A P P LI CA -THEMA Wunderbar unvollkommen Text Cornelia Sigrist Bilder Ercolani AG Horizontale Rillen ziehen sich über die Gebäudehülle des Bürokomplexes Z5 im luzernischen Root. Sie erzeugen einen Wechsel von lichtumspielten und schattigen Streifen, die mit den Tageszeiten wandern. Das macht die Fassade lebendig und plastisch. Ausgeführt wurde diese Arbeit von der Ercolani AG aus Kriens. her letztes Gebäude wurde schliesslich im September 2009 das Bürogebäude Z5 offiziell eröffnet. Der multifunktionale Gebäudekomplex bietet zusätzliche Flächen von total 14 600 m2. Das D4 entwickelt sich damit zu einem «Campus» mit künftig rund 2000 Arbeitsplätzen. Das Handwerk sehen Die Suva investierte 45 Millionen Franken ins Gebäude Z5. Verantwortlich für den Bau war die Bürli Generalunternehmung AG. Wie CEO Martin Heierle ausführte, wurden wichtige Themen wie der Minergie-Standard, elektrobiologische Massnahmen und Feng-Shui im Projekt berücksichtigt. Die im D4 bestehende Geothermie mit einer CO2-armen Grünschnitzelheizung wurde erweitert. ª Ein Arbeiter beim Ausführen der Details mit StoFlexyl. Das Gebäude Z5 in Root. 22 A P P L I C A 6 / 2 0 1 4 Das «D4 Business Center Luzern» in Root ist eine Initiative der Suva. D4 bedeutet 4 Dimensionen: Ein Standort voller Vorteile, eine Architektur die lebt, ein Networking, das Wachstum fördert und ein Service-Konzept, das alles umfasst. In der ersten Bauetappe wurden die Gebäude Z2 und Z3 mit insgesamt 23 000 m2 Mietfläche realisiert. Die beiden Bauten bestechen durch eine klare Gebäudestruktur und maximale Flexibilität bei der Raumnutzung. Im Jahr 2006 wurde das D4 Business Center Luzern durch einen grosszügigen Flankenbau erweitert. Als bis- Fuso – eine Marke der Daimler AG SCHWER IN ORDNUNG. 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Nach dem Applizieren des Grundputzes und der Einbettung einer Gewebebewehrung konnte der Auftrag des Deckputzes erfolgen. Die erste Lage des Deckputzes wurde mit StoLevell Novo, die zweite Lage mit StoSil MP fein abgezogen. Der feinkörnige Deckputzmörtel wurde unmittelbar nach dem Aufziehen und dem flächigen Abziehen mit einem Stahlblechkamm horizontal abgezogen. Die Breite und Tiefe der so entstandenen Rillen waren vom Architekten vorgegeben worden. Die Herausforderung für Bitte nicht perfekt: Kleine Unsauberkeiten waren erwünscht. j%BTTNFJO*OUFSOFU TPTDIOFMMTFJOLBOOIÊUUFJDI NJSOJFBVTHFNBMUx 3PCFSUP"OUPOFMMJ "OUPOFMMJ(NC).BMFSCFUSJFC3IFJOBV;)/FVIBVTFO4) *OUFSOFUVOE,PNNVOJLBUJPO[VN 'JYQSFJTVOEPIOFWFSTUFDLUF,PTUFO +FU[UJN4XJTTDPN4IPQPEFSBVG TXJTTDPNDILNVPGGJDF #PPTUFOBVDI4JF*IS,.6 ,.60GGJDFBC$)'o.U +FU[U.POBUFHSBUJT #FJ"CTDIMVTTFJOFTOFVFO#SFJUCBOEBOTDIMVTTFTNJU,.60GGJDFFSIBMUFO4JFEJFFSTUFO(SVOEHFCàISFOHFTDIFOLU ,.60GGJDF $)'o.U&STQBSOJT$)'o ,.60GGJDF $)'o.U&STQBSOJT$)'o $)'o.U&STQBSOJT$)'o 1SPNPUJPOHàMUJHCJT ,.60GGJDF Die Bauzeit des Z5 dauerte 15 Monate. Das von Scheitlin-Syfrig + Partner konzipierte Gebäude fällt insbesondere durch seine aussergewöhnliche Fassadengestaltung mittels Kammzugtechnik auf. Marc Syfrig, der Architekt des Bürokomplexes Z5, erklärte zu Beginn der Fassadenarbeiten, dass er das Handwerk sehen wolle. Die Plastizität der Gebäudehülle sollte durch breite, nicht fadengerade gezogene Strukturlinien in einem hellbeigen Putz zusätzlich verstärkt werden. «Die Fassadengestaltung durfte auf keinen Fall perfekt sein», erinnert sich Enrico Ercolani, der zusammen mit seinem Sohn Sandro Ercolani für die Gipser- und Malerarbeiten im Z5 verantwortlich war. Diesem Anspruch gerecht zu werden, sei am Anfang schwierig gewesen, man musste sich erst in das Unperfekte einarbeiten. Die Umsetzung der Fassadengestaltung war mit der Firma Sto AG erarbeitet worden. Die Ercolani StoMiral Der mineralische Verwandlungskünstler Ein Deckputz mit einzigartiger Korngrössenvielfalt StoMiral, der mineralische Deckputz mit hervorragenden Verarbeitungseigenschaften, ist für den Innensowie Aussenbereich geeignet. Er ist maschinell anmischbar und kann mit Pumpen befördert werden. StoMiral ist ausserdem l>EKVE@BNAE lP=QCHE?DBÐN@AJ"?K >=Q lOADNDK?D ,2- und wasserdampfdurchlässig lS=OOAN=>SAEOAJ@ lSEPPANQJCO>AOP¸J@EC l(KNJCNÊOOAJ>EOII lJE?DP>NAJJ>=N l=QB=HHAJ$ELO (=HG QJ@6AIAJPCNQJ@LQPVAJ =JSAJ@>=N =Q?DCACH¸PPAPA-QPVA$ELOG=NPKJ QJ@ Vollgipsplatten. Sto AGX0Ð@OPN=OOAX+EA@ANCH=PPX1AHABKJXwww.stoag.ch AP P L I C A-THE MA die Handwerker bestand darin, nicht perfekte waagerechte Rillen zu ziehen, kleine Unsauberkeiten waren durchaus erwünscht. Die abschliessende zweimalige Oberflächenbeschichtung mit StoColor Fungasil weiss/pastell garantierte eine homogene Farboberfläche. Dies dient – wie bei allen verputzten Aussenwandkonstruktionen – dem Schutz des Putzes vor Bewitterung. Fensterbank-Elemente aus Beton bilden den Abschluss der Fensteröffnungen. Horizontale Rillen erzeugen ein spannendes Licht- und Schattenspiel, das sowohl aus der Ferne als auch aus der Nähe überzeugt. «Die Rillen sind das Salz und der Pfeffer in der Fassade, ich finde sie unglaublich schön», schwärmt Enrico Ercolani heute. Die Arbeit am Suva-Gebäude Z5 ist auch Bruno Winiger von der Sto AG noch in guter Erinnerung. «Die Handwerker haben die Herausforderung perfekt gemeistert und ebenso gearbeitet», sagt der Vertreter des Materiallieferanten. Die äusseren Fassaden machen das Gebäude zu einem kompakten Volumen, das ausschliesslich von Lochfenstern durchdrungen wird. Sie geben Aufschluss über die beträchtliche Dämmstärke. Mit drei verschiedenen Fensterformaten und der einseitig abgeschrägten Leibung entsteht ein Rhythmus, der jegliche Monotonie verhindert. O Bautafel Gebäude Z5 im «D4 Business Center Luzern» Bauherrschaft: Suva, Luzern LU Architektur: Scheitlin-Syfrig + Partner, Luzern Generalunternehmer: Bürli AG, Luzern Maler- und Gipserarbeiten: Ercolani AG, Kriens Holzelemente für Fassade und Fenster: 1a Hunkeler, Ebikon LU Der Aufbau des Gerüsts musste gut durchdacht werden (Bild oben links). In grober Struktur von Hand gezogen: Die Optik derart gestalteten Putzoberfläche ist beeindruckend (Bilder Mitte und rechts). Die Bemusterung der Fassadengestaltung. A P P L I C A 6 / 2 0 1 4 27