www.industriebau-online.de ISSN 0935-2023 B 7509 6 | 2015 Handelsbauten Parkhäuser Beleuchtung und LED Innenausbau Publikationsorgan der Arbeitsgemeinschaft Industriebau (AGI) 61. Jahrgang Helmut Junginger/industrieBAU EDI TO R I AL Anne Amlinger, Karin Kronthaler, Robert Altmannshofer, Martin Gräber (stehend), Detlef Hinderer, Sandra Hoffmann und Melanie Meinig (v. l. n. r.). Prominente Bauaufgaben Ob Alexanderplatz in Berlin oder Wittelsbacherplatz in München: Die Orte schüren eine gewisse Erwartungshaltung – insbesondere bezüglich der Architektur. Und die Beantwortung der Frage, wie man einem derart prominenten Ort im Rahmen einer Bauaufgabe begegnet, ist auch für ebenso prominente Architekten nicht immer einfach. Aber Sauerbruch Hutton kennen sich aus in Berlin, der Stadt, in der sie auch eines ihrer Büros betreiben. Mit Alea 101, dem neuen Geschäftshaus am Alexanderplatz, direkt am Fuße des Fernsehturmes haben sie einen Erlebnisraum für Shopping geschaffen. Dabei sind es dezente, zurückhaltende Töne, die die Architekten hinsichtlich der Gestaltung anschlagen. Alles „Schreiende“ einer gewöhnlichen, modernen Kauflandschaft haben sie vermieden. Und dennoch schaffen die Planer es, auf subtile Weise den Blick auf eben dieses Gebäude zu lenken. Goldene Buchstaben lassen die jeweilige Nutzung im Inneren erkennen. Am 12. Oktober erhielt das Büro den Deutschen Architekturpreis 2015. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 12. Und auch in München lohnt es sich, genauer hinzuschauen: nämlich am Wittelsbacherplatz, mitten im historischen Stadtkern. Das dänische Büro Henning Larsen Architects zeichnet hier für den Neubau der Siemens-Konzernzentrale verantwortlich. Entgegen der Erwartung ist der Entwurf fast zurückhaltend. Das Bauvolumen geht respektvoll mit dem Bestand um und gliedert sich in die Umgebung ein, indem es auf den Genius Loci reagiert. Thomas Braun, General Manager Siemens Headquarters, Siemens Real Estate, beantwortet im Interview ab Seite 56 Fragen zum Thema „Tradition trifft Zukunft“. Absetzen können sich Gebäude also gerade auch durch Zurückhaltung. Und durch eben diese Zurückhaltung bekommen sie dann ganz offensichtlich noch mehr Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Eine inspirierende Lektüre wünscht Ihnen Melanie Meinig [email protected] Neuer Shop für AGI-Arbeitsblätter Unter dem neu gestalteten Portal www.immobilien-fachliteratur.com bietet die Fachzeitschrift „industrieBAU“ nun die vielfach in der Praxis bewährten AGI-Arbeitsblätter an. Architekten, Planer, Bauherren und Betreiber finden darin Spezialwissen zu zahlreichen Sonderaufgaben aus dem Industriebau. Die AGI-Arbeitsblätter haben Normcharakter, sind Grundlage in Genehmigungsverfahren, beinhalten die aktuelle Industriebautechnik und sind hochwertige Ausschreibungsgrundlagen. Im neuen Shop-Portal können die User zielgerichtet nach den für sie wichtigen Themen suchen und die Dokumente direkt nach der Bestellung downloaden. Die Bezahlung erfolgt dann einfach per Rechnung. Registrierte User können mit ihrem Kundenkonto zudem schneller einkaufen, Einstellungen speichern sowie Einblick in ihre Bestellungen inkl. Sendungsauskunft nehmen. www.immobilien-fachliteratur.com 6/15 industrieBAU 3 I N H A LT AR B EI TSGE ME IN S C H A FT I ND US T R I E B A U (A G I ) 7 REGIONALKREIS RHEIN-RUHR Masterplan, Fabriken und Arbeitswelten der Zukunft 8 AGI-HERBSTFACHFORUM Vortragsprogramm und AGI-Förderpreise 11 NEUES MITGLIED Hoberg-Driesch HANDEL S BA U T E N 12 ALEA 101, GESCHÄFTSHAUS ALEXANDERPLATZ, BERLIN Verdrehter Würfel 18 SHOPPING ARENA, SALZBURG, ÖSTERREICH Shopping Mal(l) anders PAR KHÄ U S E R 26 PARKHAUS MELATEN SÜD, AACHEN Unscharfe Tiefenwirkung 30 GEGEN PFÜTZENBILDUNG UND CHLORIDKORROSION Gefälle und Oberflächenschutz 32 18 Schöner shoppen in Salzburg, Österreich 52 Fassadenpreis: Anerkennung Bauhaus Halensee, Berlin 56 Siemens-Konzernzentrale: Wittelsbacherplatz, München ELEKTROMOBILITÄT: VDI-RICHTLINIE 2166 BLATT 2 Integration von Ladestationen an Gebäuden KNOW-HOW: D Ä MMU NG 34 TECHNISCHE DÄMMSTOFFE AUS FEF UND PEF Gut gedämmt, mehrfach gewonnen B ELEUCH T U N G U N D LE D 36 MARKTÜBERSICHT LED-HIGH-BAY-LEUCHTEN Mehr als ein adäquater Ersatz 40 LED-LÖSUNGEN IN INDUSTRIEBAUTEN Richtlinien einhalten und Förderungen nutzen 42 PLAYMOBIL-LOGISTIKZENTRUM, HERRIEDEN Gute Sicht beim Sortieren 43 Produkte INNENA U S BA U 44 EMISSIONSARME INNENRÄUME Saubere Baustoffe – saubere Luft 48 Produkte FASSADE N S Y S T E ME 50 FIRMENZENTRALE COCKERILL MAINTENANCE & INGÉNIERIE, SERAING, BELGIEN Schimmerndes Fassadenkleid 52 DEUTSCHER FASSADENPREIS FÜR VORGEHÄNGTE HINTERLÜFTETE FASSADEN 2015 Ausgezeichnete Faltung B AUEN MIT S TA H L 54 KRAFTWERK LAUSWARD, DÜSSELDORF Kraftwerk mit Aussicht NACHHA LT IGE S BA U E N 56 INTERVIEW: THOMAS BRAUN, SIEMENS REAL ESTATE Transparenz, Innovation, Kommunikation 3 5 7 10 24 58 4 Editorial Aktuell AGI-Veranstaltungen AGI Baubarometer Produkte Know-how 60 Veranstaltungskalender 61 Literatur 62 Recht 64 Firmenverzeichnis 66 Vorschau/Impressum Titel: Redevco www.industrieBAU-online.de HANDELS BAUTEN A LE A 1 0 1 , G E S C H Ä FTSH A U S A LEX A NDERPL ATZ, BERL IN Verdrehter Würfel Lange vorbei sind die Zeiten, als Berlin noch durch den Bauboom der Nachwendezeit von sich reden machte. Und dennoch: Gerade heute tut sich wieder einiges. Direkt am Fuße des Fernsehturmes – ein prominenterer Ort ist in Berlin kaum vorstellbar – schaffen die Architekten Sauerbruch Hutton mit dem Geschäftshaus Alea 101 einen Erlebnisraum für Shopping. 3 Nach dem Bauboom der Nachwendezeit berühmteste Baustelle war und die Touris- lich mehr als 360.000 Besuchern ist es einer war es in und um Berlin stiller geworden. ten das Geschehen aus der von den Planern der am meisten frequentierten Orte in Berlin. Wo sind sie, die interessanten Neubaupro- Schneider + Schumacher entworfenen roten In unmittelbarer Nähe befinden sich auch das jekte, fragte man sich und dachte dabei Infobox betrachten konnten. Berliner Rathaus, besser bekannt als Rotes Jetzt lohnt es sich, wieder genauer hinzu- Rathaus, und das Nikolaiviertel. Gegenüber ten Hauptstadtflughafen. Vorbei die Zei- schauen, zum Beispiel am Alexanderplatz, dem südwestlich des Alexanderplatzes gele- ten, als der Potsdamer Platz noch Europas direkt am Fuße des Fernsehturmes. Mit täg- genen Grundstück des Geschäftshauses Redevco (4) schon lange nicht mehr an den geplan- 12 www.industrieBAU-online.de HANDELSBAUTEN Alea 101 sind der Regional- sowie S- und U-Bahnhof Berlin Alexanderplatz. Zusätzlich gibt es im Straßenraum der Gontardstraße eine Straßenbahnhaltestelle. Wettbewerb Das Projekt hatte mit einem vom Bauherrn Redevco ausgeschriebenen Architektenwettbewerb in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Jahre 2009 und insgesamt sieben Teilnehmern begonnen. In dieser Ausscheidung hatten sich Sauerbruch Hutton als Sieger durchgesetzt. Die Planer waren anschließend für Unten schwarz, oben weiß: Der obere Teil des Baukörpers mit dem dritten und vierten Obergeschoss zeigt sich durchgehend hell. Im unteren Bereich des Shoppings präsentiert sich der Baukörper dunkel und geheimnisvoll. Bei genauem Hinsehen sind die rechteckigen Flächen mit aufgefächertem Farbspektrum zu erkennen. die Leistungsphasen 1 bis 4 sowie die künstlerische Oberleitung zuständig. Dabei entspricht das gebaute Projekt zu großen Teilen der ersten Idee des Wettbewerbsentwurfes. Die Ausführungsplanung haben später RKW Rhode Kellermann Wawrowsky aus Düsseldorf übernommen. Zu den weiteren teilnehmenden Architekten des Wettbewerbes gehörten Benthem Crouwel Architects aus Amsterdam, Grüntuch Ernst Architekten aus Berlin, Hascher Jehle Architektur aus Berlin, Hentrich-Petschnigg & Partner aus Düsseldorf, Nattler Architekten aus Essen sowie Ortner & Ortner Baukunst aus Berlin. Der zweite Preis ging an Grüntuch Ernst Architekten, der dritte Preis an Hascher Jehle Architektur. Wie ein verdrehter Würfel erscheint das Geschäftshaus Alea 101 im Stadtraum des Berliner Alexanderplatzes. Dabei war es nicht leicht, sich am Fuße des Berliner Fernsehturmes und der Umgebung etlicher Gebäude aus der ehemaligen DDR-Zeit baulich zu behaupten. Gleichzeitig stellte der Ort für die Architekten eine Verpflichtung gegenüber der teils denkmalgeschützten Umgebung dar. Und: Welcher Berlin-Tourist besucht nicht einmal den sagenumwobenen, viel diskutierten und viel zitierten Alexanderplatz. Es war also eine prominente Bauaufgabe. Darüber hinaus gab es von Hon.-Prof. Dr. Hans Stimmann, dem ehemaligen Senatsbaudirektor von Berlin, einen städtebaulichen Entwurf. Und die Neuordnung und Umgestaltung des Areals um den Alexanderplatz war ein zentrales Anliegen des Landes Gegenüber von Alea 101 sind der Regional- sowie S- und U-Bahnhof Berlin Alexanderplatz. Zusätzlich gibt es im Straßenraum der Gontardstraße eine Straßenbahnhaltestelle. Links im Bild die Weltzeituhr. 6/15 industrieBAU Berlin. Das Ziel der Planwerkstatt Innenstadt ist es, den Platzbereich am Alexanderplatz 13 PARK H A U S M E L ATEN SÜ D , A A C H EN Unscharfe Tiefenwirkung Im Zuge der Campuserweiterung an der RWTH Aachen realisierte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum das Parkhaus Campus Melaten Süd für die umliegenden Büround Laborgebäude. Kister Scheithauer Gross Architekten hüllten das luftige Parkregal, das im Dezember 2014 fertiggestellt wurde, in eine reflektierende Netzstruktur. Lage und Erschließung 3 Als „merkwürdig, mit unscharfer Tiefe“ eines Parkhauses. So ist die innere und beschreiben Kister Scheithauer Gross Archi- äußere Gestaltung des auf maximale Funk- tekten das Parkhaus Campus Melaten Süd tionalität ausgelegten Systembaus inspiriert Das 21.000 m² große Parkhaus mit 15 für die RWTH Aachen. Das neue Gebäude von dem Balanceakt, sowohl eine einpräg- Splitleveletagen ist im Inneren typologisch entspricht nicht den gewohnten, herkömm- same Architektur als auch ein wirtschaftli- von einer sich spiralförmig nach oben lichen Assoziationen zum Erscheinungsbild ches Gebäude zu entwickeln. schraubenden Erschließungsstraße geprägt und bietet 810 Stellplätze. Die tragende Stahlkonstruktion mit einem Achsraster von 2,50 m besteht aus feuerverzinkten Stahlprofil-Trägern und Stützen. Das Erdgeschoss mit dem Hauptzugang liegt leicht abgesenkt auf dem Baugrund, das erste Obergeschoss KSG/Yohan Zerdoun, Freiburg (5) ist Ausfahrtebene mit Nebenzugang. Auf Wunsch des Bauherrn schufen die Planer einen direkten Zugang von der direkt neben dem Gebäude liegenden, Fußgängerbrücke Über die Fußgängerbrücke gelangen Nutzer des Parkhauses direkt zu ihren Fahrzeugen. 26 www.industrieBAU-online.de PARKHÄUSER GE GE N P F ÜT Z E NB I LD U N G U N D C H LO RIDKORROSION Gefälle und Oberflächenschutz Beständige und gebrauchstaugliche Parkhäuser und Tiefgaragen erfordern den richtigen Oberflächenschutz sowie einen an die Nutzung angepassten Umgang mit eingebrachter Feuchtigkeit. Bituminöse Bauweisen zum Oberflächenschutz können dabei trotz höherer Anfangsinvestitionen langfristig wirtschaftlicher sein als die aktuell gängigen Kunstharzbeschichtungen. 3 Parkhäuser und Tiefgaragen sind derzeit systemen, Gebrauchstauglichkeit und Ent- standhalten. Insbesondere in Aus- und Ein- Gegenstand intensiver Fachdiskussionen. wässerung bzw. Pfützenbildung stellen fahrts- sowie Kurvenbereichen überdauern Hauptthema ist der fachgerechte, rechts- derzeit das lange Zeit von Planern nahezu die rissüberbrückenden Systeme bei hoher konforme und wirtschaftliche Schutz der dogmatisch geforderte Gefälle auf allen Fahrzeugfluktuation die Gewährleistungs- Betonstahlbewehrung vor Chloridkorrosion. befahrenen Flächen infrage. Denn Pfützen frist häufig nicht schadlos. Bei mittlerer Um ihr vorzubeugen, werden meist Gefälle können selbst bei Gefälle aufgrund von Beanspruchung beträgt die Lebensdauer zur Entwässerung gebaut und Kunstharz- Unebenheiten im Fahrbahnbelag entstehen. von OS-11a-Systemen nach Herstelleran- beschichtungen verwendet. Sie sind jedoch Und auch ein realistischer Wassereintrag gaben etwa 15 bis 20 Jahre und die von nicht rissüberbrückend. Weil beim Neu- von 20 l verursacht nicht zwingend eine OS-11b-Systemen 10 bis 15 Jahre. bau v. a. die üblichen Schwindvorgänge Pfütze nach der Definition im DBV-Merk- Bituminöse Systeme sind wirtschaftlich, im Beton Risse verursachen, können auch blatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“. Mit in wenn auch die Lebensdauer und die War- an der Beschichtung Risse entstehen. Zur die Betrachtung rücken deshalb Randbedin- tungskosten betrachtet werden. Betrach- Sicherstellung sind gungen wie Fluktuation, geografische Lage tet wird hierbei ein System aus zwei Lagen erweiterte des Objekts, Verdunstung und Lüftung, Bitumenschweißbahn, die mit einer Schutz- Wartungsvereinbarungen erforderlich. Denn Beschaffenheit und Ebenheit des Fahrbahn- schicht aus Pflasterbelag bzw. porenoffe- durch feine Risse im Beton, die sich auf die belags oder die Tolerierbarkeit von Pfützen. nem Walzasphalt versehen werden. Auch in diesem der Dauerhaftigkeit Zusammenhang diese Bauweisen entsprechen dem Stand Beschichtung übertragen, kann Chlorid zur Betonstahlbewehrung vordringen und dort Kunstharz oder Bitumen kert. Durch die poröse Oberfläche von Walz- Korrosionsprozesse initiieren, ohne dass sich offensichtliche Anzeichen an der Bau- der Technik und sind in den Normen veran- Bei Sanierungen von Bestandsbauteilen ist asphalten (z. B. Asphaltbeton) ist oftmals eine starre OS-8 Beschichtung (Kunstharz) in eine stärkere Pufferung und Verdunstung Neuere Forschungsergebnisse der Hoch- der Regel wirtschaftlich und technisch sinn- von eingebrachtem Wasser möglich als dies schule Konstanz zu Oberflächenschutz- voll, da die Rissbildung in diesen Fällen in bei Kunstharzsystemen der Fall ist. Geson- der Regel abgeklungen ist. Die geschätzte derte Entwässerungssysteme und ein kon- Lebensdauer der OS-8 Systeme beträgt nach struktives Gefälle können so mitunter ent- Herstellerangaben etwa 18 bis 22 Jahre bei fallen. Die Lebensdauer der Systeme beträgt mittlerer Beanspruchung (weniger als 1.000 nach Herstellerangaben und bei konservati- Fahrzeugwechsel pro Tag). ver Einschätzung mehr als 30 Jahre. teiloberfläche zeigen. Beim Einsatz einer OS-11 Beschichtung (Kunstharz) ist u. a. die Fluktuation des Parkbaus entscheidend, um die Herstellkos- Investitionskosten versus Lebenszykluskosten ten bzw. die Wartungskosten zu beurtei- Bilderbox len. Die OS-11-Systeme sind relativ weich, 30 Bei den Investitionskosten liegen OS-8- elastisch und rissüberbrückend. Sie haben Systeme aber den Nachteil, dass sie einer starken lung bei 20 bis 30 Euro/m² und verschie- Nutzung durch Fahrzeuge nicht dauerhaft dene OS-11-Systemen zwischen 30 und inkl. Untergrundvorbehand- www.industrieBAU-online.de FASSADENSYSTEME FIRM E NZ E N T R A LE C O C K ER I LL MA I N TENANCE & INGÉ N I E R I E , S E R A I N G , B ELG I EN Schimmerndes Fassadenkleid Erfolgreicher Wandel einer ehemaligen Industriehalle zum modernen, multifunktionalen Firmensitz – die neue Zentrale eines belgischen Maschinen- und Anlagenkonzerns glänzt mit ihrer goldfarbenen Fassade. 3 Der Firmensitz des Maschinen- und Dreidimensionale Fassade Desmoulins (3) Anlagenkonzerns Cockerill Maintenance & Ingénierie (CMI) im belgischen Seraing, der Für die Gestaltung der Firmenzentrale mit weltweit rund 4.500 Mitarbeiter beschäf- rund 6.500 m² Fassadenfläche wählten die Pla- tigt, erstrahlt in einer champagnerfarbenen ner Novelis J57S Eloxalqualität für eine hoch- Gebäudehülle. Im Zuge des Umbaus von wertige einer ehemaligen Industriehalle zur reprä- auffällig ist die dreidimensionale Vorhangfas- des Ensembles. Sie scheint sich zu bewegen, sentativen Firmenzentrale erhielt die Fassade sade. Die Unterbrechung der glatten Flächen kommt näher und verschmilzt mit der Fassade, einen extravaganten Behang aus eloxiertem durch die Kombination aus Glaselementen je nach Standpunkt des Betrachters. Für den Aluminium. Es entstand ein innovatives und den 2 mm starken Aluminiumtafeln – dreidimensionalen Effekt des Behangs sind Gebäude, in dem mehr als 600 Beschäftigte stück-eloxiert in einem warmen Champagner- die rechteckigen Ausstanzungen im rechten Platz finden. Von den alten Werkstätten auf goldton – bewirkt ein lebendiges Spiel – aus Winkel aufgeklappt. In ihrer Anordnung und dem traditionsreichen Firmengelände erhielt Licht und Schatten. Die in zweiter Ebene vor- Größe wecken sie Assoziationen an die orts- das mit der Planung beauftragte Architek- gehängte, lochgestanzte Aluminiumfassade üblichen Klinkerfassaden. Die Aussparungen turbüro Reichen et Robert Associes in Paris im identischen Farbton, die von der Rückseite scheinen wie zufällig platziert und fungieren die östliche Fassade und drei Stahlrah- beleuchtet wird, ist gestaltgebendes Element zugleich als Sonnenschutz. Aluminiumoberfläche. Besonders men der alten Sheddachkonstruktion. Der Neubau wickelt sich quasi um sich selbst, schlüpft teilweise unter die Sheds entlang der erhaltenen Mauer. Auf seiner Nordseite bleibt das Ensemble bodenständig, entlang des Schlosses bescheiden. Auf der Südseite jedoch entfaltet sich das Bauvolumen, steigt nach oben auf und öffnet sich zur Stadt. Seinen Namen „L’Orangerie“ verdankt der Neubau historischen Bezügen. Das Cockerill Castle war im 18. Jahrhundert für seinen einzigartigen Garten mit exotischen Gewächshäusern und der Orangerie bekannt. Mit der neuen Zentrale will das Unternehmen CMI an die Unternehmensgeschichte anknüpfen, seine Werte stärken und zusätzliche Kapazitäten für Innovationen schaffen – eine Hommage an die ehemalige Orangerie. 50 Industriehalle und Werkstattgebäude haben sich zum repräsentativen Firmensitz gewandelt. www.industrieBAU-online.de Impressum V ORSC H AU · IM PRESSUM Herausgeber und Verlag: FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH Mandichostr. 18, 86504 Merching Tel.: 08233/381-361, Fax: 08233/381-212 E-Mail: [email protected] www.industriebau-online.de www.facility-manager.de www.hotelbau.de www.forum-zeitschriften.de gebäude der Scherer Feinbau Geschäftsführer: Rosina Jennissen GmbH im unterfränkischen Objektleitung: Robert Altmannshofer, M.A., Tel.: 08233/381-129 [email protected] Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (Arch.) Melanie Meinig (verantw.), Tel.: 08233/381-155 [email protected] Karin Kronthaler, Tel.: 08233/381-536 [email protected] Dipl.-Phys. Martin Gräber, Tel.: 08233/381-120 [email protected] Dipl.-Ing. (Arch.) Sandra Hoffmann, Tel.: 08233/381-162 [email protected] Detlef Hinderer, staatl. gepr. te. FW, Tel.: 08233/381-549 [email protected] Dipl.-Inform. Anne-Christin Amlinger, Tel.: 08233/381-394 [email protected] Produktionsgebäude Klare, offene Strukturen chaRSE/Ali Moshiri rakterisieren das Produktions- Alzenau. RSE aus Kassel haben das Gebäude für den Hersteller von Fräs- und Drehmaschinen entworfen. Einen Blick in das Innere des Gebäudes zeigen wir Redaktion: in industrieBAU. Know-how: Elektromobilität und Industriebau Mit der Verknappung der Ressourcen nimmt die Bedeu- Anzeigen: Andrea Wollny, Tel.: 08233/381-201 [email protected] Anzeigenverwaltung: Karin Meier, Tel.: 08233/381-247 [email protected] Leserservice: Andrea Siegmann-Kowsky, Tel.: 08233/381-361 [email protected] tromobilität mit den Aufgaben des Industriebaus zusammenbringen Gestaltung: Engel & Wachs, Augsburg lässt, erklären wir in der nächsten Ausgabe. Druck: Silber Druck oHG, Niestetal Anzeigenpreisliste: 52/2015 (gültig seit 1. Januar 2015) ISSN: 0935-2023 Bezugspreise der Zeitschrift: Jahresabonnement EUR 129,- (inkl. MwSt.) Studentenabonnement EUR 75,- (inkl. MwSt.) zzgl. Versandkosten EUR 9,00 (Inland)/EUR 18,- (Ausland) Für Mitglieder der AGI e.V., Bensheim, ist der Zeitschriftenbezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Erscheinungsweise: 6 x jährlich Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr; es verlängert sich automatisch mit Rechnungsstellung und ist jederzeit zum Ablauf des Bezugsjahres kündbar. Bei Nichtbelieferung durch höhere Gewalt besteht kein Anspruch auf Ersatz. tung der Elektromobilität weiPetair/Fotolia.com ter zu. Denn Elektrofahrzeuge garantieren eine Reduktion von CO2-Ausstoß und Erdölverbrauch. Wie sich die Elek- Bauen mit Holz Nicht nur weil der Baustoff Holz nachwächst, hat er die Nase vorn. Gerade in letzter Zeit entwickelt sich der Cetus Baudevelopment GmbH Holzbau auch immer mehr in der Vertikalen. Bis 2018 soll in Wien ein rund 84 m hohes und 24-geschossiges Holzhochhaus in Hybridbauweise entstehen. industrieBAU ist eine Publikation der Sparte Bau- und Immobilienzeitschriften der FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH. Dazu gehören auch: Das sogenannte HoHo Wien ist in der Seestadt Aspern geplant. Baulicher Brandschutz Der bauliche Brandschutz Carola Vahldiek/Fotolia.com ist von existenzieller Bedeutung und die möglichen Maßnahmen sind vielfältig. Worauf man insbesondere achten muss, erklären wir in industrieBAU. www.facility-manager.de www.hotelbau.de Manuskripte werden gerne von der Redaktion angenommen. Sie müssen frei sein von Rechten Dritter. Sollten sie auch an anderer Stelle zur Veröffentlichung oder gewerblichen Nutzung angeboten sein, ist dies anzugeben. Zum Abdruck angenommene Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. 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