Energiestrategie für Wohngebäude

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Energiestrategie für Wohngebäude
Mit Energieeffizienz und Erneuerbare Energie
zum Nachhaltigen Wohngebäude der Zukunft
Energiepolitische Vorgabe
Energiepolitisches Ziel (Rat der Europäischen Union – Klimakonferenz Kopenhagen 2009 –
und der Österreichischen Bundesregierung) ist es, bis zum Jahre 2050 die TreibhausgasEmissionen um mindestens 80% bis 95% gegenüber dem Niveau von 1990 abzusenken, um
den globalen Temperaturanstieg auf Grund des Klimawandels auf 2 °C zu begrenzen. Dies
impliziert den Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern. Diesen Vorgaben hat die
Österreichische Energiestrategie (2020 und 2050) übernommen.
KLIMAWANDEL:
Szenarios für globale Erwärmung
Durchschnittstemperatur weltweit,
Szenario 1:
Szenario 1
Szenario 2
Szenario 3
Einfrieren der Treibhausgas-Emissionen auf Stand 2000
Szenario 2:
Weltweite Maßnahmen zur Emissions-Reduktion
Szenario 3:
Wenig internationale Maßnahmen
2100
2090
2080
2070
2060
2050
2040
2030
2020
2010
2000
1990
1980
1970
1960
1950
1940
1930
1920
1910
Prognose
1900
Temperaturerhöhung, °C
Abweichung vom Mittel der Jahre 1980 - 1999 in °C
4,5
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
-0,5
-1,0
UNO-Klimabericht, Januar 2007
Nach Klima-Studien kann eine Klimakatastrophe (mit Abschmelzen der Polkappen,
Auftauen von Permaböden mit Methan-Emission etc.) nur vermieden werden,
wenn die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur unter 2 °C gehalten werden kann.
Der Gebäudesektor: Priorität für Energieeffizienz und Erneuerbare Energie
Etwa ein Drittel des Energieaufkommens in Österreich beansprucht der Gebäudesektor für
das Wärme- und Stromaufkommen. Damit sind Gebäude ein wichtiger Bereich für
Maßnahmen zur Energieeffizienz und Einsatz Erneuerbarer Energieträger als entscheidender
Beitrag zur Substitution fossiler Energieträger und zur Reduktion energiebedingter und
umweltrelevanter Treibhausgas-Emissionen.
Für den Gebäudebereich existieren markterprobte Techniken zur Steigerung der
Energieeffizienz (Wärmedämmung der Gebäudehülle, energieeffiziente Heizungstechniken,
stromsparende Haushaltsgeräte) und es bieten sich gute Voraussetzungen für den Einsatz
erneuerbarer, lokal verfügbarer Energieträger zur Wärmeversorgung (über thermische
Solaranlagen, biogene Heizungstechniken, Wärmepumpen mit Nutzbarmachung von
Umweltwärme) und zur Stromversorgung (über solarelektrische Anlagen –
Photovoltaikanlagen) an. Insbesondere im Gebäudebereich lässt sich das „Win-Win“- Prinzip
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optimal umsetzen: Vorteile für Hauseigentümer und Mieter, Beitrag zur
Versorgungssicherheit, Beitrag zum Umweltschutz, Unterstützung der Energiepolitik bei der
Umsetzung des Kyoto-Zieles und Vorteile für die österreichische Wirtschaft durch Schaffung
neuer und zukunftssicherer Arbeitsplätze.
Anteil der Energieträger an der
Wärmeversorgung von Gebäuden
Wärmeversorgung von Gebäuden in Österreich
IST-Zustand 2009
Energieautarkie 2050
317 PJ
300
34
250
103
200
Strom
5
7
205 PJ
32
51
150
86
Umweltwärme
Solarwärme
Biomasse
Erdgas
Heizöl
38
100
50
100
- 35%
Anteil am Wärmeaufbringung in %
Endenergie, PJ
100%
350
82
85
10,8
90
80
70
32,5
40
15,6
24,8
18,5
Strom
Umweltwärme
Biomasse
27,1
Erdgas
30
20
1,6
2,2
Solarwärme
60
50
100%
41,2
Heizöl
25,9
10
0
0
2010
2010
2050
2050
Strategie zur Umsetzung der Zielvorgaben
Für die Realisierung dieser Zielvorgabe ist es erforderlich, auf der Basis bereits existierender
Konzepte und Betriebsdaten geeignete Lösungen zu entwickeln, welche den energetischen
und ökologischen Vorgaben gerecht werden und auch im wirtschaftlich vertretbaren Rahmen
umsetzbar sind. Der Bewertung und Analyse von Energiesystemen kommt in der
Planungsphase eine besondere Bedeutung zu.
Nachhaltige Gebäude erfordern nicht nur einen sparsamen Umgang mit begrenzten EnergieRessourcen und eine Schonung der Umwelt durch Vermeidung / Verminderung von
energiebedingten Emissionen – insbesondere Treibhausgase –, sondern auch die Erfüllung der
Kriterien für Ökologische Nachhaltigkeit (Schonung von Rohstoffen, Erhaltung des
Ökosystems – inklusive Landschaftsbeanspruchung), für Soziale und Kulturelle
Nachhaltigkeit (Gewährleistung von Lebensqualität und Gesundheit, Mobilität und Erhaltung
sozialer und kultureller Werte) sowie für Ökonomische Nachhaltigkeit (Maximierung der
Ressourcen-Produktivität und Minimierung der laufenden Kosten). Mit einem Gütezeichen
sollen Nachhaltige Gebäude für die Markteinführung gekennzeichnet und gefördert werden.
Bewertungsprogramme für „Nachhaltige Gebäude“
Die Maßnahmen zur Reduktion des Energieeinsatzes und der damit verbundenen
Verminderung umweltrelevanter Emissionen müssen überlegt und gezielt gesetzt werden. Als
Grundlage für eine Entscheidung in Planung, Ausführung und Betrieb sind Kriterien für die
Bewertung von energieeffizienten und umweltverträglichen Maßnahmen vorzugeben, in
Verbindung mit einem transparenten Bewertungsschema.
Die Planung von „Nachhaltigen Gebäuden“ erfordert die Bewertung und Analyse der
Einflussfaktoren auf Energieeffizienz und Erneuerbare Energie in der Phase der VorProjektierung. Primäres Ziel sollte es sein, eine höchst mögliche Energieeffizienz mit einem
höchst möglichen Anteil Erneuerbarer Energie im Gebäudebereich (Baukörper und
Haustechnik) zu erreichen. Und dies auch unter wirtschaftlichen Aspekten mit einer hohen
Lebensdauererwartung.
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Nachhaltiges Bauen
Bauen und
und Heizen
Heizen
Nachhaltiges
BAUKÖRPER

Heizwärme-Bedarf
WÄRMEVERSORGUNG

Heizenergie-Bedarf
ERNEUERBARE ENERGIE



Solarwärme
Biowärme
Umweltwärme



Wärmeversorgung
STROMEINSATZ
STROMERZEUGUNG

PV-Stromertrag
Primärenergie
BEWERTUNG





Effiziente Gebäude Nachhaltige Heizungssysteme
Wärmeschutz,
Wärmerückgewinnung
Solarwärme, Umweltwärme, Biowärme
Energieeinsatz in
in Gebäuden
Gebäuden
Energieeinsatz
für Wärme
Wärme &
& Strom
Strom
für
Wärmeeinsatz
Heizung,
Warmwasser
Stromeinsatz
Haushaltsgeräte,
Beleuchtung,
Hilfsstrom für Heizung,
Lüftung
Haushaltsstrom
Beleuchtung
CO2-Emission
Externe Kosten
Investitionskosten
Betriebskosten
Mit den im IKN entwickelten Bewertungsprogrammen sollen Planern und Architekten in der
Phase der Vorprojektierung von Wohngebäuden ein Instrumentarium zur Verfügung gestellt
werden, Varianten für Nachhaltige Gebäude (Baukörper und Haustechnik) nach energetischen
(Heizwärme, Heizenergie und Primärenergie), ökologischen (umweltrelevante CO2-Emission,
externe Kosten, Anteil Erneuerbarer Energieträger am Wärme- und Stromaufkommen) und
nach wirtschaftlichen Kriterien (Investitions- und Betriebskosten) zu untersuchen und zu
bewerten. Mit den Bewertungsprogrammen in Verbindung mit Variantenanalysen wird auch
das Verständnis für Energieeffizienz-Maßnahmen und Einsatz Erneuerbarer Energie im
Gebäudesektor im Rahmen der Aus- und Weiterbildung gefördert.
Die Bewertungsprogramme unterscheiden sich von – im Einsatz aufwendigeren Simulationsprogrammen dadurch, dass die Berechnungen über Vorgabedaten (Defaults) aus
langjährigen Erfahrungswerten und Betriebsdaten vorgenommen werden, womit möglichst
praxisorientierte Ergebnisse erzielt werden sollen.
Die Programme werden auf der WEBSITE
http://www.aee-intec.at/index.php?seitenName=projekteDetail&projekteId=153
beschrieben und stehen zum kostenfreien Download bereit.
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