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IP/07/8
Brüssel, den 8. Januar 2007
Forschung über neue Energietechnologien bei den
Europäern hoch im Kurs
60 % der EU-Bürger meinen, dass die Energieforschung ein Schwerpunkt der
Europäischen Union sein sollte. Dies geht aus einer Eurobarometer-Umfrage
hervor, die die Europäische Kommission heute veröffentlicht hat. Der Bericht
zeigt auch, dass die Europäer gegenüber erneuerbaren Energieträgern sehr
positiv eingestellt sind. Für die Zukunft erwarten die Europäer einen
Rückgang des Einsatzes fossiler Brennstoffe, die durch erneuerbare
Energieträger ersetzt werden sollen. Außerdem hat die Kommission einen
wissenschaftlichen Bericht veröffentlicht, der den Energieverbrauch bis zum
Jahr 2050 in Augenschein nimmt. Darin werden mehrere künftige Szenarien
untersucht,
darunter
eine
entschiedene
Begrenzung
des
Kohlenstoffausstoßes und die Entwicklung von Wasserstoff als
Energieträger. In beiden Szenarien kommt den erneuerbaren Energieträgern
und der Kernenergie eine wachsende Bedeutung zu und beide gehen von
Fortschritten bei der Technologieentwicklung aus, etwa in den Bereichen
Kohlenstoffabscheidung
und
–speicherung,
Niedrigenergiehäuser,
Fahrzeuge mit niedrigem Abgasausstoß und Wasserstoffproduktion aus
erneuerbaren und nuklearen Quellen.
„Die Europäer sind sich bewusst, dass das Energiesystem der Zukunft entscheidend
von neuen Technologien geprägt sein wird, und sie erwarten eine stärkere
europaweite Zusammenarbeit bei der Entwicklung solcher Technologien”, so Janez
Potočnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung. „Auf EU-Ebene werden
wir in den nächsten sieben Jahren über 6 Milliarden € in die Energieforschung
investieren. Wir werden mit den Mitgliedstaaten und der Industrie gemeinsam daran
arbeiten, dass diese Investitionen optimalen Nutzen bringen.”
In der Eurobarometer-Umfrage konnten sich die Befragten zu einer Reihe von
Themen äußern, die mit der energiepolitischen Zukunft Europas zusammenhängen.
Den Europäern sind viele der Herausforderungen dieses Politikbereichs durchaus
bewusst: Energiepolitische Abhängigkeit und Energiemix aus fossilen Brennstoffen,
erneuerbaren Energieträgern und Kernenergie sind für sie kein Fremdwort. Die
Umfrage untersucht Einstellungen und Verhaltensmuster hinsichtlich des
Energieverbrauchs und zeigt auf, dass die Mehrheit (54 %) die Verringerung des
Verbrauchs als Priorität ansieht. Ferner wird in der Umfrage deutlich, dass die
Energiepreise die Europäer mit Sorge erfüllen: 33 % der Befragten meinten, dass
ihnen beim Thema Energie die Preise als erstes in den Sinn kämen, und 76 %
vertreten die Auffassung, dass sich die Energiepreise in den nächsten drei Jahren
verdoppeln werden.
Veröffentlicht wurde heute auch eine Forschungsstudie, die Wissenschaftler aus
Frankreich, Belgien, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und Polen wie
auch die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission
durchführten. Die WETO-H2-Studie erarbeitet eine Referenzprojektion des
Weltenergiesystems im Jahr 2050 und nimmt zwei verschiedene Szenarien in
Augenschein: zum einen die Begrenzung des Kohlenstoffausstoßes und zum
anderen die Entwicklung von Wasserstoff als Energieträger. Im Referenzfall
verdoppelt sich der Energieverbrauch bis 2050. Die Erdöl- und Erdgaslieferungen
erreichen einen Mittelwert, d.h. es wird weder eine Spitze beim Erdöl noch im
Übermaß vorhandenes, billiges Öl und Gas geben.
Auf die Entwicklungsländer entfallen zwei Drittel des weltweiten Energieverbrauchs,
und Kohle wird wieder zu einer wichtigen Elektrizitätsquelle. Bei diesem Referenzfall
werden die weltweiten CO2-Emissionen über dem Niveau liegen, das in Europa als
auf Dauer tragbar angesehen wird, d.h. die Durchschnittstemperaturen auf der Erde
werden die Werte vor der Industrialisierung um 2°C übersteigen, obschon die
europäischen Emissionen um 10 % niedriger sein werden als heute und 70 % der
Elektrizität in Europa aus kohlenstofffreien Quellen gewonnen werden wird
(erneuerbare und nukleare Quellen, Quellen mit Kohlenstoffabscheidung und –
speicherung). Beim Szenario der Begrenzung des Kohlenstoffausstoßes geht es um
die Folgen von viel ehrgeizigeren Strategien zur Eindämmung der CO2-Emissionen,
die zunächst in den Industrieländern und später dann in den Entwicklungsländern
ergriffen werden. In diesem Szenario wird von einer raschen Einführung
erneuerbarer Energieträger und der Kernenergie und von Fortschritten bei den
Energietechnologien ausgegangen. Das Wasserstoff-Szenario setzt zusätzliche
Durchbrüche voraus, die die Rentabilität der Waserstofftechnologien steigern.
Dadurch kann die Waserstoffproduktion, von der 90 % aus kohlenstofffreien Quellen
stammt, zwischen 2030 und 2050 um das Zehnfache gesteigert werden. Bei diesem
Szenario wird Wasserstoff ein Drittel des Energieverbrauchs im Verkehrssektor
liefern.
Näheres zur Eurobarometer-Umfrage und zur WETO-H2-Studie können Sie
MEMO/07/03 und MEMO/07/02 entnehmen.
Die Berichte können unter folgender
http://ec.europa.eu/research/energy
2
Adresse
eingesehen
werden:
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