Holzbautag 2011 Werkbericht zu den mehrgeschossigen Holzhäusern in Bad Aibling Josef Huber Das Unternehmen Huber & Sohn im Überblick • • • Gründungsjahr: Mitarbeiter: Standort: 1923 215 Bachmehring, Landkreis Rosenheim Das Unternehmen Huber & Sohn im Überblick Unternehmensbereiche: Holzhausbau Holzelementebau Ingenieurbau Sonderschalungsbau Holzbau Fenster Holz/Holz-Alufenster Holzverpackungsmittel Holzindustrie Kunststoff-Fenster Verpackungsdienstleistung Konstruktionsvollholz Die mehrgeschossigen Holzhäuser in Bad Aibling Bauherr: B&O Wohnungswirtschaft GmbH, 83043 Bad Ailing www.bo-wohnungswirtschaft.de Architekt: Schankula Architekten, 81373 München www.schankula.com Tragwerks- und Brandschutzplanung: Bauart Konstruktions GmbH & Co.KG, 80796 München www.bauart-konstruktion.de Schallschutz: ift Rosenheim, 83026 Rosenheim www.ift-rosenheim.de Holzbau, Fenster und Fassade: Huber & Sohn GmbH & Co.KG, 83549 Bachmehring www.huber-sohn.de Grundüberlegungen zum Holz 4 - Ersatzneubau auf vorhandenen Keller - Holz als Baustoff nach außen sichtbar - Hochfeuerhemmende Massivholzbauweise F60 K260 - Schallschutz: erhöhte Anforderungen gem. VDI-Richtlinie 4100 - Wärmeschutz : Guter Niedrigenergiestandart als „3-Liter“ Haus Montage von Holz 4 Montage … jeden Tag ein Geschoss Tag 1 Tag 3 Tag 2 Tag 4 Montage von Holz 4 Versuchsaufbau Belastungsprüfung Balkon Montage Balkone Montage von Holz 4 Vorgefertigter Aufzugschacht im Werk Montage des Aufzugschacht Grundüberlegungen zur Planung von Holz 8 - Holz als wesentlicher Baustoff des Gebäudes sollte erkennbar sein - Fassade mit Holzverkleidung - Balkone aus Stahl mit sichtbarer Massivholzdecke - Innenräume mit sichtbarer Massivholzdecke - Flexible Grundrisse erfordern eine flexible Gestaltung der Fassade © Schankula Architekten, München Grundüberlegungen zur Planung von Holz 8 - Mit einer Fußbodenhöhe von ca. 21,70 m über der Oberfläche des Geländes ist das Gebäude der GK5 zuzuordnen. - Durch die Planung, dieses Gebäude mit 8 Geschossen in Holz zu errichten, ergaben sich erhebliche Abweichungen von der BayBO – z.B. Wände und Decken sollten feuerbeständig sein (F90 AB). - Grundsätzlich war daher die Genehmigungsfähigkeit des Gebäudes durch das Brandschutzkonzept zu klären. Brandschutz – Problemstellungen und Lösungsansätze Baulicher Brandschutz - Rauchdichtes Treppenhaus aus Beton mit Laubengangerschließung war im Hinblick auf Genehmigungsfähigkeit notwendig. - tragende Innen- und Außenwände: F 90 - K260 - Geschoßdecken: F 90 - K260, teilweise gekapselt - nichttragende Außenwände: W30 – K230 -Dachgeschoß: F30 Brandschutz – Problemstellungen und Lösungsansätze Baulicher Brandschutz Hohe Anforderung an Holzwände Brandschutz – Problemstellungen und Lösungsansätze Organisatorischer und anlagentechnischer Brandschutz - Brandschutzkonzept u.a. mit Aufstellflächen für Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge - Trockenleitung im Bereich des Treppenhauses - Rauchmelder – über Funk bzw. Drahtverbindung vernetzt - Überwachung im Werk und auf der Baustelle Brandschutz – Problemstellungen und Lösungsansätze Dokumentation, Eigen- und Fremdüberwachung Tragwerk und Statik von Holz 8 – Problemstellungen und Lösungsansätze - Treppenhaus wird zur Aussteifung des Gebäudes herangezogen. - Außenwände an Schmalseiten und dazu parallele Innenwände als statisch tragende Massivholzwände - Massivholzdecken aus Brettsperrholz als 2-Feld-Träger mit Spannweiten von ca. 4,5 m bis ca. 6,5 m optimiert (Schwingungsnachweis). - Aussteifend wirkende Wände quer zum Treppenhaus Unterschiedliche Verformungsund Setzungsverhalten Unterschiedliche Verformungsund Setzungsverhalten Kraftwegediagramm Schallschutz – Problemstellungen und Lösungsansätze Grundlage für eine adäquaten Schallschutz stellen die Grenzwerte für den erhöhten Schallschutz gem. VDI Richtlinie 4100 dar. - Für Wohnungstrenndecken ist hier ein Rw von > = 56 dB und ein Trittschalldämmmaß Ln,w < = 46 dB vorgesehen. Ergebnisse von Schallmessungen beim 4-geschossigem Holzhaus: R`w = 59 dB L`n,w = 43 dB - Bei den Wohnungstrennwänden wurde ein 1-schaliger Aufbau mit Vorsatzschale gewählt. Die im Labor hierzu gemessenen Werte liegen bei Rw = 64 dB. Der Holz 8 in Zahlen Flächen und Kubaturen Bruttogeschossfläche: Wohnfläche: Umbauter Raum Ve: Verbaute Menge Holz: 1.741 m² 1.310 m² 5.620 m³ 570 m³ U-Werte Außenwand mit Holzschalung: 0,12 W/m²K Außenwand mit Putz: 0,14 W/m²K Dach: 0,11 W/m²K Fenster: g-Wert = 0,56 W/m²K Ug = 0,50 W/m²K Uw = 0,75-0,80 W/m²K Heizwärmebedarf des Gebäudes: © B&O Wohnungswirtschaft 18 kWh/m²a Vorproduktion und Montage von Holz 8 Vorproduktion und Montage von Holz 8 Vorproduktion und Montage von Holz 8 Montagedauer Betontreppenhaus: 3 Wochen 3. Tag Vorproduktion und Montage von Holz 8 nach 10 Tagen Vorproduktion und Montage von Holz 8 nach 2 Wochen Vorproduktion und Montage von Holz 8 Richtfest 3 ½ Wochen nach Montagebeginn Die mehrgeschossigen Holzhäuser in Bad Aibling - Fazit - Holzbau mit hohem Vorfertigungsgrad, ideal für Ersatzbauten bzw. Nachverdichtung - Hohe Qualität im Bereich des Schallschutzes hat enorme Bedeutung für die Kunden - Der Holzbau hat ein positives Image (Holzbau = aktiver Klimaschutz) - Es bedarf dringend einer Anpassung der technischen Vorschriften an die heutigen Möglichkeiten (Erneuerung MHFHHolz R). - Die Nachhaltigkeit der Holzbauweise muß Berücksichtigung bei den Förderungen für den sozialen Wohnungsbau und der KfW finden. Bauen mit Holz bis zur Holzhausgrenze ist machbar! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.