jahresenergiekosten • Möglichst hohe Anzahl an Querschnittstechnologien • Bezug zur Region (Anfahrzeiten) Aktuelle LEEN-Auswertungen belegen, dass teilnehmende Unternehmen doppelt so schnell ihre Effizienz steigern im Vergleich zum Durchschnitt der dt. Industrie UM / Oktober 2013 / 12 EINZELNE PHASEN UND SCHRITTE IN EINEM LEEN Phase 0 1. Zusammenkunft bei einem Netzwerk-Initiator EE- Kosten pro Teilnehmer (TN) wurden ermittelt Vertrag wurde gezeichnet Initialberatung in den Unternehmen Maßnahmen wurden nach Priorität gelistet Gute Ideen in den Gruppensitzungen Einbringen + reporten Eigene Kontrolle durchgeführter Maßnahmen Umsetzung der Maßnahmen nach Priorität u. Budget Kontinuierliche energetische Verbesserung Phase 1 ReferenzVerbrauchsdaten wurden ermittelt Empfehlung wurde der Geschäftsleitung vorgestellt (REVIEW) Einsparziele der TN + Netzwerk wurden definiert Phase 2 Erstellung eines Masterplanes für das Werk Phase 3 Monitoring-Bericht pro Werk und Gesamtgruppe 3 Jahre UM / Oktober 2013 / 13 Inhalt einer Initialberatung am Beispiel Pfalzwerke HV. UM / Oktober 2013 / 14 Häufigsten Einsparpotenziale bei kl. und mittleren Unternehmen Quelle DENA, Energieeffizienz KMU UM / Oktober 2013 / 15 Aufteilung der Energieeffizienzmaßnahmen nach Querschnittstechnologien UM / Oktober 2013 / 16 Praxisbeispiel Firma www.ebmpapst.com UM / Oktober 2013 / 17 Welche Effekte als Teilnehmer an einem LEEN – Netzwerk ? • Doppelt so schnelle Realisierung rentabler Energieeffizienzpotentiale als der dt. Durchschnitt • Checklisten für Betriebsbegehung (Initialberatung) spart Zeit und Aufwände • Nutzung von LEEN-Investitionsberechnungstools • Höhere Produktivität • Niedrigere Energiekosten • Bessere Wettbewerbssituation • Gesamtwirtschaftliche Vorteile (Beschäftigung, Emmissionen) • Imagegewinn • Konformitätsbescheinigung zur Umsetzung ISO 50 001 UM / Oktober 2013 / 18 Fazit für den Erfolg Energieeffizienz Netzwerk nach LEEN-Standard • Energieeffizienz in das Unternehmensziel einbeziehen • Management ist vom wirtschaftlichem und technischem Erfolg überzeugt • Verantwortliche und Verantwortlichkeiten klar benennen • Erreichbare, verbindliche Ziele formulieren und messen • Entscheidungsroutinen festlegen und Maßnahmen umsetzen • Erfolg überprüfen jährliches Monitoring • Was passiert, wenn bundesweite Effizienz-Ziele bis 2020 nicht eingehalten werden? • Weltklimakonferenz 2015 in Paris bedeutsam UM / Oktober 2013 / 19 Lehre! Keiner weiß so viel wie Alle Mitmachen lohnt !! UM / Oktober 2013 / 20