4. Der deutsche Energiemix Vorteile Nachteile

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Was ist Energie?
4. Der deutsche Energiemix
Vor- und Nachteile der Energieträger
Die einzelnen Primärenergieträger haben Vor- und Nachteile. Das ist auch der Grund,
warum wir einen Mix aus verschiedenen Energieträgern benötigen. Wir wollen nun die
Chancen und Grenzen der wesentlichen Primärenergieträger aus physikalischer Sicht
untersuchen. Wirtschaftliche Aspekte wie der Preis sollen an dieser Stelle noch keine Rolle
spielen.
Vorteile
fossile

Energieträger
Nachteile
Die Nutzung ist zum Beispiel

nicht vom Wetter abhängig.
Sie sind nur begrenzt auf der Erde
vorhanden.

Bei der Verbrennung wird klimaschädliches CO2 freigesetzt.
Braunkohle ist dabei doppelt so
schädlich wie Erdgas.
Kernenergie

Durch die Nutzung von

Kernenergie wird kaum CO2
ausgestoßen.

erneuerbare

Energieträger
entsteht gefährlicher Atommüll.

Atomkraftgegner bezweifeln die
Schon eine kleine Menge
Sicherheit von Atomkraftwerken
Uran liefert viel Energie.
und warnen vor Unglücksfällen.
Sie sind nahezu unbegrenzt

Uran ist nur begrenzt verfügbar.

Erneuerbare Energien sind nicht
vorhanden.

Bei Nutzung der Kernenergie
immer verfügbar: Weht kein Wind,
liefern Windräder auch keinen
Ihre Nutzung verursacht
Strom.
kaum CO2.

Sie können nicht überall genutzt
werden. In manchen Regionen
reicht z. B. der Wind nicht aus,
um Windenergieanlagen zu
betreiben.
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Was ist Energie?
Der Energiemix in Deutschland
Die verschiedenen Primärenergieträger liefern uns die Energie, die wir täglich benötigen.
Die nachfolgende Grafik zeigt, dass in Deutschland viele unterschiedliche Energieträger,
ein Mix, eingesetzt werden.
Anteil der Primärenergieträger am deutschen Energiemix 2010
Kernenergie
10,8 %
Mineralöl 33,6 %
Erdgas 21,7 %
Sonstige 1,7 %
erneuerbare
Energien 9,4 %
Steinkohle 12,1 %
Braunkohle 10,7 %
Datenquelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
Einige von ihnen werden zur Erzeugung des elektrischen Stroms eingesetzt, andere
wiederum dienen eher zur Wärmeversorgung oder werden im Verkehrsbereich als Kraftstoff
eingesetzt. Ein möglichst breit gefächerter Mix hat den Vorteil, dass man nicht von einem
bestimmten Energieträger zu abhängig ist.
Arbeitsauftrag
Beschreibt, welche Probleme sich aus dem heutigen Energiemix ergeben.
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Treffpunkt Märkte
2. Preisbildung im Modell
Menschen schaffen sich oft Denk- und Gegenstandsmodelle, mit denen die Wirklichkeit
besser untersucht werden kann. Sie helfen dabei, wesentliche Zusammenhänge zu
erkennen. Jeder von euch hat schon einmal mit einem solchen Modell zu tun gehabt.
Ein Beispiel ist ein Modellauto. Es vermittelt eine
Vorstellung von dem wirklichen Fahrzeug, aber das
Original selbst ist es nicht. Das Modellauto ist viel
kleiner und hat nicht alle Apparaturen. Dennoch
bekommt man eine recht gute Vorstellung von dem
Aussehen des echten Autos.
Ein anderes Beispiel ist ein Stadtplan. Er ist sehr
nützlich, um sich in einer fremden Stadt zu
orientieren. In ihm sind Straßen und wichtige
Plätze eingezeichnet. Auf Details wie Fahrradwege
oder Wohnhäuser wird verzichtet. Nur so kann der
Betrachter sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Natürlich sieht die Stadt tatsächlich anders aus.
Modelle beziehen sich nicht nur auf konkrete Gegenstände, sondern auch auf Gedanken
und Vorstellungen. Man spricht dann von Denkmodellen. Mit ihnen wird zum Beispiel
versucht, das komplizierte Wirtschaftsgeschehen in seinen wesentlichen Zusammenhängen
besser zu begreifen.
Aber Vorsicht! Modelle haben auch ihre Tücken. Wie erwähnt, erfassen sie nie die ganze
Wirklichkeit. Sie werden nur für einen ganz bestimmten Zweck und zur Beantwortung ganz
bestimmter Fragen eingesetzt. Um ein Modell zu verstehen, muss man wissen, was genau
deutlich gemacht werden soll und welche Eingrenzungen (wie beim Stadtplan) gemacht
werden, damit es funktioniert.
Auf den nachfolgenden Seiten lernen wir mit dem Marktmodell ein wichtiges Denkmodell
kennen. Es kann für das Untersuchen vieler wirtschaftlicher Vorgänge verwendet werden.
Arbeitsauftrag
Welche Modelle findet ihr in eurem Zimmer? Was lässt sich mit ihnen (nicht) erklären?
Beispiel 1:___________________________________________________________________
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Beispiel 2:___________________________________________________________________
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Treffpunkt Märkte
Das Modell vom Markt
Wir konstruieren ein Marktmodell, um zu untersuchen, wie sich Preise bilden. Welche
Merkmale hat unser Modell?
1. In unserem Denkmodell gibt es viele Anbieter, die sich gegenseitig
Konkurrenz machen, aber auch viele Nachfrager. Keiner kann
deshalb den Markt allein beherrschen, also großen Einfluss auf
die anderen ausüben.
2. Die Nachfrager wollen zu einem günstigen Preis kaufen, die
Anbieter durch einen hohen Preis einen möglichst hohen Gewinn
erzielen. Beide streben einen möglichst hohen Nutzen bzw.
Gewinn an.
3. Sowohl die Anbieter als auch die Nachfrager wissen genau, zu
welchen Preisen auf dem Markt Produkte angeboten werden. Für
alle Marktteilnehmer herrscht also vollkommene Marktübersicht.
4. Die auf dem Markt angebotenen Produkte haben alle die gleiche
Qualität. Deshalb wählen die Nachfrager die Produkte allein nach
der Höhe des Preises aus.
5. Weder Freundschaften, Ortsnähe noch Zeitdruck spielen bei der
Wahl des Anbieters oder des Nachfragers eine Rolle. Weder
Anbieter noch Nachfrager bevorzugen aus diesen Gründen einen
Marktpartner.
Wenn diese Annahmen gelten, dann bestimmen ausschließlich Angebot und Nachfrage den
Preis!
Arbeitsauftrag
1. Ein Markt, auf dem die Preisbildung ausschließlich nach Angebot und Nachfrage
erfolgt, muss fünf Bedingungen erfüllen. Ordnet die Bilder diesen Bedingungen zu.
2. Diskutiert darüber, inwiefern das Geschehen auf einem großen beliebten Flohmarkt
im Sommer den Annahmen entspricht, die für das Modell gemacht werden, und wo
Abweichungen vom Modell festzustellen sind.
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