St Galler Tagblatt Rorschach (2015-05-17 Baubeilage

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14 Baureportage
Samstag, 17. Mai 2014
Neubau mit starker Identität
Der ganze Neubau der Computechnic AG in Goldach ist sehr flexibel geplant und konstruiert, so dass er auch für die Zukunft viel Spielraum bietet.
Ausserdem wurde ein hohe Energieeffizenz angestrebt, die unter anderem mit dem Einbau einer Wärmepume erreicht werden konnte.
Die klar strukturierte Fassade des zweigeschossigen Bürotraktes sticht sofort
ins Auge und verleiht dem Neubau der
Computechnic AG eine starke Identität.
Die Erschliessungszone mit dem Haupteingang und Besucherempfang ist zugleich Bindeglied zwischen den verschiedenen Nutzungsbereichen und Geschossen. Die drei Gebäudeteile für Büro, Empfang und Produktion sind in der
Fassade ablesbar. Diese klare Architektursprache setzt sich im Innern fort mit
Formen und Materialien, die ästhetisch
und funktionell überzeugen.
Die heutigen, aber auch zukünftigen
Bedürfnisse der Computechnic AG
konnten vollumfänglich erfüllt werden.
Die Zwischendecke in der Produktionshalle bietet heute schon Reservefläche,
und zudem kann sie bei Bedarf noch
vergrössert werden. Eine weitere Reserve ist durch die Statik gegeben, denn es
ist möglich, bei Bedarf ein weiteres Geschoss aufzubauen.
Keine Verkehrskonflikte
Der ganze Neubau ist flexibel geplant
und konstruiert, so dass er auch für die
Zukunft viel Spielraum bietet. Eine hohe Bodenbelastung, genügend Raumhöhe und verschiedene Anlieferungsmöglichkeiten – via Rampe, aber auch
ebenerdig – lassen eine vielfältige Nutzung zu. Das Erschliessungskonzept mit
getrenntem Parkplatz und Anlieferung
verhindern Verkehrskonflikte. Das Bauwerk ist als Skelettbau aus Betonstützen
und Betondecken konstruiert. Dadurch
erhält das Bauwerk sehr viel Masse, was
für das gewählte Heiz- und Kühlsystem
sehr wichtig ist. Die Fassade des Bürotrakts ist mit gefertigten Elementen vorgehängt, die des Produktionstrakts besteht aus Sandwich-Paneelen.
Gleichmässige Temperaturen
Vom ersten Entwurf bis zu den letzten Plänen wurden die Layouts und Details mit Blick auf Erstellungskosten und
Unterhalt optimiert. Bei allen Überlegungen wurde aber immer auch eine
hohe Energieeffizienz angestrebt. Die
Energie zum Heizen wird mit Wärmepumpe aus dem Grundwasser gewonnen. Zur Kühlung mit Grundwasser
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Bild: Bodo Rüedi
Die klare äussere Architektursprache mit ästhetisch und funktionell überzeugenden Materialien setzt sich im Inneren fort.
braucht es nur den Strom der Umwälzpumpe. Die Verteilung von Wärme und
Kälte erfolgt über eine Betonkernaktivierung mit in die Betonböden und -decken eingelegten Heiz-, respektive Kühlleitungen. Dieses System bringt über
das ganze Jahr eine gleichmässige Temperatur im ganzen Gebäude – und das
bei sehr geringem Energiebedarf. Für
die Funktionsfähigkeit dieses Systems
braucht es eine optimale Gebäudehülle, damit möglichst wenig von der Wärme nach aussen entweichen kann.
Ebenso wichtig ist eine gute Beschattung, damit die Hitze im Sommer nicht
zu stark ins Gebäude eindringen kann.
Das Erfüllen aller Anforderungen war
nur mit einer guten Teamleistung möglich – zusammen mit der Bauherrschaft
und allen beteiligten Fachplanern ist
dies optimal gelungen. Die Computechnic AG besitzt nun ein Gebäude, das ihre Bedürfnisse für viele Jahre befriedigen wird. Das Architekturbüro dankt al-
len Beteiligten ganz herzlich für das ihm
entgegengebrachte Vertrauen und wünschet eine erfolgreiche Zukunft.
Rolf Cristuzzi
dipl. Architekt ETH/SIA/OTIA
Cristuzzi Architektur AG,
Widnau
Baureportage 15
Samstag, 17. Mai 2014
Vielfältige Anforderungen erfüllt
Die Computechnic AG in Goldach wurde 1981 gegründet und beschäftigt heute rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Bereichen
Steuerungsbau, Antriebstechnik und Industrie-Elektronik kundenspezifische Lösungen entwickeln und produzieren.
Die meisten kennen das kribbelige Gefühl, in neue Räumlichkeiten zu ziehen:
Neugier, Vorfreude, vielleicht etwas
Skepsis, weil damit auch etwas zurückgelassen wird. Werden die hohen Erwartungen erfüllt, die an den Neubau gestellt werden?
Der Hauptgrund für den Neubau liegt
bereits einige Jahre zurück. Die Firma
Computechnik litt unter akutem Platzmangel in den Entwicklungs- und Produktionsabteilungen. Dies spitzte sich
im Jahr 2007 zu und führte letztlich zum
Entscheid, das Grundstück auf dem ehemaligen SBB-Areal im Rietli in Goldach
zu kaufen und der Firma Cristuzzi Architektur AG, Widnau, den Auftrag für
ein Neubau-Projekt zu erteilen.
Baubeginn verschoben
Dann kam die berühmte Finanz- und
Wirtschaftskrise. Sie verzögerte das Projekt um einige Jahre – als Steuerungsbauer und damit als Zulieferer der Maschinenindustrie spürte die Firma die
riesigen Probleme der Branche sehr direkt. Erst 2012 wurde das Projekt wieder
aufgenommen. Pläne wurden überarbeitet und aktualisiert, die Finanzierung geregelt, und so konnte mit dem
Bau schliesslich gestartet werden.
Die Anforderungen an das Gebäude
sind vielfältig. Für die Hard- und Software-Entwicklung benötigte man grosszügige Büroarbeitsplätze mit kurzen
Kommunikationswegen, da diverse
Projekte in enger Teamarbeit realisiert
werden. Dies führte zu einem zweistöckigen Bürotrakt mit einer offenen
Struktur, ergänzt durch Rückzugsmöglichkeiten für Arbeiten im Einzelbüro –
sei es, weil höchste Konzentration erforderlich ist oder weil gerade die Steuerung zu einer etwas lauteren Maschine programmiert wird. Ebenfalls im
Bürotrakt integriert liegen Administration und Sitzungszimmer.
Optimale Abläufe gewährleistet
Bei den Produktionsräumlichkeiten
stehen Abläufe und Materialfluss im
Bilder: Bodo Rüedi
Grosszügige Büroräume in offener Struktur erleichtern die Teamarbeit. Es gibt aber auch Rückzugsmöglichkeiten in Einzelbüros.
Zentrum. Wichtig ist, dass zwischen den
Produktionsprozessen kurze Wege liegen. Durch die aufeinanderfolgende
Anordnung der Bereiche Leiterplattenbestückung und In-Cirquit-Test über
Elektronikfertigung zu Gerätebau, Kabelfertigung und Schrankbau ist dies
gewährleistet. Steuerungen jeder Grösse können so speditiv gefertigt und geprüft werden.
Als Steuerungsbauer liess es sich die
Computechnic AG natürlich nicht nehmen, Teile der Haustechnik selbst zu realisieren. So wurde die sonnenstand-
und windabhängige Storenregelung
selbst gebaut und programmiert. Durch
das eigene Hardware-Engineering war
man auch in der Lage, eigene LEDLeuchten zu entwickeln und in der eigenen SMD-Linie zu produzieren. Diese werden nun über Bewegungsmelder
und Helligkeitssensoren energieeffizient geregelt: So viel Licht wie notwendig, und nur dort, wo sich jemand befindet. Ebenfalls zum Thema Energie
gehört das Flachdach: Es bietet sich für
eine Solarnutzung an. Die Genossenschaft Solar St. Gallen hat darauf eine
PV-Anlage mit 800 m 2 Modulfläche und
101 kW Maximalleistung erstellt.
Räumliche Ressourcen
Nun wurde der Betrieb in den Neubau gezügelt. Das war eine gewaltige
Herausforderung, zumal die Lieferbereitschaft grösstenteils aufrechterhalten werden musste. Dem riesigen Einsatz aller Mitarbeitenden ist es zu verdanken, dass diese grosse Aufgabe gemeistert werden konnte. An dieser
Stelle allen ein herzlicher Dank. Ebenfalls bedanken möchte sich die Compu-
technic AG bei allen Unternehmern, die
an der erfolgreichen Realisierung dieses grossen Projekts beteiligt waren. Zurück zu den Erwartungen: Ja, sie haben
sich erfüllt. Es besteht jetzt ein Gebäude, in dem genügend Platz vorhanden
ist in Räumen, die allen Bedürfnissen
angepasst sind. Die Raumreserven, zu
denen auch die Möglichkeit eines zusätzlichen Stockwerks gehört, lassen optimistisch in die Zukunft blicken.
Damit sich Interessierte ein Bild über
die Firma und über das neue Gebäude
machen können, werden am kommenden Wochenende die Türen geöffnet. Es
werden die Entwicklungs- und Produktionsbereiche sowie interessante Projekte gezeigt. Informationen dazu gibt
es unter www.computechnic.ch.
Urs Dätwyler
Computechnic AG
Tag der offenen Tür
Ob im Eingangsbereich, in der Produktion oder in den Personalräumen – überall ist viel Platz vorhanden, und es bestehen ausserdem noch Möglichkeiten zum Ausbau.
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Am nächsten Samstag, den 24. Mai,
kann von 10 bis 14 Uhr das neue
Domizil der Computechnic AG an
der Rietlistrasse 3 in 9403 Goldach
besichtigt werden. (pd)
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