Neubau Wohnhaus Stöckli/Gubler Maladers Lage Maladers liegt im Schanfigg an einem Südhang 7 km von Chur entfernt. Das Grundstück ist rund 30° geneigt. Die Erschliessung der Parzelle erfolgt im Norden über eine Quartierstrasse. Die unverbaubare Aussicht in Richtung Malix und Arosa sind wichtige Qualitäten des Grundstücks. Am kürzesten Tag des Jahres beträgt die Sonnenscheindauer knapp vier Stunden. Raumkonzept Das asymmetrische Gebäudevolumen mit dem First längs zum Hang bildet ein Gegenüber zum Wohnhaus Selias 4, welches ebenfalls einen nicht mittig angeordneten First aufweist. Durch die Ausrichtung und das Angleichen der Dachform an die Gebäude aus dem Dorf, sowie die Materialisierung der Fassade mit ortstypischen Baustoffen stellt das Gebäude einen starken Bezug zur bebauten Umgebung her. Eine Verschmelzung des Grundsatzes „Form follows Energy“ mit den örtlichen Gegebenheiten bildet den Kern des architektonischen Konzeptes. Die Südfenster sind mehrheitlich im Erdgeschoss angeordnet. Um die solaren Direktgewinne absorbieren zu können, befindet sich der hauptsächliche Teil der Gebäudemasse auf diesem Geschoss. Da Wärme durch natürliche Thermik nach oben steigt, ist im Gebäude keine aktive Wärmeverteilung notwendig. Im Erdgeschoss wurde der Betonboden im Homogenverfahren geglättet und dunkel eingefärbt. Der Konstruktionsbeton erfüllt nebst seiner tragenden Funktion die Anforderungen an einen strapazierfähigen Bodenbelag und dient zugleich als Speicher für die Sonnenwärme. Die Deckenkonstruktion aus Holzbalken und Kalksandsteinen ist ebenfalls darauf ausgelegt die Sonnenenergie zu speichern. Energiekonzept Das Gebäude ermöglicht den Bewohnern unabhängig von fremden Energieträgern zu leben. Durch konsequente Energieeffizienz und minimalem Einsatz von Technik ist ein langfristig nachhaltiges Gebäude entstanden. Einzig die Energie fürs Kochen und für den kleinen Heizwärmebedarf wird nicht auf dem Grundstück erzeugt. Da jedoch ausschliesslich mit Holz gekocht und geheizt wird, stammt auch diese erneuerbare Energie aus der unmittelbaren Umgebung des Gebäudes. Patrick Pfleger | Matthias Stöckli Rätusstrasse 23 | CH-7000 Chur Tel +41(0)81 511 21 19 [email protected] www.pflegerstoeckli.ch Heizung Der Wärmebedarf des Gebäudes wird hauptsächlich durch den solaren Direktgewinn abgedeckt. Die grosszügige Verglasung auf der Südseite hat bei Sonnenschein eine Heizleistung von rund 14 kW. Im Innern weist das Haus eine Absorptionsleistung von 14.5 kW auf, womit die Überhitzung des Gebäudes bei Sonnenschein verhindert werden kann. Die anfallende Sonnenenergie wird in der Gebäudemasse gespeichert und bei schlechtem Wetter wieder abgegeben. Rund 93% der Transmissions- und Lüftungsverluste können durch solare (69%) und innere (24%) Gewinne gedeckt werden. Die restlichen 7% werden mit dem Holzkochherd erzeugt. Elektrische Energie Die notwendige elektrische Energie wird durch eine 3.8 kWp Photovoltaikanlage auf der Südseite des Gebäudes erzeugt. Die Panels sind so angeordnet, dass sie im Winter einfach vom Schnee befreit werden können. Die Gebäudetechnik ist so ausgelegt, dass möglichst viel der benötigten elektrischen Energie bei Sonnenschein gebraucht wird. Der Überschuss wird in herkömmlichen Akkus gespeichert. Die nutzbare Speicherkapazität beträgt 19 kWh und reicht um 5 Schlechtwettertage zu überbrücken. Die Anlage ist so entwickelt, dass es jederzeit möglich ist ein alternatives zusätzliches Speichermedium (z. B. Brennstoffzellen) in die Anlage zu integrieren. Sämtliche Elektrizitätsverbraucher sind nach den Kriterien vom minimalen Stromverbrauch gewählt. Anstelle von neuen Akkus wurden Occasionen aus einer Notstromanlage eingesetzt. Warmwasser Das Warmwasser wird mit einer Luft-Wasserwärmepumpe erwärmt. Der notwendige Strom wird durch Photovoltaik erzeugt. Sobald die Akkus vollgeladen sind, schaltet die Warmwassererzeugung ein. Die Wärme entnimmt die Wärmepumpe aus dem Innern. Dadurch wird ein besserer Wirkungsgrad erreicht und das Gebäude gleichzeitig gekühlt. Zusätzlich verfügt der Boiler über ein Wärmeregister, welches mit dem Holzkochherd gekoppelt ist. Nach dem Kochen kann damit die Restwärme des Holzofens den Boiler erwärmen. 1 3 2 4 1 | Nordfassade mit Zugang 2 | Südfassade in Holzbauweise mit Photovoltaikanlage 3 | Die Holzbalken im engen Raster dienen als Kühlrippen und speichern die Sonnenenergie 4 | Offene Räume ermöglichen die passive Wärmeverteilung über die Luft Patrick Pfleger | Matthias Stöckli Rätusstrasse 23 | CH-7000 Chur Tel +41(0)81 511 21 19 [email protected] www.pflegerstoeckli.ch Graue Energie Konsequent sind Baumaterialen mit geringem Anteil an grauer Energie eingesetzt worden, wie Holz und Kalksandsteine. Auf kurze Transportdistanzen wurde geachtet. So wurden hauptsächlich Unternehmer aus der Region berücksichtigt. Das Hauptmaterial Holz, stammt grösstenteils aus der Schweiz. Materialen mit hohem Anteil an Grauer Energie wie Beton sind auf ein Minimum reduziert. Mobilität In den warmen Jahreszeiten wird der Arbeitsweg mit einem Elektrofahrrad zurückgelegt. Dadurch wird ein grosser Teil der alltäglichen Mobilitätsenergie ebenfalls mit der Photovoltaik auf dem Grundstück erzeugt. Im Winter stehen öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung. 1 2 Kosten Energieeffizient bauen und auf Sonnenenergie setzen muss nicht zwingend teuer sein. Dies wird mit diesem Haus bewiesen. Die Baukosten (BKP 2) betrugen trotz der erschwerten Ausgangslage durch den 30° steilen Hang rund CHF 550‘000.-. Dank der Solarbauweise konnten die Kosten von Wärmeerzeugung und -verteilung auf CHF 15‘000.- reduziert werden. Die Mehrinvestition für die Inselanlage (Inselwechselrichter + Akkus) konnte durch die Einsparung der Anschlussgebühr, sowie der Grab- und Teerarbeiten kompensiert werden. Erfahrung aus dem ersten Winter Seit Oktober 2011 ist das Gebäude in Betrieb. Der erste Winter kann durchaus als streng betrachtet werden: Rekord-Schneefälle im nahe gelegenen Arosa und eine längere Kälteperiode im Februar. In der zweiten, sonnigen Hälfte der Kälteperiode zeigten sich die Vorteile des solaren Direktgewinnhauses. Trotz den Aussentemperaturen von bis zu -16°C war es nicht notwendig das Gebäude zu heizen. Vom 1. Oktober 2011 bis am 31. März 2012 wurden rund 1.5 Ster Holz verbraucht, etwa 0.6 Ster davon dienten der Raumheizung. Strom war ausreichend vorhanden. 3 4 1 | 27 m Südgläser decken 69% des Wärmebedarfs, 3.8 kWp Photovoltaik decken den Strombedarf 2 | Die Bodenplatte wird erstellt. Der Beton ist schwarz eingefärbt, damit er besser Wärme speichert 3 | Das Haus wird in Elementbauweise aufgerichtet 4 | 17 Tonnen Klaksandsteine in den Decken speichern Wärme der Sonne 2 Patrick Pfleger | Matthias Stöckli Rätusstrasse 23 | CH-7000 Chur Tel +41(0)81 511 21 19 [email protected] www.pflegerstoeckli.ch EG = ±0.00 = 965.93 m.ü.M N 101 Chur, den Matthias Stöckli Die Bauherrschaft / Die Grundeigentümer / Die Projektverfasser: Architektur + Energiekonzepte Matthias Stöckli Neubau EFH Hinder Selias, 7026 Maladers Sandra Gubler und Matthias Stöckli, Fliederweg 12, 7000 Chur Plan-Nr. Massstab Plan-Grösse Baueingabe Grundrisse, Schnitte, Fassaden Matthias Stöckli, dipl Architekt FH Fliederweg 12, 7000 Chur Telefon 079/381 16 65 EG = ±0.00 = 965.93 m.ü.M 101-11 1:100 60/84 gezeichnet sg Datum 29.01.2011 revidiert revidiert revidiert revidiert N Sandra Gubler Chur, den Die Bauherrschaft / Die Grundeigentümer / Die Projektverfasser: Projektpläne Matthias Stöckli Sandra Gubler 101 Neubau EFH Hinder Selias, 7026 Maladers Sandra Gubler und Matthias Stöckli, Fliederweg 12, 7000 Chur 101-11 Plan-Nr. 1:100 Massstab 60/84 Plan-Grösse Baueingabe gezeichnet sg Datum 29.01.2011 Grundrisse, Schnitte, Fassaden Matthias Stöckli revidiert revidiert revidiert Matthias Stöckli, dipl Architekt FH Fliederweg 12, 7000 Chur Telefon 079/381 16 65 Architektur + Energiekonzepte revidiert EG = ±0.00 = 965.93 m.ü.M N Westfassade Südfassade Chur, den Ostfassade Nordfassade Die Bauherrschaft / Die Grundeigentümer / Die Projektverfasser: Matthias Stöckli Sandra Gubler 101 Matthias Stöckli Architektur + Energiekonzepte Neubau EFH Hinder Selias, 7026 Maladers Sandra Gubler und Matthias Stöckli, Fliederweg 12, 7000 Chur Plan-Nr. Massstab Plan-Grösse Baueingabe Grundrisse, Schnitte, Fassaden Matthias Stöckli, dipl Architekt FH Fliederweg 12, 7000 Chur Telefon 079/381 16 65 EG = ±0.00 = 965.93 m.ü.M 101 101-11 1:100 60/84 gezeichnet sg Datum 29.01.2011 revidiert Matthias Stöckli revidiert revidiert Architektur + Energiekonzepte revidiert Neubau EFH Hinder Selias, 7026 Maladers Sandra Gubler und Matthias Stöckli, Fliederweg 12, 7000 Chur Grundrisse, Schnitte, Fassaden Matthias Stöckli, dipl Architekt FH Fliederweg 12, 7000 Chur Telefon 079/381 16 65 EG = ±0.00 = 965.93 m.ü.M N Chur, den Chur, den Die Bauherrschaft / Die Grundeigentümer / Die Projektverfasser: Matthias Stöckli Matthias Stöckli Sandra Gubler Sandra Gubler Obergeschoss 101-11 1:100 60/84 gezeichnet sg Datum 29.01.2011 revidiert revidiert revidiert revidiert N Die Bauherrschaft / Die Grundeigentümer / Die Projektverfasser: Erdgeschoss Plan-Nr. Massstab Plan-Grösse Baueingabe Querschnitt Längsschnitt Patrick Pfleger | Matthias Stöckli Rätusstrasse 23 | CH-7000 Chur Tel +41(0)81 511 21 19 [email protected] www.pflegerstoeckli.ch