Hintergrundinformationen zu hydroaktiven Wundauflagen Hydroaktive Wundauflagen sind konventionellen Methoden der Wundversorgung deutlich überlegen. Sie verbessern die Abheilungsrate bei chronischen Wunden und senken die Kosten im Gesundheitssystem. Doch trotz dieser Überlegenheit werden sie in Deutschland lediglich in drei von zehn Fällen eingesetzt. Zu den beeindruckenden Fähigkeiten des menschlichen Körpers zählt, dass er seine eigenen Schäden reparieren kann. Schon wenige Minuten nach einer Verletzung beginnt die Haut, sich selbst zu heilen. Doch konventionelle Mull- oder Vlieskompressen können mit dem Wundgrund verkleben und führen beim Verbandwechsel zu einer Störung der Wundheilung und Schmerzen für den Patienten. Schon seit über 50 Jahren gibt es Belege, dass hydroaktive Wundauflagen den Heilungsprozess besser unterstützen, indem sie ein feuchtes Wundmilieu schaffen. Gerade bei chronischen Wunden wie Ulcus cruris („Offenes Bein“), diabetischem Fuß oder Dekubitus, aber auch bei Verbrennungswunden und postoperativen Wundheilungsstörungen hat sich die moderne Therapiemethode bewährt. Die Vorteile sind vielfältig: > Bessere Chancen auf Heilung. Die Abheilungsrate mit modernen oder hydroaktiven Wundauflagen ist um 52 Prozent höher als beim Einsatz konventioneller Verbandmittel. Die Behandlungsdauer ist in der Regel deutlich verkürzt. > Verbesserung der Lebensqualität. Durch weniger Schmerzen, effektivere Geruchsabsorption und verbesserte Mobilität steigt die Lebensqualität des Patienten deutlich. > Weniger Verbandwechsel. Moderne Wundverbände müssen aufgrund ihrer deutlich höheren Saugkapazität seltener gewechselt werden – auch dadurch verringern sich die Schmerzen beim Patienten. > Einfachere und schnellere Verbandwechsel. Für Patienten, pflegende Angehörige, Pflegekräfte und Ärzte sind die modernen Wundauflagen leichter und zeitsparender anzuwenden. > Kostenvorteile. Durch die verkürzte Behandlungsdauer und die selteneren Verbandwechsel bieten moderne Wundversorgungsprodukte erhebliche Kostenvorteile. Inzwischen haben die Medizinproduktehersteller verschiedene Lösungen entwickelt, die je nach Stadium des Heilungsprozesses und der Exsudatmenge eine bestmögliche Versorgung bieten. Zu den wichtigsten Produktkategorien 2 | Hintergrundinformationen zu hydroaktiven Wundauflagen zählen Schaumverbände, silberhaltige Wundauflagen, Hydrokolloidverbände, Alginate, Hydrogele und neutrale Wundauflagen. Mehr als 60 Hersteller in Deutschland bieten ein hochspezialisiertes Angebot an. Weniger Verbandwechsel, weniger Kosten Der Erfolg basiert nicht nur auf der medizinischen Überlegenheit. Hydroaktive Wundauflagen sind auch günstiger für das Gesundheitssystem. Die im Vergleich zu konventionellen Auflagen höheren Stückkosten werden durch die einfachere Handhabung mehr als kompensiert. Hinzu kommt, dass hydroaktive Wundauflagen nicht täglich, sondern durchschnittlich nur alle drei Tage gewechselt werden müssen. „Zu den wirtschaftlichen Vorteilen, die jeder erfahrene Wundexperte kennt, gehört in der Versorgung chronischer Wunden die relevante Einsparung von Personalkosten, welche bei sachgerechter Anwendung die Mehrkosten bei Material weit übersteigt; es ist bedauerlich, dass dieser Vorteil in den Wirrungen des deutschen Vergütungssystems für Ärzte und Pflegende von manchen Kostenträgern nicht erkannt wird“, betont Prof. Matthias Augustin, Leiter des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Evidenz bei Medizinprodukten: Differenziertes System zur Bewertung notwendig Wie bei Arzneimitteln wird auch bei der Erstattung von Medizinprodukten das Thema Evidenz immer wichtiger. Das betrifft auch hydroaktive Wundauflagen. Auf den Gesetzgeber kommen dabei zahlreiche Herausforderungen zu. Denn die Evidenzkriterien für Arzneimittel sind bei Medizinprodukten – wenn überhaupt – nur bedingt übertragbar. Andere Kriterien müssen herangezogen werden. Sinnvollerweise sollten, wie auch in anderen Ländern, gesundheitsökonomische Daten berücksichtigt werden. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------V.i.S.d.P.: Manfred Beeres M.A., Leiter Kommunikation/Presse, BVMed Tel.: +49 (0)30 246 2 55-20, Fax: +49 (0)30 2 46 255-99, [email protected] Der BVMed vertritt als Wirtschaftsverband über 230 Industrie- und Handelsunternehmen der Medizintechnologiebranche. Im BVMed sind u. a. die 20 weltweit größten Medizinproduktehersteller im Verbrauchsgüterbereich organisiert. Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 175.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren.