Wunderbar unvollkommen

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A P P LI CA -THEMA
Wunderbar
unvollkommen
Text Cornelia Sigrist
Bilder Ercolani AG
Horizontale Rillen ziehen sich über die Gebäudehülle des Bürokomplexes Z5
im luzernischen Root. Sie erzeugen einen Wechsel von lichtumspielten und
schattigen Streifen, die mit den Tageszeiten wandern. Das macht die Fassade
lebendig und plastisch. Ausgeführt wurde diese Arbeit von der Ercolani AG aus
Kriens.
her letztes Gebäude wurde schliesslich
im September 2009 das Bürogebäude
Z5 offiziell eröffnet. Der multifunktionale
Gebäudekomplex bietet zusätzliche Flächen von total 14 600 m2. Das D4 entwickelt sich damit zu einem «Campus»
mit künftig rund 2000 Arbeitsplätzen.
Das Handwerk sehen
Die Suva investierte 45 Millionen Franken ins Gebäude Z5. Verantwortlich für
den Bau war die Bürli Generalunternehmung AG. Wie CEO Martin Heierle ausführte, wurden wichtige Themen wie der
Minergie-Standard, elektrobiologische
Massnahmen und Feng-Shui im Projekt
berücksichtigt. Die im D4 bestehende
Geothermie mit einer CO2-armen Grünschnitzelheizung wurde erweitert.
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Ein Arbeiter beim Ausführen
der Details mit StoFlexyl.
Das Gebäude Z5 in Root.
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Das «D4 Business Center Luzern» in
Root ist eine Initiative der Suva. D4 bedeutet 4 Dimensionen: Ein Standort voller Vorteile, eine Architektur die lebt, ein
Networking, das Wachstum fördert und
ein Service-Konzept, das alles umfasst.
In der ersten Bauetappe wurden die
Gebäude Z2 und Z3 mit insgesamt
23 000 m2 Mietfläche realisiert. Die
beiden Bauten bestechen durch eine
klare Gebäudestruktur und maximale
Flexibilität bei der Raumnutzung.
Im Jahr 2006 wurde das D4 Business Center Luzern durch einen grosszügigen Flankenbau erweitert. Als bis-
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AG war in der rund neunmonatigen Arbeitszeit der Maler und Gipser im Durchschnitt mit 10 bis 15 Arbeitern vor Ort.
Der Aufbau des Gerüsts musste gut
durchdacht werden, denn Gerüstanker
hätten ein kontinuierliches Durchziehen des breiten Stahlblechkamms verhindert. Die Befestigung wurde deshalb
so geplant, dass sie kein Hindernis darstellte.
Nach dem Applizieren des Grundputzes und der Einbettung einer Gewebebewehrung konnte der Auftrag des Deckputzes erfolgen. Die erste Lage des
Deckputzes wurde mit StoLevell Novo,
die zweite Lage mit StoSil MP fein abgezogen.
Der feinkörnige Deckputzmörtel wurde unmittelbar nach dem Aufziehen und
dem flächigen Abziehen mit einem Stahlblechkamm horizontal abgezogen. Die
Breite und Tiefe der so entstandenen
Rillen waren vom Architekten vorgegeben worden. Die Herausforderung für
Bitte nicht perfekt:
Kleine Unsauberkeiten
waren erwünscht.
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Die Bauzeit des Z5 dauerte 15 Monate. Das von Scheitlin-Syfrig + Partner konzipierte Gebäude fällt insbesondere durch seine aussergewöhnliche
Fassadengestaltung mittels Kammzugtechnik auf. Marc Syfrig, der Architekt
des Bürokomplexes Z5, erklärte zu Beginn der Fassadenarbeiten, dass er das
Handwerk sehen wolle. Die Plastizität
der Gebäudehülle sollte durch breite,
nicht fadengerade gezogene Strukturlinien in einem hellbeigen Putz zusätzlich verstärkt werden.
«Die Fassadengestaltung durfte auf
keinen Fall perfekt sein», erinnert sich
Enrico Ercolani, der zusammen mit seinem Sohn Sandro Ercolani für die Gipser- und Malerarbeiten im Z5 verantwortlich war. Diesem Anspruch gerecht
zu werden, sei am Anfang schwierig gewesen, man musste sich erst in das Unperfekte einarbeiten. Die Umsetzung der
Fassadengestaltung war mit der Firma
Sto AG erarbeitet worden. Die Ercolani
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die Handwerker bestand darin, nicht perfekte waagerechte Rillen zu ziehen, kleine Unsauberkeiten waren durchaus erwünscht. Die abschliessende zweimalige
Oberflächenbeschichtung mit StoColor
Fungasil weiss/pastell garantierte eine
homogene Farboberfläche. Dies dient –
wie bei allen verputzten Aussenwandkonstruktionen – dem Schutz des Putzes vor Bewitterung. Fensterbank-Elemente aus Beton bilden den Abschluss
der Fensteröffnungen.
Horizontale Rillen erzeugen ein spannendes Licht- und Schattenspiel, das
sowohl aus der Ferne als auch aus der
Nähe überzeugt. «Die Rillen sind das
Salz und der Pfeffer in der Fassade, ich
finde sie unglaublich schön», schwärmt
Enrico Ercolani heute.
Die Arbeit am Suva-Gebäude Z5 ist
auch Bruno Winiger von der Sto AG noch
in guter Erinnerung. «Die Handwerker
haben die Herausforderung perfekt gemeistert und ebenso gearbeitet», sagt
der Vertreter des Materiallieferanten.
Die äusseren Fassaden machen das
Gebäude zu einem kompakten Volumen,
das ausschliesslich von Lochfenstern
durchdrungen wird. Sie geben Aufschluss
über die beträchtliche Dämmstärke.
Mit drei verschiedenen Fensterformaten und der einseitig abgeschrägten
Leibung entsteht ein Rhythmus, der
jegliche Monotonie verhindert.
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Bautafel
Gebäude Z5 im
«D4 Business Center Luzern»
Bauherrschaft: Suva, Luzern LU
Architektur:
Scheitlin-Syfrig + Partner, Luzern
Generalunternehmer: Bürli AG, Luzern
Maler- und Gipserarbeiten:
Ercolani AG, Kriens
Holzelemente für Fassade und Fenster:
1a Hunkeler, Ebikon LU
Der Aufbau des Gerüsts
musste gut durchdacht
werden (Bild oben links).
In grober Struktur von Hand
gezogen: Die Optik derart
gestalteten Putzoberfläche
ist beeindruckend
(Bilder Mitte und rechts).
Die Bemusterung der
Fassadengestaltung.
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