14 ANTWORTEN AUf 14 FRAGEN ZUr

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POSITIONSPAPIER WDVS
ARGUMENTE FÜR DIE WÄRMEDÄMMUNG
Stand: 16.03.2015
14 ANTWORTEN AUf 14 FRAGEN
ZUr WÄRMEDÄMMUNG
ü
Förderung der Akzeptanz von WDVS
ü
Argumentationshilfen für das Handwerk
ü
Richtigstellung vorgefasster Meinungen
ü
Entscheidungshilfen für Hausbesitzer
2. Auflage
GIMA - Die Marke der Profis
Dieser Satz ist unser Antrieb und steht für beste
Produktqualität, höchste Beratungskompetenz
und hervorragenden Service. Seit der Gründung
des Unternehmens im Jahre 1966 fühlen wir uns
diesen Maximen verpflichtet.
Unser Sortiment und Leistungsspektrum beinhaltet alles, was die Maler-, Stuck-, Putz- und
Trockenbaugewerke für optimale Resultate benötigen. Architekten und Planern stellen wir
mit unserem Objektmanagement ein effektives
Dienstleistungspaket bereit.
haltigen Lösungen zur Energieeinsparung gehört
die Zukunft - wir verstehen was davon. Auch auf
dem Gebiet der Kreativität und Gestaltung sind
Sie bestens bei uns aufgehoben. In unserem
Produktionswerk entwickeln und fertigen wir
Farben, Putze und Grundierungen mit höchstem Qualitätsanspruch. Die Aspekte Wohngesundheit, Wohlfühlambiente und Nachhaltigkeit
nehmen einen immer größeren Stellenwert in
unserer Gesellschaft ein. Mit unserem Kalk-o-lith
Kalksystem tragen wir diesem Anspruch Rechnung.
Neben unserem Produktportfolio sind wir auch
bei der Erreichbarkeit und Logistik in unserem
Element. Farbmischstationen in den Niederlassungen ermöglichen ein rasches und exaktes
Abtönen nach Kundenwunsch. Zahlreiche Stützpunkte im Bundesgebiet und ein eigener Lieferfuhrpark garantieren eine optimale Versorgung
des Profihandwerks mit den Produkten und Systemen für erstklassige Ergebnisse.
Ein großes Anliegen ist es uns auch, unseren
Kunden die Werkzeuge an die Hand zu geben,
um im Wettbewerb immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Daher veranstalten wir turnusmäßig
Seminare, Vorträge und Workshops.
Als Hersteller von Fassadendämmsystemen,
unseren primusLPS-Laibungsplatten oder der
LIKA-Lichtkante gelten wir als Innovationsmotor
in der Branche. Seit über 35 Jahren sind GIMA
Wärmedämm-Verbundsysteme eine tragende
Säule unseres Unternehmens und Garant für Erfahrung und Sicherheit. Stolz sind wir auch auf
unser primusLPS-Laibungsplattensystem, das wir
1997 zur Marktreife entwickelten und das sich
bei Bauherren, Fachhandwerkern und Planern
fest etabliert hat.
Unser Anspruch ist es, Entwicklungen für die Zukunft des Stuckateur-, Maler- und Trockenbauhandwerks mitzugestalten. Ein Beispiel hierfür
ist unser Thermo-Protekt Innendämmsystem.
Der Sanierung des Gebäudebestands mit nach-
2
Darüberhinaus finden jedes Jahr im Wechsel
unsere GIMA-Fachmesse sowie unsere GIMAInfotage statt, die sich mittlerweile zu überregionalen Treffpunkten für Innovationen in der
Branche entwickelt haben.
Unsere qualifizierten Verkaufsberater und ein
hochmotiviertes Innendienstteam stehen Ihnen
bei allen Fragen rund um Belange für den Stuckateur, Maler und Trockenbauer gerne zur Verfügung und unterstützen Sie bei der Umsetzung
Ihrer Projekte.
VorWorT:
Maßgebliche Medien haben in letzter Zeit konzentriert und mit negativer Grundtendenz über
das Thema Wärmedämmung berichtet. Dies teilweise unter Missachtung journalistischer Grundregeln. Dazu zählt neben sachlicher recherche auch, sich nicht nur an einer vorgefassten
Meinung zu orientieren. Auffallend bei dieser
kampagnenhaften kritik sind die jeweils deckungsgleichen und sich immer wiederholenden
Themen und Thesen, welche längst vorliegende
Gegenargumente, richtigstellungen und wissenschaftliche Beweise konsequent ignorieren.
Diese Broschüre wurde verfasst, um die objektivität der öffentlichen Wahrnehmung und die
weitere Akzeptanz von Wärmedämm-Verbundsystemen zu fördern. Dadurch sollen vor allem
Hausbesitzer in die Lage versetzt werden, sich
ein ausgewogenes Bild von Wärmedämmung
zu verschaffen. Darüber hinaus will die GIMA
GmbH & Co. kG aber auch vor dem Hintergrund
einer neuen Dimension der medialen Herabsetzung Argumente liefern, um den am häufigsten
zitierten kritikpunkten entgegenzutreten.
Die energetische sanierung des Gebäudebestandes stellt einen wesentlichen Baustein der
energiewende dar. Die Gebäudehülle (fassade,
fenster, Dach und kellerdecke) und die Anlagentechnik (Heizung, Lüftungsanlage), die im
Gebäude eingesetzt wird, bilden eine einheit
und sollten vor einer Gebäudesanierung grundsätzlich gemeinsam analysiert werden. In dieser
Broschüre soll dennoch nur die Gebäudehülle
behandelt werden. Der schwerpunkt liegt auf
der Wärmedämmung, das Bauteil fenster wird
ebenfalls kurz abgehandelt.
eIN VerBesserTer WÄrMesCHUTZ TrÄGT ZUr
ZUkUNfTsVorsorGe UND VersorGUNGssICHerHeIT BeI !
3
PosITIoNeN Der GIMA GMBH & Co.
kG ZU THeMeN Der MeDIALeN krITIk
Eine Wärmedämmung der Gebäudehülle ist notwendig, um einen unverzichtbaren Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu erreichen.
Die europäischen klimaschutzziele lauten: 20
Prozent senkung der Treibhausgase, 20 Prozent
steigerung bei den erneuerbaren energien und
Europäische Klimaschutzziele bis 2020
- 20 %
Treibhausgase
+ 20 %
+ 20 %
erneuerbare
Energien
Energieeinsparung
20 Prozent energieeinsparung bis 2020. Um diese Ziele auch nur annähernd zu erreichen, müssten deutlich mehr Wohngebäude als bisher energetisch saniert werden (aktuell unter ein Prozent
pro Jahr). Drei Viertel des Gebäudebestandes in
Deutschland wurden noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 errichtet und
erfüllen nicht die Anforderungen der energieein-
sparverordnung eneV von 2009. knapp 40 Prozent des gesamtdeutschen energieverbrauchs
entfallen nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt,
Baubestand in
Naturschutz,
Bau
Deutschland
und reaktorsicherheit BMUB auf den
Gebäudebereich,
knapp 70 Prozent
davon wiederum auf
Wohngebäude. Der
Anteil für Warmwasser und raumwärme
macht daran über 85
Prozent aus. Der erBaujahr vor 1977
folg der energiewenBaujahr nach 1977
de hierzulande hängt
also auch davon ab, wie schnell und intensiv im
Gebäudebestand energetisch saniert wird.
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit:
Anteiliger Energieverbrauch in Deutschland
40 %
60 %
Gebäudebereich
sonstiges
15 %
sonstiges
30 %
sonstiges
70 %
Wohngebäude
85 %
Warmwasser und
Raumwärme
Anteiliger Gesamtenergieverbrauch
4
Anteiliger energieverbrauch
im Gebäudebereich
Anteiliger energieverbrauch
in Wohngebäuden
Wärmedämmung ist bauphysikalisch sinnvoll, weil sie hilft, Schimmelpilz zu vermeiden, den Wohnkomfort und die Behaglichkeit zu
erhöhen und für ein gesünderes Raumklima zu sorgen.
Bei fassaden wirken Dämmplatten, Armierungsgewebe, zwei Putzschichten und ein schlussanstrich als Bestandteile eines Dämmsystems wie
ein schutzwall auf den Mauern des alten Hauses. sie halten Witterungseinflüsse fern, wie z.
B. Hagel, regen oder schnee, aber auch große
Hitze und starke Temperaturschwankungen. risse oder kleine Putzschäden im alten Mauerwerk
werden durch die Dämmung sicher überbrückt,
so dass feuchtigkeit erst gar nicht eindringen
kann. Die in diesem Zusammenhang häufig wiederholte Behauptung „Wände müssen atmen“
ist ein Irrtum, der nach wie vor viele Menschen
von notwendigen Dämmmaßnahmen abhält.
Wände, egal welcher Bauart, können grundsätzlich nicht „atmen“. Die notwendige frischluft
bekommen die Bewohner weiterhin durch die
fenster bzw. durch eine mechanische Lüftungsanlage. Wände hingegen müssen luftdicht sein
und die Wärme möglichst im Haus halten. fassadendämmung hilft dabei nachhaltig und trägt
zusammen mit dem Lüften auch dazu bei, schimmelpilz zu vermeiden. eine fachgerechte Dämmung der Gebäudehülle erhöht somit nicht nur
den Wohnkomfort und die Behaglichkeit, sondern sorgt auch für ein gesünderes raumklima.
Wärmedämmung ist bewährt und sicher, weil es kaum ein vergleichbares Bausystem in Deutschland gibt, welches diese hohe Zahl erfolgreich bestandener theoretischer wie praktischer Untersuchungen sowie Prüfungen aufweisen kann.
erst wenn die einzelnen komponenten für sich
und das system als Ganzes anspruchsvolle Tests
erfolgreich durchlaufen haben, erhält ein Dämmsystem die bauaufsichtliche Zulassung. Nur damit darf es überhaupt in Deutschland eingesetzt
werden. Aufwendige Tests bei neutralen Prüfinstituten bescheinigen die einhaltung aller wichtigen eigenschaften der einzelkomponenten sowie des systems als Ganzes. Dies gilt auch für die
Beurteilung der sicherheit im Brandfall. Zunächst
werden die verwendeten Dämmstoffe, kleber
und Putze auf ihr Brandverhalten hin überprüft.
Mit Brandversuchen auf einem großen fassadenprüfstand im 1:1-Maßstab wird anschließend
das ganze system geprüft. Getestet werden weiterhin die Wasseraufnahme, das Verhalten bei
unterschiedlichen Wetter- und klimasituationen,
die stoßfestigkeit, sowie die Wasserdampfdurchlässigkeit. Weitere Prüfungen am fertig montierten system gelten der Befestigung und stand-
festigkeit. so wird unter anderem die Haftung
des klebemörtels sowohl auf dem Wandaufbau
wie auf der Unterseite des Dämmstoffs ermittelt.
5
Bei mit Dübeln befestigten Dämmsystemen testen die Ingenieure auch die Widerstandsfähigkeit
gegen Windsogbelastungen (z. B. stürme). Am
ende aller Versuche dokumentiert der Hersteller, welche systemzusammenstellungen von ihm
geprüft und zum einsatz freigegeben sind und
zu welchen eigenschaften des Gesamtsystems
die jeweilige kombination führt. Diese Angaben
finden sich in der allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassung ebenso wieder wie grundlegende
Informationen zur Anwendung. ohne die bauaufsichtliche Zulassung darf ein Dämmsystem in
Deutschland nicht verwendet werden. Deshalb
ist es notwendig, dass der fachhandwerker auch
nur jene komponenten einsetzt, die zum jeweiligen Dämmsystem gehören.
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen WDVs - DIBt Deutsches Institut für Bautechnik
6
Wärmedämmung ist wirtschaftlich, weil sie grundsätzlich einen Beitrag zur Heizenergieeinsparung leistet. Die absolute Höhe dieser Einsparung ist immer von den individuellen örtlichen Gegebenheiten abhängig.
In einem ungedämmten Gebäude entweicht
die meiste Wärme über die Gebäudehülle. Das
heißt: Hier geht wertvolle Energie unnötig verloren. Mit einer Dämmung hat man somit in der
Regel den größten Stellhebel in Sachen Heizenergieeinsparung in der Hand. Grundsätzlich
gilt jedoch: Art, Umfang und Ausführung der
Sanierungsmaßnahmen müssen exakt auf das
Gebäude zugeschnitten sein und erfordern deshalb eine kompetente individuelle Analyse durch
einen qualifizierten Energieeffizienz-Experten.
Über eine gründliche Bestandsaufnahme kann
er einen Sanierungsfahrplan erstellen, der beschreibt, in welcher Reihenfolge welche Maß-
nahmen sinnvoll und welche Sparpotenziale damit erreichbar sind. Zusätzlich ist zu beachten,
dass sich Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle besonders dann lohnen, wenn z. B. ohnehin am Dach eines Hauses Reparaturen anfallen,
Fenster ausgetauscht werden müssen oder der
Putz einer Fassade erneuert wird. Werden so
energetische Verbesserungsmaßnahmen in eine
allgemeine Modernisierung eingebunden, fallen
die sog. „Einmalkosten“ wie z. B. Gerüstkosten,
Baustelleneinrichtung, Bauschuttmulden usw.
nur einmal an und reduzieren damit die Kosten
für die eigentliche energetische Ertüchtigung.
Zahlreiche neutrale Studien, z. B. der Deutschen
Die Energieverluste bei einem
ungedämmten Gebäude …
D
ac
h
Heizung
Über 75 % der Energie im Privathaushalt wird für Heizwärme verwendet.
Mehr als die Hälfte davon entweicht bei
nicht gedämmten Gebäuden wirkungslos nach außen.
Wand
Fenster
Keller
Quelle: GIMA
7
energie-Agentur (dena) oder des Instituts für
Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt legen
dar, dass sich die kosten für den reinen Wärmeschutz auf rund ein Drittel der Gesamtsanierungskosten reduzieren und sich in Abhängigkeit
der energiepreisentwicklung in überschaubaren
Zeiträumen amortisieren können. so sind gegenüber Anfang der 90er-Jahre die Preise für
leichtes Heizöl um das 3-fache, für erdgas um
das 2-fache und für fernwärme um das 1,9-fache gestiegen. Wissenschaft und Wirtschaft sind
sich einig, dass diese entwicklung anhalten und
sich sogar noch beschleunigen wird. Vor diesem
Hintergrund kann sich ein energetisch saniertes
Gebäude nur positiv auswirken.
Quelle: Verbraucherzentrale NrW e.V.
Entwicklung der Brennstoffkosten 2004 - 2020
54
59
%
%
35 %
2004
fernwärme
8
2014
Heizöl
erdgas
2020
Nicht zu vernachlässigen ist auch die Thematik
der steigerung von Nettokaltmiete im Verhältnis
zur entwicklung der Heizkosten. Hier klafft die
schere immer weiter auseinander. Während die
Mietkosten im Bundesdurchschnitt relativ moderat steigen, haben sich die energiekosten gerade in den letzten Jahren explosionsartig nach
oben bewegt. eine Abschwächung oder gar
Umkehr dieses sachverhaltes scheint langfristig
ausgeschlossen. Ursächlich hierfür ist, dass die
fossilen ressourcen (erdöl, erdgas, kohle) von
Jahr zu Jahr knapper und somit nach den Gesetzen des Marktes von Angebot und Nachfrage
teurer werden.
Entwicklung von Heiz- und Mietkosten im Vergleich
Steigerung in Prozent - Ausgangswert 1995 = 100
Quelle: statistisches Bundesamt
AG-energiebilanzen
300
250
200
150
100
1995
2000
2005
Heizkosten gewichtetes Mittel (Öl, Gas, fW)
ein ausreichender und bauphysikalisch korrekter
Wärmeschutz hat vorrangig die Aufgabe, gesundes Wohnen und schadensfreie konstruktionen
sicher zu stellen und ist darüber hinaus Teil eines
umfassenden energiekonzeptes. Häufig wird das
Thema der energieeffizienz auf energieeinsparung durch zusätzliche Dämmschichten reduziert.
es ist jedoch notwendig, in das energiekonzept
u.a. den Zustand der vorhandenen Bausubstanz,
die Nutzung, die Haustechnik sowie die energieträger einzubeziehen. Dies erfordert ein planerisches eingehen auf die konkrete situation
- eine Aufgabe, die je nach Gebäudegröße und
2010
2015
2020
Nettokaltmiete
Nutzungskomplexität vom Architekten oder von
energieberatern übernommen wird. Aktuell wird
die nachträgliche Wärmedämmung intensiv diskutiert. sie wird häufig aus dem Zusammenhang
einer komplexen Planungs- und Bauaufgabe
herausgerissen und es treten Missverständnisse
und fehlinterpretationen auf. Im folgenden soll
zu den häufigsten einwänden, Vorurteilen und
Missverständnissen zu baulichem Wärmeschutz
und dem einsatz von Dämmstoffen stellung bezogen werden. Der schwerpunkt liegt dabei auf
der Gebäudesanierung, die meisten Aussagen
gelten jedoch gleichermaßen für den Neubau.
9
ein verbesserter Wärmeschutz führt
zur schonung von ressourcen und verringert
unerwünschte Wirkungen auf die Umwelt!
energieeinsparung mittels Gebäudedämmung
ist eine tragende säule der energiewende
WeITere AUsZÜGe UND PosITIoNeN
ZUM THeMA GeBÄUDeDÄMMUNG
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GRUNDLAGENPAPIER
WÄRMEDÄMMUNG
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Stand: 27.
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sich.
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. will mit diesem
Argumentationspapier mit den wichtigsten Vorurteilen
gegen die energetische Gebäudesanierung aufräumen
und dazu beitragen, die Debatte zu versachlichen.
August 2014
Stand: 14. November 2013
Deutsche Umwelthilfe (DUH)
energetische Gebäudesanierung –
Wider die falschen Mythen Teil 1 und 2
Sonderheft
Qualitätsgedämmt e.V.
Grundlagenpapier Wärmedämmung
t1408 | 5,00 € | 9,80 SFr
Wärmedämmung – spricht was dagegen?
www.oekotest.de I D 6311 I Spezial Umwelt und Energie 2014
RICHtIG GUt LEBEN
Antworten auf die zehn häufigsten Fragen zur Wärmedämmung
Energie
Berichte & Beratung
Ringen um die Energiewende S. 6
Erneuerbare für Zuhause S. 48
ExtRa
ExtR
a Königsweg Dämmen S. 72
Hightech statt Heizen S. 108
tESt
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t Öko-Stromtarife S. 64
Millionen Schafe können
nicht irren – oder doch?
www.energieberatung-rlp.de
ÖKO-TEST – Spezial
Umwelt und Energie 2014
Dämmen geht vor Heizen
10
Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg
Über den sinn von
Wärmedämmung
Verbraucherzentrale Rheinland
Pfalz – Energieberatung
Wärmedämmung – was
spricht dagegen?
ANTWorTeN AUf 14 frAGeN ZUr
WÄrMeDÄMMUNG
1
Zieht Wärmedämmung Schimmel an?
Nein. Das Risiko einer Schimmelbildung im Innenraum ist bei außenseitig gedämmten Wänden deutlich geringer als bei ungedämmten.
Die Antwort im Detail:
Als vordringliche Bauaufgabe gilt es, dauerhaft
schadensfreie konstruktionen zu erstellen, die
ein gesundes Wohnen erlauben. Die Wärmedämmung übernimmt hierbei u. a. die Aufgabe, die raumseitigen oberflächentemperaturen
nicht unter ein kritisches Maß abkühlen zu lassen und so Tauwasserschäden und schimmelpilzbildung zu vermeiden. schimmel kann immer dann auftreten, wenn sich warme raumluft
an Bauteiloberflächen abkühlt und dadurch die
relative feuchte der Luft stark zunimmt; im extremfall kann es sogar zu Tauwasserausfall (kondensatbildung) kommen. Die Wärmedämmung
stellt sicher, dass die Temperatur der inneren
oberflächen der Außenbauteile nicht soweit abfällt, dass die sich abkühlende vorbeistreichende
raumluft eine kritisch hohe relative raumluft-
feuchte annimmt. Verzichtet man bei der sanierung auf die „Nachrüstung“ dieses erhöhten
Wärmeschutzes, muss man auf ersatzmaßnahmen, wie zum Beispiel erhöhte kontinuierliche
Lüftung der räume zurückgreifen, um schimmelpilzbildung wirkungsvoll zu vermeiden. Diese
sind in der regel mit höheren Heizkosten verbunden, denn je schlechter der Wärmeschutz
ist umso höher ist der feuchteschutzbedingt erforderliche Mindestluftwechsel in Wohnungen.
eine gute Wärmedämmung reduziert grundsätzlich das Bauschadensrisiko und gleichzeitig die
Heizkosten. sie ist damit auch gesellschaftlich
von hohem stellenwert, da sie die Bemühungen
zur Verbesserung der Volksgesundheit und die
erforderlichen Umweltschutzanstrengungen in
vorbildlichem Maße miteinander verbindet.
11
2
Durch eine Fassadendämmung bekommt man
ein schlechtes Raumklima, stimmt das?
Nein, das stimmt nicht, das Gegenteil ist der Fall. Durch die Dämmung der
Gebäudehülle verliert das Haus deutlich weniger Wärme im Winter und verhindert im Sommer die rasche Aufheizung in Inneren. Folglich lassen sich die
Innenräume zu allen Jahreszeiten mit wenig Energieaufwand behaglich temperieren und der Wohnkomfort steigt beträchtlich.
Die Antwort im Detail:
kaum wird es draußen kalt, hat man trotz warmer Heizkörper im Haus mitunter den eindruck,
es zieht! In einem ungedämmten Wohnhaus
wird es im Winter schnell ungemütlich – mal
ganz abgesehen von den hohen Heizkosten.
Wir empfinden das raumklima als unbehaglich.
Menschen fühlen sich dann besonders wohl,
wenn die Temperaturen der raumumschließenden oberflächen (Decken, Böden, Wände, fenster) sich nur wenig von der raumlufttemperatur unterscheiden. kalte Innenoberflächen von
schlecht gedämmten Außenwänden oder alten
fenstern werden daher als unbehaglich empfunden. Warme oberflächen bewirken das Gegenteil. Der körper empfindet den Innenraum wärmer, als es das Thermometer anzeigt. In einem
ungedämmten Gebäude sind die Unterschiede
zwischen der Lufttemperatur im raum und den
3
Temperaturen an den Innenseiten der Außenwände besonders groß. An kalten Wintertagen
kann diese Differenz 10 Grad Celsius und mehr
betragen. In der direkten Nähe der Wandfläche
kommt es zur sogenannten konvektion, es entsteht Zugluft, die von den Bewohnern als extrem unangenehm empfunden wird. In Häusern
mit fachgerecht gedämmten Außenwänden gibt
es diese Probleme nicht. Professioneller Wärmeschutz sorgt während der Heizperiode dafür,
dass Wandinnenflächen warm bleiben und kein
allzu großes Gefälle zur raumtemperatur auftritt. Darüberhinaus schützt die fassadendämmung im sommer vor übermäßig warmen räumen. Das resultat ist ein rundum behagliches
und gesundes Wohn- und raumklima. Übrigens,
die speicherung von Wärme im Mauerwerk und
Innenputz wird durch eine fassadendämmung
nicht verschlechtert, ganz im Gegenteil.
Kann eine gedämmte Wand nicht mehr atmen?
Eine Wand kann im Sinne des Luftaustauschs grundsätzlich nicht atmen, egal
ob gedämmt oder ungedämmt.
Die Antwort im Detail:
Wände lassen zwar eine geringe Menge Wasserdampf durchdiffundieren, diese geringen Mengen haben jedoch keinerlei Bedeutung für das
raumklima. ein Luftaustausch durch homogene,
fugenlose Außenbauteile findet bei keiner Bauweise in nennenswertem Umfang statt. In un-
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sanierten Altbauten erfolgt der Luftaustausch
nicht nur durch Öffnen der fenster sondern
auch unkontrolliert durch fugen und wird durch
den kaminzug unterstützt. Beispielsweise ist das
traditionell meist nicht als Wohnraum genutzte
Dach selten luftdicht ausgeführt, ebenso der Anschluss zum keller.
4
Mit Dämmung wird mein Haus dicht.
Ist das richtig?
Ja, das ist richtig. Das Gebäude muss dicht sein, da sonst an undichten Stellen
Wärmeverluste entstehen und dadurch die Bildung von Feuchte- und Schimmelschäden begünstigt wird.
Die Antwort im Detail:
Um schadstoffe aus der raumluft und insbesondere feuchtigkeit aus Innenräumen abzuführen,
ist ein regelmäßiger Austausch der raumluft gegen frischluft erforderlich. Die Lüftung erfolgte
traditionell durch das Öffnen der fenster. schon
seit vielen Jahren ist es allgemein anerkannte
Praxis, dass eine hinreichend luftdichte Gebäudehülle (gemeint sind insbesondere die Wandund Dachflächen sowie sämtliche Anschlüsse
und Durchdringungen) dauerhaft sichergestellt
werden muss, um Bauschäden und einen zu hohen unkontrollierten Luftwechsel zu verhindern.
Im Gegensatz zur allgemeinen erwartung vieler
Bürger kann durch diese Undichtigkeiten in der
Baukonstruktion allein kein ausreichender und
hygienisch notwendiger Luftwechsel erreicht
werden. sinnvollerweise muss der Luftaustausch
in räumlicher und zeitlicher Hinsicht geplant sowie manuell bzw. technisch sichergestellt wer-
5
den. energieeffiziente fensterlüftung bedeutet,
durch weit geöffnete fenster in möglichst kurzer
Zeit die verbrauchte und mit feuchte beladene
raumluft gegen Außenluft auszutauschen und
dabei möglichst die Wärmezufuhr zu unterbrechen. Dann beschränken sich die Verluste auf
den energieinhalt der ausgetauschten raumluft
selbst. Mit weiter zunehmender Lüftungsdauer führen offene fenster zur Auskühlung von
Bauteiloberflächen und damit zur erhöhung des
schimmelrisikos. Hygrometer an der Innenseite
der Außenwand signalisieren den Wohnungsnutzern, wenn die raumluftfeuchte im Winter
kritische Werte über 70 % annimmt. In raummitte oder an Innenwänden sollte die Luftfeuchtigkeit 60 % nicht übersteigen. eine bessere Lösung sind ventilatorgestützte Lüftungssysteme,
die den notwendigen Luftaustausch unabhängig
von Wetter und Nutzeraktivität sicherstellen.
Werden die errechneten Einsparungen durch
eine Wärmedämmung tatsächlich erreicht?
Ja, das ist sowohl in der Forschung als auch in der Praxis längst bewiesen.
Die Antwort im Detail:
fakt ist, dass Wärmedämmung funktioniert und
der einspareffekt lässt sich sehr wohl berechnen.
Voraussetzung dafür, dass Theorie und Praxis
gut übereinstimmen, ist eine sorgfältige Planung
und Ausführung der Wärmedämmung.
13
6
Rechnet sich Wärmedämmung überhaupt?
Ob sich eine Maßnahme „rechnet“ oder nicht hängt u. a. von den Annahmen,
Randbedingungen und Methoden ab, mit denen eine Wirtschaftlichkeitsrechnung durchgeführt wird. Im Grundsatz sind alle die Maßnahmen wirtschaftlich, die im Vergleich zu einer Basisvariante über die Lebensdauer der Maßnahme geringere Gesamtkosten verursachen.
Die Antwort im Detail:
Bei einer kopplung von Instandsetzungsarbeiten
und Maßnahmen zu Verbesserung des Wärmeschutzes sollte differenziert werden zwischen
den kosten einer sowieso erforderlichen sanierung und den zusätzlichen Aufwendungen für
die energetisch verbesserte Lösung. Alle Bauteile
des Hauses haben eine endliche Lebensdauer und
müssen periodisch instandgesetzt bzw. ausgetauscht werden. Das Dach, die fassade, fenster,
aber auch die Heizungsanlage und sanitärinstallationen müssen regelmäßig erneuert werden, um
7
die funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten. eine
fassadendämmung eines mehr als 30 Jahre alten
Gebäudes stellt sich insbesondere dann als wirtschaftlich vorteilhaft dar, wenn der Außenputz
ohnehin erneuert oder großflächig ausgebessert
werden muss, ebenso die Dämmung des Daches,
wenn sowieso Ziegel und Verwahrungen ersetzt
werden müssen. schließlich ist bei der Beurteilung
der ökonomischen Vorteilhaftigkeit zu bedenken,
dass eine energetische sanierung eine Wertsteigerung des objektes darstellt und sich zudem der
Wohnkomfort wesentlich erhöht.
Sperrt eine Dämmung solare Wärmegewinne aus?
Die eingesparte Energiemenge durch eine Wärmedämmung ist wesentlich größer als der solare Zugewinn über die Außenbauteile. Solare Gewinne werden
bei der gesamtenergetischen Betrachtung eines Baukörpers berücksichtigt.
Die Antwort im Detail:
eine These der Gegner hochwertiger Dämmungen ist, dass die solarstrahlung, die im Winter
auf eine ungedämmte, massive Außenwand
fällt, zur Deckung des Heizwärmebedarfs beitragen würde. Das fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) führt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Vorurteil seit Dekaden,
trotzdem werden von einschlägigen Akteuren
in regelmäßigen Abständen Zweifel gestreut.
eine ungedämmte südwand aus massiven Ziegeln mit 36,5 cm stärke weist in der Periode von
oktober bis März einen resultierenden Wärmeverlust (solare Gewinne minus Transmissionswärmeverluste) von 102 kWh/m², auf. ohne solaren
eintrag in die Wand beträgt der Wärmeverlust
in der gleichen Periode 109 kWh/m². Der solar-
14
eintrag hat also kaum eine mindernde Wirkung
auf den Wärmeverluststrom aus dem raum nach
außen. fügt man eine 15 cm starke Dämmung
hinzu, verringert sich der resultierende Wärmeverlust auf 14 kWh/m² ohne Berücksichtigung
des immer noch vorhandenen solaren eintrags
in die Wand auf 15 kWh/m². Dies verdeutlicht
erneut, dass eine gute fassadendämmung auf
traditionellem Mauerwerk den Wärmeverlust
auch bei Ausrichtung nach süden wirksam reduziert (in diesem Beispiel um 86 %), die optimale
solareinstrahlung auf der betrachteten, ungedämmten Wand jedoch nur um knapp 7 %. sehr
viel sinnvoller erscheint es, die solargewinne auf
der gedämmten Außenwand aktiv, zum Beispiel
über Photovoltaiksysteme oder thermische solarkollektoren zu nutzen.
8
Wird das Brandrisiko durch eine
Fassadendämmung erhöht?
Wärmedämm-Verbundsysteme erhöhen nicht zwangsläufig das Brandrisiko.
Sie entsprechen den Anforderungen an den baulichen Brandschutz gemäß
den geltenden Landesbauordnungen und sind somit hinreichend sicher. Da die
Brandneigung eines Wärmedämm-Verbundsystems sehr stark von der Dämmplatte abhängt, sei vermerkt, dass es eine Anzahl verschiedener Dämmstoffe
mit ihren spezifischen Eigenschaften gibt, sodass der Auftraggeber nach seinen individuellen Bedürfnissen wählen kann.
Die Antwort im Detail:
Viele der häufig eingesetzten Dämmstoffe werden, wie andere Baustoffe auch, so hergestellt,
dass sie bauaufsichtlich zumindest als „schwer
entflammbar“ (Baustoffklasse B 1) eingestuft
werden. Die Zulässigkeit von Baustoffen verschiedener Baustoffklassen wird in den jeweiligen Bauordnungen (LBo) geregelt. selbstverständlich sind unabhängig vom einsatz von
Dämmstoffen sämtliche Brandschutzvorschriften
einzuhalten, damit fluchtwege im Brandfall benutzbar bleiben und eine Ausbreitung des feuers verhindert wird: Beispielsweise müssen über
fenstern und Türen oder als umlaufender Brandriegel Barrieren aus nicht brennbaren stoffen
eingebaut werden, die eine ausreichend lange
9
feuerbeständigkeit sicherstellen. Hohe Gebäude
dürfen grundsätzlich nur mit nicht brennbaren
Baustoffen gedämmt werden. Je nach Gebäude
und Nutzungsart ist daher abzuwägen, welcher
Dämmstoff für welchen einsatz geeignet ist. Die
öffentlichkeitswirksamen reportagen zu Brandschäden in Verbindung mit Wärmedämm-Verbundsystemen beziehen sich zumeist auf Vorhaben, die sich noch in der Bauphase befanden,
die systeme daher noch nicht ihre finale funktionstüchtigkeit erreicht hatten. In der Nähe einer
fassade mit brennbaren Baustoffen sind große,
dauerhafte Brandlasten wie Holzschuppen oder
Müllcontainer ebenso zu vermeiden wie die Lagerung großer Mengen brennbarer Baumaterialien oder Abfälle während der Bauphase.
Ist eine Wärmedämmung Verursacher
von Algenbildung auf der Fassade?
Geringere Oberflächentemperaturen begünstigen zwar die Betauung der gedämmten Fassadenoberflächen, aber auch ungedämmte Bauteile weisen bei
entsprechenden Rahmenbedingungen Algenbewuchs auf.
Die Antwort im Detail:
Algenbildung an fassaden ist ein Thema, das
sowohl bei gedämmten, als auch einfach verputzten fassaden auftreten kann. Dies ist jedoch
ein rein „kosmetisches“ Problem und nicht mit
dem gesundheitsschädlichen schimmel in Innenräumen gleichzusetzen. In der Natur tritt
Algenbewuchs häufig auf. Auch Glas oder Me-
tallflächen veralgen, wenn ihre oberfläche lange
feucht bleibt. Bei verdichteter Bebauung tritt der
effekt weitaus seltener auf als in stark durchgrünten und locker bebauten Gebieten. Durch
konstruktive Maßnahmen und die Wahl des richtigen WDV-systems lässt sich die Gefahr eines
Algenbefalls auf fassadenflächen wirkungsvoll
minimieren.
15
10
Ist Polystyrol als Dämmstoff eigentlich unökologisch und bei der Entsorgung Sondermüll?
Ökologisch gesehen hat der Dämmstoff Polystyrol eine hervorragende Bilanz.
Die Energie, die er zur Herstellung benötigt, hat er durch seine Dämmwirkung
und damit verbundene Heizenergieeinsparung in der Regel bereits nach ca. 2,5
Jahren egalisiert. Polystyrol ist kein Sondermüll. Er wird bei der Entsorgung
wie andere Produkte aus Erdöl auch der Müllverbrennung als notwendiger
Rohbrennstoff zugeführt.
Die Antwort im Detail:
Polystyrol wird aus erdöl hergestellt. Wird Polystyrol nach der Nutzung thermisch verwertet,
kann der im Dämmstoff gespeicherte energieinhalt genutzt werden. Damit machen wir nichts
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anderes als das, was wir sonst sofort tun – nämlich Öl verbrennen, um Wärme zu gewinnen. ein
zurückgebautes Wärmedämm-Verbundsystem
mit Polystyrol ist kein sondermüll, sondern es
handelt sich dabei um gemischte Baustoffabfälle.
Ist die Lebensdauer eines WDVS kürzer als konventionelle Wandaufbauten ohne Dämmung?
Das Fraunhofer Institut für Bauphysik veranschlagt die Lebensdauer von
Dämmsystemen nach neusten Forschungen in einer Größenordnung von 40 bis
60 Jahren. Es sind also bis zu zwei Generationen, die von der Zuverlässigkeit
und Langzeitwirkung einer Fassadendämmung profitieren.
Die Antwort im Detail:
In Deutschland stehen rund 18,8 Millionen
Wohngebäude mit rund 40 Millionen Wohnungen. etwa ein Drittel davon ist gedämmt. erfahrungen aus 50 Jahren mit mittlerweile rund
900 Millionen Quadratmeter verbauten WDVs
in Deutschland zeigen, dass es sich um ein bewährtes system mit minimaler schadensbilanz
handelt. Mechanische schäden durch sturm,
regen, Hagel treten nicht häufiger auf als bei
sonstigen fassadenbekleidungen. Das fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) hat in den vergan-
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genen Jahrzehnten mehrfach studien über den
Zustand der ersten fassadedämmungen durchgeführt. Verarbeitungsqualität, standfestigkeit
und Verschmutzung waren dabei u. a. Gegenstand der Untersuchung. Das Hessische Umweltministerium beschreibt das ergebnis dieser forschungsreihen so: „Zusammenfassend lässt sich
sagen, dass sich fassaden mit und solche ohne
Dämmsystem bezüglich der Haltbarkeit und des
erforderlichen Wartungsaufwands kaum voneinander unterscheiden.
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Dicke Wände alter Häuser
dämmen schon gut genug, oder?
Bei Gebäuden, die Wandstärken von 60 cm und mehr aufweisen, wurden traditionell entweder Vollziegel oder Bruchsteine verarbeitet. Diese Materialien
speichern zwar Wärme sehr gut, leiten sie jedoch fast immer ebenso gut. Das
bedeutet, die Wärmeverluste durch die Außenwand können beträchtlich sein.
Die Antwort im Detail:
U-Werte unter 1 W/m²k sind selbst bei sehr dicken historischen Wandaufbauten die absolute
Ausnahme. Ihre Wärmedämmung ist daher nicht
ausreichend und muss bei heutigen Nutzungsbedingungen i. d. r. bereits aus bautenschutztechnischen Gründen verbessert werden. Die
hohe speicherkapazität verlangsamt lediglich
Aufwärm- und Abkühlvorgänge. Auch hier kann
durch eine außen liegende Wärmedämmung
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eine senkung der Wärmeverluste um 80 bis 90 %
erreicht werden. speichermasse ist hinsichtlich
des sommerlichen Wärmeschutzes von Vorteil,
um tagsüber im raum anfallende Wärme zu
speichern, und sie dann nachts über Nachtlüftung an die Außenluft abzuführen. für diesen
Tag/Nacht-Zyklus werden jedoch nur etwa die
ersten 10 cm raumseitig aktiviert und eine Außendämmung verhindert diesen effekt nicht.
Hat die energetische Sanierung eine
„gesichtslose“ Einheitsarchitektur zur Folge?
Absolut nicht. Die Vielzahl an Möglichkeiten, die sich im Fassadenbereich für
eine energetische Sanierung anbieten, sind immens. Es steht eine breite Auswahl an Fassadensystemen aus unterschiedlichen Putzen, Farben und Oberflächenbeschaffenheiten zur Verfügung. Auch Fassadenzierprofile und gestalterische Lösungen im Laibungsbereich wie die GIMA Lichtkante ermöglichen eine
individuelle Fassadengestaltung.
Die Antwort im Detail:
Neben den oben diskutierten technischen und
wirtschaftlichen einwänden ist das Thema Gestaltung ein sehr emotional diskutiertes. Von etlichen auch renommierten Medien (siehe fußnote 17) wird Wärmedämmung mit dem ende der
Baukultur gleichgesetzt: Ziel der Dämmstofflobby sei es, jedes fachwerk und jeden Gründerzeitbau hinter einer gesichtslosen Dämmstoffschicht
verschwinden zu lassen. kein ernsthaft an energetischer erneuerung Interessierter kann jedoch
dieses Ziel haben. Leider gibt es in der Tat ausreichend gestalterisch fragwürdige Beispiele für
Gebäude mit fassadendämmung, es gibt jedoch
auch viele gestalterisch wenig gelungene ungedämmte Gebäude. Die frage der Gestaltung ist
also nicht vorrangig eine frage der Wärmedämmung sondern der kreativen Architektur beim
Umgang mit verschiedenen Materialien. eine
große Anzahl gelungener sanierungen belegen
dies. Zudem ist zu bedenken, dass innerstädtische Gebäude in der regel eine, höchstens zwei
gestaltete fassaden haben. Die fassaden zum
Nachbargebäude oder zum Hof können fast
immer ohne einschränkungen gestalterischer
Art von außen gedämmt werden. Innendäm-
17
mungen können für fassaden, die von außen
nicht verändert werden sollen, eine sehr sinnvolle option darstellen. Durch die einführung
kapillaraktiver Dämmstoffe, die ein Austrocknen
der Wand nach innen erlauben, hat sich die Innendämmung (wie z. B. GIMA Thermoprotekt)
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bauphysikalisch deutlich weiterentwickelt und
bewährt. es ist u. a. Aufgabe des Architekten
und Planers, die technischen Möglichkeiten einer energetischen sanierung verantwortlich einzusetzen.
Gibt es Zuschüsse, wenn ich meine
Gebäudehülle energetisch ertüchtige?
Selbstverständlich. Die KFW-Förderbank als Anstalt des öffentlichen Rechts
bietet beispielsweise eine Reihe von Förderprogrammen zur energetischen
Gebäudesanierung. Neben zinsgünstigen Darlehen stehen auch diverse Zuschussprogramme bereit. Vor kurzem hat die Bundesregierung das „Aktionsprogramm Klimaschutz“ sowie den „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“
(NAPE) beschlossen. Drei Milliarden Euro will die Regierung künftig für Anreize zur Gebäudesanierung bereitstellen. Auch regionale Förderprogramme und
Programme von Energieversorgern runden dieses Thema ab.
Die Antwort im Detail:
Zweifel an der sinnhaftigkeit, Deutschlands Häuser massenhaft in Dämmstoff zu packen, wischt
Wirtschaftsminister sigmar Gabriel zur seite.
Das sei eine „putzige Debatte“. fakt sei, dass in
vielen alten Häusern „im Winter mehr der Garten als das Wohnzimmer geheizt wird“. Umgerechnet 62 bis 78 Millionen Tonnen Co2 will die
Bundesregierung zusätzlich einsparen. Dies soll
durch ein ganzes Paket von Maßnahmen erreicht
werden. Neben Beiträgen aus einer Vielzahl von
sektoren gibt es auch Neuregelungen für Hausbesitzer und Mieter, die meisten sollen im Laufe
des Jahres 2015 in kraft treten. Auch die Mittel
zur kfW-förderung sollen noch einmal auf insgesamt 2 Milliarden euro erhöht werden. Maximal gefördert werden von der staatsbank kfW
50.000 euro pro Wohneinheit. Detaillierte Informationen zu den zahlreichen fördermöglichkeiten erhalten interessierte Immobilieneigentümer
beispielsweise über zertifizierte energieberater,
regionale energieagenturen oder die Hausbank.
Die Angaben in diesem Positionspapier entstammen folgenden Quellen:
GIMA GmbH & Co. kG | Verbraucherzentrale rheinland-Pfalz - energieberatung „Wärmedämmung - spricht was dagegen?“ 09.2104 | forschungsinstitut für Wärmeschutz e. V. (fIW) | Positionspapier klimaschutz- und energieagentur Baden-Württemberg (keA) - Positionspapier „Über den sinn
von Wärmedämmung – Argumente zur Überwindung von Missverständnissen“ vom 08.04.2014 | Positionspapier des Qualitätsgedämmt e. V. vom
03.12.2014. | Deutsche Umwelthilfe - energetische Gebäudesanierung - wider die falschen Mythen Teil 1 vom 14.11.2013 und Teil 2 vom 27.08.2014
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Bauen wird zunehmend komplexer. reichte es vor
wenigen Jahren noch aus, wenn ein Handwerker
die handwerklichen fähigkeiten seines Gewerks
beherrscht hat, so muss er heute auch über Themen wie Wohnraumlüftung und Wärmebrücken
Bescheid wissen. Architekten wiederum müssen
sich vielmehr um Bauphysik und die Möglichkeiten und Grenzen moderner Baustoffe kümmern
als in der Vergangenheit. Alle Bauschaffenden
brauchen einander um in der summe eine gute
Bauleistung zu schaffen. erfahrenen und kompetenten Baufachleuten wird es gelingen, gemeinsam Gebäude so (um-) zu gestalten, dass sie
langfristig für ihre Auftraggeber ein behagliches,
gesundes Wohnen mit sehr niedrigen, sozial verträglichen folgekosten ermöglichen. Integrales
Planen ist also das Gebot der stunde. Vielfach
wird über „sanierungskatastrophen“ berichtet,
die Zeugnis ablegen vom Unvermögen der am
jeweiligen objekt Beteiligten. Dazu kommt, dass
sich selbst ernannte fachleute stimmgewaltig
mit Halbwahrheiten zu Wort melden, die viele
sanierungswillige davon abhalten, sanierungen
in Angriff zu nehmen. Doch korrekt geplante
und ausgeführte sanierungen führen zu einer
wesentlichen Verbesserung des Wohnkomforts,
zu deutlich reduzierten energiekosten und letztlich zu einer steigerung des lmmobilienwertes.
Vielfach wird über die Wirtschaftlichkeit von
baulichem Wärmeschutz diskutiert. Zu bedenken ist dabei, dass die Wirtschaftlichkeit auch
vom energiepreis bzw. von dessen entwicklung
in der Zukunft abhängt. Weitgehend konsens
besteht darin, dass die energiepreise mittelfristig
weiter steigen werden. In den letzten 10 Jahren
haben sich die Heizkosten in Deutschland mehr
als verdoppelt - eine Tatsache, die bei der hitzigen Diskussion um strompreise leicht vergessen
wird. Bei einer Lebenserwartung des baulichen
Wärmeschutzes von 40 und mehr Jahren muss
bei jeder Wirtschaftlichkeitsbetrachtung eine
angemessene energiepreissteigerung berücksichtigt werden. Letztlich trägt ein verbesserter
Wärmeschutz zur Zukunftsvorsorge und zur Versorgungssicherheit bei. er führt zur schonung
von ressourcen und verringert unerwünschte
Wirkungen auf die Umwelt.
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POSITIONSPAPIER WDVS
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ARGUMENTE FÜR DIE WÄRMEDÄMMUNG
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