Wärmespeicher aus Spezialbeton Josef Kaufmann + Frank Winnefeld Laboratory for Concrete and Construction Chemistry Problemstellung 2500 Flachbettkollektoren Vakuumkollektoren 2000 Normalhaus Energie [kWh] Passivhaus 1500 1000 500 0 1 2 3 4 5 6 7 Monat 8 9 10 11 12 2 1 Problemstellung “Bedarfslücken” 3 Problemstellung “Öko-Produktionslücken” (Deutschland, Quelle ISE Fraunhofer) 4 2 Problemstellung Jahresverlauf (2013/2014) 5 Problemstellung Monatsverlauf (März 2013) 6 3 Beton als Speichermaterial • Konventionell : Sensible Energiespeicherung - Ausnutzung der Wärmekapazität von Beton von ca. 1.1 bis 1.13 kJ/kgK - Kurz- bis mittelfristige Speicherung 7 Beton als saisonales Speichermaterial • Neu : Latente Energiespeicherung mit Beton “Chemische” Umwandlung Langfristige Speicherung • • • 3CaO·Al2O3·3CaSO4·32H2O ↔ verlustfrei saisonal preiswert 3CaO·Al2O3·3CaSO4·12H2O + 20H2O 8 4 Speicherprinzip 600 kJ/kgEttringit Ettringit Entwässerung > 60 C 3CaO·Al2O3·3CaSO4·32H2O Meta-Ettringit ↔ 3CaO·Al2O3·3CaSO4·12H2O + 20H2O 9 CSA-Beton Ein neuartiger (kommerziell erhältlicher) Zement (Calcium sulfoaluminat CSA) ermöglicht einen Beton mit sehr hohem Ettringit-Anteil. 10 5 CSA-Beton 0.25 x 1 x 1 m3 11 Thermo-Speicher Laden (Sommer) Heizen (Winter) • Wärme (solar oder Umgebung) wird durch den Spezialbeton geführt und heizt diesen auf. • Durch Zugabe von Wasser (oder Dampf) wird die Phasenumwandlung umgekehrt, dies bei frei wählbarer Temperatur. • Dabei gibt das Trägermineral Ettringit Kristallwasser ab (> 60 C). • Dabei wird Wärme frei, welche zum Heizen genutzt werden kann. • Es entsteht wieder das ursprüngliche Mineral. 12 6 Thermo-Speicher Zwei mögliche Speichertypen: Unterscheidung durch Art der Wärmerückgewinnung “Wasser” (kap. Saugen) • Einfach • Schnelle Wärmefreisetzung • Grosser Temperaturhub “Dampf” (Sorption) • • • • Grosse Dampfmengen Zus. Kondensationswärmerückgewinnung Luftkanäle => weniger Speichermaterial geringer Temperaturhub 13 Thermo-Speicher «Prototypen» 1. System-Entladung mit Wasser 2. System-Entladung mit Dampf Luftzirkulation in einem Klimaraum (90% RH / 20 C) 14 7 Speicherdaten • Technisch erreicht wird bisher eine Permanentspeicherdichte von > 70 kWh/m3 Entladung mit flüssigem Wasser (gemessen im Wärmeflusskalorimeter) • Zusätzlich: sensibler Beitrag (Wärmekapazität) + 0.4 kWh/m3K + 25 kWh/m3 Der Speicher wird beim Laden bereits erhitzt, diese Wärme kann analog einem Wasserspeicher durch Isolation während 1-2 Monaten gespeichert werden. => Mehrfache Nachladung möglich: „Pufferspeicher“ => Nachladung bei tiefen Temperaturen möglich Materialoptimierungspotenzial • Reduktion der Porosität und optimierte Betonzusammensetzung ++ Sorptionsspeicher (Dampfzugabe) • Entladen mit Dampf: Zusätzlich wird die entsprechende Verdampfungsenthalpie frei +++ 15 Speicherdaten 16 8 Integration ins Gebäude • Neuartiges Heiz- und Speicherelement • Speicherung überschüssiger Kollektorwärme • Saisonspeicher und Pufferspeicher • Brauchwasser und/oder Heizung • Ideale Kombination mit anderen gebäudeintegrierten Energieträgern wie Wärmepumpe (Steigerung COP, Schliessung des Kältegaps) 17 Integration in Gebäude Ettringit-Speicher Modular aufgebauter, nachrüstbarer Speicher Prototyp im Bau 18 9 Integration in Gebäude 19 Integration in Gebäude 20 10 Integration in Gebäude Vor Ort gegossene Bodenplatte mit Wärmetauscher und zentralen Luftröhren (für Enfeuchtung- und Wasserzugabe) 21 Integration in Gebäude Danke für ihre Aufmerksamkeit ! 22 11