Lars Wilhelmer (Hamburg) „Alles war mit Bedeutung aufgeladen“: Der Transitort Flughafen in Xaver Bayers Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen. Der Flughafen ist der symbolische Ort der globalisierten Spätmoderne. Literatur, Film und Werbung imaginieren den Flughafen als Prototyp des hypermodernen, atopischen Transitorts. Gleichzeitig ist er durch seine Gleichförmigkeit und Sterilität ein Ort, der sich tendenziell der Narration verweigert. Mit dem Problem, am Ort ohne Geschichte eine Geschichte erzählen zu wollen, setzt sich auch Xaver Bayers 2011 veröffentlichter Flughafenroman Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen auseinander. Welche narrativen Techniken werden dabei eingesetzt? Welche Gültigkeit hat die Kategorie „Nicht-Ort“ innerhalb einer literarischen Konstruktion? Der Vortrag begibt sich mit dem Ich-Erzähler an den Flughafen Brüssel, um diesen Fragen nachzugehen. Autornotiz Lars Wilhelmer studierte Germanistik, Soziologie und Journalistik in Hamburg. Nach dem Studium arbeitete er in der Schweiz an Literatur- und Architekturausstellungen zum Thema Grand Hotel. Zurzeit schreibt er an der Universität Hamburg seine Dissertation zu Transiträumen in der Literatur der Moderne.