2411_AZM_Seite#9.qxp 23.11.16 17:42 Seite 1 Anzeiger Michelsamt Nr. 47 | 24. November 2016 (3) Politik 9 Gründungsversammlung Ortspartei Grüne Beromünster «Eine Partei braucht vor allem Menschen» Das politische Beromünster ist um eine Farbe reicher: Am vergangenen Montag wurde die Ortspartei Grüne Beromünster gegründet. Sie versteht sich als Gegenpol zu den bürgerlichen Parteien und will in der Region eine neue Plattform bieten für grünsoziale Engagements. glieder unter kräftigem Applaus gewählt. «Die Mitgliedschaft in der Ortspartei Grüne Beromünster ist nicht exklusiv», erklärte Maurus Frey, was bedeutet, dass ihre Mitglieder auch einer andern Partei angehören können. «Eine Partei braucht vor allem Menschen», sagte Frey. Es sei die Gründung einer neuen Ortspartei als Untersektion der Grüne Luzern auf dem Land seit Langem. Die Grüne werde eher als Stadtpartei wahrgenommen, doch seien ihre Themen wie Sorge tragen zur Umwelt oder nachhaltige Landwirtschaft auf dem Land ebenso aktuell. Ursula Koch-Egli Frischer Wind wehte am Montagabend nicht nur draussen – auch drinnen im Foyer des Stiftstheaters tat sich Neues kund: Als vierte Ortspartei wurde in Beromünster die Ortspartei Grüne gegründet. Treibende Kraft dahinter sind Julian Büchler (19) und Anaïs Treadwell (18), die mit ihrem politischen Engagement eine Plattform bieten wollen für Gleichgesinnte im grün-sozialen Bereich. Podium mit andern Parteien «Wir wollen ein Gefäss bieten, wo man sich einbringen kann, denn alleine kann man nichts bewirken», erklärte Julian Büchler, der letztes Jahr die Matura in Beromünster abschloss und nun ein Praktikum im Bereich Kunst macht. «Die neue Ortspartei Glückwünsche für grünes Engagement: Maurus Frey überreichte Julian Büchler und Anaïs Treadwell an der Gründungsversammlung der neuen Ortspartei Blumen. (Bild: uke) soll auch nicht nur grün sein», ergänzt Anaïs Treadwell, Gymnasiastin an der Kantonsschule Beromünster. Die Grüne Beromünster solle einen Kontrapunkt darstellen. «Wir verstehen uns als linken Gegenpol zu den bürgerlichen Parteien», sagte sie. So will man beispielsweise ein Podium mit andern Parteien starten und in einem Pool zusammentragen, in wel- chen Bereichen grünes Engagement gefragt ist. Rund 15 Personen waren vor Ort und beschlossen in einem formellen Beschluss unter der Leitung von Maurus Frey, Co-Präsident Grüne Kanton Luzern, ohne Gegenstimmen die Gründung der Ortspartei Grüne Beromünster. Julian Büchler und Anaïs Treadwell wurden als Vorstandsmit- Wahrlich nichts Alltägliches Gemeindepräsident Charly Freitag überbrachte der frisch gegründeten Ortspartei Grüsse des Gemeinderates Beromünster. «Es ist wahrlich nichts Alltägliches, dass eine neue Ortspartei gegründet wird!», sagte er erfreut. Es sei sehr willkommen, wenn sich junge Leute zusammentäten und sich einbringen wollten. Traditionellerweise kenne der Kanton Luzern zwei Parteien, seit 20 Jahren eine dritte, erklärte Freitag und meinte: «Eine vierte Partei kann nicht schaden.» Grüne und soziale Themen seien brandaktuell, wie etwa das Vernetzungsprojekt Michelsamt zeige oder die Unterkunft für Flüchtlinge. Motivierend schloss er: «Das ist ganz toll. Packt es an!» Querdenken und vorausgehen Ebenfalls anwesend war Andreas Hofer in seiner Funktion als Präsident der Ortsgruppe Grüne Region Sursee. Auch er tat seiner Freude kund: «Vor zehn Jahren haben wir selber diesen Schritt getan.» Er forderte die jungen, politisch engagierten Leute auf, nicht bloss zu reagieren, sondern zu agieren: «Ihr sollt querdenken, Ideen einbringen und vorausgehen!“ Anaïs Treadwell und Julian Büchler durften freudig Blumen und ein Geschenk entgegennehmen. Auch der engagierten Frage einer Besucherin nach dem Spendenkonto konnten sie nachkommen, indem sie sagten, dieses werde demnächst eröffnet. In lockerem Rahmen schloss die kleine Gesellschaft die Versammlung und ging hinüber zum – veganen – Apéro. Man darf gespannt sein, wie die Grüne Beromünster zukünftig die politische Färbung dieser Region aufmischen wird. CVP Beromünster FDP Hildisrieden Josef Erni einstimmig als Kandidat für Controllingkommission nominiert Mehr Ausgabedisziplin erwünscht An der Parteiversammlung interessierte die zahlreichen Anwesenden vorab die Vorstellung von Josef Erni; aber auch die tiefen Einblicke von Kantonsrätin Priska Wismer-Felder in das aktuelle politische Geschehen fanden reges Interesse. (S.H.) Am Dienstag, 22. November, 19.30 Uhr, hat im Hotel Hirschen, Beromünster, die Parteiversammlung der CVP-Familie stattgefunden. Unter dem Motto «Aktualitäten» hat die CVP über die neusten Geschehnisse im Dorf, im Michelsamt und im Kanton informiert. Präsident Martin Schlegel führte den Anlass gekonnt und kurzweilig durch die Traktandenliste. Die Gemeinderäte Carmen Beeli-Zimmermann, Susanne Grossen Furrer und Hanspeter Lang orientierten aus erster Hand über den aktuellen Stand der diversen aktuellen Projekte. Die Anwesenden wurden neben der aktuellen Schul(raum)planung, der Umsetzung zur Pflegewohnheim Bärgmättli AG und den geplanten Entlastungsstrassen des Fleckens vorab über die finanzielle Situation der Gemeinde informiert. Tiefe Einblicke Ganz herzlich wurde Priska WismerFelder, unsere Kantonsrätin aus Rickenbach, begrüsst. Sie informierte gekonnt und kurzweilig über aktuelle Themen aus dem Rat wie dem Konsolidierungsprogramm KP 17 oder über die anstehenden Abstimmungen vom 27. November 2016. Neben der eidgenössischen Atomausstiegsinitiative (Initiative für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie) stand auch die kantonale Initiative der SVP «Steuererhöhungen vors Volk» zur Debatte. Josef Erni einstimmig nominiert Nicht nur an der Urne oder der Gemeindeversammlung kann man mitbestimmen, sondern auch in vielen Gremien und Arbeitsgruppen. Es ist der CVP ein Anliegen, dass engagierte und zuverlässige Personen an der «richtigen Stelle» mitarbeiten. Nach langem Mitwirken und Schaffen hat Therese Hüsler-Wey aus Schwarzenbach ihren Rücktritt aus der Controllingkommission bekannt gegeben. Seit dem 1. August 2011 setzte sich Therese Hüsler-Wey als kompetente Persönlichkeit mit grossem Engagement in der Controllingkommission für die Belange der Gemeinde Beromünster ein. Der Rücktritt hinterlässt eine grosse Lücke in der Kommission, welche es kompetent zu schliessen gilt. Die Arbeit der Controllingkommission ist für die Gemeinde enorm wichtig. Die Kommission hat nicht nur die Aufgabe, die politische Planung in der Gemeinde zu begleiten, sondern wirkt auch in der Vorberatung zur Rechtssetzung und der Finanzsteuerung mit. Die CVP konnte aus vielen hervorragenden Bewerbern auswählen. Nach eingehender und mehrstufiger Evaluation konnte sich Josef Erni als Kandidat für das wichtige Amt durchsetzen. Die Parteiversammlung hat den vom Vorstand vorgeschlagenen Josef Erni einstimmig zum Kandida- ten gekürt. Der in Gunzwil aufgewachsene und in Schwarzenbach lebende Josef Erni überzeugte mit tiefem Wissen um die Zusammenhänge und um die Projekte in Beromünster. Aufgewachsen in der Umgebung, ist Beromünster seine vertraute und geliebte Heimat, in welcher er tief verwurzelt ist und für welche er sich einsetzen möchte. Durch seine langjährige Erfahrung in der Privatwirtschaft und als Niederlassungsleiter der Raico Swiss GmbH bringt Josef Erni das Rüstzeug mit, mit welchem er Beromünster vorwärts bringen möchte. Josef Erni wird als Macher und als Teamplayer bezeichnet. Als langfristiges Ziel wünscht er sich ein lebendiges und konkurrenzfähiges Beromünster sowie eine gute, aber bezahlbare Lebensqualität. Wichtig sind ihm gemeinsame und tragbare Lösungen zum Wohle der Gemeinde. Am Freitag, den 25. November, 17.00 Uhr, findet im Hotel Hirschen der gesellige Chlaushöck der CVP 60+ statt. Unter dem Thema «Die Schweiz von oben – der Blick vom Präsidentenstuhl» erzählt Altnationalrat und ehemaliger Präsident des Nationalrats Ruedi Lustenberger, von seiner spannenden Zeit in Bundesbern. Es sind alle, Jung und Alt, herzlich zu diesem Anlass eingeladen. Die Initianten Anton Willimann, Franz Troxler und Toni Egli freuen sich auf einen Grossaufmarsch. Informieren Sie sich unter www.cvp-beromuenster.ch oder richten Sie Ihre Frage an [email protected]. Herzlich willkommen! Wahlkreistreffen in der «Sennerei» (red.) Die SVP Wahlkreis Sursee traf sich am vergangenen Freitagabend in der «Sennerei» in Beromünster. Auch namhafte Gäste waren vor Ort. Andrea Blum, angehende Bundesrichterin im Bundesgericht Bellinzona, referierte darüber, wie die Justiz im Kanton Luzern funktioniert. Franz Grüter, Nationalrat und Präsident der SVP Kanton Luzern, sprach über die Themen Bundesfinanzen und Durchsetzungsinitiative. Auch Nationalrätin Yvette Estermann war Die FDP Hildisrieden traf sich zur Herbstversammlung. Wichtigste Traktanden waren die Verabschiedung der zurückgetretenen Gemeinderätinnen Marlis Willimann und Gisela Stalder sowie zwei Traktanden der kommenden Budgetgemeindeversammlung, das Budget 2017 und das zu ergreifende Gemeindereferendum bezüglich des Finanzgebarens des Kantons. Ebenfalls standen Wahlen auf der Liste. Chlaushöck CVP 60+ SVP Wahlkreis Sursee Vor einer Woche fand in der «Sennerei» Beromünster das Wahlkreistreffen der SVP Wahlkreis Sursee statt. Die politischen Referate der geladenen Gäste wurden mit Raclette und Jodelgesang abgerundet. Von links: Rolf Graf, Dani Zwimpfer, Rosy Schmid, Florian Estermann (neu), Marlis Willimann, Beat Koller, Armin Gassmann, es fehlt Irène Troxler. (Bild: zvg) zu Gast und Wahlkreispräsident Rolf Bossart informierte über die kommenden Veranstaltungen der SVP im Wahlkreis Sursee. «Es war ein gelungener Abend mit rund 50 Personen, die teilnahmen», so Peter Walther von der SVP Beromünster. Das Jodelduett unter der Leitung von Kaspar Galliker rundete den Abend musikalisch ab. (Eins.) Nach der Eröffnung der Versammlung berichteten die zwei neuen Gemeinderäte, Rolf Graf (Bildung) und Dani Zwimpfer (Bauen) über ihre ersten 80 Tage im Gemeinderat. Sie seien von den Vorgängerinnen sehr gut eingeführt worden. Viel Neues sei auf sie zugekommen, sie freuen sich für die Gemeinde tätig zu sein. Als Quereinsteiger stellte Rolf Graf fest, dass im Bereich Bildung sehr viel im Fluss sei, und Optimierungsbedarf bestehe. Etwas überrascht stellten beide fest, dass es bei den zahlreichen Versammlungen auch zahlreiche Apéros gibt. Sie bedankten sich nochmals für das geschenkte Vertrauen. Hildisrieden wird gemäss aktueller Finanzsituation, insbesondere aufgrund der Sondersteuern, in diesem Finanzjahr sehr gut abschliessen. Entsprechend sieht das Budget 2017 aus. Die Liberalen sind froh, dass nun die seit längerem versprochene Steuersenkung von 1/10 umgesetzt wird. Mehr zu diskutieren gaben jedoch die Finanzlage und das Verhalten des Kantons. Die Präsidentin führte aus, dass der Kantonsrat in den letzten 4 Jahren die 4-Jahresplanung nicht genehmigen konnte. Auf 2014 wurden sogar die Steuern erhöht. Dennoch präsentiere die Regierung ein sehr be- denkliches Budget und wisse sich kaum zu wehren. Sie verlangt jedoch vor allem von den anderen zu sparen. Sie streicht Beiträge, verlangt mehr Abgaben und Steuern oder schiebt Aufgaben ohne Vorankündigung an die Gemeinden. Deshalb steht an der Gemeindeversammlung unter Traktandum 5 der Antrag des Gemeinderates um die Kompetenzerteilung zum Ergreifen des Gemeindereferendums, wenn der Kanton keine bessere Vorlage bringe. Die zwei Altgemeinderätinnen, Marlis Willimann und Gisela Stalder, wurden für ihren tatkräftigten Einsatz zugunsten von Hildisrieden und der Ortspartei ehrenvoll verdankt. Marlis Willimann war seit 1999 im Amt. In der letzten Legislatur übernahm sie das Ressort Bildung. Die Planungen betreffend Schulliegenschaften waren, da eine Sanierung im 2018 ansteht, eine Herausforderung. Gisela Stalder amtete seit 2010 für das Ressort Bauen. Die starke Bautätigkeit der letzten Jahre hat ihr entsprechende Herausforderungen geboten und vollen Einsatz verlangt. Die beiden Gemeinderätinnen haben eine Auszeichnung verdient und wurden von der Versammlung mit herzhaftem Applaus verdankt. Ganz erfreut konnte an der Versammlung ein neues Mitglied für den Vorstand gewählt werden, Florian Estermann. Er ist gelernter Kaufmann und absolviert im Moment die Berufsmatura. Es interessiere den 20-Jährigen, was im Dorf und der Welt geschehe. Deshalb möchte er gerne in der Ortspartei mitwirken und die Politik kennenlernen. Anschliessend an die Versammlung wurde noch rege diskutiert und politisiert. Und der Kanton bekam ein bisschen Fett weg.