sowie den Einflüssen durch Klima- und Lüftungsanlagen oder mikrobiellen Verunreinigungen zu suchen ist. Auch der psychische Zustand jedes Einzelnen von uns ist ein wichtiger Parameter. Bin ich „gut d´rauf“, so vertrage ich mehr, in schlechter Verfassung bringen mich auch Kleinigkeiten leicht aus dem Gleichgewicht. Beim biologischen Bauen sollen demnach tunlichst Materialien verwendet werden, die im Verlauf ihrer Gewinnung und/oder Herstellung möglichst naturbelassen geblieben sind und darüber hinaus die wichtigsten ökologischen Kriterien erfüllen. Bauteile aus gesunden Baustoffen sollen optimale Wohnbehaglichkeit vermitteln, indem sie die erforderlichen Kriterien für Wärmedämmung, Wärmespeicherung und Wasserdampfdiffusion erfüllen. Die wichtigsten Baustoffe, die dabei in Frage kommen sind Holz, Ziegel und das vielfältige Programm von Beton- und Leichtbetonarten. ÖKOLOGIE UND ARCHITEKTUR Wärmeschutzbestimmungen finden sich in den Bauordnungen und in den Wohnbauförderungsrichtlinien der Bundesländer. Während Bauordnungen u. a. energierelevante Vorschriften enthalten, wird über die Bestimmungen der Wohnbauförderung bei der Errichtung geförderter Wohnbauten nicht nur der Wärmeschutz, sondern häufig auch die Wahl des Energieträgers, des Heizungs- und Warmwassersystems und zunehmend auch der Baumaterialien bzw. anderer klimaschutzrelevanter Maßnahmen beeinflusst. In ökologischer Hinsicht geht es um das klimagerechte Bauen in und mit der Natur. BO und WBF geben zwar exakte Richtlinien, ein Gebäude aber ist kurzzeitig wechselhaften Wetterlagen, wie auch langen jahreszeitlich bedingten Schwankungen ausgesetzt und sollte darum an das lokale Klima angepasst werden. Wetterlagen kann man bei der Planung berücksichtigen und positiv nutzen: • das Haus sollte im Wechsel der Jahreszeiten und auch bei längeren Witterungsperioden gegensätzliche Funktionen wie Ausgleich von Temperatur, Feuchte und Frost oder das Sammeln von Regen und Wärme übernehmen, • die Lage zur Windrichtung, wie auch die Winddichtheit der Gebäudehülle sind wichtige Faktoren zum Schutz vor zu großen Wärmeverlusten, • das A/V-Verhältnis eines Gebäudes (wärmeübertragende Gesamtaußenfläche A im Verhältnis zum beheizbaren Volumen V) sollte möglichst gering, das Gebäude daher möglichst kompakt sein,um höhere Transmissionsverluste zu vermindern. ENERGIEEINSPARUNG DURCH PLANUNG Energieeinsparung wird in erster Linie durch sinnvolle – dem Standort angepasste Wärmedämmung der Außenhülle eines Gebäudes erzielt, aber auch planerische Überlegungen können viel dazu beitragen: • bei einer Ausrichtung des Wohnbereiches nach Süd und Südwest, sollte die Südseite des Gebäudes länger sein als die Westseite. Durch die tieferstehende Sonne ergeben sich höhere Wärmegewinne über die Fensterflächen, sofern die südlichen Fensterflächen in der Übergangszeit und im Winter nicht beschattet sind. • Große und richtig orientierte Fenster bringen relativ hohe Wärmegewinne im Winter. Die Südfassade soll hohen Fensteranteil haben, während an der Nordseite nur kleine Fenster geplant werden. Für den Sommerbetrieb sind bauliche und sonstige Abschattungsvorrichtungen erforderlich. • Wintergärten als transparenter An- oder Vorbau wirken auch als Wärmedämmung, denn sie bewirken einen sanften Übergang von warm zu kalt. Energieeinsparung ist aber nur dann möglich, wenn der Wintergarten unbeheizt ist und allein die einstrahlende Sonnenenergie genutzt wird. • Ziel der energetischen Verbesserung der Außenhülle von ständig bewohnten und beheizten Gebäuden ist es, den Ausstoß an Verbrennungsgasen zu verringern. Weltweit führen zu 90% eingesetzte fossile Energieträger zu hohem Schadstoffausstoß. Deshalb sind bauökologische Maßnahmen – auch im Kleinen gesetzt – nicht nur sinnvoll, sondern unbedingt erforderlich. NUTZUNG NATÜRLICHER ENERGIEQUELLEN Will man die Natur weniger belasten, nutzt man ihr Angebot an Materialien wie auch an erneuerbarer Energie – Wind- und Sonnenenergie, wie auch die Wärmepumpentechnik: • Windenergie wird durch Errichtung von Windrädern genutzt, die permanent betrieben werden können und kaum Wartung beanspruchen. Für private Betreiber ist allein der Anschluss an ein bestehendes Stromnetz aus Windkraft interessant, nicht aber die Errichtung eines Windgenerators. • Sonnenenergie kann durch geeignete Umwandlungsmaßnahmen auf vielfältige Weise genutzt werden: • passive Nutzung der Sonneneinstrahlung durch Solarbauten, das sind das Sonnenfenster, die Sonnenveranda oder der Wintergarten • aktive Nutzung des solaren Strahlungsangebots durch Anlage von Sonnenkollektoren zur Wärmegewinnung, fotoelektrische Umwandlung des Sonnenlichts mittels Solarzellen zur Elektrizitätsgewinnung, Fotosynthese zur Produktion von Biomasse. Aktive Maßnahmen sind hocheffizient, brauchen aber technische Einrichtungen. Die wichtigsten, ökologisch wie ökonomisch sinnvollen Alternativen bzw. Ergänzungen zu modernen Heizsystemen sind Sonnenkollektor- und Solarstromanlagen. • Wärmepumpen werden in der Heizungs- und Lüftungstechnik eingesetzt. Sie unterscheiden sich nach den Energiequellen, die sie nutzen, und nach den Medien, an die sie die Energie wieder abgeben – das sind Luft/Wasser-, Wasser/Wasser-, Erd/Wasser- und Luft/ Luft-Wärmepumpen. Die Sonne spendet drei Viertel der erforderlichen Energie. Gespeichert wird die Sonnenwärme in Erde, Wasser und Luft. Mit dieser Wärme und einem Viertel An-triebsenergie, z. B. Strom, beheizt die Wärmepumpe Ihr Haus oder Ihre Wohnung – Tag und Nacht – Sommer und Winter. Eben ganz normal, wie jede andere Heizung auch. 4 Bauherreninfo