Raumwärme

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Raumwärme
Ein beachtlicher Teil des Energieverbrauches entfällt in
Betrieben auf den Bereich der Raumwärme. Es lohnt
sich daher hier Einsparpotenziale zu überlegen, um den
gleichen Komfort mit weniger Kosten erreichen zu können.
Auch beim Einsatz von Lüftungsanlagen besteht zusätzlicher Wärmebedarf zum Aufheizen der kalten Frischluft.
Die gewünschte Raumtemperatur hängt von einer
Vielzahl an Faktoren ab. Wesentlichen Einfluss haben
unter anderem:
Nutzung des Raumes (Büro, Verkaufsraum,
Produktionshalle)
Art der Tätigkeit (sitzend, stehend; leicht, mittel,
schwere körperliche Arbeit)
Wärmeabgabe von Produktionsprozessen
Dauer des Aufenthaltes (Kurzzeit, Dauerarbeitsplatz)
Thermische Qualität des Gebäudes
Art der Wärmezufuhr (Heizlüfter, Radiatoren, Deckenheizung, Wandheizung, Luftheizung)
Beschattung, solare Einstrahlung
In den Arbeitsstätten-Richtlinien werden für unterschiedliche Bedingungen zulässige Raumtemperaturen angegeben (z.B. Raumtemperaturen lt. §§ 28 ff AStV - Arbeitsstätten-Verordnung).
Wärmeerzeugung und -verteilung
Die benötigte Raumwärme wird in einer Wärmeerzeugungsanlage produziert, zu den benötigten Stellen transportiert und dort an den Raum abgegeben.
Mögliche Heizungsanlagen/Wärmeerzeuger:
Heizungsanlage fossil (Heizöl, Erdgas, Kohle)
Heizungsanlage Biomasse als Brennstoff
(siehe Kapitel “Heizen mit Biomasse“)
Wärmepumpe
Fernwärme
Solaranlagen zur Unterstützung der Heizungsanlage
Abwärmenutzung zur Raumheizung
(siehe Kapitel “Wärmerückgewinnung“)
Der Transport der Raumwärme erfolgt z.B. mit Warmwasser-Heizungskreisen oder über Warmluftkanäle. Die
Wärmeabgabe kann mittels Radiatoren, Heizlüftern, über
Lüftungsschlitze von Warmluftkanälen, Heizdecken und
Heizwänden/Fußbodenheizungen, Hell- und Dunkelstrahlern etc. erfolgen.
Tipps zur Senkung der Heizkosten
Maßnahmen an Wärmeerzeugern
Nutzen Sie, falls möglich, Heißwasser statt Dampf als
Wärmeträger. Der Einsatz von Dampf als Wärmetransportmedium ist mit hohen Umwandlungsverlusten verbunden, auch sind Temperaturen über 100°C vielfach
nicht erforderlich.
Betriebstemperatur-Niveaus überprüfen (nur so heiß,
wie erforderlich)
Luftabschlussklappe zur Verringerung von Auskühlverlusten
Wartung und Reinigung
Regelmäßige Überprüfung von Abgastemperatur, CO,
Ruß, Schadstoffen und Kaminzug. Verschlechtern sich
die gemessenen Werte, ist eine Reinigung der Kesselanlage erforderlich.
Regelmäßige Überprüfung der Brennereinstellung und
Düsen
Bei Mehrkesselanlagen darauf achten, dass der
durchströmte Reservekessel nicht unnötig auf hoher
Temperatur gehalten wird und dadurch Wärme in den
Heizraum und Kamin abgibt.
Bei Anlagen, die älter als 15 Jahre sind und einen
schlechten Wirkungsgrad aufweisen, einen Kesseltausch prüften. Dabei sollte insbesondere Folgendes
beachtet werden:
–Wahl des Brennstoffes
(siehe Kapitel “Heizen mit Biomasse“)
–richtige Kesselgröße, um Überdimensionierung und
damit Bereitschaftsverluste zu vermeiden
–möglichst niedrige Kesselwassertemperatur
–wenn möglich, Einsatz von Brennwerttechnik
Raumwärme
Je besser die Wärmedämmung des Gebäudes und je
besser innerbetriebliche Abwärme genutzt wird, desto
geringer ist der Energiebedarf für die Raumheizung und
desto größer auch der Komfort für die Mitarbeiter-/innen
und Kund-/innen.
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Beispiel: Stromverbrauch einer Heizungsumwälzpumpe
800
+49 %
kWh/a
600
100 %
–18 %
400
–43 %*
–71 %*
200
0
–89 %*
IST-Zustand
100-Watt-Pumpe
Dauerbetrieb
auch im Sommer
IST-Zustand mit
100-Watt-Pumpe. Aus in der
heizfreien Zeit
IST-Zustand
Reduzierung der
nächtlichen Betriebszeit durch Schaltuhr
* Voraussetzung: Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage
Raumwärme
Maßnahmen an der Wärmeverteilung
nach Möglichkeit, Niedertemperatur-Wärmeverbraucher
(z.B. Duschen) an den Rücklauf des Wärmeverteilsystems anschließen
ausreichende Dämmung der Verteilleitungen und
Armaturen
Umstellung des Heizungssystems von Dampf bzw.
Heißwasser auf Warmwasser
Abschalten von Umwälzpumpen außerhalb der Heizzeiten bzw. Drehzahlregelung
Optimierung der Regelung:
–Fachmännische hydraulische Einregulierung der
Heizung
–Verwendung von Strangregulierventilen
–Aufteilung in Zonen mit getrennter Regelung
–Absenkmöglichkeiten, Restwärmenutzung,
Zeitprogramm
Raumtemperaturen nicht höher als notwendig
(1°C Absenkung senkt Heizkosten um bis zu 4–6 %)
getrennte Steuerung von mehreren Heizlüftern in einer
Halle (gegebenenfalls Kombination mit Tür- und
Fensterkontaktschalter)
Lüftungsanlagen mit maximal zulässigem Umluftanteil
betreiben
Einbau bzw. Optimierung der Regelungsmöglichkeiten:
–Heizkörperthermostatventile
–Außentemperaturregelung
–Nacht- und Wochenendabsenkung
–Beachtung von Nord-Süd-Ausrichtungen
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Maßnahmen an der Wärmeabgabe
gezielte Temperierung von einzelnen Zonen (unterschiedliche Temperaturen und Wärmeabgabesysteme,
z.B. Strahlungsheizung in Magazinen)
regelmäßige Reinigung der Heizkörper/Heizlüfter etc.
regelmäßige Entlüftung des Heizsystems
Wärmeabgabesysteme nicht durch Vorhänge oder
Verbauungen etc. verdecken
Maßnahmen am Gebäude und an der Lüftung
Wärmeschutzverglasung bei Fenstern einsetzen
(U- Wert <1,1 W/m2K)
ausreichende Wärmedämmung der Gebäudehülle
(Decken, Dach, Außenwände)
IST-Zustand
zusätzlich Pumpe
auf niedrigster
Drehzahlstufe
Ersatz durch sparsamste marktgängige
Regelpumpe
20–50 Watt
Zukünftige Entwicklung Pumpe mit
hohem Wirkungsgrad
10–20 Watt
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offene Kamine, Kanäle etc. verschließen
prüfen, ob Tore, Türen, Fenster etc. dicht sind
Wärmeverluste beim Lüften (kurz und kräftig lüften statt
ständig kippen) senken
Prüfung von Schnelllauftoren, Warmluftschleiern etc.
Tür- und Fensterkontakte gekoppelt mit Heizung
Einsatz von Wärmerückgewinnung
(siehe Kapitel “Wärmerückgewinnung“)
Alles Wichtige auf einen Blick
Maßnahmen ohne bzw. mit geringer
Investition:
Achten Sie auf regelmäßige Wartung
und Reinigung der Heizanlagen
Ausreichende Dämmung von Verteil­
leitungen und Armaturen
Optimierung der Regelung von Wärme­
verteilung und -abgabe
Investive Maßnahmen:
Prüfen Sie eine mögliche Abwärme­
nutzung als Beitrag zur Raumwärme­
erzeugung
Überlegen Sie den Einsatz von
Biomasse oder Solarenergie
Ausreichende Wärmedämmung des
Betriebsgebäudes reduziert den
Heizwärmebedarf
Details zu energiesparendem Bauen und
Sanieren siehe Kapitel “Innovative Neubauten“ und “Sanierungen“
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