JAPANISCHEN INSELN EINF: TOPOGRAPHISCH-GEOLOGISCHE UEBERSICHT VON DR. TOYOKITSI HARADA • • • ERSTE LIEFERUNG. MIT 5 KARTENBEILAGEN. Herausgegeben von der· Kaiserlich Japanischen Geologischen Reichsanstalt. BERLIN Verlag von Paul Parey. 1890. ~~ Lage, lVIeerestheile, Küstenbildung. Die Inseln des Japanischen Kaiserreiches gehören jenem grossartigen Kranze von 'Kettengebirgen an, we~che in ihrer Gesammtheit den pacifischen Küstenumriss bedingen. Sie werden im Osten yom Stillen \VeltmeET bespült und im \Vesten durch das Japanische 1\1eer, die Korea-Strasse und das Tung-bai VOll dem asiatischen Continent geschieden. Sii.dlich in den Riukiu-Inseln beginnend, wo unter den milderen Sonnenstrahlen der üppige \Vuchs der Vegetation e:n tropisches Gepdge besitzt, und die Korallen ihre riffbauende Thiitigkeit entfalten, reichen sie nördlich hinauf bis zu den Gestaden des Ochotskischen 1\1eeres, wo im \Vinter ein eisiger Saum das öde Ufer umstarrt, und Pelzjäger schweifen. Der Gliederung und den Lagenverhältnissen nach oft mit den Britischen Inseln verglichen, zeigen sie sich doch in culturfördernder Hinsicht wegen der eigenthümlichen Oberfliichengestaltung, mehr aber noch wegen des Mangels an einem einladenden continentalen Gegengestade ungleich minier begünstigt als Albion. So liegt unser meerumschlungenes Land, in seiner langgestreckten, bogenförmigen Anordnung einem gewaltigen ..\Vellenbrecher vergleichbar, dem Ostsaum der alten Veste vorgelagert. Es sind vier gl"ÖSSere Inseln: Honshiu, Hokkaidü, Kiushiu und Shikoku, welche mit den nahen Küsteninseln die eigentlichen Japanischen Inseln bilden; auss81'dem vier selbständige Inselgruppen : die Kurilen-, die Riukiu-Reihe, die Izu-Shicbitü und die Ogasawara-Inse:n, welche zwei letztere jedoch geologisch zu einem vulkanischen Complex vereinigt werden können. Die ganze Gruppe erstreckt sich von 24° 6' N.B. (Terumashima in der Riukiu- SSS,c... \;'t:)C\ G587'15 L~g'e. 2 Flächeninhalt. Reihe) bis 50 ;)1' N.B. (Insel Alaid, die nördlichste der Kmilen) und von 122 45' KL. (Riukiu-Insel Yonakuni) bis 15Go 32' E.L. (Shumshu in den Kmilen). Sie dehnt sich somit mit verbiiItnissmfissig geringer Breite in NE-S,Y Richtung über nahezu 27 BreitenlUd mebr als 33+ Längengrade aus. Aus nebenstebender '.rahelle erhellt eR, dass die eigentlichen J apallischen Inseln, mit deren topogrit phisc h -geo logisc hel' U eb01'sich t die folgendelI Blii tter l' eschiiftigel1 ,,,erden, etwa 0;) Procent des ganzen Reichsareals umüssen, währeml der Rest auf die Kmilen und die Riukin füllt. 0 0 Uebersicht der Areal- und BevölkerungsverhäUnisse des Japanischen Reiches:;' Are!),l der Zahl der zugehari gen kleieren kleineren (-1;;."*~.3 qn ueren Inseln.:':<»: Inseln in m.) quri. zugehi.:il'i- Xn.men der Inseln. Honshiu Sado Olri ... Awaji ... Shikokn Kiushin Iki ... ... ... ... ... ... ... .. . .. , ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. , ... Tsushim~ ... ... '" ... Riukiu, 55 Inseln! ... Hokkaidö (Yesso) ... Chishima (Kurilen), 32 In~eln .. , ... OgasaWftra-IllSeln, 17 InsJln ... , .. ... Summe ... ... ... Inqeln in quri 166~*** 14492,21 ~ ..,:1" ~ . 9S·~ -k ~ ~ g. .~ ~~ ;,{; des Ge samnltare· Be,ölkel'uncr [l,ls des (Ziihh~ng' Reiche •. 1886). 78,91 14571,12 58,77 29249376 53,33 0,23 108658 21,SD 3(1,60 0,09 328G8 0,15 187450 °1 5G?3 21,R8 °0,01 1 30,55 0,14 1151,24 24,43 1180,67 4,76 2768229 2311,86 305,68 2617,54 10,56 54!J1205 1 8,55 0,08 8,63 0,03 34506 5 43,95 0,77 41,72 0,18 30452 74!*** 150t ° ° ° 411 156,91 5056,78 12 1033,46 4,50 J 24374,22 0 5,12 156,91 0,63 377291 5061,90 20,42 226236 4,17 ° 1033,46 0,01 4,50 ° 4!!0,14124i94,361~ -406 38507177 • Aus dem statischen Jahrbuch, 'fökeinenkan, hemusgegeben ,on dem statistischen Bureau, 1887 . •• Sämmtliche bewohnte unu unbewolmte Inseln von mehr als 1 ri Umfang und diegenigen kleinerC'n Inseln, welche "Tahrzeichen für die Schifffahrt bilden, sind hier berücksichtigt. *** Die Bruchzahl bedeutet, dass eine kleine In el (Ishijimn.) im Setonchi zur Hlifte zum Vt>l'waltungsb0zirk von HO!lshiu uncl zur Hitlfte zu demjenigen von Shikokn gehört. t Die südlichste der kleineren Inseln, welche hipr Kin~hin zugphörig betrachtet wird, ist Yoronjilllft der Riukin-Grl1ppe. ! Die Rillkin-Inseln südlich von Yoronjima. 3 McerestheiJe. Betrachten wir zuniichst die Meerestheile, ,ye~0be die J apanisehen Inseln umgeben. Die Breite dcr Broughton-Strasse, welche 'I'sushima von Koma trennt, betriigt ca50 km; gerade ecensoviel diejenige der 8oya-Sh'asse, welche die Nordspitze Hokkaidu's von Sachalin scheidet. Die Bodellgestaltung des Japan i sc he n Meeres ist noch wenig Lekannt. Die tiefste Sohle desselLen liegt jedenfalls der contillentalen Küste nilher gerückt als der japanischen und mag über 3000 m betriLgen. Zwischen 130° und 181 E. L. zieht sich in meridionaler Richtung westlich der kleinen Insel Matsushima vorbei eine eigenthüllllich gestaltete sclJlllale submarine Bank von weniger als 100 :Faden 'I'iefe. Dac1urch s011l1ert sich unmittelbar an der Ostseite Korea's eine ebenfalls llordsüdlich langgestreckte MuHe, in deren nördlichem Theile unter 40 j ' N.B. und 130°11,' KL. eine bis ;3200 III tiefe Stelle gefunden wmde. Sie steht durch eine 1000 :Fa,1en tiefe Binne zwischen der asiatisehen Steilküste und jener suLlllarinen Bank mit dem allgemeinen Becken in Yerbinc111ng. Die mittlere Tiefe des Japanischen Meeres kann mit Knc}.DmL auf ca 1:200 :Faden veranschlagt werden. Man pflegt dasselbe, gle:ch den be:den benachbarten Randmeeren, dem Ochotskischen 1\Ieere und dem Tung-hai, als ein Randmeer zu bezeichnen. Bedenkt man jedoch den Umstand, dass die Tiefen der nach aussen führenden 1\Ieeresstrassen gering sind und nur in der Tsugaru-Strasse 100 :Faden etv..-as übersteigen, insbesondere den Umstand, dass die seichte Enge zwischen Sachalin und dem :Festlande PESCHEL zu dem bekannten Ausdruck einer" clandm,tinen Halbinsel" ven1.l1lasste, und dass J apall in diluvialer Zeit an der Korea-Strasse wahrscheinlich landfest ,mI', so glaube ich dieses Be~ken eher in c1io Kttogorie c1er 1\I i t t 0 Illl e 01'0 einreihen zu sollen. In dem llon1w8stlichen Theile des Stillen Oceans ist jene tiefste l\Iulde auf dem Erdballe, welche allgemein elie Tuscarora'I'iefe genannt wird. Die grösste Vertiefung von über 4000 Faden, in der man die noch be;spiellose Tiefe von 4,655 Faden ermittelt hat, zieht sich in S\V -Nl~ Richtung entlallg dem Bette des Kuroshiwo an der Ostseite Honshill's und Hokkaidu's und der Südostseite der Kurilen bis südlich Kam tscbatka. Eine merkwürdige, \\ahrscbeilllich dnrch vlllkanif'icho Auf0 0 4 Meeresthoile. Küstenliinge. schüttungen bedingte Untiefe, deren supramarine Theile die IzuShichitö, Ogas3,wara- oder Bonin- und die Volcano-Il1seln bilden, flihrt uns von der Halbinsel Izu und der Sagaminada in gerader Linie südsüdostwiirts nach den vulkanischen 1\Iarianen. Dieselbe ist von tief eingreifender Bedeutung für den geologischen Bau von Honshiu und könnte die submarine Bank der Fuji-Zono genannt werden, insofern die vulkanische Thiitigkeit der letzteren in hohem Grade, wenn nicht ausschliesslich, zur HerausbilduDg der U lltiefe beigetragen haben mag. Und wie die Fuji-Zono in geologischer Hinsicht NOl'd- von Südjapan trennt, so scbeidet sie das TuscaroraBecken von dem 2000-3000 Faden tiefen 1\1eere, ,ve~ches auf der Südseite der J apaniEchen Inseln und der Ostseite der Riukiu-Reil;e und der Philippinen lagert. ,Vir könnten dieses letztere Becken (hs Riukiu-1\1ecr bezeichnen. Als ein nodwestlicher Ausliiufer desselben kann eine eigenthümliche Depression von unregelmlissiger Begrenzung betrachtet werden, 'welche sich \yestlich von IGushiu und nördlich von den Riukiu-Inseln befindet und r:I'iefen von 1000 m besitzt. Der japanische Inselbogen ist, ebenso wie deljenige der Kurilen und der Riukiu-Il1seln, nach dom Oce::tll zu gewölbt und nach dem Festlande zu hohl. Jene gewölbte Seite nennen wir die oceanische und die hohle die continentale. Zwischen beiden Lehllldet sich nun, wenn wir ihre Küstenentwickelung vergleicheD, ein merkwürdiger Gegensatz. Die Natur hat die cceanische Seite, besonders den südlichen r:I'heil derselben, durch eine auseerordentlich reiche Gliederung begünstigt, während die continentale einförmig gestaltet, wiihnmd der Hälfte des Jahres von einem stürmischen Meere benetzt ''iil'd. Folgende Zahlen der üw'schen Aufnahme, welche die Küstenlänge betreffen, mögen diesen Gegensatz veranschauli~hen. Auf der ceeanischen Seite beträgt die Kiistenliillge von: Honshiu (zwischen Shimonoseki und 1\1immaya, 1311 1'1 umveit Tappizaki in 1\1utsu) ... Riushin ... 8G1 " 4.3 I Sbikok'l Jov " Hokkail1(J (z\Yi~chell l\IatSlllll:Ü und SOYfL) Amaxil-I lls81n 1:2:.l " KüstelllängC'. HOllshiu. i) 123 n Gotö Hirato 43 AW:1ji Iki Oshimf1 (in Setonchi) ... Sh0dosbima ... 'l'anegasbim!1 Yakushim:t .. . Koshikijima .. . Oshimf1 (Izu-Shichitü) im Ganzen 30 " " 35 " " 29 " 38 " 31 2G 37 11 " " " 3507 " Allf der contillentalen Seite beträgt die I\:üstenbnge \'on : Honshill (zwischen Shimonoseki und l\Iillumya) G5I 1'1 53 S:lc1o 75 " Oki " 18G ., Tsushimf1 100 Hokkaic10 (l\Iatsumai-SoYlt) " im Ganzen 1155 Tl Honshiu's oceanische Seite allein ist also gerade doppelt so gegliedert wie c1ie entgegensetzte. Dieser Gegensatz gründet sich auf den einfachen Verlauf des vorherrschend als f1acbe LüngitudinalkListe ausgebildeten Gestades des J apanischell Meeres gegenüber den zahlreichen Senkungsfeldern, "yelche die cceanische Seite, besonders deren südlichen Theil, in zahllose Inseln zerspalten und mit tief einschneidenden Busen, Halbinseln, ausserdem zugle:ch mit betriichtlichen Riasküsten yersehen. Die grösste der Japanischen Inseln ist H Oll s h i Ll. Seine geometrische Gestalt könnte mit einem gegen den Ocean gespannten Bogen verglichen werden, in dessen PIeil;:ichtung die ]'l1ji-Zone mit ihren vulkf1niEchell Inselgruppen fällt. Das Lf111d ist an der Südküste am re:c~1sten gegliedert, währel1d die '\VestküsLe, namentlich die Küste von Echigo und Dewa, den einförmigsten Verlauf zeigt. rrrotz seiner verhältnissmiissig schmalen langgestreckten Gestalt ,,,eist der Haupikörper nirgends isthmusartige Gebilde, wie wir solche an den Britischen Inseln oder Griecbel1lalld SehOll. Die grösste Zusammensclmünlilg findet um den ßiwa-ko statt, 'YO drei re~ch G Honshiu. Ostküste. Meeresarme, der Iseno-umi, Osaka-wan und \Vakasa-wan, von drei Seiten ins Land eindringen. Wäbrend die grösste Breite in der Mitte des Bogens ca210 km misst, schmilzt hier an der Allsatzstelle des halbillselförmigel1 Chiugoku die Entfernung zwischen den gegenüberliegenden U fem auf ca80-90 km zusammen. Die Küstell JrtjXlllS sind im Yerh;iltniss zu ihrer reichen Gliederung arm an geschützten Hilfen. Es fehlen zwar nicht an trefflichen Ankerpliitzell; aber wo diese sich finden, wie an den Küsten von Izu nm1 Rikuchiu, da ist zUlneist das Binnenland öde und gebirgig, um sie in Hafellpliitze zu yerwandeill. U eberdies treten 'wegen des l\Iangels an AesLnariell und \yasserreichen Flüssen und des Y orherrschens von Deltabildungen keine I;'lusshiifen auf. \r 11' leLrachten die lüisteubildung J apans und soudem dieselle ill fünf Theile, lliimlich 1. die Ostküste, z,ÜSChCll der TSllgaru-Strasse und dem Inuboe-Yorgebirge; :) die Süc1kliste, zwischen dem Inuboe-Vorgebirge und der Osumi-Strasse ; 3. das Gestade des Tung-hai um1 der Korea-Strasse; J. das Gestade des Japanischen Meeres und der 'rsugaruStrasse; 0. die Küsten yon Hokkaidö. Die Ostküste. Beginnen wir die Küstenum\vandenmg in dem isolirt inseiförmig hervorragenden, aus palffiozoischen Schicht.en gebildeten S h i l' i y a z a k i, in welchem die Ostküste im Norden endet, so seLen wir davon südwärts bis zur Mündung des J\1abechigawn, das Ufer yonYiegend yon einem schmftlen flachen sandigen Saum gebildet, j ellseits c1esseu das teriiiire 'l'errassenland h\,lldein wiirts allmiihlic:l ansteigt. Hier konnle die Bildnng einiger Laguuen, \yie des Koga,yal'a-muna, platzgreifen. Dann folgt bis zur Sem1aiBucht die steile Uferstrecke, an welcber das Kitakami-Gebirge seinen Fuss ins ]\Iel3r taucht. Gegen Süden hin immer re=chel'e und unruhigere Linien zeigend, beherbergt sie eine Anzahl von sicheren Ankerpliitzen, wie die tiefen Buchten VOll Miyako, Yamada, Otsnchi, Kannishi, I\:oiznmi, Shizllkawa, Okatsn und Onn,giLwa, ,yc;che sich jedoch wegen der Oecle des Hinterlandes zu HafellpliiLzelJ nicht 8.u['scll\\'ingcll köunell. Die Bl1cllt von Kamaishi ist chc111l'ch Ostküste. 7 bemerkenswertb, dass sich hier 5 ri binnen,viirts das grösste l\In,gnetitlager Japans findet. HOl1shin's Felsellkörper erreicht etwa in der 1\1itte der Ostküste, dem Vorgebirge He i z a k i (1 n 058' KL.), welches der Bucht yon l\fiyako vorliegt, den (:stlichstell Punkt. Das Südende des Kitakami-Gebirges bildet aie 0 j i k a - H alb ins e 1, als deren Noragrenze naturgemiiss der alte 1\1ündungslftuf des Kitalmmigawa, niimlich das Oppagawa-Thal, betrachtet werden muss. Die;:;ellie ist mannichfach zerklüftet und wird von 7.ablreichen kleinen Küsteninseln begleitet, unter denen die bedeutendste, die 44-5 m hühe flach kegelfönnige Granitmasse des dunkell::ewaldeten geheiligten KinlnYazan, das Ziel einer zahlreichen 'Vallfahrt und für die Seefahrer ein ,veithin sichtbares 'Valll'zeichen bildet. Die OjilmHalbinsel zeigt durch das tiefe Eindringen des Onaga,va-wan unc1 der fast ve:'sumrften l\Iangolm-um eine isthmusartige Zusammenschnürung bis anf I} lnn Breite. Hier ist das Gebirge selbst ebenfalls tief eingeschnitten, sodu,ss die 'Vassen:cheide nur einige zehn m betragen m:>.g. Die BnclJt 1'011 Sondai, a~l welcher n2r in neuerer Zeit viel benntzte tiere Hafen 1'011 Oginohama, der versandete H'lfell VOll 1shinomaki an der Mündung des Kitakamiga"m, derjenige von Nobiru und endlich derjenige VOll Shiwogama liegen, besitzt vorwiegend flaches sandiges Ufer. ,yf'stlich von N obiru ist die seichte J\Ia,tsushima,-LagnnIJ; sie wird ,"on klippenfönnig abgebrochenen tertiären Tufftichichten eingefasst uun vom offenen Mf'er durch einen Schwarm von ~O-30 m hüllen kieferbewachsenen Ma,tsushima Eilanden abgesperrt, , .. elche siimmtlich aus wenig gestörten tertiiircn 'ruffschichtou bestehen. Das Flachufel', ,,,elches nun folgt, setzt sich südlich jenseits der Mündung des AbukUlllitgawa, bis zur Kujigawa-Mündung fort uUll "'frc1 hier ul1ll dort V0n niedrigen tertiären Terrassen unterbrochen, ,,,elche die 03tseito des Abukuma-Gebirges bes:iumen. Yon der Kujigawa-1\Iündullg südwärts 7,ieht sich das einförmige Dünengestade der K a s h i 111 ft n a cl abis zum eigcnthümlichen felsigen Vorgebirge In u b oe 7,ft ki. Km an der N ftkaga,va-l\1ündung tritt das tertiüre 'l'errassellhncl auf einG kleine Strecke ans 1\1eer. Der kahle Dünenwall z,yischen diesem ullll dem 1nuboez(1,ki ist der grösste seiner Art in Japftn und schliesst aas gros se Lagunengebiet des unteren Tonegawa gegen das Meer hin 8 Ostküste. ab. Die Höhe, in we:cher dersello culminirt, wird Sunayama (d.h. "S3,nd-Berg") genannt und mag Leilüufig um 50 m betragen. An der Nordseite des Inuboezaki ergiesst sich der Tonegawa ins Meer. Um dieses steile, mit einem Feuerthurm gekrönte Vorgebirga, we~ches yon vereinzelt aus jugendlichen Gebilden hervortauchenden palaeozoischen Gebirgi<arte:l, Enstatitanrresit und tertiiiren Sandsteinen aufgebaut wird, herumgehend, befinden wir uns an der Südkü'3te. Ehe wir diese letrachten, "'ollen wie die Frao'e zu beantb worten versuchen, was eigentlich die reich gegliederte Felsenküste an der Ostseite des KitfLkami-Gebirges hedingte. Mehrere U mstiillde kommen hier in Betracht. Erstens fehlen hier im Vergleich zn dem AbukUlua-Gebirge, welches ringsum von tertiiiren Schichten ulllrandet wird, diese Gebilde vollstiindig im Süden von 1I1iyako. Es treten ülel'all nur alte Gesteine ans Meer. Die tertiiire Umrandung -::1.iese muss bei ihrer allgemeinen Yerbreitung auch hier zum Absatz gelangt sein-ist entweder abgewaschen oder unter dem Kiistellmeer vorborgen. Zwpitens sucht m::tn an dieser ganzen Küstenstrecke vergebens nach Spuren eines alten beträchtlich h )Jhliegellden Strandes, ,viihrenil solche \Veiter südlich, besonders an der Küste der Ka?:usa-A,va-Halbinsel allenthalben in 20-30 m Höhe üter c1em lIIeeresni\'eau angetroffen werden. Drittens stellen die zahlreichen Buchten dieser Steilkilste zum Theil sehr enge tief eindringende lIIeereseill'3chnitte dar, we~che sich biunenwürts als 'I'halfurchen fortsetzen, sodass man, z. B. in nen Okaten- oder Onaga,wa-wan einfahrenc1, sich de" Eindrucks nicht erwehren kann, als fülle das 1\lee1' den unteren r:I'heil von alten Thälern aus. Diese Thatsachen und die Steilheit der Küste selbst, deren Felsabstürze sich im Gegensatz zur FlachküEte von I waki schroff zur Tiefe sich niedersenken, driingen uns zu der Annahme, dftss hier eine positive Stntndverschiebung vorliegt, und dass die eigenthümliche Küstenform durch das Eindringen des Meeres in Erosionsthäler und -einschnitte, welche das Gebirge mannichfach durchfurchen, yeranIn,sst worden ist. Die tertiiire Umrandung wiire dann snbmarin. D.tc:s je:1cch die Strandverschiebnng auch an dieser Küste in Uebereinstimmung mit den Erscheinungen an cell übrigen Küsten J apans gegenwiirtig in negativer Pl~ase legriffen ist, ,,,erden wir weiter unten zu betrachten haben. Kazusi1-Awa. 9 Tokio wan. Die Südküste. Ma.nnichfach ist die Südküste beschaffen. V cm Inuboczaki zieht sich in flach concavem Bogen südwestwärts bis zum Daitüzaki das flache Dünengestade des Ku j fI k 11 r i, welches von einem der fischreichsten :NI eercstheile J apans bespüH wird. Hier ist die bei den meisten japaniwhen Dünenküsten I;errschende Erscl:einung ausgezeichnet entwickelt, dass die Dllnenkette auf ibrer Innenseite von Sümpfen und Moriisten begleitet wird, indem sie die Billlle~1gewiisser g3gell das Meor absperrt; und erst jenseits der versumpften Zone liegt das Reisland. Die Süilküste der KazusaA w a - HaI bin seI, welche nun folgt, ist besonders in der östlichen Hälfte felsig und steil, deshalb filldet sich hier eine Anzahl von kleinen, geschützten Allkerphtzen, ".. ie Katsuura, Amatsu, Kominato u. s. w. Es ist in hohem Grade der Beachtung wertb, dass die Hundertfadenlinie, \"elcbe allgemein 20-60 nautische Meilen von dem Festlandsumrisse entfernt läuft, bei Kominato sich unmittelbar dem Ufer nähert. Hier ist hcchst wahrscheinlich die Spur einer wichtigen seismischen Spalte zu suchen, welche von diesem steilen Küstenabfall westwiirts durch den Nordtheil von Awa, weiter über die Mi ura -H al binseI nach dem tlüclabsturz cles Quanto-Gebirges hinstreicht. Dann zieht sich die mit einer alten, deutlich erkennbaren, hohen Strandlinie versehene klippige Küste südostwärts bis zum Nojimazaki, auf welchem ein Leuchtthurm steht. Hier biegt sich die Küste nordwärts ein; es folgt nun das Ostufer de~ eine sichere Fahrstrasse gewährenden Ur aga - K a n als. Es ist ldippig und zerklüftet, indem die gefalteten tertiären Tuffsandsteine quer ausstreichen. Die grösste Einbuchtung ist hier der Tateyama-wan. Durch das etwas über 6 km breite '1'hor zwischen Kannonzaki und der s'1uCligen Landzunge von Futtsu Lihrt man in den Busen von Tokio ein. ,Vii,hrend das unwirthlicho Japanische Meer wegen der Geschlossenheit seiner festliin3ischen Seite die continentale wie die insulare B.:völlmrun orr dUl'C:l nicMs a~lf die See lockte ,. darreaen 0 dcts inselreicho, lll'1nnichfach gegEeierte Setonchi-Gobiet dem regen Binnenverkehr im ,Vesten ae3 Lanc1es, wo die Ausgangsstelle der eigenartigen japanis:::hen Cultur zn finden ist, freien Spielraum bietet, und die buntwedls:)ln ie We3t- und N orclseite von Ki ushiu sich gegen China, Korea und die lll'1layische Inselwelt öffnen: erscheint die Sticheite von Ho lf:lh i u, ill'>bescmiel'e der Busen von Tokio mit ~ I 10 'l'ökio-Witll. Sagami-wan. Suruga-wftn. seinem Echönen Hinterlande, der grössten Ebene J apans, dazu berufen einer der BrenIlpunkte des Verkehrs auf (:en ostttsiatischen Gewiissel'l1 Zll werden. Derselbe dringt mit einer Breite von ca 5 ri im Durchschnitt] 3 ri tief gegen NE ein. Zwitichen Futtsuzaki und Yokohama sind die l;edeniendstell 'l'i,eien mit 20-35 Faden. Von hier aeer verflacht sich das Becken bümellwiirts, und der ganze Ufersaulll z\\'i,oc11en Futtsn und Eanaga\Yil iEt fl~\.('h· Ulld H'rs~nc.et, il1(1e111 mehrere Flüsse eitle LeLriichtlicLe ::\Ienge VOll Sinkstoffen hier ablagel'l1. Die süd\vesilidle Gl'em:e der Bueht bildet die Milira-Halbinsel, welche g~e:ch der Hauptmasse von I\:azusa-Awa aUti ~efltltetell tertiiil'cn 'J'uff"anc1steillen Lesteht, c1ercn Küs:ellJharakter ch""her c1emjenig'cn der Ost,;eite der U mga- Strasse gle:ch t. Shinaga\va mit seinem seichten Ankerph1tz, Yokollama, der wichtigste Vcrtra:;shafen, und der Kriegshafen Yükosulm mit seinem trefflich geschützten Ankerplatz liegen an der O:,tseite des rl' ükio_ ,vau. An der Si:ic1osiseite dcr l\Iinra-Halbillsel Lefillden s:ch der kleine Hafen von Uraga und die Klllleda-Bucht und an ihrer ""IVestseite die Bucht von Ashina. Das Nordgestade der Sag alll i -11 a eh L-:\yischen Kamakura und Odawara ist flach und s~1ndjg. N ur Lei Enoshima und Oiw streichen fesLe tertiiire Sandsteine und C011glomerate ins Meer aus. Nun folgt die Küste der gebirgigen Halbinsel lzu, deren Umriss an ei110 pl'iihistorische Pfeilspiize erinnert. Feste Gesteine treten hier allenthalben unmiUelLal' bis zum Meer heran, deshalb ist das Ufer sieil undroich an geschützLen B Llchten und Ankerpliitzen. Nur hier und da finden sich flache sandige Alluvionen. Ajiro ist der beste Hafen an der Ostküste. An der Südseite liegt der kleine, tiefe, gegen S geöffnete Hafcn VOll Shimoda. Die \Vestküste von lzu zwischen llüzaki und Numazu begrenzt den Suruga-'\van im Osten und ist ebenfalls steil, buchtenreich und Ir! ippig ausgebildet und weist eine Anzahl von geschützten Ankerpliitzen auf. Sie zieht sich im N orden plötzlich ostwiirts ein; dadurch entsteht die kleine, tiefe Bncllt von Enoura. Dio Nord- und \Vestküste des Suruga-wan, an dessen Nordseite sich die majestiitische Gestalt des Fllji erhebt, ist wieder vOl'herrschena flach und sandig. Am Südfuss des sch('nen Iügelterges befindet sich d:e Lagune Ukishima-numa. Die Flüsse Fujikawa, ALekawa, und Oigawa, welche sich in den Suruga-wan Töt ölhi- 11 ft,1<J,. I, eno -umi. K U!lW no -ml,ln. 11 el'giessen, zeigen ausgedelmte Deli a- Billlungen. Sh 'mizu ist (:e1' einzige, aber seichte Hafen an dieser Küstenstrecke ; er ist durch die sandige, kieferl:ewachsene Landzunge Miwozaki geschützt. Der mit einem Lenchtthurm gekrönte ümaezJ,b, we~cher die südöstlicbe Bcke einel~ tertülen 'l'eeTasse bil'Jet, liegt dem Irözaki westlich gegenüber. Das Küstenmeer zwischen demselben und dem Vorsprung von Shima wird die Tötömi-nada(oder Bnshiu11 ada) genannt. Die ostwestlich hinziehende Küste von Tötömi und lIfikawa, an \velcher das Delta des Tenl'iugawa einen stumpfen Vorsprung bildet, ist flach und sandig. An derselben ist die Lagune Hamanako mit einem reichverzweigten Umriss eingesenkt. In früherer Zeit war sie mit Silsswasser gefüllt, indem s:e durch einen Dünenwall gegen das 1\1eer abgeschlossen \Val'. Sic ist es, welche der Provinz den Namen gab, denn" 'l';;tömi" (~tc) bedeutet entfernter Süsswassersee gegenüber" Öllli" (die Provinz mit dem Biwa-ko, in dessen Niihe die alte HanptstaClt Riöto liegt), \velcbes der alten Schreibweise (~1W) nach Süsswassersee nnd der gegellwiirtig gebriiuchli:;hon Schl'8ibwei.3c (~tc) ]11<'h "naher Süss\;-assorsee" bedente~. Der letzte 'l'heil dieser Kilstenstr€c',e bildet die s~lmnle, hügelige Atsullli-Halbinsel welche de~l durch mehrere Inseln bewachten Eingang in den Iseno- um i bis auf ungefähr 15 km einengt. Dieser ca 65 km tid gegen Nord eindringende Busen sendet gegen Ost zwei Arme, nämlich den Chitawan und Atsumi-wan Seine tiefi:itell Theile übe"steigen nicht 22 ]'aClen; und es verflacht sich gegen die alluviale E.l1ste ;-on Owal'i und Ise. Y okkaichi ist der lebhaftmte HiLfen in diesem 1\1Eierestheile. Der zwischen der all.3 tel'ljiiren Hügeln bestel:enden Chita- und der Atsnmi-Halbinsel eillgcschlossellc '1'heil, welcher die Buchten von Atsullli uni! Chitrt ulllfc1sSt, i.~t sehr seicbt. Von 'l'oba, welches westlich gegenüber Imkozaki, d'Jr \Yestspitze der Atsumi-Halbinsel, gelegen einen tiefen, ab21' klippenreichen Hafen darstellt, beginnt, zun'tchst sidwiirts, cl tnn vom Drtü")zaki süd westwiil'ts his ZUlll Shi wozaki streichencl, die fe'sige, zerrissene Siidostküste der waldreichen K i i - HaI bin seI, we~che, 1'o:ch an tiefen Ankerpliitzen, eiIle ausgezeichnete Hiasenhy:ckelung zeigt. Sie wird VOll der Kumano-na(h be:lpiilt. Die Bucht VOll OWitshi ist der be~eutend3te Hafen an derselben; aussel'dc:rn gicbt die Cht- 12 Kii-Stl',lSSC. Awa.no-na.l'uto. seite dcs YOlg;birges Shi woz%ki, vor welchem die kleine Insel Ü3hinu liegt, einen trefflich gesC'hützten Ankerplatz ab. Vom Shiwozaki, in welchem Honshiu'il Festland am weitesten gegen Süd vorgerückt ist, bis zum Hiimizaki zieht sich die Steilküste mit der an Untiefen reichen Tanabe-Bucht nordwestwärts hin. Dann beginnt die nordsüdgerichtete Riasküste an der Ostseite der Kii- oder Li nschot tenstrasse, welche Honshiu von Shikoku trennt. Sie ist buchtenreich, aber hafenlos. Wakayama liegt hier in dem Deltaland d0S Kinokawa. Die Kii-Strasse spaltet sich im Norden durch die Insel Awaji in zwei ungleich breite Meeresgassen, nämlich den östlich gelegenen, ca 5 km breiten Yuranoto und den westlichen beträchtlich engeren Awano-naruto ("donnerndes Thor von Awa "). ,Vestlich vom Naruto führt ausserdem ein schmaler Canal, l\fuyano-seto, welcher nur von japanischen Dschunken benutzt werden kann, in das Binnenmeer hinein, sodass im ganzen drei Eingänge von der Kii-Strasse in den Setouchi existiren. Der Awano-naruto, eine wahre wasserstrudelnde Charybdis, vielleicht die grösste Erscheinung dieser Art im Bereich der ostasiatischen Gewäs· ser, darf hier nicht ohne eine kUl'ze Betrachtung übergangen wcrden. Er ist eine zwiscben dem Narutozaki von Awaji und dem l\1agozaki der zu Awa gehörigen Insel Ögeshima eingeschnittene, ca 1350 m breite katarakten artige \Vassel'strasse. Von beiden Seiten laufen einige felsige Riffe aus, sodass die Meeresgasse bis auf etwa 500 m vJrengt wird. ])ie Anordnung jener R!ffL~, welche aus N 5CoE streichenden Kreidesalldsteinen bestehen, die, VOll der Nordseite Shikoku's hcrbeistreichen~l, die ganze Südseite von A\vaji aufbauen und sich übel' den Yuranoto auf die NOl'llseite der Kii-Halbinsel fortsetzen, sie l'eweist, dass Awaji vormals mit Shikoku durc:l einen Isthmus Z~lS'l111mellbin;.i, welcher spitter durch den \Vogelldrang dur.:;hbrochen wurde. Die Mitte der Hauptl'inne ist bis 38 Faden fe>. D~e Gezeiienström ung cll'iingt sich bier mit dOll11el'lldem, auf mehrere Meilen hin hörbarem Getöse hindurch. Am hefiigsten ist die Erscheinung 1 bis 1+ StunJen vor und nach dem je G Stuncen erfolgenclen Gez8itenyye~hsel ; d11111 zeigt sie beinahe einen wasserfalliihnlichcll Cbarakter, un1 die Stl'ömllllgsgeschwindigkeit beträgt 'i -8 Seemeilen in eiDer Stunde. U nregelmiissige aufgeregte "Vellen unel ungeheuere \Virbel werden erzeugt und machen den Naruto zu Setouchi. 13 einer gefährlichen, 11ur unter den günstigsten Yel'hitltnissen zu Passage. Die Stl'cmnngen habol zn be:den Seiten -der felsigen Schwelle tiefe, scl:male Rinnen ausge,vaschel1. Besonders tief ist die südliche Rinne, welche ca 2 Seemeilen Lmg und Seemeile breit ist und im südlichen Theil eine Tiefe von 80 Faden aufweist; sie ist oberflächlich durch das Vorhandensein wilder hochgehender 'Wellen gekennzeichnet. Die grösste Tiefe der nördlichen Rinne beträgt nur 60 Faden. 'Wir betrachten nun den Setouchi, jenes in siIlischer Richtung hingestrecktes, inselbesetztes, ca 410 km langes Meeresbecken, welches zwischen Chiugolm einerseits und Kiushiu und Shikolm andererseits eingesenkt ist. Es ist eine ThaImulde, über welcher ein seichtes, an den tiefsten Stellen 20 Faden nicht übE:rsteigendes Meer lagert. Drei Ausgänge führen nach aussen, nämlich die durch Awaji zweigetheilte Kii-Strasse, B ungo- und die enge Strasse vo n Shirnol;oseki. Die Flut strömt durch die beiden ersteren ein; und die zwei Ströme begegnen sich in der Gegend von Awashima in der Bingo-nada, um ''rieder nach beiden Seiten abzufliessen. Die Mulde des Setonchi theilt sich durch die Anordnung der Inselschwärme und der vorspringenden Halbinseln in sechs Beckon ein; es sind dies der Osakn.-wn.n oder die Iznmi-llada, Harimanada, Bingo-nach, der Akino-nmi, die Iyo-llada und Snwünada. Der O"aka-,yan, das östlichste derselben, in welchen man von der Kii-Strasse h9r durch Gas von zwei kleinen Inseln bewachte 12 km breite Thoi' Yuranoto eintritt, ist inselbs md. von elliptischem Umrisse, dessen hngere, ca 63 km me.3senGe Axe NE-S"\V gerichtet ist. An Gen EnGpunkten der letzteren liegen Osalm, das Emporium des japauischen Binnenhandels, und der kleine H:=tfen von Yura auf Awaji. Die Ostseile, an ,';elcher der Ajikawa ein breites Delta bildet, sowie die Norc1ki_iste, ist flach und sandig. An der letzte,ren liegt der schöne, geriiUlllige, aber nicht geschLitzte Hafen von Kübe, welcher gegenüber OS3.]m Giesdbe Rolle spielt, wie Yokohama gegeniiber 'rokio. Die Insel A w aj i, "'elcllO t1ie Izumi-nada ,,-estlich abschliesst, b2sitzt vorwiegend flteile Küsten. Zwischen der Kordspitze ders91be:l und Gem Festlrmd ist Gie über 4 Illn breite, wegen Ger reissendea Gezeitenströmung A:uRnahms,veise bis 68 Faden tiefe A kas h i - Strasse einge,~enkt, welche nns "on Ger Izumi-nath in die benu~zenden + 14 Setouchi. Harima-nada führt. Die Südküste von C 11 i u g 0 k U VOll Akashi bis Shimonoseki ist bunt gestaltet, aber vorwiegend flach. Obgleich dfts Gebirge bis nfth ans Ufer tritt, lässt es doch meistens zur Bildung eines schmalen ebenen Saumes Raum genug übrig, welcher an den Mündungen der meist kürzlüufigen Flüsse grössere Ausdehnung erlangt. Zahlreiche Buchten sclmeiden ins Land ein; unter ihnen sind bemerkenswerth die B u c h t von K 0 j im a, welche rasch der Verlandung entgegengeht, und die von Hiroshima mit dem Hafen Ujim. Zahllose Inseln sind der reich gegliederten Küste vorgelagert und bedingen das Vorhanden sein enger Fahrstrassen und geschützter Zufluchtsorte für Schiffe. Zuweilen hat Menschenhand in die Natur eingegriffen, wie bei dem durch KIYO~IORI bewerkstelligten Durchstich des Ondono-seto, welcher das früher landfest gewesene Kurahashi-jima vom l!'estlande abtrennt und eine bequeme Einfahrt in den Hiroshima-wan von der Ostseite her ermöglicht. Unweit Ondono-seto liegt der Kriegshafen Knre auf Edajima. Unter den zahlreichen Halbinseln und Vorsprüngen an der Südküste von Chiugoku sind die grössten die von Kojima und von Yanai z u. Die erstere ist der gleichnamigen Bucht, deren künstliche 'l'rockenlegung gegenwärtig geplant wird, vorgelagert j und als die .Basis die letzteren kann die IJinie I walmni-'l'okuyama bezeichnet ",.erden. Die Nordküste Shikoku 's springen in zwei peninsularen Bildungen gegen Nord vor, nämlich in der stumpfen San uki -H al b insel und derjenigen von Takanawa. Die Küstenform ist wechselnd, indem die Felsgesteine bald dil'ect vom Meer bespült werden, bald vom Ufer zurückweichen. Die Entstehung grösserer ebener Strecken wftr nicht möglich, denn die hier einmündenden Ströme sind s:immtlich W::lsserarme Küstenflüsse, indern auf dem plateauartig gestalteten Shikoku die ,Vasserscheide zwischen Clem BinnenunJ dem offenen Meer ganz nah dem Nordrande der Insel gerückt ist. Etwas grössere Ausdehnung erlangen die flachen Anschwemmungen bei Talmmfttsu, l\Iarugftme, Saijo und Matsuyama. Die gegen die Suwo- und Iyo-nada zugewendete Nordwestküste von Kiushiu wird durch die gerundete Halbinsel, ftuf welcher sich der vullnniscbe Kegel des Putftgoyaml erhebt in zwei Buchten getheilt, deren Küstenform vorherrschend flach un 1 sandig, deshalb hafenlos ist. Setouchi. 15 Die Abgrenzung der seichten Harima-nada gegen \Vest erfolgt dadurch, dass von der Shikolm-Seite die stump~e aus Granit und Andesitdm'chbrüchen bestehende Sanuki-Halbinsel und von der Chiugoku-Seite die kleine Kojim:1-Halbinsel vorspringen und sich einander bis auf etwas über G km nähern. Das Meer zwischen der Hal'irna- und Bingo-nada wird von zahlreichen, kleillen wesentlich aus G:'allit bestobe:lden BilanQclil, unter Genen Shüc10shima mit seiner e:genthülIl!ich yerzweigton Gliederung und plateauartig gestalteten 01:erfliicbe das grlisste ist, belebt. Zwisc1:ea der Bingo-nada und dem inselreichen Akillo-umi liegen ebenfalls zahlreiche Gl'allitillseln, \yelcllO \'on der llordwiirts vorspringenden Granitha:binsel Talmllawa nach Cbiugoku führen. Im Akino-umi erhebt sich der lÜ1h1en, bis fernhin 'weissleuchtenden Küste von Aki gegenüber das prächtig bewaldete Graniteiland Itsukushima mit dem berühmten J\Iiyajima. Vom Gipfel desselben geniesst man eine "'lmdervolle Aussi~ht auf das Land und das inselbesetzte Meer. Es ist eine der drei schönsten Landschaften des Landes in den Augen der Japaner. In der Inselreihe zwischen dem Akino-umi und der Iyo-nada liegen das ostwestlich langgestreckte Öshima, nach Awaji die grösste Setouchi-Insel, und J\Iitsugahama, dem Hafen VOll Matsuyama, gegenüter das kleine Go goshima, auf dessen Südseite sich der schöne, regelmässige Vulkankegel Iyo-Fuji erhebt. Den nun folgenden J\Ieerestheil bis zur kleiIlen isolirten Insel Himejima nennt, man die Iyo-nada; zwischen dieser und der Suwü-nadfL, dem westlichsten Becken des Setouchi giebt es keine a,usgesprocbene Begl'emmng. Der Setouchi ist unstreitig der landso;;baftlich s(;hönste, zugleich belebteste lVIeerestheil J apalls. An seinem Gesta1.8 liegt 0 rtschaft an Ortschaft dich t an einander gedriingt, und es findet hier der regste Binnenverkehr statt. Osaka und Kübe sind zwei der lebhafteste:l und wichtigsten Handelshäfen nicht nur für das Inlanc1, sondern auch für das Ausland, wiihrend Hiroshima, Olmyama, Matsuyama, TaJmmatsu, Marugame, Oita u. a. die bedeutendsten KüstenstiicHe darstellen. Die Shimonoseki-Stl'asse, welche das für den Verkehr, wie in strategischer Beziehung, bedeutungsvolle Eingangsthor von der KoreaStrasse ins Binnenmeer darstellt, ist eine enge, an der schmalsten Stelle Dur 630 m breite Fahrstrasse. Sie spaltet sich am westlichen ]6 'l'oshiu-na.da. Bungo-nada. Ausgang durch die kleine Insel Hikoshima in zwei Meeresgassen, Koseto und Oseto, von denen der nördliche Koseto sehr E!chmal und nur C-1, 100 m breit ist, Kehren wir zur Kii-Strasse zurück, so zeigt die Ostküste Shikoku's einen ausge7-eichlleten Riastypns, 'welcher dort unterbrocl,en wird, 'wo der Yosbilloga\\"a und Kalmgawa Deltas ins l\Ieer vorgeschoben haben. In der lachenden Delta-Ebene des Yoshinogawa liegt Tokllshil1l~, die bedeutendste Stadt dieser Insel. Es ist eino einförmige steile Küs~e, welche sich llun südwestwiirts bis zum l\Illrotozaki zieM; "ie I::esitzt nur wenige kleine Einbnchtungen und Zufluchtsorte für Schiffe, wie Hiwasa und Kannd'-ura. Besonders steil iiit d;e Küste südlich von Kanno-um. Die steile Siidküste von 8hikoku, welehe von Jer ,vilden Toshin-nada benetzt wird, zieht sich in einer grossen, conc,weu Bogenlinie VOll Murotozaki bis Isaz.lki und besitzt eine Reihe von kleinen Einschnitten und felsigen Yorsprüngen. Zwei Buchten sind hier anzuführen, nämlich die eigenthümlich gestaltete, tief eindringende Bucht von Küchi, deren enger Eingang von Schiffen von miissigem Tiefgang nur bei Flut passirt werden kann, und die ihl'e Entstehung sicher einem lokalen Einbruch verdankt; und die südöstlich davon gelegene Bucht von Susaki, welche einen geschützten, ausgezeichneten Hafen darstellt. Um den Isazaki herumfahrend, gelangen wir in die ~ungo -nada oder Bn ngo - Strasse, ,velche Shikoku von Kiushiu trennt. Beide Seiten derselben weisen typische Riasformen auf, indem palaeozoische und archaeische Schichten quer ins Meer hinansstreichen und zahlreiche Vorsprünge und Eilande bilden. Die grösste Annährul1g der beiden Festliinder bis auf 12 km erfolgt im nördlichsten Theil der Strasse, wo Shikoku die merkwürdig fingerfÖl'lnig gest:tltete, schmale SchieferzLll1g3des Sadano-misaki der stumpfen Halbinsel Sa,ganoseki von Killshin entgegenstreckt. Die l\Ieerostiefo betriigt hier 50 }1'aden. Besonders reich an Vorgebirgen null Eiulmchtullgen ist die '\v estküste Shilmkll's. Unter aen ersteren sind ausser dem genannten Sa(l.ano-misaki zu nennen das Vorgebirge von Amaji, Hauazuruzaki, Ynraz:l.ki, ,Yaraz,tki, Notozaki, Tarazaki, Ozaki etc, wiihrend unter den letzteren die tiefen Buchten von Shimizu, Sukumo, Heijü, NakaCiomal'i, Uwajima, Yawatabama elc die bem8rkenswel'thesten sind. Es konute sich Hiuga-nada. Ösumi-Strasse. 17 allein hier wegen der Oede und gebirgigen Beschaffenheit des Hinter· landes keine bedeutende Hafenstadt entwickeln. Aehnlich ist das westliche Gestade der Bungo-nada beschaffen. Hier tritt unter zahlreichen Vorsprüngen die Halbinsel Saganoseki mit dem Cap Sekizaki vor, weiter südwärts Kasuyazaki, Hotozaki, Tsurumizaki, Serizaki etc., wiihrend unter den grösseren Buchten die von Saganoseki, Tsukumi und Sayegi zu nennen sind. Südlich vom Serizaki setzt sich an der von derHi u ga-nada bespülten Küste der Riastypus fort, aber die minder zahlreichen Einschnitte dringen nicht mehr so tief binnenwärts ein. Nobeolm liegt an dieser Kiistenstrecke. Von Hososhima südwärts yerliiuft die Küste auffallend geradlinig, indem das höhere Gebirge vom Ufer zurückweicht und einer plateauartigen tertiiiren Terrasse Platz macht. Die gerade Küstenlinie wird von dem Steilrand dieser Terrasse gebildet, in welchen die Brandung zahlreiche Höhlen ansgenagt hat; ihr einförmiger Verlauf wird nur tll1l'ch die haffal'tigen Mündungen des Mimizugawa, Ichinosegawa und Kayedagawa unterbrochen. Südlich vom Shiwasuzaki tritt das Gebirge wietler an den Strand; und wiederum entwickelt sich der Riastypus. Aburatsu und Ichigi sind h:er leidliche Ankerpliitze. Zwischen Toizaki und Hisaki, welche über 20 km von einander entfernt liegen, dringt der Busen von Osumi (auch Ariakeno· nra genannt) etwa 20 km weit ins Land ein. VYiihrelld beide Seiten der Eingiinge steil und felsig sind, wird das innere Gestade von Flachufer gebildet. Der Ankerplatz Ichino-ura liegt an der Südseite der Bucht. Die slldwestwärts hinziehende, bewaldete Küste zwischen Hisaki und Satazaki ist steil und wird nur hier und da von Alluvionen unterbrochen. Im S at a z a k i, welches unter 30" 58' 4)" N.B. nnd 130 40' 15" E.L. und an der Nordseite der nebel· reichen Ösumi- oder Van-Diemen-Strasse liegt, erreicht Kin. shiu's Veste ihren südlichsten Punkt. Er ist ein steiles, von den Schiffern gefürchtetes Vorgebü'ge; auf einem ihm vorlagernden, kleinen Felseiland steht der Feuerthurm. Südlich von der Ösumi· Strasse sind unter anderen zahlreichen kleineren Inseln, welche zum Theil wie Iwüjima und Takejima vulkanischer Natur sind, zwei zu erwähnen: Ta ne g a - s hirn a, dessen Längsrichtung in die südliche Fortsetzung der Küstenlinie von Hiuga, und Yak u s h i III a, welche in diejenige der Ösumi- Halbinsel fällt. Beide stellen felsige 0 18 Kngoshima-wan. Kiushiu's Westküste. Gebirgsinseln dar, welche mit steilen 'Vänden aus dem Meer aufsteigen. Die Höhe des Yaedake, in welchem Yakushima sich gipfelt, wird auf unserer )\;hrinekarte zu Hl20 m angegeben; derselbe llberragt den höchsten uekannten Gipfel von Kiushiu, niimlich den ] 820 m hohen Ichibnsayama, um 100 m. Das Gestade des Tung-hai und der Korea-Strasse. Auf der '\Vestseite der Osumi-Halbinsel öffnet sich ein übel' 80 km nordwärts eindringender sackförmiger Meerbusen, der K a go s hirn a - wa n. Beim Eingang etwa 10 lnn breit, verbreitert er sich gegen innen bis zu 20 km. Seille Gestade sind sanft geneigt oder flach. In der 'riefe, gerade Kagoshima gegenüber, erhebt sich die schöne Vulkaninsel Sakurajima (1210 m). Das Becken ist betriichtlich tief und bietet. nur \yenige günstige Ankerplittze. An seiner '\Vestseite erstreckt sich die Halbinsel Satsuma, deren reich gegliederte Slldküste unter anc1ern den schönen Iüaterhafen Yamagawft besitzt, welcher etwas nördlich von der Südspitze N agasaki, liegt. Die '\Vestküste der HalbinsGl dagegen ist grösstentheils flach und sandig und bildet einen flach concaven Bogen zwischen Nomazaki und Hftshimazaki. Zwischen dem letzteren und dera Kuroseto, einer schmalen 1\Ieeresgasse, 'welche Nagashima vom Festlftnde trennt, existiren zwei flache Einbuchtungen; ein schmaler ebener Ufersaum umrandet das Gebirgsbncl Der Senc1aigawa mündet hier ins Meer. Nördlich vom Kmoseto beginnt jenes manniclJfaltige Eingreifen von 1\Ieer und Land, welcJles Kiushiu's "\Vestseite auszeichnet. Unter den Inseln sind hier ausser deu unzähligen vereinzelten, ldeinell Eilanden anzuführen: elie K 0 s hili: i j im a -, Am a x 11 -, Gotü-Gl'uppe, Hiral10shima und Iki, während das Festland mehrere peninsuhue Glieder aussendet, wie die U do- und vor allem die H i z en - HaI bin seI, welche sich selbst wieder in eille 'WeIt von Halbinseln und Vorgebirgen auflöst. Die KoshikijimaGruppe besteht aus einigen steilen, gebirgigen Inseln von S\Y- NE Anordnung, welche hlichst wahrscheinlich aus palaeozoischen Scllichtell bestehen. OffenbfH stellt sie die südwestliche Verlängerung des Südkiushiu-GEbirgssystems dar. Gegen Südwest wird sie von einem tiefen Meer begrenzt, wäbl'eJlC1 sie gegen Nordost mitte1st einer Anzrthl VOll felsigen Untiefell mit dem Festland verknüpft ist. Dieselbe S'\V- NE Anon1nung sehen wir in der wesentlich aus Yatsushiro-wan. ,'Tsukushino-umi. 19 cretacischen Sandsteinon bestehenden Amaxa- Gruppe, zu welcher wir geographisch ausser Shimojima, Kamijima und zahlreichen kleinen Nebeninseln auch Nagashima und Shishijima, welche politisch zu Satsuma gehören und gewöhnlich nicht mit der genannten Gruppe vereinigt werden, zuzählen müssen. Diese Inseln steigen sämmtlich steil über Clie Meeresoberfliiche hervor. Sie bilden die westliche Begrenzung der schmalen gegen N mdost langgestreckten B u c h t von Ya t s u s h i r 0, deren Ostsei te von einer vorherrschend flachen Küste begrenzt vdrd. An der letzteren ergiesst sich der Kumaga wa in da,s allmählich der Versandung entgegengehende, seichte Becken. Von diesem wird durch die U dohalbinse1 der seichte Shimablua-wan geschieden, welcher auch Tsukushinoumi oClel' Ariakeno-nada genannt wirCl. Die Ostseite Clesselben ist wieder durchweg flach und versandet, inc1em mehrere Flüsse, besonders der am Aso entspringende Sbirakawa, der Iüknchigawa und Chikugogawa, bedeutende Schlammmassen mit sich fiihrend, hier einmünden. Die Ebene von Kumamoto und dle von Saga sind aus der Verlandnng dos früher viel ausgec1ehnteren Tsulmshino-umi entstanden. An der \Vestseite der Bucht erheben sich die Vu1kano 'raradake um1 Unzendake. Sie gehören der Hizen-Ha1binse1 an. Der Unzen liegt auf einer sekuncliiren HalLinsel, welche die von Shin18,ba1'3, genannt wird. Die 110l'dsüdliche Ausdehnung der Bucht beträgt über 80 km, während die Breite zwischen 10 bis 20 km schwankt. Es fehlt an der Osl,ki'tste wegen des seichten \Vassers vollsittndig an Ankerplätzen. Shimabara am Ostfuss des Unzen stellt einen lebhaften Hafen für japanische Schiffe dar, während Kllchinotsu und Tomiolm zu beiden Seiten der Hacyasaki- Stmsse kleine Ankel'pliitze dac1'stellen. Drei Meeresgassen, Misumi-, Yanagino- und Honelo-seto, welch letzterer bei Ebbe trocken gelegt wird, führen vom Tsukushino-umi in elen Yatsushil'o-wan ein, \viihrend man elurch die eben erwähnte Hayasaki- Strasse, dmch welche sich die Gezeiten mit grosser Heftigkeit hindmchdrängen, in die Amaxanada hinaustritt. Die Halbinsel Hizen ist ausseron1entlich reich gcgliec1el't. Der siic11iche Theil derselben, welcher durch die Taraditke- Masse mit elem nördlichen Stamm verbunden wird, spaltet sich in drei selmndiire Halbinseln, nämlich c1ie Shimabara-Halbinsel und die 20 Hizen-Ha.lbinsel. Korea-Strasse. Doppelhalbinsel Sonoki. An der Westseite der letzteren ist die tiefe Bucht von Nagasaki mit dem bekannten, ausgezeichneten Hafen gelegen. Vor derselben ragen einige kleine, aus tertiären Schichten bestehende Inseln, darunter die durch Braunkohlenwerke berühmten Takashima und Okinoshima, aus dem Meer hervor. Nagasaki ist mit keinem guten Hinterland versehen, aber durch die grössere Nähe des asiatischen Festlandes und die Nachbarschaft zahlreicher, brauchbarer Kohlenfelder wichtig. Auf der Ostseite des nördlichen Arms der Sonoki-Halbinsel befindet sich eine seichte Bucht, Omura-wan oder Taino-ura genannt. Die Nordwestseite der Hizen-Halbinsel, Matsuragöri, spaltet sich wieder durch das tiefe Eindringen der seichten, inselreichen B u c h t von Imari in zwei reich gegliederte Halbinseln, deren Küsten vorwiegend steil sind. Gegenüber der nordwestlichen Ecke der HizenHalbinsel liegt, durch die Hirado-Strasse getrennt, die gleichnamige Insel mit dem gleichnamigen Hafen. Die gegen SW langgestreckte Gestalt derselben weist uns auf die aus fünf grossen, reich gegliederten Inseln bestehende Gotö-Grllppe von SW -NE Anordnung mit dem Hafen Fukue. Nördlich Matsuragöri liegt im Meer Iki, eine aus tertiären Schichten und vulkanischen Gesteinen bestehende Plateauinsel, deren Küste steil und reich eingeschnitten ist. Von dieser durch die ca 47 km breite Tsushima-Strasse und von der koreanischen Küste durch die etwas über 50 km breite Broughton-Strasse getrennt, erhebt sich von der seichten Sohle dieses Meeres die in NNE-SSW Richtung langgestreckte Doppelinsel Tsushima, welche, wesentlich aus Schiefern bestehend, von steilen Küsten umgeben wird. Der Hafen Izunohara an der Ostküste von Kamino-shima ist jetzt durch den Handel mit Korea im Aufblühen begriffen. Setzen wll' unsere Wanderung an Kiushiu's Nordwestküste fort, so greift westlich vom Matsuragöri die Genkai-na da in zwei reichgegliederten Buchten, nämlich von Karatsu und Fukuoka, ins Land ein. Karatsu liegt in einer kleinen Alluvialebene an der Mündung des Matsuragawa, während im übrigen die Bucht von steilen Gestaden umgrenzt wird. Die Umgebung der Fukuoka-Bucht mit dem Hafen Hakata ist durchweg flach. Von der Ostseite läuft eine lange sandige Nehrung, Shikajima, aus und verengt bedeutend den Eingang in dieselbe. Die Küste, Honshiu's continentale Küste. 21 die nUll folgt, ist flach bis etwas westlich vom Myäkenzaki; dann zieht sich die Steilküste bis über die Strasse von 8himonoseki. Den zwischen Oshima, eine kleine Insel an der Ostseite der Genkai-nada, und den westlichen Steilabbruch von Chiugoku eindringenden Theil der Korea-St.rasse nennt man die Hibiki-llac1lt. Vor dem Ausgang der Shimonoseki-Strasse liegt Kokura, der östlichste Hafen an Kiushoiu's Nordküste. 'Westlich davon befindet sich eine kleine, gegen Nordost offene Bucht, der Horano-umi, von welcher westwärts ein vVasserlauf zum offeren Meere führt. Das Gestade des Japanischen Meeres und der TsugaruStrasse. Die dem Japanischen Meer zugewendete Küste von Honshiu zwischen Kawajirizaki und Tappizaki besitzt im grossen Ganzen einen concaven NE-SW gerichteten Verlauf. Die Einförmigkeit des letzteren wird nur von vier Halbinseln, nämlich von Misen, Tango, N oto und Ogashima, und zwei gl'össeren Busen, vVakasa und Toyama-wan unterbrochen, während insulare Bildungen auf 0 k i, Not 0 s hirn a, S a d 0 und einige wenige unbeträchtliche Felseilande wie J\ßshima, Awashima, Tobishima u. a. beschränkt sind. Die kleine, politisch zu Japan gehörige Insel Matsushima ist wegen ihrer entlegenen Lage geographisch mehl' als ein koreanisches Zubehör aufzufassen. Die Küstenform ist bald flach, bald steil; jedoch herrscht die :B'lachküste vor. Diese wird durchwegs von langhinziehenden Dünenwällen begleitet, welche die im Herbest und 'Winter über das Japanische 1\1eer streichenden, nördlichen "Villde aufwerfen; ausserdem wird sie durch zahlreiche, z. Th. versumpfte, z. rrh. salzige Strandseen charakterisirt, welche sich in den un~eren Gebieten der Ströme bilden. Man zithlt auf der continentalen Seite von Honshiu von Süd gegen Nord folgende ebene Strecken, welche von sandigem Ufer begrenzt werden: 1. die kleineren Ebenen an der Nordseite von Chiugolm, wie Kizuki, Matsuye, Yonago, Kurayoshi, Tottori u. s. w. mit einigen Lagunen, unter denen der Nakano .. umi und Shinjiko auf der Innenseite der Misen-Halbinsel die grössten sind; 2. die Ebene von Kaga und Bchizen mit den Lagunen Shibayamagata und Hattagata ; 3. die Thalmulde zwischen Nanao und Hakui an der Wurzel der Noto-Halbinsel mit der Lagune Yüchigata; 22 Honshiu's continentale Küste. ,1.. die Ebene von Echiu; 5. diejenige von Takata; 6 die grosse fruchtbare Ebene von N iigata, die drittgrösste Alluvialfläche auf Honshiu, mit zahlreichen Lagunen; 7. die Ebenen von Sakata und Honshö am Westfuss des Chökaizan ; 8. diejenigen von Akita und Noshiro mit der flachen zum Theil versumpften Lagune Hachirögata ; 9. diejenige von Hirosaki mit dem Jiisangata an der Iwakigawa-Mündullg. Diese Ebenen grenzen sämmtlich mit einer flachen Dünenküste gegen das Japanische Meer an. Die Dünenwälle werden allenthaien seit Alters her durch Kiefernpflanzungen festgehalten und so gegen das Landeinwärtswandern geschützt. Das übrige HonshiuGestade des Japanischen Meeres besitzt mehr oder weniger steile, felsige Formen. Besonders steil sind die nordöstlich hinziehende Küste von Iwami and Nagato, welche transversal zur Streichrichtung der Schichten abgeschnitten ist; das reichgegliederte, hafenreiche Gestade des ,Vakasa-wan; die Strecke zwischen Itoigawa und der Ebene von Echiu, wo der wildeste und höchste Gebirgszug J apans, das Hida-Gebirge, quer gegen das Meer ausstreicht und schroff abgeschnitten ist; und das Vorgebirge Tappizaki. Als geschützte Ankerplatze sind an der Nordwestecke von Nagato Aburadani und in der lOtUS drei Hauptinseln und 179 kleinen Felseilandell bestehenden Oki-Gruppe die veiden ausgezeichnete HiLfen von Saigo und U rftgö zu erwähnen. Der lebhafte Hafen Sakairninato an dem Nordende der schön bogenförmig gekrümmten Dünennehrung Ynminohama, zu welcher die nördlichen ,Vinde die Schwemmsande des Hinogawa zusammengeweht haben, und welche den Nakano- umi abschliesst, geht einer unaufhaltsamen Versandung entgegen und ist für grössere Schiffe nicht zugänglich. Der felsig zerklüftete ,Vakas't-wan ist voll tiefer ausgezeichneter Häfen, wie Miyazu, des vesten Hafens im Lande, Mayezuru, Obarna und Tsuruga. Es ist nicbt ein Zufall, sondern eine nothwendige Folge seiner wichtigen Lage an der Stelle der grössten Zusarnrnensclml1rung Honshiu's, dass letzterer Hafen, gegenwiirtig durch eine Zweigbahn mit der Tolmidölinie verbunden, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Nördlich Tsugaru-Strasse. Südküste Hokkaidö's. 23 vom "Vakasa-wan ist an der ganzen Küstenstrecke bis zur TsugaruStrasse nur die schöne, bis 54 Faden tiefe Na na 0 - B u c h t mit der vorlagernden Insel N otojima als ein guter natürlicher Hafen zu bezeichnen, wührend Fushigi am Toyama-wan keinen geschützten Zufluchtsort für Schiffe bietet. Niigata an der versandeten Mündung des Shinanogawa, obgleich einer der Vertragshiifen, ist für den überseeischen Verkehr von wenig Bedeutung. Die aus zwei NES\V streichenden, parallelen, durch eine ebene Mulde getrennten Gebirgsziigen bestehende Insel Sado besitzt dagegen in Ebisu und Ogi leidliche Häfen. Honshiu's Körper endet im Norden in den beiden Halbinseln \'on Tsugaru und Kitagöri, welche in den drei steilen Vorgebil'gen Tappizaki, Daimazaki unn Shiriazaki in die bis 120 Fallen tiefe Tsugal'u-Strasse vorspringen. Die bei den peninsularen Gebilde sc;hliessen den 1\Iu tsuno-umi oder, ,vie er allch genannt wird, den A 'v 0 III 0 l' i - w a nein, ,velcher durch das Vorgebil'ge N atsunomari in den eigentlichen Awomori-wan und No bechi-wan getheilt wird. Das Becken stellt eine in der Mitte bis 33 Faden tiefe Senke. An seiner Südseite bei Awomori und Nobechi hat die Bildung kleiner Ebenen stattgefunden. Awomori ist ein gut geschützter Hafen, ,,-eIcher durch seine Verbindung mit Hokkaidö Wichtigkeit besitzt. N ach der llah bevorstehenden Vollendung der nördlichen Bahnlinie wird es unzweifelhaft als der bedeutungsvollste Hafen im Norden Honshiu's fungiren. Aussel' in dem felsigen Vorsprung Natsndomari wird der 1\Iutsuno-mui, sowie die Hil'adate-Strasse, vorherrschend von einem flachen oder sanft geböschten Ufer umgeben. Die Küsten von Hokkaidö. Den gegen die TSllgaru-strasse, den offenen Ocean und das Ochotskische 1\1eer gewendeten Küsten von Hokkaidö fehlt es ausser einigen kleinen Eilanden an der Küste von Kushiro und Nemuro vollständig an vorgelagerten Inseln. Nur im Gebiete des Japanischen Meeres sehen wir Okushiri, Riishiri, Rebunshil'i und einige kleine Eilande, wie die vulkanischen Oshima und Koshima. Die von der 'l'sugaru-Strasse bespülte Süd.küste zwischen dem Hafen Fnknyam:1 und d.em Esanzaki besitzt in der kleinen halbkl'eisförmigen Bucht von Hakodate einen schönen, geriiumigen Hafen mit gutem Ankergrund. Die Bucht wird durch eine Hügelmasse, an welche sich die lebhaft aufblühende Stadt 24 Ostküste Hokkaidö's. anlehnt, und welche durch eine sandige Anschwemmung mit dem Festlande verbunden ist, gegen SE geschlossen. In ihrem Hintergrunde breitet sich eille Ebene von beschränkter Ausdehnung aus, welche gegen N ulld E von vulkanischen Erhebungen begrenzt wird. Sonst treten an der ganzen Südkiiste die Gebirgsmassen unmittelbar oder, von einemschmalen sandigen Uferstreifbegleitet, bis zum Meer beran. Gehen wir um den mit einem Feuerberg gekrönten Cap Esan herum, so ist die KÜf!te eine Strecke lang steil und felsig. Dann treten ,vir in den kreisförmigen, ca 14 ri tief eindringenden Fnnqua-wall (oder Volcano-Bay) ein. Er wird von einem Kranz einiger Kegelberge umstanden, wie Esan, Komagatake, Iwaonobori, U suyama, l\Iakkarinupuri Tarumaizan und N oboribetsyama; und wird im Süd und 'Vest von einem flachen, schmalen Ufersaum und im Nord von einem steil abfallenden Felsrand umgürtet. Mori unO. der schöne Ihfen von 1\Iororan liegen beiderseits des Einganges. Von )'Iororan zieht sich eine einförmige Küstenlinie nordostwärts, dann bei Yübuts sich allmiihlich gegen Südost umbiegend, bis Erimozaki. Ihre Gestaltung ist durchweg flach und sandig, nur hier und da tritt das tertiäre Terrassenland bis zum Meer heran. Aehnlicb gestaltet ist die Küste, welche sich von Erimozaki erst nordwiirts, dann in flachem, concavem Bogen bis zur Akeshi-Bucht hinzieht. Der dann und wann durch das Vorspringen tertiärer Terrassen unterbrochene alluviale U fm'streif begrenzt ein weit ausgedehntes tertiäres Hügelland, welches den grössten Theil von Tokachi und Kushiro einnimmt. Dasselbe wird von zahlreichen Kiistenflüssen, unter denen der Tokachigawa der bedeutendste ist, durcbfurcht. Zahlreiche Lagunen haben sich an dieser Küstenstrecke gebildet. Die Bucht von Akeshi mit dem gleichnamigen Hafen steht gegen Ost mit einer salzigen Lagune in Verbindung. Oestlich von ihr zieht sich eine lagunenreiche, flache Küste mit der B u c h t Ha man a k a nordostostwiirts. Nun streckt das Festland die hügelige Nemuro-Halbinsel mit der gleichnamigen Stadt gegen NE den Kurilen entgegen. Um diese Halbinsel herumfahrend, befinden wir uns im Nemuro-wan. Die Westseite desselben wird von einer flachen Küstenebene mit der grossell Lagune Füren-numa gebildet. An XOl'dost- und Westkiiste ,on Hoklmidö_ 20 der Nemuro-Strasse zwis~hen Hokktidü und KUllashiri geht von ersterem eine merkwürdig zusammengekrii.mmte sandige Landzunge aus. Jenseits der gegen NE vorspringenden gebirgigen Halbinsel, welch in dem steilen Vorgebirge Shiredoko flJaet, ziebt sich die lange, flache Dünenküste von Kitami, welcLe vom Ochotskischen Meere benetzt wird, in flach concavem Bogen nordwestwärts bis zum Cap Soya hin. Hier bemerkt man dieselbe Erscheinung wie an dem Kujflkuri-Gestade, dass die Dünenkette auf ihrer Innenseite von einer sumpfigen Zone begleitet wird, welche durch die Stagnation der Binnengewässer entsteht. Zahlreiche Lagunen beherbergt auch diese Küstenstrecke. Unter denselben ist der durch eine schmale, lange Nehrung gegen das 1\1eer abgeschlossene Sarumak 0 die grösste. Westlich vom Cap Soya befinden wir uns im Gebiete des Japailischen Meeres. Die in einer wenig gebrcchenen Linie südwärts bis zur Ishikarigawa-l\1ündung verlaufende '1'hci1 der ,Vestküste ist ganz wie die Küste von Tokachi 11lH1 Hidaka beschaffen. Unter den Ankerpliitzen ist hier nur Mashike 7.11 erwiLhnen.Eine kleine Ebene hat sich im 1\1ülldnugsgebiete des Teshiogawa gebildet. Der südlich von der Ishikari-Ehene gelegene 'fheil der ,Vestküste verläuft in einer unregelmiissig gekrümmten L:nie, indem s:cb die ganze Landmasse, der Einbuchtung des Funqua-wan auf der entgegengesetzten Seite entsprechend, krümmt, und aUflserdem die Shakotan Halbinsel gegen N'V vorspringt. Die Küste ist vorwiegend felsig. Wo Flüsse ins 1\1eer münden, da hat die Bildung . unbedeutender Ebenen stattgefunden. OtfLru ist der beste Ha:ell an der Westküste; ausserdem sinn als Ankerpliitze zu nennen FnruLira, Iwanai, Sutto, EsaRhi u. a. Kurze Uebersicht der geotektonischen Gliederung Japans. Eine klare Uebersicht über die scheinbar verwickelte Oberflächengestaltung unseres Landes kann nur vom <;tesichtspunkte des inneren Aufbaues gewonnen werden. Die Inseln des Japanischen Reiches bilden Glieder jener grossen Kette von jugendlichen Faltengebirgen, we~che das Becken des Stillen VIeItmeeres umkränzen. Sie umfassen vier Gebirgsbögen, welche in NE-SW Richtung an einander gereiht, siimmtlich ihre concave Seite dem asiatischen Festlande zukehren. Es sind dies die Kurilen, Riukiu-Inseln, der nord- und südjapanische Bogen. Es ist eine weit verbreitete Erscheinung, dass an der Ansatzstelle je zweier geologisch gleich alter Gebirgsbögen Schaarungen stattfinden: die Endstücke zweier an einander nah tretender Gebirgscurven krümmen sich in umgekehrtem Sinne, um in einander überzugehen. ·VVährend dies bezüglich der drei slldlichen Bögen thatsächlich festgestellt, ist das Verhältniss zwischen den Kurilen und dem nordjapanischen Bogen noch nicht klargelegt. Unter den vier Gebirgsb3gen tragen die bei den japanischen den Charakter eines zonalen FaItungsgebirges am deutlichsten zur Schau, während in den Riukiu-Inseln vorwiegend nur Stücke der Aussenz:)ne und in den Kurilen nur die vulkmischen Aufschüttungen der versenkten Innenzone einer Cordille:'e, deren Aussenzone an der Ostküste von Kamtschatka stücl{weise sichtbar ist, über das Meer hervorragen. Jedoch haben au::h bei ihnen m!tnnichfache Störungen, insbesondere Zusammenbrüche und vulkanische Erup- Zonale Gliederung. 27 tionen an der Innenseite, die ursprüllglich zonale Anordnung vielfach verwischt, aber nicht bis zu dem Grade, dass wir nicht diese aus den U eberresten der zerstüch:elten Schollen zu erkennen vermöchten. Am wenigsten hat der südjapanische Begen gelitten. Hier können wir drei grosse Zonen unterscheiden. Eine äussere Sedimentzone, bestehend aus palaeozoischen und mesozoiechen Schichten, welchen tertiäre Höhen vorlagern; darauf folgt die mi ttlere Zone von Gneiss und kl'ystallinen Schiefern, welche, von der Aussenseite auf die Innenseite billüLergreifend, als die tektonisch höchste und sohin als die Ke~'nzone aufzufassen ist. Endlich erstre0kt 8:c11 in einer beträchtlichen Breite die innere Sedime nt zone, b3stehend aus Ablagerungen palaeozoischen, mesozoischen und känozoischen Alters, welche von mannichfachen Eruptivgesteinen durchbrochen und überdeckt werden. Es ist bemerkenswerth, dass im Gebiete der ümeren Sedimentzone des südjapanischen Bogens, nämlich in der Mino-Hida-Hochfläche und an einzelnen Stellen von Chiugoku, Gneiss und krystalline Schiefer hervortauchen. In dem nordjapanichen Bogen, dessen Innenseite ausserordentlieh zertrümmert und reich an grossartigen Eruptionsfeldern ist, können wir ebenfalls drei primäre Zonen unterscheiden. Gegen Aussen zieht sich eine äussere Sedimentzone, bestehend, ganz wie im südjapanischen Bogen, aus palaeozoischell und mesozoischen Schichten, welche im Quanto-, Abukuma-, Kitakami-Gebirge und in dem Gebirge des östlichen Theiles von Hokkaidö auftreten, und denen tertiäre Hügel meistens vorlagern. Dann kommt die aus Gneiss und krystallinen Schiefern bestehende Kernzone, welche hier stellenweise nur der Aussenseite angehört, stellenweise auf die Innenseite übergreift, stellenweise aber, wie im nördlichsten Theile von Honshiu* und in Hokkaidö, gar nicht sichtbar ist. Im südlichen Theile des Abukumagebirges, nämlich in der Abukumahochfläche, gehört sie vollständig der Aussenseite an, während sie im nördlichen 'l'heile von Honshiu nur sporadisch aus den tertiären Gebildel1 der Ilmenseite hervorblickt. Die innere Sedimentzone endlich greift im • Die nach unseren früheren Uebersichtsanfnahmen eingetragenen, angeblich arohaeischen Gebiete im Kitakami- und Yatategebirge anf der kleinen geologischen Karte stellten sich als palaeozoisch heraus. Bezi~hung 28 Japans zu Asien. Ashiogebirge und der Tsukubakette auf die Aussenseite hinüber; si.e besteht aus palaeozoischell und mesozoischen Schichten, welche allenthalten von tertiären Tuffgebilden übermantelt- werden. Ihre bedeutendsten Hervorragungen sind die Gebirge Yatate,* Taihei, Asahi, lide und Nippondaira, welche zusammen die Dewakeite ausmachen, das Mikulli- und endlich rraishakugebirge. Versuchen wir die Beziehungen der Japanischen Inseln zu dem asiatischen Continent niiher zo beleuchten. Kiushiu, Shikoku und der Siidflügel von Honshiu fallen ihrer El'streckungsrichtung nach in die durch das Tung-hai geschiedene Fortsetzung des Sinischen Gebirgssystems, welches unweit Lhassa in Tibet unter 89° E.L. beginnt unel, den Südrand von China und die Grenze zwischen China im Norden, Birma, Siam und Anam im Süden bildend, an Ger Riasküste bei den T~cheUdhan-Inseln ins Meer ausläuft. "G3wisse Thatsachen," sagt VON .RWH'rHOFEN, "deuten auf eine Umrandung des pacifischen Becl~ens durch Staffelbrüche grössten l\Iaassstabes hin." ** Süss knüpft hieran die Bemerkung, dass uns die V el'gleich '-lug der Arbeiten dieses Forschers im nördlichen China mit den russischen Arbeiten in Ostsibirien "den Taipanshan in Shansi,· den grossen Khingan in der Mongolei, das Apfelgebirge in 'l'ransbaikalien uud den östlichen '1'11 eil des Stanowoj-Scheiderückens vom Apfelgebirge bis über O..:hotsk hin als die Riinder VOll grossell Tafeln erscheinen lassen, '"\Telche in der Richtung gegen den pacifischen Ocean abgesunken sind. Vor dießen Linien liegen die u~·alten 'rafelstücke, welche das Gelbe Meer umgeben, und vor diesen liegen die Inselbögen .• , *** Das Japanische Meer wird auf der contillentalen Seite von einem durchwegs steilen, felsigen Ufer begrenzt, welches von der n::>rdöstlichen Steilküste Korea's, und dem schroffen Ostabfall des Sichota-Alin oder des Tatarischen Küstengebirges gebildet wird; und es ist zu bea~hten, dass diese beiden Gebirgsmassen sich sanfter gegen inllen neigen. ~t\.uf Korea ist die Wasserscheide zwischen dem J apanis::hen und Gelben Meere viel näher dem ersteren gerückt, Die vorhin betrachtete Bodengestaltung des Japal1i8chen Meeres .. Siehe die Anmerknng p. 2R. Fiihrer für Forschungsreisende, p. 605. " .... SUESS, Das Antlitz der Erde, II., p. 240. "'" RWHTHOFEN, Die Medianlinie, die Grenze zwischen der Aussen- und Innenseite. ,29 :und der jähe Abfall zur pacifiscben Tiefe an der Ostseite der J apanischen Inseln lassen nun wieder diese als die her vor l' a gen d e, gefaltete und mehrfacb VOll Längs-und Querbrüchen durchsetzte Kante eines grossen Tafelstückes erscheinen dessen gegen innen sanft geneigte Seite überflutet ist. Zieht man jetzt den Umstand in Betracht, dass im ganzen nördlichen China und im Süden Lis nach Yünnan keine marine Ablagerung von mesozoischem und tertiiirem Alter bekannt ist, und dass die vor~ handenen Sedimente des unteren und mittleren Jura nur Landpflanzen und Kohlenflötze enthalten; und vergleicht man dies mit den Verhältnissen in Japan, wo die mesozoischen Ablagerungen nur spärlich als lokale Transgressionen vertreten sind, und wo zumal VOll den genannten Ablagerungen die obere Trias auf der Innenseite nur in einem winzig kleinen Gebiete bei Nariwa in Chiugoku bekannt, und der mittlere Jura nur durch landpflanzenführende, littorale Sedimente vertreten ist: so gelangt man zu dem Schluss, dass die Senke des Japanischen Meeres, von welchem man nur durch seichte Thore nach aussen -tritt, als ein grosser Kesselbruch aufzufassen ist. Die Bildung desselben hat wahrscheinlich nach dem mittleren Jura stattgefunden. An der östlichen Peripherie dieses Bruchfeldes liegt nun unser Archipel. Es wird von unzähligen peripherischen Brüchen durchsetzt, welche die Scholle in mannichfach gestaltete Stücke zerlegen, und aus denen Massengesteine in verschiedenen Perioden hervorgequollen sind. Die bedeutendste solcher peripherischen Spalten ist die Me d ianlinie. Sie bedingt eine ausserordentlich scharfe Abgrenzung der Innen- und Aussenseite, eine Erscheinung, welcbe als die besonderste Eigenthümlichkeit der beiden japanischen Gebirgsbögen vor allem in die'Augen fällt. Sie ist ein fortlaufender Zug von gewaltigen Abbruchspalten und vulkanischen Eruptionsfeldern, welcher, morphologisch durch Längsthäler und Landsenken markirt, die bogenförmig gekrümmte Masse unserer Inseln ihrer ganzen Lingserstreckung nach durchsetzt. Sie bezeichnet die Grenze zwischen der Aussen- und Innenseite mit ihren -Gegensätzen, d. h. zwischen dem äusseren, durch den regelmässigen, tekto-nischen Bau und Armut an Eruptivmassen ausgezeichneten Fa 1t enla n d e einerseits und dem inneren, an Einbrüchen und Erllptivmassen 30 Fujizone. reichen Scholle n lande andererseits. Verfolgen wir ihren Verlauf, so hebt sie in Kiushiu an der Nordseite der Udo-Halbinsel bei Yatsushiro an, zieht üb3r den Südfuss des Aso-Vulkans nach der Nordseite der Saganoseki-Halbinsel, weiter jenseits der BUllgoStrasse entlang des Nordralldes von Shiko~m, die beiden Halbinseln 'I'akanawa und Sanuki quer abschneidend; dUl'chEetzt den Südtheil von Awaji, verläuft dann jenseits des Yuranoto entlang der Basis der Kii-Halbinsel, ferner auf der Oi3tseite des 1senoumi längs des 'l'oyokawa- uud des oberen 'I'el1l'iu-'l'hales, weiter bngs des Nordrandes des QJ.anto- und des Asbio-Geb;rges, dann entlang des Abukuma-, Kit.akami- und Mabechigawa-ThalBs, s:::lmeidet das aus pala90zois~hen S~hichten bestehende Vorgebirge Shiriazaki ab und verläuft auf Hokkaidü in meridionaler Richtung etwa von Y übuts n8.ch Soya, die ungefähre Westgrenze der Verbreitung der Kreideschichtm und die Ostgrenze derjenigen der vulkanischen Gesteine bezeichnend. Hier tritt sie topographisch weniger scharf hervor. Sie verläuft demnach längs der ganzen Erstreckung des südjapanischen Bogens vom Tsukushino-umi bis zum Suwa-See inner" halb der krystallinen Kernzone, dagegen im nordjapanischen Bogen, wie aus unserer vorherigen Betrachtung übel' dessen ursprüngliche, zonale Gliederung erhellt, bald in der Kernzone, bald in der äusseren, bald in der inneren palaeozoischen Sedimentzone. Ein zweites, mitchtig in die Bodengestaltung Japans eingreifendes, tektonisches Moment ist die an vulkanischen Erscheinungen ausserordentlich reiche Fuji-Bl'uchzone. Sie erstreckt sich in nordnordwestlicher, d. h. in der Pfeilrichtung des Honshiu-Bogens, durch über 25 Breite11grade, zieht sich von den vulkanischen Marianen über jene submarine Bank, deren trockene Hel'vol'ragungen die Volcano-Islands, Ogasawara-Inseln und Izu-Shichitü bilden, durchsetzt Honshiu an dessen breitester Stelle und bezeichnet die Grenze zwischen den Gebirgen Nord- und Südjapans, welche ganz innerhalb ihres Bereiches sich mit einander sehaaren. Auf Honshiu gehört ihr dcr Vulkanenzug des Amagi, Hakone, Fuji, Yatsugatake, Tateshina, des Suwa-Maars und der Yakeyama-Gruppe an. Hier wird sie gegen West durch den Steilabfall des Akaishi-und Hida-Gebil'ges, welches letztere den hohen Ostral1d der Mino- Kirishimazone. Chishiml\zone. 31 Hida-Hochfläche darstellt, von der südjapanischen Masse scharf abgegrenzt, während auf der Ostseite hingegen ihre geologischen Bildungen ohne eine ausgesprochene Begrenzung in diejenigen· des nordjapanischen Bogens übergehen. Sie kann demnach als eine quere Zone von Bruchsystemen aufgefasst werden, längs welcher die nördliche Scholle gegenüber der südlichen abgesunken ist, eine Auffassung, welche mit der allgemeinen Verbreitung der tertiären Absätze in Nordjapan gegenüber ihrer localen Entwickelung in einzelnen zertreuten Becken in Südjapan in Ein~lang steht. Ein drittes bedeutungsvolles tektonisches Moment für die Japanischen Inseln ist die Kirishima-Bruchzone, gleich der Fuji-Zone eine hoch vulkanische Zone von Bl'uchsystemen, welche -von der versenkten Innenseite des Riukiu-Bogens an Kiushiu's Westseit~ herantritt und den Abbruch der südjapanischen Gebirgszüge am Tung-hai bewirkt. Die Vulkane Kaimondake, Sakurajima, Kirishima, Kimbu, Unzen, Taradake u. s. w. gehören ihr an. Zum Theil innerhalb ihres Bereiches, zum Theil an ihrer Ostseite liegen auf Südkiushiu die Schaarungsketten des südjapanischen mit dem Riukiu-Bogen. Ein ähnliches w:chtiges tektonisches Moment ist die von JIMBÖ _sogemannte Chishima-Zone auf Hokkaidö, eine vulkanische Zone, welche von den Kurilen an Hokkaidö herantretend, dessen Aussenseite quer durchsetzt und das Vorhandensein von Vulkanen, wie dem Raushi, Oäkan, Meakan, Ishikari, rrokachi, u. a bedingt. Der sicheIförmigen Krümmung in der Anordung der J apanis()hen Inseln liegen zwei Hauptrichtungssysteme der Bodenelemente zu Grunde, nämlich das von PUMPELLY sogenannte sinische und das Sachalin-System. Jenes S\VW-NEE streichend, beherrscht den südlichen; dieses, NNE-SSvV gerichtet, den nördlichen Arm des SicheIs. Und es dünkt uns fast, als ob bei der plastischen Ausgestaltung Südjapans neben dem sinischen das zweite System von gewissem Einfluss gewesen wäre. Denn wir sehen hier neben den der sinischen Richtung folgenden Massen der Anssenzone und von Chiugoku, zwischen denen die Grabenmulde des Setouchi eingesenkt ist, einige quere Erhebungs- und rr'iefenlinien, deren Längsrichtung augenscheinlich mit dem SachalinSystem coincidirt, wie Awaji, die Katsuragi-, Kasagi- und Suzuka- 32 Orographische Gliederung Japans. kette, den Biwa-See, und das Hida-Gebirge, welche sämmtlich nordnordöstlich streichen. Dort, wo das Anschaaren der beiden Systeme in der Mitte von Honshiu die grösste Verbreiterung dieser Insel bedingt, und wo sich zudem die Erscheinungen der Fuji~Zone hinzugesellen, da begegnen wir den bedeutendsten, vertikalen Anschwellungen und der grössten Mannichfaltigkeit in der Bodengestaltung, welche unser Land aufzuweisen bat. Hier liegt das merkwürdig gestaltete Hochland von Shinano, erheben sich das Quanto-, Akaishi-, Hida-Gebirge und die Hochfläche von Mino-Hida. Es giebt nun ausser den erwähnten und unzähligen anderen tektonischen Störungen, welche den Bau unseres Landes zu einem verwickelten machen, und auf welche wir hier nicht näher eingehen können, noch mehrere Einbrüche, welche vorwiegend nur die Aussenseite betreffen und insofern hier Erwähnung verdienen, als sie die Entstehung von l\Ieeresstrassen, Buchten und Ebenen bewirken. Das sind unter andern die Einbrüche der Tsugaru-Strasse, des Sendai-Busens und der gleichnamigen Ebene; der Quanto-Ebene, des Iseno-umi und der Owari-Ebene, der Kii- und endlich der Bungostrasse. Die Innenseite wird nur an der Tsugaru-Strasse und der engen Meel'esgasse von Shimonoseki vom Meer durchschnitten. Dies sind die wenigen, hauptsächlichsten tektonischen Momente, von denen eine übersichtliche Betrachtung der plastischen Gestaltung unseres Landes auszugehen hat. Was in dem Reliefbilde am meisten ins Auge fällt, das ist die Zel'theilung des Gebietes in zahlreiche, durch Gebirgszüge streng abgegrellzte Landschaften und der Mangel an einer das ganze Land beherrschenden Centrallandschaft Wo sich nach den Umrissen des Festen eine solche ausbreiten sollte, nämlich an der breitesten Stelle von Honshiu, dort gerade thürmen sich die höchsten Bergmassen Japans empor, wie die nur peripherisch bewohnten Akaishi- und Hida-Gebil'ge und das Hochand von Shinano; und obgleich hier die Grenzen der hydrographischen Becken dreier nach verschiedenen Richtungen ausstrahlenden, grossen Ströme, n;imlich des Shinanogawa, Kisogawa und Tenriu, an einander stOSS'::lI1, ist nur das Nakasendii die einzige und überdies unvollkommene Verkehrsstrasse, welche diese Gebirgsbarriere quer Überschreitet. Auch kann das grösste japanische Tiefland, die Quanto-Ebene mit der Kaiserstadt 'l'okio, welche letztere aus dem Orographiscbe Gliederung Japans. 3,3 alten Sit.z der rl'okugawa-Shügune erstanden ist, in physischer Hinsicht durchaus nicht als eine Centrallandschaft gelten, da es, nur dem Ocean zugewendet, von Südjapan durch jene schwer übersteigliehe Gebirgslllauer und von dem Gebiete des Japanischen Meeres durch einen ebenfcl,lls hohen Damm geschieden wird. Jene beiden Gebirgszüge yon Akaishi und Hida brechen steil an der Fuji-Zone ab U11U bezeichnen das Ostende des südjapanischen Bogens. Die Gliederung unserer Inseln findet also in erster Linie durch die Fllji-Zone statt, 'welche dieselben in Nord- und Südjapan theilt; in zweiter Linie durch die mediane Linie der Landsenken und Liingsthiiler, ,velche jeden der beiden Flügel in die Innen- und A ussenseite spaltet; endlich in dritter Linie durch Querbrüche und Einsenkungen, ,\'elche die Gebirgszüge in eine Anzahl von Gebirgsstöcken und Inseln auflösen und die Bildung einzelner Ebenen und 1\Ieereseil1Bchnitte yeranlassen. Diese tektonische Gliederung müssen wir stets vor Augen httltell, 'wenn "ir aas Belief unsores Landes betrachten. Darnach unterscheiden wir folgende 'rheile : 1. don llol'dj apanischen Bogen, ,velcher Hokkaidö und den niirdöstlicll 'Oll der Flljizone liegenden Flügel von Honshiu umfn,sst; ') elie Hnjizone (dcr derselben zuhIlende Theil von Honshiu bildet eille Grenzlandschaft zwischen Nord- und Südjapan, ist jec1o;,:b orograpbisch und geologisch innig mit jenem verschmolzen, dftgegen gegen dieses durch die östlichen Steilabfälle des Akaishiulld Hida- Gebirges scharf abgegrenzt) ; 3. den südja,palljschell Bogen, \velcher den süd,vestlich VOll der Fujizone gelegenen Flügel VOll Honshiu, auss81'dem Sado, Awaji, Shikoku und den HaupttheiL VOll Kiushiu mit zahlreichen Küstellinseln umfasst; 4. das Schaarnngsgebiet des südjapanischen Bogens mit dem Riukiubogen, einschliesslich der Kirishimazone, welcbem der südliche nnd der westliche Theil VOll Kiushiu angehören. Die Gebirgsmassen, welche ich auf den Japanischen Inseln unterscheide, mögen hier, den spiiteren Erörterungen vorgreifend, aufgezählt werden. 1. Auf der Aussenseite des llol'djapallischen Bogens: Orographische Gliederung Japan •. 34 a. der östlich von der Ishikari-Yübuts-Niederung gelegene Hauptkörper von Hokkaidö, b. das Kitakamigebirge, c. das Abukumagebirge, d. die Tsukubakette, e. das Ashiogebirge, f. das Quantogebirge, g. die Höhenschwelle von Kazusa-A,va und der Miurahalbinsel. 2. Auf der Innenseite des nordjapanischen Bogens: a. der westlich von der Ishikari-Yübuts-Niederung gelegene Theil von Hokkaidö, b. die '\Vassel'scheide- oder Mutsukette, c. die Dewakette, die Gebirge Yatate, Taiheizan, Asahi, lide und Nippollc1aira umfassend, d. das Taishakugebirge, e. das Mikunigebirge, f. das Hügelland von Echigo. 3. In der Fujizone : a. die Schaal'ungsbögell der Aussenseiten des nord- und südjapaniscben Bogens, nämlich: . a. das Misakagebirge, a." das Tensbugebirge, a.'" das Tauzawagebirge, b. das Chikumagebirge, c. Izu, d. die Izu-Shichitö, e. die Ogasawara-Inselll, f. die Volcano-Islands, g. die 1\1a1'ianen. 4. Auf der Aussenseite des sücljapanif:Chell Bogeus : a. das Akaishigebirge, b. das Kiigebirge, einschliesslich der Iznmikette, c. der südlich VOll der Linie Sumoto-Fnkuura gelegene Theil von Awaji, d. das Shikokugebirge, einschliesslich der Sanukikette, o. das Südkiushiugebirge, Or.:;gl'aphischc Gli('dOl'llng Japnns. die Amaxa-Inseln, g. die Koshiki-Inseln. 5. Auf der Innenseite des südjapanisehen Bogens: a. das Kisogebirge, b. das Hidagebirge, c. die Mino-Hida-Hochflüche , d. die Suzukakette, e. die Kasagikette, f. die Katsuragikette, g. der nördlich von der Linie Sumoto-Fukuura gelewme Theil von Awaji. h. die Sanuki-Halbinsel, 1. die Takanawa-Halbinsel. J. das Chiugokubergland, welches 111 die Hauptkette und das Kibigebirge zerfällt, k. Sado, bestehend aus z\vei parallelen Gebirgszügen, Ösano und Kosado, 1. Noto, m. Oki, Iki, Gotö u. s. w. G. Im Schaanmgsgebiet des südjflpanischen BO!;CnR mit dem Riukiubogen: a. das SüdhiugagebirgC', b. die Üsnmi-Halbinsel, c. die Satsnma-H albinsel. f. Allgemeine Uebersicht der am Aufbau der Japanischen Inseln theilnehmenden Formationen. Ent\wrfen wi:', Ullserell spiiteren Erörteumgen vorgreifend, ein flüchtiges Billt (10" Felsbanes unserer Inseln, so zerfällt das [ll"chaeische Grundgebirge im grossen und ganzen in das Gneisssysten, welcbes di,? illtesten zu 'rage tretenden Gesteine, wie Gneisse und Granitgneisse, umfasst, und das krystalline Scbiefelsystcm, ,,"elches ,yesentlich a'1S pbyllitischen Sc.:hicfern besteht. GraniteruptiolJen greifen \vüluend der Aera seiner Bildung in ausgedehntem J\faasse platz. Es folgt clann eille Periode tektonischer U rngestaltnng nnd bedentender Denudation, und iiber den gefalteten und tief ftbgetragene:l Sc.:hichtenkiipfen des Gruilllgebirges gelangen die p:llaeowisehen Sedimente, von denen jedoch llur c1tl,s carbollische System durch Fossilien characterisirt ist, zum Absatz. Im Quanto und den angrenzenden Gebieten können wir dieselben in zwei 'l'heile sondern, nämlich in das Chichibu- uml das Kobotoke-System. Jenes besteht vorwiegend aus maunic;hfachen Absätzen eines tieferen Meeres, in deren oberem 'l'heile der dnrch FIlSlilina und Scll1cagerina bezeichnete Kohlenkalk eingescbaltet ist, ,Yiihreml dieses wesentlich aus einelllllliichtigen ''.'echsel \'on Gmmvackensandsiein und 'rhonschiefer besteht und mit seinem unteren Theile eine littorale Facies des Chichibusystems repriisen tirt. Eruptionen von Diorit, Gabbro, Diabas und Porphyrit finden allenthalben während der palaeozoischen Aera statt; Diabastuffe baben einen hervorra- Flüchtiges BiIll der geolog. Geschieht<) Japans. 37 genden Antheil am Aufbau des Cbicbibusystems. Nach oder auch vielleicht vor dem Abschluss dieser Aera seben wir wieder eine Pbase tektonischer Umgestaltung und nachfolgender Denudation eintreten. Die tektonischen Grundlinien unseres Erdraumes mögen wobl damals entstanden sein. Unser Archipel bildete wahrscheinlich bereits beim Anbruch der mesozoischen Aera den östlichen Saum des asiatischen ContinenLs. Denn, wie wir, wie früher auch erwähnt, von Korea und Nordchina keine marinen Gebilde mesozoischen und tertiären Alters kennen, so finden wir in Japan marine triadische Schichten 11m in wenig beträchtlicher Ausdehnung in Bitchiu (Chiugoku) und an einzelnen Stellen der Aussenseite in tmnsgrec1irender Lagenmg über den palaeozoischen Schichten und die pflanzen führenden Bmckwasser;;ec1imente des mittleren und oberen Jura auf der Innenseite um1tm einzelnen Stellen der Aussenseite ent,,·ickelt. Vom obmen J nra, ersc:heint eine marine fossilführende Facies (die rrorinosnsuhichten) i111 Sakawabecken auf Shikolm, bei Hsukaichi [1,[n OstranG des Qualltogebirges und bei Nakft111Ul'ft an c1er Ostseite des Abukumagebirges, also sitmmtlich im Bereich der Aussellseite. Von der Kreide kennen wir marine fossilfiihrende, mittel- und ,,-ahrscbeinlich auch obercretacische Schichten in yerEchiec1enen rrheilen des Landes, aber ebenfalls ausschliesslich auf dcr Aussenseite Ger beinen japanischen Bögen, nämlich in Hokkaidö, im QU~lltögebirge, IZl1migebirge, auf Shikolm und Kinshiu, z,var üjlemll in transgrec1irender Lagerung über dem älteren Gebirge. In der j nngmesazoiEChen Periode, verml1thlich am Ende des Jura oder in der unteren Kreide beginnt jene grossartige vulkanische Thätigkeit, deren Nachklänge noch heute in dem Fel1erkranz unserer zahlreichen Vulkane fortdauern. Gnmite, welche in gewaltigen Steckkörpern auftreten, scheinen den Reigen der mesozoischen J\fassengesteine zn eröffnen; dann entsteigen hanptsiichlich im Gebiete der Innenseite und der Fujizone Diabase, Porphyrite und Porphyre (1em Schoosse der Erde. Deren Tuffe bilden miicbtige Sedimellte, welche wir im QuanW und den angrenzenden Gebieten als die J\Iisakastufe zusaInmengefnsst haben. Nun geschehen grossartige Durchbrüche von Dioritgesteinen, welche die durchbrochenen Gebirge, namentlich die pn,laeozoischen Schichten und die Misaka-rl'nffe hochgradig metamorphosiren. 'Wir über- 38 Flüchtiges Bild der geolog. Geschichte Japans. schreiten aic Schwelle aer känozoischen Aera, ohne dass wir irgend welche Veriindenmg in der Intensität der vulkanischen Processe wahrnehmen. Die effusiven Gesteine aer Tertiärperiode sind eigentlich stofflich die niimlichen, ,vie diejenigen zur Zeit der Bildung der l\Iisa,kastufe. 'Wären jene Diorite nicht vorhanden, welcbe die jungm8sozoischen Tuffe durchbrechen, so wl.'trden wir in Verlegenheit, ja gar nicht im Stande sein, eine Grenze zIvisehen den palaeovulkanischen Diabasen, Porphyriten und Porphyren sammt deren Tuffen einerseits und den tertiiiren Propyliten, Andcsiten und Lipariten nebst deren Tuffen andererseits zu ziehen. Uebrigens ist dort, wo elie 1\Iisalmstufe von den tertiiiren Tuffen überlagert ,virel, eine Discordanz zu bemerken. Zum letzten Mal bethiitigt sich ,viihrend der jüngeren Tertiiirzeit, wie überall auf unserem Planeten, so auch in Ja,pan die gebirgsbildenden Vorgänge. Augitalldcsiternptionen dftuern noch fort, während im übrigen der heutige Znstal1l1 der Dinge eingetreten ist. Dieses Gestein und hier und d.1 der Bftsa,lt sind die einzigen Effusivprodnkte der recenten Vullmne. Seit dem Abschluss der Tel'tiärzeit hat die überBiiche unserer Inseln blass durch vulkanische Aufschüttungen und durch siiculare Vel'schiebuDsen der Strandlinien, welche sich gegemviirtig im ganzen Bereich unseres Archipels aurch'weg in negativem Sinne be\vegen, Veriindel'Ungen erfahren. Als höchst anffiillig diiucht mir die Thatsache zu sein, dass in unserem Erdra,ulllc, so,veit dic Forschung bis jetzt reicht, qnarzfreie ürthokla,sgesteine, wie Syenit, Elaeolithsyenit und Phonolith, abgesehen von spärlicben Trachyten, vollstiindig fehlen, und dass unter den neo vulkanischen Produkten 110ch kein Vertreter der Lenci tund Nephelingesteine aufgefnnn.en worden ist. Auffallend ist ferner n.as ausserordentlich sparsame Auftreten von Olivingestoinen unter den jiingeren vnllmnischen Produkten. Soclalith, Hauyn und l\lelilith sim1 endlich 1\1inomlien, \velche in Japan lloch nicht ftufgefunden wurden. Im folgenc1en habe ich YE'rsucht, oie in J ftpa,n yertretenen Formationen zu einer tabellarischen Uebersicbt zn bringen. 39 Tabellarische Uebersicht. Sedimentäre Formationen Quar- (Alluvium tiir l DiluviUll1 I Eruptive Formationen. Augitandesit, Basu,lt. Känozoisch Liparite, 'l'rachyte (spiirlieh), Dacite, Andesite, Basalte. 'rerhar '.. 1(Pliocäl1 hliocän Mikum-schichten (10i, Ahishigebirge) IZl1mi-Sandsteine . 'l'rigonia-Sandsteine Kl'e1dell\Iittlere Kreide VOll Hokkaidö Misaka-Stufe und andere mesoz. Tuffe f Mesozoisch f 'l'01'inOSU-SChichten (S,Lkawa, Itsukaichi, ~u,ku,mu. 1'0,) ? Jurassische Schieferthone und Sa nd~teine des südl. Kitakamigcbirges Cyrenen- und Pflanzenschichten (mittlerer uUll oberer .J um) Jura 1 . Tnas (Norische . Stufe) j PSeUdomouotis-Sltntlsteiue (südliches Kitakami. gebirge, Sakawa, KariWo,) ICeratites-Schichtell (südl. \ Palaeozoisch Kitakamigebirge). Obere Chichibustufe. (Kohlenku,lk) Kobotokesystem. Untere Chichibustufe (Pyroxenit) Archaeisch Diorite, Quarzporphyre, Porphyrite, Diabase, Peridotite, Granite. Kl'ystallilles Schiefersystem (Graphitgneiss, Granulit, Quarzit, Glaukophanschiefer, Samba· gawa-Stnfe) Diabu,se, Porphyri te, Gabbros, Gabbrodiorite. Olivingabbros, Peridotite, :'3erpelltine. Eklogite, Serpentine, Granite. Gneisssystem (Kashiogneiss, Biotitgneiss, Riokeschiefer, Hornblendegneiss, Amphibolit, Granitgneiss) 40 Archaeische Formationsgruppe. Die archaeische Formationsgruppe. Als das tiefste, somit älteste unserer Beobachtung zugängliche Glied der sedimentären Fonnationen erscheint, wie überall auf dem Enlballe, so auch in unserem Arcbipel eine mächtige Gruppe ml1nni<.:hfach elltwickelter Schiefer. Wir übertragen auf dieselbe mit vornehmster Rücksicht auf ihren Gesteinscharakter und ihre Schichtstellung die Bezeichnung der archaeischen Formationsgruppe. Vielleicht wagen wir damit einen Schritt ius ungewisse, da ein Tbeil des palaeozoischen Complex möglicherweise durch eine krystalline Schieferfacies yertreten ist, wie dies auch in anderen Erdräumen und auch lokal in Japan thatsiichlich beobachtet wurde. Die Existenz solcher metamorphen Bildungen in grösseren Maasse festzustellen ist uns jedoch bis jetzt nicht gelungen. Unsere Gruppe kann im grossell und ganzen in z\vei rrheile getheilt werden, von denen der untere wesentlich aus Feldspathführenden, d. h. Gneissgesteinen, und der obere aus mannichfachen, aber wesentlich phyllitischen Schiefem besteht. Jenen nennen wir kurzweg das Gneisssystem und diesen das System der krystallillen Schiefer. Die untere oder vielleicht die obere Abtheilung des krystallinen Schiefersystems, welche am Nordrand des Quantogebirges unter den discordant aufgelagerten palaeozoischen Schichton zu rl'age tritt und durchweg ans phyllitischen Schiefem besteht, ist von Dn. Bnmnuo KOTO unter dem Namen" Samba g a \y anS e l' i es" eingehend beschrieben worden. Es ist bezüglich der Verhreitl1ng der al'ehaeischen FOl'lllationsgruppe höchst bemol'kenswel'th, dass dieselbe in ihrem Auftreten an die mediane Linie, welche die Aussen- und Innenseite trennt, oder in deren Nähe gebunden ist. In grösserer Entfel'llung von derselben tritt sie nur in der l\1ino- Hida-Hüchfläche und an einzelnen Stellen von Chillgolm auf. Das Gnei8ssyste1/!. Das Glleisssysteru besteht wesentlich aus Gneiss, Granitgneiss, AruphiboIglleif>s und Amphibolit. Als untergeordnete Zonen und Gneisssystom. 41 Einbgerungen treten auf Glimmerschiefer, Amphibolit, Granulit, Cbloritschiefer, Quarzit, l-:rystalliner Iütlh:, Grammatitfels, Eklogit, Granatfels, J\Iagnetitlager u. dergl. mehr. U llscre Gncisse und G l'anitgneisse, we:che mit einander ellg verknüpft sinCl, Ji:,Jlll18n wir offenbar mit densel1:en uralten Schichtgebilden V011 Liautung und Sbantung in Pa,rallele bringen, \'on denen F. VON RICHTHOFEN Silgt, dass sie llach Gesteinscharakter und Formationsstellung dem lilurentiscben Gneiss anderer Con Lillenle entsprechen. Die Schichtfolge des Gneisssystems konnte nicht bis jetzt mit [1 bsoll1ter Sicherheit ermittelt werden; ebenso das Verhältniss, wie sic;) dasselbe gegen das krystalline Schiefersystom angrenzt, indem die Gebiete der alten Glleisse und deLer Begleiter allenthalben durch grosse Verwerfullgsklüfte abgeschnitten werden. Jenseits dieser letzteren erscheinen die phyllitischell Gesteine, deren untere Glieder, in der 'riefe verbor;;en, sich Ullserem Ange entziehen. Ven Jingiiji auf der Südo::;tseite des Snwako zieht sich gegen SI OO\V eine wichtige Stärungslinie, dieAk ai s 11 i - S palte, von auffallend geradlinigem, dem Tenriutbal p;:uallo1em Verlaufe. Sie wird topogra.phisch durch einen fortlaufenden Zug VOll Tiefenfurcben gekennzeichnet, in welche die oberen Theile der linken Seitenthäler des 'renriu fallen. \Vest1ich jenseits diesel' Linie Leobachten \yir bis zur '1'11a1soh1e dos Haupbtromes nur das Gueisssystem, dessen Schichten c1urchweg gegen \V geneigt sind; und östlich diesseits derselben den gefalteten Complex phyllitischel' Sa,mbagawaschie:er, über welchem weiter östlich das zu c1en höchsten Gipfeln des AkaishigeLirges ansteigende pillaeozoische Gebirge aufruh t. Liegt der vvestlichen Neigung des Gneisssystems keine gegen O",t geridltete Uebol'faltung zu Grunde, so lagert zu unterst ein sehr an 'l'uffbilaul1g erillnel'llder HOl'llblenc1egneiss von porpbyroidischem Chara1;:ler, der Kashiognciss, welcher in seinem ganzen Streicben von der Akaishilillie abgGsclmittel1 wird, und dessen Liegcn:1cs somit delllBereich ullserer Beobachtung entzogen ist; darüber ruht eille vcrhältllissuüissig schmale Zone VOll hiiufig HOl'llblcm1e-fülll'elldem, mittelköl'l1igem BiotitgDeiss, in dessen oberem 'l'hei1c sich gern Ka1k- und Eldogitla~er einstellen. Ueber demselben folgt in grosser Ausdehnung der Granitgneiss, ,,·elcher sehr hiiufig zonellartigc oder 1inf,enfiirmige Partien von schiefrigem Gneiss. von dem sehr an COl'llubianit el'inllel'llden Riokeschiefer, von 42 Kailhiogneiss. Amphibolit und Cbloritschiefer einschliesst. Der Akaishispalte ganz analoge Linien sind das Kinokawa- und das Yoshinoga,yathal in 1\.ii und Shikoku, welche ebenfalls eine ganz scharfe Trennung z"vischen den Gebieten des Gneiss- und des krystallinen Schiefersystems bedingen. ,Vir schreiten nun zur Betmcbh1lJg der am Aufbau des Gneisssystems theilnehmenden Gesteine. Kashiogneiss.-Der Kashiogneiss, so benannt !lach der Lokalität Kasbio (Inagüri, Shillano), ist durchweg ein graugrünes, zuweilen plaUig spaltendes Gestein von ausgezeichnet porphyroidartigem Cbarakter. In einer feinl,örnigen oder dichten, aus Quarz, Orthoklas, Oligoklas un:} Hornblende bestehenden Grundmasse liegen meist bis :2 llllll grosse, ,yeisse Heldspathkörner eiIH;esprengt. Die stets grüne, faserige Hornblende kann zuweilen grössere Dimensionen erreichen, wührend sehr selten grässere Quarzkörner ,yabrgcllommen werden. Durch den 'Vechsel je nach dem Hornblendehehalt dunkler und lichter Lagen tritt die Schieferstruktur deutlich hervor. Die Armut an Glimmermineral ist charakteristisch. Accessorisch treten Magnetit und Titanit auf. Im ganzen ruft dieser Horn blendegneiss durch seinen porphyroidischen Habitus den Eindruck hervor, als ob er ein metamorphes Tuffprodukt eines dioritischen Gesteines sei. Er bildet das unterste sichtbare Glied des Gneisssystems im Tenriugebiet und ist nirgend\Yo SOllst bekannt geworden. Nachfolgend sind zwei Analysen de3 Kashiogneiss: 1. Ir. von Yokaichi, Shimo-inagöri, Shinano, spec. Gew. 2,86.'5 2,776 Töyamagawa, " " SiO~ Al 2 0 s 1""e.03 FeO Ca,O MgO K 20 Na2 0 RiO I 58,97 20,37 1,25 6,88 5,4.7 0,21 3,11 ] ,32 1,01 " " Ir 68,81 19,09 2,63 1,83 6,81 1,01 3,14 Spur 1,33 " n:otitgneiss. 43 Biotitgneiss.-Del· gemeine Gneiss ist in Ja,pan 11m in 1'elR,tiv gerin:;elll l\faassstahe vertreten. Er tritt theils als einG lokale Faeies de.;; Granitgneiss, theils als eine selbstii1ll1ige Zone im Gneisssystem auf. Rei ne Verh,'eitungsgebiete sind der südliche '1'bei1 der l\Iutsukette, das Alm:\llllugebi1'ge, die "VestiLl,nke des Akaislligebirges, Awaji, die Nordküste von Shikoku, die Nordflanke des Siidkiu~hillgebirges, d:e Mino-Hida-Hochfhehe, die YanaizuHalbinsel am Setonchi und die Sonokiha1binsel nör.llich lei N agasaki. An einzelnen Stellen, "'ivie an der VV nrzel der Takanawaha,lbinsel, in Ranlll,i und Ren der Ostküste "on A"'iyaji nördlich bei Sumoto taucht er in nllhec1eutenc1en Partien innerhalb granitiscbm' l\Iassen hervor, soc1ttss iiher seine Beziehuni;'en zn den übrigen S_'hichtgesteillen llichts zn ermitteln ist. Er ist verhii1tllissm:issig arm an Ahiinc1ernngcn. Der hiiufig homblendefübrende Biotitgneiss ,mltet vot'. :-;eine Rtrnktur ist meist schiefrig; fla.s~i'ige, gestreckte Stru\tnr oCler hgenweise parallele AlJorc1nullg der Gemengtheile kommt da und dort vor. Unter clen ac~essOl'ischell Gemengtheilen werden gevviilm];ch beobachtet Ap~tit, ~irkon, Magnetit u11(l 'ritanit. Gmnitoide Ausscheidl1ngen, welche allS Quarz, Orthoklas, Oligoklas Ul1Cl l\Iuscovit bestehen, lwmmen hiiufig vor. Der l\Iuscovitgneiss ist nur spiirlich vertreten. In der MinoHida-Hochflilche, z. B. östlich unterhalb Amotöge in Hida und bei Azukizawa im Miyagawa-Thal an der Grenze 1'011 Hida und Etchin kommt innerhalb des Biotitgneiss ein Graphitgneiss YOl', in welchem das Glimmermineral durch Graphit ersetzt ist. R i okesc hiefer.-Der im allgemeinen sehr an den Cornubianit erinnernde Riokeschiefer kann im ganzen als ein Biotitschiefer bezeichnet ,verden, welcher einerseits durch dltS reichliche Auftreten YOll monoklinem llml triklinem Feldspath ill den Gneiss und andererseits durch das Uoberwiegen yon Qnal'z bei abnehmendem Glimmor- nncl Feldspathgehalt in den QU8,rzit üb2rgeht. Fast stets be"leht die Minernlcombnation aus Quarz, Biotit ullc1mehr oder weniger Feldspath ; der Magnetit ist aussel'dern der stete Begleiter. Die KOl'l1grösso ist fein bis dicht; die F:irbung he1l-, dunkelgrau oder dunkelröthlichbraull. Der typische dunkelgraue Riokeschiefer erscheint elt'tem umgewandelten Grauwackensandstein oder Tholl- 44 Riokcschiefer. schiefer des Granitcontakthofcs makrm,lmpisch wIe mikroskopisch tiiuschend ähnlich, indem der Biotit in kleinen, scharf begrenzten, dicken, tomhackbraullen Tafeln z\yischen den Quarzkörnern zerstreut liegen. Der Biotit ist sehr hiiufig mit dem lIuscovit verwachsen, zwar derart, dass jeller YOlI diesem umgelJen wird. \VO grössere Quarz- unc1 Felclspalllhy,~Utlle innerhalb einer feinlzörnigen GrundlllasBe li8gell, l,ilelet sich eine typische 1\Iörtclstruktur heraus. Zuweilen tritt c1as Glimmermilleral gilnzlich zurück, clabei nimmt c1er Plagioldcs zu (Tohara, Illrl,c,üri in SlliIml1o). Acccs80risch treten Hornblende ulHl Granat anf. Im gr08sbhttrigen Biotit eines Riokeschiefers vom HigclslJim:1,latoge an der Grenze Mikawa-Shi c nano ,yurc1en priichtige Sageniteinsc hllisse beobaclJtet. Der gneissartige Riokeschicfer 8,11 (ler Grenze \'011 Millami-shiclaragüri und Higasbi-kamogüri in l\Iikawft ist lobt! clurch einen reichen Graphitgehalt ausgeze:clmet (\Vngü mH1 T<twrlra). Im folgenden führe ich ~\Yei Analysen des Riokeschiefers an. I. stammt VOll Nishiura boi Bioke (nach ,yelcl,er Localitilt wir das Gestein genallllt haben) in Sllchig(n'i, 'I'ütümi ; H. von Sakyo, Infl.gilri, Rhinal1o. I tiR,17 1ß,:30 1,73 ] ,35 :2,J9 0,82 :2,56 4)U 8iO, Al/\ Fe"03 1<-'eO CaO l\IgO K"O H 61,,47 21,90 4,76 6,21 0,81 0,08 N~t20 1,35 K~O :2,1).] 0,81 Spec. Gewicht 2,641 2,725 Bei Ura1mwa im rrcnril1gebiete tritt der Riokescbiefer mit dem Kashiogneiss zusammen auf. Er kommt allenthalben (im Akaishi-,Suzuk::t-, 8iidkiLl~hingeb:rge) a13 Einlagerungen im Granitgneiss vor unc1 sd] liesst anch selbst clünne Gr:1nirgneisslagen und zweilen l\larmorlager ein. An YCl'schiedenen Stellen, z. B. im "\Vakrtgawathal yyestlich 1 ci Eurosft\yajiri am Oshiukaic1ü süc1lich von 1\Ioriolm, nön1lich bei Kompil'c1 in Samü::i beobachtet man ganz 1 Riokeschiefel'. Hornblendegneiss und Amphibolit. 45 im Granit eingeschlossene Massen von einem schiefrigen Gestein, dessen petrographischer Charakter mit dem des Riokeschiefers identisch ist. Es sind vielleicht beim Granitdurchbruch eingeschlossene und umgewandelte palaeozoische Grauwackensandsteine oder Thonschiefer, vielleicht auch bei demselben Act aus der Tiefe empol'gerissene Fragmente des Grundgebirges. Im Granitstock mll Kawall1ata, östlich von Fukushima, im nordwestlichen Thei! des Abukumagebirges kann man einen solchen schmalen Scbiefel'einschluss auf eine Erstreckung von ca 25 km verfolgen. An der Ostküste von Awaji südlich bei Shizuki tritt der Riokeschiefer in Gesellschaft des Biotitgneiss ganz yereinzelt im Granitgebiete auf. In der MinoHida-Hochfliiche ist dieses Gestein noch nicht aufgefunden worden. Horn blendegneiss und Amphi bo lit .-Im nördlichen Theil der ~Iino-Hida-Hochfläche, namentlich in Hida und Echizen, taucht ein archaeisches Gebirge von ziemlich betriichtlicher Ausdehnung aus einer miichtigen Decke jüngerer Bildungen hervor. Es treten hier wesentlich nur Gesteine /lU Tage, welche als Glieder des Gneissaystellls zu betrachten sineL Besonders günstige Aufschlü~se bieten die Thaleinschnitte des Takaharagawa- und Miyagawa, welche beide sich an der Grenze von Hida und Etchiu zum Jinzügawa vereinigen. Obgleich die Schichtenfolge noch durch keine detaillirte Aufnahme hat ermittelt werden können, so scheint der Complex wesentlich ans Granitgneiss, Gneiss, Hornblendegneiss und Amphibolit mit häufigen Einlagerungen von krystallinem Kalk, Grammatitfels, Graphitgneiss, Granulit, Quarzit u. a. zn bestehen. Vorherrschend sind der Hornblenilegneiss und Amphibolit, ,,,elche eine innige Verknüpfung mit einaniler zeigen. Der grob- bis feinkÖl'llige HOl'llblendegneiss enthält in der Regel mehl' Plagioklas als Orthoklas. Neben den wesentlichen Gemellgtheilen Quarz, Feldspath und Hornblende sind als accessorisch zu erwülmen Zirkon, Apatit, Magnetit, Eisenglanz und Titanit, welch letzterer stellenweise in Krystallell von einigen lllm Länge vorkomlllen. Oft yerschwindet die Schieferstruktnr, und das Gestein wird regellos körnig. Durch den abnehmenden Gehalt von Quarz und Feldspath geht dasselbe in Amphibolit über, welcher bald in mächtigen selbstiindigen Zonen, bald als unbedeutende Einlagerungen im Hornblendegneiss auftritt. Diesel' besteht wesentlich aus etwas Plagio- 46 Gl'anitgn<:ias. klas uUll vorherrschender Hornblende und weehselt ausserordentlich in der KOl'l1grösse. Die Schieferstruktnr ist stets deutlich. Stelleuweise erreicht die HOl'l1blende grössere Dimensionen. Der Grammatitfels, welcher oft mit körnigem Kalk als Einlag,,)l"lmgen im Hornblendegneiss und Amphibolit auftritt, besteht aus Grammatit, Qual'?; und Granat. Der krystalline Kalk ist meist grobkörnig und farblos und enthiilt hiiufig vollkommen kl'ystallisirte Graphitblättchen oder Biotit. Granitgneiss.-Ro riithselhaft die Bildung des Granitgneiss sein mag, welcher einerseits mit dem schiefrigen Gneiss durch Uebergiinge in engem Zusall1meulu1.nge steht um1 andererseits, die sogenannten Riokeschiefer durchbrechend, unzweifelhafte Merkmale eruptiver Bildnng an sieh iriigt: so schwel' es in manchen Fiillen sein mag, ihn von den jüngeren Graniten mit einer hochgradigen Kataklasstruktur zn trennen: er muss ab eine der iiltestell Formationen hier auf~eführt \'(erl1en. Br tritt ausgerlehnte Areale einneh111 e 1111, in Gesellschaft yon Riokeschieferl1. Biotitgneiss um1 Kashiogneiss auf, zwar balc1 fCllscheinenn. als ein normales Glied der [1,rc11rueischen Schiehtenreihe, wie im 'll elll'ingebiete, bald als ein intrusives Lager yon enormer Mächtigkeit. 'Vas vor allem betont werden muss, ist sein hohes Alter und seine innige Verlmüpfung mit den Gesteinen des Gneisssystems. Zum mindesten ist uns kein Fall bekannt, 'YO er intrusiv in den Rambagawaschiefern aufsetzt. 'Vir könnten ihn aueh fllglich kL1l"zweg Granit bezeichHell; jedoch liisst nns eine eigenthümliche parallele Anordnung der Gemengtheile, welche er allenthalben zur Schau trägt, und welche wohl schliesslieh auf Dn1C'kschieferullg zL1l"ückzuführen sein wird, rathsamer erscheinen, ihn aIR Gt",l,llitgneiss von den jüngeren Graniten zu scheiden. Der Granitgneiss ist in Jap3,n ,\'eit verbreitet. Er tritt im sünlidJen Thelle n.et" :\IntRllkette, im Abukuma-, AJmishi-, Snzuka-, Kasagi- md KatsnragigelJirge, sowie im nördlichen Theile des Rüdkinshingebirges n11(l in der :\Iino-Hüla· Hochfliiehe auf. Br ist ein regellos körniges Aggregat VOll Quarz, Orthoklas und Biotit, denen Rieh ste~s etwas Oligoklas und oft faserige, grii.ne Hornblende oder Muscovit zugesellen. Acce::lsorisch sind Magnetit, Apatit, Zirkon, zuwei· len Titanit, Grana.t, Hillimanit vertreten. Der Quarz zeigt nie Granitgneiss. -47 eine krystallographische Begrenzung. Der sehr häufig die undulöse Auslöschung zeigenCle FelClspath tritt nur selten in idiomorphen Krystallel1 auf und ist meist mehr oder ,veniger kaolillisirt. Das Glimmermineral pflegt hiiufig chloriti"irt zu sein, 'wcdmch die ganze Gesteinsmasse eine griinlicbe Fiirbung erhiiH. Die Struktur wie Zus:ullmellsetzullg wechselt lllp,lluichfach. Der Uebergang in den schiefrigen Gneiss ,,,ird durch die parallele Anordnung der Glimmerlamellen, ,,,ekhe indess kurz abgesetzt erscheinen, hergestellt. Trotz der Aelmlichkeit zwischen dem jüngeren Granit und dem Grallitgneiss, welche die Trennung beider sehr ersch,yed, sodass bei der Feldaufnahme manche Verv"echselllngell vorgekommen sein mögen, ist doch dem Granitgneiss ein eigenthümlich ldastischer Charakter (Kataklasstruktur) eigen, welcher durch die unregelmässige Begrenzung von Quarz und Feldspath, von denen jener u. d. 1\1. meistens in ein Aggregat von optisch verschieden orientil·ten Körnern zerfällt; ferner auch ein abrupter \Vechsel in der Korngrösse der Gemengtheile, wie in den 'l'uffgesteillen. Gestreckte Struktur wird auch sielleuweise gesehen, zuweilen tritt ein gewissel'maassen an den flaserigen Augengneiss erinnernde Struktur auf, indem sich die Glimrnerlamellen um die grösseren Peldspathkrystalle anschmiegen. Der Hornblendegehalt kann stellenweise bis zum giinzlichell Yerdriingell des Biotits zunehmen, dann entsteht ein Hornblenc1eglleiss. ,Yie in den jüngeren Graniten kann als Regel gelten, dass Qll3,l'Z und Orthoklas bei zunehmender Hornblende zurücktreten, es findet danll ein Uebergang in den Amphibolit statt. Auch ist znweilen eine granulitiilll1liche Abändel'lUlg zu beobachten, indem der Biotit ganz zurücktritt, dafül: sich Granat einstellt. Der Granitglleiss is t die iilte"te eruptive Fonnatioll J apans. Er selbst wird vielfach von Giingen und Sti5cl;:en von Granit und Diorit durchsetzt. Jüngere Grallitilltrusionen erschweren ,vegen der petrographischen Aehnlichkeit in hohem Grade die Untersuchung des Granitglleissterraills, 'welches 3,n und filt' sich ein einförmiges, deshalb kein anziehendes Aufllahmsfeld bil(let. 49 Krystallines Schiefersystom. 1 Jas !;;rystallille Schiejcrsystelll. Bildungen, welche llach ihrem petrographischell Charakter so\yie nach ihrer s!l'~tigraphiscl18n Stellung als Aequivalente des huronischen Systems anderer Liillder aufgefasst werden müssen, sind in Japan iu nicht minder grossel' Ausdebnung als das GneisEsystem bekannt. Sie erscheinen im Abukuma-, Qnanto-, Akaisbigebirge und im unteren 'l'beile des KinolnL'iva-Gebietes in 1\.ii und zeigen auf Shikoku die mannichfaltigste und reiclJste Entwickelung; sie tauchen em1lieh an verschiedenen Punkten auf Kiushiu, ferner in Chiugolm in einer ganz kleinen Partie beim 1\.upfel'bergwerk 1<'ukiya in Bilchiu um1 in Hinogöri in Höki hervor. In der 1\linoHida-Hochfliiehe sind sie noch nicht austehend mit Sicherheit nacbgewiesen worden; 'iY<Lhrscheinlich :si1ll1 sie hier, WGIln üLerlmupt vorhanden, llUr spärlich yel'tretell. Die Gebiete der beiden al'chaoischell Systeme "verden überall, sO'iveit unsere Untersuchung bis jetzt reicht, durch tiefgreifende Verwerfungtiliuien von einander geschieden. Diese erschweren in hohem Gntile die Erkenntniss ihrer gegenseitigen Lagel'llngsverhältnisse sowie ihrer vollständigen Schichtenfolge. "'Wir sind deshalb zur Zeit nicht im Sta,nde anzugeben, \velches eigentlich das oberste Glied des Gneisssystems, welches das tiefste Glied des krystallinen SC:liefel'systems sei, oder ob nicht zwischen beiden Systemen eine Disc)drtnz exit,tire. Unter allen Gebietcn in J apal1, welche von den kl'ysb.llinell Schiefem eingenommen werden, scheint dasjenige von 8hikokl1 die reichste und vollständigste Entwickelung von Gesteinen aufzuweisen. Es dünkt mir aber angemessener unse1'e Betrachtung dieses Systems nicht mit diesem, sondern mit demjenigen am NOl'drande des Ql1antogehirges zn beginnen, dessen eingehende Untcrsuchung KOTO unternommen llftt. Die Sambagawa-Schiefel'.-Durch die Arbeit" On the 8ambagaWltll SerieiJ" ba,t KOTO eine genauere petrographiscbe Untersuchung des japetnischen hystallinen Echiefersystems angebahnt. Er scheut sich mit gewissem Rechte davor auf jene Gebilde, welche den untersten sichtbaren E'chichtellcomplex im QU8nlo- * * B. KOTÖ, On tbe so-called Cl'ystalline Schists of Cbichihl1 (Journal of the CollCric of Science, II, Tokio, ISSD, p. 77.) Sambagawaschiefer. Sericitschiefer. 49 gebirge ausmachen, die Bezeichnung "krystalline Schiefer" zu übertragen, geschweige denn ihnen das archaeische Alter zuzusprechen, weil sie durchweg einen phyllitischen Habitus zur Schau tragen. Sericit, Epidot und Calcit seien ihre bezeichnendsten Gemengtheile ; sie schlössen sich innig den alpinen CasannaSchiefern .oder den altpalaeozoischen Sericitgneissen und -Schiefern Nassau's oder des TatU1Us an. Die Bezeichnung "Sambagawan Series," .velche er für den Complex nach der Lokalität, wo dessen Schichtfolge am klarsten erkannt werden konnte, vorschlägt, lässt die chronologische Frage ausseI' Spiel. Aber es fehlt ja gar nicht an manchen Repriisentanten archaeischer Phyllite; überdies kennen wir bis jetzt kein einziges Argument, welches etwa beweisen würde, dass die Sambagawa-Schiefer nicht archaeiscb, sondern jii.nger, d. h. palaeozoisch seien. 'Wir hA,ndeln dabcr um naturgemässesten, wenn wir zwar den von KOTO vorgeschlagenen Namen annehmen, aber dem fraglichen Phyllitcomplex einen Platz im oberen 'I'heil der archaeischen Gruppe einräumen. Die Sambagawaschiefer des QUA,lltogebirges bestehen aus einem über 300 m mächtigen Complex von Phylliten, welche durchweg Spuren hoher Druckmetamorphosen an sich tragen. Sie werden von KOTÖ in drei Stufen eingetheilt. Die untere Stufe besteht aus dem normalen Sericitschiefer; die mittlere aus einer Wechsellagerung von geflecktem Graphitsericitschiefer und Cbloritamphibolit. Die Grenze dieser beiden Stufen wird durch dünne Einlagerungen von Piemontitschiefer gekennzeichnet. Die obere Stufe besteht aus dem Epidotsericitgneiss. Der normale Sericitschiefer, resp. Sericitgneiss, ist ein grünlich- oder licht graues, wellig dickschiefriges Gestein. Die Hauptmasse besteht ans Quarz, der sich mikroskopisch in ein unregelmässig körniges Aggregat auflöst, und gelblichweissem oder lichtgrünem, seiden glänzendem Biotit (Sericit). Accessorisch charakteristische Gemengtheile sind Calcit und Rutil. Auss81'dem treten auf: Feldspath, dessen Menge sehr wechselt (vorwiegend Orthoklas) ; makroskopiscb schon sichtbarer, grünlich gelber Epidot, reich an Eisenglanz- und Rntileinschlüssen, femel' lichtgrüner Granat und selten Piemontit. Charakteristisch ist das Fehlen von Apatit. Das Eisenmineral scheint allgemein in den Sambagawaschiefern in Form 50 Pieillontits~hiefer. Graphit,sericitsch iefer. von Eisenglanz unu Pyrit vorhanden /lU sein. In der ganzen Beschreibung von KOTO findet nrm üb3rhaupt keine Angabe über Magnetit in denselb311. Dass derselbe jedoch nicht ganz fehlt, zeigt ein Chloritamphibolit bei Minano im Al'akawathal, in dessen grüner Gl'undmasse /I'thlreiche, zierliche Magnetitoktaeuereingesprengt sind. An der Grenze der unteren Samba.gawa-Stufe gegen die mittlere sind dünne Lagen VOll sogenanntem Piem on t i t sch iefer eingeschaltet, welche eiuen ausgelleichneten Ol'ientirungshorizont abgeben. Es ist ein dichtes, quarziges, dünnplattiges Gestein, welches in Folge seines Piemontitgeh,tltes vyundervoll violetroth gefärbt ist. Seine Gemengtheile sind neben dem Piemontit QnaL'/I, Sericit, ausserdem grünlichgelber Granat, Rutil, unregelmii8sig begrenzte Felc1spathköl'l1er (olllJe Streifung) und billtrother Eisenglanz in hexagonalen Täfelchen. Der gefleckte G l' a phi t se l' i c i t s chi e fe l' oder kurz der gefleckte schwarze Schie;'e1' besitzt eine grob- oder dünnschicfrige Struktur und besteht vvesentlich aus "B'elc1spath, Sericit, Graphit, Eisenglanz und Quarll, denen sich accessorisch Turmalin, Granat und Rutil zugesellen. In frischem Zustande ällsserlich dem sächsischen Garbenschiefer nicht unähnlich, erhält er bei der Verwitterung das Aussehen eines grobschiefrigen, braunen Glimmerschiefers mit hervorragenden, dunklen Flecken und \yil'd bei noch höherem Grade der Verwitterung talkschieferiihnlich. Die dunklen, bis fcm gros3en Flecke bestehen aus an Einschliisseu von Grapbit, Granrtt, Turmalin, Actinolitb und anderen Mikrolithen ausserOl'dentlich reichen und infolge desson dunkel gefärbten Plagioklasl{örnern, welche selten polysynthetische Zwillingsstreifen zeigen. Es ist bemerkenswerth, dass der diesem Gesteine sehr typische Turmalin in vollkommen ausgebildeten Iüystallen auftritt und in der Regel an dem dl1l'ch-2R begrenzten antilogen Pol clunkler gefiü'bt ist als an dHm dmch + R begrenzten analogen Pol. Der gefleckte C h 10 l' i t a m phi bol i t oder kurz der gefleckte grüne Schiefer ist meist unvollkommen schiefrig und besitzt eine grasgrüne Färbung mit un:oähligen weissen, i--2 mm grossell Felclspatheinsprenglingen, welche dem Albit angehörell.* Er gleicht * Ein Chloritamphibolit, den ich von Besshi in Iyo mitbrachte, besitzt 7-8 mm gl'osse Feldspatheinsprenglinge. Die Analyse derselben ergab folgende Zusammensetzung: SiO/iß.92, Al 20 s 2056, CaO 0.80, ~a20 7.39, :lousserdem Fe 20 S 0.64, l\IgO 0.92, K 20 Spur, H 20 1.00, welche gewiss von Verunreinigungen herriihren. Hierans schon folgt, dass das Mineral Albit ist. Chloritamphibolit. Epidotsericitgneiss. Tenriugebiet. 51 durchaus dem sächsischen Grünschiefer, von welchem er makroskopisch wie mikroskopisch nicht unterschieden werden kann. Die Feldspathkörner enthalten Einschlüsse von viel Epidot und wenig Die grasgrüne Actinolith und Turmalin, auch von Gmnat. Hauptmasse des Gesteines besteht aus Chlorit, dem sich Epidot, Actinolitb, dann und wann Calcit zllgesellen. Eisenglanz und Pyrit sind zahlreich vorhanden, wiibrend Quarz und Rutil untergeordnet, und 'l'itanit zuweilen el'scbeinen. Der E pi do t seri ci t gnei ss der oberen Snmbngawa-Stufe stellt im unteren Theil des Complex ein dickplattiges, mehl' O(ler weniger graphitreiches Gestein dar, während er nach oLen bin infolge zunehmenden Sericitgehaltes in ein sehr diü1llschiefriges Gestein übergebt. Er besteht wesentlich aus Quarz, Feldspath, f,ublosem oder lichtgrün8m Sericit. Farbloser Epidot und Tremolit sind in dem Sel'icitaggregat eingebettet. Auss81'dem tritt der Granat auf, ,,,iihrell<l Rutil fehlt, und Calcit nur zmveilell beobachtet wirc1. Betrachten wir nun die übrigen krystallinen Schiefel'gebiete J apan3, so sind die bezüglichen Untersuchungen leider noch sehr mangelhaft. Im 'l'enriugebiete siml VOll den Sc1mbagalvnschie t ern der Gmpbitsericitschiefer, Chloritamphibolit und Epidotsericitgneiss auf dem Ost flügel der Akaishilinie ganz in derselben \Veise wie am KOl'l1mnde des Quantogebirges entwickelt. Indessen kommen (le1' normale Sericitschiefer und Pjemontits~hiefer, so weit bis jetzt untersucht, gar nicht zum V Ol'schein. Im südlichen 'l'heile des Abu k u mag e bi l' g es, niimlich in TH,gaguri, haben wir bei Gelegenheit der Aufnahme der KitsuregawaSektion dmch OTSUK,\, einen gew(ilmlichen lmtnllen Sel'icit~chiefel' kennen gelernt, der meist dnrch don Granitcontakt in einen gl'al1atführenden Glimmerschiefer umgewandelt ist, und \velcher der unteren S'tmbagawa-Stufe des Quantogebirges eutsprechen mag. VOll dem übrigen grösseren Theile des Abulmmagebil'ges kennen wir durch KOCHIRE'S Uebersichtsaufllahme das Vorhandensein manl1iohfaltiger Schiefergesteine, übel' deren stratigraphische Folge wir aber keine Beobachtungen besitzen. Es werden folgende Gesteille aufgezählt : weisser Granulit mit GranR.t und Turmalin. (Arasawa, 52 .A.bukumagebirge. Kitakamigebirge. Hokkaidö. Kujigöri, Hitachi), zahlreiche Amphibolite, zum Theil vielleicht Amphibolite der unteren Chichibustufe, Granat-führender Glimmerschiefer, Sericitgneiss (ShindotgiJe, Watarigori, I waki), Chlorit amphibolit (Karekitoge, Watarigori, I waki) , Piemontitschiefer (Kamimisaka, I wasakigori, I waki). "Es sind hier also auch gewiss Sambagawaschiefer vertreten. Im Kitakamigebirge tritt höchst wahrscheinlich Imin k1'Ystalliner Schiefer, überhaupt kein archaeisches Gliect zu Tage. Denn die bei den von NAuMANN auf der Uebersichtskarte 1. ausgeschiedenen archaeischen Gebiete dieses Gebirges um Gorintoge und in NE von Morioka, sowie dasjenige-gelegentlich sei dies hier erwähntim Süden von Hirosaki, bestehen, wie ich mich auf meiner vorjährigen Reise überzeugt habe, nicht aus archaeischell, sondern aus stark gefalteten Schichten des Chichibusystems. In Ho k kai d ö ist nach J IMBÖ das krystalline Schiefersystem , überhaupt das archaeische Gebirge in sparsamer Weise vertreten, ist aber bis auf einige Gerölle von Chloritamphibolit, Amphibolit und Phyllit, welche im Gebiete des Teshio- und Ishikarigawa gefunden wurden, noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden. Bei Mitsuiehi sollen geringe Aufschlüsse dieser Gesteine vorhanden sein. In der Mi no - Hi d a-H ochfl äc he ist die Existenz krystalliner Schiefer bis auf einige Gerölle von geflecktem Graphitsericitschiefer, welche MATSUSHDIA im nordöstlichen Echizen auffand, nicht ermittelt worden. Die Kii-Halbinsel, zwischen dem Almishigebirge und Shikoku, wo manllichfaltige Schiefergesteille zur Entwickelung gelangen, gelegen, müsste eigentlich eine reiche Entfaltun g des krystallinen Schiefersystems aufweisen. Dies scheint indessen nicht der Fall zu sein. Ein grosser Theil der von YAMASHlTA bei Gelegenheit der Uebersichtsaufnahme in Jahre 1887 als krystalline Schiefer ausgeschiedenen Gesteine erwies sich bei der Aufnahme der Sektion Yokkai chi durch denselben Beobachter als Pyroxenite, Amphibolite, Serpen tine und Quarzite der untcren Chichibmltufe. Jedoch scheinen phyllitische Gesteine uUll Glimmerschiefer im Gebiet des KinokawaLängsthals aufzutreten. Nach OTSml:A'S Beobachtung ist die Gren- Mino-Hida-Hoohfläche. Kii. Südkiushill. Chiugokll. 53 ze zwischen diesen Gesteinen und den Pyroxeniten im oberen Kumanogawathal keine scharfmarkirte; diese scheinen conform übel' jenen gelagert zu sein. Von einer nicht näher bekannten Lokalität östlich von ,Vakayama (Iimorizan, Nakagori) ist ein Itabirit-artiger, aus Quarz und Eisenglanz bestehender Schiefer, und von OkinoshimaJ einer kleinen Insel im Yuranoto, der Piemontitschiefer bekannt. Das Südki u s hiuge birge in seiner Gänze wird erst in diesem Sommer in den Bereich unserer Uebersichtsaufnahme gezogen werden. In Higo sind wohl nach SUZUKI'S Untersuchung Glieder des Gneisssystems, aber kein krystalliner Schiefer vertreten. Nur südlich bei Takahama auf Amaxa-Shimojirna ist ein kleiner Aufschluss von Sericitschiefer, Chlorita.rnphibolit und Graphitsericitschiefer beobachtet worden. Auf der Sonoki-Halbinsel bei Nagasaki sollen nach KOTo'S Mittheilung Chloritamphibolit und Glaukophanschiefer vorkommen. In Chiugolm wurden von OTSUKA bei dem Kupferbergwerk von Pukiya (Kawakamigori, Bitchiu) und in dem südwestlichen Theile von Hinogori (Hoki), namentlich bei Kasumi, wechsellagernde Chloritamphibolite und Graphitsericitschiefer beobachtet, welche, ohne dass eine scharf markirte Discordanz aufzufinden wäre, von dem Pyroxenit der unteren Chichibustufe überlagert werden. Bei Yamamotomura zwischen Kasumi und Tari wird der Gmphitsericitschiefer von Sericitgneiss unterlagert. Die Schichtenfolge der Sambagawaschiefer scheint also im Grossen und Ganzen mit derjenigen im Quantogebit'ge übereinzustimmen j nur fehlt hier der Epidotsericitgneiss. ,ViI' schreiten nun zur Betrachtung der in Shi ko ku entwickelten Schieferformation. Die mit wechselnder Breite von Tokushima in südwestwestlicher Richtung bis zum Sadanomisaki hinziehende krystalline Schieferzone diesel' Insel besteht aus im Grossen und Ganzen nordgeneigten Schichten. Sie wird nördlich durch eine grosse, longitudinale Verwerfungskluft begrenzt, welche längs des Yoshinogawathals unterhalb Ikech, dann weiter westlich liings des Nordfusses Jes Gebirges, die Talmnawa-Halbinsel von Shikokn's Rumpf trennend, bis zum ebengenannten Misaki verhuft. Beziiglich der stratigraphischen Verhältnisse, die hier herrschen, verdanke ich Herrn Prof. KOTO, der im Auftrage unserer Anstalt eine Uebersichtsaufnahme dieses Gebietes in den Jahren 1886 und 1887 vollführt: hat 54 Shikoku. folgende Notizen. Ein Problem von schwel' wiegender Bedeutung liegt hier vor, zu dessen Lösung der Schlüssel noch nicht gefundcn worden ist. Ziehen wir ein Querprofil durch diese Schieferzone dort, wo dieselbe vollständig entwickelt zu sein scheint, z. B. in der Gegend des Yoshinogawa-Querthals südlich von Ikcda, so würde sich folgendes Schema dcr Schichtfolge von oben nach unten ergeben: Chloritamphibolit und Glfmkophanschiefer, mächtig, mit drei Piemontiteil1lagenmgen und Qnarzitlagen ; Quarzit, dunklcr," vollkommen schiefriger, quarzarmer, feinkörnigcr oder dichter Graphitgneiss, m:ichtig, mit eiller Einlageruug von Imntem Quarzit nncl einer m:'i<.:lJiigen Zone von lichtgrauem, grau\vackensandsteinltl'tigem, Turmalin-reichem Granulit, welcher besonders gut um Oboke aufgeschlossen ist; Quarzit, Gl'aphitgneiss mit Quarzitlagen. Es ist durchaus auffallend, dass, je tiefer WIr In dieser nordgelleigten Schichtenfolge hinabsteigen, desto jugendlicher der gallze petrographisch e Ha bitus wird, den die einzelnen Glieder zur Schau tragen. So besitzt der Graphitgneiss, mit dem Chloritamphibolit und Glaukophanschiefer, \velche walnscheinlicb mit dCll Sambagawa-Schiefern gleichalterig sein mögen, verglichen, einen ganz thonschieferiihnlichen Charakter, und jener feinkörnige Granulit ein durchaus grau wackensandsteiniihnliches, klastisches Ausseben. Es sind dies Merl:male, welche uns lebhaft an die palaeozoischen Schichtgebilde erinnern. Der Gedanke liegt llun nah, ob nicht diese cigenthümliche Schichtfolge in "\Virklichkeit die umgekehrte und durch U eberkippung zu erkliirensei; oder ob hier nicht noch umtufgeCleckte, parallele Lingsbl'üche vorliegen, bei denen (hs AusllH1ass der Venvürfe gegen Süden zunimmt. Die Bntscheidung diesel' :Frage ist der Zukunft vorbehalten. Der Glankophanschiefel'* ist eigentlich ein Chloritamphibolit, in welchem dic HOl'llblende durch Glaukophall vertreten ist. 8ehr häufig beobachtet man ja in diesem Glaukophan-reiche Partien. Das Gestein zeigt in seiner typischen Ausbildung eine grau- oder " B. Koto, A )lote on Glancophane. (Journal of the College of Science, 1.) Glaukophanschiefer. Physiognomie der arcll. Schichten. 55 röthlichblaue Pärlmng. Sein iiusseres Aussehen wechselt ausserordetltlich ; bald erscheint es wie ein unvollkommen schiefriger Oblorit:1mphibJlit, bald wie ein di.i.nnschiefl'iger Sericitschiefer. Seine Gemeagtheile si 11(1 Ghukophan, Epidot, gelblich grüner Granat, Quarz, etwas Fdc1spaLh, Rutil, Eisenglanz und Piemontit. In der Umw·gend von Besshi, \YO ein KupferLergwerk in Betrieu ist, beobachtet man in dem OhloriLarnphibolit vielfach Lager VOll Peridotit, Serpentin, welcher stellemveise Ohromeisen führt, gL'allatreichem AmphiLolit, Eklogit u. a. Auch trifft man hier einen Pielllolltitschiefer, in ,yelchem die Piemontitkrystalle Gröi:isen yon bis 2 cm oder darüber erreichen. Die landschaftliche Physiognomie deI' archaeischen Schichten. '\Vilde, zackige Bergforlllen gehen den arcbaeiEchen Gebilden ab. Steile, malerische Pelsabstürze kommen nur seltell, dannllleistens in Querdurchbrüchen von Thiilern, wie demjenigen des Yoshinogawa zwischen Ikedft und Ökubo auf Shikokn, vor. In der RegellaueIl sie flachrunde, sanft gebö;;chte Berge auf, welche sich durch zahllos~ unl'egelmässig verlaufende Erosionsfnrchen illlanter stumpfpyramidale und gewöhnlich bewaldete Rilcken auflösen. Blicken wir von der Ebene bei Takasaki auf das Quantogebirge oder vom Tenriuthal etwas bei Inabe auf die Akaishikette, so c;:mtrastiren wunderbar die sanften 1!"ormen des al'chaeischen Vorlandes, welches, von einer Höhe üLerschaut, mehl' das Gepl'iige einer aus kleinen, flachen Hügell'üden zusammengesetzten Hoehfliiche trügt, gegen die wildzackigell Umrisse der hinteu steil und hoch ansteigenden palaeozoischen Gebirge. Selbst aer GranitgneiRs unterscheidet s:ch trotz der ausserordentlicb grossen petrographischen Aehnlichkeit, welche zwischen den beiden Gesteinen besteht, durch eben diese sanft abgeflachte Obel'fliicl:enfol'm vün den jugendlichen Granitmassell, deren schroffe Gestalten mit fernhin weiss leuchtenden Pelswänden den Beschauer zuweilen, "vie der Komagatake im nördlichen ~'heile des Akashigebirges, lebhaft an die alpinen Dolomitberge erinnern. Wo archaeische und palaeozoische Schichten zugleich am Aufbau eines Gebirges theilnehmen, dort sind es in der Regel diese, welche die höheren Ketten zusammensetzen; jene halten sich allenthalben an relativ niedrigere Niveaus. 56 Eruptive Formationen der arch. Gruppa. Ernptire Formationen der arehaeisehen Gruppe. Es ist ein höchst charakteristischer Zug in der geologischen Entwickelung J apans, dass hier in allen Perioden der Erdgeschichte Eruptiollen von massigen Gesteinen stattgefunden haben. ,Vir können von unseren zahlreichen, noch jetzt, nicht abgestorbenen Feuerbergen, welche, gesellig an einander gereiht, von Zeit zu Zeit zum Sch recken der Umwohner ihre verheerende Tbätigkeit entfalten ulld mit ihren Auswurfsprodukten ausgedehnte Strecken überdeck811, beginnend das Schaffen des ewig regen V 111kallismus durch jedes Erdenalter zurück verfolgen. So sind es wesentlich die von Vulkanen hergeleiteten Massen, welche Ullsere tertiiirell 8chichten zusammensetze:l. 80 seben wir in der j l111gmesozoischell Periode gewaltige Eruptione'l von Granit, Diorit, Porphyr, Diabas und Porphyrit, welche lll~iGbtige TufffOl'mationen im Gefolge haben. Nicht minder lebhaft ist die vulkanische Thiitigkeit wührend der palrnozoischen Aera, welche Diorite, Diabase, Gabbros und Peridotite heraufförilerte und zugleich die Bildung mächtiger Tuffsedimente bedingte. ,Vekhes sind nun die Eruptivforlllatiollen der a:'chaeischen Aera? Allerdings ist es sclnver angesichts des hohen Alters diesel' Sedimente, welche von massigen Gesteinea aller späteren Perioden durchbrachen werden, Eruptivgesteine, deren Entstehung in die archaeische Aera fällt, von denen späterer Entstehung zu trennen. ,Vir haben im Granitgneiss das älteste Eruptivgestein unseres Erdl'aumes, dessen Durchbruch höchst wahrscheinlich in der Periode des Gneisssystems stattfand, kennen gelernt. Ausser diesem, der stets durch seine eigenthümliche Kataklasstrnktur ausgezeichnet ist, haben wir einen sicher archaeischen Granitit aufzuführen, dessen Bildung vor diejenige der Sambagawaschiefer fällt.* Sehr möglich, dass derselbe mit dem Granitglleiss identisch, d. h. dass dieser nur eine dynamometamorphe Facies uesselben darstellt. Es ist ein häufig hOl'l1blendeführender im Allgemeinen grobkörniger Grallitit, welcher stellenweise als zweiglimmerigel' Granit ausgebildet ist UHd zuweilen Granat enthält. In schmalen Gängen ist er als Aplit entwickelt. In Azug(Jri in Mikawa wird dieser Granit von einem wahrscheinlich palaeozoischen Olivinga,bbro durchsetzt. Dass wir al'• vergl. B. Ko'l'Ö, On the eo·calleJ Crystalline Schists of Chichibu, p. Ill. Eruptive Formationen der arch. Gruppe. Pahleoz. Gruppe. 57 chaeischen oder vielleicht palaeozoischen Grauit besitzen, bezeugen ausserdern Granitgerölle, welche in einern Conglomerat des Chichibusystems im KitakamigeLirge vorkolllmeu. N ach eine ganze Heihe nuderer l\Iomellte lassen nns auf eine rege el"l1ptive Thiitigkeit ",iihreml der archaeisd18u Aera s:;hlieBsell. Ein grosser Theil der nrclmeischecl :Formatiollsglierler weisen durch ihren pOl"phyroid- oder tllffiilllllichell Clmra\.ter anf eineu Ursprung hill, weleber mit vulkallil>cher Effusion in irgelld wekher Be:;~iehung stehen muss. "\Vir cl'lnnel'll 11m ftlJ dell KashiogllCitls, Amphibolit, Cborihtmphibulit, Epidotsericitgneiss n. dergl. Dic Chrorneisen-ellthaltenden Serpelltille, Eklogite Hlld manche als Amphibolite beschriebenen Gesteine, wie solche, die in der Umgegend VOll Besshi in Iyo Eillschahullgen im ChloritamphilJulit bildcn, sie sind wahrscheinlich als illtrusive Lg,ger anfznr,tol>eu. Die palaeozoische Formationsgruppe. Die palaeozoischen Schichten erlangen in Ja}Jan eille namhafte AUtidelmung. Sie sind es, welch0 beim Aufbau uicht nur der Bogenstücke der nördlichen und südlichen .\.ussenseite, sondern auch der meisten bedeutenderen Erhebungsmassen (ler beiden Innenseiten die erste Holle spielen. Bei dem stratigraphischen Stndiml1 dersel~ ben vermissen wir aber leider das bdeb3nde ?Ioment der Fossilien, deren VOl'handensein nur auf den Kl'ilJoic1enlmlk, Harliolariel1schiefer uml Pusulinenkitlk beschriinkt sinel. Rein pe~rogmphische Charaktere SiW1 es deshalb, ftuf die wir bei dei' Gliejel"l1ng jenes müchtigen Schichtencomplex hanptsiichlich an.~c\Yiesell "illd. Im Quauto und den angrenzenden Gebieten li:a!ll1 lcLzterGI' in z\yei Systeme ein~ getheiltwerdell,niülllich dasChichibu-System und dasKobot 0 k e - S Yti t e lll, von denen jenes die iLltere, ulld diesel> die jÜllgere Abt"heilung vertritt. K NAmL\.-"N theilc die palaeozoische Gruppe Japans in ZWEi grosse ALtheilungen, in eine ältere und eilJe Jungere, ein. Die ältcre wird kurzv\"eg als Uebergangsgebirge bezeichnet und muss nach ibm zum minr1etitell die call1brischen und silurischen Schichten einsclliiessell. * Die jüngere palaeozoische * NAUMANN, B"u u. Eutstehung der ja.pan. Inseln, p. 16. 58 Chichibu- und Kobotoke-System. Abtbeilung NAUIIlANN'S ist HUll idcntisch mit unserem ChichibuSystem, und sein Ueborgaugsgebirge identisch mit unserem KoboUnsere Auffassung VOll dem Altervertoke-System. h iil t n i s ':l e bei der ist ,tJ" 0 ger Ml e der sei n i gell e n t ge gen gesdz't, ,vekhe auf den Verh;iltnisseu des QuantogebiL'ges beruheu soll. Im slidlicheu '1'11eile dieses Gebirges tritt seiu "Uebergangsgeb:rge, ans Gliltl1ll8l'sch'efe,'Il, Pllyllitcl1, 'l'hollscbicfel'll uud Gnw\VilCkenanfgebwt ulld durch d<ts vollsti-illdige Fehlen VOll KalkbÜlke11, Horusteinell lIlld Conglollleraten charakierisirt," auf, wiihl'ellll in dessen nördliubelll Theile seine den Kohlenkalk einschliessendo, j üllgere AlJtLeilullg ansteht. N U11 wird uach seinen Augaben im Kitakamigebirge del~ Kohlellkalk VOll eihelll mindestens :WOÜll1 Il1'ichtigen Comple'{ von rl'honschiefern, dichten Quarzgesteinen nun COllglomeratell überlagert. "Ueber das höhere Alter des siidliehen '1'teiles des Qwtllto-GeLirges "-SO Sltgt er, indem er leJiglich auf den l)etrogrJphj~chen Ullte1'sc:hied dieses Complex und. seines UeuergangsgelJil'ges Gevvicht zu legen scheint-" Imnn al,;o 1,ein Zweifel bestehen" * Zn einem ganz anderen Hesultate gelangen wir, weuu \vir .1n,'i Verhiiltnifls der beiden Systeme zum archaei::,c1Jen Gl'UIlr1geLil'ge zn Ha,the ziehen. Ueberschau€ll wir dieses, so ist es überall das ChichiLuflystem, welche's sich unmittelbar der arch;teischcll Basis anschliesst. So wird im ALukulllagebirge, am N orc1nmde des Qualltogebirges, im Akaisbigebirge, auf der Kii-HaILillsel, Shikoku und Kiushiu da" Gl'L1ndgeLirge '"Oll den Schichten des geuannten Systems di1'ect übarlagert. Dagegen wurde noch nirgends ein solelles Verhalten des Kobotokesystem" gegenüLer dem GrulldgelJirge ueoLachLet. I mmer werden die Gebiete Leider durch eitle zwischenliegellde Zone des ChichiLu:oystellls geschiedell, wie im Quanto- und AkaiSomit i~t unsere oben ausgesprochene Auffassung shigebirge. ullaLweisbar, class das ChichiLusYBtem die ältere, u'nd das Kobotokesystem die jüugel'e palaeozoische Abtheilung r epr lisen ti rt . .. Da.s von XAIHIANN mitgctheilc Profil (I. c. p. 13), in welchem auf der "Abrasionsfiiiehe der G rauWiwke die etw.ts gewundenen Hornsteine lagern" sollen, besitzt keine Bedeutung für die Glic\lel'ullg des Chichilmsystems, d,~ c];ese El'scheinung lediglich auf das verochiedelle VeriHtll(J'l der beiden Gesteiue gpgen den faltenden Druck ?urüekzl1führen ist. Chichibu-System. Bei dieser Betrachtung lag uns der Gedanke nah, ob nicht das wesentlich aus Gra,uwacken und Thonschiefern bestehende Kobotokesystem zum Theil eine .1ittorale Facies des vorwiegend aus Tuffen und Sedimenten eines tieferen Meeres bestehenden Chichibusystems darstelleh könnte. DieseVerml1thnng hat sich beso11ae1's durch die .Untersuchung 8. ÖTSUKA'S in der Abukuma-Hochfliiche und der Tsnkubakette lestiitigt. Der untere Theil des stellenweise ausserordentlich mächtigen Kohotokesystems ist als eine Seichtwassel'f8cies e1l1es Theiles der oberen Chichibnstufe anzusehen. Die Scheidung der palaeozoischen Sedimente in diese zwei faciell verschiedene, miicbtige Systeme ist nur in den Gebirgen Kiso, .Almishi, Quanto, Ashio, Tsulmba, Abukuma und vielleicht auch Kitakami durchführbar. In Rhikokn, Chillgolm, der l\IinoHida- Ho~hfliiche u. a.. ficbeint ein mflhr oder weni:::;el' yerwicJ.:eltes Ineinandergl'eifen der beiden Fa.cies stattzufinden, sodass die Möglichkeit einer ühnlichen scharfen Zweitheilung det' palaeozoischen Gruppe derzeit noch fraglich bleibt. D«.~ Chichilm-Sysfem. Das Chichibusystem baut sich ans einem Complex mannichfachet' Gesteine auf und kann in zwei Stufen getheilt werden, welche nach den Untersuchungen, besonders ÜTSUKA'S in den Districten Chichibu und Kanra im nördlichen Theile des Quantogebil'ges, von unten llach Ohf'll aus folg'enden S<,hichten bestehen: * Die untere Chichibu- ( Stufe oder ~!ikabu--I Stufe KOTo S... ... \ '"' SENIeRI Kanl'a, 18~7 1. 'l'nffpyroxeniL und Tuffamphibolit JlJit Serpentin, Gabbro und Gabbrorliori t. ÖTSUKA, 011 the Geology of the Monntaindistl'icts of Chichibn and (lY[anuscript) ; vel'gl. auch B. KOTÖ, Onthe so-called Crysta.lline Schists of Chichibtl. (.T Otlrnftl of the College of Science, II, 1889.) 60 Schichtfolge des Chichibu-Systems. r 2. Bunte, meist grüne oder welsse Quarzite. 3. Adinolschiefer mit Radiolarien- I I Die ob.re Cbichibu- J Stufe ... ... '" I I I I I I l :1. U11tere Schalsteinzone mit z\vei I(alklagen, einigen Adinolschiefereilll~~el'llllgen nlla di'nmell Qnarzitbiinken . .,I" GrallwackensalHlsLein und '1' hol1schiefer . .). Rother kalkiger Sandstein und Conglomerat. (1. Obere Sdmlsteinzone, im unteren 'rhoil conglomeratisch. 7. l(ohlenkalk mit Sclilcagel'ina und Fllsnlina. Eille ganz itlmliche Kehichtenfolge wmde von TOSHI SUZUKI vor Kurzem im ,vestlichen '1'1Ieil des Südkiushil1gebirges, niimlich auf· der Ostseito des Yatsushil'o-mtn cOllstatirt. J amu giebt für den Kohlenkalkcomplex im südlichen Kitakamigebirge folgende Schicht11 S. MATSUSHUIA., A Geological Report of Echizen, 1888, Manuscript. Schichtfolge des Chichibu-Systell1s. Untere Chichibu-Stufe. 61 folge von oben nach unten an*: Schalstein ulla Raaiolarienschiefer, COllg'lomerat mit Geröllen von Granit, Hornstein, Gmmvackensflndstein, Thonschiefer etc., ThollsC'hiefer, \Yechsel von Grauwackensandstein und Thonf".chiefer mit z\yei fOflsilführenden Kalb:onen. Thonschiefel'. Daneben erscheint ein miichtiger, fossilloser \Vechsel von Grauwackensam1stein ul1l1 Thonschiefer, dessen Schicbtstellnng zu jenem fossilfiihl'enden Complex noch nicht mit f-licherheit konnte ermittelt ,,-erden. Nach Jumö's Angfll)e Rcheint er diesen zn nnterlagern. Die Chichibnschichten kehren jenseits der Tsngarustrasse auf Hokkaidö ,,-ieder. JI1mö ** ziihlt hier folgende Rchichten auf, deren stJ'9.tigraphische Aufeinanderfolge jedoch noch nicbt sicher festgestellt ,,,mae: Pyroxellit, Pyroxenamphibolit, Amphibolit, Qnarzit, aer stellenweise kalkig ist, Grauwackensandstein, Tbonscbiefer, Pchalstein, Raaiolarienschicfol', Kalk, Hornstein, Adinol, Conglomerat und Breccie, I'\'elche s;immtlich die niimlichen petrographischen Charaktere zeigen, wie die entsprechenden Rchichten des ClJiehihusystems im Süden aer obengenanntcll l\Ieerosstras'le. Nur ist es his jetzt no(·h llidlt gelungen irgenr1 welcbe tYPüich C[ll'bonische Fossllfnnde zn l1lflchell, o1:g1eich dech darüber kein Z\YClfel bestehen kann, elass in den ebellerwithlltell Gesteinen unser Chirhihusystem vorliegt. nie untere' Chichibu-Riufe. Uebemll in Japftn, soweit nnsorü Ulltf'l'sudnlllgcll bis jetzt reichen, tritt an aer Grellze (les Chi~hilm-RY;;;lGllls gegen elie krystallinell Schiefet', das beis,.,t H.ll der B.tsis o.c,;seHlC'll, eine Gruppe eigellthümlicher Gesteino fluf, welehe \"il" fils (h., illfcstc Gliec1 df's * lleolo~i0nl Xote of the Kit;tlmmi-Borghllll, l'lR~, Manuscript. .. KOTORA .Tmnö, General Xote on thf' Geology of Hoklmhlö,11'8ft, Mannscript. KOTO RA JUlBö, A Pyroxenit. Amphibolit. 62 Chichibusystems auffassen, und welche KOTÖ die Mikabu-Stufe genannt hat.* Der Umstand, dass dieser Complex stets mit den mannichfaltig entwickelten Gesteinen der oberen Chichibu-Stufe verknüpft, selbst in räumlich weitgetrennten Gebieten, wie in Quanto, Shikoku, Kiushiu, anftritt, uno der vorwaltend tuffige Charakter oesselben spr~chen für seine Zugehörigkeit zu dem sicher palaeozoischen Chichibu-Rystem, Die ganze Mächtigkeit diesel' Rtufe kali]] im nördlichen Theil des Quanto-Gebirges auf übel' -/,OOm ge::lchiitzt worden. Die wesentlichste Rollo ftll der Biloung diesel' Schichtfolge spielt der Pyroxenit. Er ist ein mohr oder weniger geschichtetes, feinkörniges bis dichtes, aschgraues oder dunkelgrünes Gestein; besitzt oft einen ganz luftigen Char<lktm' nnd enthält stellenweise einsprenglingsartig glOf'Se Augitkrystalle. Augit, grün oder lichtbraun und stellenweise etwas pleochroitisch, ist sein H aupt"gemengtheil ; Plagioklas tritt 11m selten auf. Jenel' wandelt sich in faserige, grüne Hornblende um; dann weiter in Chlorit. Zuweilen beobachtet man Epidotbildul1g. Linsenförmige 8erpen tinlagen kommen häufig im Pyroxenit vor, ans welchem sie durch U lllwandlung hervorgegangen. sind, und dess~n nnveriillderte Partien sie hier uno da einschliessen. Die Umwandlung des Augits in faserige Hornblende, kurz der Uralitisirungsprocess ist auch mit der Bildung des Glaukophans verbunden. Aus dem Pyroxenit entwilkelt sich dann ein Pyr-oxen-Glaukophanschiefer und zuletzt Amphibolit, der an dem Aufbau der Stufe einen nicht unbedeutenden Antbeil hat. Kl'ystalliner Kalk und Quarzit kommen vielfach als Einlagel'ullgen \'01'. Die Anflflgel'nng der Gl'llppe übel' dem fll'chaeiscben Grundgebirge ist iiberrtll eillp iliRcol'danLe. Ein eigellthilmlich tnffig-ldastischer Charakter macht sicb in der Strnkt11l' am Pyroxenite und Amphibolite geltend und unterscheidet aieselhen \,on den gleichnamigen echtell, krystallinen 11 Auf meine Vel'ftllhtssl1ng sind ~nel'st (1886) diese Gesteine bei der Iütrtil'ung ,ler Sektion Mftebashi als "Kasn,yama-Series" ausgeRchieden worden. Obere Chichibu-Stufe. 63 Schiefem. KOTü * hat deshalb in richtiger ~Würdigung dieses Momentes den Namen Clasto-Pyroxenit und Clasto-Amphiuolit vorgeschlagen. ,Velches ist mm dllS 1\Iassengestein, allS dessen zeistiiubtem Magma diese rl'uffe hervorgegangen silld '? Dasselbe glauhen \\'ir mit }(O'l'ö in dem Gabbro oder Gabbrodori t erblicken 7:11 können, welcller vielfach in c1em Gehiet eler unterel1 Chicbibu-Stnfe auftritt ulld noch nirgends intru::;iv in elen höheren i\iveaus ang'etroffell wurde, dessen Bildllllg e1)en desbalh der Zeit der unteren ChichiL~l-Stufe allgehöl't. Die oh8re ChichilJu-Stufe. Im Grossen und Ganzen concorelant wird die uutel'e ChichibuStufe von den Schiebten der oberen üLerlclgert. Diese IJestebt aus einer Gruppe m<111nichfaltiger Gesteine, uuter delll'll nehen tuftigen SeJimellten, Sandsteillell und 'l'llOusclJiefel'n Allsiitze eines tieferen Meeres, wie Ql1arLlite. Hornsteine, Ra.c1iolaricll:-;chiefer, Kalke, reichlich auftreten. Die l\Iiichtigkeit der einzelllcll Schichten val'iert in vm:schiedeliell, seiLst in einclll l1elllselbell Gehiete ausserordentlich, nud es findet ein keilförll1iges IneümlH1el'greifen derselben allerorten statt. So ~chwindcn z. B. die kalkigen Schichten bald zu unbeLl'llclttlichell Billllwll hemL, welche :-;tellenweiöe aBm;ihlich auskeilen l1lld gM1Z verbeh winden; hda :-;chw811en sie zu miiehtigen Massen an, welche imposante Hifffonnen hilc1ell. Die Aufeinanderfolge der petrogmphi:;ch yel'::,chieden lLllsgehill1etell Die Schichtcn iöt in verschiedenen GebieLen eine wcclmelllde. obere Chichibu-Stllfe i.st jedoch durch die Exiötellz höclltit charaktet'istischel' Schichten, wie aer gewum1encll, bLUltell QuarLlite und HOl'llsteine, der Ac1illolschiefer, der Schalsteillc mit Kalkhiinken, der Hadiolaricuschiefer, üherallle:ch t wiec1crzLwrl,enllen. U lla ohgle:ch in der ganzen Schicbte,lfolge kein über das gwze Gebiet dcr Japanischen Inseln gültige;:; Ge.,;etLl ausfindig zu macl'en ist, kanu . es als eine fe"tstehem1e 'l'hat:-;ache betmclttet werden, dass hier ",zwei miichtige Schalsteiuzonell mit Kalkoilllagerungen auftreten, nämlich eille:untere ~Olle mit dem Kl'inoidenkalk und eine obere mit dem lfusnlinenkalk, welcbe letz tore immer nahezu den obersteu Horizont des ganzen Cllichibu-Sy:-;tcms bezeicllllet. Ausser• K01'Ö, On the so-called Crystalline Schiets of Chicbibll, p. 112. 64 Qtml'tite. HOl'llsteine. Adinol. Gl'.lUWltckensandstein. dem ist diese Stufe durch das häufige Vorkommen von Eisenerzlagern au,;gez:3ichn9t. Die Qua nr. i t e, bunt gefiirbt, meist "'eiss, grau, llli1chweiss oder d l1l'ch Eisengehalt grün o3.er roth; zu weilen flintal'tig oder auch 7.ellig. steHell sieh n. d. :JI. meü3tells ah; unregelllliissig kÖl'llige QuarzaggTegatc hf'l'ttU8. Bltld sind öie dicklJankig, bald plattig ; zu weilen trlt t eille sclliefrige 8 trukt ur durch parallele AuordnUlJg von Glimmer oder 8erieit auf. Hier und da enthalten sie radiolarienii,lmliehe Re::;te, cl. h. Ideille lllikrOHkopi,d.le kugel- oder liusenSie bilden gefÖl'mige, an aer Obert1iiche aurchbDhrte Körper. wöhnlich, wenn dllllllbankig o(1er plattig, vielfa,ch gefiiltelte Sehichten. Die Hol' Uf:; t ein e l)ilL1en b~tla massige, die kbankige, bald dÜl1nplattige, lhnll oft gekrösartig gewundene Schichten; sind mit Quarziten oft eng' verknüpft, in welche sie übergehen. \Vegen ihrer \Viderstalldsfiihigkeit gegen die Verwitterung ragen die"e Leiden Gesteine, übern'!l schroffe, groteske Febforll1el~ bildend, aus der Umgebung hervor. Der .Adinohchiefer i::;t ein diinnpiattiges, mcist gut spalt81lL1es, grlluliclJgnm bis gelbgrün gefül'btes Gestein, besitzt einen charakteristischen, splitterigen Bruch und nillllut bei der Vel'wittenmg eine braulll'othe Farbe und ein faseriges Aussehen an. U. d. 1\1. ist er ein feinköl'lliges Aggl'egal VOll Quarz ul1l1 }i-'eldspath, denen sich etwas Glimlllcr zugesellt. Accessorisch triLt der Epidot auf, dessen reichliche,; Yorhaudellsein der Gesteinsmasse eine gelbgrüne Fiirbung verleiht. Der Grauwackellsandstein ist graulichdunkel gefärbt, mittel- oder feinkörnig, besteht aus eckigen Qu<trz-, Peldspath- und 'rhonschieferfntglllenten, enth;ilt kolJlige Beimengungen, aUi'lserdem Epidot uud Glilllmer und nimmt bei der Verwitterung eiue graubraune Flube au. Er ist oft cOllglomel'<tt<trtig durch Einschlüsse von }i'Jint und Kalle Der 'l'honschiefer we.;hsellagert mit dem Grauwackensandsteine. In diesem \Vechsel ist oft aer Adinolschiefer eingeschaltet. In einem den Fu::;ulinenlmlk überlagernden '1'h011schiefer bei Nelllal'i ullweit l\Iaiya im südlichen Kitakamigebirge (ca lUü 8chrit~e VOll l\Iaiya auf dem vVego nach Oiuugawara) hat 'l'honschiefer. Schalsteine. Jnmo folgende interessante :B'ossilfunde gemacht: 65 Schwanzfragmeut eines l'hillipsia- ähnlichen '1'rilobiten, Fenestella, Rhynchonella, Procluctlls ( '?), einen Orthis-iihnlichen Br<1chiopoden und JÜinoidenfragruente. Die Possilfiihrung ist auf eine schmale Zono im 'l'honschiefer beschränkt.. Ebenso wurde von demselben Beobachter in dem kalkig sandigen 'rh on schiefer, aus welebelU die kleinen, Yakpjinltt g01Htl1l1ten Ki.i.stenklivpen im Nordost von Kobama in dell1uiimlichen Gebiete bestehen, Reste von Bryowen, Brachyopoden und Krinoiden, darunter ein 8piriJel' glaZ,ra('?) gefunden. Dieser 'l'honschiefel' gehört unzweifelhaft i11 dasselbe ~iveau, wie derjenige, yon Kobama u1ll1 :;\Iitobe, welcher, wie wir nachher seheu ,,-erden, in lliinnell Biillkell mit dem I\:ohlenkalk wc.:hsellagert und zum '1'hei1 ebenfalls Fossilien einschliesst. ])ie Sehalsteille.-Der Hchah;teül iot ein lllanllichfach ent\\'ickeHes Ge8teill; bald feiuküruig und in gewissem Grade schiefrig, bald grobköl'llig, ball1 conglomeratartig or1er hreceienartig oder auch dmch das Yorhandellsein eim;preuglingsal'lig gru:-,ser Augitkrystalle porpbyrisch, bald geht er in ein gliinzendftilchiges, thonschieferälmlieh es Gestein über. ])ie Fiirbung \rechselt yün grün Gis dunkelroth. In der Regel neigt sich das gewöhnlich buntgefteckte Gestein stark znr Zersetzung, soda8s sehr oft aie primären Gemengtheile vollständig umgewandelt sind. Der :B1eldl:lpath i,;t ge\vöhnlich kaolinisirt, und der Pyroxcn in faserige, chlOl'itische 8ubstanzen ul1lgewandelt.* Calcit, Epidot, Eisenkies und Ei8elloxydhydrat sind die al1l meisten vorkommenden, sekundären Proc1ukte. Zuweilen iihnelt die Struktur ganz derjenigen des Diabases, indem die kleinen Plagioklaskrystalle Leistenforlll ttnfweisell. Calcit ist in 1In,lldeln, K estel'll oder r1'ri.i.mel'll mehl' odor "-eIliger beigemengt; lLllSserdem \vil'l1 die g<1l1ze Gesteinsmasse yOn kalkigen Adern ulll1 Nclmül'en netzfönllig durchsclnviil'tnt, deren Answitterung ei11 zelliges Au:,sehen hervorruft. Uebrigens pflegt der 8ehalstein in der Regel mellr oder weniger kalkig zu sein unc1l1lit 8iiurell aufzubrausen. Die feinkörnige, besonders kalkreiche Varietät enthiilt stellenweise Krilloidenreste. Der Rchah;tein ist mit Quarzit, Hornstein, Radiolarienschiefel', Thonschiefer und Kalk eng verknüpft, welche stets Einschaltungeu in ihm bilden, ull<l in welche er durch ,Veeh- * KOTu führt :tuch Ghmkoph:tulJilduug' :tu (.\. Xotc OU Glaucuphauü). 66 Radiolarienschiefer. ::;ellagenmg oder Zusammensetzung übergeht. Auch Diabasdeckell sind in ihm eingelagert. Nachfolgend sind z\vei Schah;teinanalysen: 1. ein dUllkeJgrünlicbgmues Gestein von Kuroda, KaHmdistrict in Közulw, H. ein grünlichgraues, mas::;iges Gei:iteill von N ognriza\\'a in llemselben Distrikt. 1. H. J.7,~.) Hl,:J3 ~iO~ }.J~O;; Fe"O;l FeO ::\1110 Cn,O 11gO l{20 Ka 2 0 1I~0 ~7,OU (>,22 ·5, Hl 1 i):lJ. 0,40 7,21) U,-.).) O,U 3,ü·-) 2,-1:) 0,1.) 2,8ß 0,U7 U,2D 2,;)0 ß,0,) ~H),72 100,10 ],:31 ] ,02 ---- Specif. Gew. 2,823 Der Halliu la r i euschief'er.-Ein höchst charakteristisches Schicht gebilde der oberen Chichibu-Stuf'e i::,t der Radiolarieuschiefer. Er kommt am hiiufigtiten als Einlagerungen in dem Sehalsteill, besom1el':; der U1)ere11 Zone, yor. l'>etrographü"ch ist er als ein kieseliger, L1ichter, l'htttiger Schah;tein VOll vorwaltellll röthlichbnt1.ll1er, selten grlluer Fiirbung, ,velcher in Quarzit oder HOl'lJstein übergeht, O(ler als ein etwas sandiger gelbgrauel' Thonschiefer ausgebildet. Die HaLliolttrien-entlmltenden plattigen Quarzite, welche in der Hegel c1l1l'ch Eisenoxyd roth, auch grün gefärbt sinel, zeigen bei starker mecha,uitlcher Zerdri.i.clmng in der Regel eine fein gefältelte, mit sericitischem Mineral belegte Oberfläche. '\Vas die in diesen Gesteinen enthaltenen Radiolariel1l'este aulangt, so sind es mikroskopisch kleine, kieselige, hohle, durchbohrte J\:ugelll, welche mit der Kieselschale von Cocnosphacl'(/, verglichen werden köuueu uml die gitterföl'mige DUl'chbrechung hier und da Cl'kcnueu lassen. "\n den meisten bis jetzt bekannten Lokalitäten ist aus::;chliesslich um diese Form VOl'hallJeu, welche, in einer 67 Radiolariensobiefel'. Unzahl yorkommend, die ganze Gesteinsmasse erfüllt, 'während im Radiolarienschiefer yon Olldo1'i im Nakadistl'ict und yon Akamatsu im Kaifudistrict im südlichen Theil der Provinz Awa auf Shikokn neben der erwähnten Form relativ gut erhaltene Dictyomitra-ähnliche Cyrtoiclschalell und nicht näher bestimmbare Spongiennadeln gefunden ,.'e1'den,* Der Radiolarienschiefer ist gegenwiirtig überall in Japan aufgefunden, soweit die:obel'e Chichibu-Stufe zur Entwickelung gelangt, Selbst in Hokkaidö ist er in Vel'bindung mit dem Schalstein nachgewiesen worden, Und es hat sich im Laufe unserer Untersuchungen die Vermuthung, welche. N.'UMANN aussprach, bestiitigt; dass er in der Rchichtenfolge nicht nl1 einen hestimmtpll Horizont gehunden, sondern weit ynr1)]'citet seil1 wiinlo, F o1101'fl11 nUll in jedem HOl'izont der oboren ('hichihllsinf(', "'0 man pill kieseliges, dichtes Gestein findet, sei es ein Hornstein oder Quan~it, sei 83 ein kieseligel' Thouschiefel', lmnn lllal1 11:1C11 der bisherigen Erfahrung erwarten, mit Hülfe des Mikroskopes jene charakteristischen Einschlüsse in mehr oder welliger'grosser Anzahl zn finden, Im Folgenden führe ich Analysen yon z,vei Radiolarienschiefel'll an, welche heide vom Quantogebil'g'e stammen. I ist die Zusammensetzung eines l'ötblich braunen, kieseligen H1ll1 dil11npbttigen Rar1iolal'ienschiefers von Ralmhal'a im E:annaga,ya-rI'hftl (Kaul'ftl1isb'ict in c1er Provinz Koznke), Hila n die eines griinlichgranell, thonig-schiefrigell Radiolarienscbiefel's yOn rrochikubo im rI'amagawa-Thal (Tamac1iRtl'ict in der Provinz Musashi) 8iO~ A1 2 0,1 Fe2 0:1 FeO 1\1nO CaO MaO h JeO N~20 I. H, 78,1-) 13,30 0,:30 O,nl) 12,07 SPUl' tJ ,11) Rplll' I!, :3.-) 0,82 0,7t; :3,8.-) 1,OIl np 0,07 78,1.") ~,7~ 11,8(1 ~,711 Rpnr 2,80 -~-- Dfl,.j I, Specifisches Gewicht * YASUSHI KIKUCHJ, June 1883, Manllscript. R<,p0l't 2,G78 ] 00,3.) 2,0·')7 on the Geology oi tho Pl'ovince ","'TL in Shikokn, 68 Krinoidenkallr. Kohlenkalk, Dar Krinoidellkalk.-In der unteren Schalsteinzone sind fa,st stets weisse, graue oder oft l'öthlichgmu gefiirhte und in <len Begionen starker Schichtenstörung krystallinische Kalkbänlw, 'welche hiiufig nicht niihe1' bestimmbare Krinoidcnstielglicder und auch Korallenfragmente enthalten, eingeschaltet. In <ler Regel besit/lt der Kalk im oberen Nivean der unteren Schalsteinzone die bedeutendste Mächtigkeit und enthiilt die meisten genannten Fossileinschlüsse, welche [l,ber <lurchweg schlecht erhalten sind. Dieser Krinoidenkalk scheint überall einen COllstallten Horizont im Chichibn-System /lU bilden. Und wo er auftritt, sehen wir stets die untere Schalsteinzone entwickelt; aber nicht immer sind wir im 8tamle Krilloidelll'este in seiner Masse zu entdecken. Der Kohlenkalk oder Fnsulinenkalk.-Den ,vichtigsten, chrOllOlogisch feststellbaren Horizont nicht nnr der oberen Chichibu-Stufe, sondern auch der ganzen palaeozoischen Gruppe .Ta.pans bildet c1er durch Fnsulillf'll unc1 Schwagerinen charakterisirte Kohlellkalk. Sein Yorkommen 1iisst sich in einem nur 'wenig unterhrochenen Zuge entlang cler Anssenzone ~ 01'c1- und Südjapaml YOlU Kitakamigebirge his zum Siidkinshiugebirge \'erfolgen. Nm in Hol.;:lmic1ü und auf c1er Innenseite ?\orc1japaus ist der :FusnJiuenkalk noch nicht aufgefunc1en ,,'orden, wiihrel1<l er in der l\Iino-Hic1aH0chfliiche sowie in Chingoku nicht fohlt. Der 1\:ohlenkalk ifit c,tcts mit dAr oherpll RclHlsteil1l,:ollü yü\'knüpft, IJilc1et meistens (·inü Binlagernllg in deren ol>erem oder oherstem 'l'heile oder ersellCillt 'wünigsLens cl icht d:tl'lmter oder tlal'i.iber. Ferner ist er fast stets mit rothen oder grünen, plattigen Quarzitlagen yergesellschaft, welcho gO\YllJ1c1eno Rchichten bilden nnd häufig Radiolal'ielll'este entlutltoll. Der Fusulinenkalk ist oin meist dichtes, ,yeiss, grau oder dUllkelgra n gefiirbtes Gestein.\\' 0 Cl' kr:;'stallillische Strnktur zeigt, sinc1 die Fossilreste in der Hegel nicht melll~ /In erkennen. Zuweiten enthält er unregelmiissige Hornsteinknollen oder ist so stark bituminös, dass er beim Hammerschlag stinkt. Die Miicbtigkeit des Fusulinenkalkes ist eine ausserorc1entlich wechselnde, wie diejenige allel' kalkigen Bildungen des ChichibuSystems. Bald sinkt er zn einer unbedeutenden Bank hemb, hald schwillt er zu mächtigen, über Hunderte von Metern messenden 69 Massen an, welche riffige imposante Pelsformen bedingen. Der Kinshözan boi .\.lmsaka (P1'oyim~ Mino) an uer süd'ivestlichen Ecke der l\Ii11o-Hida-Hochfliiclle ist der bekannteste und reichste Fundort des Fusnlitwnlmlkes. Von dort stammen 1111zweifelhaft {lie siimmtlichen, \,Oll Cmmm SCHWAGER untersuchten Probestücke, eh Hur der dortige Fusnlinenkalk \'011 altersher 'ivegen seiner Schönheit im ganzen Lande verbreitet uncl zu mancherlei kleinen Sachen, wie solchen, welche RCHWAGER'S Untersuchungsmaterial ausmachten, yerarbeitet wird. Der Kinshözan ist ein flacher, meridional gestreckter Hügel. Er ist fast vollstiindig bewachsen, deshalb schlecht anfgeschlosSf'll. Auf der Ostseite stürzt er gegen die Ebene von Gifn steil ab, 'iviihrend er gegen \Vest, dem allgemeinen, sanften N'\Y\V-Fallen der Schichten entsprechend, eine sanfte Lehne zeigt.* Der Kalk, aus welchem der ganze Hügel besteht, weist stellenweise sehr verschiedene Beschaffenheit auf. Bald ist er li:rystallinisch und weiss, bald grau in verschiedenen Tönen, bald mel'gAlig· oder eisenschüssig nnd roth gefiirbt, halcl hreccienartig. Die Gesammtmiichtigkeit des Kalkes ist eine beuentende und mag wenigstens 2-300 m betragen. Im nnteren Theil besonders nrscheillen versteiuenmgsreiche Zonen, während (las Gestein .gegell ohen hystalliniseh, weiss nlld fossilleer ist. SCIl\\"M',EH Pl"wiilmt in diesem Kalk folgende Foraminiferen :** Flfwlil1(t japonim GC:IID. eJ'ilis SCHWAGER. Sch Il'((gcri l1a r crbecki GEI~I'rz? " cmticllllfcm RCHWAf'.ETI. Fllslllillelfa sp. I,ill[JlIlilla SjJ. l'cfratatis ('(mica EHnv~nEnc:. >I GOTTSCHE führt an, dass ,Ee S"h:ehten s(';cht SEE pinfn.II,·u (Zeitschrift ,1 •• l' (Ieutsch. geolog. Gesellschaft, lS'H, p. r.:;:l). Ich nhcl' g·bnbre an pinigen Stellen im nördlichen, wie südlichen Theilc des H iigols dn mnftes ca 20° im l\Iittel betra· gendes Schichteneinfallen g .. ge'll N Wl\c deutlich constatircll zu können, ein .. Beobachtung, del'ell Richtig·lwit neuerdings auch von l\IWRA hei (1,·legenheit soiner Aufnn,hme der Sektion Xagoya bestiitigt wurd ... *.. RlCHTHOFEN, China., IV. Bel. 70 Kohlenkalk. Endothyra C!'aBsa BRADY. Climacammina protenta SCHWAGER c/'ibrigel'a SCHWAGER. * dagegen :;;iihlt folgende Formen auf: Al'chaeocidal'is, POfeJ'iocrinus, Pcntacrinus (wenig'stans ein G seitigel' Stiel), Fal'osites, ! CyathophyllwlI, Plem'otomal'ia, ! Mw·chisonia., RelleJ'ophon a.tr hiulcus Sow., 3 Fusulinen, ;"2 Schwagerinen, Endothyl'o, Trocha1ll17lina und Textila1'i(~. Im Koblenka1k VOll einigen Punkten des siidlichen Kitakallligebirges, wie Kobanla bei Nahuri, Oiullga\vara, Maiya, Tsukitate u. a., und im kalkig sandigen '1'11on5cbiefo1' bei Kobama und Mitobe, welchel' in dii.nncn Diillkon mit (10m Kalk \yeC'bsellag81't, WlU'dell von Jnmo anS5el' Ji'llRIIlina, ",eklle lwi ~r aiya 11]](1 'J'snkitate vorkommt, folgende FOl'men gofnnilcn : (tOTTSCHE Scbwanzfragrnellte eines 1'11 illipsia-iilmlicben '1'1'ilo1iten, 3 SpiriJer, Rhynchonella, ! Pl'oduct'(ls, E'lW1Ilphol'lls, Fragmente YOn Kl'inoiden (oal'unter eül Stamm ähnlich dem Cyathocrinlts goliatlllls \VAAGE~ und 1'oteriocrirus), von Bivalven, Gasteropoden und Bl'yozoen (darunter ~ Fenestella), auss81'dem Cynthophyllum, Beawnonfia, Scrj?lI[a und ein unbestimmbares Cephalopodenfmgment. Im Kohlenkalk \'on Nabeyama (Pl'Ovin7. Shimozuke) an der Südseite des Ashiogebirli'es, welcher durch seinen ReichthuIll an Krinoiden Korallen und Fnsulinen aUi'gezeichnet ist, soll einmal ein Bellerophon, ilhnlich dem yon Akasaka, gefunden worden sein. Ausser an den oben erwähnten Fundorten bestehen die Fossileinscblüsse des Kohlenkalkes in der Regel nur fl,nR Foraminiferen und llnbestimmbal'ol1 Eri noir1enfl'agmenten, ReHcn dfl,nellcn noch ans Dl11'cbschnittoJ1 von (~onchylien, DiA Fontminifo],E'll gehörAll 7.um gl'ÖsRten Tlwil der (fattllng FIIR1dillrt an, und 7,\\'fll' scl1C'illt FIISIIlilla japonira Gii:\rnEL ontschif'rlon \'01'7.n11('I'I'S01]('I1. ;; 1.~, *1.' D"I' Knlk von :\ahnl'i lllH1 von 1\fitoh0 i~t~ ,1('1' nii Illl i"h<" ,lm1 ~ AUM ANN als ,,0ntsehiellen tl'i:HlisL'h" nng-ieht (K v, J\TO.TSTSOyrCS, Uübel' einige jflpn- Bische 'l'l'insfossilien, Beitriige "nI' l'n.heolltologic O,'ster!',,;cl,- Ung'a'l'ns nnrl dos Orients, Bel. VII. p, 166). 71 .I..lter des Pusulinenkalks. Magnetitlagel'. "Vas nun die Altersstellung unseres Fusulinenkalkes betrifft, so gelangt SCHWAGER auf Gnmd seiner Foraminiferenstuc1ien zu der Schlussfolgeruug, dass schOll die enge Verwandtschaft der Fwwlina japonic(t Gt:\IBEL mit F. T'el'neuilli MÖLLER für die Einreihung der betreffenden Schichten in die jÜllgere Abtheilung des I\:ohlenkalkei'i sprüche, und dasH unter dem untersuchten Material aus China und Japan kein ausgesprocheller unterer Kohlenkalk \'ertreten sei. Der .~nsicht GOTTSCHB'S, dass der japallil,;che Fm,ulinenkalk das g.u1Z0 carbollische System einschliesslich der pl'oductiven Abthoilullg repriisentire, tritt 1'\.\D1.I..);); entgegen uml bemerkt mit Hecht, besonders mit Hinweis auf die YerbültniHse deB Kitakamigebirges, dass der Fusulinenkalk im YerhülLllis;; IIU den liegenden uncl hangenden, sichel' palaeozoischen Massen doch eine relativ 11m zn geringe Mächtigkeit auf\veist, lUll die Holle eines kystems zu spielen. Dass der Fusnlinenkalk stets nah der oberen Grenze des Chicllibusystems auftritt, ist ein beachielJi'iwerthor Umstanc1. rflichtell \vil' 8C'Hw.\Glcm'tl AlJsieht bei, brJ müssen "viI' abo folgerichtig ltllllühmen, dabS der ChichibllCOlll}Jlcx oder \\'enigstens des sen 0 b e r e l' '1' h eil dem c H, l' bon i s ehe 11 8 y s t e III e an ge hört. \Vo aber die unterc Grenze dieses letzteren ziehen, darüber fehlt uns jeglicher Anhalt. Das miichtige Chichibusystem ist nUll in Ja,pan, :80 weiL Li:=; heute untersucht, das illteste fObsilführen<1e Gebilde und. ruht discordallt üuor dem alH archaeiHcb angesprochenen phyllitischen Gl'Uudgebirge. ',",tS bedeutet aber diese Discordanz '! Gewiss eino lctngalldaU8l'llde Periode dei' Delludation und vielleicht eine klaffende Lücke in der continuil'lichen Folge der Sedimente. Entspricbt diese Periode nicbt etwa jenem Zeitraum, lviihrend dessen in anderen Erdriiumen d,ts cambri8cho, das silurische und das devonische System UUll vielleicht gar nech ein 'l'heil des ca1'bo11isehen zum Absatz gelangten? Oder lUag vielleicht nicht der ältere Theil der palrnozoischen Gruppe erst zum Absatz gelangt, aber während. der nachfolgenden Denudationsperiode wieder abgetragen worden sein? Diese uml iihnlicbe Ihagen könnon derzeit noch nicht beantwortet werden. Eisenerzlager.-Die Eisenerzlager in der oberen ChichilJU- * "" E. XAUnIANN, Bau 11. Entstehung d. Jap. Inseln. Magnetitlager. Kobotoke-System. stufe ist in Japan an riillmlich weit getrennten Lokalitäten bekannt, bei Akiyol;hi in Nagato im westlichsten 'l'heile von Chiugolm. bei Akai:!aka, Sakallloto und Iiji in Mino, Nalm-kosaka in Käzuke am N Ol'dfuss de::; Qualltogebil'ges, illl Yamizogebirge, im Niholldairagebirge, bei Kamaishi im Kitakamigebirge u. s. f. Die Erze bestehen entweder aus Hiüllatit oder Magnetit; ulld die Lager scheinen illl allgemeinen an die Kähe des Kalkes oder des Schalsteines gebunden zu sein. So soll das Hämatitlager von Akiyoshi direct von einem miichtigen Kalk, wahrscheinlich Fusulinenkalk, überlagert werden; so treten im Kohlenkalk von Kinshäzan bei Akasaka, in del;sen Kiihe ein Hämatitlager vorkomlllt, ullbedelliem1c Schmitzen desselben Erzei:! auf. Dtti:! Magnetitlager nm Naka-koi:!aka er~cheint in Begleitung yon HchaMein und Kalk; ebcllso wird dai:!jel1ige "on I(all1lü:lbi, welches das gröstlle Eisenerzlager des Lam1es darstellt, von i::lchalstein überlagert. Die letzlerwiilmte Lagerstiitte i::;t dadurch interessant, amiS in ihr miichtige, linsellfönu;ge l\Iassell VOll Granatfels eiugelagert sind, ein Umi:!talld, der für die metalllorphe Bnti:!telJUllg des Erzlagel's spriclJt. Ebemio sind in dem Magnetit lager yon Ohil1ata l1m südwestlichen Bande des (~uallto­ gebirges Gralmtkrystalle eingesprengt. Das ca 2m mächtige l\IagnetiLlager von Iiji im Kisogawathal wird endlich ebenfalls von einem Kalkstein überlagert. 1;0 Das K obotoke-SYlltelll. '\Yiihrend das aus mannichfachen Gesteiuen bestehellde Chichibusystem vorherrschend Gebilde eines tieferen l\Ieeres repriisentirt, stellt der einförmige, vollstiindig fossillose Kobotokecomplex e:ne i::le;chtse8- oder liLtorale Pacies dar. Er crreicht eille gew-altige l\Iiiehtigkeit, ,,-elche z. B. alll Nildram1e des Qnalltogebirges oder in der 'f\;ukubakette allf mehr ali:l 2000m gesühiit;,-;t werden kallll. Dass er zum '1' 11 eil nichts andere tl a.ls ein heteropisches Aequivltlellt der oberen Uhichibustllfe itit, be\\-eisL die Beobachtung OTSUIl:A'S in der 'l':mkubakette, dass hier üh.Jr der untercil Schal::;teillzone, unter ,,"ekher die charakteristischell 8chich ten des ChichiLusystems ans tehen, 11ur ein öder, ausserordelltlich miichtiger \Yechsel VOll Thollschiefer um1 Gl'aU\vacke entwickelt ü;t. Entspricht also der obere lIorir.ollt (1::1' oberen Chi('hibllsLufe dem oLeren Carbol1, so bleibt uns Kobotoke.Syetelll. l'h;ysiogl;olllie df'l' jJaJaeoz. Berge. 73 bezüglich des Alters des in Rede stehenden COlllplex, welcher dem Gesteinsmaterial nach gewissermaassen an den Kulm erinnert, nur der Schluss übrig, dass er in seinem unteren 'l'heile dem oberen Carbon und in seinem oberen, wahrscheinlich grösseren Theile dem Perm angehört. Eine Discordanz zwischen ihm nnd dem Chicllibusystem ist nirgends bemerkt worden. Das Kobotokesystem baut sich wesentlich aus einer mehrfachen \Vechsellagel'lUlg VOll Thonschiefel'l1, Kieselschiefern, Grauwackensandsteinen, Quarziten und COllglomeraten auf. Kalkige Bildungen fehlen oder sind nur spürlich vertreten. Ebenso kommen tuffige Sedimente, nämlich geringmiichLige Schalsteinbänke, nur selten vor. Der Thonschiefer ist in mannichfachen Abänderungen vorhanden. Die dunkelgraue Filrbung herrscht jedoch vor. Hier und da erscheinen auf den Schichtfliichen kohlig glänzende Spuren von ]'ucoiden; sonst ist er, wie überhaupt der ganze Gesteinscomplex des Kobotokesystems, vollstiindig frei von Veysteinerungen. Oft ist er kieselig, dann in Kieselschiefer übergehend; oft sandig, dann in Gramvackensandstein übergehend, mit welchem er übrigens innig verknüpft ist und die Hauptrolle o,m Aufbau des Systemes theilt. Man sieht vielorts Aufschlüsse, ,yelche das Ausl..:eilen der '1'honschieferbiinke im Grauwackensandstein oder die umgekehrte Erscheinung zeigell. In den Regionen starker Gebirgsstörungen, wie am gegell aussen üuerfalteten Südrande des Quantogebil'ges nimmt das Gestein einen vollkommen phyllitischell Charakter durch Sericitbildung 0,11. 'l'rR.llsversale Schieferung und Griffelscl1iefer werden oft angetroffen. Der G ratnyackensanc1stein zeigt wie der 'l'bollschiefel' mfl,llllicltfal'11e Abänderungen in Fiirbung und Struktur. Dr.ch iöt er vorherrschend dunkel oder liC'htgran gefiirlJt und besteht wese1ltlieh ans Qnal'z-, Felc1s}Jath - ullLl '1' hollschiefel'fragmellten. ]j~r ist yorherrschenc1 fein- l>is mittelkürnig nua geht stellellweise ill Co n g 10 l1l P l' a t oder Tl l' () (' eie über. () rt i,,;t er gaw-: (111 a l' z i t i s (' 11 verfestet. Der physiogllomische Charakter der pa{aeO?;oi.s('hl'n Berge. nf)l'selho ist je na('11 (1('1' Schi('htcnslellnng 1111(1 <if'~h~inj)be- 74 Physiognomie der palaeoz. Berge. Gabbro. schaffenbeit verschieden. Die Pyroxenite und Amphibolite der unteren Chichibustnfe bilden, \"ie die krystallinen Schiefer, gerundete, flache Bel'gfOl'mell von meist nicht bedeutender, vertikaler Brhebung, aus denen die der Verwil terung kriift.iger widerstehenden Binlagerungen uml Giinge VOll Diorit, Gabbro oder Serpentin oftmals höckerülmlich hervorragen. Die Schichten der oberen Chichibu'ltufe und des Kobotokesystems dagegen, welc1;e fast immer steil aufgerichtet sind und hoch ansteigende Massen aufbauen, bedingen in der Regel durch tiefe, steile, rnannichfa0h verzweigte PeJsschluchten reich ciselirte Gebirgszüge, welche Echarf grätige, ~uf lange Blltfel'llungell hin in annühernd gleicher HöLenlage fortlaufende Kämme aufweisen und nach bei den Seiten hin zahlreicbe, iihnlich gestaltete Gebil'gsjöcher aussenden. 'Vo Kalksteine, Quarzite oder Hornsteine in steiler Stellung anstehen, da sehen wir bizarre, riffige Formen mit felsigen Abstürzen. Infolge des Umstandes, dass die einzelnen palaeozoischen Scbichtglieder verschiedene Härte besitzen und der Verwitterung verschiedengradig widerstehen, nehmen die l'hiiler, welche mehr odel' weniger transversal gegen ihr Schichtel1streichen verlaufen einen iil1sserst gewundenen Verlauf, wie wir es am aeutliclmten im oberen Kumanogawa- und Yoshinogawa-Gebiet walll'nehmen. Ellge, kataraktel1l'eiche und von steilen Gehiingen eingeschlossene Strecken wechseln in fLnmuthiger Weise mit lachenden Thalweitullgeu ab, wo weichere Gesteine durchkreuzt werden. Eruptive Formationen der palaeozoischen Gruppe. Die Bildung jener tuffigen Gesteine, namentlich der Pyroxenite und Amphibolite und der Schalsteine, welche eine so hervorragende Holle beim Aufbau des Chichibusystems spielen, setzt nicbt unbetriichtliche EruptiolHm von massigen Gesteillen voraus. '\Vir sind nicht im Hlanc1e fiir di.e l:ei,len ersteren mit Richerheit dasjenige 1\fnssengestein fLl1zngcben, aus c1ess8n Zerstiinbllng sie hervorgegangen silld. Es ],alln 1II11' die Yenl1uthung ausgesprochen werden, dass sie in engr>ter Beziehung mit der Ent;;tehlll1g gewisser z. Th. in Serpentin umgewandelter Tiefengesteine; nämlich Gabbros, Q~ivillgabbros, Gabbrodiorite ~nd Peridotite, stehen, welcheintrusivE) Olivingabbro. Peridotite. 75 Gänge und Lager in ihnen bilden. Denll, wo immer sie auftreten, da ist 11l3.n sichel' diese Gesteine anf~uhnc1eJ1. Der GaIJ1Jro oder Gabbroc1iol'it, ililluer in enger \~crl{]jü­ pfllllg mit SOl'pclltin anftrdeml; i,.;1 eil! lllittel- 1)i" gl'obkiil'lliges Gesteill, dessen \yeSelltlicl!o Gl'lllengtbeile ans Dialli'tg ulld einplll basischell, znweilen braun gefiirbtell Plagioklas bestehen. Dor ] )iallag ist stets mehr oder weniger in Amphi bol nrngewftndelt, sodi'tss die ganzo Masse in eine helle AlllphiLnlschale und einen frischen ])irtllagkel'll zerf,ilh. Bis\yeiJell ist cler ~ecnndiire A.mpllibol glaubJphanal'tig blau gefiirbt. U Lltel' (lOli N Oll bil(lullgRpron.llUell, \vekLe aus der U lll\\'ftlldlung 'Ion H 0l'lll,loJlC1e hervorgehen, ,,'mcle un ~ er andern in dem Gestein vom OnotnKo in Chichibu der Piemontit beobachtet. Der Plagioklas (1eR GalJbrodioritcs ist ein basischer; beispielsweise "tebt derjenige des Gedeins YOll Minano in ChichijJll und des 1\lilleokayama in AwrL z\\'ischen BytowlJit und Anol'lhit. Ein abrupter '\Vechsel im Mengeu\'crhiiltlliss der Gemenglheile, der allgemein den Gabbros eigen ist, macht siclt auch hier geltcncl ])ie Pyroxen-, resp. Amphibol-reiche Yal'ietät ,,,andelt sich gern ill Serpentin um. Durch aie OliYinführung und clets Zuriicktretell dlS Feldspaths geht der (hbhl'Oaiorit in Peridotit über, dann stellt sich oft Hypersthen ein. Olivingabbros siud in frisd1811 Zustande relativ ,venig bekannt. 1\lwRA führt in Azugori in 1\1ikawa einen dunklen, mittelkörnigen Olivingabbro an, welcher aus Plagioklas, Olivin, Diallag, Hypersthen und gemeinem Augit besteht und gangförmig im Granit aufsetzt; ein Olivingabbro kommt nach YAMASHl'l'A am Yüzatoge zwischen Takawa und Kowada an der Grenze Iga-Yamato vor. Per i d 0 ti t e sind in Japan vielfach vertreten. Ein Dun i t wurde vom Abukumagebil'ge zuerst von KOCHIBE als 0 li vi n s c h iefer beschrieben. GTSUKA'S Anfnahme der Sektion Kitsuregawa stellte jedoch die intrusive Natur desselben, welcher gangförmig im Pyroxenit aufsetzt, fest. Es ist ein dichtes oder feinkörniges, dunkelgrünes oder lichtbntuue3 Gestein, welches wesentlich aus Olivin, Ohromeisen und. etwas Hypersthen besteht. \Vo der Gang eine grössere 1\1iichtigkeit erreicht, v,ird es grobkörnig. Fris~~Lel' DUl,it ist nur VOll Isbigttmi UIld Akasalm-higashino unweit I"hilmwa in Iwaki, Saimal'll in rragagöl'i, Hitachi, bekaunt. Aussel'dem soll er 7ü Diabase. Porphyrite. in Shikoku vorkolllmen. :i'lIeistells ist er lllehr oder weniger uuter Bildung VOll Talk, faserigem Serpentin und Chlorit verändert. Vorherrschend ist die Actinolitbbilduilg unter AusscheicltllJg yon Eisenoxydhydrat, dann endgültige ::jerpentinisinllJg. Einen wesentlich aus Olivin und Amphibol bestehelldell Ulld stellenweise in Actinolith und Serpentin Ulugewallc1elteu Am phibol-Pi kr i t beschreibt SUZUK[ VOll einigen Lokalitiiten des südlichen Higo. Derselbe erwähnt 8,uch einen oberflächlich in Serpentin umgewandelten Hypersthenfehi, welche nordöstlich bei Taummachi in Higo ansteht. Diese Gesteine sind intrusi\' im Pyroxenit. Bei Aokura, südlich von Shimonita in K0zuke, tritt ebenfalls in der Pyroxellitgruppe ein wesentlich aus Olivin, Diallag, etwas Hypersthen und Magnetit hestehender, dunkelgriin gefärbter, mittelköl'niger ,V eh r1 i tauf. Als Ul'sprungsgeHteill der ::jchrtlsteine sinn unzweifelhaft die Dia base anznseheu, 'welche hiinfig deckenförmige Einlagerungen in jenen hilden. Nie sind in der Regel hochgradig umgewandelt. Die diabasisch-köl'l1ige Struktur ist jedoch stets zu erkennen. Das Gestein ist meist feinkörnig, zuweilen dicht oder mittelkörlJig und häufig amygdaloidiscb. Wenngleich e8 venmlthet werden darf, daSR in den Rchalsteinen eingelagerte Serpentine JI. '1'h. aus der Umwanelltmg des Oliyindiahases hervorgegangen sein mögen, so ist mir zur Zeit keine einJlige sichere Angabe übel' das Vorkommen dieses Gesteins bekannt. Nur von Harimicbi, südöstlich von Fukusbim9. in lwashil'o führt KOCHIBE einen dunkelgrünen, feinkörnigen Olivindiahas au, dessen Alter jedoch nicht sieher bestimmt werden kanu. Gänge VOll Diabasporpyrit, deren Alter aber nicht festzustellen sinn, wel'den hier und da in den palaeozoischen Schichten beobachtet. ()TseK.-I. sah zwischen Iwataki und Töjö in Bingo einen cleckenföl'llligen Quarzhorublelldeporphyrit in einem elen Pusulinenkalk nnterlagel'llden Scbalsteincomplex eiu6eschaltet, Ebellso führt l\JIURA d,ts Vorkommen eines deckenföl'migen pOl'phyritischen Gesteines zwischen den Thonschiefern des Chichibusystems bei :\Iol'Okuzl1 (Suchigöri, Tötömi) im Tenriu-Gebiete an. J [MBO giebt einige Vorkommnisse von Peridotit und Olivingabbro und den daraus hervorgegangenen Serpentinen von einigen Mesozoische FOl'mationsgrnppe. 77 Lokalitäten im östlichen 'rheil VOll Hokkaidä an (Pikrit VOll Horomambet!:!, hoisitoliving,\hhro VOll h.()!Olli alll 8hamallipass ulld hei Chikadai in Hidaka). Die mesozoische Formalionsgruppe. Alle drei lllesozoischen 8ysteme sind in Jetpan vertreten unil c1L1l'ch typische :B"ossilien gekennzeichnet; zwar ruhen sie überall transgredirenr1 auf der denudirtell Oberfläche iilteren Gebirges. \Vas sehr beachtenswerth, ist der Umstand, das!:! ihnen im Gegensatz zu deu palaeozoischell Schichtgebililen keine so allgemeine Verbreitung im Lande zukommt. Die marine PacieH der oberen Trias ist um im sii.illichell 'l'heile des KitalmmigebirgeH. im Salmwabecken auf Rhikokn llnd in zwei ,,-inzig kleinen Relikten bei Nariv.-a IKawakamigöl'i, Bitchiu) in Chiugokn, also vorwiegenr1 illl Rmeich der Anssenseite aufgefunden ",,"orden. Ein jnrassil:ll.:hes <.+ebilde WH! unbestimmtem Alter ist im südlichen 'rheile tl,_,s Kitaimmigebirges entwickelt. Der mittlere unil wahrscheinlich auch der obere Jura ill Brackwasserfacies besitzt rhgegell eille viel allgemeinere Yerbreitnng, inilem sie in der ::\Iiw)-Hida-Hnchftiiehe und deren Umgebullg, im Quanto-, KitakftIuigebirge, so\yie nuf der Kiihalbinsel und Hbikolm entwickelt Rincl Der marine obere J um ist in beschriinkter, loks,ler Rntwickelung im Sftkawa- uni!. Rioseldbecken auf Shikokll, bei Itsnlmichi am Ol:ltrande des Quantogebirge.; nnd bei Nakamnra lll1 (le1' Ostseite des Abukumagebirges bekannt, Hcbeint al!:!o wiederum in seinem Vorkommen anf die Aussenseite heRchriillkt zu seill. Die marinen Sedimente der Kreide, namentlich der mittleren, erscheint ebeufalls vorwiegend 11m im Gehiete der Anssellseite, niimlich in Higo, auf den AmaxaInseln, in S ltikoku, im südlichen '1'hoile der Insel Awaj i, in der Izumikette, im SanchiugTabell des Quantogebirges und im östlichen Hanpttheil VOll Hokknido, wo sich ein wahres Füllhorn von ~chiillen Iüeidever,;teinernngen hefilldet, und VOll \,yo Hie sich nordwiirtl:l ]](lch Sachalin fortsetzen. Ansser diesen f08silfilhrenden Schicht gehiLlen erlangen .i nngtuel:lo7.0iscbe, wahrscheinlich cl'etacis~be, vollständig fossillose 'ruffbilil~lllgel1, welche Eruptionen von Diabasen, Porphyriten und QllfLl'ZporpbYJen ihre Entstehung ver- 78 'l'riaR. danken, und welche wir im Quanto und dell an'grenzenden Gebieten unter dom Namen der 1'.1i"aka-Stufe Zlbftllllnenf,"C'sell, eiile llliicbtige Entwickelllng, z\\"ftr lJe"Ol1deni auf der lllllellseite Norclj:l.pans ulld in der FnjizOll<', während sie in Chiugoku eillzeln<' zerstreute Beckell ausfüllen. LT eberll1icken ",-ir die YerJ,reitnng der lll,n'illell, i'1l\yoJil fossilführellL1e 11 als tnffigen, fossillose 11 Kreidescllich tOll, so ist im GrosseIl und Gallz;en eille gewisse Coincidenz mit llel"jelligell der tertiären Schicllten Ullyer],ellnhtL Znr Kreidezeit milK<; sOUlit hereits die geg'enwiirtige Gestalt der Japf1,lliscben Inseln ilJ il11'(,ll Hauptziigen gezeicbnet ge,yeSell seill. NAU::\U.:'\:\* madlt mit Recht ftuf ehs ZUDanlluenvorkollllnell der verschiedeneIl mesozoischen Systeme in einelll delll"elben 13ellirk aufmerksam. So sind im südlichen KiLakamigebirge Trifl,s und Jum, im Sam:hingraben, im Katsurag'awa- und RiosekiLecken aufShikokn Jnra und Kreide, endlich im Sakawallechm 'l'ria8, .Jura ullC1 Kreide zugleich \'ertretell, gera(le ::;0, fds ob das 1111 yerschiedenoll Zeiten tmllsgre,liren:le ::'I1eo1.' mit VOl'lieLe Lestilumte ({ebieto aufgesucht hätte. Discoroante UeberlagenllJg innerlJalb dpl' mesozoischen Systeme, IIWitl· eille Discol'danz in schwächerelll Grade, wurde hier nncl da cOllsttlirt. Im Grosseu uIld Ganzen scheinen in dem Zeitraum zwischen der cr'lten Aufrichtung der palaeozoischen Sedimente und der tel'tiiiren Periode, welche den grössten Theil der mesozoischen Aera umfasst, \\"ohl w.iedel'holte Oscillationen des .l\Ieeresniveau,:;, aber keiBe vollkriiftige Bethiitigung der gebil'gsbilden(len Agentien stattgefunden zu Jlaben. Das Triassystem. Bs wurde um, vor Kurzem das Glück zu theil, aus dem Munde eines der gewiegtesten Kennel' der alpinen Trias, ED. VON Mo.JSISOVICS'S, auf Grunc1 seiner Ulltersllchung der wenigen j}tpftnischen 'l'l'iasfossilien c1as Urtheil Zll hiirell, c1a,ss unsere 'llriasschichtell "mit der 1l01'l1amel'ilmlJischen St.ll' Peft1~-Grl1ppe gleichalterig sein oiirften und eben~;o wie die::;e rd" ein homotaxes Ae(lniva,]ent nel' * XAUMANN, BtLU uu<lEutstehung' der JtLpau Inseln, p. 21. Trias im südl. Kitakamigebirge. 79 norischen Stufe zu bezeichnen sind."* Ja.pan gehört, was seine'l'rias anlangt, jelJer 'weiten, durch einheitlichen faunistiEChen Charakter verbundene1l Region, welche v. MOJSISOVICS als die al'ktisch-pacifische 'l'riasprovin,,; be,,;eicllllet, an. Es ist dies das ,YCitUllS g,rösste rl'riasgebiet der Erde, welches die Küstengebiete der ,\I ktisdlGll Gegenden und die Ull1ralldung des pacifischen Oce,1!ls mufasst. Nach der Darlegung des genannten Forschers waren in der 'l'riasperiuele elie heutigen C..mtinentalmassen vOl'wiegend Festlalldsgebiete; darum finden sieb die Reste pelagischer Sedimente diesel' 1'erio(le lJauptsiiclllich blo~s in den jugendlichen Kettengebirgen uIH1 in Küstelll'egionen.** Mit diesem Aussprucbe steht die 'l'hatsache in Einklang, das::; die marinen Sedimente der japanischen TriflJs yorwiegellc1 nur auf die pacifisdle AbdaclnUlg unserer Illselnbeschränkt sind. Ullter den japanischen 'l'riasablagenmgen besitzen die Schichten mit Psewlolllo/lotis ochotic", (KEYRERL.) TELLER die weiteste Verbreitung, indem sie bei Isadomaye an der Osti?eite des südlichen Kitalmmigebirges, im Sftkawftbecken -und in der Umgebung VOll Nrtriwft (KftwaImmigöri, Bitchili) auftreten. Die Tl'ins im ::;iiillichell Kitakamigebirge. Das von triadiscLen und jurassischen Schichten eillgenol11mene Gebiet im siidliclJen Kitakamigebirge, \velches ein gebirgiges 'Terrain VOll niedriger Höhenbge darstellt, ,vird hings einer im ganzen SS\V verlaufenden Linie, \yelche sich von Koizumi bis nah östlich von l\Iaiya, da,llll sich pliit:dich süd \Yiil'ts \\'enclend bi~ Kyusuzawa zieht, gegen drts nön1liche pttlaeowische 'l'erraill begrenzt. Es stellt im gl'ossen Ulld. gftll,,;en eille mit ihrer Axenrichtung nordsüdlich gerichtete Synclinale, ilar, in welcher die jurassischen Gebilde die 1\Iittelzone, 11 llcl die 'l'rias elie beidcll Flügel bildell. An einzelnen Stellen cles GebieteR, lJiimJi('h bei 1\Iitohe, l(obllla unweit Nahmi, bei YanmrlOli 1111(1 auf elen ld,·il1(,11 IllsellJ ,\'ie Yalwjima und Eno<I E. V. :\IO.JSISOVICH, Uolwt' L'ini,,'c j',panische 'l'ri"sfossiliell. Heitriig'e znl' Pa,laeontolog-ie Oesterl'eieh-Ung'al'ns und des Orients. B,l, VII. U E. V. lVIO.TSTSOVICR, Al'ktische 'l'riasfaunell, S, 147. Mom. d,' l'acad. imp. <1, sci(lncßs d. St.-PMersboul'g', 'l'ome XXIII, Xo. G. 80 Untersuchung von MOJSISOVICB. shima tauchen ältere Schichten, namentlich des Chichibusystems, hervor. Durchbrüche von Granit, Diorit und Porphyrit, welche sich mit Contakthöfen umgeben, finden sich in zahlreicher Menge. Die triadischen Schichten bestehen aus einem mächtigen Wechsel von sandigem 'rhonschiefer und Sandstein, welch letzterer zuweilen grobkörnig oder auch conglomeratisch wird. Sie sind stark gestört und stellenweise ausgezeichnet transversal geschiefert. Es kommen innerhalb derselben zwei Fossilhorizollte vor, deren Be7:iehung zu einander indessen noch nicht sicher festgestellt werden konnte, nämlich die 1)se'ltdolllonotis- und die Gemtites-Zone. Die erstere tl·itt nur bei lsadomaye zu Tage. Die 1)seudo/JIollotis ochotica (KEYSERL.) TELLER erscheint in einer Thonschieferschicht, zuweilen die ganze Gesteinsmasse erfüllend. An der Saragaizaka genannten Lokalität wurden neben derselben verdrückte Reste von Crinoidenstielgliedern und Gasteropoden gefullden. Die Fossilfundstätten der Ceratitenzone sind Inai in MillatoIl1ma anf der Ostseite des Kitakamigawa gegenüber der Stadt ll'!hinomaki, ferner Yanaizu, Odüsan (in Mesazaki) und Okatsu. Von der letztgenannten Lokalität 'liegt nur ein einziges Exemplar VOll Ueratites planiplicatus v. Mo.rs. vor, Y'lelches ans dem Meeresgrunde hemnfgeholt wurde. Der reichste Fundort ist Inai, woselbst gmsse Steinbrüche zur Gewinllung des Ammonitenschiefers, welcher ein vorzügliches Baumaterialliefert, betrieben werden. Die Steinbrncharbeitel' nennen die dann und wanll zum Vor:;,chein kommennen Versteinerungen "Kiknmenseki," d. h. ChrysanthemUlll~teine, wegen einer gewissen Aehlllichkeit der gerippten Ceratitenformen mit Clll·YRal1themum-Blilthen. Der licht- und dUllkelgl'aue, sandige Thollschiefer zeigt eine aUf'gezeielmete trallsversale Schieferung, 'weshalb die Versteillerungen siimmtlich sehr verdrückt sind. Br streicht N 4·")°}<J ulld fällt 30 BE eill, während die trallsvel'sale HC'hieferutlgsfliiche N5UoE streichend steil N"W geneigt ist. VO~ J\!O.TfHSOY[('S beRchl'eibt folgeIHle FOl'l1wl\ \'Oll TI!<l i : 0 CeJ't/til!'~ j(/p(J/lic/{.~ 1~. Y. 1\[O.TS., Han/l7ai .Va Illl/ll 11 ni Al'jJl/I7i tl'.~ f. i1/17., " Uotls!'''!'i K Y. 1\JOJs. 111](1 'rrias des Sakawabeckens. 81 Gymnites lVatanabei E. v. 1\10JS. und Von diesen weisen nach ihm Ceratites }aponicIl8, " Haradai und Al'padites Gottschei nahe verwalldschaftliche Formen auf. Beziehungen mit 1l0rdamerilmlJischell Die 'l'rias c1es Saka wa bec kens. Es ist ein in ostwestlicher Hichtung ca 8 km und in nordsüc1licher Richtung an der breitester Stelle ca 6 km messenc1es, flachhügeliges, mesozoisches Gebiet inmitten palaeozoischer Bildungen östlich unweit Köchi in Tosa (Shikolm). Es herrschen hier verwickelte, tektonische Verhiiltllisse, \"velche noch lJicht ganz klargelegt werden konnten. Der Eillblick in dieselben wird durch den Mangel an Aufschlüssen sehr erschwert. Zu ullter.,t sehen ,vir die Pseudomonotissandsteille übel' dem paheozoischen Gebirge, ,,-elches hier und da durch das Vorhandensein ostweststreichenc1er Stönmgslinien aus der mesozoischen Decke klippenal'tig hervorragt oder an den tieferen \N assel'eillsclmittell zu Tage tritt, discordant gelagert. Ueber denselben ruhen c1iscordant eine Conglemeratbank, 'welche die Basis des spiiter zu beschreibenden oberjurassischen 'l'orinosukalkes bill1et; dann darüber die Pflanzenschichtell desselben Alters. Die übel' alle diese Ah,iitze übergreifenden mittelcretacischeu 'rl'igoniasalldsteine schliesst die mesozoische Schichtelll'eihe dieses Beckens ab. Bei Sakawa sim1 es arkoseartige, stellenweise kalkige, mittelbis feinkörnige, wesentlich aus Quarz, Feldspath und Biotit bestehende, zuweilen dicht und tholJschieferal'tig aussehenc1e Sa,nc1steiuc, welche die Psendomonotis und Daonella fi.lhren. VOll Horiake, Kashiwai und Nishidani (Kusakamura), ca () km NE von Sakawa filhrt T. NASA folgende Formen an : Psewlomonotis ochoticct (lü<;YSEUL.) Tr:LLIm, lJaonella Sakawana B. v. 1\10J8., l'el'eb)'(ttul(~ sjJ., Avicllla sp., I'cetclt /:ÖjJ., 82 Trias bei Kariwa. Jurasystem. Lima sp., Exogyra sp., ausserdem noch wenige schlecht erhaltene Bivalven. Aus dem grauschwarz':Hl und gelben feinkörnigen Sandstein von Zöhöin, nordöstlich bei Sakawa, giebt E. VO:N l\IOJSISOVICS an: Pseuclomonotis ochotica (KEYSERL.) TELLEu, 1Jaonella Sakawana E. v. 1Y!OJS., Kotoi " " nördlich von Sakawa liegen\Vahl'scheinlich von dem ca 3 km den Kaisekizan stammt jene Arpadites Sakawanlls E. v. MOJs. genannte Cephalopodenfol'm in einem gelbell biotitfühl'enden Sandstein. Verrnuthlich g2hört dieser Sandstein dem Psclldomonotis führenden Complex an. Als Fundorte der Pseuclomonotis sinc1 auss2rdem im Sakawabecken anzuführen: Kakehashi, Kuyödö, Sampalmdani, Sakuradani, Inoütlli, Igamori und Otogö, welche sämmtlich llah bei einallc1er llOrdwcstlich ull\ycit Salmwa liegell, ferner 1\Iukuroji und Ochi. Die Trias bei Nal'i'wa. Von sehr beschränkter Ausc1ehnung sinc1 zwei Denuc1ationsrelikte vom PscudoJllonotis-führenc1en Schichtencomplex bei Nariwa und bei Jitö, welches letztcre ca 3 1'i südlich VOll N ariwa liegt, in Bitchiu. Die Schichtenreihe besteht ans einer \Vechsellagel'ung -.;on thonigem Sanc1steill, dessell eille Bank mit Psendo1II0110tis ochotica erfüllt ist und ausscl'dem ulluestimmbal'e Gasteropodensteillkc1'llc entlliLlt, ulld s2.Ilc1igem Schieferthon. Der Sa.ndstein waltet vor; auch dünne Einlagerungen VOll kohligem Schiefertboll mit unvollkommen erhaltenell Pflallzenrestell treten auf. Da,s Ganzc it,t Clisconlmt übel' dCll palrcozoischen Schichten gebgert. Das ,Tl/rC/system. AiJs:itze der J l1mpcriode SilH} in J,.pltll in vel'schicdeucll Ütciellcll Bntwie1wll1l1gen beka1Jnt. Es ist aber VOll vornherein eine sehr bea;bt8nS\Verthc Ers~hcinung, c1ass c1ic marine Facies derselben lediglich im Gebiete der Ansscllseite des Il1selbogells, nämlich im .T llrrt im sild!. E itlllmmigcbil'g·o. 83 südlichen Kitakamigebirge, am Ostabfall des Abuknmagebirges, am Ostrand des Qua,ntogebirges und in Tosa auftritt. Der Jura im südliphen Kitakamigebirge. \Yelcher Jnra-Abtheilung die hier ellt\\'ickelten Schichten angehören, konnte noch Hicht ermittelt vmn1ell; ab2r welln irgendwo in Japan den Sedimenten der unterjurassischen, vielleicht der Lias-Epoche, lJachgespürt werden soll, 1'0 würde dieses Gebiet in erster Linie in Betracht zu ziehen sein. Denn die jurassi8chen Gebilae desselben folgen concordant nnrl olme dass eine mal'kirte Grenze zwischen beiden zu ziehen wtire, über den triadischell Psenrlomonotis- und Geratites-führenden Schichten. Sie sind hier in zwei Schichtgruppen zn sondern. Die ältere derselben bilden den breiten Kern der grosse Mulde, 'welcher sich, übor der an beic1en Flügeln erscheinenden Trias gola gort, von der N On1ljTenze des mesozoischen Gebietes gegjn das palaeozoi-;che Gebirge südwärts bis \Vac1anoha und OrinolJama erstreckt. Dio jÜllgere Grnrpe, welche sich nach JIl\Ina, c1e3S2Jl Untersurhungem diese Daten entnommen sind, discorc1ant zu der iilteren ver11ii11-, nimmt ein kleines Areal VOll dreieckigem Umrisse oi11, de3sen zwei Rckpunkte beiliiufig durch die Orte Shizl1knva u;ld N intnohr\l1m bczeir llllet wen1en, \Yiihrem1 der dritte et\v~ts östlich boi I SftclOllmye liegt. ,Telle bftut sich 'wesentlich ans 'l'hol1fchicfem, in deren mittlerem Tbeile Arkosesandsteille eingoLlgert silHl Im unteren Theile (101' Gruppe wurde VOll J Dmo eille fossilfülll'enc1e Zone aufgefum1ell, welche zn l\Iagenosu bei N almno und b.3i N iranobama CYI'ena, Gel villirt, Perl/a, Exogyra n1iCl eille Tl'igonia ans der CostataeGruppe, aussel'<lem unvollkommene Pragment8 von Ostl'ea, Ammoniton, Gastropode]) und Pflan.'I;en lieferte. In einem HOl'izont, höher a!" c1ie,;e 1':011e) ,vlude im 'l.'holJschiefeL' bei Earaknwn, verdrückte R'lsLe VOll Gastropoden, Kl'illoidell, Ralanus, Nucllla, Solen n. a. gpfnndell. Unter dieser l1'oi38ilschicbt werden bei GagiH11J, 'l'omeyalllft, Nitasftn H. a. Thom:clliefer mit Rp:irlichell Bivalvenfrflgmcmten Rtcillhl'ucllSWüiRü gewonnell. 11"i Irinosawa wUl'c1en untür ftndercm un Lestimmbttrün }'of;"ilrr~ten eine Rivftlve beobachtet, c1cl'en Form der ßsthcria iihne lt. Die j iingel'e j l1l'assiRchc Gruppe besteht unten aus einem 81 7\lit tel- nllll ohcl'jl1l'nssischc Braekwassel'facies. fos8i11osen ,Vechsel YOll Thollscbiefer uml Sandstein; darüber folgGll nach einallller in confo1'1ner Lagenmg Thonscbiefer mit' Arietites UllL1 Belemnites, Ra11dHtein mit 'l'l'igonia cl V-costata Lyc. uml endlich hlätteriger Thonschiefer mit eingescbalteten sandigen Lagen und mit Arietites, einem anderen Ammoniten aus der Gruppe nor AJII((ltheidae, Pflall7:()]]fragmellt8n und 1'rocllll8 (?). In dem l'rigonia cf. r -costata fübrenden Sandsteine wurden ausserdem vCl'sclliedene Bi mh-ell, Zalmfmgmepte, Gastropoden-, Korallen-, Pflanzelll'este und ein Belemnit gefunden. Die Fossilfundstätten tlieser Grnppe siud Hosonra, u11d Niranohama zwischen Shizug[LWa nnd Isadomaye. Die mi t t el- unn 0 lwrj nra s sisc he Rra ckwasserfacies. Der pflanzenfülnel;(1e, mittel- und obmjurassische Rchichtencomplex baut sich ans einer mehr oder ,veniger miichtigen ,Vechsellogel'urg VOll Sand,;teiil, Schieferthon und COlJglomerat mit lokalen Einschalturgen VOll unbec1eutenden Kohlenflötzen fLuf. In der Mino-Hidn.-Hccllfläche und bei I(agabara im Sanchiugraben befindet sich an seiner Basis ein festes, massiges COlJglomerat, welches faust-bis kopfgrosse Gerölle von in der Nachbarschaft anstehenden iilteren Gebirgsarten führt. Er ,,,eist zwei typische Fossilschichten anf, niimlich die Cyrellen- und Pflanzenschicht. Erstere tritt in aen meisten Füllen mit der mitteljnrassipchen Pflanzenschicht vergesellFchaft auf und llünmt in der Regel eine etwas tiefere Lage als diese eill. Das V Olkommen Lei Itsuki in Ec hizen, wo Each.l\fATseSHIMA'S BeobacbtlUJg die Lagel'UJ'g der beitll)a Nchichten eine umgekehrte sein soll, bildet eille An:-'lIahme. Kttch OcrsuKA's letztjähriger Ulltersnchuilg findet hei 'l'erayama im oberen Sakaigawa-Thal im nördlichsten '1'hei1 des Hidagebirges eine innige ,'Vechsellagerung den;elben statt. Die petrographü:che Beschaffenheit der jurassischen Brackwass8l'gebilae ist trolz der ZLUn Theil bedeutenden, räumlichen Entfer1H1Ilg der eil17:el11e:1 Gebiete, wie I(üzllke (Sanchiugraben), Hida, Kii und Awa, überall die niimliche. Der vorwaltend licht gefärbte, graue oder weis'le Slwd"tein ist fein-bis mittelkömig und besteht vorwiegend aus Qlla]'7:fmgmenten. Br i:-;t zuweilen in hohem Grade thouig, zuweilen glimmerig oder auch mit kohligem Material YOKOYAMA'S Untersuchung. 85 erfüllt. Der allgemein dunkel gefiirbte, z. Tb. glimmerige, z. Th. sandige Schieferthon ist meistens von weicher, leicht zerbröckelnder Beschaffenbei t. Die mitteljurassischen Brackwasserschichten der Mino-Hid a- Hochfläche und des Hidage birges .-In der l\Iillo-Hida-Hochfliiche und im Hidagebirge treten die mitteljurassischen Schichten in mehreren getrennten, wohl aber ursprti.nglich zusammenhängenden Gebieten auf, niimlich : 1) als Umrandung des nördlichsten Theiles des Hidagebirges, östlich bis zum Himegawa und ,vestlich bis zum Jinzügawa reichend; 2) im Grem;o;gebiete vnu Rtchin und Hida um Inotani und Arimine; 3) bei Kuronchi in Hidn, ; 4) im Grenzgebiete "on Hida, Kaga, Echizen und 1\lino um die vulkanischen Massen des Hakuzan, Dainichidake und Kyügatake, das ausgeuellllteste, mesozoische ~'erraill in cler 1\Iino-HidaHochflä.che bildend; endlich. G) im Grenzgebiete von Mino und Gmi südlich vom Mikulliyftma, eine Reihe kleiner, getrennter Areale bildend. Die von YOKOYAMA eingehend beschriebenen Pflallzen stammen aus dem untel' 5) angegebenen Gebiete. YOKOYA::\!A fas,;t das Resultat seiner pah:eolltologischen U ntersuchullg '",ie folgt zusammen (yergl. die untenstehende Tabelle), H) Arten Oller 9,3 Procent der mit den Jurapflanzen anderer Länder identificirbaren Arten stammen aus dem braunen J um, und nur 1 Art oder 5 Procent aus älteren Horizonten. Mit DR. GEYLER nimmt YOKOY.UB. deshalb keinen Anstand zu Echliessen, dass die untersuchte Flora von Kaga, Hida und Echizen demselben Horizont angehört wie diejenigen von Sibirien, Spitzbergen und Yorkshire, d. h. der hathonisehen Stufe des unteren Oolith,"und besondere Beziehungen 7.U der sibirischen -Flora besitzt. Diese Ansicht wird noch bekriiftigt durch daq V OL"kommen von C~ekanowskia, Taxites und Palissya, aoren niichsto Verwandten bereits im unteren Oolith erscl:einell. Ans der beigefiigtel1 Tabelle ergiebt sich folgendes Procentver- * ')I MATA.TIRO YOKOYUtA, JurBssic Plants from Kagn, Hida nnd Echizen. Journal of the College of Science, UI. 1889. 86 Y OKOYAMA'S Untersuchung. hält niss der einzelnen PflanzenordnU11gen bei der Zusammensetzung der ganzen Flora : Filiaceae 39 Procent Cycadeaceae 30 " Coniferae 20 " Rhizocarpeae Equisetaceae und " 2 unbest. Formen Bei der Flora von Kach und J abalpur in" Indien ist dasselbe Verhältniss (48 Arten sind bekannt) : 40 Procent Cycadeaceae Filiaceae 29 ",J Coniferae 29 Anders vel'hält es sich bei der von HEER und SCHMALHAUSEN beschriebenen sibirischen Flora (127 bekannte Arten), indem die Coniferae vorwalten und ca 40 Procent, während die Filiaceae etwas über 20 Procent der ganzen Flora und die Cycadeaceae etwas weniger ausmachen. Unsere Flora mag somit gewissermaassen als ein Verbindungsglied zwischen den beiden in Nord und Süd geschiedenen, sibirischen und indischen Floren darstellen, worauf auch das Auftreten der indischen Elemente wie Dictyozamites und PalissYit hinweisen. Soweit YOKOYA..MA'S Untersuchung. Tabellarische Uebersicht der jurassischen Pflanzen von Kaga, Rida und Echizen nach M. YOKOYAMA.. • Von GEYLER baschriebene, aher unter dem Mn.teril1.1 von vorhandene Formen. ~o. 1. 'fhyrs01Jteris llIw'l'ayana BRGT. - " " prisea EICHW.... kagensis YOK.... nicht Vorkommen idenMenge der tischeL' oder verVertretung wandtel' Arten in anderen Ländern. Pfianzenarten. Classe 1. C ryp t.ogamae. Ordnung 1. Filicaceae. Fam. 1. Po)ypodiaceae. 2. 3. YOKOYAMA - - - - +- + - - - - - - +- - - +- - nur kleine Sibirien, Yorkshire. ~'ragmentc , elten nl1~91n.nd. I K.:ga d 1 ... ~ . No.! .. ~~~~- Hida I !Vorkommen idenMenge der tischer oder ver~ S.~ ~ Vertretung. wandter Arten in anderen Ländern. o-s~ &l ~ bl: ~d I . I f d::! g :s Pflanzenarten. 87 Untersuohung. YOl!:OYAUA'S 0 ... '~~i~§~~ ~~O~~Ob -1- 1-I-s-e-h-r-s-e-I-te-ll~l!sibirien---'-~ -1- --"" ,. 4.IVicksonia gl'ac!lis HR. ... •.. + \-: + 5. " acutlloba HR. var.... + - 6. " cfr. Glehniana RB. - - - + - - 7. " nephrocarpa BUNB. + - - - - - 1- selten 8. Onycl!i01Jsis elongata GEYL .... + + + + -+ + - das charak9. Adianiites Heerianus YOK •••. 10. " Kochibeanus YOK ••. 11. " lanceus YOK... • •• 12°I"''''ffl;'''''hi~Y_ Booo,o 000 teristischeste Fossil selten + + " " + - +- + I 1'- 13' 1 "" 14. argutulum HB,. •.. + ++ distans HR. ... ... +1- + + Fam.2. Sp,h:cnopteri- I5'S deae:. ,''''1 phenoptells sp_ " ... I " ,China, Mongolei, Indien. (JabaI. pur u. Kach). Yorksbire, Turkestan, Raj .. + " " , Sphenopteril WilU· I,amBonfs BRGT. dei I Fam.3.Peoopterideae, i selten 16_!Pecopteris eiIJilis Phill. ... . .. + 17'1*" SaportanaHR. '''+-1" I Fam. 4. T a e n i 0 P te r i - l i , deae. 18, 'ITaeniPotel'is (1) . . . . . . . .. - - + 19. Macr~taenioptel'is cfl". Richthofem SCHENK. . . . . .. + I Ordnung 2, Rhizooarpeae. 1 Fam. 1. S a 1 v in i ace a e -+---. 20. ISagelloptel'is Sp. 1- - Ordnung 3. Calamari, eae. I Fam.1. Equisetaoeae, 21. lEquisetll'll! ushimal'ense Y OK ... . 23. 2:. 2 . 26. 27. C~sse 2.Sßh~~e~;g~·~la·~·. -. " (?) I~pitzhergen, York- :dure. j,Spitzbergen. Ohina. Sagenopieris rlwifolia des Lias ,Rhaet von Europa. I PRESL. tl. - -1- + zahlreich I Equisetum Buchardti des WeaIden. ISHlMP. -1'- Sube!. Gymllospermae, Ordnung 1. Cyeadea· i eeae. I Farn. 1. Z am ieae. Anomozamites sp. Nilssonia orientalis HR ... . " ozoana Y OK. .. . + " nipponensis YOK. 28. Dioonites Kotoei Y OK. ,Oolith u. S. Manie/li icles WeaIden. 1 ! I 22. mahal. Sibiriell, Mongolei, Russland, YorkslJire. Sibirien, Yorkshire + - nicht häufig +i I I I " , Yorkshire (?) ... +:::: zahlreich - häufig :::: 1 +-+ + - - nicht häufig l'lilssonla acumina(a des Rhaet. GÜZJ. ~I:::: + selten Dioonites Bro~iarti iSOfIENK. des WeaIden. YOB:OYAlU,'a Unbel'liucbung. Kaga. ~~~~. Rida ~I'::l I No. ~ I'~ 11 - !Ill ~ ~ ~ Pflanzenarten. 0 'Vorkommen iden- ~ ,Menge der tischer oder ver- ~'I'§ '§:a~ § '~ ~ § .: '" _ _:_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ rI.l ~ 0 t:I:l E-< O=-;'P_,_ _ _ _ _ _ _- - - - 29.!flZa1llites parvifolius GEYL.... 30. Podozanlites lanceolatu8 LIND, 1+1- -1- -1-:+ - - + 1+ + + var, b. int,eI'media. RB. +1- - -1- + - val'. c. Elchwald1 RB. . .. . .. 1 + RR. ...... + val'. e. latiP.olia RR. ... ." + val', d. 71linor 1 val'. f· brev18 1 val·.g .... SCHENK .. , ... .........." Vertretung. wander Arten in anderen Ländern. 1 1 massenhaft Sibirien. CIJinR. Spitz· /bergen. Yorksbire. Sibirien,ChiDa,Mon· golei. Sibirien. Ol,iIlB, Spitz· ,bergen, RU8$1&II(1. i Sibirien, I 1- - - + + + 1- -- - - - i,golei,..' China, - - - - - - -1- - -1- + 1~ +1- - -1-1- - -I Mon- :ohina, 1 31. Podozamitestel1uistl'iawsGEYL. + - + - selten I 32. " Reinii GEYL... ... +, + + - + + - massenhaft 33. " 8p... , ......... -',- - -1-'+ 34.. " sp ............. +1- 1 -i35. Dictyozamites i7ldicll~ jo'EISTM. _ ' das zahl- 1 DictllosamUe8 (Mi. vm·. dlstalls . ... ' - + - - -,+ reIChste FOS·cu.FllISTlf, Raim... , ' sil in Ozö. ,hai. 36. " g1'o8Sllel'vis Y OK. + sehr selten. Fam.2. Cycadeae. -1- I: -I I 1- - -1-1-' - 37'I"'O~cadeosP&l'lI!um japonicilln I g~I~~ng' 2."Co~·if~~a~: +1- - Fam.1. 'faxaceae. 88. Ginkgodiu1II Nathorsti Y OK •••• -1-1-- + + - -, - ,+ - sehr zahlI 39. Ginkgo d;gitata BRGT .. " ... -: - - i-I' + l- , -1-I'+1-:-1,-/ -,- + - I 40. " c.(,·.,z'!PidaRR ... , .. , -141.·" Slbtrwa RR. .., .. , +142. ,Ozekanoll'skil! rigida RB, (P) .. , -1- + 43'lba:it~S sp... - I reich sehr spärlich I SllJil'ieu. selten ".'-l-I+j-i-:+i-i 44. " . . . . . . . . . . . . . . . . . +-----1Fam. 2. Abi eta c e a e. I ;'! 45. Pinus ejr. prodl'01ll11S RB, .. , + - - -' + -1- selten ... ... ... +!- - -1- -1-1 -1-/-' --- ,46. ". Nordellslejoldi RB. ..' 47. Pal-/ssya sp. .., ... ... . .. + Incertae seuis. ' I , 48. Vallisneriltes jlll'assicIIs HB.(?) + - + - -:-1-' 49.IOal·polithes ginkgoides YOK.... ! -:-1 -. -I- i- - - -: Sibh1en, Spltzbel'gen, Yorkshire. , Sibirien, Chiua. Rns.Hand, YorkshIre, Rhaet 8chweden's. Ta.,Uu bl'61JiloU", NA'fH. von Yorkshire. Sibiriell, SpitzlJergeu. .. RuasIland..,Andö? Nancy? , Pali.gyo ja.balpufflt!.i. FEIS'LlI. Jabaipur. 'Sibil'ien. Das Untersucbungsmaterial YOKOYAMA'S stammen von den folgenden Fundorten: Sbimamura, Yauagidani und Ozö im l'etorigawagebiet (Kaga), Hakogase und Tanimura im nordöstlichen Theil von Echizen, Okamigö und U sbimaru im einsamen, schwe,r zugiinglichen Shirakawathal in Hida, Bei Gelegenheit seiner Mittelj. FossUfundstätten d. Mino-Hidlt-HochB.iiche. 89 Untersuchung des nordöstlichen Theiles von Echizen hat S. 1\1 <\.TSUSHIMA ausser diesen Fundstätten noch eine Reihe anderer erschlossen. Es sind dies: 1) Shimohambara im Hayashidani, nördlich unterhalb des Aburazaka, mit unvollkommen erhaltenen Farren- und Cycadeenresten in einem dunkelgrauen Schieferthon ; und l\fochiana, etwas östlich unterhalb Omodani. 2) Chinabara in O~animura (Thyrsopteris, Aspleniwn argntulum, Pecopteris, Podozamites lanceolallls). 3) Die Amagashira-Schlucht bei Nagano mit ThY"!6opteris, Aspleniuln in einem grauen, feinkörnigen, glimmerigen Sandstein. Hier wurden auch Gerölle mit Cyrena gefunden. Unter der Pflanzenschicht steht ein sandiger Schieferthon mit nicht bestimmten Ammorutenresten an. Gelegentlich sei erwähnt, dass Ammoniten auch im Horagadani (Kaizaramura) in einem Estherien-führenden Schieferthon aufgefunden wurden. 4) Wakögo mit Aspleni1l1n, Sphenopteris, Pecopteris, Anomo~alllites, Nilssonia. 5) Itsuld, wo die Pflanzen schicht die Cyrenenschicht unterlag81t. 6) Der Taniyamatöge, ca lri NE von Shimoyama mit massenhaftem Vorkommen von Sphenopteris und Pecopteris in einem grauen, glimmerig-thonigen Sandstein. Bei Shimoyama wurden in einem dunklen glimmerigen Schieferthon Ammonitenreste, wie im Horagac1ani, gefunden. 7) Der Ochidani zwischen Kakuno-maezaka und Asahimaezaka mit Pecopteris und Sphenoptel'is in einem weissen und lichtgrauen tlandstein. 8) Hatogase im Uchinami-Thalmit Aspleniwn distans, Sphenopteris sp. (mit S. lIlantelli verwandt) ; 9) Sbinagasemura im Ikeda-Thal mit Podozamites Reinii, Asplenium whitbyense etc. in einem grauen sandigen Schieferthon und Sakaidera in demselben Tbal mit Asplenium, 'l'hyrsoptel'is, Podozamites lanceolattt8 in einem sandigen Schiefel'thon. Ausser in diesen sämmtlich in Echizen liegenden Fundstätten kommen die Pflanzenreste in Öham, oestlich bei Kögo, und in Kinameri, 1ri N\V VOll Ozö im Tetorigawatlml, VOl'; ferner bei 90 Kohlenflötze. Cyreutnschicht. Sanchiugraben.. Inotani im Jinziigawathal in Etchiu nah der Grenze von Hida, bei Yamanobö im Himegawathal, welches zwischen dem Hidagebirge und der vulkanischen Yall:eyamagruppe eingesenkt ist, endlich-letzthin durch die ausserordentlich mühevollen Arbeiten ÖTSUKA'S erschlossen-bei Terayama in Sakaigawathal an der Grenze von Echigo und Etchiu, wo die Pflanzenschicht und Oyrenenschicht in inniger vVechsellagerullg auftreten und bei Ohara und Misu (Kami-niikawagäri, Etchiu). Unbedeutende Kohlenflötze werden hier ulld da in den mitteljurassischen Brac;,wasserschichten all getroffell , z. B. bei Arimille südlich vom Tateyama, in der Gegend des Tanitöge auf dem vVege vom oberen Tetorigawathal nach Katsuyama in Echizen, in der Umgebung des Aburazaka an der Grenze von Ecbizen und Millo. Dieselben gehören llicht dem erwähnten Pflallzenhorizonte all. Es ist überhaupt möglich, sogar gewissermaassen wahrscheinlich, dass wir vielleicht bei einer eingehenderen Untersuchung der mesozoischen Schichten der Mino-Hida-Hochfliiche lloch andere, namentlich höhere als mitteljurassische Pflanzenhorizonte auffinden werden. Abgesehen VOll den bereits angeführten Fundorten, ist die Cyrenenschicht aufgeschlossen: bei U shimal'u im Shirakawathal in Hida, Kurouchi in derselben Provinz, bei Manago, Nishi-kubikigäri (Echigo), bei Kinameri im Tetorigawathal, bei Nochino und Kaizara im nordöstlichen Echizen. Nur bei Ushimaru tritt sie in Gesellschaft der überlagernden Pflanzen schicht auf; an den übrigen Fundstätten ist diese noch Hicht beobachtet worc1en. Sie stellt in der Regel eine bis 1m mächtige, glimmerigsallc1ige, c1unkelgefiirbte Schieferthon- oder thonige S~tndsteinlage. 1\Ieist schlechte erhaltene Cyrena, Corbicula und "Uelania erfüllen das Gestein in unziihliger Menge; ausserdem erscheill::H1 in geringerer Anzahl andere Oonchylienreste wie Placuna, Ostrea, Solen, C71CHllaea, zuweilen Estheria. Die mi ttelj Ul'as sische 11 Brackwasserschich ten des San chi Ug r a ben s.-vVas ich alt:; den Sanchiugl'aben bezeichne, ist eine parallel dem Streichen c1er palmozoischen Massen gerichtete, typische Grabensenkullg im nördlichen Theile des Quantogebirges. Ihre Länge misst beiliiufigW km. Sie zieht sich mit einer Immu Sanchiugl'nben. Bl'ackwassel'schichten bei Y uas!I. 2 km betragenden Breite von Ohinata (Sakugöri, Shinallo) ::;ÜdUBLosLwä.rts, das obere Kailnagawatbal (Sanchiu) einbegreifend, bis Kagahara. Hier beginnt sie trompetenförmig an Breite zuzunehmen, welche zuletzt ca 6 km beträ.gt, und erweitert sich schliesslich zu dem landschaftlich reizenden Tel'tiärbecken von Chichibu, welches rÜlgs von hochansteigenden, a,us alten Gesteinen bestehenden Berggruppen umrahmt wird. Der Sanchiugraben wird wesentlich von stark verworfenen Kreideschichten ausgefüllt. Unter diesen taucht bei Kagahara in den Sözugawa und Utözawa genannten, südlichen Seitenschluchten des Kanl1agawa das mitteljurassische Brackwassergebndo heryor. Zwar ist hier sowohl die Pflanzen schicht als auch die unterlagcrnde Cyrenenbank aufgeschlossen. Die Hachimanzawa genannte Lokalitiit in der Säzugawaschlucht ist die bekannteste und reichste Fnndstiitte, welche zuerst von KOCHIBE entdeckt wurde. Unter den Pflanzenresten sind aufgefunden worden: Thyrsopteris, OnychioJJsis, Dicksonia, Pecopteris, Nilssonia, Zamites, Podozamites, darunter Onychiopsis elongata, Podoz'l1nites lanceolatu8 und Podozamites Reinii. Die Cyrenenschicht hat neLen Cyrel/a" Corbic'llia und 111 elalli(t Formen wie Ostrea, Solen, Potamides (J), Natica geliefort. Die mitteljurassischen Brackwasserschichten bei Yuasa.-Bei Yuasa" südlich von \'Vakayama in Kii erschoint, auf ein kleines Areal beschränkt, die mittelcretaci'lche Brackwasserfacies. Es ist ein ,\T echsel von gelblich grauem, feinkörnigem, thonigem Sandstein und Schieferthon. Die Pflanzenschicht ist auf dei' ~ Strandterrasse bei l\'Iizutani, ca 330m nordwestlich von Yuasa, in NEE streichender steil NN\V fallender Lagerung aufgeschlossen. KuwcHr erwähnt unter dem \'on YOKOYAMA gesammelten Material folgende Formen: Thyrsoptel'is S])., Ollychiopsis elongata Geyl" Asplenilllll arr/lltllluJII Rn., " 'lL'hitbJle11.~e Rn., AtZianiiles {(lIIllrel/sis Un., Pecopteris SjJ., " e.l'ilis ]>11 ill., Pterophyllu711 SJ!., 02 nrackwrtSSrl'BChichtcn der Katsul'rtgawn.-P,rckcns. Podot:amites lanceolatus LIND. An derselben Lokalität wurde von YA1IASHITA ca 2m unter dem Pflanzenhorizont ein dunkelbrauner Schieferthon mit Cyrena, Corbicula, lIfelania und Ostrea aufgefunden. Die jurassischen Brackwasserschich ten des K atsuragawabeckens.-Im Katsuragawathal im gleichnamigen District der Provinz A\ya auf Shikoku sieht man ein 4-5 km breites und beiliiufig 20 km lal'ges von Jura- und Kreideschichten ausgefülltes Decken, dessen LiLngsrichturg mit dem NEEgerichteten Thalverlanfe und zugleich mit dem Schichten streichen der palruozoischen Gebilde, nnel'halb deren es eingesenkt ist, zusammenfällt. Der Jura ist hier in Brackwasselfacies vertreten. In dem aus einem \Vechsel von Schicferthol1, Sandstein und Conglomerat bestehenden Comp~ex sind hier ein;g~ unbedeutende, nicht abbauwürdige Kohlenflötze eingelagert, we~che an acht Stellen zu Tage treten. Fossilien werden in Sakamotb, Fujikawa, Kashiwaradani, Masakimura u. a. gefunden. Bei Fujikawa sind in dem unter 28-35° nordwärts einfallendem \Vechsel von dichtem, dunke1gafärbtem Sandstein, Schieferthon und etwas Conglomerat unbedeutende Kohlenflötze eingeschaltet. Eine Schieferthonbank hat nach KIKUCHI unter andern folgende Pflanzellformen geliefert: Thyrsopteris S])., Coniopteris sp., Asplel/ium whitbyense BRGT., " argutulmn Hn., 4 sp. yon Pecopteris und Podozamites Reinii GEYI,ER. Yon Kashi\varltdani, einer kleinen Seitenschlueht bei Tanno, beschreibt derselbe Beobachter folgende Formen: Onychiopsis clongata GEYL., Dicksollia gracilis HR., " Pomellii SAPORTA, Adiantites amllrensis HR. (?), Pecoptel is cxilis PUrT,L. 8p., " sp. U), " BeckE'n von Rioseld und Sakawa. !i3 Ptel'ophyllwn sji., Zamites parvifolius GEYL., ]>odor:amites lanceolatlls LIND., val'. genuinns HR., val'. millor HR. Phaenicopflis sp. (?), Brachyphyllwn 1!lamillare IJINDLEY u. HUTTo~, RrachppllylluJ/I sp. (?) Yon Hiura (::\Iitanimura) giebt NATHORST in seiner jüngsten Notiz Nilssonia cfl'. scltaumvnl'gellsis DUNKER an. Im unteren 'I'heil von Kashiwamdani fand KIK"C"CIII gl'Osse Blöcke eines grauen, s9.ndigen Rchiefertholl'l, in denen neben Fragmenten von Filices unc1 Cycadeaceae C(/nlinia, CYl'ena, lIfelanin und ein stark gerippter 4-mmonitenrest gefunden wurden. Bei Mochii in Komolllura (N akag01'i), sowie an dem ca 17 km östlich c1ayon gelegenen Takegatani fand NASA zahlreiche Cyrenenreste in einem dunkelbraunen Sandstein, 'welcher durch einen schmalen palaeozoischen Rücken von den J umschichten des n01'(1lieb angrcnZend811 Katsuragawabeckens getrennt wird: Die jurassischen Brackwasserschichien des Rioseki- und des Sakawabeckens.--'Vie das Katsnragawabecken mit seiner Liingsrichtung ostwiirts nach dem kleinen Juragebiet VOll Ynasa hinweist, so fallen in seine westliche Verlüngen1llg drei Aufschlüsse mesozoischer Schichten, welche sich linear an einander reihen, niimlich die bei Nagano im Monobegawatllal, \'on TIioseki und Salm\Yit. In der Soble einer kleinen Seitenschlucht fles Monobegawa bei Yosbid.a in :Naganomura tauchen inmitten palaeozoisehen Gebirges, nur wenige 100m anhaltend, jurassische Pflanzens~hicbtenhervol', welche vom cretacischen Tl'igollia-Samlstein discoruant ii.bcrlagert werden. Das mesozoische Gebiet VOll Rioseki nimmt ein schmales, ca G km in der Länge messendes Areal ein. Hier treten jurassische und cretacische Schichten zu 'I'age. Deber die jurassischen Pflanzenreste dieses Beckens venlanken ,,\'ir in jüngster Zeit A.G. N ATHOHST* folgende N oti)l;. In den Fundstiittell Tögöclani, "" Anzeiger der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in ·Wien ..Ja,hrgang 1889. No. XXIV. Becken von Rioseki und Sakawa,. Ootani, Kataji und 'rol'ikubi, welche sich am Nordrande des in ostwestlicher Richtung langgestreckten Beckens in gerader Linie an eina,nder reihen und siimmtlich demselben Rori7.0nte angehören, kommt neben l1en mitteljurassischen Arten, "",ie Onyehiopsis elongata GEYL" Nilssonia efl'. orientalis RR., I 'orlozam ites laneeolatlls latifoli as RR., eine mit Nilssonia schaumbllrgensis DuxKER, einer typischen Pflanze der nord westl1entschen \Vealdenforlllation, identische oder doch iinsserst nahe yenvanc1te Art vor, z"war in grossel' Menge bei 'l'ngödani, cl::tneben priicl1tige Bliittel' yon Zamiopltyllwn Ruchianllln BTTIXGSHAL"SEN, welches in EnropR. nm in elen \Yern~dorfer Rchichten bekannt ist, ausserc"lem zwei 11ene ArtPIL ZamiolJ1! ylllllll Nil lllllt7 nni N ATH. und J'c('Qpteris Geylcriana NATH. Die Mischung yon Arten cles mittleren Jura mit solchen cles K eocom und Urgon zeugt dafür, dass hier eine Grenzflora zwischen e1em Jum Hilcl der Kreide, also ein8 Flora des obersten Jura ocler sogar des \Vealden \-orliegt. Yon Hiosekimum \yird Sphenoptcris cf]'. Giipperti DUNEER, einG \Vealdenart, enyiilmt, und '1'011 Raginodalli (Yakiomura) das lllassenlmfte Yorkommen I-on Onychiopsis elollgata. Die letztere I-,okalitiit dürfte t1:ther 1'011 C:'t,YHS höherem Alter sein. In den pflallzellfülmmc1en 8chichten sind llicr und c1a unbrauchbare kohlige Lagen eingeschaltet. Des Saka \vabeckens haben wir bereits bei der Betrachtung <1(,;' triat1isclJGll Psenc1omonotisschichten Erwähnung gethall. Am Ishikil'izaka, südlich bei Sakawa steht ein weicher, plattiger, f08silfühl'ender, brauner Srmc1stein an; er enthält Reste von Thyrsopfcris, 1'ecoptcris, AspleniulIl u. a. Von Yoshida-yashiki, welches ganz nabe südlich bei der ebengeuanlltell Lokalitiit liegt, fiihrt N,\TIIOnST j'ccoptel'is Browniana DU:\KEH, eine \Vealdenart, au. Der Gipfel des I{aisekizan, ca 3 km nördlich VOll Rn,kaw::t, hef'teht aus einem losen, brannen, fossilreichen, thonigen Sandstein, wclcher \V[Lbrscheinlich dem J l1l'a angehört ulld cille Menge Ooncby liemeRt e wie Opis, Isocal'dia, Exogyra, Avicnla, Nncnla, Natiea, Nlelania, TorinoBu-Schichten, Cerithium, Scalaria u, rt, einschliesst, Düuue, kohlige Schmitzeu sind in ibm eingelagert. Die Torinosu- Schich ten. Im Jahre 1882 fand KOCHIBE bei Itsukaichi am Ostralld des Quantogebirges einen graubraunen, z. Th. oolithischen Kalk, der durch Einschlüsse eines kurz dickkeulel1förmigen, mit Körnchen besetztell CiLlaritenstachels, welcher demjenigen der Cidaris gland[fel'a .ähnlich, ausgezeichnet ist; derselbe ist als ein Glied einer hier loeal entwickelten, über die palaeozoischen Gebilde übergreifenden Schichtenreihe zu betrachten. Der Ort Itsukaichi liegt ineinem kleinen, hügeligen Tertiärgebiete, welches buchtförmig in das alte Gebirge eingreift. In der Umgebung dieses Beckens, welches in Nord und West von steil abgebrochenen nordostgeneigten Schichten des Chichibusystems umrahmt wird, sehen wir nordwestlich und südlich von Itsukaichi den in Rede stehenden Schichtencomplex anstehen. Die Schichten sind stark gestört, aber die Aufschlüsse leider ungenügend. Der dichte, graubraune, stinkende, stellenweise oolithische Kalk ist in einem ,Vechsel von Schieferthon und arkoseartigem, z. 'rh. bituminösem, dunklem Sanclstein eingeschaltet. Seine Mächtigkeit konnte nicht genau bestimmt werden, mag aber einige zehn Meter betriJ,gen. Das Gestein enthiilt ausser jeneu Cidaritenstachelll schlecht erhaltene Reste von Korallen, Krinoiden, sowie von Bryozoen (Chaeteticlae) und Zweischale1'l1. In den Jahren 188;3 ulld ] 88,1. \\'urde derselbe Kalk VOll NAuMANN und NASA zu TOl'iuosu, Iwasa (Koll1pirayama) und Nishiyama im Sakawabecken auf tlhikoku gefunden. Petro~ra­ phisch zeigt er ganz denselben Charakter wie bei Itsukaicbi und enthält ausser den nämlichen Uiclaritenstacheln Heste von Zweischalem, Bmchiopoden, Gastropoden, Bryozoen, Korallen, Belemniten und Ammoniten, welche alle mit der Gesieinsmasse äusserst fest verwachsen sind. An der Basis destielben lagert ein Conglomerat mit Hornsteingeröllen. Der Kalk selbst wird von jenen oberjurassischen pflanzenfiihrenden Brackwasserschichten, in denen NAUMANN und NASA eingeschwemmte Stilcke jener kurz dickkeulenförmigen Cidaritenstacheln entdeckt haben. Die palaeolltologischen 96 Torinosu-Schichten. Untersuchungen NEUMAYR'S und YOKOYAMA'S, welche demnächst publicirt sein werden, sollen ergeben haben, dass der Tori nos ukalk als oberer Jura anzusprechen ist. Nach YOKOYAMA'S freundlicher l\fittheilung schliesst er Foraminiferenreste wie Cyclammina lituus YOIc, Testilal'ia l'otifol'mis SCHWAGER und Fillvinlllina sp. (?), ein, und NEUMAYR soll einen Cephalopoden von 'l'orinosu als einen Hmpocel'as bestimmt haben. NASA giebt von Torinosu, Nishiyama und dem Kompirayama in Iwasa folgende Formen an: M eandrina, AstraM, Ciclal'is, Pygurlts (?), Chaetetes (?), PentacrinU8, Tel'ebratlllct, Rhynchonella, Nerinea, Actaeonina und Belemnites. Ein kleiner Aufschluss des Torinosu Kalkes ist zu Okuminotani im Riosekibecken, etwas übel' 2 km östlich von Rioseki, inmitten des ans den jurassischen Brackwasserschichten bestehenden Gebietes sichtbar. Bei Gelegenheit unserer Uebersichtsaufnahme im Jahre 1885 f,md KocHIBE in der Umgegend des Yagisawatöge in der Akaidakekette an der Küste VOll hvaki ebenfalls in iibergreifender Lagerung über dem archaeischen und palaeozoischen Gebirge eine gefaltete Schichtel1l'eihe von Sandstein und Schieferthon mit einer über 100m mächtigen Kalkeinlagerung. Dieser Kalk besitzt ganz denselben Charakter und schliesst dieselben Fossilien ein wie derjenige von Itsukaichi und Torinosu. Er ist dicht, graubraun und stellenweise ausgezeichnet oolithisch und enthiilt ausser unbestimmbaren Korallen-, Krinoiden- und Brachiopoden-fragmenten jene Chaetetesiihl1lichen Bl'yozoellstöcke. U III vollend::; die Idel1tität desselben mit üem Torillosukalk ~tUsser Zweifel zu stellen, gelang es mir im vorigen Jahre, in demselben ausser diesen Fossilresten N el'inetl-DurchschnitLe und die charakteri::;tiscllell Uida,ritollstacheln aufzufinden. Schichten unbestimmten Alters bei Yagohara im Kisogawa-Thal. Ein Complex von Schichten noch unbestimmten, vielleicht mesozoischen Alters, welcher jedoch von NAKASHIMA bei der Uebel'sichtsaufnahme des Kisogebirges dem palaeozoischeu Gebirge Unbestimmte Schichten bei Yagohara. 97 zugerechnet wurde (vielleicht mag das richtig sein, aber der ganze petrograplische Habitus der fraglichen Gebilde scheint nach meinem Dafürhalten für mesozoisch zu sprechen), ist im nördLchen Theile des Kisogebirges östlich bei Yagohara und in der Umgebung des Toriitöge entwickelt. Ein Profii durch C'enselben ist Rn der Ostseite des Kisogawa durch die Yagosawft-Schlucht bei Yagohara gut aufgeschl03sen ; hier beobachtete ich folgendes: zuunterst dunkler, thoniger, feinkörniger Sandstein, z. Th. brec2ii:s, mit deutlich sichtbaren Quarz- und Feldsp::tthkörnern .............................. ca 80m mRclttig. Gebänderter, plftttiger, äusserst splitteriger KieselschiefeI', z. 'rh. stark gefiiltelt......... 40-50m ., Grüner, kalkiger Tuff VOll Porphyrit (?), sehr zersetzt, stellenweise ganz thonig; u. cl. 1\1. einzelne Plagioklasfragmellte und etwas Biotit in einer hauptsäcblich aus Chlorit, Calcit und Epidot bestehenden Matrix. Er ist stellenweise conglomeratisch oder brecciös, auch crtvernös durch ..:c~uslangung l1er Krtlkeinscblüsse ............ ülel' 100m" Dunkler, feinkörniger, kieseligel' Sanl1steill. ca 0rn" D 1111 kel grauer S tin kkal k l11i t Eri noi<1enstielgliedern ......................................... . ca 7m" Grüner Tuff von Porphyrit (?) ................ .. Kieselschiefcr, im oberen Theile mit 8inem mergeligen Kalk innig ,yechsellagerl1l1 ..... ? Grüner, gebänderter 'ruff \'on Porphyrit (?) '? In diesem Complex setzt sich in derselben Schlucht ein 1,5m miichtigcl' Mikrogmnitgrrng auf, dessen Grundmasse ans einem mikrokl'ystallillell Aggregat VOll Orthoklfts, Quarz und 1VI:nscovit besteht. Das Ganze ist steil SEE-gel!eigt, \viihrend die an der 'Vestseite des Kisogawa anstehenden Kobotokeschichten westwiirts einfallen. Entweder ist hier somit eine Verwerfung liings des Thallaufes vOl'hanc1en, oder der fragliche Cornp]ex ist c1iscordant über dem Kobotokesystem gelagert. Am Habuchitcge, etwas SE von Yagoham stossen diese Schichten an eiuer Verwerfung gegen die Kobotokeschichten ab. Obgleich irgend welche sichere Anhalts- 98· Kl'eidesystem. IIOkkl1idö~Kl·eide. punkte fehlen, können dieselben derzeit nur mit den TOl'inosnschichten verglichen werden, indem die eingelagerten, Krinoidenstielgliedel' enthaltenden Stink~mlke an einige Ausbildungen des Torinosukalks erinnern. Das Kreidesystem . Das jüngste der mesozoischen Systeme ist in Japan in viel grösserer Ausdehnung und in viel reicherer Entwickelung vertreten als die beiden bereits besprochenen. Es ist wesentlich als ein thonig~.sandiger Complex, welcher, durch typische Fossilien charakterisi~t wird, auf allen viel Hauptinseln des japanischen Archipels entwickelt, aber in seinem Auftreten auf die Aussenseite beschränkt. Die mittelcretacischen Schichten von Hokkaidä. JIMBö, Geolog am Hokkaidä-chö, dessen mühevollen Untersuchungen wir nun einen ungefähren Uebel'blick über den geologischen Bau von Hokkaidä verdanken, zählt hier im Ganzen sieben getrennte Kreidegebiete auf, welche sämmtlich auf der Aussenseite der Insel liegen und zahlreiche Fundorte typischer Fossilien aufweisen, nämlich: 1. zwischen Söya und Chietomanai in Kitami, 2. im Teshiogawathal und im Wembets in Teshio, 3. um Shiromarinai im oberen Ul'ingawathal in Ishikal'i, 4. um Obirashibets in Teshio, 5. um Ikushumbets und Poronai (Sorachigöl'i) in Ishikal'i, 6. um Yübal'i in Ishikal'i, 7. um Urakawa, Ikandai etc. in Hidaka . . Der Complex besteht überall aus einem Wechsel von Schieferthon, Sandstein und Conglomerat. Kalkige Bildungen sind nur auf die Kalkknollen beschränkt welche concretioniir im Schieferthon und Sandstein eingebettet liegen und Versteinerungen einschliessen, und treten nirgends schichtenbildend auf. Die fri.i.heren Angaben VOll fossilführendem Kalkstein sind demnRch dahin zu berichtigen, dass die Fossilien nicht ehva VOll Kalksteinschichten, sondern VOll diesen Kalkool1cl'etionell stammen. Nach JIMBÖ'S Beobachtung 99 Hokkäidö-Rreide. wird die Kreide im 'l'eshiogawathal vom Tertiär discordallt überlagert, wogegen sie im Pombetsthal bei Ikushumbets confol'm vom kohlenfühl'enden Tertiär überdeckt erscheint. Die Kreide Hokkaidö's ist ein wahres Füllhorn prächtiger Versteinerungen. In neuerer Zeit hat MATAJIRO YOKOYAMA die Versteinerungen yon Urakawa, Otaushinai (Kamikawagäri, Tobchi) und Poronai einer eingehenden Untersuchung, d~ren Resultate aus der beistehenden Tabelle ersichtlich sind, unterzogen.· Bezüglich des Fundortes Obaushinai spricht JIMBö einen Zweifel übel' dessen Richtigkeit aus. Er hat es nicht in Erfahrung bringen können, dass hier Fossilien vorkommen. Es liegt i11 ~ einer wenig bewohnten Gegend und soll nicht von LYlIfAN und seinen Assistenten, welche das von YOKOYAMA untersuchte Material gesammelt haben, besucht worden sein. Auch das cl'etacische Alter der Foraminiferen und Mollusken von PoronLti und einem nicht niiher bekannten Fundort anlangend, bemerkt J IMBÖ mit gewisser Reserve: die Kreideschichtell Hokkaidö's seien überhaupt petrographisch sehr den dortigen tertiären Schichten ähnlich, welche ebenfalls Kalkconcretionen mit Foraminiferen und Mollusken führen, und die von Y OKOYAMA beschriebenen Nucltla poronaica und * Venel'icardia comp1'essa seien von ibm (JIMBÖ) noch nirgends in den Kreideschichten, dagegen sehr iihnliche Formen im Tertiär aufgefunden worden. 'Veiterell Untersuchungen bleibt die Lösung c1ieser Frage vorbehalten. • Bezüglich der Fauna von Urakawa (und Otaushinai) sind es' nLtch YOKOYAMA 21 Arten oder 8% der ganzen Fauna, welche uns einen Vergleich mit der Kreidefauna anderer Länder zulassen. Beim. Vergleich mit der indischen Fauna deuten die folgenden Arten: . Lytocel'as Sacya, Ptychocems psettdo-ganlti lI11m, Anisocel'as subqu(td1'atu'l1l, .1\I. YOKOYAUA, Ypl'Hteinerungen phica, 1889. alls der japltnisehün Kreide. PaJaeontogrll.- 100 Y OKOYAMA'S Untersuohung. Anisoceras Haradanu1II, " subnnd,ltlatnm, cf. 1'tlgatum, " sp. (verwandt mit A. indicum), " Phylloceras ezoense auf das Ootatoor (Cenoman) hin, -während Pecten cj. gantdanus, Inoceranms sp. (aff. Inoc. Cripsii), DesJnoceras Gal'deni, 8ugata, " Pachydisclls arrialool'ensis, " N amnanni, " Sutneri für Arrialool' (Sellon) und Trichillopoly (Turon) sprechen würden. LtlCinltjallax, Phylloceras Velledae und Desmoceras Gauda11la sind in den oberen wie unteren Schichten von Indien aufgefunden worden. Kmz es liegt hier eine schwel' deutbal'e l\Iischfanna vor. Eine Mischfaune ist auch nach FR. SCHMIDT'S UntersuChtlllgen die Kreidefa1+ua Sachalin's. Dieses Kreidegebiet, wenngleich nm vier gemeinsame Arten mit der Hokkaidö-Fauna aufweisend, ist offenbar nur eine nördliche Fortsetzung der HokkaidöKreide. Unter den 21 von dort bekannten Arten kommen 10 in Indien vor, nämlich 3 ausschliesslich im Ootatool', 1 im Ootatoor und Tl'ichinopoly, 1 im Ootatoor und Al'l'ialoor und 3 ausschliesslich im Arrialoor, also eine ganz ähnliche faunistische Vertheilullg wie in der Hokkaidö-Kreide. • Verglichen mit der emopäischen Kreidefa,una deuten Ptychoceras pseudogaultinwn und Inocerallms Naullwnni auf die untere, und Inocera/1Mls aif. Cl'ipsii auf die obere Kreide bin, währenu Phyllocel'as Velledae hauptsächlich aus der unteren Kreide bekannt ist. Die Sachalin'sche Kreidefauna, welche 10 Arten mit der europäischen gemein hat, zeigt nun ein vorwiegend europiiisches Gaultgepräge. Aus der vorhergehenden Betrachtung ergiebt sich, dass die Ablagerung von Urakawa (und Otaushinai) 11tu' mit dem untersten Gliede der indischen Kreide und zwar mit dem etwa der mittlerell Kreide Enropa's (Cenoman und Gault) entsprechenden Versteinerungen aus der Japanischen Kreide nach Yokoyama. .9 lOstindien ';ö A I. Die Kreidegebiete von Urakawa und Otaushinai. '"'"' " 8... 'Oi .;;; "''"..." I] 0 ~ ~ '0 ...0 00 >:I >:I 0 ;:: :.ci ...., .;; ~0 E-<" 1 Peete11 ap .... ., cf. ga7"ltdanus STOLo... 2. "'" rn - 0 E-< - ~ ö ;::; ::l " C!l Q'" - - r-= ~ S Britisch Columbien. 0 '"0 Ql Z + 8. Inoee·r amu8 N allmanni n . sp. 11 >:I ...0::s 0 = = 4. / '-,-.... ~ 00 ' V e r wa ndt e F o rm e n. Europa. ~'- I noe. eoncent7'icus P ARK. sp. 11 X Cripsii MANT. X 6. Clicullaea cf. saehaliensis ::lCHM. 6. Llicin a cf. f allax FORBEB ... X + + + + + 7. Capulu8 eassidarius n . sp. 8. Phylloee1'as Velledae MICH. ... 9. + ezoe71se n . sp. 10. 11 Phyll. R ouyanu71I STOLo 11 ap . 11 Sp. 18. 11 Bubundlilatu'11l D. sp. 11 cf. rugatu1II FORBES + L y toe. Sacya F ORBES. X X P tych. gaulti'llu71I PICT. X X Anis. la1'ge-sulcatwll F ORBES. X llndulatu1Il F ORBES. + Anis. ind'icwn F ORBES. + " ... (Gault nach N aUl1Utnni n . sp. 26. Slitneri n . sp. X (Obere Kreide + Gauda?lla F ORBES 25. ... X + " 22. S ugata F ORBES ... " 23. ap. " 24. P acllydiscu8 ar1'ia lo01'el1 sis STOLo " .. (Ob~',:e K;~ide nach WHl'l'EAVES). + WHITEAVES). X rugat1t11l F ORBES. 11 sp, 19. 11 20. D esl/loceras Gardeni BAILY 2l. + ... 14. Ptychoceras pseudo-gaultinu'11I n. Sp. " + ... 15. Ani80ceras 8ubquadratum n . sp. 16. H aradanu71I n . sp. 17. + X 11. Lytoeeras S acya F ORBES. 13. + ... ap. 12. + +WHITEAVES). + + + + ( Gault + ? + WHITEAV.) + Pach. a?1'ialoorensis STOLo 11 + X koluturensis STOLo X Vorkommen der gena nnten Arten. X " verwa n dten Arte n . ,I Fun do rt. II. Poronai und ein nicht näher bekannter Fundort in Ezo. I p ()).' 0 n n. i S .S ~ ~ ~ ~ $ ~ un- beka Jlnt 1 >:I .!t!~ 0 '"Ce ~.s S ~ Alte r der genannten ode r verwand ten Ar ten in E Ul'opa und Indien . ~ ~ ============= I~=== = = = == = = = = = = = F01'o.mI Ilttern.. 1. L agena Gottsc hei n . ap . 2. F1'OIleiicularia scolopendmria n. Bp. 3. " ap . .. . 4. Polymm'pliina seminuUna n . ap ... . 6 . P lew'ostomella p e7'egl'ina n . ap. 6 . Bulimina, ezoensis n . ap. 7. " Sclnvage?'i n. ap .. :. 8. " bacc(ttlt n. ap . 9. " capita tu n . ap. 10. 11 polymorphinoides n . ap. 11. " ap ... . 1~ . BoUvina euplecteUa u. ap .. .. 13. Pulvi1l11Una japonica n . ap. 14. 11 (P) singularis n . ap. 16. R otalia nitieia REUSB .. . 16. .. Lymani n . ap ... . 17. Anol1lCtlina jloscllla?'ia n . ap. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Sen on - Gault. Ro/alia ammo1lOides REUBS (Senon - Ga ult ). nIOUUICn. 18. N licula pictm'ata n . 8p . 19. lII'i/nei n. ap. ... 20. •• porollaica n . ap. 21. Vene1· ica·rclü I, cOlltJl'ressa n . sp . 22. L licina pOJ'onaiensis n . ap . .. . 23. Tapes l zoensis n . ap. 24. lllargm·ita flmiculata n. ap .... 25. Tttrritella Waclana ap . III. Nuppaomanai. (Poronail (Al ter un besti mmt .) 1. Cyrena (1) sorachiellsis n. ap . 2 . Natica ezoemis n . ap. + + + N u cula + + + vo~ GI EBEL (Sen on). + + + + ßIaTgarita orbiclila ta STOLo (Trichinop oly). + YOXOYA.'MÄ'S Untersuohung. 101 Ootatoor parallelisirt werdUll kann Mit der in Britisch Columbien !Luftretenden Kreide hat unsere Fauna nur'" Arten gemein, uiimlich Phylloceras Velledae, Lytoce/'as SacY(t Des/Jloceras Gardeni 'lind Gaudama. " 'Vas ü.i..: :Furaminiferen und Mollusken von Por011ai und einem unbekannten Fundort, welche meist neuen Arten angehören anlangt, so lässt dieselbe keine nähere 'Altersbestimmurg der betreffenden Ablagerung zu, als dass sie zum mindesten der Kreide zugezählt werden muss. Bemel'kenswel'th ist das massenhafte Vorkommen von Bulim.ina e~oensi8. So weit YOKOYAMA. Die Fundstiitten von Kreidefossilien haben sich nUll durch JIl\IBÖ'g Ulltersuchungen beträchtlich vermehrt. JIMBö zählt folgende Lokalitäten auf, welche meistens von ihm und seinen Begleitem besucht oder aufgefunden \ynrden: 1. Söya 2. zwischen Chietomanai und Mootomal'i ,j - . l::löyagül'l, Kitami I :). mehrere Stellen des Abeshinai-'l'hales, \ eines Seite11thals des Teshiogawa L1. 'Vembets-l'ushibe, Pallkeporollai etc im \Vembets 1' hal, '), 6. 7. 8. Pankenai Penkeopushikep Shiruturuhara Pankeohoship 10. Otuinep,,, 11. Pepekenai,,, 12. gegenüber der Einmündung des Utkayatoannai )..-< jg . ~ ~ ~ 8 .§ 0 JE-t~ 102 JIMBO'S Untersuchung. 13. Ikushumbets-Kohlenfeld und dessen Umgebung 14. Poronai-Kohlenfeld und eil dessen Umgebung ..!<l :Ew. 15. Shiromarinai im Oberlauf H des Uriugawa 16. Oberlauf des Yübal'igawa 1 i. Oberlauf des Obirashibets 18. Urakawa, Ikantai etc, Urakawagäri 19. Horokaambe im oberen Nikapthal 20. Shumbets im Shibicharithal 21. Utömabets bei Shamani Diese Fundstätten sind von JrMBö und seinen Begleitern reich ausgebeutet worden. Die nachfolgende Liste zählt alle bis jetzt von Hokkaidä bekannten Kreideformen auf, welche zum grössten Theil von ihnen selbst gesammelt worden sind. Die mit 1ezeichneten Formen finden sich auch unter dem Untersuchungsmat.erial YOKOYAMA'S. Inoceromus ezoensis YOKOYAMA 2. " digitatus SOWERBY (mehrere Varietäten) * 3. " N aW71anni YOK. sp. 4. 5. 1'1'igonia sp. (aus der Gruppe der Scabrae) .~ t~ j~ * * ]. J) 6. " sp. ( " "Scaphoidae) 7. CllCIl[[uca sp. * 8. " cf. sachali nensis BCH}UDT 9. Pecten sp. 10. " ~!~ garudanus STOLWZKA 11. Exogyrct sp. 12. Cyrena sp. 13. Nncnla sp. " pictul'ata YOK. 14. 15. Lncina cf. fallax FORBES 16. Ostl'l:a sp. 17. ~ Siliq71a sp. * 18. 1I1al'gal'ita funiclllata YOl\. ] 9. " sp. * * Jnrno's Untersl\ohung. * 20. 21. 22. 23. 24. 25. 1U3 Capttltts cassidaritts YOK. Helcion giganteus SCHMID'f Dentalittm sp. Phylloceras Velledae MICH. ezoens8 Y OK. " " sp. " sp. (grosses Examplar) 27. Lytoceras Sacya FORBEs 8p. 28. " 29. Ptychoceras pscltclo-g(mltinwn YOK. 30. Anisoceras sttbquadl'atwn YOK. 31. ,,' sttbundttlatwn YOK. 32. " Hamdanwn YOK. 33. " cf. 1'ugatwn TORBES 34. " indicum FORBES 35. Anisoceras sp. (1,5 Fuss im Durchmesser grosse.~ Exemplar) 36. ! Baculites sp. 37. Tttrrilites sp. 38. Des7noceras Gardeni BAILY Gaudama FORBES 39. " Sugata FORBES *·10. " n. sp. " sp. 42. " sp. ·1:3. " Pacltydisclts a1'1'ialoorensis STOLICZKA 44. N awnanni Y OK. 45. Sutneri YOK. 46. " sp. (ajJ. al'rialool'ensis STOL.) '~7 . " sp. (cf. DenisonnianliS STOL.) 48. " sp. (sp. cf. Sntneri YOK.) 49. " ;)0. Plncenticel'as sp. ~)l. Aca.ntllOccras sp. 7,2. "Rotolllagensis DEFRANCE 53. Eine Form aus den Stephanoceratidae 51. O,.ioceras "p. ausserdem eine Terebratula, Radiolarien, Foraminiferen, Spon- * * * * * * * * * * * * 2\3. 104 JIMBO'S Untersuchung. gi ennadell1 , Koraiien, Echiniden, Brachyurenreste, Fischschuppen, Knochenfragmente, Pflanzenreste und unvollkommen erhaltene Brachiopoden-, Bivalven- und Gastropodenreste. Unter diesen Verstei l1crungen sollen Inoceramen (besonders Inocerallllls Nallmanni) und Trigonien am häufigsten und zahlreichsten yertreten sein. JIMBö beobachtete nirgends mehr als einen fossilführenden Horizont und vertritt entschieden die Ansicht, dass die Kreide H ok kaidl) s die AbI agerung ei ner eill7;igen Epoche repräsentire und dem indischen Ootatoor entspreche. Somit ,vin1 Jie von YOKOYA.:lIA. nnsgesprochene Anffassnng in s'bhler ,Yeise bestätigt. Die mit tel c r et a cis c 11 e n Sc h ic h te 11 dei; Sanchiugrabens. Des Sanchiugrabcus wurde schon früher bei der Betrachtung dei; ,Tura Erwiilmung gethan. Aus Kagahara, in dessen Umgebung die von KOCHIBE zuerst aufgefundenen Fundorte von Kreideversteinerungen liegen, beschreibt YOKOYAMA 9 Arten, deren 1\10h1'zahl nicht sichel' bestimmbar ist, nämlich 1. Alectryonia (f, cal'inata LAM. (Trichinopoly von Indien, Cenoman von Europa), ') E.rogym SjJ., ;j. Avicula IIlImdlle 1:'01(" I. CIlClIlllle(t cl striatella 1\IICH. (Kreide VOll Sachalin, Gault von Europa), ,). Trigonia 8J1. (yenvandt mit TI'. alifol'11Iis PARK. vom europäischen Cenoman), n. Cl'assatella Kagahal'ensis YOK., 7. Ca}Ju.lus annulatus YOK., 8. l)hyllocel'as sjJ. (iilllllich dem Ph. Velledae MICH. VOll Ul'akawa), n. AlliHorel'as s]I. (iilmlich dem An. indicul/l FORnEs vom indischen Ootatool') Ausser (liesen Formen lwmmen bei Otchizawa, einige l'i ol:el'lJallJ lClgahftlct, Beleulllitenfntgmente vor. Ab .Fossilfnndstiitten dieses kleinen Gebietes sind noch anzuführen Shiroi Kreide im Sanchiugraben. 10;) (Kalll'agöri, Közuke), Öhinata (Sakugäri, Shinano) und Kawarazawa (Chichibugöri, Musasbi) Ueber das cretacische Alter dieser Ablagerung ist kein Zweifel möglich, und zwar pflichten wir vollstiindig YOKOYAMA'S Ansicht bei, dass dieselbe dem uämlichen Zeitabschuitt (Cenoman-Gault) angehört, wie diejenige VOll Hokka.idö. Der creta.cische Schichtellcomplex des Sanchiugrabens besitzt eille bedeutende M;ichtigkeit, welche gewiss auf über 200m geschätzt werdell muss. Er überlagert ohne irgend eine bemerkbare Discordanz die mittelcretacischen Cyrenen- und Pflanzenschichten Die Schichtenfolge stellt sich nach OTSUKA'S und meinen Beobachtungen, wie folgt, dar: 1. znunterst Trigoniensalldstein, ziemlich miichtig, fein-mitteloder grobkörnig, zuweilen conglomeratisch; dunkel- oder griinlichgrau, zuweilen kalkig; aus Fragmenten von Quarz, Feldspath, Chlorit, zersetztem Biotit nnd etwas Muscovit bestehend; dickbankig mit spiirlichen, dünnen Schieferthonlagen. Ein Horizont in demselben enthält jene VOll YOIWYAMA untersuchten Versteinerungen, unter denen die 'l'rigonia cf. alifol"mis die bei weitem vorwaltendste ist. 2. Ein COllplex von vorherrschendem dunklem Schieferthon, etwas Sandstein und Conglomerat. Eine SchieferthonIage enthält Lei Sebayashi im Säzngawathal bei Kagahara Echinidenfrctgmente und Lncina-Reste; am Bandötöge auf dem \Vege VOll SeLayashi nach Miokedaira wurde ein Ammoniten-fragment gef Llndeu. :3. Ein mächtiger fossilloser \Vechsel von dunkelgrünem, platiigem, zuweilen tuffartigcm Schieferthon uml Sa,lldstein. Der l::ichiefertholl enthiilt gegen oben zahlreiche Kalkconcretiollen. Die Trigonie llsands teü1e des S aka ,va -, H io s ekiund Katsuragawa.-Beckenr:,. ,Vie im Sanchiugraben, so treten in den drei mesozoischen Becken von Shikoku die Trigoniensal1llsteine über den jurassischen Brackwassergebilden a.uf. Es sind grob-,mittel- bis feinkörnige, durch kieselige Bimlemittel verbundene, zuweilen kalkige Quarz 106 Kreide im Sakawa-, Rioseki-und Katauragawa-Booken. sandsteine mit meist schlecht erhaltenen Conchylienresten. Unter diesen waltet jene mit Trigonia alifo1'lnis nahe verwandte l!'orm vor, deren Steinkerne bisweilen die ganze Gesteinsmasse erfüllten. Y. KIKUCHI erwähnt vom Katsuragawabecken noch drei andere Trigonia-Formen welche der Glabrae-Gruppe anzugehören scheinen, aussel'dem zwei schlecht erhaltene Ammonitenfragmente. NASA führt in dem Trigoniensandsteine des Sakawabeckens (Fundorte Habunokawa in Naganomura, Nishinomiya in Tokanomura, Sandachino in Ochimura) neben der T1'igonia cJ. alifol'mis noch drei Tt'igonia-Formen (wie im Katsuragawa-Becken), Korallen, Rhynchonella, Ostrea, Solen, Dentalium (?) und zwei schlecht erhaltene Ammonitem;este, darunter eine Scaphites-ähnliche Form. Die Izumisandsteine. In der Izumikette, auf der Südseite von Awaji, in der Sanukikette und fast längs der ganzen Nordseite von Shikoku, endlich in der nordwestlichen Ecke des Südkiushiugebirges und auf den Amaxa-Inseln tritt eine hauptsächlich aus sandigen Gesteinen bestehende Schichtenfolge von bedeutender Mächtigkeit auf, deren Alter, nRch den wenigen eingeschlossenen Fossilien zu urtheilen, entschieden cl'etacisch ist. Sie baut sich wesentlich aus einem Wechsel von Sandstein, Schiefel'thon und Conglomerat auf. An der Basis des Complex befindet sich in der Sanuki-Kette nach NASA ein mächtiges Conglomeratlager mit Granitgeröllen. Der Sandstein waltet bei weitem vor; nur sehr selten sieht man unbedeutendo Einlageruugen von unreinem Kalk und dünnen Kohlenschmitzen (auf den Amaxa-Inseln und in Higo). Der Sandstein, meist dunkelgrau oder graugrün, bei der Verwitterung gelbliche Färbung annehmend, hart, fein-bis grobl,ö1'llig, ist gewöhnlich arkoseartig ulld besteht wesentlich aus Quarz, Feldspath, Glimmer und Chlorit. Er geht oft in Conglomerate über. Fragmente von älteren Gesteinen, wie Thonschiefel', Quarzit u. s. w., werden oft gesehen. Das Bindemittel ist in der Regel kieselig, selten kalkig. Das Conglomerat führt wesentlich Gerölle VOll Sandstein, Quarzit, Granit, Quarzporphyr u. a., welche durch ein kieseliges Cement verbunden werden. Dieser sandige Schichtencomplex, welchen I zumisandsteino. 107 wil'die Izumisandsteine benennen wollen (die Sandsteine, "Iznmiishi" genannt, werden in der Umgegend von Osaka vielfach als Baumaterial benutzt), ist im Allgemeinen durchaus arm an Fossilresten. YAMABHITA erwähnt in einem durch chloritische Beimengung tiefgriin gefiirbten Sandsteine der I zum i ke t t e (Halwtsukuri-mnra in Hinegori, Iznmi) N odosal'ia-iihnliche Foraminifel'enfragmente. Den Izumisandsteinen oer San n k i k e t te sino gl'osse, ven~­ weigte, oft bis 2 Fuss lange, verkohlte :Fucoioenabo1'ücke charakteristisch, deren Form die lokale Be~eichllung "Shobu-ishi" (0. b. IJilicllstein) bel'yol'gernfen hat. Sie ,yerden an yerschieoenen Punkten dieses Gebirges \vie Bando, Oruno, Iznmidani u. s. "'. angetroffen. NASA giebt an, oass in der Kitadani-Schlllcht bei Omi (Ouc'higäri, Sanuki) UllYollkommen erllaltene Conchylienreste, darunter ein H etel'oceras-iihnliches Ammonitenfragment, A rc(t u. a. yorkommen. Ebenso hat derselbe bei Olmyama (Samukawagäri, .Sannki) schlechte Bruchstücke eines Sequoia-artigen COlliferen entdeckt. Etwas reicher an Fossilien sin] die IzumisanclsLeine yoa Kinshiu. Sczn,I enviilmt von einigen Punkten von Higo (Ashikitagäri und Mashikigäl'i) Beste VOll Tllrritella, Natica, L1lCilUt im Schieferthon. EIKUCHJ hat im Sandstein von Sakasegawa-mnra auf Shimojima (Amax[1) schlecht erhaltene Heste von Sphcllotrochis, 1'erebratella, Paten, IlIoccraJ//lIs, 'l'l'igonia (vergleich l)[t1' mit TI'. alijoJ'JIlis PAUK.), Cardita (2 sjJ.I, Luci 1/((, l'ho[(uloll1!j((' und Pleuromya gefnnden, in demjenigen yon Imac1amnra f.uf oerselben Insel Terebratella, Ostrea, Inocerallllls, Cardita, Lucinrr, PlclITomya (?), enc1li('h in demjenigen von His1.ta-mnra auf derselben Insel Cardili/-Steil\].;el'ne. \VeiLer hat RuzeKI bei der lctztjiihl'igen' U ebersichtsanflHthm'3 von IIigo auf den Amftxa-Inse]n fo]gpnde Fossilfunde gemacht: z.lhheicl1G CaJ',{i.nln-Reste im Sandstein VOll Goshono-ura auf Hongojima, Terebratellit ('?)-Heste iw unreinen Kalk von Uchino-kächi (Kamijima), Lucina, Tlirritclla, Natica, A1lll110nitenreste (darunter eine Hamites-ähnliche Form) im Schieferthon von Hime-ura (Kamijima) 108 und schlecht erhaltene Dikotyledonenref'te 1m Sandstein yon Kidobaba. l{IKUCHI erwähnt im Schieferthon von Komatsu-mura (Shimojima) folgende Pflanzenreste : Arunrlo, POP1tlllS (?), Salix, QlIcrclIs (?), Pagu8, T'latanus unc1 Cinnamomum. Ob diese Izumisandsteine mit den Trigoniensandsteinen zn identiticiren seien, kann 7:lU Zeit nicht entschieden werden, da noch keine genügenden Untersuchungen vorliegen. Yedenfalls ist hier angesichts der aufgeziihlten Fossilreste, namentlich der T'llrrilite,sund n amites-itlmlichen Cephalopodenfragmente und der Dikotylcdonenbliitter, die Auffassung zulässig, (1ass die in Frage stehende Ablagerung der mittleren odp1' 01)eren Kreide oder auch vielleicht 1)eiden angehört. Die 1\Iikuraschichten. Bei der Untersuchung der Siidostfianke des Akaishigebirges wnrde \'on K. NAICUiEDU eille 'wesentlich aus Schieferthon 11w1 Sanilstein bestehenile, gegen SB überfaltete Schichtfolge von unbestimmtem, aber vennl1thlich alttertiiirem oder jungmesmmischem Alter als die 1\1 i kur fL - Sc h ich t e n ausgeschieden. Sie ist dcm [WS J{obotokeschichten bestehendem Gebirge vorgelfLgert, Bei (len stfLrken Dislolmtiol1cll, (le11el1 (1as Gebiet unterworfen, ist ihr Ijftgerungiwerhiiltniss zn dem rm1f?ozoisehcn Gebirge unc1 dell das südliche Vorland aufbn,ucllllen tertiiircn Geoil(10n ~chwcr zu ermitteln. Am Aufbau des Complex betheiligen sich YOl'herrschenn Rchieferthone und SanGsteine. Nur lokal stcllen sich geringmächtige tuffige Einlagel'ungen sow'ie Hornsteine ein. Der Schieferthon ist meist sch wal'Z oder dunkelgrau gefärbt und zerfällt leicht bei der Vel'witterl111g; zmvcilel1 ist er verhiirtet und dann dem palaeozoischen Thonscbiefel' sehr iihnlich. Der gewöhnlich feinkörnige Sandstein ist sclnval'7:, dunkelgrau oder braun gefiirht und besitzt eine feldspäthische Zn.sfLmmensetzung, Bei gl'össel'em Qual'zgehfLlt ähnelt er dem pfLl::cozoischen Gl'ftuwackensandstein. Der nur, selten fLuftl'etelltle, dichte, dnnkelgmue, weissgeadertc, unreine Kalk besit7.t eine Miichtig-keit VOll b10ss einigen Metern. :!\Iiknrn.·Schichten 109 Bei Ichi110se nnd Setonoya in Shidagöri (Snruga) schliesst er Foraminiferen-(Globigel'ina, Nodosal'ia,? Discorbina) uml Kalkalgenreste ein. Blattabdriicke von Dikotyledonen wurden VOll SUZUIU in einem Schieferthon von Abegöri (Suruga) gefunden. Die eingeschalteten tuffigen Schichten sind geringmächtig ; sie sind gelblich- oder dnnkelgriln gefiirbt, dicht oder zuweilen mehr oder weniger körnig, fI uch l>reccicnartig. Es sind wahrscheinlich POlllhyrit-(odel' Andesit-) Tuffe nncl Kommen in Ger Umgebullg VOll Okabe und bei 1\1i,vahara in Shidagöri vor. NUllseben wirin dem Süd-ulHl 'Vesttheil von Kii, umdie palaeozoische 1\1115se deil Ütonomine hennnlagorna, einen ll1iicbtigen COll11'lex von S<:hil'hten entwickelt, welche in petrographisdlf'r Be7,iehung den 1\1ikuraschichiell von Suruga und Tötöll1i sdlr ähnlich sind und im Kumanogawathal ,"om deckenförmigen Quarzporphyr überlagert werden. In ihnen sinc1 \TOll Y.UIASHf'l'.\. Abdrücke von Dikotyledonenbliittel'll und ein Amll10nitenfragll1ent entdeckt ,,'orden. Das let:dere wnnle z,,'ar !.ds Geriill hei Kurihlnt in 1\1inami·murogöl'i gefunden; da aber die gam:e U mgebullg aie~er Func1stiitte, so,yeit elle Quellbiiche Ges Thalfll1sses reicl1e11, lediglich aus Gen b2sagten Sehichten UlH.l Qnarzporphyr bestehen, so kann dasselbe nur ans jenen Schichten stammen. Somit hahen ,,,ir hier zum mindesten mit einol' Kreideablagerung 7,11 tllnn. Da aeer ihr ganzer petrographischer H!1,bitus sowie die ganze Art uncl 'V(>iso ihres Anftl'etens für ihre Identitiit mit den l\Iiknraschicbten spricht, so beamtanCle i<:b llicht auf Gen in K ii (>ni wickelten COlnplex c1en Namen "l\Iilmraschichten" Girekt 7,11 übertragen. Die l\Iilmraf'chichten Kii's bestehen ebenf!1,l1s wesentlich aus einem mächtigon 'Vechsel VOll Schiefel'ihon und Sanc1stein. Zuweilen ,,,erGen wenig mächtige Einlagel'ungen yon dichtem, grauem, weissgeadel'telll, l1lll'eillem Kalk, häufig mehr OGer weniger miichtige Conglomel'atbger mit Gerüllf'll ,-on Quarzit, Sandstein, Thonschiefer, Kalk u. 11., selten Breccien beobftchtet. Der Schieferthon ist meist 8cl1\\'Il1'1l oder sclnunt7.ig gran, stelletnyeise sandig, lJiinfig sehr verfestet nlla dllnn thonschieferartig. Der gewöhnlich fein körnige Rawlitein i"t feldRpathhaltig, deshalb al'kose!1,rtig l1Uc1 besit,zt eine c1nnkelgl'iinlichgraue odor lichtgraugelbe Fiirbung. Bei Tsngac1ani nnc1 Ichinohira (Higashi-mUl"ogäri) wurden in einem 110 Mikum-Schichten. Yatani-Schichten. feinkörnigen, gelblichweissen Sandstein Abdrücke von Dikotyledonenblättel'll gefunden. In der Umgebung von Miyaimura im Kumanogawathal wird ein 1-3 Fuss mächtiges zwischen dem Sandstein und Schiefertbon der Mikuraschichten eingelagertes, anthracitisches Kohlenfiötz abgebaut. Die Mikuraschichten Kii's verhalten sich discordant zn den palaeozoischen sowie zn den tertiären Bildungen. * Die Yatanischich ten. ~\n aer Nordflanke des Ötögegebirges, südlich von Yonezawa in Uzen, tauchen nach R. NISHIYAMA'S Beobachtung bei Yatani auf einem kleinen Areale unter aen tuffigen Tertiiirschichten ein COluplex YOll grünlichgranem, feinkörnigem Sandstein und dunkelgrauem Schieferthon 11e1'yor. Er bildet eine NS-streichende Antiklinale und schliesst weder Fossilien noch kalkige Bildungen ein. Sein Alter kann deshalb nicht ermittelt werden, aber der verfestete Charakter der Gesteine, welcher sich durchaus von demjenigen aer übcrlagel'l1den Tertiärschichten unterscheidet, liisst uns yermuthen, dass wir es hier mit einer alttertiiirell oder j nngmesozoischen Ahhtgernug zu thnn haben. Die 1\Iisakastufe. Auf der Innenseite Nord- und Südjapans, sowie im Bereich de~ Flljizone auf Honshiu ist, discordant übel' dem al'chaeischell und palroozoischen Gebirge gelagert, ein stellenweise enorm mächtiger Tuffcomplex entwickelt, dessen petrogmphische Charaktere denen der tuffigen Produkte der Tertiärperiode ausserordentlich iilmeln. Abgesehen von einigen spärlichen Foraminiferel1l'esten sind in ihm 110ch keine Fossilien aufgefunden worden. Eine Discordanll gegen das überlagernde Tertiär ist an manchen Stellen zu beobachten. Vor allem ist auf den bedeutsamen Umstand hinzuweisen, dass er von stockförmigen Dioriten durchbrochen und hocrgradig metamorphosirt wird und sich somit, insofern diese Tiefengef'teine nach *' XAKASHlllIA'S diesjiihrige Untersuchung cles Südki uah i uge birges sclleint z nergeben, dass die Miknraschichten auch dort zur Entwickelung gelangen. lUisakastufe. 111 Analogie aller übrigen Vorkommnisse vortertiären Alters silla, als eine Bildung der mesozoischen Periode erweist. Im Quanto una den angrenzenden Gehieten, wo er die mächtigste Entwickelung zeigt, haben wir ihn nach der Lokalität l\Iisakatöge an der Nordseite des 'Fuji die lVIisakastuJe genaullt. 'ruffe VOll Porphyriten, Diabasen und Quar:6porphyren nebst den eingeschalteten Decken una den Gängen der nlimlichen EffusivgesLuül8 setzen wesentlich aie Misakastufe zusammen. Sie sind gleichsam als mesozoische Vorläufer der tertiiiren UlJ(l posttertiiirell Effusivprodukte anzusehen. Und wie untel' diesen die Andesite und in zweiter Linie die Liparite weitaus vorwalten, so sind es unter jenen die Porphyrite und dann die Quarzporphyre, \velche die dominirende Rolle spielen. Das Material aer Misakastl1fe ist jedoch in den verschiedenen Entwickelungsgebieten verschieden beschaffen. So sind es im ganzen Bereich aer :B'ujizolle auf HOllshiu Imuptsiichlich Eruptionen von Porphyrit und Diabas, in der Aizl1Hochfläche und deren südlicher Umrandung ZUlll grossen TLeil diejenigen der Quarzporphyre und im Mikunigebirge diejenigen aller genannten Gesteine, welche die VeranlassUlJg zur Bildullg der ill Frage stehenden Stufe gegeben haben. Der Complex bildet ganz ansehnliche Berge mit zackigen, schroffen Formen; ihre Schichten sind stets steiler aufgerichtet und in einem weit höhereIl Grade Dislokationen unterworfen als die tertiären Gebilde. Im Bereich der Fujizone auf Honshiu, nitmlich in den Gebirgen 'l'anzawa, l\Iisaka, '1'enshn, au der Ostflanke der Komagatakekette und im Chikumagebil'ge besteht die M:isakastufe im vveselltlichellnur ans 'l'uffen VOll Porphyriten und Diabasen nebst den eingeschalte t enD ec ken di esel' Er u pt i v g es t e i II e. 111 den 'I'uffbreccieu und Conglomeratell erscheinen vorwiegena Fragmente VOll Porphyrit, selten von Diabas. Zuweilen, wie im oberen Theil der Stufe am M:isakatöge ist ein Conglomeratlager mit Geröllen von Grauwackensandstein, Thonschiefer, Quarzit u. a. eingeschaltet. Sonst scheinen in dem gangen Complex bis auf unbedeutende) kalkige Einlagerungen vollständig Gesteine von nicht tuffigem Character zu fehlen. Die Dia b ase sind mittel- bis feinkörnig und von schwärzlich 112 lHisakastufe in der Fujizone. grauer oder dunkelgrüner Fiirbnng. Accessorisch tritt in ihnen 1\Iagneteisen auf, welcher zu weilen durch Titangehalt die Bildung von Leukoxen veranlasst. Zuweilen ist der Augit theilweise uralitisirt wie im mittelköl'lligen Diabas vom Shäji-ko am N,,v-Fuss des Fuji. Die Diabase sind stellenweise einerseits porphyritisch usgebildet, überhaupt mit DiabasporphYl'iten innig verknüpft, andererseits dioritartig ausgebildet, indem sie ausser den normalen Gemengtheilell Hornblende, Quarz und Biotit enthalten. Die Porphyrite sind theils qual'zhaltige oder quarzlose Diorit-, theils Diabasporphyrite ; im Ganzen walten die letztgenannten weitaus vor. Bei einzelnen Vorkommnissen ist jedoch das Bisilikat gänzlich zersetzt, was besonders bei quarzhaltigen, porphyritischen Gesteinen häufig der Fall ist. Quarzhaltige Dioritporphyrite sind weniger reich vertreten als quarzlose. Die Porphyrite sind allgemein dichte, dnnkelgrau oder dunkelgriln gefiirbte Gesteine, welche selten frisch sind. Die Grundmasse ist vorherrschend mikrokrystallin. Accessorisch erscheinen stets Apatat und Magnetit, ,velch letztel'el' zuweilen als Opacitanhiiufung in HOl'llblcndegestalt auftritt. N Ul' selten wird in der Grulldmasso die glasige Basis bemerkt, wie z. B. in dem dichten, dunkelgriinen Diabasporphyrit mit Plagioklaseinsprenglingen, welchen ich oberhalb Häkizawa im oberen Sakawagawa-Thal (Sagami) sammelte, ulld dessen Gl'undmasse glasig mit einzelnen Plagioklaskrystallen uud Augitmikl'Olithell ausgebildet ist. Amygdaloidische Gesteine mit Epidot-, Chalcedon- oder Delessitmn.ndeln kommen natürlicherweise hin und wieder vor. Die Tuffgesteine der Misakastufe in der Fujizone leiten siuh vorhorrschend VOll Diabasen und Diabaspol'phyriten ab. Es sind zum grössten Tbeile verfestete Tuffe und 'ruffbrecciell, welche in aer Regel dunkel- oder lichtgrüne, zuweilen aber dunkelrothe od.er bunte Färbungen aufweisen. In ihnen erscheinen vorwiegend Fragmente von DiabasporphYl'it, selten von Diabas. Zwischen d.en breccien- oder conglomeratal'tigen einerseits, den dichten, durch Silicificil'Ung oft bandjaspisiihnlichen AbiLndcrullgen andererseits existil'en mal111ichfache U ebergiLllgc. Diese Abiilldel'llllgen einzeln zn betrachten, wiirde bei ihrer aussel'ol'dentlichell Mannichfaltigkeit unmöglich sein. Im Ganzen dominiren Diabasporphyrittuffe VOl'. 1\iisaknsture in (kl' Flljiz,)!\t>. 113 Sie sind in der Regel feinkörnig oder dicht, meistens schmutzig graugrün oder dunkelgraugrün und bestehen aus einem klastischen Aggregat von Augit- und Plagioklasfragmenten, sowie Brocken von Diabasporphyrit. Nur selten sieht man primären Qual·z. Pyritiinpriignationen, Quarz- oder Kalkspathadern und Incrustationen von Chalcedon werden häufig beobachtet. Chloritische Imprägnationen, bei deren Ueberhandnehmen nicht eine Spur von frischem Bisilikat entdeckt werden kann, sind allgemein verbreitet. Zuweilen besteht die gange Matrix aus einem filzigen Gewebe von kaolinisirten Plagioklasleisten und chloritischen Substanzen. Allgemein ver.breitet siud auch llati.1rlich als Zersetzungsprodukte Brauneisen und Epidot. Beachtens"verth ist der Umstand, dass stellenweise die in den Tllffbl'eccien enthaltenen Porphyritfragmente eine lappilliähnliehe Gestalt zeigen (zwischen Nagamata und Hirano im Döshithai, Kai). Die Misakastllfe im Gebiete des Mikunige birges unterscheidet sich von dmjenigen der Fujizone dadurch, dass sich an ihrem Aufbau neben Diabas, Porphyrit und deren Tuffen Quarzporphyre und deren mannichfach ausgebildete 'l'uffprodukte theilnehmen. Der Quarzporphyr ist vorherrschend als Granophyr mit Fluidalstruktur ausgebildet. Quarzporphyrtuffe besitzen eine abrupt wechselnde Korngrösse, sind meist lichtgefiibt, feinkörnig oder dicht und bestehen aus einem klastischen Aggregat von Quarzporphyrgemengtheilen nnd vereinzelten Quarzporphyrbrocken von lappilliiihnlicher Gestalt. Pinitoidähnliche Umwandlungsprodukte werden häufig beobachtet. Zuweilen ist das Gestein reich an l\Iuscovit. Selten beobachtet man in aem Misakacomplex dieses Gebietes dünne, mergelige Kalkeinlagerungen und kalkige, grüne Porphyrittuffe. "Was die Porphyrittuffe dieses Gebietes von denen der Flljizone unterscheidet, ist der Umstand, dass in ihnen bei aller sonstigen Aehulichkeit als wesentliche Gemengtheile vorwaltend Quarz, Hornblende und Plagioklas bemerkt werden. Es scheinen hier also vorwiegend Tuffe von Quarzdioritporphyrit vorzuliegen. Im Ökawathal südlich von "Wakamatsu, um den Sannötöge und im oberenKinngawathal sowie amSammoritöge an der Ostseite des Inawasbiro-See's, spielen an der Zusammensetzung der ] 14 l\Iisnkn.stufe im l\Iikunigebil'ge nll(1 in der Aiznllocl,ßilchc. Misal\astufe mannichfach entwickelte Quarzpol'phyre (Mikrograllit, Granophyl', Felsophyr und Vitrophyr) und deren Tuffe, welch letztere eine grosse Mächtigkeit erreichen, die dominirende Rolle, während Por)Jhyrite und Diabase zurücktreten, ja im oberen Kinngawathal vollständig fehlen. Illtrusiv in der Misakastllfe treten ausser den oben betrachteten, auah als Einlagerungen vorkommenden Diabasen, Porphyriten und Quarzporphyren Quarzdiorite, Diorite, Augitdiorite auf, welche ausgedehnte stockförmige Massen bilden und hochgradige Contaktphänomene in den durchbrochenen 'l'uffgebildfm hervorgerufen haben. N nn durchbrechen die Granite im südlichen Kitakamigebirge die jurassischen Schichten, und die Izumisandsteine yon Awaji uni!. Sanuki ruhen auf einem Sockel von Granit, welcher die palaeozoischell Schichten durchsetzt. Andererseits werden die mitteljurassischen Brackwasserschichten der Mino-HidaHochfläche'von Porphyriten und Ql1arzporphyren durchbrochen und überdeckt. Srzmn beobachtete an der Grenze des KomagatakeGranitstockes gegen die palaeozoischen Schichten deutliche contaktphänomene, wiihreml solche an derjenigen desselben Granites gegen die Misakastufe nicht gefunden werden. Das Verhiiltniss zwischen der Misakastufe und den Mikuraschichten ist noch nicht genau bekannt; wir haben aber hier nach allem gesagten mit einer Rildl111g zu thun, deren Entstehung wahrscheinlich oberjnrassisch oder cretacisch ist. Die die 1\Iisalmstufe durchbrechenden Diorite miissea demnach von sehr jllgendlichem Alter Rein. Anderweitigf',' wahrscheinlich mesozoische Tuffbilc1ungen, welche mit der Misakastufe verglichen werden können, sind an mehreren Punkten' VOll Chiugolm angetroffen worden. Dahin gehören die ausgedehnten Quarzporphyre und deren Tuffe im Bergland Kibi und in anderen Theilen von Chingoku, Tnffe nlla Tnffbreccien vnn Porphyrit, welche die Misenkette in Iznmo aufbauen; grüne Tuffsandsteille und Tuffconglomerate, welche ein kleines Recken bei dem Stiidtchen Kano in SllWÖ allsfüllen ; femel' eine Gruppe YOll noch nicht genügend erforschten, tnffigen Alter der Misakllstufe. lHesozoische Eruptivformationen. 115 Gesteinen, welche den westlichen 'ßl€il von Nagato einllehmen, * und einige andere kleinere Vorkommnisse. Alle diese Gebilde harren jedoch noch einer genaueren Untersuchung. Eruptive Formationen der mesozoischen Gr'ltppe. Eruptivgesteine VOll sicher mesozoischem Alter sind in Japan in reicher Fülle bekanut.\Vir wagen sogar auszusprechen, dass weitaus die grössere Hälfte der vortertiärell massigen Gesteine während der mesozoischen Aera erumpirt sind. Zugleich hebeu wir hervor, dass uns noch kein Eruptivgestein von sicher triadischem oder jurassischem Alter bekannt ist. Die meisten, selbst die Granite llicht ausgenommel1, sind höchst wahrscheinlich nach dem Absatz der mitteljurassischen Brackwasserschichtell elltstaudell. Unter den in Stock- und La,gerform auftretenden 'riefelJgesteinell spielen Granite, Quarzdiorite und Diorite die überwiegende Rolle. Als Gänge und effusive Decken, welche zum Theil von Tuffell begleitet werden, treten neben grauitischell und dioritischen Gesteinen auch Quarzporphyre, Diabase, Porphyrite und Serpentine, welch letztere aus Peridotiten hervorgegangen sein mögen. Granite. Die Bildung der grössten Mehrzahl der in Japan weitverbreiteten Granite gehört der jungmesozoischen Periode an. Im sii.dlichen Kitakamigebirge durchbricht der Granitit yon Iriya jurassische Schichten, welche am Contakt eine hochgradige Umwandlung zeigen. Dagegen wird dasselbe Gestein am Südabhang des Komagatake in Kai von den Misakatuffen und in der Izumikette, auf Awaji, Shikoku und Kiushiu von den cretacischen Izumisandsteinen überlagert. Dass jedoch Gralliteruptiol1ell zu \'eschiedenen Malen wiederholt haben müssen, bezeugen Granitgänge im Granit, welche an manchen Orten (z. B. bei Yamanoo im 'rsukubagebirge) beobachtet werden. Granite bilden meist mehr adel' weniger grössere Stö.cke oder Lager, welche zuweilen gang• \Vährend ich diese Zeilen niederschreibe, geht mir gerade eben von Herrn der gegenwärtig mit der aufnahme des b"treffenden Gebietes beschäftigt ist, eine brieflich(l Mittheilung zu, dass er in einem in diesem Schicbtencomplex eingeschalteten Schieferthon bei Yamanoi, Asagöri, Xagato, mesozoische Pflanzenreste aufgefunden hätte. Er erkenne unter denselben deutlich auch Abdrücke vvul'OIlo,wmitcs uud Adialllil<',< KOCHlBE, 116 Granite. förmige Apophysen in das NebeugciLeil1 aussenden. Es herrschen mannichfache Abänderungen des Granits. AlU überwiegendsten ist der grob- bis mittelkörnige Granitit, welcher hä ufig durch Romblendeführung in Am phi bol g r a n i t i t und auch Amphi bolgrani t übergeht. Bei reichem Rornblendegehalt nimmt der Plagioklas auf Kosten des Orthoklas zu, und es entwickelt sich eine d i 0 l' i t i s c he Granitfacies heraus, wie dies in verschiede nen Gebieten von Chiugoku, Echizen, des Abukumagebirges unJ in der Umgebung der Kofuebene beobachtet worden ist. Es kommen übrigens oft Fälle vor, wo man keine scharfe Grenze zwischen einem Granitit- und Quarzdioritterritorium ziehen kann. Ob hier thatsächlich ein Uebergang zwischen bei den in der Art besteht, daes sie verschiedelle Facies eines desselben Eruptivmagmas darstellen, darüber haben wir noch keinen sicheren Nachwcis bringen können. Die basischen an Biotit, Hornblende und Plagioklas reichen, knolligen Ausscheidungen werden im Granitit und Amphibolgranitit allenthalben beobachtet. Als accessorische Gemengtheile treten stets Zirkon, Apatit und Magnetit auf, ausserdem häufig Titanit. Der feinkörnige Granitit von Bandösb im[\, im nordöstlichen 'rheil von Echizen ist durch einen blassgrünen, etwas pleochroitischen Augit bemerkenswerth; femel' der Hornblendegl'anitit von Okinoshima (Ratagäri, Tosa) im südwestlichen Theil von Shikoku dadurch, dass die Hornblende theilweise in Glaukophan umgewandelt ist. Die von Granitstöcken ausgehenden Apophysen und Gänge sind häufig als Granitporphyr oder Granophyr ausgebildet, wie dies z. B. in ausgezeichnetcr Weise bei dem eigenthümlichen, schmalen und übel' lri geradlinig verlaufenden Gänge beobachtet werden kann, welchen der am linken Kisoga\vaufer herrschende Granititstock bei Nanto (Kamogäri, 1'.Iino) nordwiirts aussendet. Zweiglimmeriger Granit kommt sehr selten vor iTagagiJri, Hitachi), Aplit und Pegmatitgänge dagegen setzen sehr hiiufig im Granitit auf. In den Granitgebieten und meist in diesen Pegmatitgängen finden sich Fundstätten von schön krystallisirten Mineralien, welche im Folgenden aufgezählt werden mögen: Umgebung von Ishikawa, I waki (Beryll, 'l'l1l'malin, Feldspath, Mineralien im Granit. 117 Muscovit, Granat, Wolframit, Bergkrystall), Yamanoo, Makabegäri, Hitachi (Topas, Granat), Kimlmzan in Kai (Bergkrystall, Turmalin, Feldspatb, Apatit, Reinit), Umgebung VOll Kaore, Nakatsugawa uud Naegi, El1agäri, 1\1ino (Rauchquarz, Feldspath, Topas, Beryll, 'Turmalin, Oassiterit, Korund), Nil1däzan in Mizl1sawamura, Miyegäri, I"e ('l'opas, Rauchquarz, '1'urmalin), Mizusawamura, Suzukagäri, Ise (Topas), Ishikureyama, Asakugäri, Ise (Topas, Rauchquarz, '1'urmalill, Fluorit, Granat), Yunoyama, Miyegäri, Ise (Heulandit\, Akatsu, Kasllgaigäri, Owari (Rauchquarz), Otal1iyama (Tagamiyama), Kuritagäri, Omi ('1'nrmalin, Bel'yll, Rauchquarz, Topas), Umgebung von Nibe, Hinogäri, Häki (Berghystall, AmBthyst).* D i 0 r i t e.-Von dem nach dem Granit hiiufigsien 'riefellgcsteine, den Dioriten, kann dort, wo es mit den Misakatuffen zusammen auftritt, nachgewiesen werden, dass es jünger ab diese sind. Die Diorite treten in Form von bedeutenden Stöcken und Gängen in den verschiedensten Theilen des Landes, doch minder biinfig als. die Granite auf. Es herrschen auch hier mannichfaltige Ansbildungsfol'men. Am häufigsten ist der Quarzdiorit und Diorit, seltener der Quarzaugitdiorit und Augitdiorit. Der Quarzdiorit nimmt zuweilen recht ausgedehnte Areale ein. Er ist gl'Obbis mittelkörllig und führt sehr oft Biotit. In dieser biotitführenden Modifikation könnte er in mallchen Fiillell '1' 0 na 1i t bezeichnet werden, indem er makroskopisch wie mikroskopisch vollständig dell Oharakter des bekannten Adamellogesteins theilt (Quarzglimmerdiorit des Sasagotöge in Kai, verschiedener Theile des Kitakamigebirges u. a.). Häufig geht der Tonalit lokal einerseits durch den abnehmenden Quarz- und Biotitgehalt in den Diorit (Nagamata im Däshithal und Minatsubodaira im Tenshugebirge), andererseits • Von der Hauptinsel der Gotogruppe ist das Vorkommen von Bergkrystall im Gmnit bekannt, wor[\ber jedoch noch keine nliheren Angaben zu ermitteln waren. 118 . DiOl·ite durch Zunahme des stets meIn: oder welliger anwesenden Orthoklas in eine granithiche Faeies (im l\1isakagebil'ge, in (Jhiugoku) über. Besonders ist sein auffallend granitähllliehel' Charakter in allen seinen Erscheinungsformen zu betonen. Als aeeessorische Gemellgtheile des Quarzdiorits treten auf Magnetit, Zirkon, Apatit, 'l'itanit, Titaneisen, der oft in Leukoxen umgewandelt ist. Eine Analyse des tonaJitartigell Quarzdiorits von Hökizawa im oberen Sakawagawathal in Sagami ergab folgende Zusammensetzung: Si0 2 55,48, A1 20 3 19,61, Fe20a 4,06, FeO 6,05, CaO 8,75, l\IgO 3,06, K 2 0 1,9"1., Na20 O,liJ, H 20 1,18 Am Aufbau des ~Iikunigebirges, namentlich zwischen Shimizugoe und Mikunitöge, betheiligt sich ein eigenthiimliches, dioritisehes Gestein, \velehes in &einer Hauptmasse als Qual' za ugi tdiori t zu bezeichnen i8t und einen gl'OSsell, illtrusi ven Stockkörper innerhalb der 1\Iisakatnffe bildet. Das vorherrschende Gestein ist mittelbis feinkörnig und besteht aUtl Quarz, Plagioklas, grüner, faseriger HoruLlenc1e uUll einem blassgtiinen, pleochroitischen Augit. Es ist reich an Abänderungen ulllllokal als Diabas (Sekiyama, Uwonumagöri, Echigo, und am Siidabfall des MikunitLige), als biotitführenc1er Quarzdiorit (an mehreren Stellen des Shimizugoe, Futaitöge), ausserdem in den peripherischen Theilen als Quarzc1ioritporphyrit oder Quarzaugitporphyrit ausgebildet. Der Quarzdiorit, welcher als ein ziemlich ausgedehnter Stoekkörper die 1\Iisalmtuffe des Chikmnagebirges durC'hbricht, geht 11ach YAMASHrTA'g Untersuchung lokal in pOl'phyrititlcbe Facies übel' (Höfuknji, Nagakubo). In diesel' I;'acies ist er durch Augit~ gehalt ausgezeichnet, welcher auf Kosten von Quarz uud Hornhlende derart zunehmen kann. dass das Gestein AugitporphYl'it benannt werden muss. Au anderen Orten, z. B. am NOl'dabfall (les 'Vadatöge geht ihm völlständig der Qnarzgehalt ab. An der· Ostseite des Hachibuseyama ist er durch Biotitgehalt alt; Tonalit ausgebildet. Fälle, wo der Qual'zdiol'it sowie der Diorit pOl'phyritische Pacies aufweist, sind auch im Kitakamigebirge, in Echizen, Chiugo ku u. a. bäufig beoba,C'htet worden. 'Veit weniger verbreitet als der Quarzdiol'it ist der quarzfl'eie Diorit. Er kommt, wie bereits bemerkt, häufig als eine lokale Diorih'. ('onhkfphiinOIlH'1l0. Fftcies des ersteren vor. Er ist mittel- bis fein kÖl'l1i g, selten grobkörnig (wie mn l'snknbagipfel) nnc1 führt dieselben accessorischen Gemengtheile wie dcr Qnal'zcliorit. Seine EI schoinungsform ist meistens elie kleinerer Stöcke und der Gänge, in deren peripherischen Theilen er nicht selten porphyritisch ausgebildet ist. Au g i tai 0 l' i t wurde bei Kalllftya, :\Iolloogöri, Rikuzen, beobachtet. Ausserelem lwmmen Angit-fillnenele Diorite an verschiedenen IJokalitiiten vor (in der Niihe VOll Yftzftki auf Sado). Epidiorite, deren Hornblende aüs der U ralitisirung des Angits hervorgegangen ist, und welcho z. 'l'!J. noch unveränderte Augitreste enthalten, wurden bei Aikai, Nikfti, Özuchiza\yft (Heigüri) im Kitakamigebirge beobachtet. :Fel'l1el' kOlUmen Badl J I:MBO an verschicclenen Stellen cles sllc1lichen Kitakamigebil'ges (Tsnyagawa, Oharahama, l\1omonoum., Iriya) Diorite mit rhombischem Pyroxen (Hypersthen), welcber in rectanguliiren Qnerschnitten mit unregelmiissigen Rissen auftritt, vor. Contaktphänomene an .dell Grallit- unr1 Diorilstöcken.-Die Erscheinung, c1ass Granite und Diorite am ConLakt mit clem dUl'chbrcchenen Gebirge in der KOl'ngl'ö"ge yerc1ichtet werden 11l1rl eine porphYl'ische Facies aufweisen, werden auch in .Japan an zaillreichen Orten beobachtet. Es sei hier gelegentlich erwähnt, dass ieh bei Hökiz:l\vft im oberen SakaWFl,ga\Vatllf1J (t-;agfl,mi) heob.1Chtete, wie cler stockförmi,ge, allgernein mittel- orler grollkömige Quarzn.iol'it tles Tanzawagehirges in Ac1ern und schmalen Giingen, ,,,elche er in die hier hcch metamol'phosirten Misakatnffo aussendet, feinkörnig nnc1 arm an Hornblencle, dagegen reich an Quarz und Orthoklas ansgebilr1et ist, zwar solcherart, dass man, wäre c1er Hauptstock verborgen, gewiss meinen wiirde, einen Amphibolgranit vor sich zu habel!. Im südlichen I\:itakamigebirge ist der Qual'zc1iorit an clen Riinderl1 hiillfig porphyritiseh erstarrt. Diese porphYl'itisehe Abiinclenlllg ist gam-; in der Nähe cles Contakts als ein gl'ünes orler c1unkelgriille8, dichtes, fettgliinzencles und scharfkantig brechendes Gestein a11sgebilc1et, welches H. (1. -:\f. aus Quarz, Augit unr1 Phgioldas, ft11SSerdem 1\[R,gnetit unel zuweilen Biotit hesteht. Gross:=trtiger silHl die Veriinderungen, welche elie stockförllligen Granit.e HIlc1 Qnal'z'liorite in clen dUl'chbrochenen Gesteinen hervor- 120 ContakthiinOlli(!1le finden Gl'anit- llnd Dioritstöchen. gebracht haben. Im Tagagebirge, dem südlichen Theil der Abukumahochfläche, wo der Granitit mit Sericitglleiss und Sericitschiefer in Berührung tritt, haben die Schiefer eine starke Verfestigung erfahren und im Ganzen einen Glimmerschiefer-ähnlichen Charakter unter Neubildung von zahlreichen Granatkrystallen erhalten. In dem'>elbel1 Gebiete, am Südabfall des Nijibu, beobachtet man am Granitcontakt eine Neubildung von Andalusit im verfesteten Amphibolit der unteren Chichibustufe. Die Kalke 'werden natürlich am Granit- oder Dioritcontakt vollkommen mannorisirt. Die Bildung von Contaktmineraliell ist jedoch noch nirgends, abgesehen von Wollastonit und Granat, welche hier und da auftreten, in reichlichem Maasse beobachtet worden. Die Contaktmetamorphosen von Thonschiefern und Grauwackensandsteinen am Granit- und Dioritcontakt können an zahlreichen Lokalitäten nachgewiesen werden. Die vollständige Ausbildung der drei Partialzonen, . nämlich der Knotenthonschiefer, Knotenglimmerschiefel' und RomfeIse, wurde noch nicht beobachtet, aber die allmähliche Abnahme des kohligell Pigments sowie die Zunahme des krystallinen Charakters gegen den Contakt hin lm.nn stets wahrgenommen werden. Der Grauwackenthonschiefer, welcher im normalen Zustande hauptsiichlich aus Quarz, mehr oder weniger Feldspath und braunem Glimmer nebst kohligen Rubstanzen, Limonit und Chlorit besteht und mehr oder weniger plattig oder schiefrig ist, erhält je näher dem Granit-, resp. Dioritcontakt einen desto krystallineren, härteren und zäheren Charakter, . zuweilen unter Bildung von glitzernden Glirnmerflecken. Am Contakt selbst oder dicht nah dabei herrscht ein Quarz-Biotit-Rornfels oder Quarz-Biotit-Feldspath-Rornfels von gewöhnlich lichtaschgrauer Färbung. U. d. 1\1. besteht derselbe aus Quarz, chokoladebraunem, hexagonalem Biotittäfelchen, mehr oder weniger Feldspath und Muscovit, aussel'dem Magnetit und Gmphit, zuweilen Rutil. Lokal beobachtet man als Neubildungen Granat, Romblende, monoklinen Pyroxen, Turmalin, Andalusit (Tsuknbagebirge, Tagagebirge, Iriya und Niiyamahama in Rikuzen), Ottrelith (Tagagebirge) und Cordierit. Der Cordierit ist vor allem durch Cuntnktphiinomono an den Gl'anit- und Dioritstöcken. 121 seine Penetrationsdrillingsform nrtch der Prismenfläche bemel'kenswerth. Er wurde bisher bei Iriya in Rikuzell, an mehreren Lokalitäten von Hokkaidö, bei Säri im WataraseJawathal im nördlichen Theil des Ashiogebirges, bei Sakuratenjin westlich bei Kameoka in Tamba aufgefunden. Bei Söri und Sakuratenjin erreichen die langsäuligen sechsseitigen Drillingskrystalle, welche an der letztgenannten IJokalitiit in l'Ifuscovit umgewandelt sinn, einige cm Länge. Der Grauwackellsandstein wird am Contakt in ein äusserst hartes Gestein umgewandelt, welches man Bio ti t q 11 a 1'1:0;1 t bezeichHell könnte. Derselbe besteht wesentlich aus Quarz, mehr oder weniger Feldspath und chokoladebraunem, hexagonalem, tafelförmigem Biotit. Bei Kitazawa, 2 ri westlich von Inabe im Tel1l'iutllul sah ich in der Nähe des Granitcontakts innerhalb des aus Thonschiefer entstandenen, lichtgrauen HOl'l1felses, welcher wesentlich aus Quarz, Biotit und ~Iuscovit besteht und als NeubildungsproduLte Granat, Hornblende und Turmalin einschliesst, eine Ein!'chaltnng yon z. 'rh. grob-,:I.. '1'11. feinkörnigem AmphibCllit. Derselbe ist partien- . weise serpentinisirt und besteht aus strahliger Hornblende, welche .7. Th. 2-3 cm L:inge erre~cht, etwas );'eldspath (Plagioklas) und spiirlichem 1\Iagneteisen. Vielleicht liegt hier ein mngewandeltel' Rchalstein vor. Von JnfBö sind an zahlreichen Rtellen von Hokkaidö am Granitcontakt grossartige Veräm1ernngen innerhalb der palaeozoischen Tbol1f'lchiefel' und Sandsteine constatirt worden. In der Contaktzone, welche selbst auf seiner kleinen geologischen Skizze aüsgeschieden wurde, unterscheidet er folgende Gesteine: Glimmerthonschiefer, Glimmerschiefer, glimmerigen Quarzit, Hornfels, Amphibolit und Marmor. Der normale, unveränderte Thonschiefer ist verscllieden beschaffen: balc1 vollkommen schiefrig, bald sandig und nmegelmässig spaltend,· bald wellig gefältelt. Ei' besteht hauptsiiclllich aus Quarz, Feldspath und braunem Glimmer. Der ans diesem entstandene 'rholJglimmel'schiefel', die iiusserste ~one des Contakthofes bildend, ist dnnkeIgefärbt, dicht, unvollkommen schiefrig, in kantige Stücke brechend und zeigt zuweilen glitzernde Glimmerflecken. U. d. M. besteht er aus Quarz, Biotit 122 Granitcontakt in Hokkaidö. Feldspath, Magnetit und kohligen Substanzen; stellenweise erscheint weisscr Glimmer. In dem Thonglimmel'schiefer von Huul'ebets in Eitmni und ~'utorogiri in Shiribeshi wurden sechsseitige Penetrationsdrillinge von Cordierit angetroffen, welche aber meistens von mikroskopischer Grösse sind. Näher dem Contakt herrscht der Glimmerschiefer. Er ist bräunlich grau und mehr oder weniger schiefrig, ferner ganz dicht und kieselig und zeigt zuweilen mit biossem A.nge sichtbare Biotitbliittchen. Bei vorwaltendem Ql1arzgelmlc ist er qni1rzitisch.\\~escntliclw Gemengtheile sind Quarz, Biotit, Pelospatb, et",'as Mnscovit um11\Iagnetit. Zuweilen findet man Apatit und Granat, selten 'l'nrmalill und jene eigenthümlichen Cordieritdriilinge; auch werden Rutil und monokliner Pyroxen (Otonai all1 Shamani-Pass in Hidaka) beobachtet, ebenso Amphibol, bei dessen wachsendem Gehalt das Gestein in Amphibolit übergeht. In eillPll1 Halldstück vom Ostabfall des SaruruPasses ill Hioa1m ,Yl1l'(1t,11 Ottrelith und Granat angetroffen. Der bemerkel1swerthesLO U ntel'schiec1 des Glimmerschiefers gegen den 'l'honglimmersehiefel' besteht in der Abnahme der kohligen Substanzen und in den grösseren Dimensionen von Quarz-, Biotit- und 1\1agnetitkrystallen. Die innerste Contaktzone wird vom Hornfels gebildet. JIl\1BÖ unterscheidet hier einen braunen und grünen Hornfels. Ersterer ist nichts anderes als eine höhere Umwandlungsstufe des Thonschiefers. Letzterer, durch die Armut an Glimmer und den Reichthum an faseriger, lichtgrüner Hornblende ausgezeichnet, ist feinkörnig, grünlichgrau gefärbt und bald massig, bald schiefrig und besteht aus Quarz, Feldspath, faseriger Hornblende, etwas graphitischer Substanz, kleinen Epidotkörnern, Magnetit, Rutil und" dunklen Nadeln" (?). Ottrelith wurde im Abeyakigawathal bei Horoizumi in Hidaka beobachtet. Aus welchem Gestein dieser Hornfels hervorgegangen ist, wird nicht angegeben. Der Amphibolit, in dem Glimmerschiefer eingelagert und mit diesem durch Uebergang verknüpft, ist nach JIMBO graugriin, feinkörnig und deutlich plattig. Grüne Hornblende, Quarz, Magnetit, Epidot, etwas Felclspath, graphitische Substanzen und häufig Biotit sind seine Gemengtheile. In der Contaktzone von Nagatoyo in Shiribeshi wurde Wollastonit gefunden. Es sei hier Graniteontakt in Hokkaidö. 12::; gelegentlich erwiilmt, dass ein intrusives GranitJager in der Contaktzone des Hageyama bei Horoizumi in Hidaka eine a,usgezeichnete DrucksJhieferung besitzt. Sehr intensiv sind die Veriinderul1gen, von denen die Misakatuffe am Quarzdioritcontakt betroffen werden. Die Gesteine werden ausserordentlich v81festet, z. Tb. in hobem Gmde verkieselt und erhalten stellenweise ein b::mdjaspisartiges oder kieselscbieferähilliches~Aussehen. Besonders erwiihnenswerth sind die Contaktphänomene der Misakatuffe mit dem Quarzdioritstock des Tanzawa· gebirges, welche am Lesten bei Kurokura und Hökizawa, im oberen Sakawagawagebiete in 8agami zu beobachten sind. Hier bemerkt man eine über lkm breite ZOllO von umge,vandeltcu Misakatuffen, welche ganz das Gepri-ige alter Amphibolite zur Schau tmgen. Die ursprünglich ,,·esentlich aus Plagioldas und Augit bestehenden '.ruffe YOll Diabas und Diabaspol'jJhyrit \\"OiSGll einen hoch krystallinell Charakter und eine lHlRge;t,eicllllot :>chiefrige Struktur auf u1ll1 bestehen wObcntlich tutti Pla,gioldas ulll1 grülleJ: Hornblellde. Unmittelbar aUl COllLaU sind dCllselbL'll ])och l'cclJt; viel Quarz Hud Orthoklas beigelllcllgt, \\'elche. auf ci llC Ht of1iiche Beeillflussullg von SEdull des Emptiygestuincs hillwoil:icu. 8tcllenweise wird neben Hornblende auch Augit withl'gellolUllleu. Unter den Gang- und Effusivgesteinen, welche plLlmozoische Gesteine durchbrechen, und deren Bildung in die mesozoische Aera fällt, sind anzuführen Quarzporphyre, Diabase, llllLnnichfache Porphyrite und Serpentine, welche höchst wahrscheinlich aus Peridotiten hervorgegangen sind. Chiugolm, die l\Iino-Hida-Hochfläche, das Hidagebirge, ferner die Gebirge Abukuma und Kitakami sind die Gebiete, in denen diese Eruptivgesteine am zahlreichsten vertreten sind. Qual' zpor ph y re.-Alle Quarzporphyrtypen, l\Iikrogranit, Granophyr, Felsophyl' und welliger häufig Vitrophyr, sind in ihren mannichflLchell Ausbildungen in Japan vertreten. Deber ihre petrographischen Charakterer im Allgemeinen itit wenig zu bemel'ken.* Als Einsprenglinge treten in der Regel auf oll T. SrrZUKI, On thc Pctrology of some japanesc QnartzporphYl'iC3 (Bnl!. geol !oc. JHpan H, ,01. T, lSSü) 124 Quarzporphy!-,e. Orthokla.s, Plagioklas, Quarz, der häufig in' Dihexaedern erscheint, und Biotit. Apatit, Zirkon und Magnetit, welch letzterer zuweilen, wie aus den Leukoxenrändern zu schliessen, titanhaltig zu sein scheint, sind stets accessorisch mehr oder w€niger vorhan; den. Ansserdem wurden angetroffen Muscovit, Hornblende (lino. mura in Iwami, Apurazaka an der Grenze Echizen-Mino), Augit (Ösamura in Bingo, Sakaashi, Higashi-murogöri in Kii, Itozawa, Minami-aizugöri in Iwashiro), Turmalin und Grauat (letzterer im Porphyr von Hashikui-iwa bei Oshima an der Südspitze yon Kii) . .Die Grundrnasse wechselt selbst in einem demselben Verbreitungsgebiete manllichfach. Eine eingehende Untersuchung unserer in reicher Anzahl vorhandenen Quarzporphyrgebiete würde manphe interessante Thatsachen zu Tage fördern. Ein ausgedehntes Quarzporphyrgebiet ist dasjenige welches einen beträchtlichen Theil der Mino-Hida-Hochfliiche bedeckt. Der Quarzporphyl' durchbricht die mitteljurassischen Brackwasser'.ßehichten und baut die höchsten Gipfel des Hidagebirges auf. Er iS,t mit verschiedenartigen pOl'phyritischen Gesteinen vergesellschaftet. In Chingoku, besonders im Bergland Kibi, erlangen Quarzporphyre und deren Tuffe eine grosse Ausdehnung. Ferner .nimmt der Quarzpol'phyr an der Südostküste von Kii, von der Südspitze Shiwozaki nordostwäl'ts bis Owashi reichend, ein ziemlich bedeutendes Al'eitl ein. Er durchbricht die Mikuraschichten. Seine .schön säulenfärmig abgesonderten Felsen sind an der Küste zwischen Kinomoto und Owashi weithin sichtbitr. Endlich erstreckt sich _ein ziemlich ausgedehntes, mit Tuffbildungen verknüpftes QuarzporphyrgeLiet von der Umgegend von Nikkö nordwärts über das obere Kinugawagebiet bis in das Minami-aizugöri hinein. Boi Misumi an der Küste von Iwalli wurde von ,KÖCHI:i3E und mir ein durch Druckschieferung vollkommen dünnplattigel' Qual'zp0l'phyr beobachtet. Makroskopisch und iu Schliffen quer Zlll' Druckschieferung sieht er ganz wie ein Sandstein aus; nur in den pamlIel zur Druckschieferung orientü·ten Schliffen verräth sich seine QuarzporphYl'l1atur. Er ist stellenweise als Mikrogranit, stellellweise als Granophyr entwickelt. Dia b a s e.--Ausser im Gebiete der Misakatuffe kommen die Dittbase 11ur in sehr geringer Verbreitung vor. Diabase. .fOl'phYl:i~ Serpentine. Po l' P h y l' i t e.--Porphyrite in mannichfachell Abiillderungen sind zahlreich vertreten. Nur sind die Melaphyre, abgesehen von einem Gesteinseinschluss, welchen KOTÖ* in emem Schiefer bei Akaya in der Nähe \'on Omiya in Chichibu als Melaphyr beschreibt, noch nicht bekannt geworden. Dei' Porphyrite wurde bereits bei der Besprechung der faciellen Ausbildungen dioritischer und dia.basischcl· Gesteine, sodaull bei derj enigen der l\Iisakastuf Erwiibmlllg gethau. Hel'l'schell(lC Holle spielen Qua1'zhornblendeporphyritc, Hornblenc1eporphyrite und Diabasporphyrite. Bei den (~Ual'ZllOl'llblelldepUl'phyritell und H0l'l1blelldep0l'phy- riten ist die Gl'undmasse in den meislen Fällen bolo- uncl mikrokrystallill (oft ein panidiomol'ph-köl'l1iges Aggregat VOll leistenfärmigem l;'eldspath und resp. Quarz, -welch letzterer einen rhombischen Q l1erEchni t t zei g t) . iII ikrofelsi ti sche G1' 11l1dmasse \vird nur zmveilell beobachtet, wiihrellll die vitrophyrische noch nirgends angetroffen \ymae. Die beid,)ll Gesteine treten hiinfig durch Uebergänge mit einander verknüpft HUf. Sie enthalten hiiufig Biotit, selten Augit (Quarzhornbleudepol'phyrit \Oll 'l'su)'a, ~Ioto'yoshjgöri, Rikuzen) .. Die Hornblende ist manchmal ,"ollständig zersetzt. Im HOl'llblenc1eporphyrit von Hosoura, Motoyoshigori, Hikuzen, wurde :Melanit wahrgenommen. Flnidalstruktl1l' \virc1 bei den deckenföl'migen Porphyriten häufig beobachtet. Diabasporphyrite oder AngitporphyrilG treten an sehr zahlreichen Lokalitiiten auf. Sie llähel'l1 sich im Charakter durchaus den tertiären Augitalldesiten. Ihre Grundlllasse ist entweder mikrokl'ystallill oder, wie sehr hiiufig der Fall, mikrofelsitisch. Dann und \\'ami \vird ein Ql1arzgehalt bemerkt. Eines der grössten Diaba.sporphYl'itgebiete ist dasjenige VOll Ln. S erpen tine.--Die Serpentine treten im Salmwabed:ell als Gänge in den triadischen Pseudomol1otisschichten und im nördlichen Theil des Hidagebil'ges in der Umgegend VOll Chiguni im Himegawathal nach OTSUKA'S jüngster UlltersucllUllg den Granitit durchbrechend auf. Sie sind wohl jedenfalls aus Peridotiten entstan11 p.96) B. Kotö, A ~oto on G lallcoplmne (.Joul'n,d of tl,e Sciellc'~ College, Tokio, 18'16, iM den, was leider noch nicht thatsächlich nachgewiesen werden kOllnte. GEOTEKTON ISCH E GLIEDERUNG JAPANS . A}j Fu,ji:wne- . C D K irishima:rone. . J1 der o .'\J, ,..)J .... - Innenseik " DAS MESOZOISCHE GEBI ET IM SÜDLICHEN KITAKAMIGEBIRGE NA CH K JIMBÖ Palaeoxoisch- I'riasscnzchte-rv Pseudo71wnotissehichterv ~ ... ... ~ I'rigonla-fithrende JuraschichteTi/ • Porph.grit D ior i-t und • Ho'rn.ste Uv l1li Fu.suZUu:nkalk ) _ Sandstez;rv und . . Thonschid'er • Serpentirv • PseudonwnotisschiChterv • PorirwsuJr,allv ~ Jurassische. Sandsteine I~:\~~{}J 1'rigOTtWlsandsteiTi/ ~ und Schuilerthone- : 7 5 00 0 Geologische Skizze von HOKKAioö . nach Kotora Jimbö. I : 2400000