SWISS UNLIMITED 40 phalt: Offene Metallwerkstatt Jugendkulturhaus Dynamo, Zürich 1 Detailansicht [Fotos: Dominique Marc Wehrlil 2 Gesamtansicht Die umfangreichen Tiefbauarbeiten an der Limmat tiefgezogene Lochung verleiht dem Profilrost einer- für das neue unterirdische Dükerbauwerk der Stadt seits die notwendige Stabilität gegen mechanische Zürich sowie der daraus resultierende Abbruch Einflüsse von Aussen und gibt dem Gebäude gleich- der provisorischen Container mit Glasunterstand zeitig eine Tiefenwirkung. Die korrosionsgeschützte, erforderten eine neue gedeckte Arbeitsstätte mit feuerverzinkte Hülle spielt mit dem Kontrast zu den zusätzlichem Büro- und Lagerraum für die offene aus der Stahlverarbeitung entstehenden rostenden Metallwerkstatt des Jugendkulturhauses Dynamo. Eisenspänen, welche den neuen Asphaltbelag röt- Als Reaktion auf die straffen gesetzlichen und tech- lich verfärben lassen. nischen Rahmenbedingungen des Ortes verschmilzt Jene Lochung erzeugt in Abhängigkeit von Blick- der Ersatzneubau die verschiedenen Funktionen winkel, Lichteinfall und Tageszeit eine Tiefenwirkung und Gebäudeteile zu einer kompakten Einheit. Der der Fassade und öffnet Einblicke in die dahinterlie- viereckige Fussabdruck des Baukörpers umschreibt genden Räume. Bei Sonnenschein verwandelt sich genau die Fläche, welche aus den ortsspezifischen die Fassade in einen glitzernden Metallvorhang. Bei Gegebenheiten überbaut werden darf. Den denk- Nacht erscheint der Körper mit den beleuchteten malgeschützten Gebäuden des Jugendkulturhau- Innenräumen als transparenter Körper. Das Wech- ses vorgelagert, schafft der neue pilzförmige Pavillon selspiel zwischen Transparenz und Geschlossenheit Übersicht und Raum für das Werken auf dem ehe- - zwischen Leichtigkeit und Massivität, verleiht dem mals heterogenen und überstellten Vorplatz. Das Gebäude einen wandelbaren Charakter. Die Lo- auf allen Seiten auskragende Vordach bietet einen chung der Fassadenverkleidung bietet dem vielseiti- gedeckten und stützen freien Arbeitsbereich für die gen Werken der Metallwerkstatt zudem die Möglich- Werkstatt, welche Sommer und Winter, das ganze keit, Haken, Schilder und weitere Hilfsmittel einfach Jahr über, intensiv genutzt wird. Durch die leichte und praktikabel einzuhängen und zu befestigen. Für Ausdrehung der Dachgeometrie in Richtung Fu ss- die Beschriftung der Aussenwerkstatt wird die Lo- weg tritt der Pavillon entlang der Limmatpromenade chung des Profil rosts zum Raster umfunktioniert und selbstbewusst in Erscheinung. schwarze Gumminoppen als Pixel verwendet. Konstruktion und Verkleidung des Gebäudes Die Fassade lässt sich mit einfachen Flügeltüren greifen als Thema den Werkstoff Metall und die Ver- grossflächig öffnen und macht so gegen Aussen arbeitung durch direkte Materialisierung und schnör- sichtbar, wann die Werkstatt in Betrieb ist. Bei Be- kellose Befestigung auf. Als Verbindungsmittel wur- triebsschluss werden alle Flügeltüren mechanisch den nietenförmige Schrauben eingesetzt, welche an verriegelt und schützen so die dahinterliegenden die ursprüngliche Befestigungstechnik im Stahlbau Räume vor Vandalismus und Einbruch . erinnem. Das Tragwerk, in Form eines skelettartigen Stahlbaus, überspannt einen Holzkubus mit beheiztem Büroraum sowie einen abgetrennten Lagerraum. Aus wärme- und bautechnischen Gründen steht die Bürozelle autonom zwischen der Stahlkonstruktion und bildet im Innenraum durch vollflächig verlegte OSB-Platten an Boden, Wand und Decke einen Kontrast zur äusseren Materialisierung. Ein industriell gefertigter Stahlprofilrost überzieht die Metalikonstruktion an Fassade, Dachuntersicht und Dachrand und erzeugt ein homogenes Erscheinungsbild. Die 80 arcruthese 1.2009 Architektur: phalt GmbH, Frank Schneider, Cornelia Schwaller, Mike Mattiello; Bauingenieur: WGG SChnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich, Stefan Bänziger; Bauherrschaft: Stadt Zürich, ImmobilienBewirtschaftung, vertreten durch das Amt für Hochbauten, Florian Marti; Nutzer: Sozialdepartement der Stadt Zürich, Jugendkulturhaus Dynamo, Daniel Hilfiker