Pressemitteilung Papiliorama 21. Juli 2017 Keine Titanwurz-Blüte im Papiliorama Blütenknospe der grössten Blume der Welt von Fäulnis befallen Das mit Spannung erwartete Highlight, die Blüte der grössten Blume der Welt im Papiliorama in Kerzers, wird es dieses Jahr nicht mehr geben. Die Knospe des Titanwurzes ist von Fäulnis befallen und musste gekappt werden. Die Knolle selber ist aber nach wie vor gesund. Seit Monaten hat die ganze Belegschaft im Papiliorama in Kerzers gespannt darauf gewartet, dass die Titanwurz eine blühfähige Knospe bildet. Dies ist vor einigen Tagen geschehen. Doch leider war die Knospe nicht gesund und ist verfault. Das heisst, in diesem Jahr wird im Papiliorama die grösste Blume der Welt nicht mehr blühen. Papiliorama-Gärtner Michael Känel musste die Knospe abschneiden, damit die Knolle ihre Energie nicht in eine defekte Knospe leitet. Eigentlich waren die Vorzeichen vielversprechend. Ein paar Monate nach dem Umzug der Titanwurz-Knolle vom Botanischen Garten der Universität Basel ins Papiliorama im vergangenen Herbst hat die Knolle Wurzeln gebildet und ihre Ruhephase damit beendet. Später hat Gärtner Michael Känel unter der Erde dann auch eine Knospe entdeckt. Wäre alles nach Plan verlaufen, hätte sich aus dieser Knospe diesen August eine Blüte entwickeln sollen. «Die Knospe hatte alle Anlagen, um zu blühen», sagt Michael Känel. Der Grund für die Fäulnis ist nicht bekannt. Immerhin ist die Knolle selber gesund. Und auch die Wurzeln, die sich vor einigen Wochen, nach Ende der Ruhephase, gebildet haben, sehen gesund aus. Nun beginnt das Warten wieder von vorne. Da über diese seltene Blume nur sehr wenig bekannt ist, ist es noch nicht ganz klar, was als nächstes geschehen wird. Ziemlich sicher wird die Titanwurzknolle nun aber eine Trennschicht bilden, den Rest der Knospe abwerfen und danach eine Blattknospe bilden, woraus immerhin ein riesiges Blatt wachsen wird. Die berühmte riesige Blüte wird sich dann frühestens im Verlauf des nächsten Jahres wieder entwickeln können. Für weitere Informationen: Lorenz Schläfli, Vizedirektor Papiliorama, 031 756 04 61, oder [email protected] Das Schweizer Exemplar Nach ganzen 75 Jahren blühte im Frühling 2011 die grösste Blume der Welt erstmals wieder in der Schweiz im Botanischen Garten der Universität Basel. Die Titanwurz, ein Exemplar aus Bonn, hat in Basel zwischen 2011 und 2014 bereits drei Mal ihre Blütenpracht entfaltet. Letzten September wurde die Blume von Basel nach Kerzers ins Papiliorama gebracht. Wegen Umbauarbeiten in Basel suchten die Verantwortlichen des Botanischen Gartens eine geeignete «Ferienresidenz» für die spektakuläre Pflanze und wurden in Kerzers fündig. Unter der Kuppel des Jungle Trek im Papiliorama herrschen ideale Bedingungen für die tropische Pflanze. Die Titanwurz Die Titanwurz (Amorphophallus titanum) ist eine Regenwaldpflanze aus Sumatra (Indonesien) und gilt als die grösste Blume der Welt. Das Material für die gigantische Blüte stammt aus einer unterirdischen Knolle. Die Pflanze kann nur blühen, wenn die Knolle mehr als 20 Kilogramm schwer ist. Die Blume spriesst erst nach einer Ruhephase der Knolle. Sie braucht für ihre Entwicklung drei bis vier Monate. Dennoch blüht sie anschliessend nur wenige Tage. Der gigantische, bis zu drei Meter lange Blütenstand, lockt Aaskäfer als Bestäuber an. Sinnigerweise heisst die Pflanze auf Indonesisch «bunga bangkai», was soviel wie Leichenblume heisst. Die Basler Pflanze, welche diesen Sommer in Kerzers hätte blühen sollen, ist über 20 Jahre alt und das einzige blühfähige Exemplar in der Schweiz. Weitere Informationen zur Titanwurz: www.titanwurz.com